My Craft von Sas-_- (ein Minecraft-Abenteuer) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 – Die Ersten 100 ------------------------------------- Disclaimer: Minecraft gehört mir nicht. Wenn dem so wäre, gäbe es eine Möglichkeit Zombies zu zähmen. ~~~ Nach vielen weiteren gescheiterten Versuchen, einschließlich der Herstellung eines [HOLZKNOPF] und einer [HOLZDRUCKPLATTE], habe ich endlich herausgefunden, wie man Stöcke herstellt … mit Helenas Hilfe. „Hör mal, als ich gesagt habe, dass du clever bist, hab ich das tatsächlich auch so gemeint. Also … warum lässt du mich jetzt so hängen?“ „Tut mir leid. Ich habe noch nie Stöcke gemacht“, verteidigte ich mich, nachdem ich acht [STÖCKE] hergestellt hatte. Nun waren nur noch sechs Bretter übrig. „Ich hätte wissen müssen, dass wir mehr Holz brauchen würden. Aber dafür ist jetzt keine Zeit. Die Sonne geht gleich unter.“ Helena dachte einen Moment nach. „Okay, mit der Menge an Brettern und Stöcken, die wir noch haben, können wir keinen vollständigen Satz Holzwerkzeuge herstellen. Crafte stattdessen einfach ein Holzschwert und eine Holzaxt.“ Helena wies mich genau an wie die Werkzeuge herzustellen waren, damit ich nicht noch mehr Bretter verschwendete. Als das erledigt war, besaß ich ein scharfes [HOLZSCHWERT] und eine [HOLZAXT] in meinen Rucksack flogen, statt meines vollen Gürtels. „Gut. Wenn du nun ein Item aus deinem Rucksack haben möchtest, stell dir das Item einfach vor, während du in den Rucksack greifst und es fliegt automatisch in deinen Gürtel. Sei dir aber bewusst, welche Items du miteinander austauschen möchtest. Andernfalls gerätst du möglicherweise in Panik über verlorenes Zeug.“ Helena blickte zur untergehenden Sonne, bevor sie erleichtert aufseufzte. „Wir sollten es bis zum Einbruch der Dunkelheit zurückschaffen. Auf geht‘s.“ Für mich ist das in Ordnung, dieser Ort macht mir eine Gänsehaut! Helena war ziemlich grimmig, als sie von diesen Mobs gesprochen hatte. So etwas wie diesen Creeper möchte ich so schnell nicht mehr über den Weg laufen. Woher kommt so ein Ding überhaupt? Ist es das liebevolle Ergebnis einer Schlange und Dynamit? „Wo kommen Creeper überhaupt her? Ich hätte die gerne so weit weg von mir wie möglich.“ Ich heftete mich an Helenas Fersen und achtete darauf, alle Krater zu meiden, von denen ich hundertprozentig sicher war, dass sie von Creepern verursacht worden waren. „Viele der Mobs spawnen in der Dunkelheit selbst. Innerhalb der Sicherheit der Ursprungszone, kannst du sie bald da draußen herumstreunen sehen“, antwortete Helena. „Es ist … sicher … richtig? Ich meine … Ich möchte dich nicht ohne Schwert in Gefahr wissen.“ Ich tauschte mein neues Schwert gegen die Uhr, als wollte ich meine 'Furchtlosigkeit' unterstreichen, nur um festzustellen wie leicht das Ding tatsächlich war. „Kann das Teil Mobs wirklich Schaden zufügen?“ „Wie edel von dir, Liebes.“ Okay, jetzt macht sie das mit Absicht. „Und ja, die Ursprungszone ist sicher vor den Mobs. Manchmal verspotte ich die Zombies aus purer Langeweile von einem sicheren Ort aus.“ „Zombies … sicher. Warum bin ich nicht überrascht?“ „Ist es denn die Möglichkeit? Hast du tatsächlich das Buch über die Mobs gelesen?“, fragte Helena, als sie die Steinlinie zur Ursprungszone überquerte. „HA! Lesen!“, antwortete ich kopfschüttelnd als ich ebenfalls die Linie überquerte. „Wonach seh‘ ich für dich aus? Nem Leser? Ich bin eher so der praktische Typ.“ Ich nahm das [BUCH] aus meinem Gürtel und drückte es Helena in die Hand. „Gut. Wenn du der Meinung bist, das wäre nicht hilfreich, wer bin ich schon, dass ich da widersprechen könnte?“ Sie nahm am Rand der Ursprungszone Platz und blickte hinüber zum Saum der Bäume. Schließlich ging die Sonne unter und hüllte die sonst so vor Lebhaftigkeit strotzende Wiese in ein Meer aus Schwarz. Das einzige sichtbare Licht kam vom Haus hinter uns und der Mondsichel am Himmel. Ich nahm neben Helena Platz und grübelte schweigend nach. Mobs kommen also aus der Dunkelheit. Aber dieser Ort ist sicher? Helena sagte, sie würde es mir schon noch erklären, also nerv ich sie erstmal nicht damit. Ich frage mich, ob Mobs in der Leere aufgetaucht wären, wenn ich nicht rechtzeitig entkommen wäre. Verging in der Leere überhaupt Zeit oder gibt es überhaupt eine Art Zeitlimit? Und wenn die Existenz aller Crafter in dieser Leere beginnt, warum bin ich dann keinem einzigen begegnet? Vielleicht konnte ich sie einfach nicht sehen und sie mich nicht. Ich wünschte wirklich, ich hätte gerade einen anderen Crafter zur Hand, den ich das alles fragen könnte. Sekunde. Helena hat gesagt, ich sei die Nummer 999.999.999, oder? Das bedeutet, dass es wenigstens einen Crafter mit weitreichenderen Kenntnissen über diesen Ort geben muss. Vielleicht könnte ich die Crafter nach diesem unerklärlichen Gefühl der Normalität fragen, das ich bei bestimmten Dingen verspüre. „Hey, Helena“, begann ich, „wenn ich die Nummer 999.999.999 bin, heißt das doch, dass es 999.999.998 andere Crafter in dieser Welt geben muss, oder?