Die Preußen Akten von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Der ungelöste Fall ----------------------------- Was ich hier niederschreibe, ist bereits vor vielen Jahren geschehen. Doch die Umstände zwangen mich, diese Niederschriften erst jetzt anzufertigen und zu veröffentlichen. Es wäre einfach zu ungeheuerlich gewesen und hätte nicht nur für Empörung gesorgt, sondern den einen oder anderen Menschen in Misskredit oder gar an den Galgen gebracht. Definitiv wäre die ein oder andere Karriere zerstört worden. Hierunter sind durchaus Personen, denen ich diesen Knick im Lebenslauf vergönnt hätte, doch weit mehr gute und anständige Personen wären dieser Entscheidung zum Opfer gefallen. Jetzt, wo die meisten Betroffenen tot sind und meine Mutter ihrem Ende entgegensieht, haben wir uns dazu entschlossen, all die unglaublichen Erlebnisse niederzuschreiben und zu publizieren. Ich selbst war noch ein Knabe, als die Geschehnisse ihren Anfang nahmen. Mit gerade einmal acht Jahren erfasste ich die Vorkommnisse nicht in ihrer gesamten Tragweite. Es ist einem Kind auch nur schwer begreiflich zu machen, dass der Vater niemals wiederkommen würde. Das Heim, kein Heim mehr war. Und dass die Mutter nicht mehr die Mutter war. „Dein Bruder schreibt er käme Mittwoch mit der Postkutsche an.“, mit prüfendem Blick über ihre Schulter, schaute Luise von Liebeherr ihren Gatten an. „Natürlich holen wir ihn von der Poststation ab.“ Geistesabwesend strich sich Friedrich eine flüchtige Strähne unter den Ansatz der unumstößlichen Perücke. Nach einem langen Augenblick, der jeden anderen Gesprächspartner hätte vermuten lassen, nicht gehört worden zu sein, antwortete er: „Es erscheint mir seltsam, dass er nicht mit seiner eigenen Berline kommt.“ „Seine Reisekutsche ist derzeit beim Anstreicher und danach bekommt sie noch neues Interieur.“ Friedrich signalisierte brummend, dass er verstanden hatte. „Gut, dann werden wir ihn abholen.“ Er vertiefte sich in einen Stapel Papiere, der säuberlich sortiert auf seinem Schreibtisch darauf wartete, gelesen und bearbeitet zu werden. Einige Minuten lang war es sehr still im Raum. Luise saß an ihrem kleinen Sekretär und setzte sorgsam ein Wort nach dem anderen auf das Papier. Gelegentlich streute sie eine kleine Menge Schreibsand auf die noch feuchte Tinte, nur um diese wieder zurück in den Streuer zu kippen, sobald der Sand seine Arbeit getan hatte. Kritisch las sie das Antwortschreiben noch einmal durch, faltete es zusammen, versiegelte und adressierte es. Friedrich war dagegen in diverse Gesetzestexte vertieft, deren Ausarbeitung und Korrektur ihm oblag. Wann immer er sich bei einer Formulierung nicht sicher war, sprach er sie stumm vor sich hin und wog die Worte in seinem Kopf noch einmal ab. Je nachdem wie sein Urteil ausfiel fuhr er mit dem Lesen des Textes fort oder das leise Kratzen und Schaben der Feder auf Papier schlich sich in die Stille. Luise spitzte die Ohren und ein verschmitztes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sie legte den Brief beiseite, drehte sich auf dem Stuhl in Richtung Tür und lauschte wie das Gepolter lauter wurde. Auch Friedrich blickte zur Supraporta. Nur einen Moment später wurde die Tür aufgeworfen und ein Junge mit dunklen Locken wehte herein. „Papa! Papa!“, rief er aufgeregt und rannte an der Chaise vorbei zu seinem Vater, dem er wie aus dem Gesicht geschnitten war. Nur die Nase, das musste Luise zugeben, sah aus wie ihre. Klein und stupsig. Eifrig hielt Leo seinem Vater ein braunes Päckchen hin. „Hier Papa! Das ist gerade abgegeben worden.“ „Vielen Dank Leopold. Aber wäre es dir möglich etwas weniger…“, Friedrich suchte nach einem geeigneten Wort, „enthusiastisch den Postmann zu spielen?“ Mit zusammengezogenen Augenbrauen schaute Leo seinen Vater ernst an. Dann fragte er: „Was heißt enthusastisch?“ Mit ebenso ernster Miene antwortete Friedrich: „Enthusiastisch. Es bedeutet euphorisch oder auch lebhaft, stürmisch.