Babylon-6 - 04 von ulimann644 (Alte Feinde) ================================================================================ Kapitel 6: Alliierte Manöver ---------------------------- Vor einer halben Stunde war Susan Ivanova an Bord der SHERIDAN gekommen. Zwar hatte sich Captain Fernando Esposito alles andere, als begeistert von dieser Idee gezeigt, doch die energische Frau hatte sich nicht abwimmeln lassen. Bereits bei ihrem kurzen Dialog über Funk hatte der Spanier einen Eindruck davon gewonnen, wie es diese Frau geschafft hatte, in den Rang eines Generals der Erdstreitkräfte aufzusteigen, bevor sie der Erde den Rücken gekehrt hatte, um den Posten der Anführerin der Rangers zu übernehmen. Jetzt, da er Ranger Eins, oder Entil'Zha, wie sie von den Minbari genannt wurde, ihm in seinem Quartier am Tisch gegenüber saß, gewann dieser erste flüchtige Eindruck noch an Aussagekraft. Esposito spürte förmlich die Entschlusskraft, die von dieser Frau ausging. Sie war es gewohnt, die Situation zu beherrschen, das war ihm in der letzten halben Stunde klargeworden. In dieser Hinsicht ähnelte sie Hayes in geradezu verblüffender Weise. Momentan, nachdem sie zuvor sehr rege miteinander diskutiert hatten, herrschte Schweigen zwischen ihnen. Nach einer Weile räusperte sich der Captain der SHERIDAN und sagte: „Ich danke Ihnen nochmal für ihren Beistand, Ranger-Eins. Ohne ihre Hilfe hätte es vermutlich schlecht um uns gestanden. Leider ist der Kommandeur dieser Einheit während der Kämpfe verletzt worden, er hätte Sie sicherlich gerne selbst empfangen.“ Es entsprach dem Naturell der Frau, dass sie sich ohne lange Umschweife erkundigte: „Wie geht es Generalmajor Hayes?“ Für einen Moment lang war Esposito überrascht, dass die Frau wusste, wer den Verband kommandierte, denn darüber hatten sie bisher kein Wort verloren. Nach einem Augenblick erwiderte Esposito abwiegelnd: „Der Generalmajor wurde von einer Explosion erfasst. Nach einer ersten Analyse des Bordarztes hat er einige mittlere Verbrennungen, einige angeknackste Rippen und eine mittlere Gehirnerschütterung davongetragen.“ „Der übliche Kleinkram also“, spottete Susan Ivanova grob. Nur das helle Funkeln in ihren blauen Augen sagte Esposito, dass es nicht so kalt und zynisch gemeint gewesen war, wie es sich angehört hatte. Ivanova deutete ein Lächeln an und meinte dann, etwas weniger rau: „Fast hätte ich von ihrer Notlage gar nichts erfahren, Captain. Es ist also ein Glücksfall, dass wir ihnen rechtzeitig zu Hilfe eilen konnten. Können Sie mir vielleicht etwas mehr über den Angreifer sagen, als das Wenige, das sie mir bisher verraten haben?“ „Was genau meinen Sie?“, erkundigte sich Esposito ausweichend, um etwas Zeit zu gewinnen. Er wollte sich zurechtlegen, in wieweit er Ivanova in die Geschehnisse der letzten Monate einweihen durfte. Darum fragte er: „Möchten Sie vielleicht jetzt etwas zu trinken? Immerhin reden wir bereits seit einer Weile.“ Susan Ivanova schlug die Robe etwas zurück, legte ihr rechtes Bein über das linke und antwortete: „Nein, Danke. Kommen wir lieber zum Thema zurück.“ Fernando Esposito seufzte schwach. Er selbst besorgte sich ein Glas Fruchtsaft und setzte sich erneut der Frau gegenüber an den Tisch. Die Hände auf der Tischplatte verschränkend erklärte er: „Also schön. Bei den Angreifern handelt es sich um eine Organisation, die sich OMEGA-Bund nennt. Wir konnten in Erfahrung bringen, dass sich diese neue Allianz aus dem sogenannten Neuen-PSI-Corps, den Raiders und den Drakh zusammensetzt. Ihnen sind, während des zurückliegenden Gefechtes, vermutlich deren riesige Schlachtkreuzer aufgefallen?