Guilty Secret von Leya ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Disclaimer: Habe vergessen, im ersten Kapitel den Disclaimer zu setzen. Dieser gilt für beide Chappis. # Guilty Secret 02 # Daisuke hielt es kaum noch auf seinem Stuhl. Schon mindestens eine Stunde war es her, seit er Hiwatari gefunden hatte und nun hockte er im Wartebereich des Krankenhauses und wartete darauf, dass die Ärzte ihm endlich sagten, was mit seinem Freund los war. "Daisuke?!" "Hallo, Mum," erwiderte Daisuke müde, als seine Mutter auf ihn zueilte und ihn in die Arme schloss. "Alles in Ordnung?" Emiko sah den Jungen prüfend an. Sie machte sich große Sorgen um ihren Sohn. Er hatte so erschrocken geklungen, als er sie angerufen hatte, um ihr von dem Selbstmordversuch seines Freundes zu erzählen. "Ich denke schon. Ich mache mir nur Sorgen, Mum. Warum hat er das getan? Ich...ich verstehe das nicht!" "Nun, da kann es viele Gründe geben." Emiko unterbrach sich, als sich eine der zahlreichen Türen auf dem Gang öffneten und ein Arzt an sie herantrat. "Guten Abend. Ich bin der behandelnde Arzt. Sind Sie die Mutter?" "Nein. Mein Sohn hat den Jungen gefunden. Sie gehen in eine Klasse." Daisuke hielt es nicht länger aus. "Wie geht es ihm? Ist...ist alles in Ordnung?" "Es tut mir leid, ich kann nichts dazu sagen, da kein verwandtschaftliches Verhältnis besteht." Der rothaarige Junge nickte traurig, traute sich aber nicht, auf einer Antwort zu bestehen. Irgendwie machte der Arzt ihm Angst. "Wo sind denn die Eltern des Jungen?!" Der Arzt klang ein wenig ungehalten und Daisuke drängte sich unwillkürlich näher an seine Mutter heran. "Ich weiß nicht," sagte er schließlich leise. "Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals über seine Eltern gesprochen hat. Er wohnt ganz allein in einem kleinen Apartment." "Ganz allein?" erkundigte der Arzt sich mit einem unheilvollen Stirnrunzeln. Er presste wütend die Lippen zusammen und zog einen kleinen Notizblock hervor. "Dann erzähl mir jetzt bitte alles, was du weißt." "Okay...also, sein Name ist Satoshi Hiwatari und er wohnt..." In diesem Augenblick erklangen hastige Schritte am anderen Ende des Ganges und der Minister für Innere Sicherheit trat zu der kleinen Gruppe. "Wo ist mein Sohn?" "Sie sind der Vater?!" Erstaunen mischte sich in die Stimme des Arztes, als dieser den Mann vor ihm als einen der bekanntesten Politiker der Stadt erkannte. "Allerdings. Wo ist mein Sohn?" "Er ist immer noch bewußtlos. Wir haben seinen Magen ausgepumpt und im Augenblick ist sein Zustand stabil. Dennoch müssen wir eine Meldung an die Polizei machen. Selbstmörder müssen sich einer Therapie unterziehen, um die Ursachen zu erforschen." "Das wird nicht nötig sein. Ich kümmere mich darum." Hiwataris Blick schweifte hinüber zu Daisuke und seiner Mutter, die ihn mit großen Augen anstarrten. "Ist das der Junge, der meinem Sohn das Leben gerettet hat?" "Ja. Sein Name ist Daisuke Niwa. Wenn er nicht gewesen wäre, würde Ihr Sohn jetzt nicht mehr leben." Hiwatari musterte Daisuke durchdringend, dann wandte er sich wieder an den Arzt. "Wann kann ich Satoshi mitnehmen?" "Einen Moment mal! Sie können ihn noch nicht mitnehmen! Er wäre um ein Haar gestorben und sein Zustand ist noch lange nicht stabil!" "Wenn er noch lange hierbleibt, wird die Presse aufmerksam werden und das kann ich im Augenblick überhaupt nicht gebrauchen. Ich werde ihn mitnehmen. Keine Sorge, ich besorge jemanden, der nach ihm sieht." Der Arzt schüttelte ungläubig den Kopf. "Ist Ihnen Ihr Sohn völlig egal? Gerade erst