“ Leo dachte einen Moment über die Antwort nach. Dann nickte er entschieden. „Wenn es dein Wunsch ist Papa, dann werde ich ruhiger spielen. Auch wenn enthusiastisch spielen viel mehr Spaß macht.“ Die Eheleute sahen einander an wie sie versuchten sich das Lachen zu verkneifen. Wie immer in solchen Fällen, blieb es bei dem Versuch. Zeitgleich brachen sie in herzliches Gelächter aus und der Anblick ihres irritiert dreinblickenden Sohnes, der so gar nicht verstehen konnte, was so lustig war, trieb ihnen die Tränen in die Augen. Mit kindlicher Empörung fragte Leo: „Wieso lacht ihr über mich?“ „Weil du ein wunderbares Kind bist.“ Friedrich beugte sich vor und nahm seinen widerstrebenden Sohn in die Arme. Luise kam zu ihnen und strich Leo zärtlich über das Haar, während ihr Mann das Päckchen nahm und inspizierte. Er begann zu strahlen. „Lissi Schatz, dass hier für dich.“ Friedrich überreichte der verdutzten Luise die Sendung. „Der Absender ist unleserlich.“, kommentierte sie und betrachtete die grobe Handschrift. „Es wundert mich, dass es den richtigen Empfänger erreicht hat.“, Luise deutete auf ihre, ebenfalls kaum entzifferbare, Adresse. Von Friedrichs erwartungsvollen Blicken verfolgt, riss Luise das Packpapier auf. Ein Buch kam zum Vorschein und neugierig klappte sie den Einband auf, um den Titel zu studieren. „Oh Liebling!“, rief sie aus und mit einem Strahlen umarmte sie ihn. Wobei Leo fast den Ausmaßen ihres Kleides zum Opfer fiel. „Es ist mir ein Rätsel, wie sich eine Dame über ein so grausiges Buch freuen kann.“, lachte Friedrich und erfreute sich an dem begeisterten Gesichtsausdruck, mit dem Luise zum Inhaltsverzeichnis blätterte und es überflog. „Was für ein Buch ist das Mama?“, ungeduldig hüpfte der Junge von einem Bein auf das andere. Luise schlug wieder den Titel auf und las: „‘Unterricht von den tödlichen Wunden des ganzen menschlichen Leibes‘ von Johann Jakob Woyt.“ Mit dem Finger zwischen den Seiten klappte sie das Buch zu. „Also nichts was für deine jungen Ohren bestimmt ist.“ „Mir macht das nichts aus.“, kommentierte der Knabe selbstbewusst. Friedrich und Luise hoben synchron eine Augenbraue. „Hast du wieder heimlich in Mamas Büchern gestöbert?“ Schuldbewusst scharrte Leo mit dem Fuß über den farbenfrohen Teppich. „Nur ein bisschen.“, gab er kleinlaut zu. Luise seufzte und an ihren Mann gewandt sagte sie: „Ich werde die Bücher über Medizin auf ein höheres Regal stellen müssen.“ „Ich denke du solltest die Texte über Mordverhandlungen ebenfalls dazustellen.“ Er sagte es in strengem Ton, doch Luise sah seine Mundwinkel zucken. Natürlich war es nicht lustig, wenn ihr achtjähriger Sohn über Mord, Totschlag und chirurgische Eingriffe las. Doch er verkaufte seine kindliche Neugier so frech und niedlich zugleich, dass sie ihm nicht böse sein konnten. Es klopfte. „Herein!“, rief Friedrich und die Aufmerksamkeit wandte sich dem Eintretenden zu. „Gottlieb! Wie ich sehe trägst du die neue Livreé. Gefällt sie dir?“ Luise trat zu dem Mann mittleren Alters heran, betrachtete den beigen Stoff der Jacke und inspizierte die goldenen Stickereien auf der Weste. „Die Livreé gefällt mir sehr gut Herrin. Der Stoff fasst sich angenehm. Meine Frau ist hin und weg.“, sagte er mit ein wenig Stolz in der Stimme. „Sie sagte, was für einen schmucken Mann sie doch habe.“ „Das höre ich gern.“, gab Luise freundlich zurück. Friedrich räusperte sich: „Was gibt es Gottlieb?“ Die vormalige Begeisterung verschwand und der Diener setzte ein ernstes Gesicht auf. „Herr, mir sind Neuigkeiten zu Ohren gekommen, die Sie interessieren werden.“ Alle im Raum warteten, dass Gottlieb weitersprach. „Nun, letzte Nacht ist Ihr werter Freund und Kollege der Herr Adrien von Brandt verstorben.“ „Wie?!“, brach Friedrich heraus und Luise legte im Schrecken die Hand über den Mund. „Wie genau das geschehen ist, vermag ich nicht zu sagen. Die Mädchen im Dorf erzählen sich die unterschiedlichsten Geschichten. Nur das es ein Unfall war, da sind sich alle einig.“ Friedrich war aufgestanden und lief nachdenklich im Raum umher. „Was weißt du noch?