Hunt von Dudisliebling ================================================================================ Kapitel 24: Fragen (Alejandro) ~by PoG -------------------------------------- 24 Fragen (Alejandro) by PoG Als ich erwachte, war ich allein. Siakohs Bettseite war verwaist und nicht mehr warm, aber es war noch spürbar, dass vor nicht allzu langer Zeit jemand darin lag. Außerdem hörte ich ihn in meiner Küche rumoren und roch erwärmte Butter. Sofort hatte sich meine erste Beunruhigung gelegt und machte einem Hochgefühl Platz. Er war nicht geflohen, weil er den gestrigen Abend bereute. Im Gegenteil, er fühlte sich hier in meiner Wohnung schon so heimisch, dass er zu kochen begann. Ein dämliches Grinsen breitete sich in meinem Gesicht aus und ließ sich nicht abstellen. Ich schlug die Decke zurück und sprang schwungvoll aus dem Bett, um mich ein wenig zu dehnen und kurz ein paar Liegestützen zu machen. Gut durchblutete Muskeln wirkten schließlich größer und attraktiver. Anschließend ging ich ins Bad, erleichterte mich und brauste mich danach kurz kalt ab und verließ die Dusche, ohne mich groß abzutrocknen. Wie jeden Morgen gurgelte ich kurz mit Mundspülung, schlüpfte in eine frische Boxershorts und machte mich dann auf den Weg zu meinem fleißigen Gast. Der Anblick, der sich mir in der Küche bot, ließ mich schmunzeln. Es war zugleich süß, wie erregend, wie mein kleiner Prinz mit Stöpseln in den Ohren völlig in seiner Welt abgetaucht war und tänzelnd das Frühstück, augenscheinlich Rührei bereitete. Ich lehnte mich mit locker verschränkten Armen an den Türrahmen und besah mir das Schauspiel. Wie lange er wohl brauchen würde, um mich zu bemerken? Der Takt, den er gerade mit den Eiern schlug und die sehr leisen Laute, die aus den Hörern drangen, gaben mir preis, dass er gerade einen rockigen Klassiker hörte, den ich gerne mochte. Als das Lied aber wechselte, drehte mein Vögelchen richtig auf und die Niedlichkeit wandelte sich zur Erotik, da er anfing seine Hüfte lasziv im Takt der für mich kaum hörbaren Musik zu schwingen. Das Lied war mir bekannt, diese Version aber nicht und doch hatte sie unbestreitbar etwas für sich. So verleitete sie mich dazu, meinen Prinzen ein wenig zu triezen. Meine noch feuchten Hände legte ich auf seine Hüfte und ein breites Grinsen schlich sich in mein Gesicht, als er erschrocken erstarrte. Als er nur peinlich berührt dastand, wollte ich wissen, ob ich das Lied tatsächlich richtig erkannt hatte und schnappte mir seinen Stöpsel aus dem rechten Ohr. Es stimmte, aber es war krass, wie diese Version sich vom Original unterschied. Nach einer Erklärung seiner- und einem Kompliment meinerseits, reagierte mein kleiner Prinz endlich und trennte unsere Kabelverbindung durch sein Winden in meinen Armen. „Ich kann dir gerne zeigen, wie es geht“, bot er mir an und ich musste an mein intensives Training denken, dass uns näher zusammenbrachte, obwohl er es nie gesehen hatte. Sollte ich es ihm wohl dennoch einmal vorführen?! Würde er sich darüber freuen und es genießen, dass er mit mir einen Tanzpartner an der Seite haben konnte, wenn er es sich wünschte? Ich teilte ihm mit, dass ich bereits tanzen könne und erwartete seine freudige Reaktion. Allerdings machte mir mein kleiner Prinz einen Strich durch die Rechnung und offenbarte mir, dass er zum einen bereits wusste, wie ich tanzte und zum anderen er nicht sonderlich begeistert von meinen Fähigkeiten war. Ein Stechen der Enttäuschung durchzuckte mein Herz und betrübte kurz mein Gemüt, während mein Verstand blitzschnell seine Rückschlüsse zog und ich wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab, als dass er das Video auf meinem Handy gesehen haben musste. Dieser freche Piepmatz, hatte tatsächlich meinen wehr- und