und dann war alles anders von XdramaX ================================================================================ Kapitel 35: Freitag, 21. September 2018 – Teil 2 ------------------------------------------------ „Merlin…“, murmelte die und kraulte seinen Kopf. Merlin hieß nur, dass ein finster dreinblickender Coach Graham gerade hinter unseren Freunden mit einer Sporttasche über der Schulter die Jacht betrat. Dicht hinter ihm folgte Mr Byrd. „Oh nein…“, grummelten Lavinia, ich und Grace zeitgleich und Letztere entzog mir ihr Handtuch, um es sich unter den Armen entlang um den Oberkörper zu binden. „Hi Mädels“, Marco lächelte uns gezwungen an, als er auf das Sonnendeck trat. „Sorry Mädels…“, wusste zumindest Nahele das Richtige zu sagen. „Verdammt, warum habt ihr die hergebracht?“, raunte ich Marco zu. „Das war nicht unser Plan!“, erklärte er mir leise. „Der Coach fragte uns während der Pause was wir heute noch machen würden und wir haben halt gesagt, dass wir mit euch auf der Jacht rausfahren wollen.“ Na klasse! Da sie nicht wussten, dass wir gerade vor Coach Graham fliehen wollten, hatten sie es ihm natürlich arglos erzählt… Ich sah zu Lavinia, die genauso zwischen uns beiden hin und her sah und sich dann Nahele zuwandte. Der aber hob nur ratlos die Schultern. Mr Graham stellte seine Sporttasche drinnen auf einem Sofa ab, ehe er zu uns heraus trat. „Bis auf Marco und Elli seid ihr noch Minderjährig.“, sprach er tief und herrisch. „Glaubt ihr wirklich, dass ich mein Mädchen da alleine mit euch auf das Meer hinaus fahren lasse? In ihrem Zustand?“ „Hä? Mädchen? Zustand?“, fragte Marco verwirrt und sah seinem Couch hinterher, als er sich an ihm vorbei schob und sich gleich darauf auf Ellis Liege fallen ließ, was Merlin wieder von ihr herunter scheuchte. Während der Hund nun auch die anderen Anwesenden begrüßen ging, zog Elli fast verängstigt die Knie an und blickte flehend zu dem Coach auf. „Ok, was passiert hier gerade?“, fragte Marco mich verwirrt. „Kannst du mir mal verraten was das soll?“, fragte unser Lehrer Elli gedämpft. Doch die antwortete nicht, sondern sah einfach auf das Wasser raus. „Hey!“ So zärtlich wie ich es niemals für möglich gehalten hätte bei diesem Bullen legte er ihr eine Hand an die Wange und sprach leise auf sie ein. „Alkohol, ja?“, fragte Mr Byrd gerade. Überrascht sahen wir zu ihm. Er roch an dem Sektglas von Grace und ließ sie nicht aus den Augen. Wutschnaubend entriss sie es ihm. „Was geht es dich an?!“, fauchte sie schnippisch und wir sahen uns überrascht an. „Alkohol?“, fragte der Coach alarmiert und sah wieder Elli an. „Sag mir nicht, dass du Alkohol getrunken hast!“ „Was? Nein!“, eilig griff sie nach ihrem Glas und reichte es ihm weiter. Er nahm es an, roch dran und trank einen Schluck. Nach einer Sekunde nickte er erleichtert. „Was denkst du denn von mir?“, fragte sie ihn dann aber fassungslos und verletzt. Er stieß die Luft aus und schüttelte den Kopf. Sanft sah er sie an, hob eine Hand und strich ihr die Haare zurück. Voller liebe rieb er ihr Ohr und ihre Wange. „Ich habe mir nur Sorgen gemacht, meine süße Maus, das ist alles.“ „Meine süße Maus?“, wiederholten Nahele und Marco verstört wie aus einem Mund, doch Mr Graham und Elli nahmen sie schon gar nicht mehr wahr. So wandten sie sich an uns: „Alles klar, was geht hier eigentlich vor sich?“ „Ja, das wüsste ich auch gerne.