Siren von Alexiel91 (Die Geschichte einer Prinzessin) ================================================================================ Kapitel 12: eine kurze Zeit der Ruhe ------------------------------------ „Hey guten Morgen ihr Zwei Schlafmützen!!!“ platze Jake hinein und stolperte ins Zimmer seines besten Freundes. Pauline und Cath, sowie auch Thomas standen hinter ihm. „Wir wollten nur wissen ob wir endlich mal Frühstücken können?“ fragte Line etwas genervt von dem Rothaarigen. „Okay, ich mach mich nur schnell frisch. Geht schon mal vor.“ Antworte Cedric und bereute das er nicht zu Ende gesprochen hatte. „Komm Elina, du musst dich auch umziehen!“ meinte Cathrine und zog die Schwarzhaarige aus dem Zimmer, um sie in ihr eigenes zu schieben, gefolgt von Line natürlich. Nachdem die Tür geschlossen war sahen die Mädchen ihre Prinzessin intensiv an. „Wie geht es dir?“ fragte Catherine besorgt und drückte der Schwarzhaarigen ein Blatt und Stift in die Hand. „Gut und euch?“ war die Antwort. „Es geht… tut uns leid, dass du kämpfen musstest.“ Wisperte Line besorgt und ging einen Schritt auf Elina zu, welche den Kopf schüttelte. „Nein es ist schon gut ihr Beiden, Hauptsache ihr bleibt an meiner Seite.“ War die schlichte Antwort. „Aber natürlich! Wir bleiben die besten Freunde“ die beiden umarmten ihre Schwarzhaarige Freundin welche sie ebenso in die Arme schloss. Schnell begann sich Elina Tageskleidung anzuziehen. „Sag mal Elina, du warst also die ganze Nacht bei Ced?“ fragte nun Line, schlagartig errötete die Schwarzhaarige. „Wusste ich es doch! Du magst ihn sehr, oder?“ siegreich grinste die Aschblonde. Elina nickte etwas verschüchtert. „Willst du es ihm nicht sagen?“ fragte Cath neugierig. Elina überlegte, sie wusste es einfach nicht. „Du scheinst unsicher.“ Stellte Pauline fest. Die Freundin konnte nur nicken. „Lass uns erstmal was Essen, mit leeren Magen kann man eh nicht denken!“ entschied Line und zog die Beiden mit sich in den Speisesaal wo die Jungs bereits mit Mikael am Tisch saßen. „Da seid ihr ja endlich! Wir verhungern schon!“ meckerte der Rothaarige los. „Stimmt Jake wollte sich schon unhöflicher Weise bedienen, keine Manieren dieser Typ.“ Meinte Thomas stichelnd. „Guten Morgen Elina.“ Lächelte Mik charmant und ignorierte die beiden Jugendlichen. Die Mädchen nahmen Platz und gemeinsam fingen sie mit dem reichhalten Frühstück den Tag an. Alle registrierten die heimlichen Blicke die sich Elina und Cedric zu warfen. Nach dem Frühstück setzten sich die Jugendlichen vor die Spielekonsole von Cedric um abschalten zu können. Allen saß der Kampf noch in den Knochen. Mikael war in sein Studierzimmer gegangen und tätigte einen Anruf. „Ja es ist so weit.“ Antwortete er dem am anderen Ende. „Gut, ich gebe es weiter. Verstanden.“ Der Dunkelblonde nickte. „Bis nachher.“ Er legte auf, kurz fuhr er sich durch die Haare. „Es muss ja sein.“ Schon war er aufgestanden und losgelaufen. Kurz hielt er an. Hinter der Tür von Cedrics Zimmer war Lachen zu hören, sie schienen Spaß zu haben. Es kostete dem Ältesten Überwindung doch er klopfte. Nach wenigen Sekunden wurde die Tür geöffnet und Pauline sah ihn verwirrt an. „Hey.“ Meinte sie und schaute ihn durchdringlich an. „Was gibt’s?