Manche Dinge weiß man besser nicht von Jazlyn ================================================================================ Kapitel 1: Mit der Zeit herumpfuschen ------------------------------------- Es war Sirius' Idee. Natürlich war es das. Ideen wie diese entsprangen keinem normalen Gehirn. Sie kamen von Sirius. Und es war ganz sicher seine Idee. Es fing damit an, als Remus einen Extra - Punkte Essay für Professor Binns anfertigte, in dem er die Effekte von zeitverändernden Artefakten und Zaubersprüchen in verschiedenen historischen Beispielen aufzeichnete. Seine drei besten Freunde bestanden immer darauf, dass es Remus NICHT nötig hatte, irgendeine Art von Extra - Punkte Essays anzufertigen, denn er scheiterte nie daran, ausgezeichnete Noten zu haben, aber Remus fühlte sich schuldig, wenn er einen Tag im Monat verpasste und daher fertigte er eine ganze Menge Extra - Punkte Essays an. Für diesen Essay hatte er sich einen sehr obskuren Vorfall im achten Jahrhundert ausgesucht, als ein böser Zauberer versehentlich einen komplexen Zauberspruch entwickelt hatte, der eine Person durch die Zeit schickte. Es sollte ein Zauberspruch sein, der Hühner vom Altern abhalten sollte, doch manche Dinge erweisen sich nicht als das, was sie sein sollen. Sirius hing sich unmittelbar an die Idee, den Zauberspruch neu zu kreieren. Er dachte, es sei brillant und es würde sehr viel Spaß machen, durch die Zeit zurück- und vorzugehen. Zum Beispiel, sagte er, könne man ein Jahr in die Zukunft gehen, herausfinden, wer die nächste Weltmeisterschaft gewänne, in seine eigene gewöhnliche Zeit zurückkehren, und dieses Wissen für einen beträchtlichen Wettspielvorteil nutzen. James, Peter und Remus ignorierten seinen Vorschlag: der Zauberspruch war ungeheuer schwierig, und Zaubersprüche im Großen und Ganzen, waren nicht Sirius' Fachbereich. Aber er gab nicht auf. Am Ende lieh er sich James' Unsichtbarkeitsmantel, schlich hinunter in die Bibliothek, stahl ein Buch über Seltene und Gefährliche Zaubersprüche aus der Gesperrten Abteilung, und begann es zu studieren. Dies war im zweiten Jahr der Rumtreiber. Im fünften Jahr hatten sie es alle vergessen. Außer Sirius. "In Ordnung, Tatze, was hast du diesmal ausgeheckt?" James sah mit etwas Belustigung dabei zu, wie Sirius im Gryffindor - Gemeinschaftsraum herumflitzte und einige sehr seltsam aussehende Objekte aufstellte. Er hatte dies schon in der letzten halben Stunde getan. "Ich erzähl's dir in einer Minute", sagte Sirius aufgeregt und ziemlich atemlos. "Sieht aus wie eine seltsame Schatzjagd", bemerkte Peter, "abgesehen davon, dass wir alle sehen können, wo du Sachen hinlegst und du sie noch nicht mal verbirgst." "Es ist ein Zauberspruch", sagte Remus, der mit einem guten Buch in einer Ecke saß, und wusste, dass was auch immer Sirius im Schilde führte, es nichts Gutes und wahrscheinlich etwas sehr Gefährliches war. "Die Show beginnt!" rief Sirius, der in der Mitte des Raumes stand, aus und ein detailliertes Diagramm prüfte, welches so aussah, als sei es gewissenhaft abgeschrieben worden. Es war ungefähr drei Uhr morgens - niemand außer ihnen war wach. "Ich denke, ich hab's. Nein ..." Er hob eine kleine, hölzerne Schnitzerei auf und bewegte sie kaum merklich. Er schielte zu ihr herunter. "Ja, ich hab's." "Was", sagte James, "hast du?" "Der Kreis. Er ist fertig. Was bedeutet, dass wir gehen können!" Sirius sah auf, sein Gesicht rötete sich. "Gehen? Wohin?" James runzelte die Stirn. Sirius grinste bösartig und Peter ging zwei Schritte zurück. "Nun, mein lieber Krone, der einzige Platz, an den zu gehen es interessant ist: durch die Zeit!" "Ach, komm schon!" sagte Peter, der sich erholte, "Das meinst du nicht e-" "Sag's nicht", sagte Remus. "Er ist so schon aufgedreht genug. Zieh ihn nicht auf, Ich glaube, er weiß, was er tut. Ich glaube, er meint es wirklich." James grinste. "Du meinst, er meint es ernst." Doch bevor Sirius irgendetwas sagen konnte, sprach er weiter. "Glaubst du wirklich, dass das funktioniert? Durch die Zeit gehen?" "Ich bin dem Buch aufs Wort gefolgt!" sagte Sirius stolz. "Natürlich hat es nur einmal vorher geklappt, und das war, als ein Hühnerzüchter versuchte, seine Hühner dazuzukriegen, länger zu leben." "Daher stammt das?" sagte James beeindruckt. "Sirius, das ist drei Jahre her! Du hast drei Jahre damit verbracht?" "Ja, mein lieber Krone, das habe ich", gab Sirius zu, überhaupt nicht verlegen. "Hab ewig gebraucht, alles herauszubekommen. Und ich bin sicher, dass es klappen wird. Hab alles recherchiert und so." "Sirius hat recherchiert. Das ist was Neues", sagte Remus, der von seinem Buch aufsah, gegen seinen Willen interessiert. "Darf ich fragen, warum?" "Ich wollte es ganz genau hinbekommen, darum. Das ist nicht irgendein Animagus-zauberspruch oder irgendwas. Dies ist Zeit, worüber wir hier reden!" Sirius schwang seine Arme aus, er machte eine weitreichende Geste. "Nun ... lasst uns annehmen das hier klappt-", fing James an. "Was es wird", warf Sirius ein. " - dann , wo - oder sollte ich sagen ,wann' - willst du hingehen?" "Nun, die einzige Zeit in der Zeit, in die es wert zu gehen ist: die Zukunft! Denkt darüber nach: wir können an alle Arten von Quidditchergebnissen herankommen, um darauf zu wetten, oder herausbekommen, als was wir eines Tages arbeiten, Antworten für unsere UTZe bekommen ... wer weiß? Wir könnten sogar etwas über eine große Katastrophe herausfinden, sie abwehren und zu Helden gemacht werden! Es wird großartig sein!" Dann ließ sich Peter vernehmen. "Könnte das nicht alles durcheinanderbringen? Du weißt schon, Dinge ändern, die nicht geändert werden sollen?" "Seit wann bist du in dieser Gruppe die Stimme der Vernunft?" fragte Sirius. "Die Zukunft ist noch nicht geschrieben worden, also ist es egal, wenn wir sie ändern." "Tatsächlich hat Peter Recht", sagte Remus. "Es steht überall in den Geschichtsbüchern. Jemand fand etwas über ein zukünftiges Ereignis heraus, versuchte es zu ändern, und endete in einem üblen Schlamassel. Wie, dachtest du, hat sich wohl die Schwarze Pest verbreitet?" Sirius winkte bei diesem Satz ab. "Ach, komm schon, Remus. Wo bleibt denn dein Sinn für Vergnügen?" James schnaubte. "Das letzte Mal, als du das sagtest, hatte Peter eine Woche lang Flossen." "Nein", sagte Sirius. "Das letzte Mal, als ich das sagte, entwickelte Snapylein eine übertriebene Angst vor Räucherheringen. Kommt schon, ihr drei! Ich verspreche, falls wir die Dinge verpfuschen, gehen wir in der Zeit zurück und stoppen uns selbst, dies zu tun. Wie ist das?" "Nur, falls du versprichst, dir selbst zuzuhören, falls dein zukünftiges Selbst zurückkommt, um dich davor zu warnen, dies zu tun, bevor du es tun kannst", antwortete Remus. "Machte das Sinn?" "Nicht im Entferntesten", sagte Sirius. "Aber ich verspreche es trotzdem. Nun ... Sollen wir es versuchen?" James sah zu Remus. "Warum nicht?" meinte er. "Könnte interessant sein." "James ..." "Ehrlich, Moony, wir werden nicht irgendetwas Gefährliches versuchen." Remus