For the Snow will Surely Melt von Votani (Hatori x Tohru | Arisa x Saki) ================================================================================ Kapitel 1: Über Gebäck und Schwingungen. ---------------------------------------- 1 Hatori mochte diese Besuche nicht. Sie waren gefährlich, aber vor allem brachten sie zu viele alte, an den schlechtesten Tagen verdiente und an den besten Tagen verdrängte, Erinnerungen mit sich. Ganz konnte er sich nie von ihnen befreien. Obwohl die gelehrte Kunst seines Vaters ihm die Fähigkeiten gab, die Erinnerungen anderer zu unterdrücken, war es seine Aufgabe sich an all das zu erinnern und mit den Konsequenzen seines Handelns zu leben. Leichter wurde es dadurch aber nie. Hatori überquerte die Kreuzung, als die Fußgängerampel umschaltete. Die Hände hielt er in den Taschen seines schwarzen, langen Mantels vergraben, als er die kleine Bäckerei an der Straßenecke betrat. Die kleine Glocke über der Tür läutete, doch das Geräusch und sein Eintreten ging im allgemeinen Stimmengewirr unter. Da das Lokal erst um zehn Uhr geöffnet hatte, war der Andrang groß, da Geschäftsmänner der nahegelegenen Büros Brot für ihr Mittagessen und Hausfrauen welches für ihren Nachmittagstee kauften. Schweigend mischte sich Hatori unter die Besucher, die mit ihren Tabletts an den Auslagen entlang gingen, um sich das gewünschte Gebäck aufzufüllen, bevor sie die Theke zum Bezahlen ansteuerten. Hinter dieser stand eine junge Frau mit langen, braunen Haaren und einem freundlichen Lächeln, die fleißig abrechnete. Hatori wandte den Blick von Honda Tohru ab und richtete ihn stattdessen auf das präsentierte Gebäck, als er durch die Bäckerei schlenderte. Obwohl er in regelmäßigen Abständen sicherging, dass das Leben des Mädchens, das in den letzten Jahren zu einer hübschen, jungen Frau herangereift war, in den richtigen Bahnen verlief, war es das erste Mal, dass Hatori sie in ihrer neuen Position hier in der Bäckerei sah. Ohne das Gebäck wirklich wahrzunehmen, betrachtete Hatori die verschiedenen Brotarten und Naschereien, die angeboten wurden. Nur gelegentlich musste er einen Besucher vorlassen oder aus dem Weg gehen. „Sie sehen etwas verloren aus“, sagte eine helle Stimme dicht an Hatoris Ohr. Ihr Klang ging ihm durch Mark und Bein und das Herz setzte einen schockierenden Schlag aus. Sein Kopf ruckte zur Seite, um Honda Tohru einen Seitenblick zuzuwerfen. Den Sekundenbruchteil später wanderte sein Blick weiter, zurück zur Kasse, hinter der sie gerade noch gestanden hatte, die aber nun von einer anderen Frau übernommen worden war. „Meine Pause hat gerade angefangen, aber Sie sahen so verloren aus“, erklärte Tohru, ohne dass Hatori etwas sagen musste. Sie hatte sich kein Stück verändert, wurde Hatori bewusst. Irgendwie hatte sie sogleich die Verwirrung von seinen sonst so ausdruckslosen Zügen abgelesen und interpretiert, denn aus irgendeinem Grund hatte Honda Tohru schon immer gewusst, was andere Leute brauchten. „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“, erkundigte sie sich, als Hatori zu lange schwieg. Sie wandte sich dem Gebäck zu, das mit kleinen, weißen Schildchen bestückt war, die über ihre Namen informierten. „Ich arbeite noch nicht lange hier“, plapperte sie, „aber das Shokupan ist sehr beliebt und eines unserer meist verkauften Brote. Auch die Anpan kann ich nur empfehlen. Ich nehme mir manchmal nach der Arbeit welche mit nach Hause, da meine Mitbewohnerinnen sie ebenfalls mögen. Sie sind mit Bohnenbrei gefüllt. Oder bevorzugen Sie lieber westliches Brot?