Ter´nak Band 1: Wind von Drachenlords ================================================================================ Kapitel 10: Das Monster ----------------------- Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete, sah ich mich einem Deja Vu gegenüber. Abermals hatte Rogue sich in der Nacht an mich gekuschelt und missbrauchte mich als Kopfkissen. Noch schliefen Lucky und er, allerdings fiel mir kein Ausweg aus dieser Situation ein. Ich hob meine linke Hand, die Rechte war unter Rogue begraben und begann, Lucky zu streicheln. Gähnend öffnete sie ihre Augen. Sofort fiel ihr Blick auf den schwarzen Wuschelkopf, der wohl ihrer Meinung nach, dort nicht hingehörte. Sie rappelte sich auf und wollte gerade anfangen zu bellen, als sie meinem mahnenden Blick begegnete. Verstimmt schnaubte Lucky und sprang, ohne einen Laut von sich zu geben, aus dem Zelt. Erleichtert atmete ich auf. Der ersten Katastrophe entkommen, stupste ich Rogue an. »Aufstehen du Klammeraffe. Meine Arm ist schon ganz taub.« Er riss den Kopf hoch und starrte mir ins Gesicht. Dann lief er knallrot an. So schnell er konnte, krabbelte er verlegen dreinsehend von mir weg. Immerhin kein Dolch am Morgen, dachte ich mir und hob meinen eingeschlafenen rechten Arm. Mehrmals öffnete und schloß ich die Finger, um wieder Leben hineinzubekommen. Um ihm zu zeigen, dass ich ihm nicht böse war, wuschelte ich Rogue über den Kopf. »Guten Morgen, Kleiner.« So beschämt, wie er den Blick abwandte, erwartete ich keine Antwort. Ohne einen weiteren Kommentar krabbelte ich aus dem Zelt, dem Ruf der Natur folgend. Rogue würde sich schon noch daran gewöhnen. Das musste er, wenn er weiterhin derart anschmiegsam war. * Etwa eine halbe Stunde später waren wir bereit, unseren Weg fortzusetzen. Um Zeit zu sparen, würden wir unterwegs frühstücken. Ich lief neben dem Karren und sah mich aufmerksam um. Lucky dagegen hatte es vorgezogen, auf der anderen Seite des Wagens zu laufen. Noch immer eingeschnappt, würdigte meine kleine Diva mich keines Blickes. Mal sehen, wie lange sie das durchhalten würde. Nebelschwaden stiegen vom Boden her auf, die dem Wald eine noch gespenstischere Atmosphäre verpassten als er ohnehin schon besaß. Wir hielten nur an, um den Ochsen zu tränken, oder wenn einer von uns sich erleichtern musste. Je weiter der Tag voranschritt, desto nervöser wurde Lucky, und somit wir alle. Mittlerweile hatten Rogue und ich wieder getauscht. Ich saß neben Garret auf dem Bock, Lucky hingegen auf meinem Schoß. Innerlich grinste ich in mich hinein. Bei der Wahl: Kuscheln oder weiterhin beleidigte Leberwurst Spielen, hatte sie sich sehr schnell dafür entschieden, zu mir zu kommen. In unregelmäßigen Abständen stand sie auf und schlug Alarm, nur um sich einen Augenblick später wieder zu setzen. Die ganze Zeit über zuckten ihre Schweife, sowie die spitzen Ohren unruhig umher. Nach dem dritten Fehlalarm fragte mich Garret: »Was ist los mit ihr?« Nachdenklich legte ich den Kopf in den Nacken. »So wie sie sich verhält, befinden sich ein, oder mehrere Wölfe knapp außerhalb ihrer Wahrnehmung. Ich befürchte, die Viecher testen unsere Verteidigung.« Ich sah zu meinem Liebling hinab. »Jedes Mal, wenn sich ein Wolf nähert, schlägt Lucky an, worauf der Wolf sich wieder zurückzieht. Stimmt das so?