biss sich auf die Lippen. "Wir sollten diesen "Jemandes-Anderen-Problem Zauberspruch" anwenden, bevor wir gehen", sagte er. "Das ist die richtige Einstellung!" sagte Sirius enthusiastisch. "Aber warum der Zauberspruch?" "Damit wir nicht versehentlich von irgendjemand in der Zukunft bemerkt werden, bis wir es wollen", sagte James. "Hört sich nach einer großartigen Idee an. Und wir sollten diese erste Reise einfach halten. Keine großen 'Lasst uns die Geschichte verändern' - Pläne. Nichts, dass wir total verpfuschen können." "Nun, in welche Zeit sollen wir gehen? Wie weit?" fragte Sirius, als Remus den Jemandes-Anderen-Problem-Zauberspruch sprach. (Der Jemandes-Anderen-Problem-Zauberspruch ist stärker als der gewöhnliche Ablenkungszauber. Er funktioniert am besten bei Leuten, und überlistet das Gedächtnis bis zum völligen Ignorieren, statt einfach das verzauberte Objekt nicht zu sehen, es sei denn dem Gedächtnis wird spezifisch erklärt, nach was es schauen oder was es hören soll und es weiß von dem Zauber. Sehr nützlich für Gruppenunfug.) "Wie wäre es mit hier, in ungefähr fünfundzwanzig Jahren?" schlug Peter vor. "Was nützt das?" fragte Sirius. "Die Dinge ändern sich hier nicht viel." "Einer von uns könnte Kinder hier haben. Oder vielleicht haben alle von uns das. Es könnte lustig sein, und wir können nichts durcheinanderbringen" sagte Peter. "Wir könnten so wenigstens den zukünftigen Schülern einige unserer Markenzeichen-Tricks beibringen. Vielleicht gemeine Geschichten über die Vergangenheit der Lehrer verbreiten, besonders, wenn wir sie als Schüler kennen." James lächelte böse. "Hört sich nach Spaß an." "Ich vermute, das ist es auch", sagte Remus, der sich müde anhörte. "Wann gehen wir?" fragte er Sirius. "Jetzt, wenn du willst", sagte Sirius mit einem Achselzucken. "Fünfundzwanzig Jahre hast du gesagt? Das würde, was, 1995 sein? Und wir können sogar zu der Zeit zurückkommen, bei der wir fortgingen, und wir werden nicht ein bisschen altern. Genialer Zauberspruch, denkt ihr nicht?" Er starrte liebevoll auf sein Werk. James legte ihm einen Arm schwungvoll auf die Schulter. "Ja, Tatze, genialer Zauberspruch. Jetzt lasst uns anfangen!" Als sich Sirius darauf vorbereitete, den Zauberspruch mit einer Zauberformel abzuschließen, stoppte ihn Peter. "Aber wie kommen wir in diese Zeit zurück?" fragte er. "Das ist ganz einfach", antwortete Sirius. "Ich sage die Zauberformel noch einmal." "Angenommen, dass deine Formel vollkommen richtig ist", sagte Remus. "Natürlich ist sie das. Er hat sogar recherchiert", sagte James. "Nichts wird schief gehen." Und Sirius sagte die Zauberformel. Der Gemeinschaftsraum schien einen Moment lang zu flackern, aber außer dem plötzlichen Verschwinden von Sirius' Kreis und einer Umordnung der Holzscheite im Gemeinschaftsraumfeuer, schien sich nichts zu ändern. "Sehr eindrucksvoll", sagte Remus sarkastisch. "Netter Trick mit dem Feuer." "Es sollte funktioniert haben ..." sagte Sirius langsam. "Ich bin sicher, es hat funktioniert." "Natürlich hat es funktioniert!" sagte James. "Seht!" Er zeigte auf ein Exemplar des Tagespropheten, das auf einem Tisch lag. Peter hob es auf. "Wow ..." sagte er, als er die Schlagzeilen überflog. "Seht ihr das Datum?" Sirius sah über seine Schulter und grinste. "Was sagt ihr dazu ... 3. Oktober 1995! Exakt fünfundzwanzig Jahre!" Er gab die Zeitung an James und Remus weiter. "Er hat Recht", sagte James grinsend. "Wir sind in der Zukunft." "Nun, wo sind alle?" sagte Peter. "Im Bett, wo normale Leute um 3 Uhr morgens sind", gab Sirius zur Antwort. "Woher weißt du, dass es 3 Uhr morgens sind?" fragte Peter. "Der Zauber hat uns exakt fünfundzwanzig Jahre in die Zukunft geschickt", sagte James, "nicht ,Fünfundzwanzig Jahre und einige überzählige Stunden' oder ,Fünfundzwanzig Jahre plus / minus eine Woche'. Hab ich Recht, Tatze?" "Das hast du. Deshalb ist es auch immer noch der 3. Oktober. Oder jetzt der 4. Und wir haben Zeit ein Nickerchen zu machen, bevor wir uns dieser schönen neuen Welt stellen." Sirius streckte sich in einem der weichen Lehnstühle aus. "Immer noch bequem!" "Ich denke, dass eine Ecke vielleicht besser sein könnte", sagte James. "Jemand könnte sich auf dich setzen." "Was aber nicht bedeutet, dass sie mich bemerken werden", entgegnete Sirius, der die Hände hinter dem Kopf ineinanderverschränkte. "Nein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es unheimlich bequem sein würde", erwiderte James. "Irgendein Siebtklässler von der Größe eines Wales könnte dein knochiges Selbst entzwei brechen." "Knochiges Selbst? Du hast gut reden, Mr. Ich-Kann-Mich-Hinter-Meinem-Besen-Verstecken-Wenn-Ich-Mich-Seitwärts-Stell." sagte Sirius, stand aber von dem Stuhl auf. Nach weiterer Diskussion versteckten sie sich in dem geheimen Gang hinter einem Spiegel im vierten Stock und warteten bis zum Morgen. -------------------------------------------------------------------------------- Die große Halle füllte sich bereits mit Schülern, als die vier schläfrigen Rumtreiber sich zum Frühstück hereinschlichen. Niemand bemerkte das plötzliche Verschwinden von einem Teller Frühstücksspeck und einigen Pfannkuchen. Sirius gelang es auch einen Krug Kürbissaft zu klauen, und so hatten sie ein ziemlich nettes Frühstück in der Ecke. Sie beobachteten die Schüler mit Interesse und rätselten über deren Herkunft und rissen darüber Witze. "Wie ist es mit dieser Hufflepuff?" sagte James, der auf ein kleines Mädchen deutete, die vielleicht in ihrem zweiten Jahr war. "Melinda Berkey und Calvin Saunders?" "Nee, nicht Saunders", sagte Sirius. "Ich dachte eher an Sean Jacobs." "Berkey und Saunders. In meinem Kopf befindet sich gerade das allerschlimmste Bild", sagte Remus. "Obwohl ich sicher bin, dass diese Ravenclaw eine Verwandte von Ryan Adair ist." "Ja, er und Agatha Kraybill", stimmte James zu. "Dachte immer, dass sie ein süßes Paar abgeben würden." "Sicher, nachdem dich Adair in den See befördert hat, weil du mit Kraybill geflirtet hast." sagte Sirius. "Er hat dich direkt hinterher geschickt. Netter Platscher, den du gemacht hast", sagte James. "Er hat mich nirgendwohin ,geschickt'", protestierte Sirius. "Ich bin gesprungen." "Um seinem linken Haken auszuweichen-", fing Remus an, bevor er etwas sah, dass seinen Unterkiefer herunterklappen ließ. Dann lächelte er. "Remus, was ist?" fragte James. Er folgte Remus' Blick und verlor beinahe sein Mittagessen. Oder das Frühstück, wie es der Fall war. Peter schnappte nach Luft. Sirius grinste. "Wer hätte das gedacht ... Wow, James, ich bin beeindruckt!" Ein Junge ihres Alters hatte gerade eben mit zwei anderen die Halle betreten. Er hatte wirres schwarzes Haar, eine Brille und war ziemlich mager. In anderen Worten: er wies eine exakte Ähnlichkeit zu James auf, außer, dass seine Augen grün waren, nicht grau. "Oh, nein ...", krächzte James, dessen Magen spontan beschlossen hatte, sich in kleine Knoten zu verdrehen. "Komm schon!" sagte Sirius, der von ihrem Platz aufsprang und zum Gryffindortisch