arglosen Zustand ausgenutzt und meine eigenen Waffen gegen mich eingesetzt. Hätte er nicht unfair gekämpft und mich mit physischen Mitteln besänftigt, wäre ich wohl ernsthaft sauer geworden. Doch so konnte ich mich eines gewissen Gefühls von Stolz nicht erwehren, welches aufkam, als er mir beichtete meinen Finger genutzt zu haben, um die Sicherheitsbeschränkung zu umgehen. Ich färbte wohl schon auf mein kleines, böses Vögelchen ab. Dies musste ich mir grinsend eingestehen und ich fühlte mich nur umso mehr von ihm angezogen. Ich verlieh meiner Hingerissenheit Ausdruck, indem ich ihn zärtlich küsste und auch wenn er sich ein wenig zierte, hätte sein Magen nicht rebelliert, so wäre daraus mehr geworden. Aber mein Vögelchen passte ja nicht auf sich auf, also musste ich doppelt Acht darauf geben, dass er genug aß. Schließlich wollte ich noch viel mit ihm erleben und dafür brauchte er nun mal Energie. Während des Essens verhielten wir uns wie verliebte Teenager, neckten uns und flirteten miteinander und tauschten immer wieder kleine Zärtlichkeiten aus, die in einem heftigen Geknutsche auf dem Weg ins Badezimmer gipfelten. Mein kleiner Prinz hatte es diesmal besonders eilig, aber ich bremste ihn aus. Ein wenig Reizen und Anregen war in Ordnung, da es unsere Lust im Endeffekt nur steigern würde, aber ich wollte die lockerere und angenehme Stimmung zwischen uns nutzen, um ein wenig mehr über mein Vögelchen zu erfahren. Besonders seine Gabe des Verstehens und Lernens jeder Sprache, beeindruckte mich wirklich, als er mir akzentfrei bestätigte: „Hablo cualquier idioma sin acento y lo aprendo completamente en unos pocos días.“ Trotzdem switchten wir wieder ins Japanische, da dies einfach unsere Alltagssprache war. Mit seiner Eröffnung, dass er für andere getanzt und sich in eine Frau verwandelt hatte, war ich wirklich überfordert und meine Eifersucht wollte sich wieder Vordrängen. Insbesondere die Kombination mit seiner Eingangseröffnung, dass er es vermisste, gab mir zu denken. Würde er dauerhaft ohne dies glücklich sein? Könnte ich damit leben, wenn es anders wäre? War er treu oder hielt er nichts von Monogamie? Neben den zweifelnden Fragen, mischten sich aber auch Überlegungen anderer Art und ich war ein wenig neugierig auf den weiblichen Siakoh. Ob er mir auch als Frau gefallen würde? Die auffälligen Farben und teilweise Schnitte seiner Kleidung drängten sich vor mein inneres Auge. Irgendwie passend und langsam setzten sich die Puzzleteile zu einem Bild zusammen. Geduldig beantwortete Siakoh alle meine Fragen und ich erfuhr noch interessante Einzelheiten über ihn, wie, dass er in beiden Weltkriegen mehr oder weniger direkt an der Front diente und sich auch dort wie heute um Kranke und Verletzte kümmerte. Seinen frommen Wunsch keinen weiteren Krieg erleben zu wollen, teilte ich nur bedingt. Natürlich war ich nicht erpicht darauf, hielt es aber für realistischer, dass es doch noch einmal dazu käme. Außerdem interessierte es mich nur am Rande, was mit der Menschheit geschehen würde. Wir Yokai mussten uns schließlich nicht unbedingt in die Belange der Menschen einmischen, sollten die sich doch gegenseitig umbringen. Natürlich könnten ihre Waffen auch uns schaden, aber es gab noch genügend Möglichkeiten einem nahenden Krieg zu entfliehen. Auch von den letzten beiden Kriegen hatte ich nur am Rande mitbekommen. Sollte es noch einmal dazu kommen würde ich Siakoh auf keinen Fall ein weiteres Mal sein Leben für andere Geschöpfe riskieren lassen. Helfersyndrom hin oder her. Da könnte er sich noch so querstellen. Ich würde ihn mir schnappen und in meine alte Höhle zurückkehren. Denn dort wären wir sicher. Bis auf wenige vorwitzige Abenteurer, allerdings handelte es sich bei diesen meist nicht