Sherlock Holmes von Cyrene (das unheilvolle Familienerbstück) ================================================================================ Kapitel 37: Willkommene Rettung oder unliebsame Unterbrechung? -------------------------------------------------------------- Sogleich hob Watson automatisch seinen Kopf noch ein kleines Stück weiter in die Höhe. Es ging einfach nicht mehr anders, er hielt es nicht mehr aus... war schlichtweg vollkommen am Ende. Mit einem letzten heiseren Hauchen, verlor nun auch John endgültig die Selbstkontrolle, wurde einfach mitgerissen… “…Sherlock…” „Was willst du John?“ Statt die Frage zu beantworten war es nun an den kleinere Mann, die letzten Millimeter zwischen ihnen zu überwinden und sachte seine Lippen auf die seines Kollegen zu legen, welcher ihm sogleich etwas entgegen kam. Ein erregtes Kribbeln durchfuhr beide Körper. Sie hielten dabei ihre Augen fest geschlossen, während sich John so gut es ging an Sherlocks Mantel und Handgelenk festhielt und der Detektiv sich darauf konzentrierte, noch nicht gleich zu stürmisch zu sein. Ihre Münder vereinigten sich, gingen kurzzeitig auseinander, nur um dann dann auch sofort wieder aufeinander zu treffen. Diese Wärme, diese Schauer. Der ehemalige Militärarzt machte unbewusst einen kleinen Schritt nach vorne, näher zu dem großen, schlanken Körper des selbst ernannten Consulting Detektivs. Nachdem Sherlock noch seine Zunge ein wenig zum Einsatz kommen ließ, federleicht über die Unterlippe Johns leckte, fuhr auch seine linke Hand plötzlich weiter nach unten, legte sich direkt über den Schritt des anderen Mannes. John zuckte abermals überrascht zusammen und öffnete seinen Mund zu einem kleinen Spalt, konnte ein leises Aufkeuchen einfach nicht mehr verhindern. Sofort zog der Detektiv seinen Kusspartner noch etwas mehr zu sich, ließ seine Zunge schnell und sachte in dessen Mund gleiten. Johns Keuchen wurde erstickt, während er sich automatisch noch mehr an den anderen Körper presste. Oberkörper an Oberkörper gedrückt, standen beide Männer angelehnt an der harten kalten Steinwand, versanken in ihrem Kuss und ließen die Zeit um sich herum stillstehen. Beide erzitterten vor Kälte während gleichzeitig, ihr nun wieder von Sherlock dominierter Zungenkuss, schauerartige kleine Blitzstöße durch ihre Körper schickte, die eindeutig nicht ihre Wirkung verfehlten, die beiden Männer für einen ungewollt kurzen Augenblick erbeben ließ. Ihre Zungen waren heiß, schenkten sich nichts, umschlangen sich verspielt, gingen auseinander, nur um sich dann abermals zu berühren. Johns Gesichtsausdruck wurde nach und nach leidender, er konnte sich bei Gott nun nicht mehr zusammenreißen, genoss sein Tun mit dem Größeren in vollen Zügen, bar jeden schlechten Gewissens, kam dem Anderen entgegen, presste schlussendlich auch den Rest seines unterkühlten Körper an den seines Freundes. Sie waren sich so unsagbar nah, nahmen die restliche vorhandene Wärme des jeweils Anderen in sich auf. Nach nur wenigen Minuten schließlich, entfernten sich Sherlocks Lippen kurz, nur Millimeter weit, von denen des Doktors. Dieser öffnete kurzzeitig die Augen, ließ sie halbgeöffnet, blickte hinauf in die Finsternis. Seine Atmung ging schnell, musste unwillkürlich schlucken. “War das alles?”, wollte Sherlock, ihr kleines Gespräch wieder aufnehmend, wissen. “Fühlst du dich jetzt besser?” Ein sanfter Hauch