hinübersauste. "Das ist zu gut, um es zu verpassen. Ich geh rüber zum Näheranschauen!" "Warte! Komm zurück!" James war einen Moment später aufgesprungen, doch Sirius stand bereits genau hinter dem Doppelgängerjungen und belauschte dessen Konversation. Er gab seinen Freunden ein Zeichen. Remus folgte sofort, auf seine eigene Art neugierig. Peter und James tauschten Blicke aus, Peter zuckte mit den Achseln, und sie folgten ebenfalls. " ...nein, Alicia ist dieses Jahr nicht aufgestellt. Sie sagt, sie ist zu beschäftigt damit, für ihren UTZ zu lernen, also brauchen wir einen Jäger und einen Hüter", sagte der Junge. "Du könntest es versuchen, Ron. Du würdest brillant sein." Der rothaarige Junge neben ihm, der offensichtlich ein Weasley war, schüttelte seinen Kopf. "Und mich von Fred und George bei jedem Versuch sabotieren lassen? Nein, danke." "Aber du liebst Quidditch!" warf ein Mädchen mit buschigen Haaren, das ihnen gegenüber saß, ein. "Ich bin sicher, Fred und George werden dich normal behandeln, wenn du im Team bist. Komm schon, Harry, du bist der Kapitän. Sag's ihm." "Harry?" bewegte James lautlos die Lippen. Es war kein schlechter Name, doch es schien nicht einer gewesen zu sein, den er ausgesucht hatte. "Hermione hat Recht, Ron", antwortete Harry. "Fred und George würden niemals eine Chance auf den Cup auslassen. Du weißt das. Du musst es versuchen." "Das wären drei Weasleys in einer Mannschaft!" fügte ein kleineres rothaariges Mädchen, ebenfalls eine Weasley, hinzu. "Das würde großartig sein! Mum und Dad wären so stolz." "Da, siehst du's? Sogar Ginny denkt, du würdest es gut machen", sagte Harry. "Ich sagte, es würde großartig sein, drei Weasleys zu haben. Ich habe nicht gesagt, dass er es gut machen würde", erwiderte Ginny schelmisch. Als Ron ihr einen Blick zuschoss, grinste sie und sagte: "Mache nur Spaß, Ron. Du wärst ein großartiger Jäger und du weißt es." "In Ordnung, in Ordnung," sagte Ron. "Wenn meine eigene Schwester und der große Harry Potter denken, dass ich es versuchen soll, werde ich es. Aber du weißt, dass ich keinen anständigen Besen habe." Sirius grinste über Rons Kopf zu James. James sah es nicht, da er eher von der ganzen Sache fasziniert war. Dies war tatsächlich ein Potter, der gut im Quidditch war. Sogar Mannschaftskapitän. James begann zu denken, dass dies irgendwie cool war. "Weißt du was, Sirius?" sagte James, als sie den Gryffindors aus der Halle folgten. "Hm?" "Wenn ich Kinder habe, kann ich herumlaufen und mich damit rühmen, wie Harry ein Quidditchkapitän sein wird und falls mir keiner glauben wird, werde ich mit Sicherheit wissen, dass sie Unrecht haben werden." "Daran hatte ich gar nicht gedacht", gab Sirius zu. "Nun weiß ich, dass ich nicht mit dir darüber wetten werde. Übrigens, wer ist die glückliche junge Dame?" "Ich weiß es nicht und ich will es auch gar nicht herausfinden", sagte James, sein Gesichtsausdruck wurde säuerlich. "Es würde vermutlich die Romantik ruinieren, wenn man weiß, wohin es geht." "Das", sagte Remus, in sich hineinlachend, "ist ein sehr guter Grund. Zu sagen, dass ihr beide füreinander bestimmt seid, würde eine Sache sein..." Sirius lachte laut heraus. "Ich kann nicht glauben, dass ihr beide es noch nicht herausbekommen habt." "Was meinst du damit, Tatze?" Sirius bot James ein großartiges Äquivalent eines schockierten Ausdrucks. "Du meinst, du weißt es nicht? Erspart mir den Schock, dass Remus, der Unendlich Intelligente und James, der Extrem Talentierte, es komplett verpasst haben! Ich meine, kommt schon! Wer sonst in Gryffindor hat grüne Augen?" Die anderen drei Rumtreiber blieben auf der Stelle stehen und starrten Sirius an. "Nicht-", begann Remus. " - Lily Evans!" beendeten James, Peter, und Sirius, der wie ein Idiot grinste. "Sirius, ich denke nicht, dass sie überhaupt bemerkt hat, dass ich existiere!" sagte James ungläubig. Klug und beliebt, aber offenkundig nicht beeindruckt von jugendlichem Übermut, war Lily Evans eine Gryffindor-Vertrauensschülerin, mit der James und die anderen absolut nichts zu tun hatten. Sie ignorierte sie. Sie ignorierten sie. Es war ein sehr effizientes System. "Vielleicht nicht, aber du kannst die Augen nicht ignorieren", sagte Sirius gefährlich. "Carmen Arenas hat grüne Augen: es könnte sie sein", schlug James vor, der keine andere mögliche Ausflucht fand. "Carmen Arenas ist vier Jahre jünger als du, Jimmylein", warf Sirius ein. "Du bist mit dieser Erstklässerin, Mandy Bucket, ausgegangen", meinte James daraufhin. "Amanda Bucket ist für ihr Alter sehr reif", sagte Sirius verteidigend. "Ja, und sie hat einen sehr netten-", fing Remus an, aber Sirius stieß ihn mit dem Ellbogen. "Was?" fragte Remus, "Du hast doch gesagt: ,Sie hat einen großartigen-'" "Wollt ihr zwei Jugendlichen euer Hirn wohl aus der Gosse holen!" schrie James ärgerlich. "Alle gehen jetzt zum Unterricht. Wollt ihr ihnen folgen oder euch aus der Schule herausschleichen?" "Warum sollten wir irgendjemandem folgen wollen?" fragte Peter. "Es wird nur unser normaler Unterricht sein." "Wir könnten sehen, wer unterrichtet", erklärte James. "Und uns hinter ihrem Rücken über sie lustig machen", fügte Sirius heiter hinzu. "Lasst uns Harry folgen. Das kann nur interessant werden." "Übrigens, Sirius", sagte Remus selbstsicher, als sie den Gryffindor-Fünftklässlern folgten, "Ich wollte eigentlich nur sagen ,Sie hat einen netten Sinn für Humor'" Die erste Klasse, die sie besuchten, war nur Verwandlungen, wo sie nicht überrascht waren, herauszufinden, dass McGonagall nicht nur unterrichtete, sondern dass es so aussah, als wären sie in genau derselben Stunde am 4. Oktober 1995, in der sie auch am 4.Oktober 1970 gewesen wären. Remus überlegte tatsächlich, ob er mitschreiben sollte, bis er den gefährlichen Schimmer in James' Augen wahrnahm, als er McGonagall beobachtete, während sie weiter über fortgeschrittene, zwischen verschiedenen Arten stattfindende Verwandlungen sprach. "Eine Idee, mein lieber Krone?" erkundigte sich Sirius. "Was sollte es sonst sein, ein Schellfisch?" gab James zur Antwort, sein Blick folgte jeder Bewegung McGonagalls. "Erinnert ihr euch, meine Mit-Rumtreiber, was wir letztes Jahr mit wiederauftauchender Kreide an die Tafel geschrieben haben?" "Oh, du meinst das eine über "Es braucht mehr als - Mmph!" Peter fand sich selbst plötzlich von Sirius' Hand gedämpft, aber die anderen Rumtreiber hatten schon angefangen heiter über die Erinnerung zu lachen. "Krone", mahnte Remus, "Du weißt, dass wir niemals denselben Streich zweimal wiederholen. McGonagall würde ihn wiedererkennen." "Der Gelehrte Moony", sagte James ungläubig, "hat einen sehr wichtigen Teil dieses Abenteuers vergessen. Es ist dieser: wir sind fünfundzwanzig Jahre in der Zukunft! Kannst du dir das Déja-vu vorstellen, das sie davon bekommen wird?" "Ah, aber Remus hat Recht", warf Sirius ein. "Was ist, wenn Harry diesen Streich schon gemacht hat, oder einen sehr ähnlichen?" James schrak für ungefähr das zehnte Mal an diesem Tag leicht zurück, als