“ Obwohl vier Jahre vergangen waren, kam sich Hatori in diesem Moment in der Zeit zurückversetzt vor. Tohru sprach noch immer mit einer Höflichkeit, die nicht viele Menschen besaßen, während sie in ihm dasselbe Gefühl der Nostalgie hervorrief. Damals war es eine Sehnsucht nach seiner Zeit mit Kana, nun war es eine Sehnsucht nach der Zeit, bevor Akito ihn beauftragt hatte, Tohrus Erinnerungen an die Sohma-Familie zu löschen. Es hatte so vielen Menschen das Herz gebrochen, doch keines schlimmer als die Herzen von Yuki und Kyo – und trotzdem hatte Hatori es ausgeführt. Die Schuld an dem Leid, welches seine Handlung verursacht hatte, ergriff auch nun wieder von ihm Besitz und schloss sich wie eine eiskalte Hand um sein Herz und schnürte ihm den Atem ab. Hatoris Schultern sackten und er sog zittrig die Luft ein. Übelkeit schäumte in seinem Bauch. Tohru sah zu ihm hinüber und Besorgnis schlich sich in ihre braunen Augen. „Ist alles in Ordnung?“ Ihre Hand hob sich, um nach seinem Arm zu greifen, als er für einen Moment wankte. „Nicht…“, presste Hatori beinahe erstickt hervor und entzog Tohru seinem Arm, bevor sie diesen überhaupt berührt hatte. „Es geht schon“, fügte er beschwichtigend hinzu, als sich ihre Augen weiteten und ihr Gesicht etwas Verletzliches annahm. Immerhin wollte er ihre Gefühle verletzen nicht, sondern lediglich verhindern, dass er sich aus Versehen mitten in der Öffentlichkeit und vor Tohru verwandelte. Es war ein reiner Reflex, antrainiert über all die Jahre hinweg, in denen die Sohma bereits mit diesem Fluch gestraft waren. „Ich sollte gehen“, murmelte Hatori und wandte sich von Tohru ab, die er über die Jahre hinweg beobachtet hatte, aber mit der er nie direkten Kontakt gesucht hatte. Er suchte sich den Weg zwischen den Kunden hindurch, die neu durch die Türen der Bäckerei traten, bis er draußen in der eisigen Luft stand und zum ersten Mal, seit er Tohrus Stimme in seinem Ohr vernommen hatte, wieder atmen konnte. Selbst durch die breiten Scheiben der Fensterfront spürte Hatori ihren Blick auf seiner Gestalt. Erinnerte sie sich an ihn? Hatte ihre Unterhaltung, vor allem aber sein merkwürdiges Verhalten, etwas in ihr geweckt? Die Sorge, dass er alles in Gefahr gebracht hatte, nur um ein Versprechen einzuhalten und sein Gewissen zu erleichtern, war sein Begleiter auf dem Weg zum Sohma-Anwesen. Sie quälte ihn auch noch, als er zu Akito zurückkehrte. 2 Ein warmes Gefühl erfasste Tohru, als sie die Haustür aufschloss und über die Türschwelle trat. Sie wusste nicht, was es war, aber der Anblick ihrer zwei Freundinnen, die auf den weichen Matten am Kotatsu saßen und sich die Beine wärmen ließen, ließ ihr Herz jedes Mal höher schlagen, wenn sie nach Hause kam. „Willkommen zu Hause, Tohru!“, rief Arisa aus, die den Kopf in den Nacken legen musste, da sie mit dem Rücken zur Eingangstür saß. Saki stellte mit lackierten Fingern ihre kleine Schale mit den Stäbchen auf den Tisch, bevor sie aufstand, ihren langen, schwarzen Rock glattstrich und in die Küche verschwand. „Setz dich, Tohru-kun. Ich hole dir eine Schüssel. Arisa hat gekocht.“ „Das erklärt den wunderbaren Geruch“, entwich es Tohru und sie klatschte erfreut in die Hände, ehe sie sich aus Schal und Mantel schälte und ihre Stiefel auszog, um sie ordentlich auf die Fußmatte neben der Tür zu stellen. Arisa zuckte achtlos mit den Schultern und strich sich ein paar der langen, blonden Haarsträhnen beiseite. „Es ist nichts Besonderes. Nur Takikomi gohan.