Spiel mit dem Feuer von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 6: Außergewöhnliche Vorlieben ------------------------------------- “Mmmmh... das ist so lecker”, stöhnte Amélie, nachdem sie einen Bissen von ihrem Croissant nahm. “Oh ja... absolut!”, stimmte Rosalie ihr direkt zu und ich freute mich, dass das Gebäck bei ihnen ankam. “Somit habe ich das richtige mitgebracht”, grinste ich beide abwechselnd an und sie nickten sofort. “So ist es, Maron”, kam es von Amélie. “Und nun erzählt, wie war es auf eurer Kreuzfahrt?”, fragte ich neugierig nach und betrachtete die beiden eingehend. Während Amélie knallrot wurde, grinste Rosalie. Damit war es für mich klar, dass sie beide voll und ganz auf ihre Kosten gekommen waren. Sie sahen sich gegenseitig an und danach begann Amélie zu erzählen, dass es eigentlich erst locker in einem Hotel in Madrid startete. Dort waren sie zwei Tage mit den Männern, die sie gebucht hatten, und sahen, wie die Chemie funktionierte. Da Rosalie ihren Kunden bereits schon von einigen Begegnungen kannte, war es bei ihr klar gewesen, dass sie mit ihm gut harmonisierte. Er hatte sie einige Wochen vor dem Ausflug für drei Galen gebucht und schon da hatte es scheinbar gefunkt zwischen ihnen. Ich könnte glatt meinen, dass Rosalie sich sogar in ihn verguckt hatte. “Am dritten Tag wechselten wir zur Yacht... was dort auf uns wartete, hätten wir niemals zuvor gedacht”, meinte Rosalie und wurde noch röter um die Nase. “Du wirst es nicht glauben, Maron... beide waren einfach unglaublich. Sie wussten genau, was wir wahrlich wollten und tatsächlich brauchten”, kam Amélie auf den Punkt und schien zu schwärmen. Ihr konnte ich ebenso ansehen, dass es ihr sehr gefallen hatte, mit ihrem Kunden unterwegs zu sein. “Du meinst in jeglichem Sinne?”, hakte ich nach und wackelte mit den Augenbrauen. “Korrekt... in jeglichem Sinn”, entgegnete Rosalie und meine Mundwinkel zuckten verdächtig. “Also... habt ihr mit ihnen gespielt?”, fragte ich nach und bezog mich dabei auf ihren speziellen Lebensstil. Denn beide waren sehr gerne in der Szene unterwegs. So oft sie konnten, machten sie Sessionen mit einem Dom. Beide waren devote Frauen. Man sah es ihnen zwar nicht an, doch wenn es ums Spielen ging, waren sie sehr unterwürfig. Obwohl sie durchaus hin und wieder kleine Gören sein konnten. So bezeichnete man die Frauen, die trotz ihres Subdaseins auch Widerworte gaben und sie eben auch mal ‘bockig’ oder gar ‘zickig’ verhielten. Solch ein Verhalten zog immer eine Bestrafung mit sich mit. Oftmals machten dies die Frauen, um genau das zu erhalten, da sie darauf standen. Besonders Rosalie liebte diese besonders. “Oh ja... das haben wir wirklich”, bestätigte diese und Amélie kicherte leise. “Auch... zusammen?”, fragte ich nach und beide nickte. Sie hatten keinerlei Probleme damit mit mehreren eine Session zu machen. Dahingehend waren sie sehr offen und sprachen darüber, wenn ich nachfragte. Ich war zwar auch in der Szene, jedoch nicht so oft wie die beiden. Das lag aber eher daran, weil ich keinen festen Dom mit meinem momentanen Job vereinbaren könnte. Das wäre einfach viel zu komisch. Auch ein Grund, warum ich noch Single war und dies bleiben würde, bis ich den Vertrag erfüllt hätte. “Zwei Mal in der Woche hatten wir eine Session gemeinsam... also zu viert. Es war wirklich aufregend und erregend”, lächelte Amélie und Rosalie nickte zustimmend. Scheinbar hatte es beiden sehr gefallen, mal wieder von zwei Doms verwöhnt zu werden. “Habt ihr mit ihnen auch geschlafen?”, kam es neugierig über meine Lippen, da ich wusste, dass sie nur selten mit den Männern schliefen. Jedoch meist dann, wenn sie in ihrem Spiel waren. Daher wollte ich heraus finden, ob sie das taten. “Nun... zu Beginn war das nicht geplant”, gestand Rosalie zuerst und spielte nervös mit einer ihrer roten