“ „Die waren nicht zu übersehen, Captain. Ich habe vor einiger Zeit erste Informationen über diese neue Organisation erhalten. Vermute ich richtig, dass es denen gelungen ist, sieben auszumusternde Kreuzer ihres Verbandes zu kapern und für einen Angriff auf eine Kolonie der Drazi zu benutzen?“ Esposito bedachte sein Gegenüber mit einem langen Blick. „Sie vermuten richtig, Ranger-Eins. Sie hatten doch nicht angenommen, Generalmajor Hayes hätte sich plötzlich zum Warlord aufgeschwungen, und diese Kolonie selbst überfallen?“ „Sie werden lachen, Captain. Einigen Leuten auf Minbar ist dieser Gedanke tatsächlich gekommen. Kann man ihnen auch nicht verdenken, zumal dort niemand sagen konnte, wo die Kampfgruppe-Epsilon abgeblieben ist. Selbst meine Kontakte zum Generalstab der Erdstreitkräfte nutzten nicht viel.“ „Einigen Leuten?“ „Unwichtig!“, wehrte Ivanova rasch ab. „Wichtig ist, dass ich jetzt eine Bestätigung dessen habe, was ich selbst bereits vermutete. Kennen Sie die maßgeblichen Personen, die hinter diesem neuen Syndikat stecken?“ Esposito schüttelte bedauernd den Kopf. „Namen konnten wir bisher nicht in Erfahrung bringen. Daran arbeiten wir noch.“ Ivanova sah den Spanier prüfend an. „Eins verstehe ich nicht. Warum haben Sie die Interstellare Allianz nicht um Unterstützung gebeten?“ Espositos Gesichtsausdruck wurde undurchdringlich. „Der Generalstab hat uns zu absoluter Geheimhaltung vergattert. Sie waren selbst bei den Streitkräften. Sie wissen, wie das ist. Als Soldaten sind wir weisungsgebunden.“ Die Terranerin verzog missmutig das Gesicht, auch wenn sie Espositos Standpunkt sehr gut nachvollziehen konnte. Sich abrupt vom Stuhl erhebend erwiderte sie: „Natürlich, Captain. Benötigen Sie weitere Hilfe? Einer ihrer NOVA-KLASSE Zerstörer scheint ziemlich angeschlagen zu sein. Unsere Schiffe der WHITE STAR-KLASSE könnten ihn mit ihren Traktorstrahlen in Schlepp nehmen.“ Esposito erhob sich etwas bedächtiger. Er lächelte verbindlich und meinte: „Nein danke, Ranger-Eins. Zwei unserer WARLOCK-Zerstörer werden das beschädigte Raumschiff per Traktorstrahl abschleppen. Wenn Sie jedoch in der Nähe bleiben würden, bis wir aufbrechen, so wäre mir das sehr willkommen. Ach, und verzichten Sie bitte, wenn wir den Rückflug antreten darauf, uns eines oder mehrere ihrer Raumschiffe hinterherzuschicken. Das würde unserer schwer bewaffneten Nachhut bestimmt nicht gefallen und sie würde eine solche Verfolgung ganz bestimmt zu verhindern wissen.“ Der plötzlich kalte Ausdruck in den Augen des Spaniers sagte Ivanova, dass der Captain seine Worte ernst gemeint hatte. Sie presste für einen Moment lang die Lippen zusammen, bevor sie beherrscht erwiderte: „Bestellen Sie dem Generalmajor meine besten Genesungswünsche, sobald es sein Zustand zulässt, und richten Sie ihm aus, dass ich mich, in nicht allzu ferner Zukunft, gerne mit ihm unterhalten würde.“ „Das werde ich“, erwiderte Fernando Esposito mit neutralem Tonfall. Der Captain deutete vielsagend zum Schott und sagte dann: „Ich will Sie nun nicht länger von ihren sicherlich sehr wichtigen Angelegenheiten abhalten, Ma´am.