um Menschen, hatte sich dort rund 350 Jahre lang niemand blicken lassen. Als hätte er meine Gedankengänge mitbekommen, fragte mein kleiner Prinz mich dann nach meiner Vergangenheit aus, was ich ihm grob zusammenfasste. Ich war immer noch nicht dazu bereit von mir aus, mehr preiszugeben, als nötig und zunächst hatte das kleine Angstvögelchen eine andere Sorge, die ich ihm aber schnell nehmen konnte. Wobei er mir im darauffolgenden, verbalen Schlagabtausch einen wohligen Schauer über den Rücken schickte, als er betonte, wie heiß er mich fände. Als wir dann auf unsere Alter zu sprechen kamen, überraschte mich mein kleiner Prinz ein wenig. Er war wortwörtlich und im übertragenen Sinn mein KLEINER Prinz, was er mit außergewöhnlicher Präzision beantworten konnte. Es war mir nicht bewusst, dass andere Yokai als die, in der Moderne geborenen, ihr Geburtsdaten kannten. Auch bei Siakoh schien es mehr ein ausgesuchtes, als tatsächliches Datum zu sein. Aber immerhin wusste ich nun, dass mein Vögelchen bald seinen Schlüpftag feiern würde. War es meine Aufgabe als Freund dafür zu sorgen, dass dieser Tag unvergesslich für ihn würde? Wie hatte er wohl die letzten Jahre gefeiert? Mit Yosuke? Mein Prinzchen störte meine Gedankengänge, weil er wissen wollte, wann ich denn Geburtstag hätte. Etwas, dass mir völlig absurd vorkam und ich eigentlich auch schnell abwimmeln wollte. Es hatte sich schließlich noch nie jemand über meine Geburt gefreut. Mí padre, sagte mir zwar manchmal, dass er sehr froh war, mich gefunden zu haben, aber das war nun wirklich schon lange her. Gerade mal 50 Jahre war ich alt, als er seine letzten Worte an mich richtete, meine Hand ergriff und… nein… das gehört nun nicht hier hin. Ich seufzte und lenkte mich und ihn mit der Frage ab, ob er seinen Dschungel nicht manchmal vermisste, so wie ich es tat. Er beantwortete meine Frage zwar, doch ich spürte, dass dies auch kein schönes Thema für ihn war und so ging ich nur zu gerne auf seine Ablenkung ein. Wir neckten und liebkosten uns und meine Lust war nicht nur vollständig wieder da, sondern hatte sich durch den vielen, intensiven Hautkontakt noch gesteigert. Sodass sich auch meine Gier wieder deutlicher bemerkbar machte und ich mein Vögelchen dieses Mal am liebsten wieder ohne Rücksicht auf Verluste um den Verstand vögeln wollte. Aber dies nicht ohne zu fragen zu tun, hatte mich die Zeit der Abstinenz nur allzu schmerzlich gelehrt. Ein Teil von mir, machte sich über mich lustig und rollte die Augen ob meiner Zahmheit, aber diesen brachte ich mit einem innerlichen Knurren zum Schweigen und fragte mein Vögelchen, nach seiner Stimmung. Hart, aber zärtlich, war seine Aufgabe. Also fing ich mit sanftem Vorspiel an, um den eigentlichen Akt nur umso härter zu vollziehen und uns beide in höchste Ekstase zu bringen. Einen kleinen Schock versetzte er mir mit der Androhung, dass er mich auch mal nehmen wolle. Er konnte es ja nicht wissen, aber dies hatte ich noch nie zugelassen. Um meine Unsicherheit diesbezüglich zu überspielen, stieß ich ihn noch heftiger. Mein Vögelchen würde heute keine Gelegenheit dazubekommen, dieses Thema noch einmal aufzubringen. Dies versprach ich ihm und mir. Keuchend und stöhnend verausgabten wir uns beide und als ich gekommen und wieder im Kuschelmodus war, rutschte mir ein selten dämlicher Satz raus: „Das war zart-hart.“ Mein kleiner Prinz machte sich noch darüber lustig und bezeichnete mich als süß. Das schrie regelrecht nach Rache, welche ich ihm auch unmittelbar in Form von eiskaltem Wasser aus der Brause zukommen ließ. Sein „Nein“ ging im nächsten Moment in ein fast mädchenhaftes Kreischen über und er brachte mich zum Lachen, als er versuchte an die Brause zu gelangen, die ich allerdings hoch über seinen Kopf hielt, wo er auf Grund seine kleineren Körpergröße nicht drankam. Er sprang aus der Wanne und brachte sich so in Sicherheit. „Ist mein kleiner Prinz also ein feiges Hühnchen?!