Haarspitzen. “Es war uns anfangs noch nicht einmal klar, dass wir zusammen auf diese Yacht gehen würden”, fügte Amélie an und nun wurde ich hellhörig. Unbedingt musste ich wissen, warum dies so war. Nun erzählten die beiden mir alles. Von Beginn an. Dass die Wahl auf Amélie erst kurzfristig gefallen war. Eigentlich wollte Rosalies Kunde Raphael erst alleine mit ihr wegfahren, doch da sie ihm von uns, ihren Freundinnen, erzählt hatte, hatte er vermutlich seinen Freund ebenso davon berichtet. Dadurch wurde Alessandro auf Amélie aufmerksam und wollte sie unbedingt kennen lernen. So wurde der Stein ins Rollen gebracht. Nun verstand ich so langsam, wie das Ganze von statten ging. Tatsächlich konnte ich mir sehr gut vorstellen, warum er gefallen an Amélie gefunden hatte. Sie strahlte durch und durch diese Gören-Attitude aus. Vermutlich wollte er genau das und hatte es dementsprechend erhalten. Dass sie beide umso überraschter waren, konnte ich mir denken und grinste sogar. Denn ich vermutete, dass ihr Kunde das wirklich mit Absicht gemacht hatte. Er wollte, dass sie sich wohl fühlte und damit hatte er es ganz leicht erreicht. Zudem kamen alle scheinbar auf ihre Kosten. “Und... seht ihr die beiden wieder?”, fragte ich nach und musste mir ein Lachen verkneifen, da beide eine Spur röter im Gesicht wurden. “Ehrlich gesagt... würde ich das sehr gerne”, gestand Amélie und biss sich auf die Unterlippe. “Also... Raphael wollte mich bald wieder sehen”, lächelte Rosalie und zeigte auf ihr Handy. “Er hatte mich vorhin angerufen, weshalb ich zu spät kam.” “Zu einer weiteren Session?”, hakte Amélie nach und neugierig blickte ich zu Rosalie. “Ich vermute... er hatte... nach einem Date gefragt”, kam es etwas zögernd von ihr. “Nach... einem Date? Wirklich?”, musste ich sicher gehen, dass ich mich nicht verhört hatte. Rosalie nickte schüchtern und irgendwie kannte ich sie so gar nicht. Scheinbar hatte sie sich wirklich in den Mann verguckt. “Und... was spricht dagegen?”, fragte ich vorsichtig nach. “Es ist schwer zu sagen... ob er eben wirklich mich will”, versuchte sie es zu erklären und ihren Zwiespalt konnten wir gut verstehen. Durch unseren Job war es wirklich schwer zu sagen, ob die Leute eher uns sehen wollten oder eben das, was wir verkörpern sollten. “Hm”, überlegte ich und sah zu ihr. “Und wenn du es ausprobierst... sei du selbst bei dem ‘Date’ und dann wirst du sehen, wen er genau will”, schlug ich ihr vor, denn nur wenn sie selbst war, konnte sie es heraus finden. Schließlich hatte er sie als Sub nun zu genüge kennen gelernt, doch im Alltag war sie durchaus schlagfertig. “Maron hat Recht. Probiere es aus und wenn er dich nur wegen der Sessionen mag, dann bleib nur dabei”, meinte Amélie lächelnd und damit brachten wir Rosalie zum Grübeln. “Vermutlich... habt ihr Recht”, meinte sie und würde es wohl ausprobieren. “Ich werde mich mit ihm verabreden... außerhalb des Jobs und der Szene”, kam es entschlossen von ihr und sie holte ihr Handy heraus, um ihm eine Nachricht zu schreiben. “Danach sehe ich weiter... nun aber genug von mir... wie waren die letzten Wochen bei dir, Maron?”, lenkte sie vom Thema ab und ich blinzelte über diesen schnellen Wechsel. Einen Moment brauchte ich und räusperte mich, ehe ich ihnen von meiner Zeit berichtete, seit sie weg waren. Sie lauschten mit und sahen neugierig zu mir. Lächelnd sprach ich von den Galas und wie viel Spaß ich schließlich Dank Mister Smith hatte. Danach erzählte ich ihnen, dass ich zu einem Maskenball gehen würde. “Oh wie aufregend”, lächelte Amélie und wollte wissen, ob ich schon wusste, welches Kleid und welche Maske ich tragen würde. Diese Frage musste ich verneinen, denn das war noch alles ungewiss. Direkt plapperten sie drauf los, was sie sich gut bei mir vorstellen könnten. Schmunzelnd betrachtete ich die beiden und grinste immer wieder, denn