“ Susan Ivanova musterte den Spanier scharf. Sie verließen gemeinsam das Quartier. Vor dem Schott trafen sie die beiden Rangers an, die mit Ivanova an Bord gekommen waren. Fernando Esposito war höflich genug, um die Frau und ihre Eskorte persönlich zum Hangar zu geleiten. Dort reichte der Mann Ivanova die Hand. Zu seinem Erstaunen erwiderte die Frau seinen Händedruck ungewöhnlich kräftig. Als sich der Spanier bereits zum Gehen wenden wollte, hielt ihn die schneidende Stimme Ivanovas zurück. „Ach, eins noch Captain Fernando Esposito: Versuchen Sie zukünftig nie wieder, mir zu drohen. Ich hoffe, wir verstehen uns.“ Damit wandte sie sich ab und bestieg ihr Shuttle, ohne sich noch einmal umzusehen. Die Augenbrauen des Captains hoben sich für einen kurzen Moment. Er verließ eilig den Hangar, damit Ivanovas Shuttle starten konnte. Dabei verspürte er ein leises Frösteln. * * * Es dauerte einen halben Tag, bis die Kampfgruppe-Epsilon die notwendigsten Reparaturmaßnahmen durchgeführt hatte, um aufbrechen zu können. Inzwischen waren auch alle überlebende Piloten beschädigter oder zerstörter Jäger und Jagdbomber geborgen worden, die hilflos im All getrieben waren, nachdem sie den Schleudersitz hatten betätigen müssen. Entgegen einer geheimen Annahme von Fernando Esposito blieb Susan Ivanova mit ihrem Verband während dieser Zeit zur Bedeckung in der Nähe. Die meisten Besatzungen der BLUE STAR-Einheiten halfen ihnen sogar bei der Bergungsaktion, während der Rest von Ivanovas Flotte den Sektor absicherte. Doch von den Kampfschiffen des OMEGA-Bundes bekamen sie nichts mehr zu sehen. Offensichtlich hatten sich die Kampfschiffe dieser Organisation in unbekannte Gefilde zurückgezogen. Fernando Esposito hätte eine Menge darum gegeben zu erfahren, wo sich dieser Ort befand. Jetzt, da sich der Zeitpunkt des Aufbruchs näherte und er wieder etwas zur Ruhe kam, brach sich nämlich der Zorn über den Tod von Melanie Sterling ungehindert Bahn. Die Australierin und er waren sehr gut befreundet gewesen. So war er einer der wenigen Menschen, der wusste, warum ihr Blick gelegentlich eine gewisse Härte ausgedrückt hatte. Doch davon hatte sich Esposito von Beginn an nicht beirren lassen. Bereits bevor sie mit ihm über den Grund dafür sprach, hatte er gespürt, dass diese Frau, hinter der harten und manchmal abweisend wirkenden Fassade, sehr wich und gefühlvoll gewesen war. Nun war sie tot. Ermordet von jenen Unbekannten, die sich in einer Vereinigung namens OMEGA-Bund zusammengefunden hatten. Es hatte weder eine offizielle Kriegserklärung gegeben, noch betrachtete Esposito jene Fremden als Kombattanten, da es sich nicht um Militärangehörige einer galaktischen Nation handelte. Also war es Mord. Fernando Esposito ballte seine Hände zu Fäusten. Es dauerte einen Moment lang, bis er merkte, von Lieutenant Sun Xiang angesprochen worden zu sein. Für die Dauer des Rückfluges würde er provisorisch die Funktion des Ersten Offiziers übernehmen. „Captain, der Verband ist bereit und wartet auf ihren Startbefehl. Die HADES und die POSEIDON sind bereit, die PERSEPHONE abzuschleppen.“ Fernando Esposito riss sich zusammen und erwiderte tonlos: „Danke Lieutenant. Geben Sie den Befehl zum Aufbruch an die Kampfgruppe weiter.