Follow the Enderman von Sas-_- (Survival Novel) ================================================================================ Kapitel 3: Der Hexenmeister --------------------------- Man könnte sagen, es war ein Tag wie jeder andere, als der Dorfbewohner Greg, genau wie alle anderen Dorfbewohner, durch die Gassen schlenderte und sich die warme Sonne auf den Kopf scheinen ließ. Zwischen den Dorfbewohnern lief ein Eisengolem herum, aber Greg nahm ihn nur am Rande wahr. Ab und zu blieb er stehen und unterhielt sich mit einem seiner Artgenossen. „Was für ein herrlicher Tag.“ „Oh ja, die Sonne scheint ganz wunderbar.“ „Es sieht nach Regen aus …“ Und tatsächlich, schon kurz darauf wurde der azurblaue Himmel schlagartig dunkelgrau und blaue Regentropfen prasselten auf das Dorf nieder. „Wir sollten reingehen.“ „Ja, reingehen.“ Während der Eisengolem weiter patrouillierte, flüchteten sich mehr und mehr Dorfbewohner eilig in ihre kleinen Holzhäuschen. Auch Greg machte sich auf den Weg, als das laute Donnergrollen an seine Ohren drang. Gewitter. Das hatten sie nicht so oft. Greg hatte bereits ein Haus ins Visier genommen und steuerte auf die Eichentür zu, so wie es sein sollte. Gerade, als er die Tür geöffnete hatte, traf ihn ein Blitz. Greg konnte nicht sagen, dass es weh getan hätte. Die Elektrizität strömte durch seinen Körper, den Kopf hatte er in den Nacken gelegt und starrte verklärt in den Himmel, spürte den Regen auf sein Gesicht niedergehen. Er fühlte sich, als hätte er die Erleuchtung, er fühlte wie so etwas wie „Verstand“ in seinen Schädel drang. Alles fand in weniger als einer Sekunde statt, aber für Greg schien es eine kleine Ewigkeit zu sein, während die Verwandlung einsetzte. Als er seine Augen wieder öffnete, brannte er lichterloh. Greg dachte gar nicht weiter nach, er griff in seine Taschen und förderte einen Trank mit Feuerresistenz zu Tage und trank ihn. Sofort hörte der brennende Schmerz auf und er sah an sein neues Ich herunter. Er hatte einen Hut, eine Warze auf der Nase, violette Kleidung … Er war ein Hexer! Für eine Weile bewunderte er sich, als er einen heftigen Schlag spürte und einige Blöcke von den Füßen gehoben wurde. Ächzend drehte Greg sich um. Der Eisengolem hatte ihn entdeckte und sofort begonnen, ihn anzugreifen. „Du Dummkopf! Wer glaubst du, dass du bist!“, fauchte Greg den Eisengolem an, der ihn ausdruckslos anstarrte und weiter attackierte. Greg griff wieder in seine Tasche und warf einen Trank der Vergiftung nach dem Eisengolem. Grüne Kringel tauchten über ihm auf und zeigten, dass es funktioniert hatte. „Ha, du hast keine Chance gegen mich, den Hexenmeister Greg!“ Greg wich den Angriffen des Eisengolems aus und bombardierte ihn mit Tränken des Schadens und der Schwäche, bis der Eisengolem schließlich starb und nichts weiter als eine Mohnblume von ihm übrigblieb. Greg hob die Arme und lachte ausgiebig über seinen Sieg. Gerade, als der Kampf vorüber war, hörte auch der Regen und das Gewitter auf und die Dorfbewohner kamen arglos heraus. Als sie Greg sahen, flohen sie wieder zurück in ihre Häuser. Greg folgte ihnen. „Wo wollt ihr denn hin? Er hat mich angegriffen! Ich hab mich nur verteidigt! Kommt zurück!“ Aber die Dorfbewohner flohen und flohen und flohen vor Greg. Alle seine alten Freunde wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Greg redete auf sie ein, versuchte ihnen klar zu machen, dass er sie genauso beschützen könnte wie es der Eisengolem getan hatte. Aber die Dorfbewohner waren nun mal nicht dazu gemacht, sich mit einem Monster anzufreunden. Nach mehreren Tagen gab Greg enttäuscht auf. Sein Kopf war voller Ideen, er könnte aus diesem Dorf etwas wirklich Großes machen! Endlich hatte er die Möglichkeit dazu, das Können, den Verstand, aber niemand wollte ihm zuhören, ihm folgen und helfen, seine Ideen zu verwirklichen. Es war zum Mäusemelken! Während Greg gedankenverloren durch sein altes Dorf wanderte und die Dorfbewohner wie üblich vor ihm Reißaus nahmen, blieb er plötzlich wie angewurzelt stehen. Ein Eisengolem war erneut