“ fragte nun sein Bruder. „Nun ja… der Älteste ist auf dem Weg zu uns. In zwei Stunden wird er hier sein. Er möchte Elina sehen und sie über Chaos und ihre Magie aufklären, nun da sie erblüht ist.“ Sofort kippte die ausgelassene Stimmung. Elina stand auf und ging zu Mikael, um ihm tief in die Augen zu sehen und zu nicken. „Er wird dir helfen dich mit deinen zukünftigen Aufgaben und Fähigkeiten bekannt zu machen und versuchen darauf einzustellen.“ Mikael wirkte betrübt. Elina wohnte noch nicht lange bei ihnen, doch hatte er sie wie eine echte Schwester begonnen zu lieben. Elina lächelte ihm entgegen, um zu zeigen das alles in Ordnung und sie bereit war. Die restlichen Jugendlichen wirkten betrübt. Warum nur? Dieses zarte unschuldige Mädchen, welches so viel durchmachen und kämpfen musste. Trotz alle dem wirkte sie stark und bereit. Elinas Gedanken überschlugen sich. Ihr Traum letzte Nacht und die Dämonen am Abend zuvor. Cedric. Auch sollte sie für Gleichgewicht sorgen. Was wenn der nächste Kampf Leben forderte? Was würden deine Helden in den Geschichten tun? Hatte Nani sie ihm Traum gefragt. Sie würden handeln. War ihre doch sehr naive Antwort gewesen. Stimmt. Elina war niemals sonderlich mutig oder tapfer gewesen, sie hatte immer nur weitergeatmet, sich mit dem Strom bewegt und hingenommen wie es war. Es war niemals jemand da gewesen, der sich für sie interessierte nachdem ihre Eltern und Nani gestorben waren. Doch als Cedric und Mikael kamen um sich ihrer anzunehmen, hatte sich alles geändert. Elina hatte eine neue Familie und Freunde bekommen, Menschen die sie liebten und ihr Leben magischer machten. In den letzten fünf Jahren dachte sie, sie sei ein Niemand, doch heute war sie Jemand, jemand der andere beschützen konnte, die ein ganzes Volk beschützen sollte und die Menschen, die ihr Leben so gestalten, wie sie es möchten. Sie konnte zu jemanden werden der stark ist, der mutig sein kann und der lieben darf. Zusammen mit einer großen Familie, die gemeinsam alles schaffen konnten. Elina spürte diese starken Emotionen in sich pulsieren, ihre Magie die in ihr ruhte, die Macht der Engel. Die Macht der Königin. Elina spürte die Blicke in ihrem Rücken und drehte sich um, unsicher verschränkte sie die Arme hinter ihrem Rücken und knetete ihre Hände nervös. Die Schwarzhaarige versuchte sich an einem Grinsen, was so viel sagen sollte wie: „Es wird schon alles gut werden!“, doch wie üblich scheiterte sie daran kläglich. „Elina…“ versuchte Pauline anzusetzen, doch biss sich auf die Lippe. Sie wusste nicht wie sie sich ausdrücken sollte. Wie sollten sie es auch sagen? Ihre Freundin sollte eine Königin werden. Klar ihr Volk hatte schon lange auf die Geburt ihrer neuen Königin gewartet, es war schwach geworden, ihre Magie war eingeschränkt und sie waren kraftlos, von jeglicher Hoffnung verlassen. Doch Elina war anders, als sie vermutet hatten. Pauline erinnerte sich an ihre erste Begegnung. Vor einigen Wochen Cedric hatte vor der Klasse gestanden, die Schülerschaft war klein, da auch die Stadt nicht sonderlich groß war. Deshalb saßen sie immer in ihrer kleinen Gruppe. „Hey Leute! Morgen werde ich Elina mitbringen!