Du in "Haunting Ground" - Wirst du überleben? von Mondpiratin (Eine Fanfiktion zu Haunting Ground mit DIR in der Hauptrolle!) ================================================================================ Kapitel 2: Der Gärtner mit dem grünen Daumen -------------------------------------------- Deine Erkundung in deiner Umgebung lässt dich schlussfolgern, dass du in einen alten Schuppen gesperrt wurdest. Das bemerkst du unter anderem an den vielen Werkzeugen, die du hier finden kannst. Spitzhacken, Spaten, alte Besen und Mistgabeln sind zusammen in eine Ecke gestellt worden. Unter anderem findest du auch einen alten zerbeulten Eimer. Du bist sehr durstig und hoffst, darin etwas Wasser finden zu können. Doch als du den Eimer mit deinen zerkratzten Händen hochnimmst, lässt du ihn vor Schreck wieder fallen. Du siehst viele viele Kakerlaken und andere Käfer aus dem Eimer herauskrabbeln. Angewidert gehst du rückwärts und stößt mit dem Rücken gegen die hölzerne Wand. Deine Beine fühlen sich teilweise immer noch ein wenig taub an, was dich beim Gehen ein bisschen behindert. An Bauchschmerzen leidest du auch, was größtenteils daran liegt, dass auch dein Magen leer ist und dein Körper nicht nur nach Flüssigkeit, sondern auch nach Nahrung schreit. Du bemerkst außerdem auch immer noch das Brummen in deinem Kopf, was weniger geworden ist aber trotzdem immer noch präsent. In einem zerbrochenen Spiegel an der Wand siehst du, dass du immer noch in den Kleidern gekleidet bist, die du auch zum Zeitpunkt des Reitunfalls getragen hast, nur jetzt sind sie verdreckt und zerrissen. Die weiße Bluse hat zerfetzte Ärmel, die braune Weste hat ein großes Loch am Kragen und an der Brust, der Gürtel um deine schwarze Jeans ist ebenfalls beschädigt und die Hose hat an den Knien große Risse, durch welche man deine zerschrammten Knien erkennen kann. Über deinen Augenbrauen ist eine große Platzwunde, welche genäht wurde. Mit den Fingerkuppen tastest du die zarten Fäden ab. Derjenige, der deine Wunde genäht hat, musste handwerklich sehr geschickt sein, denn die Abstände waren sauber und die Nähte gleichmäßig und sehr dezent, sie hielten alles gut zusammen. Schrammen und andere Wunden  in deinem Gesicht sind nicht versorgt worden, sie sind dreckig und verklebt, außerdem brennen sie. Im Schuppen ist immer noch der stechend rostige Geruch, der sich schon seit einer ganzen Weile in deinem Riechorgan bemerkbar macht. Ein grausiger Fund erklärt seinen Ursprung, denn an der Decke sind überall tote Hühner verkehrt herum aufgehängt worden. Sie haben keinen Kopf mehr und unter ihnen befindet sich eine frische Blutlache. Dir wird schlecht. Daher kam also auch das tropfende Geräusch. Wer tut so etwas grässliches? Für dich sieht das aus, als ob hier eine Art satanistisches Ritual abgehalten wurde. Du kommst aus einem christlichen Elternhaus und das hier stimmt nicht mit deinen Werten überein. Die armen Hühner, dies war sicherlich ein sehr qualvoller Tod. Es stinkt überall nach Verwesung, weswegen dir die Entscheidung nicht schwerfällt, den Schuppen so schnell wie möglich zu verlassen. Vorsichtig drückst du gegen die Tür und hörst deutlich das laute Knarren des Holzes, als die Tür sich nach außen bewegt. Draußen blickst du in die finstere Nacht, der Blick nach oben zeigt dir ein paar Sterne am Firmament. Du suchst den Mond, doch er scheint unter den schwarzen dunklen Wolken versteckt zu sein. Nachdem sich deine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkennst du einen Garten um dich herum. Du machst einen Schritt vorwärts und hörst das Gras und das Knistern von Laub unter deinen Füßen. Links von dir steht ein riesiger Baum, erhöht durch eine steinerne Treppe. Du hörst außerdem das leise Knistern von Fackeln. Vor dir entdeckst du eine große Steintreppe, die hinauf in ein großes Anwesen zu führen scheint. Über dem Geländer leuchten die besagten Fackeln. Kurz überlegst du, die Treppe hinaufzugehen, als du erschreckst. Irgendwo raschelt es. Ein Tier? Du fühlst dich beobachtet. Dein Puls rast. Panisch siehst du dich um. Da! Hinter einer großen Eiche kannst du eine dunkle Gestalt erkennen. Du bekommst es mit der Angst zutun und rennst ohne viel zu denken los, weiter in den Garten hinein, völlig kopflos und unwissend, wo du gerade hinläufst. Du kommst an offenen Gattern und Gehegen vorbei. Alle sind sie leer und unbenutzt, das kannst du gerade noch so beim Vorbeilaufen erkennen. Hinter einer kleinen Mauer duckst du dich. Du kauerst dich zusammen, machst dich so klein, wie du nur kannst. Dein Fluchtinstinkt will dich eigentlich noch weitertreiben, doch du