an diesem so kalten und ungemütlichen Ort. John erschauderte. Wie oft sollte das eigentlich noch passieren? Das machte einen noch schier wahnsinnig. War das überhaupt möglich oder gar gesund, so oft hintereinander Gänsehaut und Schauer zu bekommen? Dass der eigene so machtlose Körper, von diesen fühlbaren Ereignissen so durchgeschüttelt werden konnte. Unfassbar. … “Ja...” Ein verzweifeltes Lächeln stahl sich auf seinen Mund, wenn er bedachte, dass er sich in der Regel von keinem Mann anfassen lassen würde - ob er ihn nun kannte oder nicht. Und trotz allem… war ihm dieser hier, dieser Mann, der direkt vor ihm stand, welcher ihm so verdammt nahe war,… nicht im geringsten zuwider. Auch nicht vor einiger Zeit in seinem Bett,… diese langen schlanken Finger, überhaupt diese geschickten Hände,… so vertraut, so ungewohnt warm,… es war in der Tat angenehm, sehr sogar. John ertappte sich wie er ein bekanntes wohliges Gefühl zuließ, es dieses Mal gerne annahm, durch seinen Körper strömen ließ. Nicht zu vergessen ein starkes wellenartiges Stechen in seiner Magengegend, was Mann beim besten Willen mittlerweile nicht mehr ignorieren konnte. Dieser Mann,… Sherlock Holmes,… brachte seine Sinne, seinen Körper, seinen Geist gerade auf so ziemlich jede erdenkliche Art und Weise zum Schwanken, Vibrieren, Erzittern, Beben. Im selben Moment, diesen Gedanken noch im Kopf, drückte er sich noch weiter gegen den anderen Körper, woraufhin der Größere noch mehr an die Wand gepresst wurde. Ohne sich davon ablenken zu lassen, sprach Sherlock weiter gegen die erhitzten Lippen des Arztes. “Entschuldigung angenommen!” grinste er leicht. Der Veteran musste nicht lange überlegen bevor er antwortete “...Danke”. Er war wie gefangen, was Sherlock sehr deutlich und wohl bewusst spüren und heraushören konnte. Ganz vorsichtig - und so langsam, dass John es zuerst durch die schmerzhafte Kälte des Wassers gar nicht spüren konnte - bewegte Sherlock seine Hand an dessen Körpermitte, bewegte sie dort leicht, ließ sie einmal mit etwas mehr Druck über den Jeansstoff kreisen. Als diese, vorerst noch sanfte, Berührung realisiert wurde, war ein leises abgehaktes Keuchen zu vernehmen. Fest klammerte sich John an den Mantel, verkrallte sich beinahe schon mit aller Kraft in den Stoff - was ihm so langsam nicht mehr ausreichte. Abrupt ließ er los, schlang seinen linken Arm um Sherlocks Hals und drückte seine Stirn an die seines Kollegen. Eben jener blieb vorerst still, speicherte fast schon fasziniert die Laute Johns abermals in seinem Gedächtnis ab, konnte, um ehrlich zu sein, nicht genug davon bekommen, seinen Kollegen und Freund so zu hören. Anstelle seines Grinsen erschien mit der Zeit ein mildes Schmunzeln, wobei er die Tätigkeit seiner Hand dabei nicht ein stellte, ununterbrochen und quälend langsam weiter über den Jeansstoff strich, wo unter dem sich, deutlich fühlbar, schon langsam aber sicher etwas regte. Es dauerte nicht lange, da entkam dem Doktor schon ein leises Stöhnen, woraufhin Sherlock sofort erstaunt die Augenbrauen hob - ließen seine Taten und Berührungen den Arzt also wirklich nicht kalt. Johns Geständnis hallte in seinem Kopf wieder wie eine Tonband Aufnahme, Er hatte es gewusst, jenes Wissen ausgenutzt, so wahr er hier stand und sich inzwischen wahrscheinlich alles abfror… Himmel noch eins,…..wie lange brauchte Lestrade bitteschön um sie endlich zu finden?