“ der blonde Schönling, der immer vor Energie strotzte und gute Laune hatte, erzählte von dem Mädchen, welches sie für die Prinzessin hielten, mit leuchtenden Augen. Pauline war schon seit Kindheitstagen mit Cedric befreundet gewesen, auch Cath, Thomas und Jake gehörten zu ihrem Freundeskreis. Cedric berichtete von Elina, ihrem schweren Schicksal, hatte er nur angerissen und auch das sie nicht sprechen konnte. Pauline hob eine ihrer schlanken Brauen. Sie bedauerte das Mädchen. Doch wie sollte diese eine Königin werden? Mit solchen Problemen, hatte sie doch sicher mit sich selbst genug zu tun. Doch wie Cedric sie beschrieb, voller Faszination, brachte die Aschblonde zum Zweifeln. Irgendwas musste an ihr sein. Am nächsten Morgen, die restliche Klasse saß bereits in ihrem Raum. Der Lehrer begrüßte eben die Schüler und legte seine Materialien auf den Tisch. Die Tür war noch offen und es waren Stimmen auf dem Gang zu hören. „Eli… es wird alles gut. Keine Angst.“ Es war Cedric, mit einer Sanftheit in der Stimme, welche die Aschblonde nicht kannte. „Ach komm! Ich bin doch bei dir. Dir kann gar nichts passieren.“ Ein Kichern. Nun bewegten sie sich zusammen in den Raum, ein Schwarzhaariges Mädchen klammerte sich an den Arm des Blonden. „Guten Morgen Cedric.“ Begrüßte der Lehrer den Blauäugigen. „Mister Andrew. Das ist Elina Moore.“ Stellte der Blonde seine Begleitung vor. „Morgen Elina.“ Lächelte der Hochgewachsene. Er schien aufgeklärt. Ein wenig belustigt stellte Pauline fest wie das Schwarzhaarige Mädchen sich hinter Cedric zu verstecken versuchte. „Elina bitte.“ Flüsterte der Blonde. „Schüler, das ist Elina Moore, sie wohnt seit zwei Wochen ins Wingstown und wird ab heute in unsere Klasse gehen. Seid freundlich zu ihr.“ Stellte der Lehrer sie vor. Endlich schien sich auch das Mädchen zu trauen hinter den Jungen hervorzutreten. Unsicher knetete sie ihre Hände vor der Brust und knabberte nervig auf ihrer Unterlippe herum. Pauline sah von ihrem Platz aus gelangweilt in die Runde, dem Rest entwich ein Raunen. „Hey Line.“ Kam ein Flüstern von ihrer rechten. „Hhn?“ machte die Aschblonde einen genervten Laut. „Sie ist so hübsch! Guck doch mal“ meinte Catherine. Sie war so schnell zu begeistern, überlegte Pauline und sah nun doch noch mal nach Vorne und direkt in die Grünen stechenden Augen ihrer neuen Mitschülerin, ihr war als würde sie eingesogen werden. „Wow…“ entwich es der sonst so Coolen. „Diese Augen…“ überlegte sie laut. „Ja sie sehen aus wie die von Siren!“ meinte Catherine, sie kannten die Königin nur von Bildern und aus dem Unterricht. „Die Ausstrahlung… die Aura unglaublich.“ Stotterte Line weiter und schaute zu ihrer Braunhaarigen Freundin. „Sowas habe ich noch nie gesehen. Sie ist unglaublich mächtig. Das weiß sie vermutlich gar nicht.“ Nuschelte die Aschblonde weiter. In der großen Pause versammelte sich der Freundeskreis von Cedric in ihrer Lieblingsecke auf dem Schulhof und setzten sich auf die Bänke, die restliche Schülerschaft schaute nur ab und zu neugierig zu ihnen rüber oder interessierten sich überhaupt nicht für das schweigsame Mädchen. Nach einer Vorstellungsrunde gingen sie über zu lockeren Themen. Elina beschaute die meiste Zeit ihre Hände und war bedacht darauf immer in Ceds Nähe zu bleiben. Nach einigen Tagen taute die Schwarzhaarige jedoch auf und unterhielt sich tatsächlich auf ihre Art mit