« Die Fuchsdame nickte mir kurz zu, dann zuckte ihr Kopf nach rechts. Ihr Alarm-Bellen erklang. Dieses Mal jedoch beruhigte sie sich nicht wieder. Knurrend, mit gesträubtem Fell, bewegte sie langsam den Kopf von rechts nach vorne. Da war unser Feind. Etwa zehn Meter vor uns sprintete ein Wolf von rechts nach links über den Weg. »Vergiss es«, knurrte ich und hob eine Hand. Dieses Vieh hatte uns lange genug geärgert. Ich ließ meiner Wut freien Lauf und zielte in den Wald hinein. Genau in dem Augenblick, in dem der Wolf verschwand, schrie ich: »Wirbelwind.« Versteckt hinter den Büschen und verborgen vom Nebel wütete meine Magie. Begleitet von einem lauten Jaulen hörte ich Holz splittern, sowie das Geräusch von mehreren aufeinandertreffenden Dingen, begleitet von einem lauten Tosen des Windes. »Treffer«, frohlockte ich und beendete meinen Zauber. Während Lucky sich beruhigte, fielen unzählige kleine und ein größeres Etwas auf den Waldboden, so hörte es sich jedenfalls an. Sehen konnte ich nichts. Mit ratloser Stimme fragte mich Rogue: »Soll ich den Wolf einsammeln gehen?« »Nein«, entschied ich, beim Gedanken daran, was dieser Zauber mit den Goblins angestellt hatte. »Das Fell wird ruiniert sein. Lass das Vieh liegen.« »Ok, Boss.« * Kurze Zeit später bogen wir nach links vom Hauptweg ab. Schon von Weitem sahen wir einen kleinen Zaun, sowie das weit geöffnete Tor, auf das wir zusteuerten. Als wir unser erstes Ziel erreichten, fanden wir das kleine Fischerdorf verlassen vor. Gespenstische Stille antwortete auf unsere Rufe. Die kleinen strohgedeckten Hütten, vor der Silhouette des Meeres, hätten einen wunderschönen Anblick darstellen können. Bei der aktuellen Lage fühlte ich mich aber eher in einen Horrorfilm versetzt. Die überwiegend offenstehenden Haustüren offenbarten, dass die Bewohner in Eile aufgebrochen waren. Etwas hatte sie vertrieben, aber was? Rasch lenkte Garret den Wagen zurück zur Straße. Wir alle wollten hier so schnell wie möglich weg. Auch das zweite Dorf, das wir hätten beliefern sollen, fanden wir verlassen vor. »Wo sind denn alle?«, fragte ich, als wir den einfachen Hütten den Rücken gekehrt hatten. »Ich habe da so eine Vermutung«, meinte Garret geheimnisvoll. Der Nebel hatte sich zwar vor einer ganzen Weile gelichtet, dennoch hatte der Wald nichts von seiner bedrohlichen Ausstrahlung eingebüßt. Ratternd fuhren wir weiter. Die nächsten zwei Abzweigungen ignorierend, folgten wir dem Hauptweg. »Dort vorne ist das Dorf, in dem der Weise wohnt«, verkündete Garret nach einer Weile. »Dort sollten wir mehr erfahren.« Ich nickte geistesabwesend, während mich ein ungutes Gefühl beschlich. Je näher wir dem Dorf kamen, desto unruhiger wurde Lucky auf meinem Schoß. Kurz darauf konnte ich Rogue beobachten, wie er sich mit zuckenden Ohren immer wieder ruckartig umsah. Am Ende spürte selbst ich die Bedrohung. Wie nasse Finger kroch mir ein kalter Schauder den Rücken hoch. Wir hätten den Wald nie betreten dürfen! Ein Torbogen, größer als die der anderen Fischerdörfer, kam in Sicht. Darüber konnte ich etwas schweben sehen. Entgeistert deutete ich darauf und fragte laut: »Was ist das?« Garret warf mir einen seltsamen Seitenblick zu. »Das ist ein beschworener Windgeist. Hoffe ich zumindest. Sollte es sich um einen wilden Windgeist handeln, dann haben wir ein echtes Problem.