“ „Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen, aber er soll in seinem Büro zu Tode gekommen sein.“ Die Hand auf Leos Schulter gelegt fragte Luise: „Ist er noch dort?“ „Nein Herrin. Der Stadtphysikus war bereits dort und sein Leichnam wurde zum Aufbahren zu seiner Witwe gebracht.“ „Liebling…?“, Friedrich verstand, dass hinter diesem Wort eine ganze Frage steckte. Ein wenig bleich sagte er zu Gottlieb: „Lass das Kabriolett spannen und sag dem Kutscher Bescheid. Schick außerdem Nachricht an das Oberappellationsgericht, dass ich später erscheinen werde.“ „Ich werde alles veranlassen.“, mit einer leichten Verbeugung verließ der Diener Gottlieb den Salon. „Hoffentlich wirkt ein so früher Kondolenzbesuch nicht zu aufdringlich.“, bemerkte Friedrich. Luise widersprach: „Adrien war dein bester Freund seit Kindertagen und Josefine und ich sind seit unserer Hochzeit befreundet. Es wäre unhöflich, nicht zu erscheinen.“ Friedrich nickte. Dann fiel sein Blick auf Leo. „Es wird Zeit zum Unterricht zu gehen.“ „Ist Onkel Adrien wirklich tot?“, fragte der Junge leise. Luise und Friedrich verstanden, dass die Neuigkeit ihren Sohn mitnahm. Er hatte immer eine gute Beziehung zu seinem Patenonkel gehabt. Luise kniete sich vor Leo, hielt seine kleine Hand in ihren und drückte sie zärtlich. „Es scheint so mein Kind. Dein Vater und ich werden Josefine einen Besuch abstatten, sie wird Trost benötigen. Und wenn ich nachher wieder nach Hause komme, schreiben wir zusammen die Kondolenzkarte und zünden eine Kerze für Adrien an.“ Stumm nickte Leo, dann drückte er kurz die Hand seiner Mutter und wandte sich zum Gehen. „Richte deinem Lehrer aus, er möge heute nachsichtig sein.“, ergänzte Luise und sah ihrem Sohn nach. Dann drehte sie sich wieder ihrem Mann zu. „Liebling, sagtest du nicht, du hättest dich gestern nach der Arbeit von Adrien verabschiedet?“ „Ja.“, bestätigte Friedrich und schritt nachdenklich durch den Raum. „Ich muss neben Adrien einer der letzten gewesen sein, die Gestern das Gericht verlassen haben. Ich sah ihn noch an seinem Schreibtisch sitzen und wünschte ihm einen angenehmen Feierabend. Daraufhin meinte er, er würde auch gleich gehen.“ Luise schlängelte sich durch die Sitzgelegenheiten und Tischchen und trat an ihren Gatten heran. „Hat er gesagt, was er so spät noch für Arbeit hatte?“ „Nein.“ Friedrich sah Luise traurig an. „Ich habe nicht gefragt. Aber wenn ich so darüber nachdenke…“ Friedrich schaute an Luise vorbei und hinaus in den Garten. „Er wirkte in letzter Zeit etwas niedergeschlagen.“ Er rieb sich über den Mund und stieß hervor: „Oh mein Gott. Hoffentlich hat er nicht…“ Luise erschrak als sie den Gedankengang ihres Gatten erkannte: „Du glaubst doch nicht -. Liebling, das wäre ungeheuerlich!“ „Aber was, wenn es so wäre. Du weißt von Adriens Problemen. Was, wenn sie ihm über den Kopf wuchsen?“ Entschieden schüttelte Luise den Kopf: „Selbst, wenn er Hand an sich gelegt hätte, er hätte es nicht auf der Arbeit getan!“ „Wo sonst? Niemals hätte er zugelassen, dass Josefine ihn auffindet.“, gab ihr Mann zu bedenken. Luise klammerte sich an einen anderen Gedanken. „Es war ein Unfall!“ Friedrich ging nicht auf dieses Argument ein. Und Luise wusste weshalb: Selbst, wenn Adrien sich eigenhändig vom Leben zum Tod gebracht hatte, würden sie es niemals erfahren. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte. „Herrin! Die Eheleute von Liebeherr.“, kündigte der etwas verschwitzte und gestresst wirkende Lakai die Neuankömmlinge an. Josefine von Brandt, eine etwas füllige Frau mit großen, jetzt verquollenen Augen, stand bleich vor einer blauen Couch im Salon. „Danke Edwin.“ Sie wartete bis der Diener die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Friedrich! Luise!“ Mehr brachte sie nicht hervor. Dicke Tränen liefen ihre Wangen hinab und erstickten ihre Stimme. Erschöpft ließ Josefine sich auf die Couch fallen. Während Friedrich sich in einen Sessel setzte, trat Luise an ihre Freundin heran, rückte sanft das opulente Kleid beiseite und nahm den frei gewordenen Platz neben ihr ein. Tröstend legte sie den Arm um die langjährige Freundin. „Josefine, es tut uns so leid. Gibt es irgendetwas was wir für dich tun können?