My Hell_LoveStory von Seraphina90 ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Lucian Doch ich wusste, was sie dort tat. Sie wollte sich abschirmen. Diese Reaktion konnte ich mir zuvor schon denken, als sie ihren Blick abgewandt hatte. Natürlich sollte sie nicht so schnell vertrauen. Aber so wollte ich die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Ich schob also die Dusche auf und stieg mit hinunter. Sofort versteifte sich die Frau vor mir, drehte sich allerdings nicht um. „Ich dachte, dass wäre es gewesen, was du wolltest.”, sagte sie leise. Allerdings konnte ich ihre Stimmung nicht herausfinden, weshalb ich ihr meine Hände auf die Hüfte legte und sie zu mir zog. „Glaubst du tatsächlich, dass das alles war, was ich wollte?” Ich strich ihr Haar zur Seite um besser an ihren Hals zu gelangen. Sie legte ihre Hände auf meine und ich wartete darauf, dass sie mich von sich wegschob. Was sie zu meiner Erleichterung allerdings nicht tat. Sie musste sich darauf einlassen. „Was soll das werden?”, hauchte sie, als ich ihren Hals entlang küsste. Schnell drehte ich sie zu mir um. „Das sollte ich dich eigentlich fragen. Warum bist du einfach gegangen?”, fragte ich und konnte meine Wut kaum noch zügeln. Sie zog die Augenbrauen hoch. „Sagte ich doch.” Schnell wusch sie sich das Shampoo aus. Anschließend wollte sie sich an mir vorbei drängen, doch ich hielt sie auf. „Was?”, fragte sie mich barsch. Ich wusste, dass dies kein Ort für ein Gespräch war. Schnell warf ich sie mir über die Schulter. Aurelia quietschte auf und trommelte mir gegen den Rücken. Doch ich brachte sie zurück ins Bett. Klatschnass wie wir waren, legte ich uns ins Bett. „Spinnst du?”, schrie sie mich an und sie versuchte sich zu bedecken. Jedoch nahm ich ihr die Decke weg. Man selbst wütend war sie heiß. Wieder kam ich ihr näher und presste meine Lippen auf ihre. Zuerst versuchte sie immer wieder mich von sich wegzustoßen, bis sie ihren Widerstand aufgab und ließ sich in meine Arme sinken. Ihr warmer nasser Körper passte perfekt zu meinem und ich könnte mich an das Gefühl gewöhnen, sie immer in den Armen zu halten. Als sie zu mir aufblickte, sah ich etwas in ihren Augen aufblitzen, doch bevor ich erkennen konnte, was es zu bedeuten hatte, hatte sie ihre Augen gesenkt. „Was willst du von mir?”, hauchte sie und ich hörte ein leichtes Beben darin. „Ich will das du mir vertraust. Ich will das du freiwillig zu mir gehörst.”, sagte ich ebenso leise. „Das wird nicht passieren.”, flüsterte sie und machte sich von mir los. Als sie aufstand, hatte ich einen perfekte Aussicht auf ihren traumhaften Körper. Wusste sie eigentlich, wie anziehend sie auf andere wirkte oder hatte sie keine Ahnung? Schnell ging sie wieder ins Bad nur um anschließend mit einem Handtuch um den Körper und ein weiteres um den Kopf zurück zu kommen. „Ich würde mir an deiner Stelle auch wieder was anziehen, wenn du mitkommen willst. Ich muss noch mal raus.” Sie stellte sich vor ihrem Kleiderschrank und holte sich eine Jeans und ein Shirt raus. Nachdem sie sich alles angezogen hatte, drehte sie sich wieder zu mir um. Sie hatte die Hände in die Hüfte gestemmt, als sie mich anschaute. Man sah ihr nicht an, wie anderen Mädchen, was wir eben getan hatten. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihr wirklich abnahm, dass sie wirklich nur einen Mann hatte. Doch ich stand nun auch gemächlich auf und streckte mich noch einmal. Aurelia Verdammt musste er sich so vorzeigen? Damit ich ihn nicht anstarrte, sah ich schnell weg und beschloss schnell meine Schuhe anzuziehen. Ja, ich hatte mich hinreißen lassen, mit ihm ins Bett zu gehen. Doch ich schwor mir, dass es ein einmaliger Ausrutscher gewesen war. Eine schwache Minute, die wohl jeder einmal hatte. Er sah nun mal toll aus und ich konnte mir vorstellen, dass ich nicht die erste Frau gewesen war, die sich an ihm die Finger verbrannt hatte. Gerade als ich meine Stiefel schnürte, schlangen sich warme Arme um mich. „Warum wollen wir nicht hier bleiben?”, raunte Lucian mit seiner rauer dunklen Stimme in mein Ohr. Ich unterdrückte ein Schaudern, der mir über den Rücken lief. Er sollte nicht wissen, was er für eine Wirkung auf mich hatte. Langsam richtete ich mich wieder auf und Lucian löste sich widerstrebend von mir. „Nein. Ich muss noch mal los. Entweder du kommst mit oder du bleibst hier.”, sagte ich ohne mich zu ihm umzudrehen. Plötzlich drehte er mich zu sich um. Offenbar hatte er sich zur Angewohnheit gemacht mich herum zu wirbeln, wie es ihm gerade passte. Das musste ich ihn wohl oder übel abgewöhnen, denn wenn er so weiter machte, bekäme ich ein Schleudertrauma. „Sag mal, was soll das?”, rief ich aus, doch da küsste er mich wieder. So fest ich konnte, stieß ich ihn von mir und hielt mir den Handrücken gegen den Mund. „Hast du den Verstand verloren??! Nur weil ich mit dir geschlafen habe, bedeutete es nichts! Verstehst du absolut nichts!” Ich wandte mich von ihm ab und ging mit schnellen Schritten auf den Flur hinaus. Dabei riss ich die Tür mit so viel Kraft auf, dass sie gegen die Wand knallte. Natürlich merkte ich sofort, dass mir Lucian gefolgt war, doch ich ignorierte seine Anwesenheit so gut ging. Wie konnte er es wagen mir andauernd so zu berühren? Doch der Mistkerl ließ sich nicht ignorieren, denn er schob seine große schwielige Hand in meine. Als ich sie zurückziehen wollte, hielt er sie fester. „Ich werde dich so anfassen, wie es mir passt. Ich sagte doch, dass du es bereuen wirst, dass wir es getan haben.” Ohne den Blick zu zuwenden, lief er ohne Probleme neben mir. Ich schnaubte nur und zeigte ihm damit, was ich von ihm hielt. Wir gingen weiter den Gang entlang. Natürlich wusste ich wo ich hin wollte, doch ich würde es ihm sicher nicht verraten. In einem der bewohnten Abteilungen bog ich in ein und klopfte an einer der Türen. Sofort wurde uns die Tür geöffnet und Emma stand mir gegenüber. „Wurde ja auch Zeit.”,, brummelte sie und lief zurück in ihr Zimmer, ließ uns aber die Tür offen. Nachdem ich hinter uns diese geschlossen hatte, drehte ich mich zu meiner Freundin um. „Du weißt, dass ich hier auch wohne und nicht nur herkomme um Ethan Bericht zu erstatten.”, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Endlich ließ mich Lucian los und ich setzte mich auf einen der Sessel. Emma sah mich ebenso hämisch an, wie ich meine Worte hatte klingen lassen. „Wirklich? In den vergangenen Monaten warst du auch nicht oft hier. Ich dachte schon, du hättest dir ne Wohnung außerhalb des Zirkels genommen und sei es auch nur um Ethan richtig zu Weißglut zu treiben.” Sie beugte sich zu Couchtisch und zog eine Schachtel Zigaretten vor um sich einen der Glimmstängel anzuzünden. Wieder konnte ich nur die Augenbrauen hochziehen. Jetzt jedoch missbilligend. Sie hatte schon seit einigen Jahren nicht mehr geraucht. Warum jetzt? „Was ist passiert?”, fragte ich sie und wurde nur mit Qualm belohnt, bis sie sich zurücklehnte. „Das fragst du mich? Glaubst du, Ethan lässt es sich nehmen, mir nicht zu sagen, wen oder was du unter dieses Dach gebracht hast?” Sie deutete mit der Zigarette auf Lucian, er sich hinter mir positioniert hatte. Wie ein unangebrachter Schatten. „War ja klar.”, murmelte ich und sackte in mich zusammen. „Du hast doch gar keine Ahnung, Aurelia. Er ist ein Dämon. Kapierst du nicht, was das bedeutet? Er könnte dich ohne mit der Wimper zu zucken manipulieren. Und du würdest es noch nicht mal mitbekommen.”, rief sie aus und sah den besagten Dämon hasserfüllt an. Langsam begann es hinter meinen Schläfen zu pochen und mit meiner Geduld war es noch nie sehr weit bestellt. Ich seufzte schwer und massierte mir leicht die Schläfen. „Er wird mich nicht manipulieren. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er es könnte. Denn ihr alle scheint immer wieder zu vergessen, von wem ich abstamme.”, sagte ich leise, aber eindringlich. Emma schnaubte nur und verengte ihre Augen als sie meinen Gefährten noch immer wütend musterte. „Warum habe ich nicht gespürt, was er ist? Er ist schließlich nicht der erste Dämon, dem ich begegne.”, fragte sie und zog erneut an ihrer Kippe. Ich seufzte und vollführte eine Handbewegung in ihre Richtung um Lucian die Gelegenheit zu geben, auf ihre Frage zu antworten, weil mich dieses Gespräch jetzt schon an meine Grenzen brachte. Warum musste Ethan es sich auch zur Aufgabe machen, mein Leben noch mehr zu verkorksen. Lucian folgte meiner unausgesprochene Einladung und erklärte meiner Freundin in groben Zügen, warum ich ihn als das erkannte, was er war und warum sie es nicht konnte. Glücklicherweise erwähnte er die Sache nicht, dass wir so etwas wie Seelengefährten waren. Schwer seufzend stand ich auf in strich dabei meine Hose glatt. „Wenn das alles ist, dann mache ich mich jetzt auf den Weg.”, sagte ich und wandte mich zur Tür. „Wo gehst du hin?”, fragte Emma und sah mich stirnrunzelnd an. Ich drehte ihr meinen Kopf zu. „Was glaubst du denn? Ich bin hier offenbar nicht willkommen, weil ich einen eigenen Kopf habe und nicht wie Minions meinem Bruder blind folgt.”, gab ich bissig zurück und riss die Tür auf. Mit schnellen Schritten ging ich zurück in mein Zimmer. Es war mir ehrlich gesagt egal, ob Lucian mir folgte oder nicht. Wütend und frustriert schmiss ich Klamotten auf mein Bett. Erst als ich meine Tür ins Schloss fallen hörte, drehte ich mich um. Lucian stand mit verschränkten Armen im Türrahmen und sah mich an. „Was ist?”, blaffte ich ihn an, als ich mir gerade das Shirt über den Kopf zog und ebenfalls auf das Bett pfefferte. „Wo willst du hin? Willst du wirklich auf deine Mission?”, fragte er und beobachtete mich aufmerksam als ich nun auch meine Hose auszog. „Ich will jetzt gerade nicht arbeiten. Ich will lieber was Trinken und Feiern. Und falls du nichts dagegen hast, werde ich mich jetzt fertig machen.” Nun zog ich mir eines meiner ziemlich kurzen Kleider an, das gerade mal knapp über meinen Oberschenkel ging. „So willst du raus?”, fragte er und zog die Augenbrauen hoch. Schnell richtete ich mein Kleid noch einmal, zog meine Stiefel mit den schönen hohen Absätzen an und schüttelte zum Schluss noch mal meine Haare aus. Schnell kam er auf mich zu, grub seine Hand in mein Haar im Hinterkopf und zog mein Gesicht ganz nah an seinem. „Ich sollte dich vorwarnen. Begrabscht dich irgendjemand, wird dieser jemand die Hand verlieren. Du gehörst mir und ich werde dich nicht teilen.”, knurrte er mir förmlich entgegen. Wieder spürte ich diesen Instinkt, der mich zuvor veranlasst hatte mit ihm zu schlafen. Ganz von selbst legten sich meine Hände auf seine Brust. „Falls es dich interessiert, ich will auch gar nicht begrabscht werden.”, flüsterte ich zurück. Genau da legte er mir die andere Hand auf meinen Rücken und zog mich ruckartig an sich. „Und was ist mit mir?”, fragte er heiser. Erst da erwachte ich aus meiner Trance und schob ihn von mir. Ich konnte diese Nähe, diese Gefühle durfte ich nicht zu lassen. Er durfte mir nicht zu nahe kommen. Was wäre denn, wenn ich mich doch an ihn hänge und er mir, wie auch meine Familie, genommen werden würde. Erschrocken wich ich vor ihm zurück, denn noch immer wurde ich von ihm angezogen. Ein grollender Laut entwich ihm und er kam auf mich zu, bis er mich wieder gegen eine Wand gepresst hatte. „Wovor hast du solche Angst?”, fragte er mich leise und strich mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich schluckte und mir wurde bewusst, wie schlimm ich mich in den vergangenen Stunden ihm gegenüber verhalten hatte. Ich senkte den Blick und schluckte wieder. „Ich kann das nicht, Lucian.”, flüsterte ich und versuchte ihn auch körperlich auf Abstand zu halten. Doch so einfach ließ er sich nicht abschütteln, denn er griff unter mein Kinn und hob mein Gesicht so an, dass ich ansehen musste. „Was kannst du nicht?”, fragte er gefährlich ruhig. „Ich kann das nicht mit uns. Ich will das nicht.”, hauchte ich atemlos. Plötzlich holte er aus und schlug auf die Wand neben meinem Kopf. „Du willst es ja noch nicht einmal versuchen. Aber eines kann ich dir sagen.” Er senkte sein Gesicht noch näher an meines heran. „Du kannst dich nicht mehr zurückziehen. Du gehörst mir und ich dir. Wir sind eine Bindung eingegangen. Du wolltest es und ich ebenso. Wir gehören zusammen. Und nur dir ist das noch nicht klar geworden.” Beim Sprechen hatten seine Lippen meine berührte, sodass ich mich unwillkürlich ihm entgegenstreckte. „Dein Körper hingegen hat es bereits begriffen.” Hungrig küsste er mich und automatisch erwiderte ich seinen Kuss. Seine Hände glitten zu meiner Taille und zog mich nah an sich. „Ich glaube, mir gefällt dieses Kleid doch.”, raunte er mir zu, als er mein Oberschenkel an der Außenseite entlang fuhr. Zwar genoss ich seine Berührungen, doch dann blitzten mir die Bilder von meiner Familie vor mir auf, als ich die Tatorte gesehen hatte, als man sie massakriert hatte. Schnell stieß ich ihn von mir und versuchte mich wieder zu ordnen. „Ich muss los.”, sagte ich und sah mich gehetzt im Zimmer herum. Misstrauisch sah Lucian mich an, doch er sagte dazu nichts mehr. Mit gesenktem Kopf ging ich an ihm vorbei und nahm meinen Mantel. Kaum hatten wir das Gebäude verlassen, öffnete ich mit einem Fingerschnippen ein Portal, was uns zu meinem Lieblingsclub brachte. Die wummernden Bässe waren schon auf der Straße zu hören und die Leute standen, wie immer wenn ich mir hier eine Auszeit gönnte, in einer unglaublichen Schlange an und wollten hinein. Kaum das mich der hochgewachsene Türsteher sah, breitete sich ein süffisantes Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Ach wenn das nicht mein Lieblingsgast ist. Ich hab dich schon lange nicht mehr hier gesehen.” Er beachtete die anderen nicht mehr und wartete mit verschränkten Armen auf mich. Ich steckte meine Hände in die Manteltaschen und versuchte mir ein Grinsen aufzusetzen. Doch dann trat Lucian in mein Gesichtsfeld. „Denk dran, was ich dir gesagt habe, Süße. Du gehörst mir und ich teile nicht.” Ich konnte daraufhin nur die Augen verdrehen und lief zu meinem Freund den Türsteher. Sofort öffnete er mir die Kordel, die als Absperrung diente, dann schloss er mich fest in die Arme, was er immer als Begrüßung tat. „Wieder viel Arbeit?”, fragte er leise, denn er war auch ein Hexenmeister und gehörte meinem Zirkel an. Er wusste auch von meiner Beziehung zu Ethan. „Hey Sebastian. Du kennst mich ja. Immer auf Achse.”, gab ich mit einem gezwungenen Lächeln zurück. Sebastian beugte sich zu mir hinunter. „Ethan spielt sich wieder auf, nicht wahr?”, fragte er, worauf hin ich nur mit den Schultern zuckte. Plötzlich spürte ich Lucian in meinem Rücken und versteifte mich. Auch Sebastian richtete sich auf und sah über meine Schulter. „Wer bist du?”, fragte er und verschränkte erneut die Arme vor der Brust. Lucian legte einen Arm besitzergreifend um meine Schulter und als ich ihn von der Seite an, dass auch er sich ein Lächeln aufgesetzt hatte. „Ich gehöre zu Aurelia.”, gab er zurück und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. Wieder war ich im Zwiespalt was ich fühlen sollte, doch ich konnte mir gerade kein Eingeständnis machen. Sebastian sah mich an und ich konnte nur nicken. Damit ließ er uns beide in den Club. Dicke Rauchschwaden und wogende Körper empfingen uns. Der harte Beat und das Stroboskop - Licht taten ihr übriges. Direkt bahnte ich mir einen Weg zur Bar und achtete nicht darauf ob mir Lucian folgte. Alles in mir schrie nach einen Drink und ich würde mir einen genehmigen. Mit einer Handbewegung ließ ich meinen Mantel verschwinden und lief einfach weiter. Kaum war ich an die Bar getreten, kam Flynn, der hübsche junge Barkeeper, an mich grinsend herangetreten. „Na meine Hübsche, was willst du?”, fragte er und ließ seinen Blick unauffällig auffällig zu meinem Dekolleté schweifen. „Hey Flynn. Ich hätte gern ein Jacky.”, gab ich zurück, während ich mich auf einen der raren Barhocker setzte. Neben mir setzte sich natürlich Lucian hin und ich fragte mich wo er sich den Hocker hergezaubert hatte. Doch das war offensichtlich auch die Antwort. „Für mich das selbe.” Er hob die Hand und signalisierte Flynn damit seine Bestellung, während er mich von der Seite aus ansah. Als Flynn sich abwandte um unsere Getränke fertig zu machen, drehte ich mich direkt zu Lucian um. „Willst du mir vielleicht irgendwas sagen?”, fragte ich ihn und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Du kannst tun und lassen was du willst, Prinzessin. Aber andere Männer sind für dich tabu.”, knurrte er mich an. Bevor ich etwas erwidern konnte, stellte uns der Barkeeper die Whiskeygläser vor uns hin. Ich schaute in mein Glas hinein, nahm es in die Hand und kippte es in einem Zug hinunter. „Bevor du kamst, hab ich mich auch nicht mit Kerlen rumgehangen. Warum sollte sich das jetzt ändern?”, erklärte ich eher meinem Glas als ihm. Da legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Aber du hast nun mich, Kleines. Glaubst du nicht, dass die bösen Jungs sich nun mehr zu dir hingezogen fühlen, weil sie jetzt sehen, dass du nicht mehr zu haben bist?”, fragte er, drehte der Bar den Rücken zu und stützte seine Unterarme auf dem Tresen ab. Ich gab Flynn einen Wink, dass er mein Glas noch einmal füllen sollte. „Es ist mir egal, ob die nun