genau deshalb mochte ich sie beide so sehr. Sie waren sofort da und gaben mir Tipps und Hilfestellungen. Dafür war ich ihnen sehr dankbar. Dadurch hatte ich eine kleine Vorstellung, wonach ich am Freitag beim Shoppen achten würde. “Sag mal, warst du auch wieder mal im Club?”, wollte Rosalie plötzlich wissen und ich bekam direkt große Augen. Die Frage kam unerwartet. “Ähm”, begann ich und biss mir auf die Unterlippe. “Ehrlich gesagt... war ich das letzte Mal Mitte Januar dort”, erklärte ich ihnen. Ich mochte zwar auch die Art und Weise des BDSM-Lebens und hatte nichts gegen die Praktiken. Jedoch war es schwer für mich los zu lassen. Das tat ich nur sehr selten und der Dom musste verdammt gut sein, denn ich war so etwas wie ein kleines Chamäleon. Ich konnte mehrere Rollen erfüllen. Von Sub bis hin zur Sklavin, aber auch eine Domina konnte ich durchaus verkörpern. In den Kreisen nannte man Leute wie mich eben Switcher und damit konnten nicht viele umgehen. “Und... wann hattest du das letzte Mal einen Mann in deinem Bett?”, fragte Amélie und nun musste ich schlucken. “Öhm... wahrscheinlich kurz davor”, antwortete ich ihnen ehrlich und beiden klappte der Mund auf. “Wie machst du das nur?” “Ihr wisst doch, dass One-Night-Stands einfach nichts für mich sind und in der Session muss der Dom sehr gut sein, sonst kann ich mich nicht fallen lassen”, erklärte ich und schlief generell nicht mit allen, denen ich erlaubte mit mir zu spielen. Es gab für mich da eine Grenze. Sie durften mit mir spielen, ab und an bekamen sie einen Hand- oder eben einen Blowjob, aber nur mit Kondom. Mehr ließ ich nie zu, da ich dies nur bei einer festen Bindung tun konnte. So war ich nun mal. “Ja, das wissen wir... aber war kein passender Dom dabei, der dich richtig gefordert hat?”, fragte Rosalie nach und ich schüttelte den Kopf. Den richtigen Partner dafür zu finden war schwer und lag nahezu bei Null Prozent. “Soll ich... Raphael fragen, ob er jemanden kennt?” “Das ist lieb gemeint, Rose, aber momentan habe ich dafür keine Zeit... vielleicht nach meiner Abschlussfeier”, verschob ich das Angebot auf einen späteren Zeitpunkt. Obwohl ich meinen Freundinnen genau ansehen konnte, dass sie sich deshalb sorgten, so wusste ich auch, dass sie meine Entscheidung respektierten und nichts hinter meinem Rücken tun würden. Das war das Gute an unserer Freundschaft, wir halfen einander und hielten die Grenzen der anderen ein. Damit war das Thema durch und wir sprachen über alles andere. Vor allem machten wir aus, dass wir uns wieder einmal die Woche zum Brunch treffen würden. Hin und wieder würden wir ebenso zusammen Shoppen gehen, doch das würden wir abhängig davon machen, wie wir Zeit hätten und welche Termine auf uns warten würden. Leider verging der Tag viel zu schnell, aber wir mussten am nächsten Tag alle drei zur Agentur, um die zusätzlichen Aufträge durch zu gehen. Zudem hatte Rosalie eine Antwort von ihrem ‘Kunden’ erhalten, dass er sich freuen würde mit ihr privat aus zu gehen. Daher hatte sie sich zu einem einfachen Abendessen verabredet und ich war gespannt, wie dieser Abend bei ihr enden würde. Ich wünschte ihr, dass es klappen würde und sie in ihm ihr Gegenstück gefunden hatte. Denn im Spiel schienen sie auf einer Ebene zu sein und sich perfekt zu ergänzen, weshalb die Session eben um einiges intensiver war. Die nächsten Tage vergingen recht schnell und ich hatte nur eine Buchung. Ein normales Abendessen mit einem älteren Mann, der zur Firmenfeier nicht alleine erscheinen wollte. Er war sehr nett und charmant und absolut nicht aufdringlich. Darüber war ich mehr als erleichtert, denn es gab durchaus auch penetrante Kerle, die dachten, nur weil sie Geld hätten, würde man mit sich alles machen lassen. Allen voran glauben sie mit den Geldscheinen zu wedeln, würde ihnen erlauben mit einem zu schlafen. Bei