“ Luise fragte das mit etwas lauterer Stimme als geplant, um durch die leisen Schluchzer hindurch gehört zu werden. Auch ihr Mann fühlte sich verpflichtet Hilfe anzubieten: „Wenn du irgendetwas benötigst, lass es uns wissen. Du weißt, du kannst uns um alles bitten.“ Mit belegter Stimme sagte Josefine: „Das ist sehr freundlich von euch, aber ich kann nicht darauf zurückkommen. Außerdem ist alles Nötige bereits veranlasst.“ „Teure Freundin, ich will nicht indiskret sein, aber wir haben bisher nur Gerüchte gehört, was geschehen sein soll.“, regte Luise an. Josefine trocknete sich die Tränen mit einem bestickten Taschentuch. „Es gibt nicht sonderlich viel zu erzählen.“, begann sie und wieder traten ihr Tränen in die Augen. „Adrien war noch weit nach Feierabend im Büro. Er hatte wohl noch Arbeit zu erledigen. Er ist aufgestanden und muss gestolpert sein. Er fiel mit dem Kopf auf die Ecke seines Schreibtisches.“ Josefine brach die Stimme und sie tat sich schwer weiterzusprechen. „Er wurde erst heute früh von einem der Dienstmädchen gefunden. Ich habe ihn nicht vermisst. Ihr wisst, er kam des Öfteren erst spät nach Hause und legte sich dann in einem der Gästezimmer schlafen, um mich nicht zu wecken. Es wurde umgehend nach dem Stadtphysikus geschickt und der Amtmann Bredow mit den Untersuchungen beauftragt.“ Vorsichtig fragte Luise: „Ist er hier?“ Die Witwe nickte heftig und presste hervor: „Nebenan. Im blauen Salon.“ „Ich nehme an er ist noch nicht fertig hergerichtet?“ „Mhm.“, verneinte Josefine und drückte sich ihr Taschentuch an den bebenden Mund. „Seine Garderobe wird erst heute Nachmittag geliefert. Feinste Stoffe und Zierrat. Und Blumen. Massenhaft Blumen und Bänder.“ Luise nickte verständnisvoll. Sie selbst hatte keinerlei Freude an derlei Pomp und dem daraus folgenden bizarren Interesse der Schaulustigen, die sich unter dem Vorwand der Mitleidsbekundung an der Staffage und dem Prunk des aufgebahrten Toten weiden würden. Es war nun einmal Brauch. „Dürften Friedrich und ich trotzdem schon zu ihm? Wir würden uns gerne in Ruhe und fernab uns fremder Menschen von ihm verabschieden.“, tastete Luise sich vor. „Selbstverständlich werden wir auch zur offiziellen Aufbahrung kommen.“, ergänzte Friedrich, um jeglicher missverstandenen Unhöflichkeit zuvorzukommen. Josefine sah die beiden abwechselnd an. „Ihr seid wunderbare Freunde. Ich danke Gott, dass Adrien so einen guten Freund in dir hat, selbst nach seinem Tode.“ Ein Hicksen entfuhr ihr und sie fügte hinzu: „Geht! Geht nur! Ich bleibe hier.“ „Das ist sehr freundlich von dir.“, dankten beide und betraten andächtig den angrenzenden Salon. Er war viel größer als der, den sich hinter sich ließen. Und wie der Name vermuten ließ, dominierte hier die Farbe Blau. Abgesetzt mit allgegenwärtigen, goldverzierten Rokalien war die Farbe im Mobiliar, dem Teppich und den Wänden zu finden. Selbst die landschaftlichen Darstellungen der Wände, strahlten in diesem Kolorit. In einem Bereich des Raumes war eine freie Fläche geschaffen und ein schlichter, offener Sarg aufgestellt worden. Er würde noch gegen einen prunkvollen ausgetauscht werden. Friedrich und Luise betrachteten das eingefallene Gesicht ihres Freundes. Er war noch nicht umgezogen und trug noch die Kleidung vom Vortag. Friedrich stellte sich hinter seine Frau und rieb ihr sanft die Oberarme. „Es ist immer wieder erschütternd zu sehen, was der Tod aus einem geliebten Menschen macht.“, flüsterte er und schloss für einen Moment die Augen. Luise hörte ihn, noch leiser, ein Gebet sprechen. Luise dagegen, war mit etwas anderem beschäftigt. Sie konnte nicht genau sagen was, aber an der Aufmachung von Adrien störte sie etwas. Dann fiel es ihr auf. An der Schulter war der Ärmel fast vollständig aufgetrennt. Luise beugte sich vor, um besser sehen zu können. Friedrich griff instinktiv fester zu und hielt sie erschrocken zurück. „Was ist? Ich dachte du fällst in Ohnmacht.