meinen, dass ich nun anziehender wäre, weil du bei mir bist.”, sagte ich und kippte den nächsten Drink hinunter. So ging das noch ca. 5 – 6 Runden weiter bis ich endlich den Alkohol spürte. Mein Kopf fühlte sich leichter und meine Gedanken wurden leiser. Dann schoss mir der Beat in die Knochen und ich stand auf. Direkt spürte ich Lucians Blick auf mir, als ich mich langsam erhob und zur Tanzfläche aufmachte. Zuerst wiegte ich nur meinen Kopf im Rhythmus mit, doch schließlich konnte ich stillstehen und tanzte ebenso ausgelassen wie auch die Menschen um mich herum. Ich nahm nichts mehr wahr, nur noch die Musik und ich bis mein Kopf komplett leer gefegt waren. Die Augen hatte ich geschlossen, während ich jeden Song mittanzte und mich vollkommen fallen ließ. Bis ich plötzlich Händen an meiner Taille spürte. Natürlich musste ich mich nicht umdrehen um zu wissen, dass Lucian sich an mich angepirscht hatte und nun nah an mir tanzte. „Hast du eine Ahnung wie heiß du hier aussiehst?”, flüsterte er mir ins Ohr, während seine Hand über meinen Bauch gleiten ließ. „Dabei war das gar nicht mein Ziel.” Ich war mittlerweile so betrunken, dass ich ihm meine Hand über seine legte. Schnell drehte er mich in seinen Armen um, um noch enger mit mir zu tanzen. „Du scheinst zugänglicher zu sein, wenn du Alkohol getrunken hast.”, raunte er mir nah an meinen Lippen zu. Doch anders als ich es gewöhnt war, hatte ich nicht Bedürfnis wegzulaufen. Eine Strähne hatte sich in sein Gesicht verirrt und ich konnte einfach nicht anders, als sie ihm aus dem Gesicht zu streichen. Dabei legte ich meine Hand an seine Wange. Etwas flackerte in seinem Blick bevor er seine Hand über meine legte. „Wir sollten hier verschwinden.”, sagte er und schluckte. Ich machte mich von ihm los und begann um ihn herum zu tanzen. „Aber warum? Hier ist es doch schön.” Mit der Hand an seinem Körper lächelte ich ihn an. Doch er hatte mich blitzschnell wieder in seine Arme gezogen. „Wir werden von hier verschwinden und dann werden wir reden, Prinzessin.” Seine Hand vergrub sich in mein Haar, gleichzeitig senkte er seinen Kopf und ich musste gestehen, dass ich es kaum erwarten konnte, dass er mich küsste. Lag es wirklich an dem Alkohol? „Wir gehen jetzt.”, hauchte er und ich wunderte mich, dass ich ihn trotz der Musik so gut verstehen konnte. „Und wo sollen wir hin? Vielleicht hast du es vorhin nicht mitbekommen aber wir können nicht zurück ins Hauptquartier.”, sagte ich und lächelte gequält. „Das weiß ich auch. Glaubst du etwa, ich habe ewig nur in Hotels gelebt, als ich dich gesucht habe? Sicher nicht. Ich habe eine Hütte. Weit weg von hier und ich werde dich dorthin bringen. Und dort werden wir uns auch unterhalten.” Lucian Ich zog sie fest in meine Arme und merkte wie sie dort erbebte. So unauffällig wie möglich brachte ich uns wieder aus dem Club hinaus. Zum Glück sprach uns Türsteher nicht noch einmal an. Sobald wir außer Sichtweite waren, ging ich mit ihr in eine Gasse. Man wie ich es hasste, immer wieder darauf zu achten, dass mich die Sterblichen nicht sahen. Doch es war das geringere Übel, besser als würde es mich wie meine Verwandten nicht kümmern und die Hexen müssten es weiterhin ausbaden. Noch einmal sah ich über die Schulter und vergewisserte mich, dass wirklich niemand in der Nähe war, dann erschuf ich ein Portal. Doch gerade als ich mich mit ihr hindurch treten wollte, zitterte sie so sehr, dass sie ihre Beine nicht mehr halten konnte, weswegen ich sie auf die Arme hob. Um sich festzuhalten, umschlang sie meinen Hals und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust. Und dann umschloss uns das Portal. Als wir an meinem Ziel ankamen, war es wie erwarten vollkommen still und stockdunkel. „Es ist alles in Ordnung.”, flüsterte ich ihr ins Haar. Sie atmete einige male tief durch, bevor sie ihren Kopf zurücklehnte und mir unerwarteter weise ins Gesicht sah. Und was ich dort erkannte, erschütterte mich. Sie weinte. Ihre Tränen flossen in Strömen und ich hatte es bisher nicht bemerkt. Unwillkürlich schloss ich sie noch fester in meine Arme und trug sie zu meinem Haus. Es war nicht so beeindruckend wie der riesige Komplex auf dem sie bisher gelebt hatte. Aber hier war sie sicher. Und hier konnte ich sie auch allein beschützen. Niemals wieder sollte sie Angst haben. Denn genau das war es was diese Tränen in ihr ausgelöst hatte. Die blanke Panik hatte mir darin entgegen gestrahlt und ich würde meinetwegen die ganze Nacht damit zubringen um in Erfahrung zu bringen, was es verursacht hatte. Mit einem Gedanken erhellte ich das Wohnzimmer und die Küche in der Hütte kaum das wir über die Schwelle getreten waren. Sachte setzte ich sie auf das riesige Sofa ab und lief direkt in die Küche um eine Flasche Wasser für sie zu besorgen. Als ich zurückkam, saß sie total in Gedanken versunken da und hatte ihre Hände zwischen die Oberschenkel gesteckt als würde sie frieren. Sofort setzte ich neben sie und zog sie an mich. Wo sie zuvor zusammen gezuckt oder sogar verkrampft war, ließ sie sich komplett in meine Umarmung sinken. „Was ist los?”, fragte ich sie, während ich ihr beruhigend über den Rücken strich. „Nichts.”, hörte ich ihre brüchige Stimme flüstern, doch ich ignorierte es. So behutsam wie ich konnte, zog ich sie auf meinen Schoß, bis sie rücklings darauf saß und ich hob ihr Kinn an um mir in die Augen zu sehen. „Du wirst mir endlich sagen, was los ist. Und komm mir nicht mit nichts. Selbst wenn ich nicht dein Gefährte wäre, würde ich doch sehen, dass es dir schlecht geht.”, knurrte ich ihr entgegen. Ich konnte meine Wut nicht länger zügeln, obwohl ich nicht beantworten konnte, wem diese galt. „Siehst du, da hast du doch den Nagel schon auf den Kopf getroffen.”, schniefte sie und sah selbst beim Weinen zauberhaft aus. Fragend zog ich die Augenbrauen zusammen und sah sie abwartend an. „Diese ganze Gefährtensache. Ist das dein Ernst? Du kommst in mein Leben gestürzt und verlangst von mir, dass ich diese Sache einfach so schlucke. Habe ich denn da kein Wort mehr mitzureden? Zum Beispiel ob ich dich überhaupt will. Oder davon mal abgesehen, kenne ich dich auch gar nicht um so was entscheiden zu können.” Offenbar war der Knoten endlich geplatzt und sie sprach endlich mit mir. „Ist es denn so schlimm mich als deinen Gefährten zu haben?”, fragte ich leise nach. Ich wollte sie nicht verschrecken, indem ich ihr schon wieder erklärte, dass sie eigentlich sogar offensiv daran mitgearbeitet hatte, dass unser Band noch gefestigter wurde, in dem wir miteinander geschlafen hatten. Immer wieder das Gleiche zu sagen, führte scheinbar nicht dazu, dass sie mich besser verstand. Doch nun schüttelte sie heftig den Kopf und schlug sich dann ihre Hände vors Gesicht. „Du verstehst das einfach nicht. Es geht nicht um dich als Person, der mir nicht als mein Gefährte passt. Sondern das ich endlich soweit war, dass mir niemand mehr so nahe war, dass es mich großartig verletzen konnte, wenn ihm etwas passieren würde.” Letzteres schrie sie mir förmlich entgegen. „Moment mal, du machst dich so verrückt, weil du Angst hast mir könnte etwas passieren?” Versuchte ich dieses Knäuel aus Informationen zu entwirren. Noch immer versteckte sie sich hinter ihren Händen versteckte, sah ich sie nur undeutlich nicken. „Wenn ich mal so fragen darf, aber was ist mit deinem Bruder oder deiner Freundin? Die scheinen dir doch auch nicht egal zu sein.”, sagte ich und lehnte mich gegen die Rückenlehne. Langsam nahm sie doch die Hände weg und sah mich aus ihren verweinten Augen an. Verdammt, selbst so war sie noch wunderschön. „Ethan ist nur mein Adoptivbruder und er hat den ganzen Zirkel, der ihn beschützt. Emma kann auf sich selbst aufpassen. Sie ist ein Medium und sieht was in ihrer und jeden anderen Zukunft passiert. In jeder. Nur nicht in meiner.” Letzteres kam ihr stockend über die Lippen. „Und das macht dir Angst?” Ich musste einfach lächeln, weil sie offenbar nicht wusste, dass dieses Medium ihre Zukunft nicht sehen konnte, weil sie die Tochter von Luzifer persönlich war. „Nein, dass macht mir keine Angst. Aber nicht zu wissen, ob ich noch jemanden ins Unglück stürzen könnte, dass ist das was mir wirklich eine Heidenangst einjagt.”, gab sie zu und zog ihre Unterlippe zwischen die Zähne. Ich lachte leise. „Meinst du, du könntest mich in irgendein Unglück stürzen, dass ich nicht auf irgendeiner Weise verdient hätte?” Mit dem Daumen strich ich ihr über die Lippe, damit sie sie freigab. Unwillig zuckte sie nur mit den Schultern. Ich seufzte und sah sie mir genauer an. „Wie kann es sein, dass in deinen Adern so wenig menschliches Blut fließt und du doch