Die Klinge des Schicksals von JulaShona ("Das, was aus dir gemacht wurde, bedeutet nicht, dass du es auch bist.") ================================================================================ Kapitel 3: Die letzte Phase --------------------------- Hinata drehte sich um und sah zum Gottes-Baum herüber. Er stand immer noch in seiner vollen Pracht da. Er musste zerstört werden. Sie durfte keine Zeit verlieren. Jede Sekunde zählte, sonst würden unvorhergesehene Überraschungen kommen, die wohlmöglich nur noch alles schlimmer machen könnten. Ohne Vorwarnung lief sie an den Bijûs vorbei und direkt auf den Baum zu. Sie spürte, wie noch ein kleiner Teil des Chakras der Bijû-Geister in Sekki zurückgeblieben war. Das musste sie hier und jetzt ausnutzen. Das wäre die letzte Chance für sie den Kampf hier und jetzt endgültig zu beenden. Sie lief den Baumstamm hoch. Die Krone war jetzt ihr Ziel. Sie sah wie Madara sich ihr in den Weg stellen wollte, um sie aufzuhalten. Doch plötzlich wurde er von einer Bijû-Bombe getroffen, die ihn wegschleuderte. Mit einem Lächeln begrüßte Hinata die Unterstützung des Neunschwänzigen und von Naruto und konzentrierte sich wieder darauf, die Krone so schnell wie möglich zu erreichen. Sie legte nun ihr Vertrauen voll und ganz in die Hände der anderen. Madara hat eine Feuerkugel auf sie gespuckt, die sie beinahe mit voller Wucht traf. Hinata verlor beim Ausweichen ihr Gleichgewicht und war drauf und dran den ganzen, zurückgelegten Weg herunter zu fallen. Zu ihrem Glück wurde sie von Son aufgefangen. Sie sah ihn verwundert an. Son erwidere ihren Blick nur mit einem Nicken und deutete darauf, dass sie die Unterstützung aller Bijû-Geister erhielt. Somit stand sie hoch motiviert auf und setzte ihren Weg sofort wieder fort. Sie durfte keine Zeit verlieren. Wahrscheinlich hing der weitere Verlauf dieses Kriegs nun davon ab, ob sie diesen Baum nun zerstören konnte, oder nicht. Mit einem letzten Sprung war sie nun auf der Krone. Die Hyûga mobilisierte ihr letztes Chakra und jenes, welches noch in Sekki verblieben war. Sie fuhr mit ihren Fingern über die Klinge und das Schwert begann in allen Regenbogenfarben zu leuchten. Aus einem Band wurden auf einmal 10. Jedes Band daran hatte seine eigene Farbe. „Nein!“, schrie Madara fassungslos über Hinatas Vorhaben. Er durfte es nicht zulassen. Sein Plan durfte hier nicht enden! Alle Bijû warfen sich auf ihn, um ihn aufzuhalten. Sie sprang hoch in die Luft. Sie holte einmal tief Luft und schloss ihre Augen. Sie musste nun alles in diesen einen Hieb setzen. Niemand konnte ihr garantieren, dass sie es schaffen würde, doch es nicht zu versuchen wäre wesentlich schlimmer gewesen. Sie riss ihre Augen auf und rief: „Sekki!“. Das Schwert leuchtete noch heller als zuvor und das bunte Chakra bewegte sich wild um die Klinge herum als würde es die Luft zersägen. Sie holte mit aller Kraft aus und flog mit hoher Geschwindigkeit auf den Baum direkt zu. Sie zielte direkt auf das Auge auf dem Baum, was dazu führte, dass sie durch eine Druckwelle beinahe weggeschleudert wurde. Doch Hinata gab alles, was sie noch hatte. Die Druckwelle wurde immer stärker und zerrte an ihren Kräften. Das Auge bekam noch nicht mal ein Kratzer. „Ich schaffe es nicht!