Die erste Liebe vergisst man nie von _Haruka_ ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Stefan war meine erste Liebe, wir gingen damals auf dieselbe Schule, er war eine Stufe über mir und alle Mädchen waren in ihn verknallt gewesen, ich glaubte sogar ein Paar der Jungs. Er war so cool gewesen, dass es schon fast wehgetan hatte mit seinen blonden Haaren, denn blauen Augen und seinem gut durchtrainierten Körper war er eben ein echter hinkucker gewesen. Dabei war da nicht mal alles gewesen, nein, er hatte sich auch noch für die Schwächeren eingesetzt. Er war nicht nur Teil unserer Schülervertretung gewesen, sondern hatte nach dem Unterricht auch noch Selbstverteidigungskurs für die jüngeren Schüler gegeben. Ich dagegen war damals ein dürrer Lauch gewesen, der nicht allzu oft wegen seiner Feuer roten Haare gemobbt worden war… Ginger Head oder Karotten Kopf hatten sie mich genannt und auch wenn ich immer so getan hätte, als mache es mir nichts aus, tat ich es das eben doch… Ich hatte es wahrlich gehasst, nur auf mein Aussehen reduziert zu werden, heute war es mir egal, ja ich bekam inzwischen sogar Komplimente, aber seit damals hatte sich auch vieles verändert, ich war nicht mehr so schlaksig, hatte eine bessere Haltung und sogar ein Sixpack, ja inzwischen würde ich sogar behaupten, dass ich ganz gut aussah. Und dass alles verdankte ich Stefan und so ungern ich es zugab, auch ein bisschen Mikel Makoroi, der mich damals kopfüber ins Klo gesteckt hatte, angeblich, weil ich ausgesehen hatte wie ein schlechter Harald Glööckler… Ich hatte meine roten Haare damals sattgehabt und sie in einer Nacht und Nebel Aktion mit der Haartönung meiner Schwester, die gerade eine Emo Phase durchmachte, schwarz gefärbt, genauso wie meine Augenbrauen. Irgendwie hatte Mikel sogar echt gehabt, ich hatte wirklich ein bisschen so ausgesehen Harald Glööckler, heute konnte ich selbst darüber lachen, damals nicht… Aber der springende Punkt war, danach hatte Stefan mich angesprochen, wenn auch vermutlich mehr in seiner Funktion als Schülervertreter und trotzdem hatte mein Herz wie Wild gerast, als er mich zu seinem Selbstverteidigungskurs eingeladen hatte. Ehrlich gesagt hatte ich mir nicht viel von diesem Training erhofft und ich sah mich zunächst bestätigt, als Stefan mich damals spielend auf die Matte beförderte hatte, doch dann war etwas passiert. Er hatte mich einfach nur angestarrt, während er breitbeinig über mir gekniet und meine Hände auf die stinkige Turnmatte gepinnt hatte. Eigentlich hätte ich mich freiringen sollen, aber aus irgendeinengrund hatte ich mich keinen Millimeter bewegen können, alles was ich getan hatte, war einfach nur in seine himmelblauen Augen zu starren, während ich seinen schnellen Atem auf meinem Gesicht gespürt hatte. Ich weiß nicht, wie lange wir so dagelegen hatten, doch dann hatte er plötzlich weggesehen und war aufgestanden, allerdings nicht ohne mir anschließend doch noch hoch zu helfen. Das Ganze war mir so peinlich gewesen, dass ich abgehauen war. Nicht zuletzt, weil ich ein kleines Problem in meiner Hose gehabt hatte… Das Ganze war mir so peinlich gewesen, dass ich ihm ab da aus dem weggegangen war, dennoch hörte das Mobbing auf einmal auf. Es klingt vielleicht anmaßend, aber ich glaubte noch immer, dass Stefan damals etwas damit zu tun hatte, gefragt hatte ich ihn danach jedoch nie… Ehrlich gesagt hatten wir danach kein einziges Wort mehr miteinander gesprochen… Ich hatte es mir zwar vorgenommen, als er seinen Abschluss machte, aber zur Zeugnisse Übergabe war er Arm in Arm mit einem wunderschönen Mädchen aufgetaucht, also hatte ich es gelassen… Spätestens da hatte ich beschlossen, etwas zu ändern, ich war in einem Frisurenladen gegangen und hatte meine Haare anständig färben lassen, dieses Mal Braun statt schwarz und war einem Boxklub beigetreten, da bekam ich zwar auch ab und an auf die