A Forbidden Memory von UsakoChan (Die Suche nach einer verlorenen Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 1: Schmerzhafte Liebe ----------------------------- So, da is sie, meine was weiß ich wie vielte Geschichte^^ Ich hoffe, sie gefällt euch und ich bekomme eien Menge Kommentare. Viel Spaß nun beim ersten Kapitel! Es war einer dieser quälend heißen Tage im alten Ägypten. Eine junge Frau schritt einen der vielen, unendlich langen Gänge im Pharaonenpalast entlang. Sie litt, sie litt furchtbar, denn in nicht mal 24 Stunden sollte sie mit dem mächtigsten Mann im ganzen Land verheiratet werden, mit dem Pharao höchstpersönlich! Doch war diese Heirat nicht das, was sie eigentlich wollte, denn in ihrem Herzen sah es seit Langem schon ganz anders aus, als noch bis vor ein paar Wochen. Seit geraumer Zeit schon spürte sie, dass es nicht Yami, der Pharao, war, den sie wollte. Nein, der Mann, den sie wollte, war jener, dem es von Geburt an verboten wurde, zu lieben. Er war ihr so nahe, jeden Tag sah sie ihn und doch war er meilenweit entfernt von ihr. Es schmerzte sie, die ganze Zeit an der Seite des Pharaos sitzen zu müssen, ohne die eigentlichen Gefühle offenbaren zu dürfen. Einst gab es eine Zeit, in der ihr Herz für den Pharao schlug, aber nachdem ER in ihr Leben trat, hatte sich alles verändert. Zu der Zeit, als der Pharao noch über ihr Herz regierte, wurde sie von ihren Eltern dem jungen Herrscher versprochen. Doch als ob das Schicksal etwas gegen diesen Bund gehabt hätte, trat jener in ihr Leben, der ihre Liebe von nun an erhalten sollte. Sie wusste, dass es nun an der Zeit war, ihm ihre Gefühle zu gestehen, obwohl ihr bewusst war, dass ihr Geliebter sie niemals erwidern konnte. Aber ihr war genauso bewusst, dass, wenn sie es ihm nicht gestünde, es sie innerlich zerreißen würde. Vielleicht nicht sofort, aber allmählich, wenn die Jahre verstrichen, wenn sie ihn Tag ein, Tag aus sehen müsste, er sich vor ihr demütig verbeugen würde und sie " Meine ehrenwerte Gebieterin" nannte und wenn sie letztendlich die Kinder eines Mannes gebären würde, den sie nicht liebte, aber dennoch geheiratet hatte. Ja, spätestens dann wäre ihr Herz an dieser Verzweiflung zerbrochen. Doch bevor das geschah, musste sie es ihm wenigstens sagen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der junge Priester Seth ging gedankenversunken in den Gängen des Palastes umher. Seit einiger Zeit schon musste er ständig an SIE denken! Sie, die dazu bestimmt war, am nächsten Tag zur Gemahlin des Pharaos zu werden. Er wusste, dass es ihm verboten war, diese Art von Gefühl überhaupt zu empfinden, vor allem aber gegenüber der künftigen Königin, SEINER Königin. Und doch konnte er nicht anders, als Tag für Tag, Nacht für Nacht nur an sie zu denken. Jedes Mal, wenn er zum Pharao musste, konnte er sicher sein, dass sie, seine geliebte Ino, ebenfalls dort sein würde. Und der Tag konnte noch so schlecht sein, wenn er sie sah, war alles vergessen und er verspürte ein unglaubliches Glücksgefühl. Sie hatte sein Herz verzaubert. Das Herz, das sich nie zuvor für Gefühle wie Liebe interessierte. Seth war klar, dass er wahrscheinlich dazu verdammt war, Ino für immer an der Seite des Pharaos zu sehen. Und er würde niemals das Recht besitzen, ihr seine Liebe zu gestehen, geschweige denn mit ihr jemals wieder zu reden. Als Frau des Pharaos war es ihre Pflicht, mit keinem Mann, außer mit dem Pharao selbst, zu reden. Man wollte es verhindern, dass sie in Berührung " unwürdiger" Männer kam, die dann womöglich Kinder zeugten. Der Pharao war der Einzige, dessen Kinder sie zur Welt bringen durfte. Es schmerzte Seth, sich vorzustellen, dass sein großer Herrscher, den er so verehrte, aber gleichzeitig auch so sehr hasste, das Mädchen berührte, welches er so sehr liebte. Das sein Herrscher dieses Mädchen heiratete und für immer zu seinem Eigentum machte. Er konnte und wollte sich das nicht vorstellen, aber dennoch war es langsam an der Zeit für ihn, sich einzugestehen, dass er sich in die Falsche verliebt hatte. Er fasste den Entschluss, gleich nach der Hochzeitszeremonie seine Gefühle abzulegen und sich diesen danach nie mehr hinzugeben. Er beschloss, sie wie die Gemahlin des Pharaos zu behandeln, die man verehren, aber nicht lieben sollte. Auch, wenn es ihm noch so schwer fiel, er musste sich wieder ganz seiner Aufgabe als Priester widmen. Außerdem stand für ihn bald die Prüfung zum Hohepriester an und wenn er zu einem geweiht werden wollte, war es nun wichtig, auch etwas Anständiges dafür zu leisten. Seth atmete tief ein, dann drehte er sich auf dem Absatz um und wollte in den Haupttempel gehen, als er plötzlich ein leises Schluchzen wahrnahm. Er konnte deutlich wahrnehmen, dass es eine Frau war, die dort weinte. Er überlegte kurz, ob er zumindest mal nachsehen sollte, obwohl er mit Frauen doch eigentlich nichts zu tun haben dürfte. Er hatte das seltsame Gefühl, dass gerade er es war, der dort gebraucht wurde, aber er konnte sich nicht erklären, warum. Erst trugen ihn seine Füße mit langsamen Schritten, dann, je näher er dem Weinen kam, desto schneller bewegten sich seine Füße, die plötzlich anfingen zu rennen. Doch als er um eine Ecke bog, bekam ihm das Gefühl, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, dem Schluchzen nicht zu folgen. Aber andererseits... Da sah er sie! Ino saß auf dem harten Steinboden und weinte. Seth konnte es nicht ertragen, sie so zu sehen, wollte wissen, wer es wagte, sie zum Weinen zu bringen, ohne zu ahnen, dass die Liebe, die sie für ihn empfand, der Grund dafür war. Er bewegte sich einen Schritt auf sie zu. Das schien sie gehört zu haben, denn sie blickte erschrocken auf und sah ihn mit geweiteten, verweinten Augen an. Das war der Augenblick, der das Leben beider sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft schlagartig verändern sollte... Tadaaa! Dat wars! Hats euch gefallen *hoffnungsvollguckt* Das zweite Kapitel muss aber warten, da ich in den nächsten zwei Wochen im Praktikum bin. Also, schreibt Kommis, dass die Finger rauchen!^^ Kapitel 2: 5000 Jahre später... ------------------------------- Soo! Jetzt hab ich's endlich geschafft^^, aber vielleicht sollte man von diesem Kapitel nicht allzu viel erwarten... nya, lest einfach!^^ Kapitel Zwei " Er bewegte sich einen Schritt auf sie zu. Das schien sie gehört zu haben, denn sie blickte erschrocken auf und sah ihn mit geweiteten, verweinten Augen an..." Es war mitten in der Nacht, als ich übermüdet die Augen aufschlug. Mit einem tiefen Seufzer setzte ich mich auf und blickte im Zimmer, in dem ich schlief, umher. Schon wieder hatte ich diesen seltsamen Traum gehabt und wieder hatte er an der selben Stelle aufgehört. Langsam reichte es mir! Wollte der Traum mir irgendetwas sagen oder war das nur irgendein Müll, den meine Fantasie nun schon seit bestimmt sechs Jahren fabrizierte? Langsam stand ich auf und bewegte mich zu dem großen Zimmerfenster. Ich zog die dünnen Vorhänge auf und blickte auf die hell erleuchtete Stadt. Diese vielen Lichter waren ein schöner Anblick. Seit Jahren schon hatte ich nicht mehr die Gelegenheit gehabt, dieser Lichter zu sehen. Denn solange ich meine Zeit bei Marik verbrachte und als einer seiner Raritätenjäger arbeitete, musste ich mich im Untergrund halten. In Gedanken daran versunken blickte ich gen Himmel und sah den Vollmond, der wie ein großer, runder Teller über der Stadt schwebte. Auch den Mond konnte ich in der Zeit nie richtig betrachten, obwohl sein Licht immer etwas Beruhigendes für mich hatte. Als mir klar wurde, dass ich endlich, nach so langer Zeit, wieder frei war, merkte ich, wie eine kleine, einzelne Träne sich einen Weg auf meiner Wange bahnte. Ich wischte sie weg und verrieb sie nachdenklich zwischen zwei Fingern. Es war schon ewig her, dass ich geweint hatte. So lange, dass ich mich überhaupt nicht daran erinnern konnte. Ich wusste, dass ich im Waisenhaus niemals geweint hatte und auch nicht, als ich bei Marik war. Aber was war vor all dem? Hatte ich vielleicht geweint, als meine Eltern mich verlassen hatten? Hatte ich überhaupt welche? Wo lebte ich bis vor meinem sechsten Lebensjahr? All diese Fragen hatte ich mir früher mal gestellt, aber irgendwann hatte ich es aufgegeben, nach einer Antwort zu suchen. Während die Träne zwischen meinen Fingern langsam trocknete, schaute ich wieder zum Mond und musste plötzlich an meinen Traum denken. Seit damals, als ich zehn war und Mariks Schwester mich gefunden hatte, hatte ich auch diesen Traum, das wurde mir in der Zwischenzeit bewusst. Aber trotzdem konnte ich mir nicht erklären, was es damit auf sich hatte! Ishizu erzählte mir damals alles vom Pharao und davon, dass dieser gefunden werden müsste. Ich erfuhr auch, dass ihr Bruder nach dessen Macht strebte, diese aber niemals erlangen dürfe, da sonst die Welt in großer Gefahr schweben würde. So kam es, dass ich mit dreizehn bei Marik einstieg und den Pharao ebenfalls suchte. Vor ein paar Wochen geschah es dann, dass ich den Pharao fand und Marik daran gehindert wurde, seine Macht zu übernehmen. Stattdessen verschwand er spurlos und ich hoffte ein bisschen, dass nun auch dieser Traum verschwinden würde, aber es schien, als wäre er immer deutlicher geworden. Während ich am Anfang immer nur irgendwelche Umrisse von Personen in einem ziemlich dunklen Gang sah, erkannte ich nun deutlich, dass ein junger Mann auf jemanden zukam. Ich wusste nicht genau, warum, aber er schien auf mich zuzugehen. Ich konnte mich selbst nicht sehen, aber