hoffst, dass du den Verfolger austricksen kannst. Dein Puls ist immer noch in einer enormen Geschwindigkeit am Werk, du hörst dein Herz im Kopf pumpen. Du lauschst in die Dunkelheit hinein. Du kannst die Schritte eines Menschen hören. Jemand rennt hinter dir nach links und rechts, bleibt kurz stehen. Das sind genau die Momente, wo du anfängst zu beten, dass er dich nicht entdeckt hat. Doch du hast Glück im Unglück. Irgendwann entfernen sich diese Schritte, werden immer leiser, immer leiser, bis sie schließlich vollends in der Nacht verstummen. Also hat dein Instinkt dir die Wahrheit gesagt, da ist jemand, der dich beobachtet und verfolgt hat. Nur jetzt kommt dir ein neuer Gedanke auf: ist es klug, wegzulaufen? Um herauszufinden, wo du bist, musst du andere Menschen finden, die dir diese Frage beantworten können. Der Schuppen und deine Entführung haben dich aber misstrauisch und ängstlich gemacht. Du atmest tief ein, um neuen Mut zu fassen, dann verlässt du dein Versteck und machst dich auf, den Garten zu erkunden. Du stehst mitten auf einem Innenhof, wo sich mehrere Wege kreuzen und in verschiedene Richtungen führen. Das Zentrum bildet ein riesiger Springbrunnen mit einer Statur an der Spitze. Die Hecken um den Brunnen sind akkurat geschnitten, scheinbar kümmert sich jemand sehr aufwendig um die Pflanzen. Der Brunnen allerdings ist schon sehr alt und schäbig. Mit den Fingern fasst du über die weiße Farbe, die langsam von dem grauen Stein abblättert. Du hast nun mehrere Möglichkeiten: entweder nimmst du die Treppe hinauf in das Schloss oder du erkundest den Garten. Nach einiger Überlegung entscheidest du dich für Möglichkeit zwei. Den Garten. Als du dich weiter fortbewegst, hörst du das Geräusch einer großen Gartenschere. Außerdem nimmst du wahr, dass jemand eine Melodie summt. Die Melodie klingt freundlich, jemand, der so summt, scheint entspannt zu sein. Vielleicht war das der Gärtner. Ein Gärtner, der bei der Arbeit fröhlich summt wird wohl nicht derjenige sein, der dich entführt hat, denkst du dir. In deiner wagen Erinnerung siehst du immer noch eine vermummte Gestalt vor dir, die sich hinter einem Baum versteckt hielt und einen Bogen gespannt hatte. Durch die Kapuze, die er im Gesicht hatte, konntest du sein Gesicht nicht erkennen, warst dir aber von der Statur sicher, dass es ein Mann gewesen ist. Du folgst nun dem Gesumme und erreichst einen gepflegten Teil des Gartens. Wunderschöne Blumen und gigantische Hecken wachsen hier. Deine Augen können sich kaum satt sehen an den Lilien, Rosen und Nelken, die unter den Laternen in der Nacht in den prächtigsten Farben schillern. Und die Hecken, du hast noch nie im Leben so eine Kunstform gesehen. Sie waren sauber und präzise geschnitten in Form verschiedener Figuren. Du erkennst eine Tänzerin, ein Vogel, eine Krone... daneben stand auch die Quelle der Summenden Melodie: ein riesiger kräftiger Mann. Du siehst hoch auf den kahlen Hinterkopf, der viel zu klein im Verhältnis zum mächtigen Oberkörpers ist. Allgemein wirken die Proportionen des Mannes nicht wirklich gut entwickelt. Die Arme sehen viel zu lang aus und der Mann hat einen großen Buckel. Jeder seiner Bewegungen sehen sehr mühevoll aus, er wirkt auf dich nicht wirklich menschlich geschickt. Aber du willst dir kein Vorurteil erlauben. Er ist einige Köpfe größer, als du, fast schon ein Riese und ist in alte Lumpen gekleidet. Dieser riesige hünenhafte Mann schneidet gerade an einer Figur, die aussieht wie eine Frau mit einem Hund. Du beobachtest ihn bewundernd aus sicherer Entfernung.  Nicht nur ein Gärtner also, sondern auch ein Künstler. Du bist beeindruckt und fasst neuen Mut. Wer so wundervolle Figuren aus Hecken zaubert, musste doch vertrauenswürdig sein. Du gehst auf den Fremden zu. „Entschuldigen Sie. Können Sie mir helfen?" Der Fremde kratzt sich grunzend am Kopf und sieht sich irritiert grunzend um. Immer wieder bewegt sich sein Kopf nach links und rechts. Er kann dich nicht entdecken. „Hier unten", versuchst du ihm, zu helfen. Der Riese schaut nach unten. Erst jetzt siehst du das entstellte Gesicht mit der Zahnlücke und die Mimik einer "Bestie". Diese kalten toten Augen unter den Stirnfalten sagen dir deutlich: dass da war kein Mensch. Dein Herz beginnt wieder, schneller zu rasen. Der Koloss lässt seine Gartenschere fallen, direkt neben dir. Dann beginnt er, laut juchzend mit den Armen und Händen zu wedeln. Du schreist. Schließlich rennt er auf dich zu, wie in einem schlechten Horrorfilm. Du nimmst die Beine in die Hand und läufst. davon, so schnell du kannst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)