den Anderen. Sie wurde urplötzlich Teil von ihnen. Schnell lernten Pauline und Catherine die Schwarzhaarige lieben. Nach und nach lernten sie ihre Schwächen und Stärken kennen, ihren zerbrechlichen Charakter und ihre Art. Die Mädchen waren bezaubert und hatten den Wunsch ihre neue Freundin zum Lachen zu bringen, sie wollten sie vor allem Übel beschützen. Als Pauline sich mit Catherine später unterhalten hatte, meinte sie sie fühle genauso. Gegenwart Erst in diesem Moment stellte Line fest das es die ganze Zeit so war. Sie wurde wiedergeboren um diesen Engel zu folgen, ihrer Königin. Elina war ihre beste Freundin, diejenige die sie beschützen würde vor allem und jeden. Sie war auch die Einzige welcher sie ihr eigenes Leben anvertrauen würde. Die zwei Stunden des Wartens vergingen sehr schnell. Schon fuhr das Auto von Edward Hallen auf die Auffahrt und kam zum Stehen. Die Jugendlichen zuckten zusammen als es an der Tür läutete. Mikael hatte sich bereits zur Haustür bewegt und begrüßte den Ältesten höfflich. „Willkommen Mister Hallen, treten Sie bitte ein.“ Charmant lächelte der Dunkelblonde. „Vielen Dank Mikael.“ Der Älteste überreichte ihm seinen Hut und Mantel, nachdem dieser Beides ordentlich aufgehangen hatte, führte Mik ihn ins Esszimmer wo die Anderen sich bereits versammelt um den Tisch saßen. „Guten Abend meine jungen Freunde.“ Begrüßte Edward die Anwesenden mit freundlichem Lächeln. Mikael bot ihm den Stuhl an der Stirnseite an, auf welchen er sich dankbar setzte. Mikael setzte sich daneben. Elina saß an der gegenüberliegenden Seite und wurde nun direkt von dem Ältesten angeschaut, für einen Moment schien es als würden die Augen des Älteren direkt durch ihre in ihre Seele schauen. Kurz durchfuhr es die Schwarzhaarige ein Kribbeln und ein Zittern entwich ihren Körper. „Elina. Du hast also endlich deine Macht gefunden. Gratuliere, Prinzessin.“ Ein gutmütiges Lächeln umspielte die Lippen des weisen Mannes. Elina sah ihn nur aus großen Augen an. Wie hatte er das? Fragte sie sich, doch schnell hatte sie die Antwort parat. Natürlich, Mik hatte zuvor mit ihm telefoniert und nun hatte er sich selbst mit seiner Magie überzeugt. „Gut, sicherlich möchtest du jetzt alles erfahren. Mikael hat dir ja schon mitgeteilt was ich dir sagen möchte, über den Dunklen Herrscher Chaos, deine Mission wieder das heilige Gleichgewicht herzustellen und wie du deine Magischen Fähigkeiten vollkommen entfaltest.“ Alle Anwesenden rissen die Augen auf. „Ja ihr versteht schon, das war nur ein Bruchteil dessen, was an Macht in ihr steckt, ich habe Siren damals für unser Volk kämpfen sehen. Auch in Elina steckt diese Macht. Aber nur gemeinsam könnt ihr das Dämonenheer bekämpfen.“ Er senkte den Blick, der alte Mann erinnerte sich an den Krieg, an seine Königin, wie er mit ihrer Armee in die Schlacht gezogen war. Damals war er noch jung gewesen, vor etlichen hunderten Jahren, ein edler Krieger im Dienst seiner wunderschönen Königin, voller Körperkraft und mächtiger Magie. Das schwarze Heer war übermächtig, zu viele des Himmelvolkes waren bereits auf die andere Seite gewechselt, aufgrund von Versprechungen auf eine heile Welt, oder Rache und neue Macht. Die Herzen von allen Lebewesen sind so leicht zu beeinflussen, gib ihnen