« Wir behielten den Windgeist im Auge und fuhren langsam weiter. Von Nahem konnte ich das Wesen besser erkennen. Der Windgeist bestand aus rund einem Dutzend kleiner, grünlicher Kristalle, die kreisförmig um einen giftgrünen runden Kern schwebten. Stetig in Bewegung hatte das Wesen etwas sehr Faszinierendes an sich. Am Liebsten hätte ich den Windgeist näher untersucht, aber er schwebte locker fünf Meter vom Boden entfernt in der Luft. Bestimmt würde er mir nicht den Gefallen erweisen, runterzukommen, nur um meine Neugierde zu befriedigen. Ob ich auch so etwas beschwören konnte? Vielleicht sollte ich das mal versuchen. In dem Augenblick, als wir das Tor passierten, sprang Lucky von meinem Schoß, auf die abgedeckten Waren. Sie bellte hell auf und sträubte das Fell. Ich folgte ihrem Blick und sah sechs Wölfe auf uns zurennen. Bevor ich auch nur einen Finger rühren konnte, zischten mehrere Zauber durch die Luft. Zwei Wölfen wurde der Kopf abgeschlagen. Ein Weiterer verlor ein Bein, stolperte und rutschte winselnd über den Boden. In wilder Hast rannten die restlichen Wölfe davon, ihren Kameraden zurücklassend. Abermals flog ein Zauber durch die Luft. Das mitleiderregende Wimmern des verletzten Gegners erstarb augenblicklich. Langsam hob ich den Blick. Direkt über dem Wagen schwebte der Windgeist. War er das gewesen? Die angewandte Magie war eindeutig der Zauber Windschnitt, nur um einiges stärker als der meine. Fassungslos starrte ich den stummen Wächter an. Zum Glück war dieses Wesen auf unserer Seite. Nicht auszudenken, wenn der Windgeist uns mit dieser gewaltigen Kraft angegriffen hätte. Ich hörte das Getrappel unzähliger Leute, weshalb ich meinen Blick wieder nach vorn richtete. Von überall her kamen Tiermenschen angerannt. Die meisten waren Katzenmenschen, doch konnte ich auch zwei Fuchsmenschen erkennen. Während einige wenige Garret freundlich ansprachen, schrien die meisten wild durcheinander. Nur vereinzelt verstand ich einige Sätze bei all dem Lärm. »Ein Glück, dass es dir gut geht Garret.« - »Seht die Abenteurer sind gekommen.« - »Unsere Retter sind hier.« - »Wir sind in Sicherheit!« - »Dank sei dem Licht.« Rasch zügelte Garret den Ochsen, da wurden wir auch schon von der Meute eingeschlossen. Was zum Teufel wollten die alle von uns? So schnell er konnte, sprang Rogue hinter mir auf den Wagen und brachte sich in Sicherheit. Lucky knurrte und biss nach allen Fingern, die es wagten, sich mir zu nähern. Auf einmal übertönte eine laute Stimme das Geschnatter der Menge: »Seid ruhig!« Alle Köpfe wandten sich um. Dort, sich einen Weg durch die Menge bahnend, kam ein Bärenmensch auf uns zu. »Macht Platz. Gebt ihnen Luft zum Atmen.« Widerwillig ließ die Meute von uns ab und bildete einen Kreis um den Wagen herum. Der männliche Bärenmensch trat von der Seite auf mich zu. »Seid herzlich willkommen, werte Abenteurer. Ich bin Gustav, der Dorfvorsteher. Bitte fühlt Euch wie zuhause.« Gustav verbeugte sich knapp vor mir und Rogue. »Sicher wollt Ihr euch von der beschwerlichen Reise erholen, bevor Ihr an die Arbeit geht. Schnell, holt unseren Rettern Speis und Trank.« Verständnislos starrte ich den braunhaarigen Muskelmann an. Ich hatte das Gefühl, im falschen Film gelandet zu sein. Natürlich wäre ich von dieser Begrüßen mehr als geschmeichelt gewesen, wenn ich nicht den deutlichen Verdacht hätte, dass hier eine Verwechslung vorlag. »Entschuldigen Sie bitte«, begann ich, um Worte ringend. Gustav hob den Kopf und kratzte sich verlegen am Hals. »Oh, ich verstehe. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Leider kann ich Ihnen nicht genau sagen, wo sich der Alphawolf zurzeit aufhält.« »Alphawolf?«, echote ich blinzelnd. Er überging meinen Einwurf und verbeugte sich abermals. »Bitte erlöst uns von diesem Monster.