“, murmelte sie mit einem geschlossenen Auge, weil die Druckwelle für sie langsam zu stark wurde. Auf einmal sah sie, wie zwei starke Hände sich um ihre auf dem Schwert legten und sie unterstützten. Hinata sah erschrocken über ihre Schulter und erkannte, zu ihrem Überraschen, dass es Naruto war, der ihr wieder Mal zur Hilfe kam. Er wechselte seinen Blick mit ihr und nickte, dass er bereit war. Sie erwiderte es ebenfalls mit einem Nicken und wandte sich wieder dem Auge des Baumes zu. Sie sammelte noch ein letztes Mal jede Kraft, die ihr kleiner, zierlicher Körper noch aufbringen konnte. Mit einem lauten Schrei ließen sie alles in diesen einen Hieb hineinfließen. Das Auge fing an Risse zu bilden, die sich immer weiter darauf ausweiteten, bis es im nächsten Moment, wie eine Glaskugel, zerplatze. Eine noch heftigere Druckwelle schleuderte Hinata und Naruto vom Baum weg. Die Splitter flogen wie Glitzer durch die Luft und fielen dann langsam auf den Boden. Während Hinata in der Luft schwebte sah sie zum Mond hinauf. Langsam wurde er wieder hell und am Ende blieb nur noch ein wunderschöner, weißer Mond zurück, der das Schlachtfeld mit seinem weichen Licht wieder bedeckte. Sie schloss zufrieden ihre Augen und ein kleines Lächeln formte ihre Lippen. Sie war froh, dass es jetzt vorbei war. Sie wartete nur noch auf den Augenblick, an dem sie am Boden aufschlagen würde. Sie hatte keine Kraft mehr diesen Sturz mit einer sanfteren Landung abzufangen. Ihr war es in diesem Moment auch ziemlich egal. Doch zu ihrem Verwundern kam nichts. Kein harter Aufprall, der ihr eventuell ein paar gebrochene Knochen beschert hätte. Stattdessen hat Madara es sicher erlaubt, die Hyûga in seine Gewalt zu bringen und warf sie dann einfach achtlos auf den Boden, als wäre sie ein Stück Unrat. „Es ist alles deine Schuld!“, rief er wütend. Hinata stand auf und stützte sich mit Sekki ab. Sie war wirklich am Ende. Sie war ihn vollkommen ausgeliefert. Ihre Muskeln und Knochen taten allesamt weh, auch konnte sie sich kaum noch bewegen. Die ungewohnte Belastung durch den ungewohnten Kampfstil war wohl etwas zu viel für ihren Körper. Und wieder einmal hatte sie das Gefühl, dass das wohl ihr letzter Atemzug werden würde, da sie nicht mehr die Kraft zur Gegenwehr aufbringen konnte. „Madara! Lass sie gehen! Es ist vorbei!“, rief Naruto sichtlich erbost über diesen Schachzug, während er in Kuramas Gestalt in der Luft schwebte. „Nein, es ist noch nicht vorbei!“, schrie der Uchiha zornig in die Luft. Unerwartet tauchte plötzlich Black Zentsu unter Obito auf und verschmolz mit seinem Körper. „Sorry, Obito. Aber für was anderes existiere ich nicht.“, murmelte der Black Zetsu. Obitos lebloser Körper formte plötzlich ein Jutsu. ”Rinne Tensei no Jutsu!” Mit diesem Jutsu wurde Madara wieder zum Leben erweckt. Das Black Zetsu schnappte sich noch schnell das Rinnegan von Obito und verschwand, bevor ihn noch jemand erwischen und töten konnte. „Ah! Endlich!“, hauchte Madara und spürte, wie die Unsterblichkeit von ihm schwand und er endlich wieder alles an seinem Körper fühlen konnte. Der Black Zetsu tauchte neben Madara auf und hielt ihm das Auge hin, welches er Obito soeben gestohlen hatte. „Hier.“, sagte es. Madara schnappte sich sofort das Auge und setzte es sich geschickt selbst ein. Er machte noch einmal einen Blinzeltest und sah sich einmal um. Er konnte alles sehen. „Jetzt kann der Spaß weiter gehen.