ich sah, dass dieser Mann mich fragend anstarrte. Außerdem schien das Ganze in einem ägyptischen Tempel oder so was zu spielen, denn ich konnte mittlerweile erkennen, dass sich an den Wänden ziemlich viele Hieroglyphen befanden. Ich überlegte, ob ich wieder ins Bett gehen sollte, aber ich entschied mich doch dagegen. Ich hätte eh nicht mehr schlafen können. Also zog ich mir meine Sachen an und beschloss, einen kleinen Nachtspaziergang zu machen. Der würde mich vielleicht auf andere Gedanken bringen. Ich verließ also mein Zimmer und bewegte mich langsam auf den Fahrstuhl zu. Während ich so vor mich hin schritt, dachte ich nach. Es war verrückt! Nachdem das Battle- City- Turnier beendet war, wurde mir von einem kleinen Jungen mit Tarzanfrisur angeboten, bei ihm und seinem großen Bruder, dem steinreichen Jungmillionär und Firmenboss Seto Kaiba, zu leben. Mokuba meinte, ich sei mit den beiden zusammen im Waisenhaus gewesen. Das Seltsame daran war aber, dass weder ich noch Kaiba irgendeine Erinnerung daran hatten. Wahrscheinlich verwechselte mich Mokuba mit jemanden. Aber zumindest hatte ich so einen Ort, wo ich vorerst bleiben konnte, auch wenn mir die beiden Kaiba- Brüder ziemlich auf die Nerven gingen. Die " Kaiba Corporation" war in gewisser Weise ein recht interessanter Ort. In den ersten Stockwerken befanden sich die Testhallen für sämtliche neuen Dueldisks, die nächsten Stockwerke bestanden nur aus Entwicklungsräumen, ein paar weitere gehörten dann speziell zur Firma, in den Büros wurden dann hauptsächlich von Kaiba selbst Geschäfte aller Art gemacht und die letzten drei Stockwerke stellten den privaten Bereich der Kaibas dar, soll heißen, hier wohnten die beiden. Na ja, so kann man immerhin nicht zu spät zur Arbeit kommen. Mit einem leisen " Pling" öffnete sich die Fahrstuhltür ( verflucht, wie nennt man diese Türen bloß??) und ich trat, immer noch in Gedanken versunken, ein. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich noch nicht einmal merkte, dass ich beobachtet wurde, als ich das Gebäude der " Kaiba Corporation" verließ. So, das war's! Ich hab ja gesagt, dass dieses Kapitel der totale Reinfall geworden is... mann! Also, falls es jetzt einer nicht verstanden haben sollte, worin bei diesem Kapitel der Zusammenhang mit dem ersten Chapter ist. Das Erste is sozusagen sowohl die Einleitung für meine Story (damit in etwa klar wird, was vor 5000 Jahren in Ägypten passiert und mit der Zeit in Vergessenheit geraten is) als auch der Traum von Ikuni, der aber im Laufe der Geschichte noch fortgesetzt wird^^ Nya, eigentlich war dieses Kapitel noch ein bisschen länger, aber das hat sich bald noch schlechter angehört, als dass, was ich euch hier zeige... Ok, wär aber nett, wenn wieder so viele Kommentare kommen, wie beim ersten Kapitel. Es müssen auch keine besonders freundlichen sein, Hauptsache, es wird überhaupt etwas dazu gesagt^^ Kapitel 3: Dunkelheit --------------------- Moin!^^ Da bin ich mit Chappie Drei, hab mich diesmal beeilt. Ich hab mich bemüht, dieses Mal mehr zu schreiben als sonst, ich hoffe bloß, dass es nicht zuu viel wurde^^ Nya, viel Spaß beim Lesen! Kapitel Drei Wie leer so eine Stadt in der Nacht doch sein konnte. Nur hier und da fuhren ein paar Autos, aber sonst war außer mir niemand unterwegs. Oder... etwa doch?! Plötzlich bekam ich so ein Gefühl, verfolgt zu werden. Wachsam sah ich mich um, aber ich konnte niemanden entdecken. Sollte ich mir das etwa nur eingebildet haben? ... Nein, eindeutig nicht! Denn auf einmal war es wieder da, dieses Gefühl jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Es war wie eine böse Aura, eine Aura, die mir ziemlich bekannt vorkam. Sie kam beinahe hundertprozentig Mariks bösem Ich gleich, aber er war es definitiv nicht, das konnte ich spüren. Aber dieses Etwas... oder war es Jemand?... war ziemlich nahe an mir dran, zu nahe für meinen Geschmack. Langsam bewegte ich mich vorwärts und wie ich es mir gedacht hatte, verfolgte mich diese Aura weiter. Plötzlich wurde es immer kälter und allmählich wurde mir doch etwas seltsam zumute. Aus diesem Grund fing ich an zu laufen, ich lief so schnell ich konnte. Ich wollte bloß weg! Aber ich konnte nicht, denn so schnell ich auch lief, plötzlich fiel mir auf, dass ich immer an den selben Häusern vorbei rannte. Es hatte keinen Zweck, ich saß in der Falle! Aber wo zum Teufel war ich? Zwar waren die Häuser und Straßen noch da, aber der Himmel hatte den Farbton eines bedrohlichen Violetts angenommen. Außerdem war es verflucht kalt geworden, schweinekalt konnte man sagen. Und da schoss es mir plötzlich durch den Kopf: " Nein... bin ich etwa..." " Im Reich der Schatten, genau!" Woher kam diese Stimme? Ich konnte eindeutig diese negative Energie spüren, aber es war nach wie vor niemand zu sehen. " Wo bist du? Zeig dich gefälligst!" rief ich. " Nanu? So mutig?" In der Stimme war ein dreckiges, kaltes Lachen zu hören. " Du brauchst dich nicht verstellen. Ich kann deine Angst deutlich in deinen Augen sehen. In deinen wunderschönen Augen, die für gewöhnlich nichts als falsche Stärke und ebenso falschen Mut ausstrahlen, aber hier in der Dunkelheit Angst und Schwäche zeigen. Ist es nicht so? Du hast große Angst, hab ich Recht... Ikuni Kushino?" Ich erschrak! Woher kannte diese Stimme meinen Namen? " Wer... wer bist du?" Meine Stimme zitterte, er hatte Recht, ich hatte Angst, sehr große sogar. " Aber das weißt du doch! Du musst dich nur einmal umsehen..." Was sollte das denn bringen? Ich konnte doch niemanden sehen. " Ich bin über dir... und neben dir... ja, selbst unter dir. Ich habe dich umhüllt... ich bin die Dunkelheit selbst, meine Kleine." In diesem Moment wurde mein Arm von einer kalten Hand umfasst und ich wurde ruckartig umgedreht. Ich konnte nun in ein paar grausamer, brauner Augen schauen, deren kälte mich einzufrieren drohte. " Lange nicht mehr gesehen." Ryo Bakura?! Sein Griff an meinem Arm wurde fester, wahrscheinlich wollte er sichergehen, dass ich nicht weglief. " Was willst du von mir?", fragte ich streng und sah dabei an ihm runter. Was war das, was er da um seinen Hals trug? Diesen Ring hatte ich doch schon mal irgendwo gesehen... " Wie süß! Du versuchst immer noch, deine Angst zu verbergen. Gib's auf, vor mir kann man nichts verstecken und das du alles andere als furchtlos bist kann dir jeder ansehen." Ich schluckte! War das wirklich so offensichtlich? Ich hasste es, Angst zu zeigen, das war mir echt zuwider. Plötzlich fing Bakura an zu lachen. " Ja, es ist schon hart, nicht war? Da versucht man sein Leben lang alle möglichen Schwächen von sich zu lösen und dann stellt sich heraus, dass man trotz allem nichts weiter als ein kleines, verängstigtes Mädchen ist. Wie schade für dich." Er machte sich lustig über mich! " Jetzt sag mir endlich, was du von mir willst!" Ich schrie es förmlich aus mich raus. Ich wollte, dass er mich endlich losließ. Die Kälte seiner Hand, die sogar durch den Stoff meiner Jacke drang, war einfach nicht mehr auszuhalten! Aber stattdessen drückte er noch fester zu. Ich biss die Zähne zusammen, um nicht vor Schmerzen zu schreien. " Na, tut's weh? Gib mir deinen Millenniumsgegenstand und ich lasse dich los." Meinen was? Ich verstand gar nichts mehr. " Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest! Du bist doch verrückt", brachte ich zwischen meinen Zähnen gepresst hervor und versuchte verzweifelt, mich von ihm loszureißen. Ich wollte schnellstens fort von hier! Doch je mehr ich versuchte, von ihm loszukommen, desto fester wurde auch sein Griff. Mit seiner freien Hand drückte er mein Gesicht nach oben und schaute mir hinterhältig grinsend in die Augen. " Ich und verrückt? Nein, meine Liebe! Verrückt bist du, wenn du mir nicht auf der Stelle deinen Millenniumsgegenstand gibst. Ich weiß genau, dass du einen besitzt, ich kann seine macht deutlich spüren. Also, was ist? Ich warte nicht gerne!" Langsam wurde es echt unheimlich! Ich verstand weder wovon er redete noch was er von mir wollte. Was bitte sollte ich mit einem Millenniumsgegenstand? Die Teile waren doch nur dazu gut, um damit die Welt erobern zu können (sie weiß nicht unbedingt viel über die Gegenstände). Und daran hatte ich nun wirklich kein Interesse. " Also was ist nun? Gibst du ihn mir jetzt oder soll ich ihn mir mit Gewalt holen? Eins kannst du mir glauben, dass würde nicht gerade schmerzlos werden." Sein Blick hatte ich stark verändert. Es waren nicht mehr diese kalten Augen, die darauf aus waren, jemanden zu quälen. Nun konnte man in ihnen etwas Verlangendes erkennen, man konnte genau sehen, dass er regelrecht gierig nach Etwas war. Ich war wie gelähmt! Ich mochte das Reich der Schatten noch nie, denn Marik hatte oft genug damit gedroht, alle dorthin zu schicken, die es wagten, sich seinen Befehlen zu widersetzen. Mittlerweile hatte mich meine Angst übermannt, meine Beine, nein, mein ganzer Körper zitterte und ich merkte, das ich wohl nicht mehr lange auf den Beinen bleiben könnte. Ich war einfach schon zu lange hier und dann hielt Bakura auch noch die ganze Zeit meinen Arm fest. Er schien wirklich die Dunkelheit in Person zu sein, noch nie hatte es ein Mensch geschafft, mich derartig einzuschüchtern. Warum ließ er mich nicht endlich in Ruhe? In seinem Blick konnte ich immer noch sehen, dass er ungeduldig darauf wartete, an diesen Gegenstand zu kommen, den ich anscheinend bei mir haben sollte. Was sollte ich nur tun, damit er mir glaubte? Plötzlich wurde es schwarz vor meinen Augen und die Kraft in meinen