Harry genannt wurde. "Ich schätze, wir werden es einfach herausfinden, oder?" Er stand auf und machte sich resolut auf den Weg zur Vorderfront der Klasse. Aber als er dort ankam, schrieb er nicht sofort etwas. Unfähig der Versuchung zu widerstehen, machte er erst ein paar extrem überzeugende McGonagall-Imitationen hinter ihrem Rücken. Die anderen Rumtreiber brauchten ziemlich lange, um ihr Lachen zu verdecken. McGonagall konnte misstrauisch werden, falls sie bemerkte, dass sie ihre Stimme erhob, um über Gelächter gehört zu werden, von dessen Wahrnehmen sie ein Zauberspruch abzuhalten suchte. Er beendete die Vorstellung mit einem gespenstischen Bild von zwei großen Katzenohren, die hergezaubert worden waren, um für einen Moment über McGonagalls Kopf zu schweben, dann nahm James schließlich ein Stück Kreide, stellte sich vor die Tafel und schrieb seinen Kommentar in einem Schwung darauf. Er drehte sich herum und verbeugte sich, dann marschierte er zum hinteren Teil des Raumes und entfernte dabei alle etwaigen Spuren des Jemandes-Anderen-Problem-Zauberspruchs, der den Blick der Schüler zur Tafel undeutlich machte. "Bravo! Bravo! Brillant!" applaudierte Sirius, als sich James grinsend neben ihn setzte. "Jetzt lasst die Show beginnen", sagte Remus, der sich mit den Händen hinter dem Kopf zurücklehnte, und sie warteten geduldig auf jemanden, der bemerkte, was sie getan hatten. Von der anderen Seite des Raumes hörte man plötzlich etwas, das wie ein Erstickungsgeräusch klang, und der höfliche Dean Thomas versuchte prompt, unter seinem Tisch zu verschwinden, damit er nicht laut lachte. Drei andere Gryffindors sahen zu ihm hin und sahen seine rechte Hand immer noch oben auf dem Tisch, die zitternd auf die Tafel deutete. James beobachtete, wie Harry zur Tafel hinaufsah, eine Hand vor den Mund schlug, und Ron mit dem Ellbogen stieß, um ihm zu zeigen, was los war. Remus begann mit einen Countdown. "Fünf... vier... drei... zwei..." Die Klasse brach in Stürme von Gelächter aus. Dean war wieder aus seiner Zuflucht aufgetaucht, hatte seinen Kopf zurückgeworfen und lachte unkontrolliert. Ron behämmerte seinen Tisch, und Harry liefen die Tränen die Wangen hinunter; er war kaum in der Lage, sich in seinem Sitz aufrecht zu halten. Lavender und Parvati waren unter hysterischem Kichern zusammengebrochen, Neville hatte zuerst eine Art wildes, verängstigtes Grinsen im Gesicht, bevor er die Würde aufgab und sich blöd lachte. Seamus war tatsächlich von seinem Stuhl gefallen und es schien ihn nicht zu stören, dass alle seine Bücher auf ihn drauf gefallen waren. Nur Hermione war schockiert; sie starrte mit großen Augen an die Tafel, dennoch wurde es offensichtlich, dass sie ebenfalls versuchte, nicht zu lachen; ihr Gesicht nahm durch die Anstrengung einen interessanten Lilaton an. Beim Beginn dieser Hysterie wirbelte McGonagall herum, um zu sehen, was vor sich ging. Sie warf einen Blick auf die Tafel und schnappte nach Luft, dann schloss sie ihren Mund wieder, ihre Lippen wurden zu einer unmöglich dünnen Linie. Mit einem Winken ihres Zauberstabs, löschte sie die beleidigende Bemerkung von der Tafel und warf einen stählernen Blick auf ihre Klasse, welche sich in unkontrollierbare Hysterie aufgelöst hatte. Die Rumtreiber waren ziemlich froh, als ihr vernichtender Blick vollkommen an ihnen vorbeiging; sie lachten immer noch zu sehr. "Genug davon!" befahl sie, aber niemand hörte sie. "Hören Sie sofort auf damit!" Sie hörten sie immer noch nicht. "Ich sagte, GENUG!" Sie hörten sie. Neville gab das nervöse Quieken eines Kicherns von sich. Für ungefähr zwei Sekunden war Stille; am Ende dieser Pause erinnerte sich jeder Schüler plötzlich daran, worüber sie gelacht hatten und fingen wieder zu lachen an. Nach einem Moment war McGonagall am Ende ihrer Geduld angekommen und drohte ihnen mit einem Monat Nachsitzen, falls sie nicht aufhörten. Es funktionierte. "So unterhaltend solch eine Bemerkung sicherlich für Sie alle sein mag", sagte sie streng, "werden solche Dinge in einem Klassenraum nicht toleriert. Ich rate dem Schüler, der es geschrieben hat, seine Regelübertretung unverzüglich zuzugeben, dann werde ich vielleicht gnädig sein." Aber niemand gab es zu. Jetzt eher eingeschüchtert, blieben die Schüler ruhig und sahen von Person zu Person, lautlos dieselbe Frage stellend: Wer hatte es getan? Niemand hatte seinen Platz verlassen. McGonagall hätte es bemerkt. Nach ein paar weiteren Androhungen gab McGonagall zu, dass die ganze Sache vorläufig sinnlos war, und entließ die Klasse. Nur wenig später wurde ihr klar, warum ihr die Bemerkung so vertraut erschienen war. Hatte Harrys Pate ihm alte Schultricks beigebracht? Die vier Rumtreiber folgten der immer noch kichernden Klasse aus dem Schloss und bemerkten schnell, dass die nächste Unterrichtsstunde Pflege Magischer Geschöpfe sein würde. Und sie waren positiv überrascht, als sie sahen, wer unterrichtete. "Das ist nicht-", fing James an. "Unmöglich-", stotterte Sirius. "Was du nicht sagst!" rief Remus. "Es ist Hagrid!" "Könnt ihr euch das vorstellen? Hagrid unterrichtet Pflege Magischer Geschöpfe?" fragte James verwundert. "Mit seiner Vorstellung von harmlosen Kreaturen sollte das mehr als interessant sein." "Hoffe, er versucht nicht wieder Augureys aufzuziehen", bemerkte Sirius. Er tat es nicht, und tatsächlich war der Unterricht sehr interessant, der sich um einen Baum voll Klabberts drehte. Die Schüler hatten viel Spaß dabei, sie zu füttern, obwohl die Rumtreiber sahen, dass diese Unterrichtsstunde zusammen mit den Slytherins abgehalten wurde, und dass die Slytherins ein bisschen viel taten, um sie zu stören. Besonders schlimm war ein blondhaariger Junge, von dem sie sich alle sicher waren, dass er der Sohn von Lucius Malfoy war. "Scheint, als wärst du nicht der Einzige mit einem Duplikat James", bemerkte Sirius, als er ganz leicht am Schwanz eines Klabberts zog, den der junge Malfoy zu füttern versuchte. Überrascht und erregt griff der Klabbert Malfoy sofort an und kratzte ihm fast die Augen aus. Die Rumtreiber lachten und die Gryffindors jubelten, als Malfoy mit dem Klabbert kämpfte und ihn von seinem Gesicht loszumachen versuchte. Schließlich hatte er Erfolg und warf die kleine affenähnliche Kreatur in seinem Zorn fast bis zum See. Als er aber anfing Hagrid mit dem Zorn seines Vaters zu drohen, warf ihm Hagrid nur einen wissenden Blick zu und sagte, er habe sich schon immer gefragt, wie Malfoy als Sittich aussehen würde. Das ließ Malfoy sofort verstummen. "Frage mich, was das sollte?" wunderte sich Peter, der den unterdrückten Zorn in Malfoys blassem Gesicht sah, und die Art, in der die Gryffindors zu grinsen anfingen. "Keine Ahnung", sagte Sirius. "Aber jetzt hat Hagrid mich neugierig gemacht. Wie würde ein Malfoy als ein Sittich aussehen?" Nach einem exzellenten Mittagessen versprach der Höhepunkt des Tages Zaubertränke zu werden, nachdem die Rumtreiber herausgefunden hatten, wer hier unterrichtete. Sie betraten den Kerker hinter den