so menschlich bist?”, raunte ich ihr unter gesenkten Lidern zu. Ihre amethystfarbenen Augen richteten sich auf mich. „Das weiß ich auch selbst. Unter euch Dämonen bin ich doch sicher nur eine weitere Missgeburt, wie all die anderen Hexen.”, zischte sie mich an. Und wieder hatte sie mich falsch verstanden. Gerade als sie sich von meinem Schoß losmachen wollte, hielt sie an der Hüfte fest um sie bei mir zu behalten und beugte mich zu ihr. „Machst du das eigentlich mit Absicht?”, knurrte ich ihr ins Ohr. Aus zusammen gekniffenen Augen sah sie mich nun an. „Was? Das Offensichtliche aussprechen?”, murmelte sie wütend. Oh nicht so mit mir, meine Hübsche. Mit einer geschmeidigen Bewegungen stand ich mit ihr auf, sodass sie gezwungen war, ihre Arme und meine Beine um mich zu schlingen. „Scheiße, was hast du vor?”, fluchte sie als ich gerade dabei war die Treppe hochzugehen. „Wonach sieht´s denn aus?” Meine Stimme war nun ebenso wütend wie ihre. „Als hättest du den Verstand verloren.”, schrie sie fast, als ich ein wenig besser auf meiner Hüfte platzierte. „Ach wirklich, Süße? Ich hätte den Verstand verloren? Und was ist mit dir? Du kennst mich nicht, wehrst dich mit Händen und Füßen gegen das was wir nun einmal für einander sind und steigst trotz deiner Vorbehalte mit mir ins Bett. Obwohl ich dir gesagt habe, dass du es bereuen wirst. Wer von uns beiden hat nun den Verstand verloren?” Oben angekommen steuerte ich mein Schlafzimmer an von dem ich jetzt schon wusste, dass es ihr gefallen würde. Ich hatte sie schließlich beobachtet. Auch wenn ihr Zimmer nicht danach aussah, doch sie liebte Bücher und Musik. Ihr Zimmer hingegen strahlte so etwas unpersönliches aus. Es war zweckmäßig. Kaum hatte ich mit dem Fuß die Tür hinter uns zu getreten, ließ ich sie hinunter, doch ihre Hände glitten zu meiner Brust und ihr Kopf war gesenkt. „Du hast recht. Entschuldige.”, murmelte sie. Überrascht sah ich sie an. Mit allen hätte ich gerechnet, aber nicht damit. Sie mag ihren Vater in so vielen Dingen ähnlich sein, doch sie gab es zu wenn sie Fehler machte. Mit einer Hand unter ihrem Kinn hob ich ihren Kopf an, bis sie mich anschaute. „Hast du eine Ahnung, was du damit getan hast, weil du deinen Instinkten freie Bahn gelassen hast?”, fragte ich sie leise. Doch sie schüttelte nur mit dem Kopf. Natürlich nicht. Was wusste sie auch schon, über die Dämonenseite in sich. Es hatte ihr niemand beigebracht. Ich atmete tief ein und machte mich auf ihren nächsten Schock gefasst. „Du hast damit unserer Verbindung zugestimmt und sie untrennbar gemacht.”, flüsterte ich und wartete und wartete. Doch nichts passierte. Sie mich weiterhin an. Und dann tat sie das Unglaublichste überhaupt und zuckte nur mit den Schultern. „Und wenn schon.”, sagte sie gelassen. „Und wenn schon?”, wiederholte ich und sah sie fassungslos. Sie nickte nur. „Wir sind doch sowie Gefährten oder nicht? Auch wenn ich nicht mit dir geschlafen hätte, wären wir es.”, gab sie von sich trat einen schwankenden Schritt zurück und setzte sich dann auf die Bettkante. Ungläubig lachte ich auf. „Du machst die ganze Zeit so ein Theater und wenn ich dir dann sage, dass du jegliche Beziehungen zu anderen Männern nicht mehr führen kannst, dann tust du das einfach so ab?” Mit verschränkten Armen stand ich vor ihr, während Aurelia weiter nach hinten auf die Matratze rutschte. „Falls es dir noch nicht aufgefallen war, meiden die Männer mich doch eh.” Dabei runzelte sie die Stirn. Mit beiden Händen neben ihren Beinen abgestützt sah ich sie an. „Das braucht dich nicht mehr zu kümmern, kleine Prinzessin.” Mit einem Ruck zog ich sie zu mir, dass ihr Kleid über ihre Oberschenkel rutschte, doch sie sah mich weiterhin an. Plötzlich streckte sie ihre Hand nach mir aus und zog mich an meinem Shirt zu sich. „Ich bin keine verdammte Prinzessin.”, murmelte sie bevor sie ihre Lippen auf meine presste. Ich konnte einfach nicht anders und grinste in den Kuss hinein. Genau das wollte ich die ganze Zeit. Ich wollte das sie mich wollte. Fest packte ich in ihr Haar und zog sie noch mehr an mich. Als sich unsere Zungen berührten musste ich mich stark zusammenreißen sie nicht auf der Stelle zu nehmen. Nein. Heute würde ich nicht der Auslöser sein. Heute würde sie die Initiative ergreifen müssen, wenn sie etwas wollte. Tatsächlich glitten nun ihre Hände über meine Brust über meinen Bauch bis sie den Saum meines Shirts erreichten und sie es über meinen Kopf zog. Doch als sie dann zu meinem Hosenbund griff, zog ich ihren Kopf zurück und sah sie an. „Was hast du vor?”, knurrte ich ihr entgegen. Doch sie lächelte nur und obwohl ich noch immer ihren Kopf an ihren Haaren festhielt, ging sie weiter dazu über meine Hose zu öffnen und langsam hinunter zu ziehen. „Verdammt, was soll das werden?” Nun fuhr sie mit ihrer Hand über meinen Bauch bis hin zu meiner sehr ausgebeulten Boxershorts. „Ist es nicht klar, was ich will?”, fragte sie leise und hielt mich mit ihren verdammten Augen gefangen. Dieses Biest hatte den Spieß tatsächlich umgedreht, als sie ihre Hände an den Bund der Shorts legte und diese hinunter zog. Doch sie hatte nur diesen verfluchten Blick nur auf meine Augen gerichtete. So als wolle sie jeden meiner Reaktionen mitbekommen. Dann rutschte sie wieder an die Bettkante und umschloss meinen harten Schwanz mit ihrer Hand nur um schließlich ihren Mund darum zu schließen. Fluchend legte ich auch meine andere Hand an ihren Kopf und krallte mich in ihre Haare hinein. Ich merkte das sie das noch nie getan hatte, wie sie mich leckend, saugend und küssend versuchte sie mich noch mehr zu reizen bis sie mich noch weiter in ihren Mund aufnahm und sich dann auch noch bewegte. Aus meiner Brust heraus entstand ein Grollen, dass ich nicht unterdrücken konnte. Als ich merkte, dass ich kurz davor war in ihren Mund zu kommen, zog ich sie an ihren Haaren zurück und sah ihr in die Augen. „Hör auf.”, keuchte ich vollkommen erledigt, weil ich nicht glauben konnte, dass sie das getan hatte. Doch sie leckte sich über die Lippen und begann dann auch noch zu grinsen. „Bist du noch immer betrunken?”, fragte ich, während ich auf meinen Hosen stieg. Lächelnd schüttelte sie ihren Kopf. „Ich bin voll und ganz zurechnungsfähig.”, sagte sie und klang dabei so unglaublich stolz. „Tja das bin ich dank dir nicht mehr.” Langsam kam ich ebenfalls auf das Bett, doch sie krabbelte vor mir davon. Schnell hatte ich sie festgehalten und presste meine Lippen auf ihre. „Wir sind noch nicht fertig, Süße.”, murmelte ich in ihren Mund, während ich ihren Kopf nach hinten zog um ihren Hals mit meiner Zunge zu erkunden. „Ich hatte gehofft, dass du das sagst.”, flüsterte sie und schloss ihre Augen. Diese Frau machte mich wahnsinnig. Mit einem Schnippen meiner Finger verschwanden ihre Klamotten und ich konnte sie in ihrer ganzen Pacht betrachten. Die Haarsträhnen, die ihr über der Schulter fielen und die schöne Haut in meinem Sichtfeld verdeckten schob ich ihr zurück auf den Rücken und streifte dabei sanft ihre Haut, was sie zum Erzittern brachte. Doch sie schien heute nicht die sanfte Tour zu wollen, denn erneut umschloss sie mit der Hand meinen Schwanz und ich knurrte nur. „Wenn du nicht willst, dass ich dich nehme, wie ich es will, dann lass das, Baby.” Doch sie lachte nur auf. Bis ich ihre Hand wegzog und ohne Vorwarnung in sie hineinstieß. Aurelia stöhnte laut auf und animierte mich damit noch mehr dazu, sie nicht langsam und zärtlich zu nehmen, wie ich es eigentlich vorgehabt hatte. „Geniest du es?”, flüsterte ich in ihr Ohr und sie schlug die Augen wieder auf. „Mehr.”, brachte sie atemlos hervor. Also glitt ich aus ihr heraus und warf sie auf den Rücken. An ihren Hüften zog ich sie auf die Knie und glitt wieder in sie hinein. „Ist das mehr?”, fragte ich zwischen zusammengebissenen Zähne. Doch ich war noch nicht fertig. Schnell richtete ich sie wieder auf, so dass sie mit dem Rücken an meiner Brust gepresst war. Ich schlang den Arm um ihre prallen Brüste und meine andere legte sich auf ihren Bauch, während ich meinen Kopf auf ihre Schulter legte. „Ist es das, was du wolltest?”, murmelte ich ihr ins Ohr. Langsam und genüsslich bewegte ich mich an ihr bis sie leise seufzte. „Gefällt es dir?”, knurrte ich, weil ich es mir sehr gefiel. „Ja...”, stöhnte sie und zog dabei das Wort in die Länge. Als ich endlich die Augen öffnete, drehte ich ihren Kopf so, dass ich sie küssen konnte. Ihre Hände hingegen glitten zu meinen Hüften und krallten sich dort in mein Fleisch. Während meine Hand, die zuvor auf ihrem Bauch gelegen hatte nun zwischen ihre Beine wanderte und dort das empfindliche Bündel fand. Schnell und fest