Happy End? von Wunderbeerchen ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Drei Wochen war es nun schon her seitdem Neflite, nach einem erbitterten Kampf gegen Zoisite und ihren drei Handlangern, in Narus Armen gestorben war. Seit dieser Zeit hatte sich Naru in ihr Zimmer zurückgezogen und war seitdem auch nicht mehr zur Schule gegangen. Bunny, ihre Mitschülerin und beste Freundin, machte sich große Sorgen sie. Sie war mit Ami und Rei bei der herzzerreißenden Szene dabei gewesen, nachdem die drei Dämoninnen von ihnen vernichtet worden waren. Zusammen mit ihrem Mitschüler Umino machte sich Bunny auf den Weg zu Naru um sie irgendwie aus dem Haus zu locken, aufzumuntern und auf andere Gedanken zu bringen. Eine Zeit lang saß Naru schweigend am offenen Fenster während Bunny und Umino über Narus gebrochenes Herz und über Leberwurstbrote redeten. Plötzlich ergriff Naru das Wort. „Bunny, lass uns irgendwo hingehen und etwas unternehmen ja?“ Sie drehte sich zu ihren Klassenkameraden um und lächelte sie munter an. „Und danach könnten wir was essen gehen.“ Schlug sie dann noch vor. „Aber Naru...“ Bunny traute ihren Ohren nicht. „...bist du sicher?“ Fragte sie zögerlich, nickte dann aber erfreut. Umino, der gerade niedergerungen von Bunny am Boden lag, hatte keine andere Wahl und pflichtete ebenfalls bei. Was jedoch weder Bunny noch Umino wussten war, dass Naru seit geraumer Zeit, jede Nacht von Neflite träumte. Es waren Träume über die vergangene zusammen verbrachte schöne Zeit, seinen tragischen und viel zu frühen Tod, aber auch Träume über eine unwahrscheinliche aber wunderschöne und glückliche Zukunft mit ihm. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, aber so gern sie am liebsten für immer in ihrer Traumwelt mit ihm zusammen geblieben wäre, gaben ihr diese besagten Träume neue Kraft um jedem neuen Tag entgegenzutreten. Das wichtigste für sie war, dass sie jede Nacht bei ihm sein konnte, dafür war sie bereit alles in kauf zu nehmen. Kurze Zeit später waren die drei Freunde schließlich unterwegs und es tat gut mal wieder raus und unter Menschen zu kommen. Es war viel los auf den Straßen und Naru war so überwältigt und abgelenkt von all den Einflüssen, dass sie gar nicht mitbekam wie sie von Bunny und Umino, durch die dichten Menschenmassen getrennt wurde und ihre Füße sie ins neue Einkaufszentrum trugen. Besagtes neues Einkaufszentrum, von dem Neflite ihr versprochen hatte mit ihr dort einen Schokoladeneisbecher essen zu gehen. Dieses besondere Versprechen, welches er vor seinem Tod bedauerte, nicht mehr einhalten zu können… Da Bunny und Umino sie besucht hatten und sie auf andere Gedanken bringen wollten, kaufte Naru den beiden ein paar Kleinigkeiten zum Dank. Zufrieden lächelnd ging sie weiter und war wieder so tief in ihrer Gedankenwelt versunken, dass sie nicht merkte, wie sie direkt auf jemanden zulief. Ihr Gegenüber schien sie auch nicht zu bemerken und so kollidierten die beiden schließlich miteinander. Bei dem Aufprall verlor Naru das Gleichgewicht und fiel rückwärts auf den Boden. Die Tüte mit den kleinen Geschenken prallte ebenfalls am Boden auf und einige Teile des Inhaltes ging dabei hörbar zu Bruch. „Entschuldigung, ich war abgelenkt und habe sie nicht gesehen. Ich wollte sie nicht über den Haufen rennen.