die Aussicht auf Macht, Reichtum oder auch Rache und sie werden folgen. Königin Siren hatte ihnen eine neue Welt geschenkt, ihnen eine ehrenvolle Aufgabe gegeben. Lebewesen zu beschützen und von diesen zu lernen, wie wundervoll das Leben war und wie vergänglich es sein konnte. Es war eine schwere Aufgabe für die langlebigen Engel. Auf dem Feld des Kampfes stehend, ihr Blick glitt über die vielen toten, zerfetzten Körper ihrer Soldaten, erinnerte Siren sich wie wundervoll die ersten Jahre auf der Erde waren, dem Ort den die Menschen ihre Heimat nannten. Sie war verzaubert gewesen, Menschen waren für sie seltsame Geschöpfe, faszinierend. Sie und ihre Ritter beobachteten sie, lernten von ihnen, bewunderten sie um die Freude an ihrem Dasein. Siren erbaute nach ihrem Vorbild die Städte für ihr eigenes Volk. Das Band zu ihren zwei Freunden wurde mächtiger. An jedem neuen Tag hatten sie Spaß und waren frei. Sie liebte sie beide so sehr, Kamael und Michael wurden die Heimat im Herzen, welche sie sich immer gewünscht hatte. Mit ihnen und bei ihnen musste sie nicht nur die Königin sein, sondern konnte auch einfach eine Frau sein. Zusammen waren sie glücklich. Mit der neugewonnenen Freiheit wurden die Engel mächtiger und ihre Magie blühte auf. Doch auch die Macht des Bösen nahm an, wo Licht ist, dort ist auch immer ein dunkler Schatten. Wo Liebe erblüht, dort ist auch Näherboden für Eifersucht und Missgunst. So nahmen die dunklen Energien des Königs an und er gewann seine alte Macht zurück, er begann in der menschlichen Welt seine Intrigen zu spinnen. Er nistete sich in die Gedanken ein, seine Schattenkreaturen, die Saat des Bösen überschatteten das reine Licht. Der König forderte Siren heraus. Schickte seine Boten, die Fürsten des Todes: Neid, Wollust, Gier, Zorn, Völlerei, Hochmut und Faulheit. Alles gefallene Engel, geworden zu den Heerführern des dunklen Herrschers. Siren konnte in der Schlacht drei von ihnen besiegen. Doch Konstantin der vom Neid zerfressen war, metzelte regelrecht Kamael hin. Zuvor hatte Michael gegen die Fürstin Zafrina, welche Wollust repräsentiert, verloren und war gestorben. Siren weinte, ihre Tränen waren wie Diamanten und benetzten den blutgetränkten Boden unter ihren Füßen. Ohne ihre geliebten Freunde verlor sie ihren Mut zu kämpfen. Sanft wiegte sie den geschundenen, toten Körper Kamaels in ihren Armen. Der Schwarze Ritter baute sich bedrohlich vor der blonden Schönheit auf. Mit Tränen benetzten Augen schaute sie zu ihm auf. „Konstantin…“ murmelte sie und wandte den Blick von dem ehemaligen Engel gen Himmel. Die Wolken rissen auf und ließen warme Sonnenstrahlen auf die Königin scheinen. „Irgendwann da vergeht jedes Leben. Ohne Kampf überlebt kein Lebewesen. Es kommt der Tag, da werden wir alle wiedergeboren. Schöner, Stärker und Mächtiger. Heute hast du sie mir genommen, mir alles genommen was ich liebe. Doch ich hege keinen Groll gegen dich. Mein zukünftiges Ich, das weiß ich, wird dich von den dunklen Mächten in deinem Herzen befreien. Verzeih mir, ich konnte es nicht. Ich habe nicht nur euch, sondern mein ganzes Volk nicht beschützen können. Doch die Zukunft wird wieder erstrahlen, in vielen bunten Farben. Das heilige Gleichgewicht wird wiederhergestellt werden. In der Zukunft.