Inkferno von Sas-_- (Vom Klecksen und Klotzen) ================================================================================ Kapitel 17: Kapitel 17 – Aquamarine HQ -------------------------------------- ~~~   The rhythm etched in little jolts Those idols sing and put a spring In my steps as I crank the volts.   ~ Kamabo-Souvenir-Gedicht „Ride with Me Station“ ~   ~~~   Der Weg zurück zum Unterschlupf der Neuen Aquamarine verlief unspektakulär. Die Oktarianer waren von dem gesamten Angriff so überrumpelt gewesen, dass es nicht schwierig war, aus diesem heillosen Durcheinander herauszukommen – schon gar nicht mit dem Supersprung. Wieder hoffte Tarja, möglichst elegant gelandet zu sein. Mit einem »Woomy!« kamen ihre Füße auf dem harten Boden neben dem Bretterverschlag auf. Kuttelfisch wackelte, mit dem Wels noch immer im Arm, zum Verschlag, öffnete die Tür. Sie fiel nun endgültig aus den Angeln und krachte laut zu Boden. »Oh, so ein Mist! Na ja, Callum wird sie reparieren«, murmelte der Käpt'n und ging hinein. Coby folgte ihm verdutzt. »Wer ist denn Callum?!« Kuttelfisch schüttelte bedauernd den Kopf. »Junge, wie kannst du deinen eigenen Namen nicht mehr wissen?!« Coby hob bereits protestierend einen Finger, ließ es dann aber dabei bewenden. Tarja folgte kichernd. »Als ob er deinen Namen wüsste!«, fauchte Coby sie an, aber Tarja zuckte nur mit den Schultern, während die metallene Plattform, auf der die drei standen, leise zischend nach unten fuhr. Als Tarja das erste Mal im Head Quarter war, hatte sie kaum Gelegenheit gehabt sich hier richtig umzusehen. Coby hatte sie sofort mit dem Heldenanzug, Ausrüstung und einer Menge Info zugeballert, da war sie kaum mitgekommen. Jetzt war alles etwas ruhiger und sie konnte sich entspannt umschauen. Der Unterschlupf oder Head Quarter der Neuen Aquamarine war in erster Linie ein Raum, bestimmt 30 Quadratmeter groß, mit grau melierten Fliesen und Wänden aus dunklem Metall, auf denen sich das kalte, klinische Licht der eingelassenen Deckenlampen matt spiegelte. Den dreien gegenüber befand sich eine Art Kontrollpult, das Tarja an jenes von Benji erinnerte. Die Wände waren voll mit Monitoren, welche Bilder von Überwachungskameras übertrugen. Einige Bildschirme zeigten nur Ameisenkrieg. Offenbar waren die entsprechenden Kameras beschädigt. In der Mitte des Raumes stand ein runder Tisch aus dunklem Holz mit einfachen Stühlen drum herum. Die Wände links und rechts waren zugestellt mit Waffen aller Art und Anzügen, sowie Ausrüstung für den Einsatz. Tarja sah alle möglichen Arten von Granaten. Geformt als kleine Pyramiden oder mit einem Saugnapf, damit sie hängen blieben, aber auch Suchbomben gab es, sowie Rauchbomben und Tränengas. Die Schusswaffen waren unter anderem wackelige Doppler, es gab aber auch halb auseinandergebaute Pistolen. Die Gatlings, Schrotflinten und Scharfschützengewehre sahen ganz gut aus. Damit kann man so richtig einem Oktarianer das Hirn aus dem Ohr ballern!, dachte Tarja beeindruckt Sie sah erneut auf ihre Wackelpistole. »Wieso hab ich gleich noch mal diesen Schrott bekommen?!« »Schön, meine beiden Enkelinnen sollten eigentlich schon hier sein«, meinte Kuttelfisch und kratzte sich am Kopf. Tarja fiel eine Notiz ins Auge, die auf dem Tisch lag. Sie hob diese hoch und las laut vor: »Liebe Agenten, Nr. 2 und ich haben großen Hunger. Sind nach Inkopolis und holen was zu futtern. Bringen euch was mit. Vielleicht. Grüße, Nr. 1.« Coby seufzte tief und streckte die Arme aus. »Klingt nicht danach, als würden Ihre Enkelinnen heute hier auftauchen, Käpt'n.« Kuttelfisch starrte auf einen der Monitore, der Wels zappelte ungeduldig. Der Käpt'n wirkte weggetreten, dabei gab es genau auf diesem Bildschirm absolut gar nichts zu sehen. Tarja ging zu ihm hinüber und stupste ihn vorsichtig an. »Hast du gehört?« Er sah sie langsam an. »Ja, ich mag beidseitig gebutterten Toast.« »Was? Es gibt jetzt keinen Toast!« »Oh, schade.« Coby meldete sich hastig zu Wort. »Was machen wir denn jetzt mit dem Wels?!« Kuttelfisch schlappte zu einem Schalter auf dem Pult, er sah unscheinbar und langweilig aus. Den hätte Tarja nicht gedrückt. Nachdem Kuttelfisch ihn betätigt hatte, öffnete sich auf der rechten Seite eine Bodenplatte und ein großer, zylindrischer Tank wurde nach oben gefahren. Er war gefüllt mit Wasser. »3, sei ein Seeengel und bring mir die Leiter«, bat Kuttelfisch. Tarja ging an Coby vorbei und streckte ihm die Zunge raus. Der Headhunter fauchte leise: »Nummern kann er sich merken, na und?!« »Musst du nicht eine Tür reparieren?«, flüsterte Tarja feixend und schleppte die Leiter zum Tank. Kuttelfisch stakste linkisch die Leiter hinauf, öffnete den Tank und ließ den Elektrowels ins Wasser gleiten. Erleichtert schwamm das kleine Tier in seinem neuen, zeitweiligen Zuhause umher, bis der Käpt'n den Tank wieder in den Boden versenkte. »Und was machen wir jetzt? Nr. 1 und 2 können weiß der Himmel wann kommen!«, meinte Coby und setzte sich grummelnd auf einen der Stühle. Kuttelfisch zuckte mit den Schultern. »Ich reparier meine ausgefallenen Kameras. Ihr könnt ja Teenagerdinge tun.« »Die da wären?«, fragte Tarja mit hochgezogener Augenbraue. Der Käpt'n zuckte mit den Schultern, während er, auf seinem Klotzer gestützt, zur Plattform ging, die ihn nach oben bringen würde. »Sprayen, kiffen, Alkohol trinken und über Horrorfilme lachen, so Kram eben.« Coby schüttelte den Kopf. »Sie haben völlig falsche Vorstellungen von uns, Käpt'n.« Während die Plattform langsam nach oben fuhr, wandte Kuttelfisch sich ihnen noch ein Mal zu. »So? Ihr macht so was nicht? Dann seid ihr ja noch langweiligere Trantüten, als ich gedacht habe.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)