Gryffindors und Slytherins, um ihn ziemlich leer vorzufinden. Jeder nahm seinen Platz ein und wartete. James bemerkte, dass alle ein oder zwei Minuten vor dem Unterrichtsbeginn da waren, und dass einige der Gryffindors in dieser Unterrichtsstunde etwas ängstlich aussahen. "Muss ein neuer Lehrer sein", bemerkte Remus. Sirius stimmte zu. "Freese hat es nie gestört, wenn wir zu spät kamen." Die Türe ging knarrend auf. Vier Rumtreiber-Kiefer klappten herunter, als sie den Lehrer erkannten. "Oh, nein", stöhnte Peter. "Das kann doch nicht wahr sein." "Ah, ist es aber", sagte Sirius mit einer seltsamen Stimme. "Ganz sicher nicht sehr vorteilhaft gealtert, findet ihr nicht auch?" bemerkte James und neigte seinen Kopf zur Seite. Sie starrten ungläubig auf den älteren Snape. Er war sogar noch hässlicher, als sie ihn in Erinnerung hatten. "Man sollte meinen", sagte Remus nach einem Moment, "dass sie von allen Hogwarts-Lehrern fordern, ihre Haare von Zeit zu Zeit zu waschen." James, Sirius und Peter sahen alle eine Minute lang auf den aufmerksamen Werwolf, bevor sie in einen hysterischen Anfall ausbrachen. Sie waren wenig erfreut zu sehen, dass Snape höchst unfair zu den Gryffindors war. Als Snape Gryffindor fünf Punkte für einen verpfuschten Zaubertrank von (wem sonst?) Neville abzog, war James sehr nahe daran, eine Stinkbombe, die er in seiner Tasche hatte, in Snapes eigenen Kessel zu werfen. Remus hielt ihn zurück. "Er wird es vermutlich auf einen Gryffindor schieben", sagte er. "Fiese Ratte...," murmelte Sirius, der seinen eigenen Vorrat an Stinkbomben betastete. "Kapiere nicht, wie Dumbledore jemanden wie ihn einstellen konnte." "Ach, mach dir keine Sorgen", sagte James. "Wir werden es ihm schon zeigen, bevor wir zurückgehen." "Und es ihm gründlich zeigen", stimmte Sirius zu. "Etwas, durch das ihn die gesamte Schule in einem ganz neuen Licht sehen kann." "Oder in neuen Kleidern", fügte James hinzu. "Hab ich euch schon erzählt, dass ihr zwei mir Angst macht?" "Hast du das gehört, James? Wir ängstigen einen Werwolf!" rief Sirius und sah dabei sehr zufrieden aus. "Machst du Witze?" sagte James, "Sirius, du würdest eine Chimäre von ihrem Mittagessen abhalten." Das letzte Fach war Wahrsagen, aber als die Rumtreiber bemerkten, wohin die Gryffindor-Fünftklässler strebten, gingen sie in den Gemeinschaftsraum zurück, indem sie hinter einem Schwarm Zweitklässler hineinschlüpften. Sie mussten eine etwas ernstere Unterhaltung führen. Kapitel 2: kapitel 2 -------------------- "In der Weisheit liegt viel Trauer und er, der die Weisheit vermehret, vermehret den Schmerz." Ecclesiastes 1: 18, KJV (keine Ahnung, woher das ist, übernehme keine Garantie, dass das richtig übersetzt ist. Hab's probiert. *mitdenschulternzuck*) Nach einem sehr ungewöhnlichen Tag und sicher im Gryffindor - Gemeinschaftsraum, verzogen sich die drei Rumtreiber in eine leere Ecke um sich ein wenig ernsthaft zu unterhalten. "Für einen Tag, an dem wir tatsächlich keine Schularbeiten gemacht haben, war dieser äußerst lehrreich", sagte James. "Wenigstens ich habe eine Menge gelernt." "Außer das du herausgefunden hast, dass du eventuell ein Kind haben wirst, welches genauso aussieht wie du? Ihr könntet als eineiige Zwillinge durchgehen!" meinte Sirius mit einem fiesen Grinsen. "Das ist einfach nur seltsam", sagte James, während er zur Bekräftigung die Fußspitze in den Teppich bohrte. Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und schloss die Augen. "Er ist sogar Quidditch - Kapitän." "Harry ist nicht genau wie du, James" meinte Remus. "Ruhiger, weniger zu Scherzen aufgelegt." "Das habe ich auch bemerkt", sagte Sirius, der definitiv enttäuscht aussah. "Muss von der Seite seiner Mutter kommen. Schade. Frage mich ob er Geschwister hat. Hm, Krone?" "Als ob ich das wüsste", schnaubte James. "Ich frage mich, ob irgendwelche anderen Schüler mit uns verwandt sind", sinnierte Peter, der einige, Arithmantik diskutierende, Sechstklässler an einem der Tische beobachtete. "Nevilles Nachname war Longbottom, Wurmschwanz", sagte Sirius. "Er schien kein bisschen wie Frank zu sein. Frank ist schüchtern, aber nicht mausgrau. Vielleicht ist die Vererbung der einzige Grund, warum er in Gryffindor ist." "Oder der Sprechende Hut weiß irgendetwas, dass wir nicht wissen.", meinte James. "Man weiß es nie, oder?" sagte Sirius. "Seht euch den lieben Peter hier an. Ich hätte schwören können, dass er in Hufflepuff landen würde." "Herzlichsten Dank, Tatze", sagte Peter säuerlich. "Du weißt, dass ich nur auf denen herumhacke, die ich liebe, Wurmschwanz", meinte Sirius zuckersüß. "In diesem Fall pflegst du eine höchst ungesunde Schwärmerei für Snape", sagte James grinsend. Sirius stieß ihn in die Schulter, also gab ihm James eins auf den Schädel. Daraufhin stürzte sich Sirius auf James, nahm ihn in einen Schwitzkasten, ergriff versehentlich Remus' Umhang und fing sich durch Remus Unmut einen Tritt gegen das Knie ein. Dies setzte eine lange und begeisterte Prügelei in Gang, die erst endete, als die Gryffindor - Fünftklässler den Raum betraten. Die Rumtreiber lösten sich voneinander, wobei sie bemerkten, dass sie in ihrem Eifer, das Abendessen verpasst hatten. Es kümmerte sie nicht. Nicht, wenn die Küchen immer noch hinter dem Früchte - Gemälde in den Kerkern war. Sie machten ausgiebig Gebrauch von diesem Wissen, und als sie zurückkehrten, (nachdem sie in einer Mädchen-toilette um der alten Zeiten willen Chaos angerichtet hatten) war der Gemeinschaftraum leer, bis auf (erstaunlicherweise) Harry persönlich, der beim Feuer seine Hausaufgaben erledigte. Sie beobachteten ihn eine Weile still. "Nun", sagte James, als er die Hände in die Taschen steckte, "Was denkt ihr, wäre der beste Weg es ihm zu sagen?" "Wem was zu sagen?" fragte Peter. "Harry", meinte James. "Ihm erzählen, dass wir hier sind. Ihm von dem Zauber erzählen." "Bist du dir sicher, dass das solche eine gute Idee ist?" fragte Remus. "Wir waren bis jetzt ziemlich harmlos. Tatsächlicher Kontakt mit einer zukünftigen Person zu haben, könnte eine Menge Probleme auslösen." "Niemand kam in der Zeit zurück um uns zu warnen, dies hier nicht zu tun", sagte Sirius. "Und ich will Harrys Gesichtsaudruck sehen, wenn er herausbekommt, wer wir sind. Er wird unbezahlbar sein." "Das wird es", sagte James, obwohl das nicht der einzige Grund war, warum er sich vorstellen wollte. "Nun, was wäre der beste Weg? Es auf Pergament zu schreiben und es ihm zu geben?" "Hört sich meiner Meinung nach gut an", sagte Sirius. Sie klauten tatsächlich ein Stück von Harrys eigenem Pergament und einen Reservefederkiel, um die Nachricht zu schreiben. Das war ein großer Vorteil des Jemandes Anderen Problem Zauberspruchs: Man konnte etwas direkt vor der Nase der Leute tun und sie würden es nicht bemerken, bis es zu spät war. James probierte verschiedenes aus, bevor er sich schließlich auf eine Nachricht festlegte, und die anderen drei machten verschiedene (und nicht immer hilfreiche) Vorschläge. Als alle zur Genüge zufrieden