Fresse, aber danach hatte sich niemand mehr getraut, mich zu mobben, und so hatte ich es schließlich gewagt, zu meiner eigenen Abschlussfeier Tom mitzubringen, meinen festen Freund. Danach hatte ich meine Ausbildung als Schweißer gemacht und auch sonst konnte ich mich in meinem Leben eigentlich nicht beschweren. Ich hatte einen tollen Freund, eine Arbeit, auf die ich stolz war, genauso wie auf meine Muskeln, aber all das war Vergessen, als ich ihn sah… Ich konnte es nicht fassen, der junge Mann, der keine 3 Sitze weiter vor mir in der Bahn saß, war eindeutig Stefan Lambert. Ich spürte sofort, wie meine Handflächen feucht wurden und plötzlich war ich nicht mehr Miles der Stolze Boxer, sondern Miles, der rothaarige Lauch aus der Schule, auch wenn ich ganz und gar nicht mehr so danach aussah. Bis vielleicht auf meine Haare, die inzwischen wieder Rot wahren, inzwischen stand ich dazu. Ob Stefan mich erkennen würde? Sicher nicht, oder? Ich mein, wie oft hatten wir uns gesehen? 1-2-mal? Nein, sicher war ich nur eine Randnotiz im Buch seines Lebens und trotzdem stieg ich nicht aus, als wir an meiner Haltestelle ankamen, stattdessen blieb ich in der Tür stehen und starrte wieder in seine Richtung, als er mich kurz skeptisch musterte, ehe er mit seinem umwerfenden Lächeln auf den Lippen aufstand und zu mir herüberkam. „Entschuldige, wenn ich mich ihre aber bist du nicht Meils O‘Kelly?“ Bitte? Stef… Stefan Lamberts wusste noch wer ich war? Ich konnte es kaum fassen, sprachlos nickte ich einfach, ehe ich schon in eine warme Umarmung gezogen wurde, die mich verdächtig an unser Näherkommen in der Sporthalle erinnerte und wieder war er es der mich zuerst losließ, doch dieses Mal drehte er sich nicht weg, im Gegenteil, er ließ offensichtlich seinen Blick an mir rauf und runter gleiten, ehe er breit grinste. „Verdammt, du hast dich wirklich gemacht, auch ohne meine Hilfe, wobei ich es schade fand, dass du nicht mehr in meinen Kurs gekommen bist. Ah verdammt, du weißt aber schon noch, wer ich bin oder?“ Ob ich wusste wer er war? natürlich wusste ich das! „Wie könnte ich denn Held unserer Schule vergessen?“, gab ich schließlich peinlich berührt zu, was in herrlich lachen ließ. „Oh Gott erinnern mich nicht daran, ich fand es schrecklich wie mich alle angehimmelt haben, dabei war ich doch ein ganz normaler Typ, aber sag mal, so ganz diskret, stimmt es das du echt mit nehm Typen zum Abschluss aufgetaucht bist?“ Ah verdammt, da war sie die Frage, die mir denn Magen in die Kniekehle rutschen ließ, dennoch nickte ich zögerlich. Warum sollte ich es auch verschweigen? Ich lebte inzwischen offen homosexuell und davon musste er sicher auch schon gehört haben, immerhin war das eine ganze Weile Thema an unserer alten Schule gewesen… Also nickte ich und erwartete, dass er nun eine Ausrede suchte und verschwand, doch nichts dergleichen passiert, im Gegenteil, bildete ich mir das nur ein oder wurde sein Lächeln noch breiter. „Respekt, denn Idiot damals hat das sicher die Sprache verschlagen, oder? Aber sag mal hast du heute noch was vor?“ Bitte? Völlig überfordert schüttelte ich einfach meinen Kopf und wurde an der nächsten Haltestelle auch schon aus dem Zug gezogen. Erst auf dem Gleis, fing mein Hirn wieder an richtig zu funktionieren, viel zu sehr war ich von der warmen Berührung seiner Hand, an meinem Arm abgelenkt gewesen. „Wo, wo willst du denn jetzt auf einmal hin?“ Zu meinem Bedauern ließ er meinen Arm wieder los, lächelte aber noch genauso breit wie zuvor. „Nun, da du ja anscheinend nichts vorhast, dachte ich, du begleitest mich in meinen Selbstverteidigungskurs der alten Zeiten Willen, denn, wenn ich es noch richtig im Kopf habe, Schulde ich dir noch eine Revanche.