“, lachte er boshaft und biss sich in seinen Daumen. Er formte sein Jutsu und legte seine Hand auf den Boden. Als der Rauch vom Jutsu verflog sah man den Gedo Mazo dort stehen. Der Uchiha formte ein weiteres Jutsu, was dazu führte, dass der Gedo Mazo Ketten auswarf und jede einzelne Kette die Bijû-Geister als Zielscheibe anvisierte. Auch Kurama und den Hachibi waren davor nicht verschont, obwohl sie noch einen Jinchurriki hatten. Die Bijû-Geister flohen alle vor den Ketten, doch es gab kein Entfliehen. Die Ketten fingen einen nach den anderen ein bis alle neun Bijû-Geister gefangen wurden. Mit einem Mal saugte der Gedo Mazo alle Bijû-Geister in sich ein, einschließlich Kurama und den Hachibi. Naruto blieb wie erstarrt in der Luft. Er wusste nicht wie ihm geschah. Sein Körper fühlte sich plötzlich so… leer an. Ihm überkam das Gefühl der Ohnmacht, doch bevor er überhaupt in Ohnmacht fallen konnte spürte er, wie ihn etwas am Bauch durchbohrte. Zwar spürte er keinen Schmerz, aber unbemerkt blieb es ihm keines Wegs. Er sah unter Schock auf die betroffene Stelle. Es war ein Schwert, dass ihm in den Bauch gerammt wurde. Er folgte mit seinem Blick der Klinge seiner Länge nach und sah unerwarteterweise die Hyûga vor sich, wie sie ihn mit schwachem Blick ansah. „Wieso?“, hauchte er fassungslos. Wieso hat sie ihm das angetan? Sie legte eine Hand sanft auf seine Wange und sagte mit schwacher Stimme: „…Sekki…“ Das Band des Schwerts schnappte sich in Windeseile Minato und saugte das Chakra von Kurama in ihm aus und leitete es direkt durch das Schwert in den Uzumaki hinein. Der Bondschopf spürte wie allmählich wieder seine Energie zurückkehrte. Da verstand er dann den Sinn ihres Handelns. Hinata konnte wirklich nicht mehr. Sie war endgültig am Ende. Nur das Schicksal wusste nur noch, wie das enden würde. Sie konnte nicht tatenlos zusehen, wie der wohl wichtigste Mensch in ihrem Leben, vor ihren Augen starb. Sie musste es unbedingt verhindern. Genau wie damals, als er Pain ausgeliefert war. Das hier, war alles, was sie noch tun konnte. Langsam ließ sie Sekki los und fiel hinab, Richtung Boden. /Irgendwie… fühle ich mich so… frei./, dachte sie sich nur und schloss müde ihre Augen. So viel ist passiert. So viele neue Dinge, die ihr völlig unbekannt erschienen. Sie hatte noch so viele Fragen, was das anging. Doch sie glaubte, dass sie wohl nicht die Gelegenheit haben wird, die Antwort für diese zu finden. Langsam spürte sie, wie ihre Verwandlung schwand und sie zu ihrem Ursprung zurückkehrte. Der Schmerz der Stichwunde kam zurück, den der Körper der Hyûga nicht mehr ertragen konnte, sodass sie direkt bewusstlos wurde. Zu ihrem Glück, wurde sie von ihrem Vater noch in der Luft aufgefangen und ihr blieb somit eine harte Landung erspart. Hijashi fiel direkt auf, wie seine Tochter regelrecht ausblutete. Er erinnerte sich, wie sie zuvor erstochen wurde. Sofort handelte er und brachte sie zu einer Medical-Einheit. „Das sieht ziemlich übel aus!“, sagte einer völlig entsetzt über den Zustand des jungen Hyûga Mädchens. „Tun Sie alles was nötig ist, um ihr Leben zu retten!“, rief Hijashi in einem Befehlston. Nichts war ihm gerade wichtiger als das Leben seiner erstgeborenen Tochter. „Sakura!“, rief der andere Arzt. Die Haruno war direkt an Ort und Stelle. Mit einem erschütterten Keuchen über die Verletzungen ihrer Freundin machte sie sich direkt an die Arbeit. Sie würde es nicht zulassen, dass sie hier starb. Das würde sie mit allen Mitteln verhindern! Hinata schwebte im Dunkeln in der Luft. Es fühlte sich alles so leicht und unbeschwert an. /Bin ich… tot?