Mit Liebe Gekocht von tobiiieee (One-Shot-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 8: Diät? Päh! --------------------- Sephiroth wollte eigentlich gar nicht wissen, wie spät es war, als er nach Hause kam; Fakt war, dass es sehr spät sein musste. Trotzdem zeigte ihm die Uhr gegenüber der Tür erbarmungslos „02:37“ an. Generell war es nicht gerade sein Tag gewesen. Der Luftzug ließ die Wohnungstür laut zuschlagen; die Schlüssel fielen klappernd zu Boden, statt auf dem Flurschrank liegen zu bleiben; er brauchte drei Anläufe, um seinen Mantel aufzuhängen. Kurz überlegte er, ob er betrunken war, bis ihm einfiel, dass er keinen Tropfen Alkohol angerührt hatte.* Was ihn allerdings wirklich wunderte, war, dass Genesis noch nicht angelaufen gekommen war. So wandte er sich nach links, durchquerte den kurzen Flur und öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer. Das Licht der Lampe auf dem Nachttisch brannte noch. Genesis lag mit dem Rücken zur Tür im Bett und schlief. Als Sephiroth um das Bett herumging, sah er, dass sein Mann** den Arm um irgendeine Tüte Süßigkeiten gelegt hatte. Lächelnd machte er das Licht aus und nahm Genesis die Tüte ab; während er sich die Tüte näher ansah – Krokant mit Pralinenschokolade umhüllt –, wachte Genesis langsam auf. „Typisch“, meinte er, als sich Genesis‘ Blick auf ihn richtete, „ich komme nach Hause, mache einen Haufen Lärm, knipse das Licht aus und du schläfst weiter. Aber kaum versuche ich, dir deine Schokolade wegzunehmen, wachst du auf.“ Genesis brummte schlaftrunken. Übergehend, was Sephiroth gesagt hatte, fragte er: „Wo warst du überhaupt so lange?“ „Na ja …“, setzte er an, doch sein Liebster unterbrach ihn schon. „Ist ja auch egal. Lass die Schokolade hier und scher dich auf die Couch.“ „Bitte?“, fragte Sephiroth perplex. „Du bist für heute Nacht aus dem Bett verbannt. Hau bloß ab.“ Langsam tröpfelte in Sephiroths Hirn ein, dass das die Bestrafung dafür sein musste, dass er so spät nach Hause gekommen war, ohne Bescheid zu sagen. Da er Genesis‘ Launen und seinen Sturkopf kannte, war ihm klar, dass es das Beste war, zu tun, was Genesis ihm sagte, und die Nacht auf der Couch statt im Bett bei seiner Liebe zu verbringen. Er legte noch schnell seine Kleidung ab, Genesis machte es sich wieder im Bett gemütlich. Sephiroth war gerade wieder auf dem Weg durch den Flur, diesmal zum Wohnzimmer mit dem Sofa, da hörte er Genesis rufen: „Seph?“ „Hm?“, antwortete er zum Zeichen, dass er zuhörte. „Komm mal wieder her, die Schokolade isst sich nicht von alleine.“ Erleichtert seufzte er auf. Beinahe hatte er befürchtet, es sich mit Genesis verscherzt zu haben – für eine Nacht, den folgenden Tag, eine Woche – Genesis war unberechenbar. Mit dem Gefühl, endlich wirklich zu Hause angekommen zu sein, ging er ins Schlafzimmer und legte sich zu Genesis unter die Decke. Eine Weile lagen sie schweigend Arm in Arm, Genesis dabei, sich über die Pralinen herzumachen. „Warst du nicht auf Diät?“, fragte Sephiroth, sein Recht, im Bett schlafen zu dürfen, aufs Spiel setzend. Die Tüte schien ihm bereits zur Hälfte geleert. Genesis nahm die Tüte unter die Lupe. „Hat nur dreiunddreißig Prozent Fett“, meinte er trocken. „Na ja, gut, mir ist es egal …“ Er küsste Genesis auf die Stirn. „Ich weiß nicht, ob ich’s dir schon mal gesagt habe, aber ich liebe dich so oder so.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)