“ Als diese Worte in ihre Ohren vordrangen und ihren Verstand erreichten weiteten sich ihre Augen. Diese Stimme… Überrascht blickte Naru zu dem Man hoch der neben ihr auf einem Knie niedergegangen war und ihr mit schuldbewusstem Blick entgegensah. Der Man war groß gewachsen, hatte langes braunes Haar und diese unglaublichen blauen Augen, die Naru bis an ihr Lebensende nicht vergessen würde. „Aber...“ Stammelte sie ungläubig. „Alles in Ordnung?“ Erkundigte er sich. „Das kann nicht sein… Neflite…!?“ Naru war immer noch fassungslos und konnte nicht begreifen was hier gerade vor sich ging. Der Man ihr gegenüber wurde stutzig. „Woher kennen sie denn meinen Spitznamen? Kennen wir uns?“ Fragte er irritiert. „Nur meine engsten Vertrauten nennen mich so, das ist eine lange Geschichte, eigentlich heiße ich Masato Sanjoin.“ Aus irgendeinem Grund kannte Naru die Antwort bereits. Für Masato gab es keinen Grund einem wildfremden Mädchen zu erklären, dass der Spitzname was mit seinem Geburtsstein zu tun hat. „Kommen sie, ich helfen ihnen auf.“ Masato Sanjoin reichte Naru die Hand. „Tut mir leid, ich wollte sie nicht so anstarren.“ Dankbar ergriff sie sie und gemeinsam standen die beiden auf. In dem Moment in dem sich ihre Hände berührten spürte auch Masato eine seltsam vertraute Verbindung zu ihr. Ihm war so als würde er sie sehr gut kennen, obwohl er glaubte sie noch nie in seinem Leben getroffen zu haben... „Sie sehen nur jemandem sehr ähnlich, den ich vor kurzem verloren habe...“ Erzählte Naru traurig und Neflite horchte auf. „Das mit ihrem Verlust tut mir leid.“ Bekundete er aufrichtig und erinnerte sich im gleichen Zug an den kaputten Inhalt in Narus immer noch auf dem Boden liegender Tüte. „Und das ihre Sachen kaputt gegangen sind.“ Fügte er mit einem bedauernden Blick auf die Tüte hinzu. „Ach, halb so wild, das waren nur Kleinigkeiten.“ Mit diesen Worten bückte sie sich und hob die Tüte vorsichtig vom Boden auf. „Darf ich sie zur Wiedergutmachung auf einen Kaffee einladen oder auf etwas anderes?“ Schlug er als Entschädigung vor. „Ich habe gehört, dass es hier ein Café mit einem tollen Schokoladeneisbecher gibt. Würden sie diesen Becher mit mir essen?“ Fragte Neflite. „Ich wollte schon lange mal testen ob an dieser Behauptung was dran ist. Ich lade sie ein, was sagen sie?“ Naru erinnerte sich noch sehr genau an das letztes Gespräch mit „ihrem“ Neflite und sah ihn wieder wortlos an. Damals war sie diejenige gewesen die ihn danach gefragt hatte. „Stimmt irgendwas nicht?“ Fragte „Neflite“ erneut nach, nachdem sie ihm eine Antwort schuldig blieb. „Nein, nein, alles in Ordnung.“ Meinte sie schließlich lächelnd. „Ich habe auch schon davon gehört und nehme ihre Einladung sehr gerne an.“ Gemeinsam machten sie sich auf dem Weg zu diesem sagenumwobenem Café und Naru war sich sicher, dass diese Begegnung ein Zeichen des Schicksals war. Alle ihre Träume, die sie nun als Visionen wahrnahm, hatten sie zu diesem Augenblick geführt. Ihr Neflite war tot aber Naru war fest davon überzeugt, dass sie das Schicksal erneut zusammengeführt hatte damit er, durch seine Reinkarnation sein Versprechen halten und sie nun vielleicht sogar für immer zusammen sein konnten. Sie wusste nicht was sich aus diesem Treffen in Zukunft weiter entwickeln würde aber sie war sich sicher ein zweite Chance bekommen zu haben und beschloss diese zu nutzen und jeden gemeinsamen Augenblick mit dem Menschen Neflite, Masato Sanjoin, zu genießen. Und wenn sie nicht gestorben sind dann suchen Bunny und Umino noch heute nach ihr… :-) Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)