Beinen verließ mich und mein Knie knickten ein. Ich konnte nicht mehr! " Na schön!", knurrte Bakura, " Dieses Mal lasse ich dich noch mal davon kommen. Es bringt nichts, jemanden zu quälen, der sowieso schon am Ende ist. Aber glaub mir, beim nächsten Mal hast du besser das, was ich will oder du wirst Höllenqualen erleiden." Er ließ endlich meinen Arm los. Dadurch fiel ich zitternd zu Boden, es war vorbei mit meiner Stärke, die mir bisher immer geholfen hatte, mein Leben zu überstehen. Ich war mit meinen Nerven am Ende, mir war eiskalt und mein Arm schmerzte höllisch. " Denk dran! Entweder, du hast den Gegenstand beim nächsten Mal oder ich kann für nichts garantieren." Mit diesen Worten drehte sich Bakura um und verschwand. Nachdem er weg war, färbte sich auch der Himmel wieder in sein nächtliches Tiefblau und auch der Vollmond und die Sterne erschienen wieder. Ich saß mitten auf dem Fußweg, hielt mir den " gequetschten" Arm und schnappte nach Luft. Mich überkam das Gefühl, dass die schlimmste Zeit für mich noch nicht vorbei war. Mit zitternden Beinen stand ich auf und sah mir meinen Arm an. Man konnte deutlich die Spuren seines Griffes erkennen und diese Stelle war so kalt, als hätte ich meinen Arm in einen Eimer mit Eiswürfeln oder so was eingetaucht. Mit langsamen, unsicheren Schritten ging ich einfach geradeaus. Wieso passierten immer mir solche verrückten Sachen? Während ich so vor mich hin schritt, blickte ich zu den Häusern hoch. Keines ihrer Fenster war erleuchtet. Warum konnte ich nicht wie all die anderen Menschen in diesen Häusern leben? Diese Menschen schliefen friedlich und wurden wahrscheinlich nicht wegen eines seltsamen Traumes aus dem Bett gejagt. Sie würden bis zum Morgen durchschlafe und dann zur Arbeit oder zur Schule gehen. Irgendwie beneidete ich sie... so ein Leben hatte ich nie führen können. Ich war bisher niemals zur Schule gegangen, lesen und schreiben wurde mir damals im Waisenhaus beigebracht, Dinge wie Freundschaft und Vertrauen hatte man mir niemals nahe gebracht und ich konnte auch ganz gut ohne leben... ...aber im Reich der Schatten war man ohne verloren, man hatte nichts, woran man sich hätte klammern können. Dort war man allein und hilflos, dort, in dieser unendlichen Finsternis. Und das war es, was mir so eine Angst machte. Allein im Dunkeln, ohne einen, der einen beschützen würde. Aber wahrscheinlich würde es für mich immer so bleiben, ich hatte nie Freunde und ich war auch gar nicht in der Lage, Freundschaften einzugehen oder aufzubauen. Ich wollte es eigentlich auch gar nicht. So brauchte ich keine Angst haben, jemanden zu verletzen oder selbst verletzt zu werden... Mit der Zeit hörte das Zittern auf und ich konnte wieder auf sicheren Beinen stehen. Auch das kalte Gefühl auf meinem Arm ließ endlich nach. Ich lehnte mich an eine Hauswand und atmete erst mal tief ein. Wie spät es wohl war? Wie lange war es jetzt her, dass ich die " Kaiba Corporation" verließ? Ein paar Stunden waren es bestimmt schon... Als ich zufällig meinen Kopf nach rechts lenkte, fiel mein Blick auf ein Schild, das an der Tür hing. " Schildkrötenspiele" Inhaber: Sugoroku Muto Muto? Konnte es sein, dass hier Yugi Muto lebte? Na ja, wahrscheinlich, denn wie viele Mutos lebten schon in Domino? Aber was hatte mich bloß ausgerechnet hierher verschlagen? Und was sollte ich hier? Es war mitten in der Nacht, es würde wohl kaum jemand wach sein... Ich war kurz davor zu gehen, als hinter mir plötzlich das Licht angemacht wurde. Ich drehte mich um und sah Yugi an der Tür stehen. " Was machst du denn hier?", fragte er mich, als er die Tür öffnete und sich verschlafen die Augen rieb. " Ehrlich gesagt... ... ich weiß es nicht." Mann, was für einen geniale Antwort! Aber es stimmte, ich wusste ja wirklich nicht, was ich hier zu suchen hatte. " Möchtest du vielleicht kurz reinkommen?" Er sah mich mit seinen großen, lila-farbenen Augen lächelnd an. Ich wusste zwar nicht, wieso, aber ich nahm sein Angebot an und ging rein. Ich sah mich drinnen erst mal um. Es war ein kleiner Spieleladen, der hauptsächlich mit Duel Monsters- Karten handelte. Hinter der Theke konnte ich eine Treppe sehen, die wahrscheinlich zum Wohnbereich führte. " Jetzt sag schon! Was machst du so spät nachts draußen?", fragte Yugi, als wir die Treppe raufgingen. " Ach, ich konnte nicht schlafen, deshalb wollte ich einen Spaziergang amchen. Weshalb ich schließlich hier gelandet bin, ist mir allerdings ein Rätsel", antwortete ich. Wir gingen einen kleinen Flur entlang und blieben dann vor einer Tür stehen, die Yugi sofort öffnete. Wir betraten ein kleines, aber recht gemütlich eingerichtetes Zimmer. " Setz dich", sagte Yugi freundlich, während er sich diese komische Kette um den Hals hängte, die zuvor auf dem Schreibtisch gelegen hatte. Ich sah mich kurz um und entschied mich dann, einfach auf dem Fußboden Platz zu nehmen. Es war ziemlich warm im Raum, deshalb zog ich mir meine Jacke aus. " Was ist denn... mit deinem Arm passiert?" Klang seine Stimme auf einmal anders? Er schien auch etwas gewachsen zu sein... ... ah, es dämmerte mir! Das hatte doch etwas mit seiner Kette zu tun, mit der er sich in den Pharao... Yami... verwandelte... Er beugte sich zu mir runter und begutachtete meinen Arm, auf dem der Abdruck von Bakuras Griff nun noch besser als vorher zu sehen war. Yami schaute mich ernst an und fragte mit ruhiger, aber durchdringender Stimme: " Was war los? Was ist passiert?" Er hielt sanft meinen Arm, die Wärme seiner Hand drang in meinen ganzen Körper. " Ga- gar nichts!", stotterte ich, " Was soll schon passiert sein? Ich hab mich aus Versehen selbst verletzt, ist nicht weiter schlimm." " Selbst verletzt? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dir das abnehme?! Ich bezweifle, dass du dir diese Verletzung selbst zugefügt hast." Ich ehrlich gesagt auch! Ich hätte es höchstwahrscheinlich auch nicht geglaubt, wenn mir jemand so was auf die Nase binden wollte. Aber ich wollte es ihm auch nicht sagen, die Sache mit Bakura und dem Schattenreich und so... deshalb schwieg ich Yami an. Dieser seufzte: " Okay! Du musst es mir nicht verraten, wenn du nicht willst. Aber sei vorsichtig, ja?" Machte er sich etwa Sorgen um mich?! Das konnte doch nicht sein, warum sollte sich jemand um mich sorgen? Ich sah Yami in die Augen. Er hatte wirklich klare Augen, aber sie waren mindestens so geheimnisvoll wie meine. Ich konnte deutlich spüren, dass er über sich genauso wenig wusste wie ich über mich. Aber ich konnte auch fühlen, dass es ihm wesentlich weniger ausmachte als mir. " Sag mal... hast du eigentlich Interesse daran, etwas über deine Vergangenheit zu erfahren?" Er sah mich überrascht an, mit der Frage hatte er wohl nicht gerechnet. Lächelnd meinet er: " Ein bisschen! Aber es würde nichts an der Situation ändern. Auch wenn ich meine Vergangenheit kennen würde, würde ich hier bleiben. Ich weiß, dass ich ein Pharao bin, aber das ist auch schon alles. Wenn ich jetzt erfahren würde, was damals alles passiert ist... nein, ich würde wahrscheinlich nicht nach Ägypten zurückkehren, auch wenn ich weiß, dass das Volk seit 5000 Jahren darauf wartet." " Und warum nicht?" " Weil hier meine Freunde leben. Joey, Tristan, Tea... selbst du", ich zuckte zusammen, " ich könnte euch nicht einfach so zurücklassen." Ich schaute Yami nur fassungslos an. Ich gehörte zu seinen Freunden? Aber er kannte mich doch gar nicht... außerdem, ich hatte doch überhaupt keine Ahnung von Freundschaften. " Hör mal, Yami, ich..." Aber anstatt mir zuzuhören stand er auf und verließ das Zimmer. Was hatte er denn jetzt vor? Während ich etwas verwundert auf ihn wartete, sah ich mich in seinem Zimmer genauer um und entdeckte sein Duel Monsters- Deck. Langsam stand ich auf und ging darauf zu. Dies war also das Deck, womit er Kaiba geschlagen hatte. Er hatte das geschafft, was für allen anderen unmöglich war. Jedoch hatte Yami kurz darauf seine Exodia verloren und ich wusste selbst, wie schwer man an diese Karten kam. Aufmerksam sah ich mir jede einzelne Karte in seinem Deck an, wobei mich die letzten zwei Karten am meisten interessierten; der " Schwarze Magier" und " Slifer, der Himmelsdrache"... Der " Schwarze Magier" war eine besondere Karte, die ich selbst gerne besitzen wollte. " Slifer" jedoch gehörte zu den drei Karten, wegen denen das ganze Battle- City-Turnier von Kaiba doch nur veranstaltet wurde. Weswegen Odion verletzt wurde, Mai Valentine's Gedanken ins Reich der Schatten verbannt wurden und auch Joey Wheeler's Seele beinahe dorthin gekommen wäre, wenn er nicht dagegen hätte kämpfen können. Sein Wille war wirklich unglaublich stark. Warum behielt Yami diese Karte, die soviel Ärger und Leid mit sich brachte? Die Götterkarten waren doch der ausschlaggebende Grund, weshalb sein bester Freund fast ins Schattenreich verbannt worden wäre... " Diese Karte ist zu gefährlich, um sie einfach jemanden zu überlassen", meinte er, als er urplötzlich wieder neben mir auftauchte und mir die Karte aus der Hand nahm. Er sah sie kurz nachdenklich an, dann legte er sie weg und kniete sich vor mich. " Dein Arm sieht wirklich schlimm aus. Es wird besser sein, wenn man ihn behandelt", sagte Yami leise und verrieb eine kühle Salbe auf der Druckstelle. Trotz der angenehmen Kühle spürte ich die Wärme seiner Hände auf meiner Haut und ich merkte deutlich, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Was war plötzlich los mit mir? Mein Herz raste, so was hatte ich noch nie erlebt... ... dieses Gefühl war neu