“ „Aber das ist doch etwas Besonderes, Uo-chan. Es schmeckt bei dir immer wie in einem Restaurant“, meinte Tohru lächelnd. Da ihre Wohnung nicht besonders groß war, sich dafür aber ganz nah an der Bäckerei befand, bot der Gemeinschaftsraum nicht mehr als ihr Kotatsu, den sie sich von ihrem wenigen Erspartem als Einzugsgeschenk an sich selbst gekauft hatten. Doch mehr brauchte Tohru nicht, als sie sich auf die freie Matte kniete und die Knie unter das beheizte Innere schob. Ein wohliger Schauer wanderte durch ihren Körper und Tohru schloss die Augen, um ihn besser zu genießen. „Wie war dein Tag, Tohru-kun?“, erkundigte sich Saki, als sie sich elegant auf ihren Platz zurücksetzte und Tohru etwas von dem Reisgericht aus dem Topf, der in der Tischmitte stand, in die von ihr mitgebrachten Schüssel auffüllte, um sie anschließend vor Tohru abzustellen. „Sehr aufregend“, kommentierte Tohru, als sie ihre Stäbchen zur Hand nahm, während Arisa sich bereits wieder den Reis in den Mund schaufelte. „Heute früh herrschte reger Ansturm, so dass wir kaum hinterhergekommen sind, aber Mina-san war so freundlich gewesen, mich abzulösen und ich konnte zur Pause gehen.“ Eigentlich hatte sie Mina nur ungern die ganze Arbeit überlassen wollen, was vermutlich der Grund gewesen war, dass sie ihre Pause im Verkaufsraum verbracht hatte, um wenigstens dort einigen Kunden mit ihren Bestellungen zu helfen. Bei diesem Gedanken fiel ihr unwillkürlich die eher sonderbare Begegnung mit dem Mann wieder ein, der sie für einen Sekundenbruchteil angeschaut hatte, als hätte er einen Geist gesehen. Sie hatte sich fürchterliche Sorgen gemacht, dass er zusammenbrechen würde, nachdem er urplötzlich bleich geworden war. Auch jetzt konnte sie die Besorgnis nicht gänzlich abschütteln. Hoffentlich ging es ihm gut, dachte Tohru, als Arisa lachte und sich beinahe an ihrem Reis verschluckte. „Tohru, du wirst irgendwann einmal eine wundervolle Ehefrau und Mutter werden“, presste Arisa kurzatmig hervor und Tränchen saßen in ihren Augenwinkeln, von denen Tohru nicht wusste, ob diese aus Atemnot oder aus Sentimentalität entstanden. „A-Alles in Ordnung, Uo-chan?“, stammelte Tohru, als Panik von ihr Besitz ergriff. Sie ließ die Stäbchen in ihre Reisschale fallen, um nach Arisas Wasserglas zu greifen und es ihr zu reichen. Behutsam klopfte Saki ihrer Freundin auf den Rücken. „Siehst du, Arisa. Das kommt davon, dass du dich in unnötige Dinge immer so reinsteigerst. Außerdem spricht man nicht mit vollem Mund, ist es nicht so, Tohru-kun?“ „Ähm, nun… vielleicht nur, wenn es etwas wirklich Dringendes ist?“, plapperte Tohru, als Arisa das Glas entgegennahm und es in einem Schluck fast gänzlich leerte. „Aber ich habe doch recht, Saki.“ Arisa stellte das Glas ab und stemmte ihre Hände auf dem Teppich hinter sich ab, um sich nach hinten lehnen zu können. Saki lächelte schmal, was es jedoch nicht weniger herzlich machte. „Es stimmt, Tohru-kun“, gestand sie. „Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es überhaupt einen Mann gibt, der dich verdient hat.“ „Genau“, bestätigte Arisa. „Der muss erst einmal an uns vorbei, wenn er es überhaupt schafft.“ Saki tippte sich mit einem Zeigefinger gegen das Kinn. „Oder wir machen einfach gleich eine Dreierbeziehung aus uns.