gestellt waren, platzierte James die Nachricht auf Harrys Arbeitsbuch. Harry nahm zunächst keine Notiz davon, und wollte es zur Seite legen, als er erkannte, was es war. Dort stand dies: Harry - Erstens, tu nichts, bis du diese Nachricht zuende gelesen hast. Ansonsten würde alles ruiniert sein. Zweitens haben einige alte Freunde und Verwandte von dir einen sehr komplexen Zauberspruch ausgesprochen und warten auf deine Meinung. Wenn du die Nachricht zuende gelesen hast, schau auf und nach rechts. Dort sitzen vier neue, dennoch seltsam vertraute Fünftklässler in dem Sessel zu deiner Rechten. Einer von diesen winkt. Sie werden alles erklären, sogar, wenn es die ganze Nacht dauern wird. Die Rumtreiber warteten mit angehaltenem Atem, als Harry die Nachricht ein zweites Mal las. Dann, als er vollkommen verwirrt aussah und sich zu erinnern versuchte, wo er diese Handschrift schon einmal gesehen hatte, sah er auf und zu ihnen. Sirius winkte wie wild, und Harry fiel vor Schreck fast aus seinem Stuhl. Sein Mund bewegte sich lautlos, als sein Blick von einem Rumtreiber zum nächsten schweifte und letztendlich bei James hängen blieb, der rosa anlief. "Entschuldige die Überraschung. Wir können alles erklären", beeilte er sich zu sagen. "Du bist -" begann Harry, aber er schien nicht in der Lage, das was er sah, in Worte zu fassen. "James Potter", sagte James, um sich vorzustellen. "Und dies sind Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew." "Ich - Ich weiß - Ich meine - Ich - Ich traf -" stammelte Harry, er atmete tief ein und versuchte es auf einem anderen Weg. "Wie?" "Sirius", meinte Peter, als ob dies alles erklären würde. Das hätte es, falls er zu einem der anderen Rumtreiber oder, in der Tat, jemandem aus ihrer eigenen Zeit in Hogwarts angesprochen hätte. "Es ist ein Zauberspruch", sagte Sirius und zuckte mit den Schultern. "Schickt dich durch die Zeit. Hab drei Jahre lang darüber recherchiert und dies hier ist unser erster Versuch. Ziemlich cool, oder?" Harry starrte ihn für einige Sekunden mit offenem Mund an, bevor er seine Augen schloß, sich in einen Stuhl zurückfallen ließ, seine Brille abnahm und die Hände vor das Gesicht legte. "Das ist unglaublich. Komplett, vollkommen..." "...verrückt", schloss James, als er sich gegenüber von ihm setzte. "Ja, weiß ich. Aber das ist halt Sirius. Weißt du, um ehrlich zu sein, bin ich überrascht, dass er es überhaupt durchführen konnte. ... Wir sind nur in diese Zeit gekommen, um zu sehen, wie sich Hogwarts in fünfundzwanzig Jahren verändert haben würde. Wir hatten dich nicht erwartet." "Wir hatten gehofft..." fing Remus an, bevor seine Stimme leiser wurde. "Nebenbei, bist du der einzige?" "Der einzige wovon?" murmelte Harry hinter seinen Händen. "Der einzige hier, der einen Rumtreiber als Elternteil hat", erklärte Remus. "Ich persönlich bezweifle das." Harry setzte seine Brille wieder auf und blickte um sich herum alle an. "Nein, ich denke, das bin ich", sagte er mit seltsam belegter Stimme. "Wirklich?" meinte James erstaunt. "Du meinst Sirius und Remus und Peter ... warum sollten sie jetzt keine Familien haben?" Peter nickte nachdrücklich, um zuzustimmen. "Es... ist so etwas wie eine lange Geschichte", sagte Harry, der offensichtlich unwillig war, mehr zu sagen. "Wie lange seid ihr hier?" fragte er, "Warum habe ich euch nicht bemerkt?" "Wir sind seit heute morgen früh hier", sagte James, "Und du hast es aufgrund etwas Cleverem, dass Remus ausgegraben hat, nicht bemerkt." "Natürlich ist es clever", meinte Sirius. "Remus ist solch ein Typ." "Es ist bekannt als Jemandes Anderen Problem Zauber", sagte Remus. "Der Geschichte nach, hat jemand die Idee aus einem Muggel - Science - Fiction - Buch, und die Theorie ist nicht, etwas unsichtbar oder unhörbar zu machen, sondern die Leute dazuzubringen, es einfach zu ignorieren. Es ist eine Art höchstkonzentriertem, superspezifischem Ablenkungszauber. Du kannst uns nicht sehen, bis du nicht von dem Zauber weißt, oder wohin du schauen musst." "Oh", sagte Harry mehr aus Müdigkeit, als aus reinem Verständnis heraus. "Wir sind dir den ganzen Tag gefolgt", sagte Peter. "Erzähl' ihm das nicht!" sagte Sirius, "Es wird ihn paranoid machen." "Wir sind es trotzdem", sagte James mit einem Schulterzucken zu, "und haben in einigen deiner Unterrichtsstunden gesessen. Wir haben gesehen, dass sich McGonagall kein bisschen verändert hat." "Nein, vielleicht nicht", stimmte Harry zu. "Wartet. Hat einer von euch -" "An die Tafel geschrieben?" fragte Sirius. "Das war James. Was hast du gedacht?" "Du hast das geschrieben?" rief Harry vor Überraschung aus, während er mit aufgerissenen Augen auf James starrte. James grinste. "Niemand anderes", sagte er stolz. "Ich frage mich, ob sie es wiedererkannt hat." "Ich denke, es würde schrecklich schwer zu vergessen sein", sagte Harry, der letztendlich selbst lächelte. "Wenigstens werde ich das für eine Weile nicht. Ich dachte, McGonagall würde einen Anfall kriegen. Wo hast du das her?" "Hat er sich selbst ausgedacht", sagte Sirius. "Er hat es natürlich schon sechsundzwanzig Jahre vorher getan. Musste einen Monat lang nachsitzen, oder, Krone?" "Es war jede einzelne Minute wert", sagte James liebevoll. Er stoppte und sah Harry neugierig an. "Du weißt von unseren Spitznamen, oder?" "Ja, natürlich", sagte Harry. "Sirius ist Tatze, Pr - ich meine, Remus ist Moony, und Peter..." er zögerte. "Peter ist Wurmschwanz." "Genau!" meinte Sirius. "Und weißt du, woher wir diese Spitznamen haben?" "Sicher", sagte Harry. "Ihr seid alle Animagi. Außer Remus." Remus wirkte beunruhigt, bis Harry sagte, "Es ist in Ordnung. Mir macht es nichts aus, dass du ein Werwolf bist." "Ja, aber wie wolltest du Remus anreden?" fragte Sirius. "Nichts", sagte Harry schnell, er merkte, dass er vorsichtig sein musste, um den vieren nicht irgendwelche Nachrichten auf dem falschen Wege zu eröffnen. Was würde passieren, wenn er ihnen alles erzählen würde? Er konnte sie warnen! Er konnte es verändern - was verändern? Konnte er den Tod seiner Eltern verhindern? Wurmschwanz' Verrat? Sirius' Inhaftierung? Voldemorts Rückkehr? Aber der einzige Grund, warum Voldemort zum ersten Mal gefallen war, war, dass sich seine Mutter geopfert hatte... Verwirrt, beschloss er das Ganze erst einaml auf sich beruhen zu lassen. "Irgendetwas nicht in Ordnung?" fragte James. Er und die anderen Rumtreiber tauschten neugierige Blicke aus, als sie den Schauer von Emotionen, der gerade über Harrys Gesicht gezogen war, bemerkten. Er war plötzlich still geworden. Aber dann zuckte er nur mit dem Schultern, und lächelte wieder. "Wartet, bis ich es Ron und Hermione erzähle!" sagte er. "Es macht euch nicht aus, oder?" "Dieser Rotschopf und der Bücherwurm? Überhaupt nichts", meinte Sirius. "Aber nicht zu viele Leute", warnte Remus. "Wollen nicht zuviel Aufsehen erregen", sagte James. "Es wäre einfacher, wenn du sie uns irgendwo privat vorstellen könntest. Ansonsten könnte irgendjemand den Zauber herausbekommen. Sie sehen dich natürlich