rieb ich es, bis sie sich in meinen Armen wand wie eine Schlange und sie mit ihren Stöhnen und Keuchen das Zimmer erfüllte. Nun konnte ich mich auch nicht mehr zügeln und beugte ihren Oberkörper nach vorn um noch schneller und tiefer in sie stoßen zu können. Weiterhin rieb ich ihren empfindlichsten Punkt und sie schrie bei ihrem Höhepunkt auf und ihre inneren Muskeln zogen sich köstlich zusammen, sodass auch ich meine Erlösung fand. Schwer atmend ließ ich mich in die Kissen sinken und zog sie dabei in meine Arme. Verflucht, hatte ich mich eine Nacht mit einer anderen Frau jemals so ausgelaugt? Aurelia Genau das war es was ich gebraucht hatte. Lucian hatte die Arme um mich geschlungen und strich mir dabei die Haare aus dem Gesicht, während ich meinen Kopf auf seine Brust ablegte. Als ich zu ihm aufsah, bemerkte ich wie er mich beobachtete. Das war normaler Weise der Augenblick in dem ich davon lief. Doch zum ersten Mal verspürte ich nicht den Drang von ihm wegzukommen, sondern einfach nur wie er sich bemühte mir Geborgenheit entgegen zu bringen. Das konnte und wollte ich nicht einfach ignorieren. „Was hat sich geändert?”, raunte er mir mit seiner vom Sex rauen Stimme zu. Ich verschränkte meine Hände unter meinem Kinn um ihn besser ins Gesicht schauen zu können. Insgeheim fragte ich mich ob alle Dämonen so gut aussahen. „Ich kann mich doch sowie so nicht mehr dagegen wehren, dass hast du selbst gesagt. Also warum sollte ich dann weiter meine Kraft für diesen ausweglosen Kampf verschwenden, wenn ich es mir dann doch gefällt?”, gab ich leise von mir und blickte ihm dabei tief in die Augen, damit er sah, dass ich es ernst meinte. Überrascht zog er die Augenbrauen in die Höhe. „Du gibst mir also Chance dir zu beweisen, dass ich es ernst meine?”, fragte er und diese Rauigkeit in seiner Stimme verursachte mir eine Gänsehaut, dass ich die Augen schließen musste. „Ich sagte doch schon, dass ich wohl keine Wahl habe.”, murmelte ich und drehte mich neben ihn auf den Rücken. Doch er war so schnell über mir aufgetaucht, als wäre er ein Blitz. „Die hattest du von Anfang an nicht.” Seine Hand legte sich sacht um meinen Hals nur um mich dann mit einem all verschlingenden Kuss zu übermannen. Als er mich dann an seine Seite zog, dass sich unsere Körper erneut aneinander pressten, merkte ich das er schon wieder hart war. Behutsam löste ich mich von ihm und legte ihm meine Hand auf die Brust. „Wir sollte vielleicht doch besser schlafen.”, flüsterte ich heiser, denn auch ich wollte ihn wieder. Verdammten dämonischen Hormone, dachte ich nur und sah wie meine Hand zwischen uns zu seinem Schritt glitt. Grollend schloss er die Augen als ich ihn nun mit meiner Hand bearbeitete. „Warst du schon immer so, dass du das eine sagst und etwas ganz anderes tust?”, knurrte er mich an, als seine Hüften sich nun auch noch zu wiegen begannen. Meine andere Hand legte sich nun auf seine Wange und fuhr seine männliche Konturen nach. „Verdammt Frau, mach die Beine breit.”, grollte er und schob seine Hand schon fast grob zwischen meine Beine. Kaum das ich sie ein wenig geöffnet hatte, stieß er meine Hand weg und versenkte er sich in mich, gleichzeitig drehte er mich dabei auf den Rücken. Brutal rammte er sich in mich, während ich mich ihm wie eine rollige Katze entgegen bog. Seine Hand glitt über meinen Hals zu einer meiner Brüsten, die sich nun auch nach seiner Aufmerksamkeit sehnten. Fest massierte er sie bis er die Spitzen in den Mund nahm und ich nichts weiter tun konnte, als zu stöhnen, während er sich immer wieder in mir versenkte. „Genau so...” Stoß... „sollte es” wieder ein Stoß „sollte es sein.” Wieder ein Stoß. In mir baute sich immer weiter der Orgasmus auf bis ich ihn nur noch mit seinem Namen auf meinen Lippen hinausschreien konnte. Nur kurze Zeit später war auch er soweit und unter seinem Grollen erzitterte sein Körper, bis auch er seine Erlösung gefunden hatte. Kraftlos sackte er über mir zusammen, während ich es nun war, die ihm beruhigend über den Rücken strich und seine Atemzüge nun langsamer wurden. Unter seinem wollüstigen Grinsen lächelte ich ihn ebenfalls an. „Kein Vergleich.”, murmelte er als er sich vorsichtig aus mir hinauszog, doch ich zuckte nichts desto trotz zusammen. Die plötzliche Leere fühlte sich an wie ein Verlust. Allerdings zog er mich wieder an sich heran, dieses Mal jedoch lag ich mit dem Rücken an seiner Brust, während er mich mit seinen Fingerspitzen zärtlich über die Arme fuhr. „Wo sind wir hier eigentlich?”, fragte ich, als ich meiner Stimme endlich traute wieder etwas zu sagen. „Wir sind in meinem Haus. Als ich dich gesucht habe, musste ich mir eine Bleibe suchen. Ich bin kein Freund von gemieteten Immobilien und brauchte meinen Rückzugsort. In menschlichen Büchern habe ich Wäldern auf der Erde gesehen und wollte sie schon immer sehen. Also habe ich mir hier eine Hütte gebaut.”, erklärte er und ließ die Decke über uns gleiten. „Das nennst du Hütte? Es ist ein Blockhaus, aber sicher keine Hütte.”, flüsterte ich und zog seinen Arm so zu mir, dass ich meine Hand mit seiner verschränken konnte. „Es ist doch egal, was es ist. Ob Hütte oder Haus spielt keine Rolle. Ich bin hier und du auch. Ich habe dich gefunden. Du bist mit mir die Verbindung eingegangen und ich werde dich auch nicht mehr gehen lassen.” Er zog mich fester an sich und küsste mich auf den Kopf. Langsam sah ich mich im Zimmer um. An der gegenüberliegenden Wand war eine riesige Bücherwand aufgestellt, die kaum noch Platz für neue Bücher bot. Leise lachte er. „Das war eigentlich mein Ziel als ich dich in mein Schlafzimmer gebracht hatte. Doch ich konnte ja nicht wissen, was du im Grunde vorhattest.” Diesmal küsste er mich hinter mein Ohr. „Ich hatte es nicht vor. Es hat sich nun mal so ergeben und wenn ich mich nicht irre warst du nicht wirklich abgeneigt.”, sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen. In seinen Armen drehte er mich zu sich um und sah mir in die Augen. „Mir gefällt es wenn du so bist. Und nein. Ich war nicht abgeneigt davon. Ganz im Gegenteil. Allerdings muss ich dich warnen.” Nun strich seine Fingerspitze über mein Schlüsselbein und er verfolgte die Bewegung mit seinen Augen. „Mich warnen? Willst du mich einsperren?”, fragte ich neckend, doch innerlich zog sich mein Magen bei dem Gedanken daran zusammen. Wieder glitt sein Blick zu mir. „Nein. Aber wenn dich dein Adoptivbruder noch einmal anfassen sollte, egal in welcher Hinsicht, kann ich für nichts garantieren. Ihr habt mit einander geschlafen und ich kann mich jetzt schon kaum beherrschen, wenn ich nur daran denke.” Er legte seine Hand an meine Wange und strich mir wieder einige Haare aus dem Gesicht. „Und was ist mit dir? Hast du denn keine Vorgeschichte?”, hauchte ich nicht sicher ob ich wirklich die Antwort hören wollte. Ein bitteres Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Doch aber keine die relevant ist.” Schnell setzte ich mich auf. „Du entscheidest also was relevant ist und was nicht?”, fragte ich ungläubig. Auch er setzte sich hin. „Nein. Aber es spielt keine Rolle mit welcher Frau ich geschlafen habe und welcher nicht. Denn von dem Zeitpunkt an, als ich von deiner Existenz erfahren habe und was wir für einander sein könnten, gab es keine andere mehr für mich.”, sagte er ernst und hielt meinen Blick fest. Ich zog die Decke über meinen Körper und verdeckte mich so, weil ich mich für dieses Gespräch nicht noch entblößter fühlen musste, als ich es eigentlich bereits war. „Und nur weil sie keine Rolle mehr spielen, darf ich davon nichts mehr erfahren? Du willst mich doch trotz deinen Beteuerungen, dass du für mich und nicht für meinen Vater hier bist, zu ihm bringen, ist es nicht so?”, fragte ich und sah ihn durchdringend an. Als er den Blick senkte, wusste ich einfach, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. „Siehst du. Und wäre es dir lieber, dass irgendjemand dort unten dir zuvor kommt und mir davon erzählt? Denn glaube mir eins. Ich war vielleicht noch nie am Hofe der Hölle, doch es kann nicht viel anders sein als in meinem Zirkel. Wenn ich Luzifers Tochter bin, dann werden mich viele versuchen zu umgarnen und uns gegeneinander ausspielen. Lucian, ist es das was du willst? Willst du das sie mir Sachen von dir erzählen, die du mir ohne Umstände selbst erzählen kannst?”, fragte ich leise und legte ihm meine Hand auf die Wange, dabei merkte ich wie sich seine Kiefer anspannten. „Du willst das ich dir vertraue, aber du tust es im Gegenzug nicht mit mir. Auch wenn wir einander nicht kennen sollten wir uns dann nicht einen Vertrauensvorschuss gewähren um uns wenigstens aufeinander verlassen zu können?” Erst da sah er mich wieder an. „Wie kannst du ihm so ähnlich und doch so unähnlich sein?”, fragte er leise. Bevor ich nach der Bedeutung seiner Worte fragen konnte, zog er mich auf seinen Schoß, legte seine Hände um mein Gesicht und küsste mich sanft. Mit seiner Stirn an meiner seufzte er. „Du hast Recht, Prinzessin.”, murmelte er doch ich boxte ihn auf den Oberarm. „Ey was soll das?” Überrascht sah er mich an während ich ihn zornig anfunkelte. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich keine verfluchte Prinzessin bin.”, gab ich zurück. „Oh doch. Das bist du. Jetzt mehr als jemals zuvor und du hast noch nicht einmal eine Ahnung davon.” Fast schon zärtlich sah er mich an. Ich schnaubte nur. „Dein Vater ist ein gerechter Herrscher. Auch wenn er von Menschen verteufelt wurde, er muss nun mal eine Meute von blutrünstigen Ungeheuern kontrollieren und da ist es nun mal notwendig, dass man hart durchgreifen muss. Allerdings hat er auch seine Fehler.” Wieder seufzte er und lehnte sich zurück. „Luzifer muss seine Machtstellung immer wieder verteidigen. Vor ca. 22 Jahren unternahmen seine politischen Gegner einen Putsch. Sie versuchten ihn, zu einem Zeitpunkt von seinem Thron zu stürzen, an dem er bereits am Boden lag.” Fest sah er mir in meine Augen und dann machte es klick. Laut und deutlich. „Vor 22 Jahren wurde meine Mutter von Dämonen überfallen und getötet.”, hauchte ich erschrocken. Ich konnte mich nicht gut genug an sie erinnern, doch nachdem mich die Zirkeloberhäupter aufgenommen und adoptiert hatten, zeigten sie mir Bilder von meiner Mutter. Sie wollten das ich trotzdem mit dem Wissen aufwuchs, wer mich geboren hatte. Lucian nickte. „Man tötete deine Mutter, als sie sich entschied zu ihrer und deiner Sicherheit zu Luzifer in den Palast zu ziehen. Doch seine Gegner fürchteten sich davor. Ich weiß nicht, ob du es schon wusstest, aber deine Mutter war nicht irgendeine Hexe. Sie war eine direkte Nachfahrin einer der mächtigsten Dämonen in der Hölle. Das dein Vater sie fand, war also kein Zufall. Er wurde von ihrer Kraft angezogen, wie die Motte vom Licht. Ungewöhnlich jedoch war, dass sich die beiden verliebt hatten. Ja, ich weiß, wir Dämonen sollten uns nicht verlieben können, laut den Büchern der Menschen, doch im Grunde es ganz anders. Wir verlieben uns nur einziges Mal und dann nie wieder. Wir sind gebrochen, stirbt unser Gefährte. Doch dein Vater musste sein Reich und seinen Thron verteidigen. Denn wenn er fiele, würden sie Jagd auf dich machen. Du, die all seine Macht und die deiner Mutter in sich vereinigt. Das konnte er nicht riskieren. Er riss sich zusammen und erledigte jeden der gegen ihn korrumpierte. Jeden einzelnen tötete er im Thronsaal. Dann webte er einen Zauber. Einen der dich für alle Dämonen unsichtbar machte. Und ließ dich von dem Zirkel deiner Mutter aufziehen.” Er strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich habe damals alles mitbekommen. Doch mich interessierte es nicht wirklich. Mein Vater war sein engster Berater und bester Freund. Ist es heute noch. Selbst er konnte nicht verstehen, warum er deine Mutter nicht schon vorher in die Hölle geholt hatte. Luzifer war zu weich gewesen. Und wie ich schon sagte, es hatte mich nicht interessiert. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt. In der Hölle veränderte sich kaum etwas. Ich war gelangweilt und holte mir unzählige Dämoninnen, Hexen und auch Menschenfrauen ins Bett um dieser Langeweile zu entkommen. Ich hatte keine Perspektive. Ich wusste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Jahrhunderte lang ging es so... Mein Vater störte sich natürlich an meinem ausschweifenden Lebensstil, doch auch er konnte mich nicht aus dieser Lethargie herausholen. Bis vor 9 Jahren.” Seine Finger verflochten sich mit meinen. „Luzifer ließ mich zu sich rufen. Ich dachte mir nichts dabei. Ich dachte, mein Vater hätte sich bei ihm beschwert, weil ich wieder einmal über die Stränge geschlagen hatte und er wollte mich ermahnen. Das war nun mal keine Seltenheit. Vor allem nicht, wenn man nicht nur der Sohn seines engsten Beraters war, sondern auch noch der beste Freund seines Sohnes.” Lucian ließ diese Bombe einfach so platzen, als wäre nichts dabei, dass ich einen Bruder hatte. Einen echten Bruder. „Ich... ich habe einen Bruder?”, stotterte ich blinzelnd. Er lächelte schief. „Oh ja den hast du. Julian kann es kaum erwarten dich kennen zu lernen. Er hat ebenso wenig Interesse an dem Leben am Hofe wie ich, doch auch er war damals überrascht von dir zu erfahren und wollte sich auf den Weg machen. Nur das er dich niemals finden kann.” Auch seinen Hand verband sich mit meiner. „Also Luzifer rief mich zu sich. Genervt wie ein Teenager machte ich mich auf den Weg zu ihm. Ich meine, auch wenn ich wie ein trotziges Kind war, er war nach wie vor noch mein König. Was er befahl geschah.” Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. „Und dann haute er mich um. Er meinte, ich solle mit der Hurerei und Sauferei umgehend aufhören, denn sein Medium hätte ihm eine Prophezeiung geschickt. Seine Tochter, die zukünftige Königin seines Reiches wäre meine Gefährtin. Ich musste lachen. Glaub mir, Aurelia. Nie im Leben kam mir so etwas so lächerlich vor. Warum sollte ausgerechnet ich eine Gefährtin bekommen? Ich, der nur als Stammhalter geboren wurde und darauf wartete, dass mein Vater starb. Nur sterben Unsterblich nun mal nicht an Altersschwäche und an ihn würde auch kein Attentäter herankommen. Du hattest an diesen Tag deinen 16. Geburtstag. Der Tag, an dem deine Kräfte vollständig entfaltet sein würden. Der Tag, an dem der Zauber, den dein Vater um dich gewebt hatte Jahr um Jahr schwächer werden würde.” Er hielt inne, als er meine Tränen bemerkte. Ich erinnerte mich an diesen Tag nur zu gut. Madame Fiona war gerade bei mir in meinem Unterricht als sich plötzlich eine Druckwelle aus meinem Inneren erhob und das Zimmer um uns herum zerstörte. Nur dem Glück war es geschuldet, dass ihr nichts passiert war, doch sie weigerte sich seit diesem Tag standhaft, mich weiter zu unterrichten. An diesem Tag erfuhr ich von meinen Adoptiveltern wer mein Vater war und eine Woche später wurden auch sie getötet. Mit dem Daumen wischte er mir eine Träne weg und erzählte weiter: „Luzifer schickte mich aus, dich zu suchen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie es war. Ich hatte nie eine wirkliche Aufgabe gehabt und dann so was. Natürlich machte ich mich sofort auf den Weg. Baute hier dieses Haus und suchte in fast jeder Stadt der Welt. Julian kam ab und zu vorbei um zu sehen, ob ich dich schon gefunden hatte, doch immer wieder musste ich ihn enttäuschen. Irgendwann beschloss er auf eigene Faust nach dir zu suchen, denn er glaubte seinem Vater nicht, dass nur ich in der Lage wäre dich zu finden. Weil ich nicht nach deiner Magie sondern nach deiner Seele suchen würde.” Fragend legte ich den Kopf schief. Er lachte leise. „Glaub mir, ich habe zuerst auch nicht begriffen, wie er das meinte. Bis ich dann einigen Hexen begegnete. Sie umgab ein Schimmern. Für dich wäre es wahrscheinlich nicht mal sichtbar aber, als ich dich dann vor einigen Wochen entdeckte. Verflucht. Ich hätte dich am liebsten auf der Stelle genommen.” Nun strich er über meine nackte Hüfte. „Doch ich konnte nicht einfach so auf dich zu gehen. Auch wenn du es vermutlich nicht wahrhaben willst, aber selbst unter Menschen bist du vorsichtig. Du hast dich von allen ferngehalten. Von allem und jedem. Nur an Buchläden bliebst du stehen. Und deswegen wollte ich hier her bringen.” Er deutete auf die Bücherwand in meinem Rücken. Ich senkte den Blick und versuchte die Informationen zu verdauen. „Ich hatte doch nur nach deinen Frauengeschichten gefragt.”, gab ich kleinlaut zurück. Schnell blinzelte ich die Tränen weg, die sich immer wieder an die Oberfläche drängten. Mittlerweile hatte er sich wieder aufgerichtet. „Du musst alles wissen. Alles was man gegen dich und mich und auch gegen deinen Vater verwenden kann. Man darf dich nicht gegen deine Familie oder gegen mich aufbringen können. Außerdem...” Er schlang die Arme um mich. „Werden wir bald Besuch bekommen.”, flüsterte er an meinen Lippen und lächelte breit. „Besuch?”, fragte ich und versteifte mich. Er nickte. „Julian weiß das ich dich gefunden habe. Er wird bald hier sein. Er muss dich sehen, bevor du zu deinem Vater kommst. Und ich will dabei sein.”, sagte er und küsste mich sanft. „Warum muss er mich sehen, bevor ich in die Hölle gehe?” Ich stemmte mich gegen seine Brust, weil dieses Gespräch einfach zu wichtig für mich war um abgelenkt zu