“ Eine Revanche? Meinte er das, weil er mich damals auf die Matte geschickt hatte? Jetzt musste ich auch lächeln. „Ähm okay, aber glaub ja nicht, dass du mich heute noch genauso leicht auf die Matte schickst kannst wie damals. Ich bin seit ein paar Jahren in einem Boxklub und mein Beruf ist körperlich auch nicht gerade anspruchslos. Aber sag mal, was machst du inzwischen? Also außer anscheinend noch immer Selbstverteidigungskurse zu geben?“ Ehrlich gesagt interessierte mich ein ganz anderer Teil seines Lebens, aber ich wollte auch nicht zu forsch nachfragen, ich war schon froh, das ich mit ihm reden konnte, ohne zu stottern, doch ihn schien mein Interesse an ihm zu freuen, denn er hielt im Gehen kurz seine Sporttasche hoch. „Ich bin jetzt Personal trainier, dass mit den Kursen mach ich immer noch ehrenamtlich, inzwischen allerdings hauptsächlich für Frauen.“ Für Frauen? Na ja, gut, man hörte ja immer wieder, was dem angeblich schwächeren Geschlecht da draußen alle so passierte, dabei hatte meine ältere Schwester mich als Kind ständig verdroschen vor allen nach der Sache mit der Haartönung… Heute hätte sie da sicher keine Chance, vielleicht sollte ich ihr auch mal so einen Kurs vorschlagen, vielleicht sogar bei Stefan. „Also doch noch der super Held aus der Schule, der sich für die Armen und Schwachen einsetzt.“, witzelte ich schließlich was in zum Lachen brachte. „Glaub mir, ich bin kein Held, aber ich hasse es einfach nur, wenn vermeintlich stärkere auf schwachen herumtrampeln.“ Also für mich klang das verdammt nach Helden komplex. „Also für mich warst du damals jedenfalls einer, ich bin nie dazu gekommen dich zu fragen, aber das, dass Mobbing damals aufgehört hat, dafür hast du gesorgt oder?“ Dieses Mal lachte er nicht, sondern sah ein bisschen verlegen zur Seite, ehe er zu stotterten begann. „Also… ich… Es war nicht so, dass ich gedacht hätte, das, das du dich nicht selbst hättest verteidigen können oder so aber…“ Hier unterbrach ich ihn, ich konnte einfach nicht ertragen, dass mein Held auf einmal vor sich hin stammelte und noch glaubte, etwas falsch gemacht zu haben… „Hey, ich habe mich drüber gefreut, wirklich… Ehrlich gesagt habe ich, ehe ein schlechtes Gewissen mich nie dafür bedank zu haben…“, in diesem Moment kam mir eine Idee. „Sag mal darf ich dich zum Dank nach deinem Kurs vielleicht auf ein Bier oder so einladen?“ Ehrlich gesagt glaubte ich nicht das er ja sagte umso, überraschter war ich als er dann doch zustimmte. „Klar, wir können uns in Bar meines Hotels setzten.“ Seines Hotels? Als er meinen irritierten Blick sah, wurde er kurz rot und fing schon wieder an zu Stammeln. was war nur aus dem coolen Typen aus meiner Schulzeit geworden? „Also ich, das ist jetzt keine dämliche Anmache oder so, ich bin verheiratete, weißt du Anette und ich sind nach meinem Abschluss aufs Land gezogen, du wohnst noch immer hier in der Stadt, oder? Was ist eigentlich aus dem Typen geworden, denn du mit zur Abschlussfeier mitgebracht hast? Abgesagt oder seid ihr noch zusammen?“ Er war also verheiratet, Bang also hatte ich auch heute egal wie ich aussah, keine Chance bei ihm… Verdammt, wieso tat das so weh… Schnell versuchte ich mein Unwohlsein zu überspielen, obwohl ich wie damals gerne abgehauen wäre… „Tom und ich leben inzwischen zusammen, also ja, ja, wir sind noch zusammen. Er ist allerdings momentan auf Geschäftsreise.“ Verdammt, wieso hatte ich das jetzt extra erwähnen müssen? Etwa um nicht in die Verlegenheit zu kommen, erklären zu müssen, wieso ich an einem Freitagabend lieber mit ihm wegging statt nach Hause zu meinem Lebensgefährten? Sicher, ich liebte Tom, er war wirklich wundervoll, war immer für mich da gewesen, hatte mich gelehrt, mich selbst so zu lieben, wie ich war, aber das war eben doch nichts gegen die Schmetterlinge, die mir Stefan noch immer in den Magen zauberte… „Ach so cool was macht er denn? Ach ja, das da vorne ist die Halle, in der wir trainieren.