“, verkündete Grace mit noch immer wütenden Blick auf unseren Mathelehrer, der sein Hemd aufknöpfte und die Ärmel hochkrempelte. Er strich sich die schwarzen Haare zurück und sah zu ihr. Augenblicklich zuckte sie zurück. Bei diesem Anblick fehlte nur noch der Sabber, der aus ihrem Mund tropfte. „Jungs, Leinen los.“, sagte er ohne weiter darauf einzugehen zu Marco und Nahele. Sie ließen ihre Taschen erschrocken fallen und sprangen los, um die Jacht von den Tauen zu befreien und die Rampe einzuholen, während er auf den Bootführerstand hinauf kletterte und den dort bereits steckenden Schlüssel herumdrehte. „Grace?“, sprach ich unsere blonde Freundin an, die mich erschrocken fixierte. „Du sabberst.“ Sie sah ertappt zu Boden, richtete ihr Handtuch und verschränkte die Arme unter der Brust. Mit kurzem Blick auf Elli und Mr Graham kam sie näher. Die Jacht setzte sich in Bewegung und er kam unserer Freundin mit dem Gesicht langsam immer näher, während sie sich weiter unterhielten. „Was zum Geier geht hier bitte vor?“ Grace seufzte schwer. „Elijah wollte wissen, wann ich heute bei ihm bin. Also habe ich ihm geschrieben, dass ich gar nicht kommen werde, weil wir was unternehmen. Also hat Mr Graham wohl die Jungs ausgequetscht und…“ Lavinia wedelte mit den Armen. „Stopp! Wer ist Elijah?“ Grace knirschte mit den Zähnen und sah hoch zu Mr Byrd, der angestrengt beide Seiten der Jacht beobachtete, während er das Boot sicher aus seiner Parkposition lenkte und weg vom Steg. „Nein!“, Macht Lavinia theatralisch und auch ich verstand endlich. „So viel zu dem Thema warum ich keine Nachhilfe bekomme! Ihr lernt nicht, ihr vögelt die ganze Zeit.“ Grace legte einen Finger an den Mund, hampelte verstörend hin und her und wollte uns so wohl dazu bringen leiser zu reden. „Für Noten oder was?“ „Nein! Natürlich nicht…“, fauchte sie mich an und sah hoch zu ihm. „Ich weiß auch nicht wieso… es geschah einfach…“ Sie rieb sich einen Arm. „Gracy?“, machte ich wohlwissend. „Du verheimlichst uns was!“ „Ihr wisst doch, dass ich ständig so müde war, weil ich so lange auf war… Ich habe mich nachts immer aus dem Wohnheim geschlichen und habe ihn in seiner Bucht beobachtet.“, gestand sie und biss sie auf die Unterlippe. „Er lebt alleine in einem großen Wohnwagen in einer einsamen und verwilderten Bucht…“ „Alter, was? Du stalkst unseren Lehrer?“ Fassungslos sahen wir unsere Freundin an. Als sie nicht weiterredete hob ich beide Hände an meinen Kopf und raufte mir die Haare. „So, wir fahren.“, verkündete Nahele überflüssiger Weise und kam wieder zu uns zurück. Hinter ihm folgte Marco. „Was haben wir verpasst? WOW!“, schockiert wich er einen Schritt zurück. Wir folgten seinem Blick und sahen, dass sich Mr Graham über Elli gelehnt hatte. Völlig entspannt lehnte sie in ihrer Liege und strich ihm durch das lange Haar und den Vollbart, während sein Mund scheinbar versucht gierig ihre Lippen aufzufressen. Plötzlich quickte sie auf und begann zu kichern, weshalb er sich einen Moment von ihr löste. Schelmisch grinsend sah er auf ihre Nasenspitze hinab und dann in ihre Augen. Sein tiefer bass klang so weich wie nie. Elli lachte begeistert auf und schob ihre Knie zwischen sie beide, als wolle sie etwas Abstand gewinnen, doch er umarmte nur ihre Waden und küsste selig lächelnd ihr Knie. Langsam wanderte ihr Blick zu uns, wie wir sie fassungslos anstarrten. Augenblicklich lief Elli krebsrot an. „Hey!“, protestierte sie. „Ehm…“, machte Nahele verwirrt und hob einen Finger, als wolle er sich melden. „Wir sind hier nicht im Unterricht.