“ Ihre wunderschönen Grünen Augen erstrahlten hell, ihre durchsichtigen Schwingen erleuchteten wie der Mond. Die Welt schien einen Moment still zu stehen. Dann durchschnitt ein Zischen das Schweigen. Siren sackte in sich zusammen und ihr Kopf sank auf Kamaels toten Körper. Blut rann aus ihrer Brust und ihrem Rücken. Konstantin hatte sie mit seinem Schwert durchstoßen. „Rache… doch warum fühle ich mich nicht besser?“ Mit leeren Augen wandte der dunkle Heerführer sich ab. Die Armee verließ grollend das Schlachtfeld, sie hatten gesiegt. Die Engelarmee war geschlagen. Die wenigen Überlebenden waren schwach, bestatteten ihre Toten und zogen Schutzschilde um ihre kleinen Städte. Lebten nun in ewiger Angst. Ohne Anführerin erstarb das Licht über das Volk der Engel. Die Ältesten, überlebende Ritter im Dienst der verstorbenen Königin übernahmen den Schutz der Verbleibenden. Doch ihre Magie war nun begrenzt, ohne ihre Königin welche der Kern ihrer Macht darstellte waren sie nicht mehr in der Lage zu kämpfen und Wunder zu wirken. Sie reichte nur dazu aus, die Schilde zu stützen. Die schöne Königin war verstorben, im Krieg, ihre wunderbaren tapferen Beschützer sind für sie in den Tod gegangen. Was zurückblieb war ein verängstigtes Volk, welches keine Hoffnung und Kraft mehr besaß. Es sollten Jahrhunderte ins Land ziehen. Bis endlich die ersten Zeichen erblühten, Signale sie würde zurückkehren. Es war ein Flüstern, welches stetig lauter wurde. Kinder wurden geboren, viele Engelskinder erblickten das Licht der Welt, eine neue Hoffnung wurde geboren. Doch wo war ihre Königin? Die Engel welche nun zu hoffen begannen, entsendeten Boten um sie zu suchen. Um ein Kind mit endloser, mächtiger Magie ausfindig zu machen. Ein Kind das vermutlich keine Ahnung haben würde, welche schwere Aufgabe das Schicksal für sie bereithalten sollte. Mister Hallen wirkte ausgelaugt, man sah seinen weisen Augen das Alter deutlich an, die Jahre, unzählbar, die er schon auf der Erde verweilte. Die Erinnerungen an den verlorenen Krieg, der sterbenden Engel. „Herr Hallen?“ fragte Catherine bedrückt, sie war aufgestanden und zu dem Ältesten gegangen. Aus besorgten Augen musterte sie nun den Mann. Er spürte die Wärme ihrer heilenden Hände auf seinem Arm. Vermutlich wussten die jungen Engel noch nicht das auch ihre Fähigkeiten nur durch die Anwesenheit der Schwarzhaarigen gestiegen waren. Kleine Zeichen der Hoffnung. „Es ist alles in Ordnung, ich bin nur ein alter Mann der in seinen Erinnerungen schwelgt. Junge Catherine, setz dich bitte wieder.“ Die Braunhaarige setzte sich wieder neben ihre Freundin. „Nun…“ Edward rieb sich über die Stirn und massierte sich den Nasenrücken, nachdem er seine Brille von der Nase genommen hatte. „Im Krieg damals sind bereits drei der sieben Heerführer des dunklen Königs gefallen. Niemand hat ihre Plätze übernommen. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen müssen alle Sieben Todsünden fallen. Dann verliert der König seine Macht und kann wieder in seine Welt verbannt werden. Siren hatte bereits Gier, Zorn und Völlerei vernichtet. Ihr habt in euren Kampf Konstantin geschlagen, welcher für Neid stand. Damit bleiben noch drei. Sie sind alle gefallene Engel. Das macht es so schwer gegen sie anzutreten. Prinzessin, eure Macht ist es eurem Volk große Magie zu schenken, durch eurer Licht werden wir stärker. Eure magischen Waffen sind der Königsbogen und die Lanze, sie werden nie ihr Ziel verfehlen, solange ihr glaubt wird eure reine Magie die Dämonen durch Licht zerstören. Prinzessin eure Magie ist in der Lage die Menschen und Engel auf den Pfad der Gerechtigkeit und Freundlichkeit zu leiten. Ihr seid dazu auserkoren Lebewesen ihre Talente und Fähigkeiten entdecken zu lassen. Aber ihr habt auch Aufgaben, ihr müsst euer Volk vor allem Bösen schützen und es in schweren Zeiten leiten.“ Er machte eine Pause. Elinas Hirn ratterte förmlich, sie sollte ihr Volk leiten? Ihre Magie war laut des Älteren sehr mächtig. Durch sie würden alle Engel stärker werden. „Herr Hallen. Wie können wir die übrigen Heerführer finden?“ fragte Mik. „Nun sie werden erzürnt sein, über Konstantins Versagen. Sie werden dadurch leicht aufzuspüren sein.“ Antwortete der Mann. „Und wer sind sie?“ hakte Pauline nach. „Da wäre zunächst Zafrina, die Wollust, eine der schönsten Engelfrauen, die jemals existierten. Sie kann jeden mit einem Blick sich untertan machen. Ihr solltet auf der Hut sein. Dann gäbe es noch Luther, den Hochmut, er ist der Drachenlord. Soll heißen er beherrscht alle Todesdrachen der Heere. Zuletzt gibt es noch Lizaniel, die Faulheit, wir wissen nichts von ihren Fähigkeiten, sie hatte im Krieg nur gesagt es sei langweilig und hatte sich zurückgezogen mit ihren Kreaturen.“ Der Mann faltete seine Hände zusammen und stützte sein Kinn ab. Stille breitete sich aus. „Also gegen die drei sollen wir kämpfen?“ fragte Cedric zerknirscht. „Ja das ist eure Aufgabe. Es tut mir leid, alles hängt nun von euch ab.“ Edward sprach sehr monoton, „Verlange ich zu viel von diesen jungen Engeln? Doch die neue Königin ist unsere letzte Hoffnung wieder in Frieden und Freiheit zu leben…“ fragte sich der Älteste in Gedanken. „Was ist mit dem dunklen Herrscher?“ fragte Cedric. „Niemand hat ihn je zu Gesicht bekommen, einige behaupten er sei formlos, eine bösartige dunkle Energie. Das reine Böse. Seine Macht ist mittlerweile erdrückend. Besonders in Großstädten, wo viele Menschen leben ist er präsent, hat Tore erschaffen, Kopien seines Tors zu Unterwelt, mit welchen er Schatten in die Menschenwelt schickt. Wir hoffen sobald sein Tor verschlossen ist wird das Gleichgewicht hergestellt.“ Elina war die ganze Zeit über still gewesen und hatte aufmerksam zu gehört. Der letzte Kampf war bereits schwer gewesen, sie hatte furchtbare Angst um ihre mutigen Freunde gehabt, was wenn einer stirbt? Doch sie wünschte sich so sehr, dass sie alle in Frieden, ohne Bedrohung leben konnten, gemeinsam. Plötzlich spürte sie eine warme Hand nach ihrer eigenen greifen. Es war Cedric zu ihrer linken. Sie schaute auf, direkt in seinen warmen blauen Augen. Aufmunternd betrachtete der Blonde sie. Woher sie den Mut nahm wusste sie nicht, doch entschlossen nickte sie. Ja gemeinsam konnten sie es schaffen. Sie würden die dämonische Bedrohung besiegen. Schnell schrieb sie auf ihren Block auf und schob ihn zu dem Blonden. „Okay, ich lese vor.“ Meinte Cedric und lenkte die Aufmerksamkeit des Restes auf sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)