hat er versucht, sich das Leben zu nehmen. Wenn ich mir seine Lebensumstände so anschaue, würde ich sagen, dass er verzweifelt war. Verzweifelt und allein und was machen Sie? Sie wollen ihn schon wieder abschieben! Was für ein Vater sind Sie eigentlich?!" "Er wird nicht hierbleiben! Diesen Skandal kann ich mir nicht leisten!" Die beiden Männer maßen sich mit abschätzenden Blicken. Keiner der beiden war bereit, auch nur einen Millimeter nachzugeben. "Ich hätte da einen Vorschlag," mischte sich eine auf einmal eine sanfte Frauenstimme in den Machtkampf der beiden Männer ein und diese drehten sich überrascht zu Emiko Niwa um. # Als Satoshi das erste Mal aufwachte, schien es, als wäre seine ganze Welt in Watte gepackt. Blinzelnd starrte er zu der dunklen Gestalt hoch, die neben ihm wachte und eine warme Frauenstimme sagte etwas zu ihm. Er verstand die Worte nicht, aber die Stimme klang beruhigend, hüllte ihn ein und zufrieden ließ er sich wieder in seinen Dämmerschlaf zurücksinken. Als er das zweite Mal aufwachte, war er klar genug, um seine Umgebung erkennen zu können. Zu seiner nicht geringen Verwunderung lag er in einem ihm fremden Zimmer. Er sah sich um, doch nichts deutete darauf hin, wo er sich befinden mochte. -Ein Krankenhaus ist das nicht!- =Endlich bist du wieder wach! Ich habe mir schon Sorgen gemacht!= -Wo sind wir?- =Ich glaube, dies ist das Haus der Niwas!= -WAS?- Hiwatari schlug die Decke zurück und versuchte, sich aufzusetzen. Es dauerte ungewöhnlich lange, bis das Schwindelgefühl nachließ. Dann stand er auf. Das heißt, er versuchte es zumindest, doch bevor er auch nur einen Schritt machen konnte, fiel er kraftlos zu Boden. Sein Sturz rief eine ihm fremde Frau auf den Plan. "Was machst du denn?!" Sie stürzte an seine Seite und versuchte, ihn aufzuheben. Als ihr das nicht gelang, rief sie um Hilfe. "Was ist passiert?!" Daisuke eilte herbei, dicht gefolgt von einem Mann, der wahrscheinlich sein Vater war. Dann mußte die Frau seine Mutter sein. Daisukes Vater hob ihn ins Bett zurück. Kaum hatte er ihn hingelegt, versuchte Hiwatari wieder, das Bett zu verlassen. "Bleib liegen!" Daisuke klang ziemlich erschrocken. "Du kannst noch nicht aufstehen! Du warst einige Zeit bewußtlos und wir müssen erst den Arzt rufen, damit er dich untersucht!" Hiwatari erinnerte sich dunkel. Bewußtlos? Ja, da war dieser Abend gewesen vor...wie lange war es jetzt her? Alles woran er sich erinnerte war diese alles verschlingende Leere in seinem Inneren und dann... "Als ich dich gefunden habe, hattest du ein ganzes Röhrchen mit Schlaftabletten geschluckt! Wir dachten schon, du würdest gar nicht mehr zu dir kommen!" Daisuke lächelte ihn freundlich an. "Ich habe mir furchtbare Sorgen gemacht!" "Genug jetzt! Satoshi braucht Ruhe!" Emiko scheuchte ihren Mann und ihren Sohn aus dem Zimmer. Dann setzte sie sich auf die Bettkante und streichelte dem Jungen durch die zerzausten hellblauen Haare. "Ruh dich aus! Und hab keine Angst! Auch wenn du ein Hikari bist, wir werden uns um dich kümmern. Ich kann nicht verstehen, warum dein Vater sich niemals für deine Probleme interessiert hat. Aber das ist ja jetzt vorbei!" "Wie bitte?!" Satoshi verstand nicht, was Daisukes Mutter ihm sagen wollte. Ihn beschlich das Gefühl, das ihm irgendetwas wichtiges entgangen war. "Du wohnst ab heute bei uns! Mit deinem Vater ist alles geklärt. Deine Sachen haben wir bereits hierher bringen lassen!" Satoshi starrte Emiko mit weit aufgerissenen Augen an und fiel in Ohnmacht. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)