“ Ihr Blick ging zu Arisa und Belustigung lag in ihren geschminkten Augen. „Ich bin sicher, dass Arisa dir auch ein bisschen Decke abgeben wird, obwohl sie diese gern für dich beansprucht.“ Sogleich saß Arisa wieder kerzengerade, die Augenbrauen zusammengezogen. „Wie bitte? Willst du etwa behaupten, dass ich dir die Bettdecke klaue, Saki?“ Doch Saki platzierte bereits eine besänftigende Hand an Arisas Wange. „Manchmal. Aber es gibt mir Gelegenheit, mich enger an dich zu kuscheln.“ Obwohl Sakis Ton die gewohnte Zwanglosigkeit in sich trug, fühlten sich Tohrus Wangen bei dieser intimen Unterhaltung trotzdem furchtbar heiß an. Natürlich hatte sie in ihrer Jugend, gerade nach dem Tod ihrer Mutter, oft ein Bett mit beiden Frauen geteilt, doch das war schon einige Zeit her und noch bevor die beiden angefangen hatten, miteinander auszugehen. „Ich… ich könnte niemals zwischen euch kommen!“, entwich es Tohru so energisch, dass Saki und Arisa verstummten und sie ansahen. „Ich meine… ihr… eure Liebe ist so tief und innig. Sie weckt in mir den Wunsch, ebenfalls eine Person zu finden, mit der ich alles so offen und ehrlich teilen kann.“ Ihre Lippen verzogen sich bei dem Gedanken, den sie schon lange mit sich herumtrug, zu einem traurigen Lächeln. Obwohl sie unendlich dankbar und glücklich war, dass sie sich dieses Leben mit Arisa und Saki hat aufbauen dürfen, so klaffte dennoch eine merkwürdige Leere in ihr, die Tohru sich nicht erklären konnte. Sie ging davon aus, dass das mit dem Tod ihrer Mutter zu tun hatte, den sie selbst nach all den Jahren noch nicht richtig überwunden hatte, doch es war nicht alles. Das spürte sie vom ganzen Herzen, auch wenn sie es nicht in Worte fassen und mit Arisa und Saki teilen konnte. „Tohru…“, holte sie Arisas Stimme wieder aus ihren Gedanken. „Ohne dich wäre unsere Liebe nicht machbar gewesen“, sagte Saki und lächelte sie an. „Du warst es, die uns gefunden hat. Die uns zu den Menschen gemacht hat, die wir heute sind.“ Arisa grinste schief. „Saki hat recht, Tohru. Du hast uns gerettet.“ „Oh...“ Die Tränen stiegen Tohru so schnell in die Augen, dass sie nichts anderes tun konnte, als die Hände gegen ihre Wangen zu pressen, um sie aufzuhalten, bevor sie von ihrem Kinn tropfen konnten. „Es tut mir leid. Ich… Ich weiß auch nicht, woher sie kommen.“ Doch im nächsten Moment schlossen sich bereits Arisas und Sakis Arme um sie, da diese aufgestanden und um den beheizten Tisch herumgekommen waren, bis Tohru nicht mehr sagen konnte, ob es traurige oder glückliche Tränen waren, die sie weinte. 3 Ihre Finger fuhren sanft über Tohrus Haar, während Saki ihrem ruhigen Atem lauschte. Endlich war Tohru zur Ruhe gekommen und war eingeschlafen. Noch immer verstand Saki nicht, warum sie nicht einfach bei Arisa und ihr schlief, genauso wie sie früher stets ein Bett geteilt hatten. Arisa hätte nichts dagegen gehabt, das wusste Saki mit Sicherheit. Was sie jedoch nicht wirklich wusste war, was Tohru so traurig gestimmt hatte. Ihre Aura hatte eine Menge wirrer Gefühle preisgegeben, was allgemein nichts Besorgniserregendes in Tohrus Fall war, da ihre Emotionen stets eine Mischung aus Freude und Melancholie waren, doch gelegentlich mischte sich etwas anderes mit hinein. Etwas, was Tohru in ihrer Jugend nicht besessen hatte, sondern erst in den letzten Jahren hinzugekommen war. Allerdings konnte Saki nicht ausmachen, was genau es war, da eine Art Barriere sie von diesem Teil von Tohru abschirmte. Hatte Tohru diese bewusst errichtet? Langsam und lautlos zog Saki ihre