“, kommentierte unser Lehrer und lehnte sich noch immer schmunzelnd mit einem Arm lässig über das Knie gestützt vor. Mit der anderen Hand umschlang er Ellis Fußgelenk und legte sich das Bein über den Schoß. „Coach“ „Aaron“, unterbrach er Naheles Ansprache. Verwirrt sahen die Jungs sich an. „Sein Name ist Aaron. Aaron Graham.“, klärte ich sie auf. Marco schüttelte verwirrt den Kopf. „Überanstreng dich nicht, Pavianhirn…“, murmelte ich, was mir einen Schlag auf den Hintern einbrachte. Erschrocken sprang ich einmal in die Luft und sah zu ihm. Sein Blick machte mich fertig. Schnell sah ich wieder weg. Grace war die erste, die sich aus unserer Runde löste und damit die Starre sprengt, in die wir geraten waren. Während sie die Stufen zu Mr Byrd hinauf erklomm, sah ich mich nach meiner Liege um und ließ mich wieder auf mein Handtuch sinken. Lavinia tat dasselbe mit ihrer Liege auf der anderen Seite von Ellis. Nachdenklich sah Marco zwischen uns beiden hin und her – wohl am Überlegen wo er sich hinsetzen sollte. „Sir…“, begann Nahele noch einmal, scheinbar auf der Suche nach einer neuen Art seinen Trainer anzusprechen, doch Aaron begann zu lachen. „Nahele, was ist daran so schwer? Sag einfach Aaron. Wir sind hier nicht in der Schule.“ Verlegen strich sich sein Quarterback durch das dicke Haar – während Marco sich wohl dazu entschlossen hatte, dass es besser wäre sich auf Lavinias Liege zu setzen. Immerhin waren sie doch mehr oder weniger offiziell ein Paar… Ich stieß die Luft aus uns sah ihm hinterher. Unsere Blicke begegneten sich, aber er sah schnell wieder weg. „Marco und ich sind nicht eingeweiht. Die Mädels scheinbar schon. Können Sie… kannst du uns auch einmal sagen, was hier vor sich geht?“ „Ist das nicht offensichtlich?“, fragte ich ihn und lehnte mich auf meiner Liege zurück. „Elli und Aaron sind ein Paar.“ Wie das klang… ein Paar… „Ein Paar entgegen jeder Regel.“, ergänzte Lavinia und sah zu ihrem Cousin auf. Sein Blick trübte sich und wanderte kurz zu ihr. Beinahe geschlagen sah er zu Boden. Ja, ein Paar entgegen jeder Regel. Ich sah auf zu meinem Bruder. Dort saß er, am Fußende von Lavinias Liege, mit den Ellenbogen auf seine Knie gestützt und nervös die Finger knetend. „Seit wann?“, fragte er verwirrt. Aaron wollte eben antworten, da pfiff er plötzlich lautstark wie er es auf dem Sportplatz immer tat und brüllte: „Merlin, kommst du wohl her?!“ Sofort kam der Hund an gejoggt, beschnüffelte die Planken im Schatten des Sonnenschirms und legte sich dann hechelnd hin. „Hey Leute“, brüllte Grace von weiter oben runter. Ihr Handtuch hatte sie wieder abgelegt. „Einen Wunsch wo wir Ankern?“ „Irgendwo wo es ruhig ist. Nicht so viele Touristen.“, erklärte Elli und Aaron stand einen Moment auf, um den Napf seines Hundes aus der Tasche zu holen und mit Wasser zu füllen. „Elijah wohnt doch in einer Bucht. Fahren wir dort hin?“, fragte sie weiter und wir stimmten nickend zu. „Hört zu, Leute. Ihr dürft es niemandem sagen.“, schwor uns Elli ein – oder eher Marco und Nahele. „Er ist unser Lehrer. Es ist verboten.“ „Das kannst du wohl laut sagen.“ „Und was erst passiert, wenn dein Bauch wächst.“, überlegte ich. Die Jungs blinzelten. Elli grinste verlegen und riss die Arme in die Luft. „Ich bin schwanger.“, rief sie wie in einer Komödie. Naheles Kiefer klappte runter. Marco strich sich nur beinahe entsetzt mit einer Hand über den Mund. Sein Blick wanderte zu mir hinüber. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)