“, entschuldigte er sich als er Luises empörten Ausruf vernahm. „Ich falle doch nicht in Ohnmacht!“, zischelte sie leise. „Ich kann nur nicht sehen, was ich sehen will.“, gab sie kryptisch von sich und beugte sich, vom Griff ihres Mannes befreit, nach vorne. Friedrich beobachtete verwundert, wie seine Frau die Naht des nachtblauen Ärmels inspizierte. „Der Faden ist nahezu Ton in Ton.“, murmelte Luise. „Der Ärmel ist eindeutig abgerissen worden. Siehst du, wie die Naht an mehreren Stellen gerissen ist?“ Friedrich kam der Aufforderung etwas verhalten nach. Es kam ihm pietätlos vor, einem Toten seine derangierte Kleidung vorzuhalten. „Ja, du hast recht. Sicherlich wird das beim Transport passiert sein.“ „Möglich.“ Luises Blick fuhr zur Stirn. „Auf jeden Fall hat er eine Kopfwunde.“ „Was genau möchtest du andeuten?“, leise Ungeduld schlich sich in Friedrichs Stimme. Nervös blickte er sich zu den Türen in seinem Rücken um. „Bisher nichts.“ Luise betrachtete die Hände von Adrien. Die Fingernägel seiner geballten rechten Hand waren teilweise gerissen. Zumindest die drei, die sie sehen konnte. Die anderen waren in die Handfläche gegraben. Ohne einen Gedanken an die Bediensteten oder die Witwe im Nebenzimmer zu verschwenden griff Luise in den Sarg und wollte die Hand öffnen. „Was machst du da?“, rief Friedrich nach Luft schnappend. „Ich will seine Hand besser sehen.“, erklärte Luise, als wäre es das natürlichste auf der Welt, die Hand eines Toten zu begutachten. „Warum?“, das Entsetzen in Friedrichs Stimme war nicht zu überhören. „Schhhh!“, befahl Luise und mühte sich bei dem Versuch den Arm zu heben ab. „Ich glaube, er hat etwas in der Hand. Hilf mir mal bitte! Er ist bereits vollkommen steif.“ Jetzt war es an Friedrich zu zischeln: „Ich werde nicht die Ruhe eines Toten, erst recht nicht eines toten Freundes stören!“ „Zier dich nicht! Ich will nur wissen, was er da hat!“ „Nein!“ „Friedrich bitte!“, flehend sah sie ihren Mann an. „Irgendetwas stimmt hier nicht. Und ich will wissen, was!“ Friedrich presste die Lippen aufeinander und erkannte die Entschlossenheit seiner Frau. Resigniert seufzte er. „Ich werde so etwas aber niemals wieder in meinem Leben machen!“ „Ich verspreche, dich nie wieder um einen derartigen Gefallen zu bitten.“, versicherte Luise ihm und gemeinsam stemmten sie die Finger auf. Ein fürchterliches Knacken war zu vernehmen und beiden durchfuhr ein Schauer. Doch sie hatten es geschafft. Zwar war nur einer der Finger aus dem Weg, doch dieser reichte. „Du hattest recht.“, gab Friedrich zu und fischte einen kleinen Gegenstand aus der Adriens Hand. Beide starrten auf den Knopf, der sich unschuldig auf Friedrichs Handfläche zeigte. „Er passt nicht zu den Messingknöpfen an Adriens Weste.“ Es war überflüssig das zu sagen. Die mit Blumenmuster verzierten Messingknöpfe an der Kleidung des Toten ähnelten in keiner Weise dem gläsernen, messingumrahmten Knopf mit der zierlichen Malerei darauf. „Von wem ist er dann?“ „Interessiert es dich denn gar nicht, ob Adrien bei einem Unfall ums Leben kam oder ermordet wurde?“, der Vorwurf war deutlich zu vernehmen und mit schmalen Lippen stand Luise vor ihrem Mann. „Es würde nichts ändern. Adrien bliebe trotzdem tot!“ Luise wusste vor Empörung zunächst nicht was sie sagen sollte. Als sie es wusste und zum Reden ansetzen wollte, klopfte es und eines der Dienstmädchen kam herein, um die Vorhänge im Salon zu schließen. Zornig funkelte Luise ihren Mann an. Dieser zog seinen grünen Banyan zurecht und ließ Luise ihren eigenen Hausmantel überprüfen. Irgendwie musste man die erdrückende Stille überstehen. Luise wartete geduldig ab, bis das Mädchen die Vorhänge zugezogen, das Feuer noch einmal kontrolliert und die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Es würde alles ändern! Es würde bedeuten, dass dort draußen jemand ist, der Menschen tötet. Und niemand kann sagen, ob Adrien sein letztes Opfer war.“, fauchte Luise und verringerte die Distanz zwischen ihnen. „Und Josefine? Was, wenn er wegen seiner Spielschulden ermordet wurde? Wollen wir ihr das zumuten?