und zugleich unglaublich schön! " So, fertig!" Mit ein paar schnellen Handgriffen hatte er mir noch einen Verband umgebunden, wobei mir jedoch nicht ganz klar war, wozu das gut sein sollte. Immerhin war der Arm ja nicht gebrochen. Ich sah mir den verbundenen Arm und danach Yami an und brachte letztendlich nur ein leises " Danke!" über die Lippen. Das war das erste Mal, dass ich mich überhaupt bei jemanden bedankt habe! Yami setzte sich neben mich. " Gern geschehen", sagte er und legte dabei seine Hand auf meinen Arm. " Aber pass in Zukunft besser auf! Wenn irgendwas ist, dann sag mir Bescheid, ok?" Jetzt war ich es, die überrascht war! Ich sollte ihm Bescheid sagen, wenn irgendwas passiert, verstand ich ihn richtig? " Äh... in Ordnung...", sagte ich dankbar. Ich war es nicht gewohnt, dass mir jemand helfen wollte oder sich gar Sorgen um mich machte, aber in Yamis Gegenwart hätte ich mich eventuell daran gewöhnen können. Dieses Gefühl, zu wissen, dass jemand für einen da ist, war einfach unglaublich schön! Oder war alles doch nur ein Traum? Es konnte doch sein, dass sich mein Körper noch im Reich der Schatten befand und ich nur ohnmächtig war und das alles hier nur träumte. Aber... konnte man in Träumen die Wärme anderer Menschen so intensiv spüren? Nein, das alles war wahr, es war real!! Und darüber war ich wirklich froh. So froh,... dass ich anfing zu weinen! Ich musste richtig weinen. " Hey, ist alles ok? Hab ich was Falsches gesagt?", fragte Yami besorgt. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und meinte mit brüchiger Stimme: " Ne- nein, es... es ist nur so, dass ich..." Weiter kam ich nicht. Yami hatte mein Gesicht zu sich gedreht und fing an... mir die Tränen von den Wangen zu küssen! Eine Welle von Gefühlen kam über mich. Ich war kurz davor, mich fallen zu lassen und die Kontrolle über mich zu verlieren, aber als ich jedoch seinen Lippen auf meinen spürte, riss ich mich von ihm los. " Es... es tut mir leid, ich... ich... ich muss jetzt gehen!", war das Letzte, was ich sagte, als ich mir meine Jacke schnappte und das Zimmer verließ. Ich rannte raus auf die Straße und blieb erst stehen, als ich außer Sichtweite des Spieleladens war. Verwirrt hielt ich mir die Hand vor den Mund. Was hatte ich da eben bloß getan? Was war nur mit mir los? Ich konnte spüren, dass ich knallrot sein musste. Warum hatte ich ihn weggestoßen und mich losgerissen? Wollte ich nicht vielleicht insgeheim, dass er mich küsste? Wovor hatte ich Angst?... ... Ich seufzte! Ich fürchtete um meine steinerne Fassade, die mich für andere doch immer unnahbar machte, die mich schützte. Ich hatte Angst um diese Fassade, die seit diesem Augenblick jedoch Stück für Stück zerfiel! Yippie!! Fertig! Das ist vielleicht anstrengend, dass Kapitel mit der Hand vorzuschreiben und dann am Computer noch mal abzutippen... Eigentlich sollte der Teil mit Bakura erst viel später vorkommen, aber ich musste ihn vorziehen, weil es so schön gepasst hat^^... außerdem hatte ich keine Ideen für Kapitel Drei. Hoffe, es hat jemandem gefallen und ich bekomme weiter so nette Kommis^^ Kapitel 4: Sehnsucht nach Vergangenheit --------------------------------------- Tataa!! Da bin ich endlich mit dem vierten Kapitel^^ Sorry, dass das so lang gedauert hat. Seto und Moki werden in diesem Kapitel auch endlich auftreten^^ *freu* Mokuba jedoch ganz kurz (er wurde sozusagen eingeschoben^^°). Nya, ich wünsch dann mal viel spaß beim Lesen. Und Kommis am Ende büdde büdde net vergessen, ok?^^ Kapitel Vier Es wurde bereits hell, als ich die " Kaiba Corporation" betrat. Na, besser gesagt, es war schon längst hell, ich wusste noch nicht mal, wie spät es inzwischen war. Als ich so durch die riesige Einganghalle ging, sah ich plötzlich Seto Kaiba am Ende stehen. Er kramte in seiner Hosentasche rum und zog schließlich einen kleinen Schlüssel raus, mit dem er sogleich die Tür, vor der er stand, aufschloss. Ich konnte gerade so erkennen, dass sich hinter der Tür eine Treppe befand, die nach unten in den Keller zu führen schien. Als ich näher ranging konnte ich auf dem Türschild die Worte " Betreten für Unbefugte verboten!" lesen. Ein leichtes Grinsen huschte über mein Gesicht. Ich wohnte hier, wenn auch nur vorläufig, also galt ich da als unbefugt? Unauffällig ging ich zur Tür und drückte den Griff hinunter. Dumm war Kaiba keinesfalls, er hatte sie wieder zugeschlossen, nachdem er reingegangen war. Aber wozu war ich drei Jahre bei Marik? Ich hatte schon meine Tricks, verschlossene Türen zu öffnen und in null Komma nichts war ich dahinter statt davor. Leise ging ich die Stufen runter. Wo sie wohl hinführten? Mit jeder Stufe, die ich hinunter ging, wuchs meine Neugier. Was war so geheim, dass keiner außer Kaiba es sehen durfte? Während ich den im Halbdunkel liegenden Gang entlang ging, erinnerte ich mich an das unterirdische Versteck von Marik. Dort gab es auch viele von solchen Gängen. Und die Wände waren ebenso kalt wie diese... Ich hätte schreien können! Warum dachte ich bloß ständig an die letzten Jahre? Konnte ich mich nicht endlich damit abfinden, dass es Vergangenheit war? Ich lehnte mich mit meiner Schulter an die Wand. " Warum? Warum geht mir das alles nicht endlich aus dem Kopf... es ist vorbei", dachte ich bei mir, doch als meine Gedanken wieder zur vergangenen Nacht schweiften, bezweifelte ich es doch. Vorbei war dieser Wahnsinn, mit dem ich rein gar nichts zu tun haben wollte, noch lange nicht. Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung. Ich fragte mich, wie lang dieser Gang eigentlich noch sein würde, als ich merkte, dass ich mit meiner Hand eine Tür berührte. Ob Kaiba in diesem Raum war? Voller Neugierde öffnete ich die Tür ein bisschen und spähte in den Raum. Ich hatte Recht, Kaiba war wirklich dort drin. Aber... was machte er denn da? Er saß vor einem riesigen Monitor (und wenn ich sage "riesig", dann meine ich das auch^^) und hämmerte wie wild auf einer Tastatur rum. Er wirkte so konzentriert, ich glaube, es hätte eine Bombe neben ihm einschlagen können und er hätte es nicht gemerkt. Wenn ich die Tür noch ein Stück hätte aufmachen können, hätte ich vielleicht besser sehen können, was er da machte, doch gerade, als ich es versuchen wollte, schaltete sich der Computer wie von selbst aus. " Ich hab genau gewusst, dass du nicht widerstehen konntest und mir gefolgt bist. Aus diesem Grund habe ich eine Art Warnsignal installiert, das sofort eintritt, wenn jemand die Tür zu weit öffnet." Er drehte sich in seinem Stuhl zu mir um und sah mich finster an. Ich glaube, ihm gefiel es gar nicht, dass ich hier war. " Warum, glaubst du, gibt es Schilder mit der Aufschrift , Betreten für Unbefugte verboten!' ? Damit du das einfach mal so ignorieren kannst?" Ich antwortete nicht. Er schien es regelrecht zu hassen, wenn man ohne seine Erlaubnis irgendwo hin ging. Der Blick, den er mir entgegenbrachte, war wirklich angsteinflößend. " Zunge verschluckt, oder was? Wäre nett, wenn du mir antworten würdest." Wie redete der denn mit mir? Zugegeben, er war mächtig und konnte sich durchaus viel erlauben, aber musste ich mir das gefallen lassen? Ich hätte gern was gesagt, aber irgendwie fielen mir nicht die richtigen Worte ein. Also wollte ich stattdessen, ohne irgendwas zu sagen, wieder verschwinden, doch gerade als ich mich umdrehen wollte, hielt Kaiba meinen Arm fest und zerrte mich in den Raum und schloss die Tür. Er drückte mich mit den Handgelenken an die Wand und sah mir tief in die Augen. " Hör zu! Ich lasse dich lediglich hier wohnen, weil Mokuba anscheinend einen Narren an dir gefressen hat und dich auf die eine oder andere Art leiden kann. Das heißt aber nicht, dass du dir hier alles erlauben kannst, hast du verstanden?" Ich nickte stumm. Es war mir unangenehm, dass er so nahe an mir dran war. Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen stieß er mich grob aus dem Raum und schloss die Tür. Auch wenn es mich noch so sehr reizte, es hätte wohl keinen Sinn gehabt, die Tür noch einmal öffnen zu wollen. Also ging ich den langen Gang wieder zurück nach oben. Währenddessen versuchte ich, mir noch mal in Gedanken zu rufen, was, wenn überhaupt, ich durch den kleinen Spalt gesehen haben könnte. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, es ergab sich einfach kein sinnvolles Bild in meinem Kopf... Ich fuhr mit dem Fahrstuhl wieder nach oben in den Wohnbereich der " Kaiba Corporation". Dort angekommen betrat ich mein Zimmer und schloss nachdenklich die Tür. Mir war aufgefallen, dass ich in letzter Zeit ziemlich viel über irgendwas nachdenken musste. Über meine Eltern... meinen Traum... und jetzt auch über Kaiba. Ich hatte mir doch vorher nie wirklich Gedanken darüber gemacht, ich nahm alles so hin, wie es war oder auf mich zukam... ... " Es ist endlich soweit! Das Rad des Schicksals dreht sich erneut." Ich blickte überrascht und erschrocken zugleich im Zimmer umher. Wie aus dem Nichts erschien vor mir ein junger Mann. Jedoch sah er ziemlich seltsam aus. Er trug eine altmodische Robe, die bis zum Boden reichte und auf seinem Kopf trug er einen Turban. Er hatte eine sehr dunkle Haut, ich wirkte mit meiner ungewöhnlich blassen Hautfarbe wie ein waschechtes Gespenst und mit seinen blauen, leeren Augen musterte er mich von oben bis unten. Dann blickte er starr auf die Tür, seinen Augen wanderten dabei mal nach links und dann wieder nach rechts. " Er geht den Legenden des alten Ägyptens nach. Warum jetzt? Wenn er sich erinnert, könnte das ganze Vorhaben zu einem einzigen Desaster ausarten. Sein größter Rivale wird sich wegen seiner verletzten Seele wieder der Dunkelheit zuwenden und die ganze Welt in ein gewaltiges Unglück stürzen..." Ich hörte dem Mann verwundert zu. Anfangs dachte ich noch, er wolle irgendwas von mir, aber nun schien es, als bräuchte er nur jemanden, der seinen abstrusen Fantastereien lauschte. Anders ausgedrückt: Ich hielt ihn schlichtweg für verrückt! " Aber du, Ikuni Kushino!" Schon wieder jemand, der meinen Namen kannte? " Du wirst dich an einiges erinnern müssen. Nicht an alles, aber an einiges. Es ist jedoch von äußerster Wichtigkeit, dass du auf gar keinen Fall versuchst, dich an ihn oder deine Gefühle für ihn zu erinnern!" Verdammt! Warum sprach jeder in Rätseln mit mir? Erst Bakura, der einen Millenniumsgegenstand von mir haben wollte und jetzt auch noch dieser komische Typ... " Und... und an was genau... soll ich mich erinnern?", fragte ich leise. Der Mann antwortete eine ganze Weile nicht, doch dann sagte er: " An das, was vor 5000 Jahren wegen deinen Gefühlen zu einer Katastrophe führte!" " Wie bitte?! Wegen meinen Gefühlen kam es vor 5000 Jahren zu einer Katastrophe? Das kann doch nicht dein Ernst sein! Das ist doch völlig unmöglich. Und wie soll ich mich denn daran überhaupt erinnern können? Das liegt doch alles schon fünf Jahrtausende zurück. Ich weiß doch noch nicht mal, was vor zehn Jahren war!" Leise fügte ich dann noch hinzu: " Ich habe doch alles vergessen... ich kann mich an nichts aus meiner frühen Kindheit erinnern, es ist so, als ob ich keine richtige Vergangenheit hätte. Ich habe schon oft versucht, mich an irgendwas zu erinnern, aber es klappte nie. Und jetzt kommst du und verlangst von mir, mich an eine Zeit zu erinnern, die vor 5000 Jahren war? Wie stellst du dir das vor?" Er sah mir direkt in die Augen und antwortete: " Ich kann dich verstehen, Ikuni! Du bist verzweifelt und in deinem Kopf ist alles durcheinander und verworren. Aber glaube mir, die Erinnerungen, die für die Rettung der Welt notwendig sind, kommen von ganz allein." Wunderbar, das war ja wahnsinnig hilfreich. Es war mir völlig egal, was mit der Welt und deren Bevölkerung geschah. Es war mir auch egal, ob morgen noch leben oder vielleicht schon tot sein würde. Alles, was ich wollte, war, meine Vergangenheit zu erfahren. Ich wollte bloß wissen, wer meine Eltern waren, wo ich geboren wurde... nichts weiter. All das schwirrte in diesem Augenblick in meinem Kopf rum. " Aber wolltest du nicht auch den Grund deiner Geburt erfahren? Wolltest du nicht immer wissen, warum du im Jetzt und Hier existierst? Du wolltest stets wissen, welche Rolle du in dem für dich vorbestimmten Schicksal einnimmst." Stimmt... er hatte Recht! Ich wollte immer wissen, seit ich denken konnte, warum und aus welchem Grund ich lebte, was die Aufgabe in meinem Leben war. " Und genau das wirst du alles erfahren... wenn die Zeit dafür reif ist. Du wirst dich noch gedulden müssen!" Er trat einige Schritte von mir zurück und begann damit, sich wieder in Nichts aufzulösen. " Wa... warte!! Wer bist du eigentlich?! Wie heißt du?", fragte ich. Kurz bevor er vollends verschwunden war, antwortete er: " Man nennt mich Shadi! Auf ein baldiges Wiedersehen, Ikuni Kushino!" Und weg war er! Es war totenstill im Zimmer. Das einzige, was noch zu vernehmen war, war das leise Atmen meinerseits und das Ticken der Wanduhr. Ich konnte nicht anders, als über die Worte Shadis nachzudenken. Wenn ich ihn richtig verstanden hatte, war es meine Aufgabe, mich an irgendetwas aus uralten Zeiten zu erinnern und somit die Welt zu retten, die demnach noch immer in Gefahr sein sollte. Jedoch durfte ich mich nicht an irgendjemanden erinnern, da meine Gefühle für diese mysteriöse Person alles in ein Unglück stürzen könnten? Das war wirklich verrückt, aber dennoch hatte ich im Gefühl, dass doch etwas Wahres da dran war... ich hatte keine andere Wahl, als es selbst herauszufinden. Laut Shadi würden die Erinnerungen von ganz allein kommen, ich müsste nur Geduld haben. Aber irgendwas sagte mir auch, dass ich mich vor ihm in Acht nehmen sollte, also... ... konnte ich ihm wirklich trauen? Konnte ich sicher sein, dass alles, was er mir gesagt hatte, seine Richtigkeit hatte? Ich wusste es nicht. Also konnte ich nichts anderes tun, als zu hoffen, dass er mir die Wahrheit gesagt hatte. Ich setzte mich aufs Bett und blickte nachdenklich aus dem Fenster. Mittlerweile war es draußen nun richtig hell und die Sonne schien mir aufs Gesicht. Sie stand genau an der selben Stelle wie der Mond vergangene Nacht. Ich zog mir meine Jacke aus und schaute mal wieder meinen Arm an. Ich erinnerte mich daran, wie Yami ihn verbunden hatte, nachdem er die Druckstelle von Bakuras festem Griff gesehen hatte. Ich musste daran denken, wie ich anfing zu weinen, als mir bewusst wurde, dass es Menschen wie Yami gab, die sich Sorgen um mich machten. Und ich dachte an seine warmen Lippen, die erst meine Wangen und danach meinen Mund berührten. Es war ein wirklich schönes Gefühl, doch ich hatte Angst davor, und machte einen Rückzieher. Wie ein verängstigtes Tier lief ich davon! ... Was er jetzt wohl von mir dachte? Ich schüttelte den Kopf und verwarf diesen Gedanken gleich wieder. Was kümmert es mich, was andere über mich denken, sagte ich zu mir und griff dabei unter mein Kopfkissen. Darunter lag das, was mir, seit ich mein Gedächtnis verloren hatte, am meisten am Herzen lag; ... es war ein goldener Armreif. Ich machte mir nie was aus wertvollen Dingen wie Schmuck oder so, aber dieser Armreif war etwas Besonderes. Er war ein Teil von mir, der stets bei mir war. Ich hatte es immer geschafft, ihn vor Marik oder sonst jemanden zu verstecken, nie wurde er von jemanden gefunden, worüber ich außerordentlich froh war. Auch wenn ich nicht wusste, woher ich ihn nun hatte, so hatte ich doch das Gefühl, ihn von jemanden bekommen zu haben, der mir mal sehr am Herzen lag. Ich hoffte schon ewig, diese Person irgendwann wiederzusehen. Ich glaubte fest daran, diesen einen Menschen sofort zu erkennen, wenn ich ihn sehen würde... Ich sah mir den Armreif, wie so oft schon, genau an. Er bestand aus purem Gold und es befand sich eine Art Auge darauf. Ich wusste, dass einige Dinge, die ursprünglich aus Ägypten stammten, dieses Auge hatten, also war ich mir sicher, dass auch dieser Armreif ägyptischen Ursprungs war. Nur hatte ich bisher keinerlei Chance gehabt, nach Ägypten zu kommen. Aber dieses Land war der einzige Anhaltspunkt, den ich hatte. Vielleicht würde ich dort meine Erinnerungen wiederbekommen, dachte ich mir oft. Aber Marik vermied es stets, nach Ägypten zu reisen und da ich ihm sozusagen diente, konnte auch ich nicht dorthin. Plötzlich klopfte es an der Tür und noch bevor ich so etwas wie " Herein!" sagen konnte, betrat auch schon Kaibas kleiner Bruder den Raum. Er lächelte mich mit dieser typischen kindlichen Unschuld an und wieder überkam mich so etwas wie Neid, da mir klar wurde, dass er wahrscheinlich keinerlei Sorgen hatte. " Guten Morgen, Ikuni! Was machst du denn gerade?", fragte er mich fröhlich und grinste dabei übers ganze Gesicht. " Nichts, was dich zu interessieren hätte. Was willst du hier?", wollte ich wissen und klang dabei wahrscheinlich ziemlich arrogant. Er zeigte zur Tür raus und antwortete leicht kichernd: " Ach, nichts weiter! Ich wollte bloß sagen, dass Yugi-sama im Erdgeschoss auf dich wartet." Yugi-sama? Na ja... Mokuba schien ihn ja wahnsinnig zu verehren. Aber... was wollte er bloß von mir? Ich ging an dem kleinen Kaiba vorbei und fragte ihn, was dieses Gekicher sollte. Daraufhin antwortete er mir, immer noch grinsend: " Entschuldige, aber du hattest dich eben genau so angehört wie Seto." Ich redete also wie Kaiba * drop *? Als ich im Erdgeschoss ankam, war es nicht Yugi, sondern Yami, der auf mich wartete. Ich hatte keine Ahnung, wie ich ihm gegenüber treten sollte, nach meiner peinlichen Vorstellung heute Nacht. Yami hingegen schien das überhaupt nichts ausgemacht zu haben. Er kam lächelnd auf mich zu und begrüßte mich freundlich. " Wa... was willst du den hier?", fragte ich ihn unsicher. " Nun, du hast es gestern wahrscheinlich gar nicht bemerkt, aber du hast das hier bei mir verloren." Er hielt mir etwas unter die Nase. Als ich jedoch genauer hinsah, erkannte ich, dass es sich um eine meiner Duel Monsters- Karten handelte. Aber nicht irgendeine. Es war eine ganz Besondere und sie war einmalig. Sie hieß " Geheimnis der Vergangenheit". Ich nahm sie Yami schnell aus der Hand und murmelte ein leises " Danke". " Ist schon in Ordnung", meinte er und fügte dann mit ernster Miene hinzu, " Aber ich muss sagen, diese Karte ist schon recht seltsam. Ich hab noch nie was von ihr gehört und auch Yugis Großvater kennt sie nicht. Außerdem ist das die erste Monsterkarte, die komplett schwarz ist und über unbekannte Angriffs- und Verteidigungspunkte verfügt. Hast du jemals mit dieser Karte gekämpft?" Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste selbst nicht, was diese Karte bewirkte und wie stark sie war. Und ich fand sie auch ein bisschen unheimlich. Es war eine Frau drauf mit langen silbernen Haaren. Ihre Kleidung war komplett schwarz, außerdem hielt sie sich eine Maske vor das Gesicht. In ihrer rechten Hand befand sich ein langer Stab. Und wie fast alles auf der Karte war auch der Hintergrund schwarz. Ich wusste über diese Karte lediglich, dass sie zur Kategorie der Schattenmonster gehörte. Auch, wenn sie mir ein bisschen Angst einjagte, konnte ich mich doch nicht von ihr trennen. Ich hatte es schon oft versucht, aber immer wieder hörte ich eine Frauenstimme in meinem Kopf, die mir sagte: " Diese Karte wird dir von großem Nutzen sein. Verschließe nicht die Augen vor ihrer Kraft und bewahre sie gut auf!" Schon allein aus dem Grund, dass mir diese Stimme irgendwann auf die Nerven ging, behielt ich die Karte. Yami betrachtete sie nachdenklich und meinte dann: " Selbst ihr Name ist seltsam... , Geheimnis der Vergangenheit'... ob das vielleicht... irgendwas mit dir zu tun hat?" Ich sah ihn überrascht an: " Wieso denn das?" " Na ja... deine Vergangenheit ist doch auch voller Geheimnisse, oder nicht? Es könnte doch sein, dass sich diese Karte sozusagen aufklärt, wenn du mehr über dich erfährst." " Das ist doch reiner Schwachsinn, Yugi!" Kaiba tauchte plötzlich hinter Yami auf und schaute sich ebenfalls die Karte an. Ich war fest davon überzeugt, dass er uns die ganze Zeit belauscht hatte. " Glaubst du wirklich, dass sich auch nur das kleinste Detail daran verändert, wenn sie irgendwas von sich erfährt. Ich halte das für ziemlich stumpfsinnig. Eine Karte kann nicht einfach so ihr Aussehen verändern." Ich musste zugeben, dass Kaiba in der Hinsicht Recht hatte. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass sie sich verändern würde. " Und was ist deine Theorie, Kaiba?", fragte Yami und sah Kaiba dabei direkt in die Augen. " Ich stelle keine Theorien auf, Yugi Muto! Ich beruhe mich stets auf bewiesene Fakten und Theorien sind dafür viel zu ungenau." Kaiba nahm mir die Karte aus der Hand und meinte anschließend: " Aber ich kann nicht leugnen, dass sie auch mir recht seltsam vorkommt. Selbst mir ist sie vollkommen unbekannt. Aber wenn ich sie einscannen und untersuchen könnte, würde ich wahrscheinlich mehr über sie erfahren." Ich dachte kurz darüber nach und sagte dann: " Okay! Vielleicht kannst du ja wirklich etwas herausfinden. Würdest du es wirklich versuchen?" " Das habe ich doch gerade gesagt, oder? Aber eines sage ich dir gleich, egal wo ich sie untersuche, dieser Raum ist tabu für dich, verstanden?" Ich nickte und auch Yami schien einverstanden zu sein. Ich überließ Kaiba die Karte, in der Hoffnung, dass sich somit viele meiner Fragen beantworten würden. So, ich höre an der Stelle jetzt mal mit Kapitel Vier auf! Endlich fertig * jubel freu * Noch mal Entschuldigung, dass es wieder so lang gedauert hat, aber ich hatte wirklich eine Ideenkrise^^ ich hoffe, der Teil mit Shadi war verständlich für alle...(kann sein, dass in Ikunis Steckbrief alles ein bisschen anders steht, wenn da überhaupt etwas darüber drin steht^^°) Hoffentlich hat's euch gefallen^^ Bye bye * alle knuddelt * Kapitel 5: Freundschaft und Vertrauen ------------------------------------- Da bin ich wieder!! Das Kapitel ist ein bisschen länger geworden, als die davor^^° Kapitel Fünf Ich sah Kaiba hinterher, als er mit meiner Karte verschwand, um sie zu analysieren. Ob er wirklich etwas über sie rausfinden konnte. Und würde es mir dann auch dazu verhelfen, etwas über mich zu erfahren? Ich konnte nichts weiter tun, als zu warten und darauf zu hoffen. Plötzlich räusperte sich Yami hinter mir. " Sag mal...", begann er, " Hättest du Lust, heute Nachmittag mit Joey, Tristan, Tea und mir picknicken zu gehen?" Ich sah ihn überrascht an. " Meinst du das ernst?", fragte ich etwas ungläubig. " Ja, natürlich! * lächel * Die anderen würden sich sehr freuen, es war sogar ihre Idee, dich einzuladen." Was sagte er da? Seine Freunde wollten mich bei ihrem Picknick dabei haben? Ich konnte es nicht glauben, aber ich freute mich ehrlich gesagt wahnsinnig darüber und sagte zu. Yami lächelte freundlich und sagte: " Schön! Dann hol ich dich nachher um 16 Uhr ab." Mit diesen Worten kam er auf mich zu und gab mir einen leichten Kuss auf die Wange. Dann drehte er sich um und verließ das Gebäude. Mir die geküsste Wange haltend sah ich ihm noch hinterher, bevor ich mit dem Fahrstuhl nach oben fuhr und wieder in mein Zimmer ging. Als ich mich auf mein Bett fallen ließ, übermannte mich augenblicklich die Müdigkeit und ich fiel in einen tiefen Schlaf... ... ... ... Es war bereits schon tiefe Nacht, als zwei Priester des Pharaos zusammen mit dem reichsten Bürger von Metropolis und dessen Tochter den Thronsaal betraten. Der Pharao selbst stand am Ende des Saals auf einem Podest und schaute zu den Leuten, die auf ihn zukamen. Einer der beiden Priester ging die Stufen des Podestes rauf und flüsterte seinem Herrscher etwas ins Ohr, nachdem er sich demütig vor ihm verbeugte. Der zweite der beiden Priester tat es ihm gleich, während sich der Mann und seine Tochter auf ihre Knie setzten und ihren Blick auf den Boden senkten. Der Pharao kam auf die beiden zu und beugte sich zu dem Mädchen runter. Er hob ihr Gesicht an und schaute in ihre grünen Augen. Schließlich lächelte er sie an. " Endlich ist es soweit! Endlich ist der Tag da, an dem wir uns vermählen werden... ... Ino." Ino erwiderte das Lächeln mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. Seit ihrer Kindheit waren sie und der Pharao Atemu befreundet, doch je älter sie wurden desto mehr wurde aus ihrer Freundschaft Liebe. Inos Vater, immer auf Ruhm und Ehre aus, sah vor allem Vorteile für sich dadurch, dass er dem jungen Herrscher seine Tochter zur Frau versprach. Es konnte nur gut für ihn sein, wenn seine Tochter Königin ( wird die Frau des Pharaos Königin genannt?) würde. Atemu nahm Inos Hand und half ihr hoch. Dann verlangte er zwei seiner Wachen und die Hohepriesterin Isis zu sich. Den Wachen befahl er, Ino und Isis in die Gemächer seiner Braut zu führen und Isis bekam die Aufgabe, die Zukunft für sie vorauszusagen. Nachdem die Wachen und deren Gefolge den Saal verlassen hatten, wandte sich der Pharao an Inos Vater: " Erhebt Euch! Die Vermählung zwischen mir und Eurer Tochter ist mein sehnlichster Wunsch. Trotz meines hohen Standes bin ich Euch zu großem Dank verpflichtet, dass Ihr mir Euer einziges Kind zur Frau gebt." " Aber Eure Majestät! Wenn sich jemand bedanken muss, dann bin das in erster Linie ich. Wie kann ich Euch nur jemals danken, dass Ihr ausgerechnet dieses unwürdige Kind nehmt?" Atemu sah seinen Gegenüber fragend an: " Unwürdig? Bitte entschuldigt, aber wie darf ich das verstehen?" " Meine Tochter hat Euch also nichts erzählt? Nun, Euch ist doch bestimmt schon die äußerst blasse Haut des Kindes aufgefallen?" " Und? Sprecht bitte weiter!" " Mit Verlaub, aber meint Ihr nicht, dass eine so blasse Haut für eine Ägypterin sehr ungewöhnlich ist? Meine bereits verstorbene Gattin hatte wahrscheinlich den Ehebruch begannen." Atemu zog eine Augenbraue hoch. " Nun, es ist so. Vor etwa neunzehn Jahren kam ein Händler auf unser Grundstück. Wer weiß, woher dieser Mann kam, jedenfalls nicht aus unserem Land. Er hatte große Probleme mit unserer Sprache und die Waren, die er mir anbot, kamen keinesfalls aus Ägypten. Meine Frau war begeistert von ihm, sie ließ ihn sogar einige Nächte bei uns übernachten. Und kurz nachdem dieser Händler wieder weitergezogen war stellte sich heraus, dass meine Frau ein Kind erwarte." Während der gesamten Erzählung ging der Pharao um den Mann herum. " Und Ihr seid Euch sicher, dass sie nicht Eure Tochter ist?" " Allerdings! Aber trotz der Sache mit dem Ehebruch möchte ich Euch doch mit allem Respekt bitten, von einer Strafe abzusehen." " Strafe? Wen sollte ich bestrafen? Wenn ich Euch richtig verstanden habe, ist Eure Frau doch bereits tot." Der Mann drehte sich zu dem jungen Herrscher um. " Aber im Gesetz heißt es doch, dass sowohl die Ehebrecher als auch die möglicherweise entstandenen Kinder sofort hingerichtet werden." " Dieses Gesetz stammt noch von meinem Urgroßvater. Mein Vater und mein Großvater hielten durchaus ebenfalls sehr viel davon und hätten ohne zu zögern eine Hinrichtung eingeleitet. Doch im Fall Eurer Familie lässt sich es ja nicht beweisen. Außerdem glaube ich nicht, dass ich das Mädchen töten könnte, das vom ganzen Herzen liebe." Inos Vater atmete erleichtert auf. Ihm lag nichts an Ino, dennoch war es ihm aufgrund seines Rufes äußerst wichtig, dass sie mit dem Pharao verheiratet wurde. Er verbeugte sich vor seinem Herrscher und bedankte sich für dessen Güte. Dann verließ er den Thronsaal... ... ... ... " Ein Traum?!" Weinend saß Ino auf dem warmen Gestein des Palastes. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie litt an der Liebe zu einem Mann, dem es verboten war, Liebe überhaupt zu empfinden. Und obwohl sie das wusste, konnte sie nicht anders, als von diesem Mann zu träumen. Aber es war nicht nur dieser Mann, der sie so quälte. Es war auch die Vorstellung, ihren Vater und Atemu zu enttäuschen. Sie liebte beide, aber nicht auf die Art, wie ihr Herz für den jungen Priester Seth schlug. Doch wie sollte sie mit dieser Liebe fertig werden, wenn sie den Pharao heiraten würde? Sie würde Seth Tag für Tag sehen. Sie würde die Stärke und Anmut sehen, die aus seinen eisblauen Augen strahlte. Jeder Schritt, den er machte, war edel. Manchmal schien es, als würde er schweben... Sie konnte spüren, dass diese Art von Liebe wesentlich intensiver war, als die, die sie jemals für Atemu empfand. Sie wollte Seth nahe sein, ihn mit Leib und Seele spüren. Doch konnte sie ihm das sagen? Und wenn sie es tat, wie würde er darauf reagieren? Würde er was sagen oder sie ignorieren? Je mehr sie darüber nachdachte desto mehr verzweifelte sie an diesen Gefühlen und an der Ungewissheit über seine. Ihr Weinen und Schluchzen nahm zu, als sie plötzlich Schritte hörte, die eilends auf sie zu kamen. Und als sie aufsah, stand er plötzlich ihr... ... ... ... " Es scheint so wirklich..." " Jetzt erzähl mir mal bitte, warum ich dir helfen sollte?" Ein großer Mann stand im Schatten einer vermoderten Mauer und starrte Ino an. Sein Gesicht war nicht zu erkennen, doch seine braunen Augen blitzten gefährlich aus der Dunkelheit heraus. " Bitte! Ich flehe Euch an! Ich weiß, dass Ihr in der Lage seid, geschickt und unbemerkt an den Wachen des Pharaos vorbeizukommen." Auf den Knien sitzend und sich verbeugend flehte Ino die Gestalt im Dunklen an. Diese meinte grinsend: " Ja, da hast du Recht! Das kann ich allerdings. Aber aus welchem Grund sollte ich das ausgerechnet für dich tun?" Ino schaute in die Augen des Mannes und antwortete: " Aus Wut und Verzweiflung hat mich der Pharao in diesem Kerker eingesperrt. Zu groß ist der Zorn über den Verrat, den ich ihm gegenüber begannen habe. Mir gehörte sein Herz und ich habe es missachtet und mich mit meinen Gefühlen zu einem anderen Mann eingelassen. Diesem Mann hab ich das Wertvollste geschenkt, was ich jemals einem Mann geben könnte... doch es war für den Pharao bestimmt. Und nun spielt er das Spiel der Schatten. Wenn Seth verliert, wird seine Seele auf ewig in das Schattenreich verbannt..." " Und um mir das zu erzählen hast du mich gerufen? Was interessiert es mich, was mit einem Priester passiert? Für mich zählen nur die Schätze aus den Gräbern der Pharaonen." Missmutig schritt der Mann im Schatten auf und ab. Er hatte den hilfesuchenden Ruf Inos gehört und war sofort nach Metropolis gekommen. Es war ein Leichtes für ihn gewesen, in die unterirdischen Kerker zu kommen, ohne von irgendjemandem entdeckt zu werden. " Euer Ruf als Grabräuber eilt Euch weit voraus. Unlängst haben die Erzählungen über Eure Taten auch mein Ohr erreicht. Ihr schafft es stets, sämtliche Kostbarkeiten aus den schwerbewachten Pharaonengräbern mitgehen zu lassen, ohne dabei gesehen zu werden. Daher habe ich nach Euch gerufen. Ich habe alle Götter, die mir jetzt noch zur Seite stehen sollten, angefleht, dass mein verzweifeltes Flehen Euch erreicht. Zu meinem Glück wurden die Gebete erhört..." " Bei Ra! Jetzt sag mir endlich, worauf du hinaus willst!" " Ihr müsst mir helfen, aus diesem Kerker zu fliehen. Ich muss versuchen, das bevorstehende Spiel der Schatten aufzuhalten. Es ist viel zu gefährlich, nicht Wenige verloren dadurch schon ihr Leben. Ich möchte unter allen Umständen verhindern, dass die Menschen, die mir am liebsten sind, dadurch in Gefahr gebracht werden." Der Mann lachte laut auf: " Nein, wie selbstlos! Um das Leben von zwei Menschen zu retten bringst du deines in Gefahr?" " Ich bin schon dem Tod geweiht! Ob ich heute Nacht oder morgen früh sterbe... für mich macht das keinen Unterschied. Ich möchte nur den Mann, den ich liebe und meinen besten Freund dazu bekehren, nichts aus Wut und Eifersucht zu tun." " Mal angenommen, ich helfe dir... was springt denn für mich dabei raus? Oder gingst du bis jetzt etwa davon aus, dass ich das umsonst mache?" " Nein, keinesfalls! Ich bin bereit, Euch nach vollbrachter Tat etwas zu schenken, was mir äußerst wichtig ist... ich habe es einst von meiner Mutter erhalten und ich bin mir sicher, dass es Euch zufrieden stimmen wird." Der Mann blickte sie gespannt an. Inzwischen war er sehr neugierig geworden. " Und? Sprich, Weib! Was könnte es sein, dass du dir so sicher bist, dass es mich zufrieden stimmt?" Ino hielt etwas Goldglänzendes hoch und meinte: " Das hier! Es wissen nicht viele davon... für Euch müsste es doch sehr wichtig sein?! Es ist der Millenniumsarmreif!" " Millenniumsarmreif?! Dann stimmt die Legende über das achte Millenniumsartefakt also wirklich? Vor einigen Jahren habe ich den Millenniumsring gefunden, seitdem bin ich auf der Suche nach den restlichen Artefakten. Wer hätte gedacht, dass die Erzählung über den Armreif wirklich der Wahrheit entspricht und ich ihn dann auch noch einfach so bekommen soll?" Trotz der Dunkelheit konnte man sehen, dass er vor Freude grinste. " Also... nehmt Ihr das Angebot an?" " Ja, das tue ich! Aber ich denke, dass eine kleine Vorbezahlung mehr als gerecht wäre. Immerhin bringe ich bei diesem Unterfangen auch mein Leben in höchste Gefahr." Ino blickte wieder zu ihm hoch: " Das stimmt wohl! Aber was könnte ich Euch sonst noch geben? Ich habe nichts weiter in meinem Besitz, woran ihr Euch erfreuen könntet..." Der Mann beugte sich zu ihr runter und packte ihre Schultern. " Oh doch, das hast du! Da du ja sowieso sterben wirst, ist es doch auch nicht weiter schlimm, wenn ich mir noch ein bisschen Spaß mit dir gönne, nicht wahr?" Im Grunde hatte er recht, dennoch war ihr unwohl zumute, bei dem Gedanken, sich einem anderen als Seth hingeben zu müssen. Aber sie wollte auch nicht die Gefahr eingehen, dass er sie in dem Kerker einfach zurückließ und Seth und Atemu somit ihrem Ende ausgesetzt waren... Der Mann drückte sie brutal zu Boden und trat somit vollends aus der ihn umgebenden Dunkelheit. Ohne irgendwelche Gefühle preiszugeben schaute sie ihm mit leeren Augen ins Gesicht... ... ... ... " Bakura?!" Erschrocken schreckte ich hoch. Ich atmete schwer und mein Herz raste. Ich war vollkommen verwirrt und in meinem Kopf pochte es heftig. Was war das? Was hatte ich da in meinem Traum nur gesehen? Ich versuchte, mich zu erinnern, aber alles war verschwommen. Alles, was ich wusste, war, dass nur ein kurzer Teil mit dem Traum übereinstimmte, den ich sonst immer hatte. Ich saß wieder in diesem dunklen Gang, ich war traurig... sehr traurig sogar... und dann stand wieder diese dunkle Gestalt vor mir. Und danach... passierte was völlig anderes. Ich konnte mich aber nicht daran erinnern und wenn ich es doch versuchte, tauchte immer wieder Bakuras dreckiges Grinsen ( welches dat liebe Bra so mag XD) vor mir auf. Noch darüber nachdenkend schaute ich auf die Uhr. Es war halb vier, also hatte ich noch dreißig Minuten, bevor Yami mich abholen wollte. Ich stand auf und holte mir aus dem Schrank frische Klamotten. Dann ging ich in das Bad, das an mein Zimmer angrenzte. Jedoch war " Bad" nicht gerade ein passender Ausdruck dafür. " Schwimmhalle" traf es eher. Ich verstand wirklich nicht, wozu man Räume brauchte, die so groß waren, dass eine Standartwohnung für eine vierköpfige Familie reinpassen würde. Kopfschüttelnd zog ich mich aus und stellte mich unter die Dusche. Es war unglaublich entspannend, wie das warme Wasser auf meinen Körper prasselte. Außerdem bekam ich davon wieder einen klaren Kopf. Es war ein schönes Gefühl zu merken, wie die Kopfschmerzen langsam verschwanden. Frisch geduscht und für meine Verhältnisse sogar bei bester Laune trocknete ich mich ab und zog mich an. Den benutzten Verband, der zuvor noch um meinen Arm gebunden war, warf ich weg. Zwar sah man die Druckstelle von Bakuras Griff noch ziemlich gut, aber immerhin tat sie nicht mehr weh. Mit einem Handtuch auf dem Kopf ging ich wieder in mein Zimmer und augenblicklich vor Schreck beinahe umgekippt, als ich Yami auf dem Bett sitzend sah. " Was machst du denn hier?", fragte ich. Er lächelte mich an: " Ich wollte dich abholen, schon vergessen?" Ich antwortete nicht. Natürlich hatte ich es nicht vergessen... ich war nur ein bisschen überrascht, ihn her zu sehen. " Wie bist du eigentlich hier hoch gekommen?", fragte ich ihn. " Mokuba hat mich unten abgefangen und hat mich hier hergeführt." Mokuba, das war ja klar! Dieser kleine Hosenscheißer konnte es nicht lassen, überall mischte er sich ein. Typisch Kinder!! Yami stand auf und schaute mich an. " Sag mal, wie wär's, wenn wir Mokuba mitnehmen würden? Er hat mich vorhin gefragt." Da, er tat es schon wieder! Ich mochte keine Kinder. Aber ich wusste, dass er sich sehr gut mit Yami und seinen Freunden verstand und dass diese ihn auch sehr gern mochten. " Ach, meinetwegen!", grummelte ich. Und schon ging die Tür auf und ein grinsender Mokuba mit einem riesigen Rucksack kam ins Zimmer gestürzt. " Super! Dann können wir ja jetzt gehen", meinte er lachend und zerrte mich sofort hinter sich her. Yami blieb leicht schmunzelnd hinter uns. Wir verließen das große Gebäude und Mokuba lief im Schnellschritt die Straße rauf. Mich natürlich hinterherziehend. Doch plötzlich blieb er stehen und ich knallte gegen ihn. Er drehte sich zu Yami um und fragte: " Du, Yugi? In welche Richtung müssen wir eigentlich?" Was?! Das konnte doch nicht wahr sein! Da lief der einfach los, ohne zu wissen, wo es eigentlich lang ging? Yami jedenfalls fand das Ganze sehr amüsant und kam nur schwer aus dem Lachen raus: " Also eigentlich müssen wir in die andere Richtung. In den Dominopark." " Oh! Ach so!" Und schon flitzte Mokuba wieder los. Yami rannte hinter uns her, mit seinem normalen Schritttempo kam er nicht hinterher. Mokuba rannte durch den Eingang des Parks und nach kurzer Zeit erspähte er Yamis Freunde und spurtete über die Wiese. Kurz vor Joey und den anderen kam er schließlich zum Stehen. Endlich konnte ich mich von Mokuba losreißen. Joey fragte ein bisschen verdutzt: " Hi Mokuba! Was machst du denn hier? Und wo habt ihr Yugi gelassen?" " Mokuba hat sich selbst eingeladen. Und Yugi kommt dahinten schon..." Ich deutete hinter mich. Ich hielt es für besser, vor den anderen auch Yami bei Yugis Vornamen zu nennen, da sie anscheinend nicht wirklich was davon begriffen haben, dass der kleine Yugi ab und zu die Persönlichkeit wechselte. Und falls sie es doch begriffen hatten, kapierte ich