… Jedoch viel wichtiger war die Frage, wie lange es Sherlock noch aushielt nicht ‘komplett’ die Kontrolle zu verlieren, bis jetzt konnte er sich noch erfolgreich zusammenreißen… Wenn sie doch nur schon wieder in ihrer Wohnung wären. Es war mal wieder zum verrückt werden. “…Sherlock…” Angesprochener horchte auf, spürte den abgehackten unregelmäßigen Atem des Anderen an seinem Mund, verkrampfte sich augenblicklich, kniff die Augen zusammen und biss sich kurzzeitig schmerzhaft auf die Unterlippe. Wenn sie hier nicht bald raus kamen, konnte er für nichts mehr garantieren. Unverdrossen ließ der Detektiv seine Hand weiter kreisen, verstärkte dabei immer mehr den Druck, strengte sich gleichzeitig mühevoll an, sich nicht selbst all zu sehr zu erregen. Beharrlich blieb er bei der Sache, hörte das Wasser unter und neben ihnen unruhig platschen. Erst jetzt fiel dem Lockenkopf auf, wie stark sie sich schon bewegten, sich aneinander und gegen die Steinwand pressten. Er musste unbedingt einen halbwegs kühlen Kopf bewahren, hatte diese Sache hier nun begonnen und wollte es eigentlich auch nicht so schnell wieder beenden,… aber dieser Brunnen. Dieser verfluchte Brunnen. Leise schnaufend nahm er ohne Vorwarnung erneut Johns Lippen in Besitz, ließ sich ungehindert von seinem Körper führen. Des Doktors Unterleib fing von Neuem an zu kribbeln. Ein leichtes schmerzhaftes, süßes Stechen, welches von seiner Körpermitte aus durch seinen ganzen Körper floss, war fast zu viel. John musste für einen Moment lang den Kuss unterbrechen, tief ein atmen, um mit einem erzitternden Keuchen die Luft wieder aus seinen Sauerstoff unterversorgten Lungen frei zu lassen. Sich kurz sammeln, leckte sich dabei unbewusst über die feuchten Lippen, kam der sich bewegenden Hand Sherlocks entgegen. Dieser musste die Situation erst einmal verarbeiten, als er bemerkte, wie John ihm immer mehr und vor allem freiwillig entgegenkam. Das war doch echt nicht mehr zum Aushalten. Kurzum hörte der Consulting Detective mit seiner arbeitenden Hand auf, welche er daraufhin wieder rauf zu Johns Schulter hob und sie dort platzierte. Gerade als John - zu dessen eigenen Überraschung - einen enttäuschten Laut von sich geben wollte, wurde er schon nach hinten und zur Seite gedrückt. Erschrocken einatmend öffnete der Veteran seine Augen, spürte plötzlich, wie Sherlock sich mit ihm weiter zur Seite an der Wand entlang rollte, bis der Größere schließlich vor ihm stehen blieb und das Wasser um sie herum hörbar Wellen schlug. John atmete noch immer schwer, fühlte diesen gewissen Druck in seinem Unterleib und nun auch noch Sherlock, wie dieser sich abermals gegen ihn drückte. Plötzlich hob sein Kollege noch beide Hände, in welche er die Handgelenke Johns hielt, sie schnell über dessen Kopf an die nasse kalte Wand presste, dort eisern festhielt. “Sherlock, was-”, presste er keuchend hervor. Doch wurde sein Atem in der nächsten Sekunde von Sherlocks Kuss geraubt, der dieses Mal noch viel forschender und ausgehungerter war als der davor. Ihre heißen Zungen trafen sich mehrfach, um schmiegten sich abermals, ließen nicht mehr voneinander ab. Dadurch, dass sich der großgewachsene junge Mann so sehr gegen seinen Partner drückte, konnten beide, trotz des eiskalten Wassers, mehr als deutlich die immer stärker werdende und wachsende Erregung ihres Gegenübers wahrnehmen, spüren wie es dem