« Bevor ich noch etwas sagen konnte, beugte sich Garret vor. »Gustav, ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor. Ich habe diese beiden Abenteurer angeheuert. Ihre Aufgabe ist es, mich auf meiner Tour zu beschützen. Davon einen Alphawolf zu bezwingen, war nie die Rede.« »Oh«, brummte der Dorfvorsteher. Betreten ließ er die Schultern sinken. So schnell wie wir umringt waren, zerstreute sich die Menge um uns herum. Viele schüttelten die Köpfe oder sahen zu Boden. Sie alle sahen maßlos enttäuscht aus. Die Dorfbewohner taten mir leid. Aber was sollte ich machen? Die Regeln der Gilde besagten, ein aktiver Auftrag musste erst beendet werden, bevor ein neuer angenommen werden durfte. Sammelaufträge bildeten hierbei eine Ausnahme. Außerdem war das eine Angelegenheit der Ehre. Dennoch konnte ich nicht anders. Ich wandte mich an Garret: »Können wir denn gar nichts für die Leute tun?« Der Händler biss sich auf die Unterlippe. »Ich fürchte nicht. Aber wir können uns zumindest anhören, was er zu sagen hat.« Gustav neben mir nickte. »Ich danke dir, Garret. Kommt mit. Lasst uns in meiner Hütte weiterreden.« * Kurze Zeit später saßen wir im Halbkreis auf dem Boden vor Gustav. Hier gab es weder einen Tisch noch Stühle. Nahe des Eingangs befand sich ein kleiner Steinofen. Kochstelle, sowie Heizung in einem, wie ich vermutete. Außer einem geräumigen Holzbett und einem kleinen Kleiderschrank gab es nichts zu sehen, in dieser Einzimmerhütte. Während ich nebenbei Lucky streichelte, erklärte Gustav uns die Lage. Seit gut einem Monat nahmen die Angriffe der Wölfe stetig zu. Anfangs dachten sich die Bewohner der verschiedenen Dörfer nichts dabei. Sie verdoppelten die Wachen, mehr wurde nicht unternommen. Dann vor zirka einer Woche wurden Gerüchte laut, dass ein gewaltiger Wolf sein Unwesen im Wald treiben würde. Abermals verdoppelten die Dörfer die Wachen und schickten einen Hilferuf an die Gilde. Drei Tage später, genau der Tag, an dem ich diese Welt betreten hatte, änderte sich alles. Die Aggressivität der Wölfe erhöhte sich sprunghaft. Außerdem agierten sie viel intelligenter, als sie sein sollten. Eines der umliegenden Dörfer wurde in der Nacht überrannt. Kein einziger Bewohner überlebte. Nachdem dieses Ereignis die Runde machte, verließen alle ihre Häuser und suchten hier im Dorf des Weisen Schutz. »Gestern Morgen haben wir ein weiteres dringendes Hilfegesuch an die Abenteurergilde geschickt. Seitdem harren wir aus und warten auf unsere Rettung. Jeder Versuch, das Dorf zu verlassen, war ein Fehlschlag. Wir leben nur noch, dank des Schutzes der ehrenwerten Charlotte.« Ich stieß Garret an und fragte flüsternd: »Wer ist das?« Anstelle des Händlers antwortete Gustav: »Sie ist die Enkelin von Felix dem Weisen. Die ehrenwerte Charlotte lebt mit ihrem Großvater sehr zurückgezogen. Seit Jahren schon hat niemand einen der beiden gesehen.« »Den Windgeist über dem Tor, den hat sie beschworen, richtig?«, sprach ich meine These laut aus. Gustav nickte. »Ja, dieser Windgeist, sowie drei weitere sind vor drei Tagen über der Residenz des Weisen erschienen. Seitdem beschützen sie uns vor den Wölfen.« Seltsam. Warum nahmen die Dorfbewohner an, dass die Windgeister von Charlotte beschworen wurden? So wie ich die Sache sah, hätte das auch der Weise tun können. Irgendetwas entging mir bei dieser Angelegenheit. Zu meiner Schande musste ich mir eingestehen, dass ich versäumt hatte, den Windgeist zu analysieren. Ansonsten wüsste ich nun, wer ihn beschworen hatte. Schnell schüttelte ich den Kopf. Das spielte keine Rolle. Viel wichtiger war die Frage, wie es weitergehen sollte. Ich sah zu Garret. »Wärst du damit einverstanden, wenn wir uns um den Alphawolf kümmern würden?