“, zog ich ihn noch zusätzliches auf. „Püh! Du bist ein Arsch!“, kam es patzig zurück und er verschränkte die Arme und bibberte schmollend vor sich hin. „Ich dachte, ich wäre süß?!“, ärgerte ich ihn weiter, verließ die Wanne ebenfalls und breitete meine Arme mit einem großen Duschtuch darin aus. „Na komm schon her, du nacktes Hühnchen! Dann heiz ich dir wieder ein bisschen ein.“ Er zierte sich jedoch und drehte mir demonstrativ den Rücken zu. Da ich aber zwischen ihm und den Handtüchern stand, konnte er nicht viel anderes tun. Ich ging also zu ihm, umschloss ihn mit den Armen und wickelte ihn in ein Tuch. Anschließend rubbelte ich ihm über den Frotteestoff, bis sich seine Haut schon rot färben musste. Ganz zum Schluss rubbelte ich eine bestimmte Stelle besonders aufmerksam und es zeigte die gewünschte Wirkung. Der kleine Schmollprinz drehte sich zu mir, weshalb ich vor ihm auf die Knie sank und den Kopf leicht schief in den Nacken legte, während meine Hände sich langsam von unten seine Beine hinaufschoben. „Verzeiht mein ungebührliches Verhalten, Eure Hoheit!“ „Nenn mich nicht so!“ „Okay, kleiner Zwischensnack!“, grinste ich frech von unten herauf, während meine Hände ihr Ziel gefunden hatten und fest, aber sanft mit seinen Genitalien spielten und mein Gesicht sich Stück für Stück der gleichen Stelle näherte. Er stöhnte auf, griff in mein Haar und zog den Kopf schneller an sich. Ich öffnete meine Lippen und verwöhnte ihn mit ausgiebigen Zungenschlägen und intensivem Saugen. Die gleichzeitige Massage seiner anderen empfindlichen Stellen, brachte mein Vögelchen schnell zum Fliegen und er gab mir den gewünschten Imbiss. Die Lippen leckend erhob ich mich wieder und strich meinem Vögelchen eine Strähne hinters Ohr. „Alles wieder gut?“ „Du kämpfst unfair!“, maulte er, kuschelte sich aber an meinen Arm. Ich entzog ihm das Handtuch und führte ihn zurück ins Schlafzimmer. Die Heizung hatte die Höhle bereits kuschlig erwärmt, also legten wir uns einfach nackt aufs Bett. Ich streifte mir mein, auf dem Nachttisch liegendes, Kreuz über und zog ihn an meine Brust. Das Kuscheln und der Körperkontakt Haut an Haut waren einfach wunderbar. Ich vergrub meine Nase in seinem Haar und ließ mich von seinem Duft benebeln. „Darf ich dir noch ein paar Fragen stellen?“, fragte Sia, während er zärtlich Kreise auf meiner Brust zeichnete und immer wieder mit meinem Anhänger spielte. „Du darfst mich alles fragen, aber ich möchte ehrlich sein und hoffe du akzeptierst es, wenn es Dinge gibt, die ich nicht beantworten kann. Irgendwann sollst du alles von mir wissen, aber ich bin nicht so gut, wie du vielleicht denkst. Und…ähehäm…“, räusperte ich mich. „Und was?“, fragte er neugierig, aber nicht zu drängend. Er schien zu spüren, dass es mir schwerfiel weiterzusprechen. „Ich habe Angst, dass du gehst, wenn du meine Sünden kennst“, wisperte ich kaum verständlich. „Das würde ich nicht! Nichts was du tun könntest, würde mich dazu bringen, dir einfach den Rücken zuzukehren“, begehrte er auf, sah mir in die Augen und gab mir einen bekräftigenden Kuss. „Gibst du mir noch etwas Zeit?“, bat ich ihn. „Wenn du mir ein paar Fragen jetzt beantwortest“, war seine Antwort. „Frag. Ich werde antworten, wenn ich kann“, erwiderte ich. „Wieso legst du dein Kreuz immer ab, bevor du mit mir schläfst?“ „Ich begehe eine Sünde und das Kreuz soll nicht weiter besudelt werden. Es ist meine Verbindung zu meinem Vater und Gott. Meine Möglichkeit, Absolution zu erlangen und meine Seele zu retten.“ „Weil wir nicht verheiratet sind?