“ „Im Idealfall ja. Aber wahrscheinlich eher nicht“, antwortete sie kurz angebunden, immer noch damit beschäftigt, den Saum der Bäume nach Mobs abzusuchen. „Es wäre töricht anzunehmen, dass jeder andere Crafter die Wildnis, die Mobs und vor allem andere Crafter überlebt hat.“ „Oh, verstehe.“ Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Ich weiß nicht, was ich gruseliger finden soll: Die Mobs oder die Vorstellung, dass Crafter Willens sein könnten sich gegenseitig zu töten. Wäre es nicht sinnvoller, zusammenzuarbeiten? Die Mobs bekämpfen, eine Gemeinschaft gründen, expandieren, gedeihen. So was eben. „Ich lebe seit 500 Jahren auf dieser Wiese. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, an dem die Ersten 100 ins Leben gerufen wurden.“ Helena lehnte sich zurück und betrachtete den Mond, während sie in Erinnerungen schwelgte. Die Ersten 100? 500 Jahre!? Wie alt ist sie!? Auch wenn die Zeit hier anderen Gesetzen unterliegt, ist das trotzdem eine Menge verschwendeter Lebenszeit. „Wenn irgendjemand Minecraftia überleben könnte, wären es mit Sicherheit die Ersten 100 Crafter.“ Helena schloss die Augen, während sie ihre Geschichte erzählte. „Sie haben mein Haus gebaut, ebenso den Ursprung. Sie wussten, dass noch mehr Crafter kommen würden und so baten sie mich, den Neuankömmlingen zu helfen, sie zu führen, ihnen eine Richtung zu weisen, der sie folgen konnten. Und ich sollte jedem Crafter eine Zahl zuweisen, damit wir wussten wie viele es gab.“ „Du zählst also seit 500 Jahren alle Crafter!?“, entfuhr es mir. „Das war das Mindeste, was ich tun konnte, nachdem sie mir dieses schmucke Häuschen gebaut haben und die garantierte Sicherheit der Ursprungszone. Zertifizierer sterben nicht an Hunger oder Alter.“ Sie lächelte mich an. „Bei etwa der 400.000.000-Marke habe ich vielleicht den Überblick verloren, aber das hab ich wieder ausgebügelt. Außerdem lerne ich all die farbenfrohen Crafter kennen, die ihre ersten Schritte in diese Welt machen.“ *UHNNN!* „Was war das?“, fragte ich vorsichtig. Helena stand auf und zeigte zu den Bäumen hinüber. „Zombies.“ Ich kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können, aber die unscharfen grünblauen Wesen, welche langsam näher kamen, konnte ich kaum erkennen. „Also, wirst du gegen sie kämpfen, Liebes?“ Helena grinste, während sie mich mit dem Ellbogen anstieß. „Wo du doch eher der praktische Typ bist, oder etwa nicht?“ Ich zögerte. Obwohl ich noch nie zuvor von Zombies gehört hatte, kam dieses seltsame Gefühl der Normalität in mir hoch und sagte mir, dass die Schwäche der Zombies ihr Gehirn war. Und auch, dass ich mich in einen verwandeln würde, wenn ich einen Biss kassierte. Außerdem waren ihre Körperteile aufgrund ihrer … Untotheit … verrottet und konnten sich deswegen nicht mit der Geschwindigkeit eines normalen, nicht untoten Menschen messen. Es ist dunkel, obwohl der Mond scheint. Und wenn ich diese Dinger nicht richtig sehen kann, könnte sich einer davon leicht von hinten an mich heranschleichen oder sie könnten mich umzingeln, und dann wäre ich ein Zombie-Futter. Ich frage mich, ob ich gut schmecke. Wahrscheinlich nach Karotten, nachdem das ist alles ist, was ich bis dato verdrückt habe. Sagt man nicht, dass Karotten die Sehkraft verbessern, oder so ähnlich? Wenn ja, müssen die Leute gelogen haben, um Kinder dazu zu zubewegen, mehr Gemüse zu essen. Denn ich sehe einen Scheiß. Moment. Wer sind „die Leute“, an die ich gerade gedacht hab? GAH! Das geht mir auf die Eier. Vergiss dieses Konzept von Normalität, akzeptier die Dinge einfach wie sie sind, bis du ein paar Antworten bekommst! Wie auch immer, diese Zombies sind Mobs also können sie mich töten. Und ich weiß nicht, wie viel Schaden sie anrichten können. Aber ich weigere mich, das Buch zu lesen, um es herauszufinden. Diese Genugtuung gönne ich Helena einfach nicht. Und vor einem Kampf zurückschrecken, würde sie erst recht selbstgefällig stimmen und wäre eine Beleidigung für meinen Testosteronspiegel. Also … „YAH!“, schrie ich als ich über die Steinlinie sprang und mich auf die nächste blau-grüne Gestalt stürzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)