« Nachdenklich schürzte der Händler die Lippen, dann hob er den Blick. »Gustav, korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber ein Alphawolf ist doch ein Gegner für eine Zweiergruppe des Silberranges, oder?« Der Dorfvorsteher seufzte schwer auf. »Lass mich etwas weiter ausholen, um dir die Lage zu erklären. Wie du sicher weißt, wird der Wolfswald alle paar Jahre von einem Alphawolf heimgesucht. Normalerweise ist das keine große Sache. Wir melden sein Auftauchen der Abenteurergilde und eine Zweiergruppe des Silberranges erlegt das Biest. Aber, dieses Exemplar ist anders. Noch nie hat ein Alphawolf derartige Schäden angerichtet. Um ganz sicher zu gehen, haben wir nach einem Abenteurer auf dem Goldrang gerufen.« Verdammt. Das war eine Nummer zu groß für uns. Mit erwartungsvollem Blick sah Gustav zwischen mir und Rogue hin und her. Entschuldigend winkte ich ab: »Es tut mir sehr leid, aber wir sind noch Anfänger. Ich bin im Silberrang und Rogue ist im Rang Selenit.« Maßlose Enttäuschung machte sich in Gustavs Gesicht breit. Er zuckte mit den Schultern. »Da kann man wohl nichts machen.« In diesem Augenblick stürmte ein Katzenmensch zur Tür hinein. Atemlos rief er: »Gustav, das musst du dir ansehen. Eine Horde Wölfe blockiert die Straße.« Hastig standen wir auf und liefen dem Mann hinterher zum Tor. Dort angekommen, riss ich die Augen auf. Die gesamte Straße bestand aus einer wogenden Masse an Wölfen. Da sie sich ständig bewegten, in den Wald sprangen und durch andere ersetzt wurden, schätzte ich, dass wir es mit locker vierzig Gegnern zu tun hatten. Offenbar waren mehrere Rudel hierhergekommen, um uns anzugreifen. Noch hielten sie Abstand. Die Frage war nur, wie lange noch? Aus dem Wald schälte sich ein gewaltiger Schatten, locker viermal so groß wie seine Kameraden. Es war ein blutroter Wolf. Majestätisch schritt er mitten auf die Straße, erst dann würdigte er uns eines Blickes. So langsam verstand ich, warum dieser Alpha auf Rang Gold eingestuft wurde. Nach Luft schnappend, stammelte Gustav: »Was ist das denn für ein Monster? Ein Alphawolf sieht anders aus.« Irritiert sah ich in die erschrockenen Mienen um mich herum. Dann wandte ich mich wieder dem Monster zu. Wenn dieses Vieh kein Alphawolf war, was war es dann? Ich ließ mir sein Infofenster anzeigen und las tonlos vor: »Das ist ein Schreckenswolf.« Angelockt von dem Aufruhr, hatten sich einige Dorfbewohner um uns versammelt. Kaum waren meine Worte verklungen, brach Panik aus. Schreiend rannten sie davon: »Wir sind verloren.« - »Rennt um euer Leben.« - »Ein Schreckenswolf!« Garret packte mich am Arm, sein Gesicht war kreideweiß. »Ich flehe dich an, sag mir, dass das ein Scherz war.« Ich verstand nicht, was er auf einmal hatte. Zugegeben das rote Wölfchen sah echt gefährlich aus, aber dieses Verhalten fand ich dann doch übertrieben. »Das ist kein Scherz. Ich kann seinen Namen sehen. Aua, du tust mir weh. Lass los.« Wie wild fuchtelte er zu dem Wolf hin. »Wenn du die Wahrheit sagst, dann sind wir alle des Todes. Für einen Schreckenswolf benötigen wir mindestens zwei Malachit-Abenteurer.« Ich riss die Augen auf und sah zu dem roten Giganten. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Gegen so ein Monster hatten wir nicht den Hauch einer Chance. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)