Inkferno von Sas-_- (Vom Klecksen und Klotzen) ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 – Doppelter Rittberger --------------------------------------------- ~~~   With tresses pink and eyes a blank, A smile so faint, it hides your feint, You slip on past—outfoxed! Outflanked!   ~ Kambo-Souvenir-Gedicht „Roll Out Station“ ~   ~~~   Jammernd ging Coby hinein. Die Mehrheit der Oktorekruten, die den Gang blockiert hatten, lagen mit Kopfschüssen auf dem Boden – die Überraschung stand ihnen noch immer ins Gesicht geschrieben. Zwei Oktorekruten lebten noch und ballerten sofort auf Coby, als sie ihn entdeckten. „Okay, Crashkurs für Anfänger. Roll dich hinter eine Deckung und baller auf den Rekrut!”, befahl Nr. 1, während Coby Zeter und Mordio schreiend hinter einer Rekrutenleiche saß. »Ich soll was machen?! Wegrollen und dann schießen?!« „Na los, mach schon!”, rief Nr. 2. Coby schaute vorsichtig hinter seiner toten Deckung hervor. Die Rekruten hatten kein sehr gutes Gedächtnis. Nachdem Coby abgetaucht war, schauten sie noch eine Weile dumm drein und hörten schließlich auf zu schießen. Unser Headhunter holte tief Luft, roch das Blut, metallisch und süß, die Hände fest um die Quadhopper gelegt. Er spannte die Beine an, biss sich auf die Unterlippe, sprang hinter der Leiche hervor, rollte sich über den Boden und … knallte mit dem Kopf gegen die gegenüber liegende Wand. Aber immerhin hatte er die Deckung erreicht. Nr. 1 kicherte leise. „Nicht schlecht, neun von zehn Punkten!” „Mit Abzügen in der B-Note!”, fügte Nr. 2 prustend hinzu. Coby rieb sich stöhnend den schmerzenden Kopf. »Ha, ha! Hab ganz vergessen, wie man lacht! Okay, und jetzt …« »Drauf halten!« Coby sprang vor Schreck halb in die Luft. Käpt'n Kuttelfisch war hinter ihm aufgetaucht und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Na, na, nicht gleich die Nerven verlieren. Ich erschieß den linken und du den rechten. Wir müssen schnell machen!« Der Käpt'n beugte sich seitlich hinter der Deckung vor, die aus einer offen stehenden Tür bestand, zielte, es gab einen leisen Knall und schon lag der nächste Oktorekrut mit einem Kopfschuss auf dem Boden. Sein Partner blubberte verdutzt und sah auf seinen toten Kameraden hinunter. Nr. 1 rief: „Jetzt du, Headhunter! Zeig, dass du auch was Anderes kannst, als Leute voll labern!” Coby machte einen Satz nach vorn, rollte über den Boden, kam in eine sitzende Haltung, nahm den Rekruten mit seinen Quadhoppern ins Visier und schoss. Die Kugeln zerfetzten den Körper des Rekruten. Blut und Tinte spritzte in den Gang, gurgelnd ging der Oktarianer zu Boden. Kuttelfisch klopfte Coby auf die Schulter. »Gut gemacht, Junge. Ich wusste doch, dass du es kannst.« Coby stand mit zitternden Beinen auf und japste nach Luft. »Dass ich überhaupt getroffen hab!« »Ja, das überrascht mich auch. Nun komm, wir müssen Nr. 3 helfen!« Tarja zog sofort ihre Waffe, als sie sah, wie Benji auf sie zukam. Er blieb augenblicklich stehen und griff nach seiner eigenen Waffe. »Mach dir keine Sorgen.« Er löste sie vom Gürtel, legte sie auf den Boden und schubste sie mit seinem Fuß zu Tarja hinüber. Überrascht ließ sie die Waffe sinken. Der hat sie ja nicht mehr alle! »Ich kapier's nicht …« Benji sah sie eindringlich an. »Du hast den Schlüssel gestohlen. Wieso?« Das konnte sie ihm doch nicht sagen. Das sollte doch alles ganz anders laufen! Wir sollten uns gegenseitig hassen und abknallen! Das hat man davon, wenn man drei Herzen hat … Benji kam allerdings von selbst dahinter, was ja nicht sehr schwer war. »Du willst den Elektrowels zurückholen.« Tarja blieb stumm wie ein Fisch. »Ihr habt alles, und wir so wenig«, sagte Benji plötzlich. Seine Gesicht nahm verbitterte Züge an. »Ich kann dich den Wels nicht holen lassen. Wir brauchen ihn, Inkling.« Tarja bückte sich langsam und hob Benjis Waffe auf. Mit ihrem Haifischgrinsen richtete sie sich wieder auf. »Der Wels gehört uns. Ich will dich vielleicht nicht erschießen, aber ich hole zurück, was unser ist!« Benji knirschte mit den Zähnen. »Ihr züchtet die Welse sogar, aber nicht einen wollt ihr uns Oktarianern überlassen, obwohl es in den Badlands kaum möglich ist zu überleben!« Tarja runzelte die Stirn. »Ich wusste lange Zeit nicht, dass es euch noch gibt …« »Meine Familie braucht den Wels. Ich kann ihn nicht hergeben«, wiederholte Benji eisern. Tarja seufzte tief. »Ich hab ne Mission zu erledigen. Tut mir leid, ich …« »Ich dachte, mit dir kann man reden«, sagte Benji mit Bedauern in seiner Stimme. »Verstärkung ist auf dem Weg. Ich kann dich nicht aufhalten, aber sie werden es und sie werden töten und nicht zögern!« Plötzlich halten Schüsse draußen im Gang wieder, hastig warf Benji einen Blick über seine Schulter. »Das klingt nicht nach Oktowaffen!« »Ich habe auch Verstärkung, Benji«, erklärte Tarja. Der Oktoling fluchte und wandte sich wieder ihr zu. »Ich hab dich nicht getötet und du mich nicht, weil wir mehr sehen, als man uns erzählt hat! Schieß das Fenster auf! Lass mich gehen, deine Verstärkung wird mich umbringen!« Unsicher stand Tarja da. Den Feind fliehen lassen? Andererseits wollte sie nicht zusehen, wie die anderen Benji töteten, das konnte sie einfach nicht … Sie drehte sich kurz entschlossen um und schoss das Fenster kaputt. Benji stürmte an ihr vorbei. »Bis bald«, murmelte er, verwandelte sich in einen Oktopus und schoss per Supersprung aus dem Fenster. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen. Coby und Kuttelfisch kamen ins Zimmer gerannt, ihre Waffen erhoben und sahen sich hastig um. »Wo ist der Oktoling?!«, brüllte Kuttelfisch und schwang seinen Klotzer über seinen Kopf. »Tarja, geht's dir gut?!« Coby kam auf sie zugestürmt, legte seine Quadhopper ab und knuddelte sie. Tarja musterte mit großen Augen Cobys Waffen. »Wieso hast du Arsch geilere Waffen als ich?!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)