und würden bemerken mit wem du sprichst." "Verstanden", sagte Harry. "Wartet hier eine Minute. Ich hole Ron und, ich denke, Hermione ist in der Bibliothek." Er sprang die Treppe zu den Schlafsälen hoch und verschwand aus ihrem Blickfeld. Die Rumtreiber sahen ihm nach. "Feiner Junge, Krone", sagte Sirius. James gab ihm einen Klaps. -------------------------------------------------------------------------------- "Aber Harry, das ist unmöglich!" Hermione musste joggen, um mit ihrem langbeinigen Freund mitzuhalten, als sie auf dem Weg zu einem verlassenen Kerker durch die vielen Gänge von Hogwarts navigierten. Harry war gerade damit fertiggeworden, ihr zu erzählen, was los war, und dass sie und Ron die Rumtreiber in einem Raum, der gleichfalls privat und vollkommen vergessen war. "Durch die Zeit zu reisen, ist immens kompliziert! Das könnte auf gar keinen Fall irgendein Fünftklässler durchführen." "Seit wann ist Sirius Black ,irgendein Fünftklässler'?" entgegnete Harry. "Sie haben es alle geschafft, direkt vor Dumbledores Nase, zu Animagi zu werden, oder?" "Ja, aber..." Hermione gestikulierte sinnlos, während sie versuchte, mit einem anderen Argument anzukommen. Um es mit der Wahrheit zu sagen, zweifelte sie nicht wirklich an dem was Harry sagte, sie konnte sich nur nicht mit dem Gedanken abfinden, dass ein Hogwarts - Schüler solch komplizierte Zauber selbst herausbekam. "Und du hast McGonagall und Flitwick sagen gehört, dass Sirius und mein Dad zu den schlausten Kindern, die jemals nach Hogwarts kamen, gehörten." fuhr Harry fort. "Und sie haben die Karte des Rumtreibers gemacht, wegen Pete!" "Oh, Harry, ich weiß einfach nicht", sagte Hermione besogt. "Was, wenn sie über, - - über alles herausfinden würden? Stell dir vor, was passieren würde!" Harry warf ihr einen seltsamen Blick zu, und sie verstand die Bedeutung sofort. "Ich schätze, du hast es dir bereits vorgestellt, oder?" "Man könnte es so sagen", sagte Harry leise. "Dann weißt du, dass du nichts sagen musst", sagte Hermione. "Falls sie es herausfinden... wir wissen nicht einmal, warum genau du am Leben geblieben bist. Falls wir irgendetwas ändern, könnte es so enden, dass du tot und Du - Weißt - Schon - Wer immer noch da wäre!" "Was, er ist letzten Sommer nicht zurückgekommen?" meinte Harry sarkastisch. Hermione rang vor Verzweiflung die Hände. "Du weißt was ich meine. Ich hasse es, diejenige zu sein, die Fudge recht gibt, aber wir hatten dreizehn Jahre lang Frieden, oder? Wer wäre wohl sonst in der Zwischenzeit noch alles gestorben, wenn Du - Weißt - Schon - Wer nicht gefallen wäre?" Das holte Harry ein. Bevor er jedoch antworten konnte, sah er Ron, der herkam, um sie zu treffen. "Ich konnte den Raum nicht finden", rief er und sah über seine Schulter. "Bin hier noch nie gewesen." "Bin ich auch nicht", sagte Harry, "aber es kann nicht schwer zu finden sein. Hör zu, Ron, wenn wir dorthin kommen: sag nicht zuviel über das, was zwischen jetzt und vor fünfundzwanzig Jahren vorher passiert ist, in Ordnung?" Ron lachte grimmig. "Du meinst, du willst nicht, dass ich sage, ,Hey, Sirius, du weißt, dass du zwölf Jahre in Askaban verbringen wirst?'" "Irgendetwas in der Art", sagte Harry. "Sag auch nichts zu meinem Vater. Oder zu Peter - er ist noch ihr Freund." Ron zog die Nase kraus, fluchte vor sich hin, und Hermione tat ihr Bestes, um nicht dieselbe Abscheu zu zeigen. "Und denk daran, Remus nicht ,Professor Lupin' zu nennen." "Solange du deinen Vater ,James' und nicht ,Dad' nennst", sagte Ron mit einem Grinsen. "Denkst du, sie wissen über deine Mutter bescheid?" Hermione schüttelte den Kopf. "Wie könnten sie? Sie sind erst fünfzehn, richtig, Harry? Du weißt nicht, wen du heiraten wirst, oder Ron?" "Da hast du recht", meinte Ron, als seine Ohren rosa anliefen, und er ließ das Thema fallen. Sie gingen einige Minuten ruhig weiter, während Harry mit einer Hand über die Steinwände fuhr. "D - ich meine, James - sagte, es würde irgendwo hier sein: eine versteckte Tür, die wie ein Teil der Wand aussieht." "Wie findest du sie?" fragte Ron. "Indem man die Klinke findet", sagte Harry. "Sie ist unsichtbar, aber James sagte, sie würde in Hüfthöhe sein und... Hier!" Harry zog an etwas, dass wie Luft aussah, und eine Tür erschien aus dem Nichts, die in einen niedrigen, staubigen Raum führte. "Wartet eine Sekunde, während ich reingehe und nachsehe, was los ist." Er trat hinein. "Hallo!" sagte Sirius fröhlich. "Wir fingen schon an, uns zu wundern." Er und die anderen Rumtreiber saßen auf staubigen Holzstühlen. Außer diesen, war der Raum leer. Das einzige Licht kam von zitternden silbernen Flammen, die Remus in den Händen zu halten schien. Harry wurde klar, wo er diesen Trick einmal gesehen hatte: als Professor Lupin, hatte Remus diese Flammen benutzt, als vor zwei Jahren das Licht im Hogwarts Express auf dem Weg zur Schule ausgegangen war. "Meine Freunde sind bei mir", sagte Harry, "Wie mache ich das?" "Sag ihnen nur, wonach sie schauen sollen", sagte James. Harry sah sich gut um, bevor er sich wieder zu Ron und Hermione umdrehte. "Hört zu", sagte er, "Ich habe euch von dem Zauber erzählt, und wie er funktioniert. Alles was ihr tun müsst, ist zu wissen, wonach ihr schauen müsst." Sie nickten. "Wenn ihr reingeht, schaut zu eurer linken. Sirius ist links, Remus ist der Nächste, dann Peter, dann James. Und Remus erleuchtet den Raum mit einer Art Flamme in seiner Hand, dieselbe Art, die er im Hogwarts Express benutzt hat, als die Dementoren eingestiegen sind. Verstanden?" Harry trat zurück, und war sehr zufrieden den kaum hörbaren Quieker, den Hermione ausstieß, als sie die Rumtreiber sah, zu hören. "Harry", sagte Hermione atemlos, als sie den Kopf zurück aus der Tür herausstreckte. "Du siehst wirklich genau wie dein Vater aus!" Harry grinste sie an. "Ich weiß. Ist seltsam, oder?" "Ich denke, es ist ziemlich cool", sagte Ron. " ,Cool' ist eine Untertreibung", sagte Sirius. "Ihr hättet James' Gesicht sehen müssen, als wir dich zum ersten Mal gesehen haben. Ich glaube, der Fachausdruck dafür ist ,ausgeflippt'" "Wohingegen der Fachausdruck für dich in jeder Situation" sagte James, " ,vollkommen geistesabwesend' ist." "Und du bist einfach nur eifersüchtig", schoss Sirius zurück. "Entschuldigung", sagte Hermione, "aber wo sitzen wir?" Sirius deutete mit dem Daumen auf James. "Macht's dir was aus, das zu übernehmen, Krone?" James zuckte mit den Schultern und schwang seinen Zauberstab, er ließ drei weitere Stühle erscheinen, um den Kreis, in dem sie saßen, zu vervollständigen. Er winkte sie nach vorne. "Wie hast du das gemacht?" fragte Hermione, die James anstarrte, als sie auf ihrem Stuhl Platz nahm. "Ach, weißt du", sagte James, während er lässig mit der Hand winkte, als ob er eine Fliege abwehren wollte. "Nur ein bisschen fortgeschrittene Verwandlung. Komm schon, du hast Dumbledore nicht einmal etwas in Art tun sehen?" "Ich habe - Ich wollte - Du bist nur ein Fünftklässler!" James faltete die Hände und lehnte sich zu den ungläubigen