werden. Seufzend lehnte er wieder seine Stirn gegen meine. „Weil er dich seit deiner Geburt sucht. Als er von dir erfuhr und dem was deine Mutter passiert war, tötete er zusammen mit eurem Vater die Verräter. Seit dem wird jeder der auch nur deinen Namen im falschen Zusammenhang sagt, von ihm gerichtet. Aurelia, Julian würde dich nur gern aus diesem Bett schleifen und dich rund um die Uhr beschützen. Aber als er erfuhr, dass ich dein Gefährte wäre, ließ er mich schwören, ihn sofort zu informieren, wenn ich dich gefunden hätte. Bevor ich dich mit diesem menschlichen Jäger überrascht hatte, hatte ich ihm Bescheid gegeben.” Erschrocken sah ich ihn an. „Wann war das gewesen?”, fragte ich empört und versuchte mich von ihm los zu machen. „Vor drei Tagen.”, gab er gelassen zurück und hielt mich fest auf seinem Schoß. „Drei Tage??!! Warum hab ich davon nichts mitbekommen?”, fragte ich und versuchte wieder mich von ihm zuschieben. „Du bist in meiner Nähe, Baby. Dein Körper braucht nicht so viel Schlaf und auch nicht so viel Nahrung wie üblich. Du bist zum größten Teil Dämon. In meiner Gegenwart läuft deine Zeit anders. Und in der Hölle wird deine Lebenszeit gestoppt. Du würdest nicht altern, wenn du überhaupt noch alterst.” Er nahm mir die Decke weg und platzierte mich so auf seinem Schoß, dass meine Beine breit neben seinen knieten. „Deine Instinkte sagen dir, dass du mein bist.”, raunte er mir zu, als sein Daumen erneut über meine empfindlichste Stelle zwischen meinen Beinen kreiste. „Sie sagen mir aber auch noch etwas anderes.”, keuchte ich, als sich mein Becken wie von allein zu seinem Daumen zu bewegen begann. „Und das wäre?”, fragte er und sah meinen Körper wie im Fieber an, dabei merkte ich, wie er unter mir erneut anschwoll. Kurz hob ich mein Becken an und ließ ihn in mich gleiten, dann beugte ich mich zu ihm hinunter. „Wenn dich auch nur eine Frau in der Hölle berührt, während ich dabei bin, werde ich ihr die Augen auskratzen und dich ebenso leiden lassen.”, murmelte ich, dann ließ ich ihn noch weiter ihn mich gleiten. Gleichzeitig keuchten wir auf. „Wenn mich eine Frau berührt? Glaubst du, dass ich das noch wollen würde?” Die Hand, die mich zuvor gereizt hatte, bewegte sich nun zu meinem Po um mich noch fester an ihn zu pressen. „Ich weiß nicht. Kann ja sein, dass diese Dämoninnen mehr zu bieten haben, als ich.” Dabei biss ich ihn jedoch in die Brustwarze, zaghaft, doch seine Hand an meinem Hintern krallte sich fester. „Das hätte keine gewagt.”, knurrte er, griff in mein Haar und küsste mich so stürmisch das unsere Zähne aneinander stießen, während er nun in mich stieß, ebenso brutal wie es der Kuss gewesen war. „Warum denn? Bist du denn so gefährlich?”, keuchte ich als ich mich seinem Rhythmus anpasste und ich mich wieder aufrichtete. „Du hast ja keine Ahnung.” Wieder fasste er zwischen meine Beine und versuchte mich so zum Höhepunkt zu bringen, doch ich stieß seine Hand weg. „Vergiss es...”, stöhnte ich und legte den Kopf in den Nacken. Nun setzte er sich auch auf und presste mich fester auf seine Mitte. „Du glaubst, ich würde je eine andere berühren können, wenn ich dich so sehe? Während ich dich mit meinem Sperma markiert habe? Dich damit vollgepumpt?” Dieses Mal war sein Grollen aggressiv und überaus besitzergreifend. Dann wurde ich mir bewusst, was er genau gesagt hatte. „Du hast was?”, schrie ich aus und hielt abrupt in der Bewegung inne. Schockiert sah ich ihn, doch in seinen Augen stand nicht der übliche belustigte Glanz, sondern ein gänzlich andere. „Du gehörst mir. Allein mir.” Wieder küsste er mich so, dass mir die Luft ausblieb. „Und du kannst deswegen auch nicht schwanger werden, Baby.”, raunte er mir zu, während er wieder in mich stieß. „Was?”, fragte ich erschrocken, während er mich wieder stimulierte. „Wenn wir ein Kind zeugen sollten, wirst du es von der ersten Sekunde an in dir wahrnehmen. Und das wird nicht hier auf der Erde passieren.”, keuchte nun er als mich wieder ein Orgasmus überrollte und sich meine Muskeln zusammenzogen. „Scheiße.”, fluchte er nun laut, als auch er kam. Doch kaum hatte sein Körper mit zittern aufgehört, hob er mich von sich hinunter. Wieder zuckte ich zusammen. „Was ist?”, fragte ich irritiert. „Geh duschen, Baby. Und zieh dir was an.”, sagte er und sprang aus dem Bett. Komplett verwirrt und noch in meinem postkoitalen Nebel gefangen, starrte ich ihn an. Lächelnd zog er seine Jeans an und zwinkerte mir zu. „Dein Bruder ist da. Also geh bitte duschen, wenn du nicht willst, dass er dieses Haus zerlegt.” Dann beugte er sich zu mir hinunter und küsste mich noch einmal. Langsam machte ich mich daran, dem nach zu kommen, worum mich Lucian gebeten hatte. Lucian Hinter meiner Tür musste ich mich erst einmal an die Wand lehnen. Ein dümmliches Grinsen erschien. Noch nie hatte ich mich so bei einer Frau gefühlt. Und sie war nur für mich. Doch das Julian gerade jetzt hier erscheinen musste, boah das nahm ich ihm übel. Nach dem ich ein wenig beruhigt hatte, machte ich mich auf den Weg nach unten. Schon an der Treppe sah erkannte ich seinen schwarzen Schopf, der mir den Rücken zu gedreht hatte. „Du hast sie also gefunden. Und dir ist nichts besseres eingefallen, als sie direkt in dein Bett zu ziehen?” Julians eiskalter Ton wunderte mich nicht mehr. Seit er damals die Verräter ausgeschaltet hatte, war es der einzige Tonfall, den er noch anschlug. „Hallo, schön dich zu sehen Julian. Ja ich finde auch, dass es heute ein schöner Tag auf Erden ist.”, sagte ich beschwingt und stand ihm nun gegenüber. Blitzschnell wirbelte er herum. „Spar dir deinen Zynismus. Wo ist sie?”, fragte er und seine blauen Augen versuchten mich zu erdolchen. Ich lehnte mich nur gegen das Geländer und verschränkte die Arme vor meiner Brust. „So begrüßt du mich obwohl ich unseren Schwur eingehalten und dir Bescheid gegeben habe?” Ich zog missbilligend die Augenbrauen hoch. Er seufzte und rieb sich über das Gesicht. Als er mich dann anschaute, erkannte ich unter dieser angespannten und müden Maske endlich meinen Freund wieder. „Entschuldige bitte. Ich musste zuvor noch zu meinem Vater. Die anderen Lords machen ihn im Moment verrückt. Jeder will sein Gebiet vergrößern, aber nichts dafür tun. Jetzt will er, dass ich mich darum kümmere.” Lässig steckte er seine Hände in die Hosentaschen und musterte mich von oben bis unten. „Alter, du hast meine Schwester verführt.”, meinte er und schüttelte mit dem Kopf. Ich zog meine Augenbrauen hoch. „Sie ist meine Gefährtin, Julian. Und sie wird ab jetzt die Letzte sein, die ich anfasse.”, gab ich zurück. Er zog nun ebenfalls die Augenbrauen hoch. „Krieg ich das schriftlich?”, meinte er, worauf ich nur lachen konnte. Leise lachte ich nur. „Du brauchst sie nicht zu beschützen, Jul. Sie ist 25 Jahre auch ohne uns klar gekommen.”, sagte ich und grinste, denn ich spürte sie. „Schön das du das auch endlich begriffen hast, du Sturkopf.”, ertönte ihre Stimme von oben. Langsam drehte ich mich um und musste mir das dümmliche Grinsen verkneifen, als ich sie mit noch feuchten Haaren und ihrem schwarzen Kleid hinunter kommen sah. Als ich zu Julian sah, hatte sich sein Mund leicht geöffnet und er blickte zu seiner Schwester hinauf, als sei sie eine Erscheinung. Sie legte ihren Kopf schräg und sah zu ihrem Bruder. „Das ist er?”, fragte sie mich und nickte. „Du bist mein Bruder?”, fragte sie ihn direkt und zögerte nun. „Ja.”, hauchte er heiser. Ich wusste wie es ihm ging. Sie sah aus wie er, außer das er leuchtend saphirblaue Augen besaß, während ihre amethystviolett waren. Ein Zeichen für ihre unterschiedlichen Mütter. Und Luzifers Entscheidung, wer seine Nachfolge antritt. Nun streckte ich ihr meine Hand entgegen und sie setzte sich wieder in Bewegung, bis ihre Hand in meiner lag. Sofort zog ich sie in meine Arme und küsste sie. Nicht um ihren Bruder weiter zu provozieren, sondern einfach weil ich es konnte. Als ich mich von ihr löste, überraschte sie mich wieder in dem sie mich anlächelte, bevor sie sich zu Julian umdrehte. „Warum steht ihr eigentlich noch hier rum? Hast du keine Küche? Ich würde mir nämlich gern etwas zu essen machen.” Diese Frage war an mich gerichtet. Julian legte die Stirn in Falten, als sie sich bei ihm unterharkte, als wäre er nicht einer der mächtigsten Dämonen. Doch sie schien es nicht zu stören. „Also Brüderchen, dann erzähl mir doch ein bisschen von dir.”, schlug sie vor, während sie mir die andere Hand entgegenstreckte und ich sie nur allzu gern annahm. „Ich riechst nach ihm.”, sagte ihr Bruder leise und nickte in meine Richtung. Beinahe hätte ich über ihren verdutzten Gesichtsausdruck gelacht. Doch Julian