nicht, warum sie Yami dann auch Yugi nannten. " Sorry Leute! Die zwei sind mir sozusagen entwischt. Ich hab eben aber noch jemanden getroffen", meinte Yami lächelnd und ging dann einen Schritt zur Seite. Mir klappte die Kinnlade runter. Hinter ihm tauchte tatsächlich Bakura auf. Aber er wirkte irgendwie abwesend und harmloser als in der vergangenen Nacht. Außerdem schien er mich gar nicht wirklich wahrzunehmen. Wir setzten uns zu den anderen. Misstrauisch beobachtete ich Bakura weiter. Er wirkte ziemlich müde. Das fiel auch Tristan auf, denn er sagte: " Was ist denn los, Ryo-kun?" Dieser lächelte ihn leicht an: " Ach, ich hab nicht gut geschlafen." Na ja, war ja kein Wunder, wenn man nachts wie so ein Verrückter Leute verfolgt... doch das behielt ich lieber für mich. Die ganze Zeit über konnte ich an Bakura nichts Unheimliches entdecken. Er war heute ein ganz anderer Mensch. Irgendwann gewöhnte ich mich an seine Anwesenheit und es wurde sogar richtig lustig. Tristan erzählte einen Witz, den er irgendwo aufgeschnappt hatte, und Joey fand den so witzig, dass er Tristan sein Getränk ins Gesicht spuckte, als er gerade einen Schluck aus seinem Glas nahm. Es war schon ein lustiger Anblick, als Tristan Joey über die gesamte Wiese verfolgte. Selbst ich musste darüber lachen. Mokuba erzählte stolz, wie witzig ich doch beim Schlafen aussah. Dafür handelte er sich gleich eine Kopfnuss ein. Was machte er in meinem Zimmer, wenn ich schlafe?! Auf die Frage grinste er mich nur an und streckte etwas beschämt die Zunge raus. Zugegeben, das sah ziemlich niedlich aus. Den ganzen Tag über hatten wir viel Spaß, wir lachten und scherzten viel, noch nie in meinem Leben hatte ich mich so amüsiert. Am frühen Abend nahm Tea mich am Arm und entfernte sich mit mir etwas von der Gruppe. Leise fragte sie mich: " Hast du morgen Nachmittag vielleicht etwas Zeit? Ich möchte gern etwas mit dir bereden... ." Mit mir? Wie kam ich denn zu der Ehre? (oweh... da spricht der Sarkasmus von dem Bra^^°) Tea schaute mich verlegen an: " Bitte! Können wir uns morgen im Dominocafé treffen? Es ist wirklich dringend." Ich verstand zwar nicht, warum sie sich ausgerechnet mit mir treffen wollte, aber meinetwegen. So konnte ich wenigstens Mokuba und Kaiba für einen Nachmittag aus dem Weg gehen. Das hieß natürlich, wenn sich der kleine Gnom nicht wieder selbst einlud. " Hey Tea! Was macht ihr zwei denn dahinten? Kommt her und helft uns beim Aufräumen", rief Tristan. " Bitte komm morgen", flüsterte Tea mir zu und lief dann zurück zu den anderen. Ich zuckte mit den Schultern und folgte ihr dann. " Also dann...", sagte Bakura etwas später, " Wir sehen uns. Macht's gut, Leute!" Beim Abschied lächelte er auch mir freundlich zu. Mir war aber nicht danach, es zu erwidern. Ich warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Mir schien es, als würde er gute Miene zum bösen Spiel machen. Die anderen gingen kurz darauf auch, sogar Mokuba, der von Kaiba auf seinem Handy angerufen wurde und sofort nach Hause kommen sollte. Schließlich waren nur noch Yami und ich da. Eine ganze Weile saßen wir stillschweigend nebeneinander, bis Yami schließlich diese unangenehme Stille brach: " Bakura scheinst du nicht zu mögen, was?" Überrascht schaute ich ihn an. " Du... du hast das gemerkt?" " Natürlich! Ich glaube, jeder hat das mitbekommen? Ist irgendwas zwischen euch beiden passiert?" Als er diese Worte aussprach, legte ich meine Hand auf meinen Arm und musste wieder an letzte Nacht denken. " Also... eigentlich..." " Versuch jetzt nicht, dich rauszureden! Ich hatte gestern schon dieses komische Gefühl, dass du irgendwas verschweigst." Er sagte das so durchdringend, dass ich aufschreckte und ihn anschaute. Der Blick, den er mit entgegenbrachte, war faszinierend. Er sah mir direkt in die Augen und irgendwas sagte mir, dass er derjenige war, dem man vertrauen konnte. Ich schaute zur Seite und sagte dann leise: " Bakura war es... ." " Bakura war was?" Ich hielt ihm meinen Arm entgegen. " Er hat das getan! Er hat mich gestern Nacht ins Schattenreich geführt. Er verlangte von mir einen Millenniumsgegenstand." " Du besitzt einen? Welchen denn?" " Das ist es ja! Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wovon er redete. Ich habe keinen einzigen dieser Gegenstände. Das hat mir aber nicht geglaubt..." Yami legte sanft eine Hand auf meine Schulter. " Aber warum hat er dich dafür extra ins Reich der Schatten geführt?" Ich erklärte es ihm. Ich erzählte ihm davon, dass die Dunkelheit meine Schwäche war. Dass ich mich in der Dunkelheit einsam und ängstlich fühlte und vollkommen kraftlos war. " Bakura nutzte das aus, um mich wahrscheinlich leichter dazu zubringen, ihm das zu geben, was er verlangte..." Yami legte seine Hand auf meine Wange und drehte mein Gesicht zu sich. Er lächelte mich sanft an: " Jetzt wirst du nicht mehr einsam sein... nun hast du Freunde, die dich unterstützen und dir Kraft geben." Zu gern hätte ich ihm das geglaubt. " Das ist doch lächerlich! Wie kannst du dir da so sicher sein? Glaubst du denn wirklich, dass deine Freunde nun auch meine sind? (sie weiß, wen er gemeint hat? O.O nicht schlecht!) Ich kann auf niemanden zählen. So ist das nun mal, wenn man sein ganzes Leben lang auf sich allein gestellt ist und auf sich selbst aufpassen muss. Doch du kannst das nicht verstehen. Du hast Joey und die anderen, sie waren bisher immer bei dir. Mich hingegen... wozu sollten sie mich als ihre Freundin sehen? Man kann doch niemanden in sein Herz schließen, der zu dem Menschen gehörte, der alle in Gefahr brachte." " Du meinst Marik, nicht wahr? Du kannst mir glauben, keiner von ihnen macht dir Vorwürfe, für das, was alles passiert ist. Du kannst nichts dafür, was mit Mai und Joey geschehen ist. Das hast nicht du getan..." " Aber ich hätte versuchen können, ihn aufzuhalten. Aber ich war viel zu feige, überhaupt was gegen ihn zu unternehmen Lieber sah ich zu, wie das Leben aller aufs Spiel gesetzt wurde. Deine Freunde müssten mich hassen!" Yami stand auf und stellte sich vor mich. " Marik hassen sie auch nicht. Sie haben ihm verziehen, weil er nicht er selbst war. Und du hast ihnen nichts getan. Es gibt nichts, was du dir vorzuwerfen hast. Aber so, wie sich das anhört, willst du von allen gehasst werden. Du bist nicht bereit, die Freundschaft von jemandem anzunehmen. Dabei leidest du an deiner Einsamkeit, du wünscht dir Freunde. Also warum versuchst du nicht, ihre Freundschaft zu akzeptieren? Warum verschließt du dich Leuten, die dich wirklich mögen? Sieh dir Mokuba an! Er hat dich unglaublich gern. Sogar so gern, dass er seinen großen Bruder bat, dich bei ihnen wohnen zu lassen. Du siehst in den Menschen immer nur schlechte Seiten und glaubst, keinem vertrauen zu können. Das ist falsch! Es gibt immer ein paar Menschen, denen man sich anvertrauen kann." Hatte er Recht? Es schien so ehrlich, was er sagte. Es stimmte, ich ließ nie jemanden an mich ran, ich wollte keine Nähe zu anderen Menschen. Ich redete mir selbst ein, dass ich niemanden brauchte, dass ich allein klar kam. Aber als ich nun so vor Yami saß, ihn anschaute... da war ich mir nicht mehr so sicher. Mir wurde klar, dass der Grund, warum ich nach meiner Vergangenheit suchte, der war, dass ich wissen wollte, wer meine Eltern waren. Ich wollte endlich das Gefühl bekommen, von jemandem geliebt zu werden. Ich wollte eine Familie... und Freunde. " Aber... gibt es denn für mich auch solche Menschen?" " Natürlich!" Er beugte sich zu mir runter und streichelte mir durchs Haar. " Meine Freunde werden immer für dich da sein. Vielleicht fällt es dir anfangs schwer, ihnen zu vertrauen, aber du kannst auf sie zählen. Wenn du Hilfe brauchst sind sie immer für dich da." Mit Tränen in den Augen lächelte ich ihn an. Etwas zögernd legte ich meine Arme um seinen Körper und schmiegte mich an ihn. Es war ein wunderschönes Gefühl, seine Wärme und seine Arme zu fühlen, die sich ebenfalls um mich legten. Mir wurde klar, dass ich mich in dieser kurzen Zeit in ihn verliebt haben musste... Schweigend nebeneinander her gehend begleitete er mich zur " Kaiba Corporation". Dort angekommen, wollte ich mich gerade verabschieden, als er mich zu sich zog und mich küsste. Doch diesmal stieß ich ihn nicht weg. Ich schloss meine Augen und genoss dieses intensive Gefühl, das zum ersten Mal durch jede einzelne Faser meines Körpers rauschte... ... * Hrr hrr * Wieder ein Kapitel geschafft^^ Leider ist es am Ende ganz anders geworden, als es eigentlich sollte. Daran sind nur diese fiesen Schnulzenlieder, die ich leider so sehr mag^^°, schuld. (Hintergrundsongs: I want it that away ( Backstreet Boys) und Always ( Bon Jovi) ) Die hör ich nur, weils dazu so super schöne YGO- Videoclips gibt -_- Dadurch, dass der Schluss dieses Kaps nun ganz anders ist, muss ich natürlich auch beim nächsten Kapitel wieder umdenken * seufz * mal schauen, ob ich's hinkriege. Eigentlich sollte sich Ikuni erst viel später davon überzeugen lassen, anderen zu vertrauen. Das ich aber auch nichts so machen kann, wie ich's eigentlich ursprünglich vor hatte!! Aber die Stelle, wo sie wieder träumt, gefällt mir. Somit hat Bakura eine noch bessere Rolle bekommen. Der Traum besteht aus drei verschiedenen Abschnitten, aber das hat man ja bestimmt gemerkt. ~_~ Wääh!! Ich find den Schluss so richtig widerlich schnulzig. Ich hoffe, das ist zum letzten Mal passiert. Danke fürs Lesen und bleibt mir bitte treu^^ Ich schreibe bald weiter!! Dat Bra Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)