“ Er zeigte auf die Turnhalle unserer alten Schule, vor der schon eine Traube Frauen wartete. „Er ist Banker, aber du ist es wirklich okay, wenn ich mit reinkomme? Ich mein Fühlen sich die Damen dann nicht vielleicht irgendwie belästigt oder so?!“, versuchte ich mich in letzter Sekunde noch aus dem Ganzen raus zu reden, denn das alles hier war einfach falsch… Wir waren beide vergeben, ich sollte also nicht solche Gefühle für ihn hegen, wie ich es tat und bevor ich mir noch die Finger verbrannte, war es sicher besser abzuhauen, nur leide hatte ich denn plan da ohne Stefan gemacht… „Ach ifo, du trainierst einfach mit uns, die Mädels brauchen auch mal nen anderen Gegner als mich oder was, sagt ihr?“, wandte er sich schließlich an die Damen, die alle total begeistert von der Idee zu sein schienen… „Aber ich habe gar keine Sportsachen dabei…“, versuchte ich es ein letztes Mal doch auch dafür hatte, Stefan direkt eine Lösung parat. „Kein Ding du kannst welche von mir bekommen, ich habe immer ein paar Ersatz Sachen dabei, falls die Ladys mal zu ruppig sind, nicht war meine Damen?“ Wieder gackerten die Mädels doof, anscheinend standen sie nicht minder auf ihn, als es die Mädchen in unserer Schule getan hatten… Mit schweren Herzen ließ ich mich also auf das Spielchen ein und tatsächlich schaffte mich sogar, die ein oder andere fast aus dem Gleichgewicht zu bringen oder sich doch tatsächlich aus meinem Griff zu befreien, auch wenn ich mich nicht wirklich getraut hatte, fest zu zupacken. Ehrlicher Weiße hatte mir das Ganze sogar irgendwie Spaß gemacht und dennoch war ich froh, als sich die Damen verabschiedeten. „Die Mädels sind ganz schön tough oder? Aber hey, sie sind wirklich ne tolle Truppe und machen wirklich hervorragende Fortschritte, aber jetzt bin ich mal gespannt auf einen körperlich gleichwertigen Gegner.“ Bitte er wollte tatsächlich, dass wir das von damals wiederholten? Eigentlich hatte ich eher gedacht, dass es ein Witz gewesen sei. „Was ist los? Du hast doch etwa keinen schieß oder O‘Kelly?“ Ich und schieß, normal hätte ich gesagt kein bisschen, aber ihn nach all den Jahren noch einmal so nahezukommen machte mich zugegeben nervös, doch lange hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken, als er auf einmal auf einmal einen Schritt auf mich zumachte und mich packte. „So jetzt zeig mal ob du von den Damen was gelernt hast.“ Im Gegensatz zu damals schaffte er es dieses Mal nicht, mich direkt auf die Matte zu werfen, andererseits hatte ich auch Schwierigkeiten, mich aus seinem Klammergriff zu befreien. Erst als ich es schaffte, in ein Bein wegzuziehen, vielen wir beide rücklings auf die Matte, ich nutzte seine kurze Verwirrung, um mich über ihn zu schwingen und ihn genauso wie er mich damals auf die Matte zu pinnen und wieder war da diese komische Spannung zwischen uns, als wir uns ansahen, und dann tat er etwas, mit dem ich ganz und gar nicht gerechnet hatte, er schob mir sein Knie zwischen die Beine und damit direkt gegen mein Gemächt, das genauso wie damals alles andere als schlaf an mir herunter hing. Doch statt mich angewidert von sich zu schubsen, befreite er sich lediglich aus meinem Klammergriff und beförderte mich nun wieder seiner Seitz auf den Rücken. Doch was er dann tat, machte mich zugleich glücklich, wie es mich überforderte, denn er küsste mich. Stefan Lambert, meine erste Liebe, küsste mich und verdammt, es fühlte sich einfach so gut an, dass ich ihn sogar noch zu mir runterzog und spätestens ab da gab es kein Halten mehr für uns, wir zerrten einander die Shirts von den Leibern und knutschten wie zwei verrückte Teenager miteinander rum, bis auf einmal das Licht ausging. Erschrocken waren wir beide auseinandergestrebt, ehe Stefan plötzlich zu lachen anfing. „Oh man rummachen in der Turnhalle, wenn das der alte Wilson mitbekommt, darf ich die Halle nie wieder nutzten.