“ Die Bestätigung bekam Esposito nur am Rande mit. Seine Gedanken weilten bei seinem Vorgesetzten. Er war zwischendurch kurz im Krankenrevier der SHERIDAN gewesen und hatte sich nochmal nach dem Gesundheitszustand des Generalmajors erkundigt. Dabei hatte er erfahren, dass man Hayes wegen der Verbrennungen im künstlichen Tiefschlaf hielt, um ihm die Schmerzen bis zur Behandlung auf BABYLON 6 zu ersparen. Dabei wanderten seine Gedanken zu Commander Irina Zaizewa weiter. Die Telepathin hatte selbst einige Wochen auf der Krankenstation der Station zugebracht. Hayes hatte sie damals regelmäßig besucht, wobei sich ihr momentanes Verhältnis entwickelt hatte. Nun würden diese Krankenbesuche unter umgekehrten Vorzeichen stattfinden. Fernando Espositos Lippen zuckten schwach bei dem ironischen Gedanken, dass es vielleicht eine gute Idee war, wenn beide einen Flügel dort anmieten würden. Schnell wurde er wieder ernst. Heute waren zu viele gute Angehörige der Erdstreitkräfte gestorben, um sich lange solchen humorigen Gedanken hinzugeben. Er würde Melanies Schwester mitteilen müssen, was passiert war. Ohne ihr sagen zu dürfen, was sich tatsächlich ereignet hatte. Sie war Melanies einzige noch lebende Verwandte. Eine eigene Familie hatte die Geschwader-Kommandeurin nie gegründet. Auf dem Hauptbildschirm beobachtete Esposito, wie sich multiple Raumfenster öffneten und der Verband gleich darauf in den Hyperraum eintrat. Er hatte vor wenigen Minuten den Captains der HELENA und der DEMETER den Befehl erteilt, die Nachhut zu bilden und auf eventuelle Verfolger zu achten, obwohl er nicht daran glaubte, dass Ivanova ihnen einige Raumschiffe hinterherschicken würde. Doch Vorsicht war besser als Nachsicht. Fernando Esposito warf einen letzten Blick auf die HADES und die POSEIDON, die ihnen mit der PERSEPHONE vorausflogen, da sie das Tempo des Verbandes vorgaben. Die energetischen Verbindungen zwischen den beiden Schweren Zerstörern und dem stark angeschlagenen Kreuzer leuchteten gleißend bläulich-weiß. Nach einer Weile gab er seine Wanderung durch das Kommandozentrum des selbst ziemlich angeschlagenen Trägerschlachtschiffs auf und setzte sich in den Sessel des Kommandanten. Esposito überschlug die Dauer des Rückfluges, der länger dauern würde, als der Flug hierher. Er rechnete mit vier bis fünf Tagen. Das bedeutete kein Problem, denn Hayes hatte mit Christina Frost eine zehntägige Funkstille ausgemacht. Um diese Funkstille war Esposito gegenwärtig ganz froh. So musste er Zaizewa nicht jetzt schon von der Verletzung des Generalmajors berichten, sondern konnte ihr ein vermutlich dann positiveres Bild vom Gesundheitszustand des Generals zeichnen, wenn sie in spätestens fünf Tagen die Station erreichten. Jetzt hätte ihm dazu der Nerv gefehlt. Einige Minuten lang saß Esposito grübelnd in seinem Sessel. In Gedanken leistete er bei Ivanova Abbitte für sein etwas ungehobeltes Verhalten. Er war zwar stets offen, doch selten dabei so undiplomatisch, wie er es Ivanova gegenüber gewesen war. „Sir, vielleicht sollten Sie etwas ausruhen.