Anderen erging, während sich ihre Unterleiber aneinander rieben, in der Hoffnung, die dort ausströmende Hitze so noch mehr in sich aufnehmen zu können. Beide Männer konnten sehr wohl von sich behaupten, dass sie noch nie, wirklich noch nie in ihrem Leben solch eine erregende und aufregende Erfahrung gemacht hatten, besonders Holmes nicht. Der Meisterdetektiv hätte jetzt höchstwahrscheinlich gemeint, dass er den theoretischen sowie den ‘praktischen’ Teil von solchen Dingen zwar kannte - wenn auch diese Studien zum Teil auch schon sehr lange her waren - es jedoch nie so…. reizvoll, so spannend und interessant gewesen war… Nicht bis er John Watson kennengelernt hatte… Seltsam aber wahr, wie Sherlock fand. Genauso erging es John. Unbegreiflich war die Erkenntnis, dass ihn dieses Spielchen hier unten, umgeben von Nässe, Kälte und Finsternis, so sehr anheizte und das alles nur der Taten dieses sturen Kindskopfes, des weltweit einzigen selbsternannten Consulting Detectives, seines Freundes wegen, den er, lange ohne es wahr haben zu wollen, in Wahrheit doch so mochte, so gerne hatte. ‘So etwas’ in einem verdreckten dunklen Brunnen zu treiben. ….Wenn man John das einige Tage zuvor noch gesagt hätte, wäre er wahrscheinlich aus einem Nervenzusammenbruch oder aber einem Gelächter nicht mehr raus gekommen. Doch jetzt tat er es wirklich, küsste seinen soziopathischen Mitbewohner in einem Brunnen…. und fand es auch noch aufregend. Bei Gott,… was machte dieser Holmes nur mit ihm?… Unermüdlich ließen sich beide Männer von ihrem Zungenkuss einnehmen. Vergaßen allmählich die Zeit und jene schaurige Umgebung um sie herum. Brannten diesen seltsam betörenden Augenblick in ihr Unterbewusstsein, während sie diese prickelnd schmerzhafte Spannung, vor Kälte zitternd, durch ihre Körper strömen ließen, sich mehr und mehr nach Erlösung sehnten. Beide. Sowohl Sherlock als auch John spürten wie sehr es ihnen nach Nähe und Berührungen dürstete. Des Detektives Gehirn wurde wieder mal erfolgreich Schachmatt gesetzt. Sein Körper hatte nun die Oberhand, zwang ihn sich vollkommen hinzugeben, führen zu lassen, trotz des vehement dagegen ankämpfenden Genies in seinem Inneren. Er keuchte einmal leise, wirkte auf sich selbst eher verkrampft, musste im nächsten Moment ihren Kuss unterbrechen. Der Detektiv schob langsam sein rechtes Bein nach vorne, dirigierte es direkt zwischen Johns. Letztgenannter biss die Zähne zusammen, unterdrückte ein weiteres leises Aufstöhnen. Es war bald wirklich nicht mehr zum aushalten, so sehr er auch versuchte sich wenigstens noch ein bisschen selbst im Griff zu behalten, sein Körper wollte und konnte einfach nicht mehr stillhalten, wollte sich, ganz im Gegenteil, noch mehr bewegen, sich dem Anderen entgegen drücken. Dass seine Handgelenke nicht gerade sanft über seinen Kopf an der Brunnensteinwand festgehalten wurde, war sein kleinstes Problem. Viel mehr stachelte ihn diese Position noch sehr viel mehr an. Ob er es nun wahr haben wollte oder nicht, diese leicht ruppige, dominate Art seines Kollegen,… fand er auf gewisse Art… nun,… anregend, neu, eher ungewöhnlich zwar und so anders als seinen bisherigen Erfahrungen auf diesem Gebiet. Aber wohl genau dieser Umstand trieb ihn nur noch mehr an, was er zuvor im Leben niemals für möglich gehalten hätte. “John,…” Schon wieder dieses Geflüster. Sherlock sollte gefälligst damit