“, fragte mein kleiner, naiver Prinz. „Nein“, lachte ich schnaubend. „Weil ein Mann nicht bei einem anderen Mann liegen sollte. Aber ich kann dir einfach nicht widerstehen. Ich bin schwach!“ „Soso, du hast also eine Schwäche für mich?!“, schenkte mir mein kleiner Prinz sein strahlendstes Lächeln. „Dann bin ich dein erster Mann?“ „Nein, bei weitem nicht. Allerdings bist du der Erste, bei dem ich mich nicht schuldig fühle. Mit dir fühlt es sich richtig an, obwohl es Sünde ist. Darf ich dir auch eine Frage stellen?“ „Klar, was willst du wissen?“ „Bei deiner Vergangenheit mit der Bar und so, da hattest du doch sicher schon eine Menge Liebhaber, oder? Hattest du auch mal was mit einer Frau?“ „Ja und nein“, antworte er und ich hob fragend die Augenbraue. „Ja, ich hatte viele und nein, ich hatte nie was mit einer Frau. Das Verlangen danach hatte ich nie. Erinnerst du dich an deine erste Mahlzeit? Wie war das für dich? Wie ist das allgemein für dich? Einfach als würdest du anderes essen oder ist das irgendwie besonders?“, bestürmte er mich mit einer Flut von Fragen, die das kurze Stechen, das der Gedanken an meinen bei einem anderen liegenden Prinzen auslöste, hinwegspülte. „An meine erste, „normale“ Nahrung erinnere ich mich nicht. Mein Vater wusste nicht wirklich, was ich war und versorgte mich daher, wie man ein menschliches Kind füttern würde. Aber du meinst bestimmt, mein erstes Blutmahl, oder? Das ist eine von den Sachen, die mir schwerfallen zu erzählen…“ „Bitte! Ich verurteile dich auch nicht. Du kannst ja nicht anders, es liegt in deiner Natur.“ „Mhmm… Also schön, aber ich muss dafür etwas ausholen: Mein Vater starb, als ich etwa 50 Jahre war und so allein auf mich gestellt, musste ich mich auch selbst versorgen. Dabei unternahm ich immer längere Streifzüge und begegnete einer Gruppe anderer Komori-Yokai. Genau genommen erst einem Mädchen. Dieses hockte an einem Wasserloch und wusch sich. Sie war hübsch, hatte niedliche Zöpfe und schönes, glänzend schwarzes Haar. Ich ging auf sie zu und wollte ihr Hallo sagen, doch sie sah mich und schrie: „FANTASMAAA!!“ So dass ein paar Jungs ankamen, mich beschimpften und mich mit Stöcken und Steinen bewarfen. Ich zog mich zurück, blieb aber in der Nähe, um zu lernen. Einmal gingen sie auf Jagd und überwältigten einen Paka-Yokai. Sie ritzten seine Haut überall auf und leckten das fließende Blut. Der Geruch überwältigte mich. Ich zitterte vor Hunger und wäre am liebsten zu den anderen gestürzt, um es ihnen gleich zu tun, aber mein Instinkt hielt mich zurück. So beobachtete ich, wie sie ihr Opfer einfach liegen ließen und weiterliefen. Sein Herz schlug flach, aber regelmäßig, also lief auch ich weiter, verlor sie aus den Augen, entdeckte aber eine Siedlung der Menschen. Ich wusste Menschen sind schwach, einen Menschen konnte ich auch allein festhalten. In dem Haus, dass mir am nächsten Stand, war ein geöffnetes Fenster… Ich… spürte die Wärme des pulsierenden Blutes mit meinen Komori-Sinnen und war wie… ferngesteuert. Rein, ans Bett und die Zähne in das schlafende Kind. Immer und immer wieder stieß ich meine Zähne in sie und leckte, saugte und trank ihr Blut… Den Anblick werde ich nie vergessen… Ihre schwarzen Haare, die Haut fast so blass, wie meine eigene… Sie rührte sich nicht mehr… Das Pulsieren hatte aufgehört… Sie war… gestorben… Ich… habe… sie… umgebracht… Ich floh aus dem Haus und zurück in den Schutz der Bäume, wo ich zusammenbrach, mich übergab und liegen blieb…“, erzählte ich, wobei meine Stimme immer brüchiger und leiser wurde und ich meine Krallen krampfhaft in meinem Bettlaken vergrub, um ihm nicht wehzutun. Was würde er nun denken? Ich hatte getötet! Ein unschuldiges Kind. Würde er dennoch bei mir bleiben? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)