“, er wandte sich ab, ging um die Couch herum und stützte sich auf die goldverzierte Rückenlehne. „Und was, wenn nicht? Wenn das nicht der Grund war?“ Sie umrundete das Möbel und stellte sich neben ihren Mann, den sie in diesem Augenblick so gar nicht zu kennen glaubte. Auf dem Rollwagen schenkte sich Friedrich einen frisch importierten Schnaps ein und kippte den Inhalt des Glases in einem Zug in seinen Mund. Das Brennen im Hals war eine willkommene Ausrede, die Antwort noch etwas hinauszögern zu können. „Friedrich. Liebling. Heute Morgen, mit dem Knopf in der Hand, hast du mir versichert, dass du nicht eher ruhen würdest, bis der Schuldige gefunden ist. Du hast mir versichert du würdest dich umhören. Was hat sich in den letzten Stunden verändert?“ Verzweiflung rang in ihrer Stimme mit, während sie den Hinterkopf ihres Gatten fokussierte. Friedrich goss sich noch ein zweites Gläschen ein und ließ es ebenso zügig verschwinden, wie das erste. „Es hat sich nichts geändert, außer meinen Ansichten.“ Energisch stellte er das Glas auf den Tisch, wagte es aber noch immer nicht, sich zu Luise umzudrehen. „Wenn es ein Unfall war, würden wir nur unnötig Staub aufwirbeln. War es Mord, würden wir schlimmstenfalls nur in die Schusslinie geraten. Luise, dass hier ist keines deiner Bücher! Das hier ist die Realität und keine deiner abstrusen Eskapismen.“ Luise schnappte nach Luft und stemmte die Hände in die Hüften. „Welcher Teufel dich auch immer reitet Friedrich, es ist keine Begründung für deine unangemessenen Äußerungen! Wir sind immer respektvoll miteinander umgegangen und ich will wissen, was uns den Respekt gekostet hat!“ Sie schnaubte und wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte Friedrich die hochroten Ohren seiner geliebten Frau reizend gefunden. „Raus mit der Sprache! Was. Ist. Los?“ Friedrich seufzte. Er hatte sich zwar zu ihr umgedreht, doch er traute sich nicht Luise anzusehen. „Warum musst du immer so stur sein? So verdammt neugierig und stur? Kannst du nicht wenigstens ein Mal akzeptieren, dass etwas einfach so ist, wie es ist? Das ich eine Entscheidung getroffen habe, die zum Wohle unserer Familie ist?“ Langsam hob Friedrich den Blick und flehte Luise stumm an, es dabei zu belassen. Doch der Ausdruck in den Augen seiner Frau sagte ihm, dass all sein Flehen umsonst war. Erschöpft rieb er sich über das Gesicht und dachte nach, wie er es am sichersten erklärte. „Nachdem wir heute die Indizien auf einen Mord gefunden hatten, habe ich mich auf der Arbeit umgehört. Ich bin dabei sehr subtil vorgegangen und sonderlich viel habe ich nicht erfahren.“ Er schwieg einen Moment. „Das ist doch ein Anfang.“, versuchte Luise die Fortführung des Gespräches anzuregen. „Als ich meinte, dass es zum Wohle unserer Familie ist, hier aufzuhören, war das mein voller ernst.“, Friedrich schluckte. „Bereits kurz nach dem Mittag ließ mich Ferdinand von Bohlen in sein Büro zitieren.“ „Dein Vorgesetzter?“, warf Luise dazwischen und Friedrich nickte. „Zunächst sprach er mit mir über einige Akten und Vorgänge, dann lenkte er das Gespräch auf meine berufliche Zukunft und streute dabei meine offensichtliche Neugier an Geschehnissen ein, die mich eigentlich nicht zu interessieren bräuchten. Luise, er wollte, dass ich die Nachforschungen umgehend einstelle, da sonst meine Karriere in Gefahr sei.“ Ein Schnauben entfuhr Luise: „Es wäre also beruflicher Selbstmord, Adriens Todesumstände zu klären? Das ist alles? Unser Vermögen ist nicht auf dein Einkommen angewiesen.“ „Dir mag unser Ruf nicht sonderlich wichtig sein, mir ist er das aber. Schon allein wegen unseres Sohnes. Außerdem…“, begann er, stoppte sich aber selbst. „Außerdem?“, forderte Luise und sah ihn scharf an. Friedrich gab sich einen Ruck. „Außerdem hat er eine verdeckte Drohung ausgesprochen. Unfälle wie der von Adrien seien tragisch, kämen aber leider immer wieder vor.