Warten auf Godot von Sometime ================================================================================ Kapitel 4: "Wir warten auf Godot." ---------------------------------- James schloss seine Augen und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. "Nicht schwul." Er schluckte. "Pan. Ich bin Pan." " Und das bedeutet?" James bemerkte, wie beherrscht sein Vater war. "Ich, äh, bei mir liegt die Grenze zum Verlieben nicht beim Geschlecht. Ich verliebe mich in Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht." "Bi?" Harry sah ziemlich verzweifelt aus. "Nein. Ich stehe nicht nur auf Mann und Frau." "Sondern? Auf was denn sonst?" "Tatsächlich, Dad, gibt es mehr als nur Mann und Frau. Es existieren über 100 Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.", fuhr Albus allwissend dazwischen. Harry schaute nun verzweifelt zu seiner Frau. Er schien sich mit Ginny über James' Outing geredet zu haben, denn sie schien nicht überrascht. "Und wie hast du es bemerkt, Schatz?" Mitfühlend legte sie ihre Hand auf die ihres Sohnes. "Vierte Klasse. Ich war unfassbar in Sue Becker verknallt bis ich merkte, dass mir ihr Bruder noch besser gefällt. Das bei mir beim Geschlecht keine Grenzen gesetzt ist weiß ich spätestens seit letztem Jahr. Tony. Er*sie war meine erste Sommerliebe." Selig dachte James an den letzten Urlaub und die zwei Wochen, die er mit Tony verbracht hatte, zurück. Sein Vater räusperte sich. Er versuchte anscheinend nicht mehr heraus zu finden, was diese Begriffe zu bedeuten hatten. "In Ordnung. Und wer ist dieser Junge? In den du verliebt bist, meine ich." James biss sich auf seine Zunge. "Das kann ich nicht sagen.", antwortete er nur, daran denkend, was Teddy wohltun würde, sollte James ihn verraten. "Und warum das wieder nicht?" Harry legte genervt das Messer beiseite, mit dem er eben sein Brötchen bestrichen hatte. "Er würde es nicht wollen, Dad." Hilfesuchend sah James zu Albus und Scorpius, die fieberhaft zu überlegen schienen, wie sie die Situation retten können. "Aber warum will er es nicht? Er schämt sich nicht für das was er ist, oder?", fragte seine Mutter entrüstet. "Ist er älter?" Harry hatte das frühstücken nun komplett aufgegeben und blickte sein ältestes Kind herausfordernd an. James stöhnte auf. "Dad!" "Ist er es?" "Ja.", nuschelte er nun verlegen und versuchte sich hinter seinem Glas Orangensaft zu verstecken. "Kenne ich - Kennen wir ihn?" Harry beugte sich über den Tisch und sah James eindringlich an. "Es ist Luke Jordan.", stieß Albus panisch aus. "Was?", kam sowohl aus Harrys, als auch aus James' Mund. "Lees Sohn?", fragte ihr Vater nun genauer nach und schaute überrascht und überfordert zu seiner Frau, die nur mit den Schultern zuckte. "Tut mir leid, James. Ich wollte dich nicht verraten." Albus senkte seinen Blick, um seine roten Wangen zu verbergen. "Tut mir leid, James! Ich wollte dich nicht verraten." Al schlug sich seine Hände vor die Augen. "Ist- äh- ist schon ok." James Wangen glühten und am liebsten würde er im Erdboden versinken. Harry hatte sich wieder normal hingesetzt und beschämt sein Frühstück wieder aufgenommen. Auch die restliche Familie führte das Frühstück weiter. Kurz darauf wurde die Wohnungstür aufgeschlossen und Albus blickte verwirrt auf. "Erwarten wir noch jemanden?" 