hatte die Stirn noch immer gerunzelt. „Du bist den Bund mit ihm eingegangen.”, murmelte er mehr zu sich selbst als zu uns. „Ist das schlimm?”, fragte sie und zog nun ebenfalls die Stirn kraus. Doch Julian zuckte nur mit den Schultern und meinte nur: „Ich hätte dich nur lieber ohne seinen Einfluss kennengelernt.” Daraufhin musste ich nun wirklich losprusten. Die beiden Geschwister sahen mich nun fragend an, als ich Aurelias Hand losließ und sie sich an den Kühlschrank begab. Julian und ich setzten uns an den Küchentresen und sahen ihr zu. „Warum glaubst du, ich hätte Einfluss auf sie?”, fragte ich und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab. „Nicht?” Julian wirkte wirklich überrascht. Ich sah ihn kopfschüttelnd an. „Nein. Niemand von uns beeinflusst den anderen.” Gerade holte sie sich eine Saftflasche auf dem Seitenfach, als sie mich empört ansah. „Warum ist dein Kühlschrank so leer?” Ich lachte. „Hast du sie hungern lassen?”, knurrte mich Julian an, weswegen ihn überrascht ansah. „Sieht sie denn unzufrieden aus?” Ich deutete auf Aurelia, die nun die Hände in die Hüfte gestemmt hatte. Julian musterte seine Schwester und musste das erste mal grinsen. „Nein, eher wie ein kleines Kätzchen, dass am Katzengras genascht hat.”, gab er von sich und brachte mich damit echt zum Lachen. Empört holte sie hingegen Luft. „Echt jetzt?”, fragte sie und plötzlich leuchteten ihre Hände auf und über beiden schwebte ein Schneeball. Erschrocken sah ich sie an. Zuvor hatte sie nur ihre Magie für Portale in meiner Gegenwart genutzt. Mit einem fiesen Grinsen warf sie uns die Dinger an den Kopf. Julian sprang sogleich auf und sah seine Schwester an. Beide duellierten sich mit Blicken, während ich mir grinsend den Schnee aus dem Gesicht rieb. Dann brach er schallendes Gelächter aus. „Verdammt Aurelia. Warum bist du jetzt erst da?”, fragte er und schaute dann beschämt zu Boden. Langsam ging sie um den Tresen herum bevor sie vor ihm stand. „Ich wusste bis heute noch nicht einmal was von deiner Existenz, Julian.” Als wäre damit der Faden seiner Selbstbeherrschung gerissen, schlang er seine Arme um sie. Alles schrie in mir, dass sie mein sei, doch dieser Stimme schenkte ich kein Gehör. Ich wusste, wie sehnlichst er sich diesen Augenblick in den vergangenen 25 Jahren herbeigesehnt hatte und konnte ihn nun um so besser verstehen. Aurelia Julian überraschte mich mit dieser Umarmung. „Ich habe dich überall gesucht. Ich wollte nicht glauben, dass es nur Lucian gelingen sollte dich zu finden. Schließlich bist du mein Fleisch und Blut und doch war es nur ihm gelungen... nach nur 10 Jahren.” Nur 10 Jahren. Es klang so als wäre es nur ein Wimpernschlag, doch wenn man die Ewigkeit zur Verfügung hatte, dann war dem wohl auch so. Also legte ich ihm meine Arme um den Hals und hielt ihn. Dabei sah ich zu Lucian, der uns beide beobachtete. „Mein.”, formten seine Lippen worauf ich nur lächelte. Plötzlich bebten Julians Schultern. Sachte zog ich sein Gesicht so das ich es sehen konnte. Tatsächlich weinte er bitterlich. „Warum weinst du?”, fragte ich ihn leise. „Weil er seine scheiß Gefühle seit 22 Jahren unter Verschluss gehalten hat, der Idiot.”, murmelte Lucian. „Du brauchst andere Kleidung, Schwester. Ich will dir nicht in den Ausschnitt schauen.” Bei dem Wort „Schwester” erschauerte er. Ich hingegen sah an mir hinab. „Ich finde das Kleid steht mir ziemlich gut.”, gab ich kokett zurück und sah wieder Lucian an, der die Augen zu Schlitzen verengt hatte. „Dein Gefährte reist mir gleich den Kopf ab.”, flüsterte Julian mir ins Ohr und ich musste kichern. „Scheint mir auch so.” Ich löste mich von ihm und ging zu Lucian. Bevor ich allerdings in seiner Reichweite war, setzte ich mich auf den Tresen. Mit einem Fingerschnippen hatte ich einen plüschigen Katzenoverall an mit passenden Tatzenhandschuhen und Ohren an der Kapuze. Julian drehte sich zu mir um und ich miaute in seine Richtung. Wieder lachte er los, während Lucian mich entgeistert anschaute. „Na wenigstens versteht ihr euch. Das Kleid hat mir besser gefallen.”, brummte er und ließ einige Speisen auf diversen Platten hinter mir erscheinen. „Lieber gewohntes?”, fragte ich sie. Und Lucian nickte. Wieder schnippte ich mit den Fingern und nun trug ich eine schwarze Leggings und ein cremefarbenes Sweatkleid. „Zufrieden?”, fragte ich die Männer. Julian nickte und Lucian erhob sich um sich zwischen meine Beine zu stellen. „Nicht so gut wie das Schwarze aber besser als Kätzchen.”, raunte er an meinen Lippen bevor er mich küsste. „Lucian echt jetzt? Das ist meine Schwester, die ich eben erst kennengelernt habe. Musst du sie gerade jetzt knutschen?”, fragte Julian, während er sich an dem Essen bediente. Ich lehnte meine Stirn gegen Lucians Schulter, während er sich zu meinem Bruder wandte. „Du hast mich vorhin schon bei was ganz anderem gestört. Jetzt komm mir ja nicht, dass es dich stören würde, dass ich sie küsse. Du hast schon ganz anderes gesehen.”, sagte er und ließ seine Hände auf meinen Oberschenkeln liegen. „Aurelia meinst du nicht, dass er dich zu viel begrabscht?”, fragte Julian und zwinkerte mir zu. Doch ich zuckte nur mit den Schultern und nahm mir ein paar Weintrauben. „Was musst du heute noch machen?”, fragte mich Lucian nun und strich mir die Haarsträhnen auf den Rücken. Kurz überlegte ich. „Ich muss noch zu einer Mission. Eigentlich hätte ich letzte Nacht hin gemusst, aber ich glaube nicht, dass es dem Hexer schlechter geht als gestern.” Und nahm mir jetzt einen Becher, der nach Schokoladeneis aussah. „Die ist wirklich deine Schwester.”, meinte Lucian und schüttelte nur mit dem Kopf. „Wieso?” Ich drehte mich zu Julian um der sich das gleiche genommen hatte. „Wir begleiten dich bei deiner Mission.”, sagte er stattdessen ernst. Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Warum?”, fragte ich und sah von einem zum anderen. „Lucian, mir gefällt das ganze hier nicht. Aurelia muss so schnell wie möglich zu meinem Vater. Ihr Schutz ist fast vollständig verschwunden. Selbst ich konnte sie spüren, je näher ich euch gekommen bin.” Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Unterarmen aus. „Ich muss doch sowie so noch zu meinem Zirkel. Ich muss mir noch ein paar Sachen holen.” Das ich mich von Emma und vielleicht auch von Ethan verabschieden wollte, ließ ich jetzt mal außen vor. „Oh nein. Ich traue deinem Adoptivbruder kein Stück. No way, Baby. Allein gehst du schon gar nicht dorthin.” Lucian stand wieder vor mir und umschloss mit seinen Händen mein Gesicht. „Ich bin mit ihm aufgewachsen, Luc. Er wird mir nichts tun.”, sagte ich und hielt ihn an den Handgelenken fest. „Luc? Es ist mir egal ob er mit dir aufgewachsen ist oder nicht. Es hat ihn ja auch nicht daran gehindert sich an dich heran zu machen und dich -” Doch bevor er den Rest aussprechen konnte, hielt ich ihm den Mund zu. „Also den würde ich auch gern mal kennenlernen. Aurelia man sucht bereits nach dir. Und nicht um dich zu unserem Vater zu bringen, sondern um dich zu töten. Und wenn das was Lucian gerade gesagt hat stimmt, dass trau ich deinem Adoptivbruder ebenso wenig. Lass die Mission einen anderen erledigen. Wir gehen zu deinem Zirkel und holen was du brauchst. Verabschiede dich wenn du es unbedingt willst, doch traue niemanden. Unsere Feinde sind überall. Und du bist die Prinzessin der Hölle. Mag sein, dass dir das nicht gefällt (denn ich knirschte mit den Zähnen), doch ist nun einmal Tatsache. Und ich bin hier um dich zu beschützen.” Nun trat er auf mich zu und schob Lucian zur Seite. „Du bist meine Königin, Schwester. Ich werde ab dem heutigen Tage nicht mehr von deiner Seite weichen, sobald du außerhalb deines Reiches bist. Noch regiert unser Vater. Doch er ist es leid. Und ich kann ihn verstehen. Du musst zu ihm. Er wird dir alles erklären. Aber hier oben auf der Erde bist du leichte Beute für die, die unsere Köpfe rollen sehen wollen, verstehst du das?”, fragte er und umfasst nun auch mein Gesicht. Diese Wärme und Geschwisterliche Zuneigung hätte ich Dämonen wirklich nicht zugetraut, doch die beiden bewiesen mir wirklich das Gegenteil. Um ihnen zu verstehen zu geben, dass ich einverstanden war, nickte ich und sprang vom Tresen. „Hast du keinen Hunger mehr?”, fragte Lucian, doch ich schüttelte nur den Kopf. Zu mehr war ich gerade nicht fähig. Ich würde mein altes Leben jetzt wirklich hinter mir lassen. Und Ethan. Den Bruder, den ich niemals haben wollte, würde gegen einen ersetzt werden, der mich wirklich als seine kleine Schwester ansah. Doch ob ich mich tatsächlich an die Hölle gewöhnen könnte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)