“ Fernando Esposito sah zu Sun Xiang, der ihn angesprochen hatte. Er nickte schließlich schwach und erhob sich. „Sie haben Recht, Lieutenant. Ich löse Sie in acht Stunden ab. Geben Sie mir umgehend Bescheid, wenn sich etwas Ungewöhnliches ereignen sollte“, wies Esposito den Asiaten an, bevor er das Kommandozentrum verließ. Auf dem Weg zu seinem Quartier dachte der Spanier finster: Toll, jetzt fängt die Crew an, sich auch meinetwegen Gedanken zu machen. * * * Susan Ivanova wartete, bis der irdische Verband den Raumsektor verlassen hatte, bevor sie auch für ihre eigene Flotte den Befehl zum Aufbruch gab. Für eine Weile war sie hin- und hergerissen gewesen, dem irdischen Kampfverband doch einige ihrer Einheiten nachzuschicken. Doch davon nahm sie am Ende Abstand. Einerseits glaubte sie nicht daran, dass man auf der Erde falsches Spiel trieb. Andererseits nahm sie die schlecht versteckte Warnung des Captains der SHERIDAN nicht auf die leichte Schulter. Früher hätte sie vielleicht einen diplomatischen Zwischenfall in Kauf genommen, doch selbst sie war in den letzten dreißig Jahren gereift. Ihre Zeiten als Heißsporn waren weitgehend vorbei, obgleich sie gelegentlich noch aufblitzten. Ein gewisser Ranger-Captain, den sie auf Minbar zusammengefaltet hatte, konnte fraglos ein Lied davon singen. Beinahe ebenso grüblerisch wie Fernando Esposito saß sie, auf dem Flaggschiff ihrer Flotte, im Sitz des Kommandanten und brütete vor sich hin. Sie würde mit einer ganzen Reihe neuer Fakten und einer noch größeren Zahl von Hinweisen und Vermutungen nach Minbar zurückkehren. Zweifellos würde die Präsidentin der ISA eine ganze Menge dazu zu sagen haben. Sie selbst musste zunächst die Ungeheuerlichkeit verdauen, dass es eine Macht in der Galaxie gab, die es wagte, einen schwerbewaffneten Kampfverband der Erdstreitkräfte offen anzugreifen. Dieser Gegner hätte es sogar geschafft, den Verband aufzureiben, ohne ihr beherztes Eingreifen, zugunsten der Kampfgruppe-Epsilon. Was Susan Ivanova neben dem Offensichtlichen beunruhigte, war hingegen die Tatsache, dass die Erde, als Mitglied der Interstellaren Allianz, es nicht für nötig erachtet hatte, alle anderen Verbündeten von dieser Gefahr zu informieren. Hatte man das ganz bewusst getan, oder hatte die Erd-Allianz den Feind bisher einfach nur unterschätzt? Die Gedankengänge der Frau wurden unterbrochen, als der Taktische Offizier der MARCUS meldete: „Entil'Zha, unsere Flotte befindet sich im Hyperraum und ist nun bereit in den Quantenraum einzudringen.“ „Geben Sie den Befehl an die Flotte, den Flug im Quantenraum fortzusetzen, Ranger Deroon!“, wies Ivanova den Minbari an. Sie sah zu den Fenstern des Kommandozentrums hinaus und bemerkte den Übergang nur an der Veränderung der Farbe. Ihre ursprünglichen Gedankengänge wieder aufnehmend überlegte die Terranerin, ob sie Delenn vielleicht dazu drängen sollte, ein ernstes Wort mit der gegenwärtigen Präsidentin der Erde zu reden. Vielleicht half es ja, etwas Druck auf Ayumi Okamura auszuüben. Verbündete hin oder her. Doch das würde die Zukunft erweisen. Unmerklich seufzend verlagerte Ivanova das Gewicht auf dem Sessel. Sie spürte, dass Gefahr in der Luft lag, wie es auf der Erde so schön hieß. Die Minbari nannten solche Vorahnungen Nahral’kar sharinta sela'vor. Frei übersetzt bedeutete dies im Dialekt Adronato: Was einem das Universum sagen will. „Ich hoffe, du wirst es uns früher sagen, als später“, murmelte Ivanova. Sie erhob sich aus dem Sessel und sagte zu Ranger Deroon: „Ich brauche etwas Ruhe. Wecken Sie mich nur, falls das Schiff untergeht. Oder halt, besser doch nicht.“ Damit verließ Susan Ivanova das Kommandozentrum und ließ, einmal mehr in ihrem Leben, einen ziemlich verwirrten Minbari zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)