“ Er war wieder bleich geworden und auch Luise verlor eine Spur ihrer erregten Röte. „Glaubst du…“, Luise brach ab und schaute ihren Mann lange an. „Ob ich glaube, dass er den Mord in Auftrag gegeben hat?“ Luise nickte. „Ich schließe es nicht aus, wobei mich dann der Knopf wundert. Er stammt von jemandem, der weit wohlhabender ist, als es Ferdinand von Bohlen je sein wird. Und weshalb sollte jemand so angesehenes und hochgestelltes eigenhändig einen Mord begehen? Das passt nicht.“, fuhr er in Gedanken versunken fort, dann schüttelte er den Kopf. „Tatsache ist, dass es Ferdinand von Bohlen nicht recht ist und seinem Ruf nach ist die Drohung ernst zu nehmen.“ Luise nickte erneut. „Aber denkst du wirklich, dass es das Risiko nicht wert wäre? Was, wenn der Täter wirklich noch einen Mord begeht? Ich weiß nicht, ob ich in dem Wissen weiterleben könnte, das Leben eines anderen Menschen verschuldet zu haben.“ „Du würdest es vermutlich nie erfahren.“, kam der hilflose Versuch von Friedrich. „Das macht es noch schlimmer. Es nicht zu wissen. Denn dann könnten es auch mehrere Morde sein, die hätten verhindert werden können.“ Luise legte beschwichtigend eine Hand auf den Arm ihres Gatten. „Ich verstehe dich. Du sorgst dich um unser Wohlergehen. Aber bedeutet dir die Freundschaft mit Adrien so wenig? Ich kenne dich Friedrich, wenn du diese Fragen offenlässt, wirst du dich ewig damit grämen.“ Friedrich ließ sich auf die Couch fallen und legte das Gesicht in seine Hände. „Du hast ja recht. Aber ihr seid mir wichtiger, als es Adrien war.“ „Und was, wenn ich mich umhöre? Wenn ich die Umstände versuche zu klären?“ „Du bist eine Dame Luise! Du kannst dich nicht in behördliche Belange einmischen und wer weiß mit was für einem Gesindel du es zu tun bekämst.“ „Du kennst mich! Ich bin keines dieser schreckhaften kleinen Weibchen, dass sich bereits echauffiert, wenn der Saum ihres Rockes beschmutzt wird. Mal ganz abgesehen davon, dass die Behörden ihre Untersuchungen bereits eingestellt haben. Und so wie die Dinge bisher liegen, komme ich wohl kaum mit Bettlern und Dieben in Berührung. Friedrich bitte, es kann nicht sein, dass ein feiger Mörder dort draußen herumläuft. Du kannst nicht leugnen, dass die Indizien einen Unfall ausschließen.“ Luise hatte sich neben ihren Mann gesetzt und seine Hand in die ihre genommen. Sie war erstaunlich kalt gewesen und hatte ihr nochmal gezeigt, wie beunruhigt Friedrich war. „Und was, wenn der Mörder in den adeligen Häusern zu finden ist? Es wäre unvernünftig jemanden in solch einer machtvollen Position in die Quere zu kommen.“ Aus dunkel umrahmten Augen sah Friedrich seine Frau müde an. Ihm gegenüber saß ein Mensch, dem es nicht an Entschlossenheit mangelte und er wusste, dass er diesen Kampf verloren hatte. „Ich bin mir der Risiken im Klaren. Ich werde vorsichtig sein und wenn es zu gefährlich wird, werde ich mich zum Wohle unserer Familie zurückziehen. Aber lass es mich wenigstens versuchen.“ Friedrich zog Luise an sich. „Du bist ein unverbesserlicher Sturkopf.“ Zärtlich drückte er ihr einen Kuss auf das Haupt. „Wir sollten uns schlafen legen.“, nuschelte Luise an seine Brust. „Sag bloß du möchtest morgen Früh nicht zu spät in die Kirche kommen.“ Ein leichtes, schelmisches Grinsen legte sich auf Friedrichs Züge. Gespielt empört sagte Luise leise: „Scherz nicht. Wäre die gesellschaftliche Norm eine andere, würde ich mir die Sonntage anders vertreiben.“ „Dein mangelnder Glaube an Gott ist fast schon lästerlich meine Liebe. Du liest eindeutig zu viel Helvétius.“ Seine Worte untermalte Friedrich mit einem lächelnden Kopfschütteln. Gemeinsam standen sie auf und betraten das Vesitbül, von dem aus sie in den zweiten Stock gelangten. „Wenn König Friedrich es für angemessen hält sich mit Voltaire auszutauschen, dann sind die Schriften Helvétius‘ und anderer ein angemessener Zeitvertreib für mich. Und ich kann mich ihren Ansichten nicht verwehren. Sie sind durch und durch logisch. Und die Fragen…“ „…Und die Fragen, die sie stellen sind klug. Und sie sind alle unserer Zeit voraus und in einhundert Jahren werden die restriktiven Ansichten unserer Gesellschaft obsolet sein.