“ Ja, ja, da hatte er vermutlich recht, auch wenn wir damals alle davon überzeugt gewesen waren, dass Herr Wilson und Frau Bromberg, unsere Direktoren immer heimlich hierrumgemacht hatten. Aber warte mal das, das war hier doch gar nicht der springende Punkt, sondern das wir hier gerade beide heftigste miteinander rumgemacht hatten, obwohl wir beide vergeben waren… Ich meine Scheiße, er war verheiratet! Mit einer Frau! Dass das war Zuviel für mich, ich hob das Shirt auf uns, wollte schon Richtung umkleide stürmen, als Stefan mich am Arm Pakte und noch einmal zurück auf die Matte zog. „Weißt du eigentlich, dass ich damals unheimlich in dich verliebt gewesen bin? Scheiße, ich habe damals sogar Mikel Makoroi wegen dir verprügelt…“ Was? Er, er hatte? Daher hatte Mikel damals also das dicke Pfeifchen gehabt… Aber was spielte das jetzt noch für eine Rolle? Er war verheiratet, Himmel näh… „Ich, ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll… Ich ... Du…“ Weiter kam ich nicht, denn Stefan legte mir seinen Finger auf die Lippen. „Ich weiß… Aber können wir nicht zumindest heute so tun, als wäre es nicht so?“ Bitte? Ich… das, das konnten wir, wir doch nicht tun oder doch? Nein! Nein, das ging einfach nicht… Und doch schaffte ich es nicht zu gehen, als er so herzureisend meinen Namen flüsterte… „Bitte Meils… Du weißt nicht, wie lang ich hier von geträumt habe…“. Vermutlich nur halb so lang wie ich, aber das heiß nicht, dass es richtig war, und dennoch brachte ich es nicht über mich, ihn von mir zu stoßen, als er mich plötzlich erneut küsste. Und als er schließlich unseren Kuss wieder löste und mich so bittend ansah, da, da konnte ich nicht anders, als zu zustimmen… Immerhin war das hier Stefan Lamberts, der feuchte Traum meiner schlaflosen Nächte und verdammt ich war auch nur ein Mann, aber eins würde ich nicht tun, ich würde nicht seine dreckige kleine Affäre sein. „Eine, eine Nacht, aber, aber nicht mehr…“ Anscheinend schien ihm das zu reichen, denn er drückte mir auf einmal mein Shirt in die Arme und schlüpfte selbst in seins. „Dann lass und jetzt schnell die Matte wegräumen und dann in mein Hotelfahren.“ Bitte? Okay… Zugegeben sein Hotelzimmer war sicher besser als hier oder… oder bei mir zu Hause auch wenn Tom nicht vor Sonntag wiederkommen würde. Also half ich ihm die Matte wegzuräumen und ohne uns noch einmal umzuziehen, stopften wir unsere Sachen in seine Tasche und nahmen ein Taxi in sein Hotel und liebten uns anschließend die ganze Nacht lang. Doch mit dem ersten Morgengrauen kam auch die Erkenntnis, dass das, was wir da gemacht hatten, einfach nicht richtig gewesen war… Wir hatten uns beide von alten Gefühlen hinreißen lassen, aber, wenn ich ihn mir so ansah, war mir klar, er würde Anette nie verlassen, genauso wenig wie ich Tom, ich verdankte ihm einfach Zuviel… Also sagten wir nicht bis bald, sondern Lebewohl, als ich schließlich das Hotelzimmer verließ…   Seitdem waren inzwischen 3 Jahre vergangen und Tom und ich waren inzwischen auch verheiratet und das glücklich, ich weiß nicht, was es war, aber nach dieser gemeinsamen Nacht war Stefan nicht mehr der unerreichbare Held meiner Jugend, sondern ein Mann mit Fehlern wie ich, der nicht einmal dazu stehen konnte, dass er auf Männer stand, und dennoch musste ich noch immer lächeln, wenn ich an damals und an unsere gemeinsame Nacht dachte, und manchmal fragte ich mich, ob er das auch tat und ob sie ihn genauso viel bedeutet hatte wie mir. Ehrlich gesagt war ich nicht mal sicher, ob wir uns noch einmal Hallo sagen würden, wenn wir uns noch einmal treffen würden, aber so etwas wie beim letzten Mal würde es nicht noch einmal geben, denn Toms verletztes Gesicht, als ich ihn die Geschichte gestanden hatte, wollte ich nie wiedersehen. Denn ich liebte ihn und ich war ihm unglaublich dankbar, dass er mich damals nicht verlassen hatte. Denn der Punkt war, Stefan mochte meine erste Liebe sein, aber Tom, Tom war nun mal die Liebe meines Lebens.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)