solchen Kunden war ich oftmals froh, dass ich Noyn jederzeit anrufen konnte, denn in meinem Vertrag steht das fest, dass ich mit keinem Kunden schlafe. Egal welcher Preis geboten wurde. Der Freitag kam schneller, als ich dachte und ich machte mich gerade etwas schick, da ich schon bald von John abgeholt werden würde. Misses Smith hatte mir zugeschickt, wann ich am Parkplatz sein müsste. Ich war schon gespannt, wie dies verlaufen würde und welche Kleider wohl angemessen wären. Immerhin war ich noch nie bei einem Maskenball. Bälle oder Galas waren eben das eine, aber durch die Masken war man irgendwie anonym und man konnte eben man selbst sein. Ich freute mich schon sehr darauf diesen live zu erleben. Mit Sicherheit wäre es dort nicht so steif, wie sonst bei solchen Anlässen und Feiern. Pünktlich um 10 Uhr morgens verließ ich meine Wohnung. Ich hatte eine schöne rötliche Bluse an und einen schwarzen Bleistiftrock, der bis zu meinen Knien reichte. Dazu trug ich schlichte schwarze Pumps mit einem knappen zehn Zentimeter Absatz, der meine Beine auf natürliche Weise länger wirken ließ. Mein Handy war in der schwarzen Handtasche, genau wie mein Portmonee und Lippenstift. Denn wenn wir länger unterwegs waren, bestand Misses Smith darauf mit mir auch essen zu gehen. Danach musste ich immer meine Lippen nach fahren, damit diese eben weiterhin zum Outfit passten. Am Parkplatz wartete bereits John mit dem schwarzen Mercedes. Dieser war nicht so auffällig wie die Limousine. Sogleich begrüßten wir uns und er machte mir die hintere Tür auf. Die Scheiben waren dort abgedunkelt und ich lächelte direkt die ältere Dame auf dem Sitz an. “Hallo, Jeanne”, kam es mit einem sanften Lächeln von ihr. “Schön Sie wieder zu sehen”, entgegnete ich. “Aber nicht so förmlich”, kicherte sie leise und einmal mehr sah ich, wie gut sie mit ihrem Mann zusammen passte. Sie waren beide herzlich und kümmerten sich um andere. Wenige Minuten später fuhr das Auto auf einen kleineren Parkplatz und John öffnete uns die Türen. Überrascht sah ich mich um und musste feststellen, dass wir nicht mitten in der Stadt waren, sondern eher in den mittleren Bezirken. “Ich wünsche euch viel Spaß und warte am Wagen”, meinte John und Misses Smith nickte ihm zu. Zusammen mit ihr ging ich zum Gebäude und wir betraten dieses. Von außen war es ganz schlicht und eines der älteren Gemäuer in Paris, aber im Inneren war es modern und überall hingen prachtvolle Kleider. Einige waren sogar auf Schaufensterpuppen ausgestellt und für einen Moment war ich wirklich baff. Das waren wahre Ballkleider mit einer Menge Tüll und auch in allen möglichen Farben. “Erschlagend, nicht wahr?”, hörte ich neben mir und blinzelte leicht. “Irgendwie ja”, entgegnete ich und blickte zu Misses Smith. “Diese Art von Kleidern sieht man heutzutage nicht mehr so oft. So hatte ich mich damals ebenfalls gefühlt”, sprach sie lächelnd aus und führte mich weiter. “Komm... wir wollen in die obere Etage, denn dort sind die etwas moderneren Ballkleider. Dort werden wir das richtige für uns beide finden”, meinte sie und immer noch überwältigt nickte ich ihr zu. Oben war es wirklich ganz anders und ich sah mich neugierig um. Man sah dies wirklich nicht oft, weshalb ich diese Eindrücke und die Farben bewunderte, die um mich herum waren. Eine Dame mittleren Alters kam zu uns und fragte nach unseren Wünschen. Direkt kam Misses Smith auf den Punkt und erzählte, dass sie für sich und mich nach einem Abendkleid für einen Maskenball suche. Dazu ebenso passende Masken. Man konnte gleich erkennen, dass die Augen der Verkäuferin aufleuchteten. Da wurde mir bewusst, wie teuer diese Kleider wohl sein müssten. Bestimmt würde sie eine dicke Provision bekommen, sobald sie welche verkaufen würde. Aus diesem Grund wunderte mich die erste Auswahl von ihr nicht. Sie brachte nur überteuerte