aufhören, sonst wurde sein älterer Kollege noch wahnsinnig. Dieser huschten deshalb abermals wohlige Schauer über den Rücken, schüttelte sich unmerklich, machte ein leichtes Hohlkreuz, während er weiterhin die Augen geschlossen hielt... Doch Moment. Sherlock spitzte die Ohren. Irrte er sich etwa, oder war da-… mit einem Mal herrschte vollkommene Stille… Sofort ruckte Sherlocks Kopf in die Höhe, lauschte erneut und konzentriert… Irgendetwas hatte er doch gerade eben gehört… Das war doch- “HEY FREAK, BIST DU DA UNTEN?” Erschrocken riss nun auch John die Augen auf, sah sogleich überrascht nach oben, spürte gleichzeitig noch den, sich stark auf und ab senkenden, Brustkorb des Größeren an seinen. Das war doch eine Frauenstimme, eine, die den beide wohl bekannt war. “Donovan, wenn ich bitten dürfte!”, kam es daraufhin schon ermahnend. Trotz der noch schweren Atmung riss sich der Doktor schließlich zusammen und meinte, noch etwas vor Kälte und Erregung zitternd, “Sie sind da…. Sherlock, sie haben uns endlich gefunden.” “Offensichtlich.”, entgegnete dieser nur, klang dabei aber nicht halb so begeistert, wie man es in seiner Lage vermuten hätte sollen. Zum einen, weil Lestrade sich eindeutig verspätet hatte, und zum anderen, weil sie trotz allem… unterbrochen worden waren. Der Größere wusste momentan ehrlich gesagt nicht ob er es gut oder schlecht finden sollte nun bald wieder aus diesem verdreckten Brunnen raus zu kommen. Die wohl selben Gedanken schwirrten zeitgleich dem Arzt durch den Kopf, konnte nicht verhindern ein klein wenig missmutig wegen dieser Unterbrechung dreinzuschauen. Aber ändern… nein, das wollte er die jetzige Situation trotzdem nicht, denn es stand felsenfest: Sie MUSSTEN hier definitiv wieder raus. Schon allein wegen ihren nassen schweren Klamotten und Sherlocks Verletzungen. Kurzum ließ der Detektiv plötzlich Johns Handgelenke los, brachte ein wenig Abstand zwischen sie beiden, sah dabei weiterhin nach oben. Der Veteran hörte noch wie sein Gegenüber leise und entnervt stöhnte, als er schon mit lauter Stimme nach oben rief. “Lestrade, wir sind hier unten!!” Alles dort oben schien prompt aufzuhorchen. Der Erste, der etwas sagte und sogleich einen Befehl ausrief, war Lestrade, gefolgt von Donovan, die sich mit den anderen Männern auch sogleich daran machte die ganzen Wiesenstücke, Äste und Laubreste von dem Brunneneingang zu entfernen. Und tatsächlich. Schon nach kürzester Zeit hatten sie das Loch freigelegt, vergrößerten es immer mehr, bis letztendlich der komplette Eingang frei war. Die ganze Zeit über, während nach und nach immer mehr Licht den Brunnen erhellte, hatte John seine Augen nicht von seinem Kollegen nehmen können. Starrte mehr, als diesen nur anzusehen, hielt dabei unbewusst die Luft an. Schon bei den ersten hellen Strahlen hatte er Sherlocks Gesicht, welches rauf zu den anderen gerichtet war, erblicken können. Sah ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Zweifel fragend an. Das, was gerade eben noch hier geschehen war,… war kein Traum gewesen, mit Sicherheit nicht, jedoch… während es, im Schutze der Dunkelheit so leicht gewesen war dem anderen offen zu begegnen, so unwirklich, unlogisch und gegen seine Natur fühlte es sich im Tageslicht der Realität wieder an. Diese sinnlich schmerzhafte Erfahrung konnte aber einfach nur echt gewesen sein, es ging gar nicht anders. Nun war der Doktor