Hand zurück, schob die Bettdecke beiseite und erhob sich aus Tohrus Bett, in dem sie in ihre Decke eingemurmelt lag. Sie könnte noch Ewigkeiten hier sitzen oder sogar hier neben Tohru einschlafen, aber sie wusste, dass es Tohru am Morgen nur bekümmern würde, wenn sie darüber nachdachte, dass Arisa dadurch allein geschlafen hätte. Zu schade, dass Tohrus Bett zu klein für drei Personen war. Ohne ein Licht zu entzünden, durchquerte Saki den finsteren Flur, der beide Schlafzimmer miteinander und mit dem einzigen Bad ihrer Wohnung verband. Die kleine Nachttischlampe auf Arisas Seite brannte noch, als Saki das Zimmer betrat. Der Blick ihrer Freundin folgte ihr, als sie leise die Tür anlehnte und das Bett umrundete. „Schläft Tohru? Ich hoffe, sie ist nicht mit Tränen eingeschlafen.“ Saki entzog ihren Haaren das Haarband, bevor sie die langen, schwarzen Strähnen aus ihrer geflochtenen Frisur löste. „Sie sah friedlich aus. Auch die Wellen, die sie ausgestrahlt hat, waren ausgeglichener.“ Arisa sank tiefer in das Kissen und starrte zur Decke hoch, als Saki sich auf ihrer Bettseite setzte und die Haarbürste vom Nachttisch nahm. „Weißt du, Saki… ich ertrage es einfach nicht, Tohru so zu sehen. Ganz besonders, wenn ich nicht einmal weiß, was sie so traurig gemacht hat. Waren wir es?“ „Nein“, antwortete Saki, als sie ihre Haare kämmte. „Es ist schwer zu beschreiben, aber in Tohru gibt es eine Leere.“ „Eine Leere…?“ Arisa drehte den Kopf in ihre Richtung und hob eine Augenbraue. „Was meinst du damit? Hast du etwas aufgeschnappt?“ Saki lächelte schmal, denn es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der sie angenommen hatte, dass niemand jemals ihre Gabe verstehen und akzeptieren würde. Jedenfalls war es so gewesen, bevor sie Tohru und Arisa getroffen hatte. Einst hatte sie geglaubt, dass sie sich niemals verlieben würde und keiner ihre Liebe jemals erwidern könnte und nun lag ihre beste Freundin und Geliebte direkt neben ihr im Bett und sprach über ihre Gabe, als handelte es sich dabei um das Wetter, um eine Intuition, die normal und nicht gefährlich war. „Gelegentlich nehme ich furchtbar schwere Schwingungen von Tohru auf. Sie sind undeutlich. Verwirrt und traurig. Sie zeigen sich in ganz banalen Momenten, in denen nicht einmal Tohru sie erwartet. Zum Beispiel nehme ich sie wahr, wenn wir über unsere Zeit an der Oberschule sprechen. Oder auch, wenn Tohru nach Hause kommt und uns am Tisch sitzend vorfindet. Ich bin nicht einmal sicher, ob Tohru sie selbst wahrnimmt.“ Noch während sie sprach, raschelte neben ihr die Bettdecke. Im Augenwinkel sah sie, wie Arisa sich aufsetzte und die Beine über die Kante schwang, so dass ihr Nachthemd lange, gutaussehende Beine freigab. Beine, die ihre Modelkarriere erklärten, aber kein Vergleich zu der Schönheit von Arisas Herzen besaßen, obwohl Saki sie ebenfalls unheimlich mochte. „Wo gehst du hin?“, erkundigte sich Saki, als sie die Haarbürste zurück an ihren Ort legte. Arisa packte ihr Kissen. „An denselben Ort, an dem du hingehst. Wir schlafen heute Nacht bei Tohru.“ „Einer von uns wird auf dem Boden schlafen müssen“, sagte Saki, doch Arisa grinste. „Kein Problem. Der Boden macht mir nichts aus.“ „Lass mich ein paar extra Decken aus dem Schrank holen“, meinte Saki lächelnd und stand auf, um genau das zu tun, während Arisa sich auch ihr Kissen nahm, um diese auf leisen Sohlen in Tohrus Zimmer zu tragen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)