Kleider und wollte diese uns schmackhaft machen. Doch weder die Farbe noch der Schnitt sagten uns zu und das machte meine Begleiterin nur zu deutlich klar. “Schätzchen... weder meiner Nichte noch ich sind so veraltet, um so etwas zu tragen”, kam sie auf den Punkt und ich konnte nicht glauben, wie direkt sie war. Aber auch hier merkte man klar, dass sie wie ihr Mann ebenso hart sein konnte. Stotternd versuchte sich die Verkäuferin aus der Affäre zu ziehen, von wegen sie müsse noch sehen, welche Farben zu uns passten. “Es ist ganz einfach”, begann ich. “Meine Oma möchte etwas stillvolles in einem schönen silbernen Farbverlauf”, erklärte ich weiter und sah leicht zu Misses Smith, die anerkennend mir zunickte. Scheinbar hatte ich genau das gesagt, was sie hören wollte. Erneut kamen scheinheilige Ausreden und Miss Smith seufzte. “Wenn sie ihren Kunden nicht zuhören, werden sie nie etwas verkaufen... und nun schicken sie Cherry her, sonst vergesse ich die gute Kinderstube”, kam es von ihren Lippen, während sie ihre Arme vor ihrer Brust verschränkte und wirklich böse aussah. Ein Erschaudern meines Körpers konnte ich nur mit Mühe unterdrücken. Tatsächlich konnte ich nachvollziehen, wieso sie auf einmal so ernst und auch irgendwie kalt war. Ihre Geduld war überstrapaziert geworden und das war niemals eine gute Idee. Besonders die verschränkten Arme waren niemals ein gutes Zeichen. Ich konnte nur hoffen, dass die Frau endlich eine gewisse Cherry holen würde, sonst würde es noch ungemütlich werden. “Ich... aber natürlich... einen Moment”, kam es stammelnd von ihr und sie eilte davon. “Immer diese unfähigen Stümper”, grummelte Misses Smith und meine Mundwinkel zuckten. Ein Lachen konnte ich gerade so vermeiden. “Egal von welchem Stand man ist... niemals sollte man sich so eine Frechheit gefallen lassen, Jeanne”, zwinkerte sie mir zu und dem konnte ich nur zustimmen. “Das stimmt... Frechheiten sollte man sich nie gefallen lassen”, lächelte ich sie an und sie grinste nun breiter. Wir mussten nicht lange warten und erhielten endlich eine kompetente Verkäuferin, die sofort wusste, was wir wollten. “Soll das Ballkleid für deine Enkelin ebenso silbern sein?”, fragte Cherry schließlich und es war schön, wie vertraut Misses Smith mit ihr umging. Scheinbar war sie ansonsten Stammkundin in dem Laden. “Ich denke... ein wenig Silber würde nicht schaden”, meinte sie und sah mich an. “Doch ich denke eine andere Hauptfarbe wäre nicht allzu verkehrt”, merkte sie an und Cherry nickte leicht, ehe sie zu mir sah und mit mir gemeinsam die Farbpaletten durch ging. Bei all den Farbbezeichnungen schwirrte mir bereits der Kopf. Das waren eindeutig viel zu viele. Schließlich hatte Cherry vier Farben herausgefiltert und war davon geeilt, um die passenden Kleider zu suchen. “So... wir probieren nun eins nach dem anderen aus, denn es sollte perfekt zu dir passen”, erklärte die Verkäuferin mit einem Lächeln und unweigerlich schluckte ich, als ich die Kleidersäcke entdeckte. Von jeder Farbe hatte Cherry drei Kleider in den unterschiedlichen Schnitten herbei geholt und nun stand ich in der Umkleide und sollte diese anprobieren. Definitiv war ich überfordert und wusste nicht so recht, wie ich in die Kleider kommen sollte. Daher hatte Misses Smith mit mir zusammen die Umkleide betreten. “Erst... ziehst du die Bluse und den Rock aus... diesen Reifrock an und dann helfen wir dir in die Kleider”, schlug sie fast schon mütterlich vor. “Oh... und wie ziehe ich es zu Hause an?”, wollte ich wissen und sie schmunzelte leicht. “John wird dich morgen Mittag zu uns bringen und wir kleiden uns gemeinsam an”, meinte sie direkt und ihre Stimme ließ keinerlei Widerworte zu. “O... okay”, brachte ich hervor und ließ mir von beiden Frauen helfen in die Ballkleider zu gelangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)