gespawnt und steuerte bereits entschlossen auf ihn zu. Greg seufzte nur genervt. Er drehte sich um und machte sich daran, das Dorf zu verlassen. Er war jetzt ein Monster, ein Aussätziger, einsam und allein … Oder vielleicht auch nicht … In Gregs Gedanken formte sich bereits eine neue Idee. Er wollte ein Dorf, aber mit seinen alten Freunden konnte er das nicht haben. Aber was war mit einem Monsterdorf?! Das müsste doch zu schaffen sein! Greg wusste was zu tun war, er musste losziehen und andere Monster für seinen Plan begeistern. Gemeinsam würden sie ein großes Dorf bauen und Biom nach Biom für sich erobern! Endlich konnte Greg der werden, der er von Anfang an hätte sein sollen: ein Visionär, ein Erbauer, ein Schöpfer! Über seinen neuen Plan äußerst entzückt, kicherte Greg und lief in eine beliebige Richtung los. Sein Dorf befand sich in einem Taiga-Biom, Greg lief ziellos durch einen dichten Fichtenwald und fand auch schon seinen neuen Anhänger: einen Zombie, der stöhnend und mit ausgestreckten Armen durch das Unterholz wanderte, durch die Schatten der Bäume vor dem Sonnenlicht geschützt. „Guter Freund, bleib doch einen Augenblick stehen und lass mich dir …“ Der Zombie lief zwar nicht weg, so wie die Dorfbewohner, aber er lief auch einfach an Greg vorbei und schenkte ihm, dem Hexenmeister, keinerlei Beachtung. Greg stand mit erhobenen Armen da, aber seine eindrucksvolle Rede traf auf untote Ohren. Noch eine ganze Weile versuchte Greg verzweifelt, seinem neuen Gefährten den ultimativen Plan zu unterbreiten, aber es nutzte einfach nichts. Zombies waren offenbar nicht dazu geeignet, Greg bei seinem Dorf zu helfen. Gregs Frustrationslevel war so weit gestiegen, dass er den Zombie mit einem Trank des Schadens angriff, aber zu seiner Verwirrung richtete der Trank keinen Schaden an. Er dachte eine Weile darüber nach und hatte schließlich eine Idee. Greg mischte einen Trank der Heilung zusammen und bewarf den desinteressierten Zombie damit. Sofort blinkte er rot auf und kam fauchend auf Greg zugewankt. „Ach, jetzt hörst du mir zu, ja?!“ Der Zombie stellte keine besonders große Bedrohung dar. Greg hatte ihm ziemlich schnell den Gar ausgemacht und marschierte genervt weiter durch das bewaldete Taiga-Biom. Irgendwann würde er schon noch auf einen hörigen Jünger treffen, der ihm helfen würde. Er wusste gar nicht was es noch alles so für Monster gab. Skelette, Creeper und Spinnen fielen ihm ein, vielleicht konnte er einen von denen für seine Sache gewinnen. Während er über diese Möglichkeiten nachdachte, versank die Sonne hinter einem Hügel und die Nacht brach herein. Greg sah sich neugierig um, nachts spawnten Monster, also konnte es nicht allzu lange dauern, bis er auf seine ersten neuen Freunde traf. Schon bald sah er eine Traube roter Augenpaare durch das Unterholz schimmern und hörte das typische Trippeltrappel und Zischen einer Spinne. Begeistert lief Greg sofort los. „Gute Nacht, werte Spinne, mein Name ist Greg. Ich bin ein Hexenmeister und ich … habe vor … Ey! Hör mir gefälligst zu!“ Aber auch die Spinne entpuppte sich als ungeeigneter Gefolgsmann … -tier. Greg boxte unglücklich auf einen Baumstein ein, als er eine Lichtquelle durch die Dunkelheit des Fichtenwaldes schimmern sah. Vorsichtig näherte er sich dem Licht und erblickte eine winzige Hütte aus Erde mitten im Wald. In die Erde war eine Eichentür eingelassen worden, vor dem Haus stand eine Kürbislaterne. Neben dem Erdhaus war ein kleines Feld angelegt worden, das ein „Spieler“ gerade bewirtschaftete. Greg blieb in seinem Versteck. Ein Spieler, interessant. Er spürte den unbändigen Drang, ihn anzugreifen, aber Greg hielt sich zurück. Mit einem Spieler konnte man reden, reden hieß, man konnte ihn auch überzeugen, und das war schon mal wesentlich mehr, als er mit einem Zombie oder einer Spinne anfangen konnte. Nach einigen Minuten hatte Greg einen Entschluss gefasst und trat mit ausgebreitete Armen aus seinem Versteck. „Sei gegrüßt, Fremder, ich bin …“ „Aaaaaaaaah!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)