'Die Frage hätte er sich eigentlich sparen können.', dachte sich James, denn die einzige Person, die noch einen Schlüssel hatte war- "TEDDY!", rief Lily begeistert aus und sprang dem Neuankömmling in die Arme. James Schultern verspannten sich automatisch, als er spürte, dass Teddy hinter ihm stand. Er brauchte sich nicht mal umdrehen, um zu wissen wie breit Teddys Grinsen war, als er meinte: "Was denn hier los? Was sollen die Trauermienen?" "Oh, Jamie hat uns nur gerade eröffnet, in wen er verliebt ist, das ist alles.", erklärte Lily und zog Teddy mit zum Frühstückstisch. Panisch suchte dieser James Blick, welcher nur leicht den Kopf schüttelte. "Teddy, was machst du denn hier?", fragte Harry, begeistert von Besuch seines Patensohnes. "Es tut mir leid, dass ich gestern so kurzfristig abgesagt habe. Deswegen dachte ich, ich besuche euch heute.", breitete Ted seine Beweggründe aus, wobei er auffällig oft zu James schielte, der ihn geflissentlich ignorierte. "Ich bin fertig, darf ich in mein Zimmer?" Ohne eine Antwort abzuwarten, stand James auf, brachte sein Geschirr in die Küche und flüchtete in sein Zimmer. Kurz vor der Treppe hörte er noch wie sein Vater sagte: "Ich bin froh, dass du hier bist, Teddy.", bevor er außer Hörweite war. Es war einige Zeit vergangen, seit Teddys Auftauchen. James lag auf seinem Bett, die Zigarettenschachtel war längst verqualmt. Als sich die Tür öffnete, brauchte er nichts aufzusehen, um zu wissen, wer es war, der da seine Ruhe störte. Der Lupin lehnte sich an die Schreibtischkante und ließ seinen Blick schweifen. "Seit wann rauchst du? Ich dachte, du hast Zigaretten?", fragte dann der Blauhaarige. "Was machst du hier? Habe ich nicht gesagt, dass ich dich nicht mehr sehen will?", fragte James genervt, wovon er seitens Teddy einen verwirrten Gesichtsausdruck erhielt. "Du kannst dich auch nicht entscheiden. Erst sagst du ich soll mich verpissen, dann bist du sauer, weil ich meinen Besuch abgesagt habe, dann sagst du mir wieder das ich verschwinden soll, ich will deine Familie besuchen und du scheißt rum, dass ich hier bin. Entscheide dich mal, James." "Entschuldige Mal, ich habe jawohl jedes Recht Sauer zu sein. Du hast mich gefickt und dann wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen!" "So war das doch nicht, Jamie." "Stimmt. Du hast mich vier Mal gefickt, bevor du mich fallen gelassen hast.", korrigierte sich James, bevor er noch hinzufügte: "Die Zeugung des griechischen Helden, Sohn des Zeus." Teddy überlegte kurz. "Die Zeugung des Herkules. Chapeau mein Freund, du hast mich gerade auf eleganteste Art und Weise als einen Bastard bezeichnet." "Al's Einfluss färbt ab.", gestand James und erhob sich. "Würdest du mir jetzt bitte einen Gefallen tun und aus meinem Zimmer verschwinden?" Er wollte seinen besten Freund aus seinem Zimmer schieben und die Tür schließen, doch dieser hatte andere Pläne. Teddy verriegelte die Tür und im nächsten Moment stand James an die Tür gepresst, mit Teddys Lippen auf seinen. Automatisch schloss der Jüngere seine Augen und lehnte sich an die Brust des anderen. "Fuck.", murmelte Teddy, nachdem er den Kuss gelöst hatte. "Was machst du nur mit mir, Jamie." "Ehm, du hast mich geküsst. Wer kann sich jetzt nicht entscheiden, he?" Ted legte seine Stirn auf die Schulter des Kleineren. "Weißt du, ich will mich wirklich von dir fernhalten. Aber dann vergleichst du mich mit Herkules und ich weiß nicht wie ich reagieren soll." James schaute dem Lupin direkt in die Augen. "Herkules ist ein selbstgefälliger Wichser, so wie alle Helden." Er atmete tief aus. "Du warst auch mal mein Held, Teddy." Wieder ein Kuss. Einer, bei dem James die Luft zum Atmen wegblieb. "Sechs Jahre, Jamie." "Deine Eltern hatten einen Altersunterschied von 13 Jahren und waren trotzdem glücklich, Teddy." Diesmal war es James der seine Lippen auf die des anderen presste und seine Hände in den blauen Haaren vergrub. Dann war der Kuss vorbei und der Potter schob den anderen von sich weg. "Hör auf mit mir zu spielen, Teds. Das überlebe ich nicht." Mit zitternden Knien schob sich James an dem Anderen vorbei und stolperte ins Bad. Dort angekommen, spritze er sich kaltes Wasser ins Gesicht. "Was machst du da, Potter? Fuck, hör auf mit ihm zu flirten! Der Wichser verletzt uns eh nur wieder.", rügte er sich selbst. Mit einem entschlossenen Nicken, ging er zurück in sein Zimmer, doch Teddy war verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)