/, hörte sie sich selbst denken. Sie schwebte eine ganze Weile in den Tiefen dieser Dunkelheit. Hinata war sich nicht sicher für wie lange, aber es erschien ihr eine lange Zeit gewesen zu sein. Als sie endlich den Boden berührte veränderte sich ihre Umgebung schlagartig in etwas ganz Anderes. Das blanke Nichts, in dem sie sich noch befand, wurde zu einer wunderschönen Blumenwiese im frühen Sommer. Eine angenehme Brise flog an ihr vorbei. /Ist das Real?/, fragte sie sich nur verblüfft über diesen Ort. Erschöpft setzte sie sich unter einen der Bäume auf der Wiese, der ihr Schatten spendete. Hier würde sie gerne länger verweilen. Es war ruhig. Kein Tod oder Kriegsgeschrei. Es war ein friedlicher Ort, den man am liebsten gar nicht verlassen wollte, nachdem man einen Krieg mit eigenem Leib erlebt hatte. Plötzlich sah sie, wie jemand auf sie zukam. Im ersten Moment konnte sie nicht erkennen, wer es war. Das erste was sie sehen konnte war, dass es eine Frau war. Man konnte von weiten lang Haare und ein weißes Kleid erkennen. Je näher die Person ihr dann auch kam, umso mehr weiteten sich die Augen der Hyûga. „Du bist groß geworden… meine Kleine.“, antwortete Hinatas Mutter mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. „Mutter…?“, fragte Hinata ungläubig als sie aufgestanden ist, um der Person ihr gegenüber in die Augen sehen zu können. Das konnte nur ein Traum sein. Hinata wollte nicht glauben, dass sie gerade ihre Mutter vor sich stehen hatte. Entweder war es wirklich ein Traum, oder sie schwebte bereits im Himmel am Paradies. Sie blinzelte einmal mit den Augen, um sicher zu gehen, dass es keine Wahnvorstellung war, die sie gerade hatte. Doch selbst danach konnte sie ihre Mutter immer noch klar und deutlich sehen. „Bist du es wirklich?“, fragte sie, unsicher über ihr eigenes Urteilsvermögen. Sie konnte es einfach nicht glauben. Durfte sie tatsächlich ihre Mutter noch einmal sehen, obwohl sie schon lange verstorben war? „Aber ja doch.“, kicherte sie und nahm eine Hand ihrer Tochter, die sie einmal behutsam streichelte. „Ich denke… wir müssen reden.“, begann sie und sah ihre Tochter ernst an. „Ja… das glaube ich auch.“, hauchte Hinata nur. Die Damen saßen nun gemeinsam unterm Baum und sahen sich nur stumm an. Es ist schon so lange her, wo sie sich das letzte Mal gesehen haben. So viel Zeit ist seit dem Tod ihrer Mutter vergangen. Hinata wusste nie, was der Grund für ihren Tod war, da ihr Vater nie mit ihr über ihre Mutter sprechen wollte. „Es ist viel Zeit vergangen. Ich hatte dich noch als kleines, süßes Mädchen in Erinnerung. Und jetzt bist du fast schon eine erwachsene Frau.“, lächelte Kiyoshi ihre Tochter verträumt an. Sie war stolz auf sie, was aus ihr geworden ist und wie sie sich entwickelt hatte. „Macht dir dein Vater immer noch das Leben schwer?“, fragte sie direkt danach besorgt. Hinata schmunzelte bei dieser Frage. „Nicht so viel wie früher.“ „Das ist schön zu hören.“, hauchte sie erleichtert über die Nachricht. Kurz schwiegen sie sich wieder an. Niemand wollte es so wirklich aussprechen. Sie wussten beide, dass es einen besonderen Grund für dieses Treffen gab. „Wieso bist du hier… Mutter?“, fragte Hinata etwas zaghaft. Ausgerechnet jetzt, wo sie neue Kräfte in sich gefunden hatte, von denen sie nie etwas geahnt hatte, tauchte ihre Mutter auf. Es musste einen Zusammenhang geben. Kiyoshi atmete einmal tief aus, als würde sie sich auf dieses Gespräch seelisch vorbereiten wollen. „Ist das nicht offensichtlich?“, antwortete die Mutter nur mit einem Lächeln auf den Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)