körperlich und geistig jedenfalls erstmal vollkommen fertig, kaputt und bis auf die Knochen durchgefroren. Sherlock, anscheinend, schien es währenddessen im Vergleich zu ihm ganz gut zu gehen, nur noch die nur langsam wieder abklingenden schnellen Atmung zeugte vom eben Getanen. Wie aufs Stichwort blickte eben jener nun zu ihm hinab, musterte ihn, sah ihm beinahe eindringlich und erschreckend tief in die Augen. Der Detektiv konnte mehr als deutlich an dessen Blick erkenne, wie konfus sich der Doktor gerade fühlen musste. In dessen dunkelblauen Augen stand, neben der eben erlebten Lust auch Unsicherheit geschrieben. Beide waren innerlich froh sich wieder sehen zu können, das Gesicht des Anderen nun wieder deutlich und klar erblicken zu können, was aber gleichzeitig eine seltsam angespannte Stimmung schaffte. Durchaus verständlich waren ihre Gedanken. Beide Männer waren in diesem Moment etwas durcheinander, sahen sich deshalb unentwegt einfach nur stumm an. “…Zum Glück,…”, schaffte es Watson schließlich doch noch die Stille zu durchbrechen. “…sind wir gleich draußen. Endlich wieder frische Luft.” Er sah dabei seufzend nach oben, konnte jetzt schon den angenehm frischen Naturduft wahrnehmen, den er ohne Umschweife sofort dankend in sich aufnahm. Sein an ihn geketteter Kollege tat es ihm gleich, sah wieder rauf, erkannte im selben Augenblick schon einzelne Köpfe, die von oben herab hektisch suchend durch das, noch auf dem Brunnenschacht liegende Gitter nach unten schauten, das Ermittler-Duo schlussendlich erblickten. “Sherlock, John! Alles klar bei euch, seid ihr verletzt?”, wollte Lestrade als Erstes wissen, dabei weiterhin nach unten schauend. Der Consulting Detective konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, sah kurz auf seine Uhr. “Acht Minuten zu spät Lestrade! Wenn alles anders gekommen wäre, hätten wir mittlerweile auch schon tot sein können!” Angesprochener konnte deutlich heraushören, dass es beiden wohl gut ging, wenn Sherlock noch so stichelnd und sarkastisch antworten konnte. Lestrade schüttelte leise auflachend den Kopf. Unmöglich dieser Sherlock Holmes. Erleichtert atmete er aus und stellte sich dabei noch etwas näher an den Rand des Brunnens. “Mal im Ernst Sherlock, ist bei euch alles in Ordnung?”, wollte er nochmals nachdrücklich wissen. “Uns ging es nie besser, ist sehr angenehm und gemütlich hier unten! Wie wäre es wenn alle kurz hier runterkommen zu einem feierlichen Teekränzchen?!”, entgegnete Sherlock leicht gereizt, mit zynischem Unterton und einem gespielt freundlichen Lächeln auf den Lippen. Lestrade verdrehte die Augen. “Ist ja gut, ich hab schon verstanden!” Donovan erschien neben dem Detective Inspector, stand dort mit den Händen in die Hüfte gestemmt, hob missbilligend eine Augenbraue. “Also wenn Sie mich fragen könnte dieser Kerl noch eine Weile länger da unten bleiben.” “Donovan!” Er sah sie warnend an, doch zuckte sie nur mit den Schultern, ging wieder zurück zu den anderen. Der DI hatte sich wieder aufgerichtet, fuhr sich kurz durch die silbergrauen Haare und rappelte sich auf. “Also dann Leute, keine Müdigkeit vorschützen.” Seinem Befehl Folge leistend bereiteten seine Männer ohne länger Zeit zu verlieren eine Brunnen Befreiungsaktion vor. “Sherlock, John!…”, rief Lestrade in den Brunnen. “Wir holen euch da jetzt raus!!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)