“ Friedrich schmunzelte. „Diese Diskussion führten wir schon des Öfteren. Und wie du weißt, stimme ich dir in einzelnen Punkten auch zu. Trotzdem werden die Glocken morgen zum Gottesdienst rufen und wir werden, den derzeit geltenden gesellschaftlichen Normen folgend, dort erscheinen.“ Luise verdrehte die Augen, sagte aber nichts mehr. „Liebling, wer von den Herren hier frönt dem Glückspiel?“, flüsterte Luise ihrem Mann zu, während sie dem letzten Gebet des Gottesdienstes lauschten. „Ich ahne, was du vorhast und ich halte es für keine gute Idee.“, kam es raunend von Friedrich zurück. Mit Nachdruck flüsterte Luise: „Friedrich!“ Den Blick demütig auf die gefalteten Hände gelegt. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Leo sie vorwurfsvoll anschaute. Zurecht, wie Luise zugeben musste. Er wurde dafür gerügt, wenn er beim Gebet sprach oder zappelte. „Amen.“, schallte es durch die Kirche und ein allgemeines Rascheln zog sich durch die Bänke. Nur neben sich vernahm Luise ein Seufzen. Friedrich beugte sich zu seiner Frau herunter und sagte leise: „Von Herzberg, der Markgraf, der jüngere Troschke und der Oberamtmann Pitz.“ Luise nahm jeden genannten kurz in Augenschein. „Ach ja, und der Generalmajor von Conring.“ „Der alte Gustav?“, überrascht sah Luise hoch. „Ja, auch der alte Gustav.“ „Das hast du nie erwähnt.“, ein leiser Vorwurf schwang in Luises Stimme mit. „Es war auch nie von Bedeutung.“ Suchend überflog Luise die Menschen in der sich leerenden Kirche. „Du brauchst nicht zu suchen, er ist nicht da. Er besucht seine Nichte bei Köln.“, informierte Friedrich und sie schlossen sich der Schlange nach draußen an. Immer noch flüsternd, aber etwas lauter als vorher, da sie jetzt vor ihm ging, fragte Luise: „Glaubst du, er ist darin verwickelt?“ Zur Antwort schüttelte Friedrich den Kopf. „Was tuschelt ihr die ganze Zeit?“, fragte es vor Luise. „Nichts, was für dich von Interesse wäre.“, lächelte Luise ihren Sohn an und bemerkte die Schnute, die er zog. Vor der Kirche hatte sich die Gesellschaft versammelt und kleinere Grüppchen gebildet. Andere stiegen bereits in ihre Kutschen. Einige von ihnen würden den gleichen Weg haben, da sie einander regelmäßig nach dem sonntäglichen Gottesdienst zum Tee einluden, doch Luise und Friedrich würden direkt nach Hause fahren. Ihr Kutscher wartete bereits mit dem Kabriolett auf sie. Dem schönen Wetter entsprechend, hatte er das Verdeck geöffnet und das dunkle Leder war von der Sonne angenehm erwärmt. Gemächlich fuhren sie die mit Steinen gepflasterten, großzügigen Straßen entlang. Fachwerkhäuser wechselten sich mit Bauten aus vollem Stein ab und Bäume lockerten das Bild auf. Ruckelnd bewegte sich das Gefährt fort und Luise war froh, die Sitzpolster nachträglich durch dickere ersetzt zu haben. Sie näherten sich der Spree und Luise konnte auf der anderen Seite eine kleine Ansammlung hölzerner Buden erkennen. Morgen würde dort einige Geschäftigkeit herrschen. Jetzt aber, waren sie verwaist und wirkten trostlos. Ihr kam ein Gedanke. „Liebling.“, sagte sie in einem zuckersüßen Ton, der Friedrich aufhorchen ließ. Skeptisch zog er die Augenbraue hoch. Auch Leo spitzte die Ohren und sah seine Eltern erwartungsvoll an. „Wenn ich mich recht erinnere ist der Tokajer letzte Woche eingetroffen. Wie viele Flaschen haben wir von dem Wein erhalten?“ Friedrich wusste zunächst nicht, was diese Frage für einen Sinn hatte. Dann sah er den schelmischen Ausdruck in Luises Augen und verstand. „Genug, für dein Vorhaben.“ „Ich werde Magda anweisen jedem von ihnen eine Flasche zu überbringen, das sollte Vorwand genug sein, dass sie sich bei den Hausangestellten umhören kann.“ Zufrieden mit diesem Plan lehnte sie sich zurück. „Meine Liebe, vor dir scheint kein Geheimnis sicher.“ Luise hörte die leichte Besorgnis in der Stimme ihres Mannes nicht heraus und auch der unsichere Blick zum Wasser der Spree, an dem sie gerade entlangfuhren, entging ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)