Gryffindors hinüber. "Meine liebe Hermione, ich habe solchem Wissen niemals erlaubt, mich in meinem lebenslangen Streben, die schwierigsten und obskursten Zauber zu beherrschen, zu behindern", sagte James in gespielt ernstem Tonfall. "Nebenbei, es ist auch nicht so schwierig," fügte Sirius hinzu. James schlug ihn mit dem Handrücken. "Ich nehme an, ihr habt alles über uns gehört", sagte Remus. "Natürlich!" sagte Ron. "Meine Zwillingsbrüder beten euch praktisch an. Die berühmten Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone. Sie würden vermutlich töten, um euch zu treffen." "Wir fühlen uns geschmeichelt", sagte Sirius, " aber bitte keine Menschenopfer." "Das ist nicht gut für unser Image", sagte James. "Nun, ihr macht... das nur wegen dem Spaß an der Sache?" fragte Hermione ängstlich, während ihr Blick fest auf James gerichtet war. "Mehr oder weniger", meinte James mit einem Schulterzucken. "Es ist ein Abenteuer und ein Rumtreiber ist immer für ein gutes Abenteuer zu haben", sagte Sirius. "Sogar", sagte Remus, der so aussah, als wüsste er nicht, ob er über die Tatsache stolz oder sehr beschämt sein sollte, "wenn es höchst illegal ist." "Besonders, wenn es höchst illegal ist", korrigierte Sirius. Sie unterhielten sich ein ganze Weile und lachten sehr viel, als die Rumtreiber von den verschiedenen Eskapaden, die sie zusammen erlebt hatten, erzählten. Sie hatten gerade erst den Animagus - Zauber geschafft und versuchten sich immer noch an ihre neue Freiheit zu gewöhnen. Harry, Ron und Hermione steuerten selbst einige gute Geschichten bei, sie beeindruckten sogar Sirius mit der Geschichte von dem fliegenden Ford Anglia. Die einzige Sache war, dass sie sich selbst davor zurückhalten mussten, zuviel zu erzählen. Es war nicht so schlimm, zu erzählen, dass Remus eines Tages ein Professor sein würde (besonders James war höchst amüsiert), aber da gab es soviel anderes, das viel zu gefährlich war. Sirius fragte immer wieder, wen James heiraten würde, sogar als James ihm damit drohte, ihn in einen Hamster zu verwandeln, doch Harry hielt daran fest. "Sogar, wenn du es rätst, werde ich es nicht sagen." "Spielverderber", murmelte Sirius. Remus entschied diplomatisch, das Thema zu wechseln. "Nun, Harry, spielst du Quidditch?" "Er ist der Kapitän", sagte Hermione. "Er spielt als Sucher, und er ist sehr gut darin." "Wirklich?" sagte James, "Ich bin auch Kapitän, aber meine Position ist Jäger. Zu dumm, ich könnte dir einige Spielzüge beibringen." "James, denk nach. Du hast ihm vielleicht schon einige Spielzüge beigebracht." "Oh, stimmt", sagte James. "Nein, hat er nicht", berichtigte Harry, bevor er sich zurückhalten konnte. Er war sehr dazugeneigt, sich gegen die Stirn zu schlagen, weil er diesen Fehler gemacht hatte. "Warum nicht?" fragte Sirius. "Das ist eine andere lange Geschichte", sagte Harry schnell in einer, wie er hoffte, leichtfertigen Art. "Eine lange Geschichte" war bis jetzt seine Erklärung für jegliche Schnitzer gewesen, und es schien die Rumtreiber zeitweilig zu besänftigen. "Wie, hat er plötzlich sehr viel Angst vor Höhen bekommen?" versuchte es Remus. "Nein, er hatte vor zehn Jahren einen fürchterlichen Unfall mit seinem Besen, der nicht nur erklärt, warum er nicht mehr fliegt, sondern auch, warum Harry ein Einzelkind ist", meinte Sirius sachkundig. "Sirius, das ist sehr krank und sehr falsch", sagte James. "Was typisch für dich sein könnte, aber hier sind Kinder im Raum." "Wir sind nicht älter als ihr es im Moment seit", sagte Harry mit einem langsamen und tödlichen Grinsen. "Nebenbei, Sirius, du hast überhaupt gar keine Kinder, was, soweit du es weißt, auf die selben Gründe zurückzuführen ist, die du gerade James genannt hast." "Ich denke nicht", sagte Sirius entrüstet. "Harry, warum nennst du James nicht einfach ,Dad'? ließ sich Peter vernehmen. "Weil das noch kränker und mehr falsch wäre, als Sirius' angeblicher Besenstielunfall" sagte Remus. "Ich habe keinen Besenstielunfall gehabt!" beharrte Sirius. "Das weißt du nicht", sagte Ron vielsagend. Sirius machte eine Bewegung, um ihm einen Schlag zu verpassen, doch James hielt ihn zurück. Hermione schnalzte mit der Zunge. "Jungs!" rief sie sichtlich verärgert. "Weißt du, Sirius, wir hätten Patricia mitbringen sollen", sagte James. "Dann hätten sie und Hermione hier weggehen können und über... was weiß ich, Make-up reden können." "Falls ich daran Interesse an dieser Sache hätte, wäre ich vielleicht dankbar gewesen", erwiderte Hermione. "Wer ist Patricia?" "Patricia Marsh, Sirius' Freundin", sagte Peter nur. "Sie ist nicht meine Freundin", sagte Sirius, "und falls du sie weiter als das bezeichnest, werde ich von jetzt an bis zum Schulabschluss einen Ehrlichkeitstrank in deinen Kürbissaft tun. Es wird ja so interessant sein, wenn du dich selbst nicht länger zurückhalten kannst, deine faszinierenden privaten Gedanken für dich zu behalten." James lehnte sich zu Harry herüber und sagte, " Ich persönlich denke, dass der alte Wurmschwanz den Nagel auf den Kopf getroffen hat." Harry und Hermione nickten beide. Sirius sah James in die Augen. "Ich persönlich denke, dass du eine Nasenveränderung á la Tatze vertragen könntest." Remus lächelte. "Ich persönlich denke, das ihr alle ein Haufen großer lauter Schwachköpfe seid." "Ich persönlich, würde gerne die Küchen überfallen. Ich bin hungrig", sagte Peter. Remus, Sirius, James, Harry, Ron und Hermione sahen ihn alle an. "Wurmschwanz, das war weder clever, noch relevant im Bezug auf die Situation." "Es war, was ich dachte" sagte Peter. Sie setzen ihr Gespräch fort. Als Mitternacht herankam, legte Remus einen Jemandes Anderen Problem Zauber über Harry, Ron und Hermione, und sie schlichen alle leise in den Gryffindor - Turm zurück. Harry hatte die Rumtreiber über ihrem Stundenplan des nächsten Tages in Kenntnis gesetzt, und die Rumtreiber hatten sich selbst einen Tag voller beispielslosem Spaß und generellem Chaos, gefolgt von einigem gemeinschaftlichen Streiche spielen zwischen den zwei Generationen am Abend. Sie waren sich alle einig, dass der beste Teil Streiche zu spielen, die seit Jahrzehnten nicht in Hogwarts gesehen wurden, sein würde und dem Kollegium einen ernsten Fall von Déja-vu bescheren würden. Als James zusammengerollt in einer Ecke des Fünfklässler Schlafsaal von Gryffindor lag, konnte James es nicht verhindern, dass über seinen "höchst lehrreichen" Tag nachdachte. Er ertappte sich dabei, wie er kontinuierlich zu Harrys Bett hinübersah. Er kam nicht darüber hinweg, wie sehr sie sich ähnlich waren, bis hin zu derselben Stärke der Brillengläser. Remus hatte trotzdem recht, Harry war nicht so wagemutig wie James und er war auf alle Fälle ruhiger, aber mit ein wenig Ermunterung, hatte er die gleiche Art von Humor. Aber da gab es auch Unterschiede. Zum einen, Harrys Augen, dachte James. Normalerweise war die Farbe der Augen nicht etwas, wovon James für gewöhnlich Notiz nahm, doch wer in aller Welt hatte Augen mit diesem ganz bestimmten Grünton? Das war so ungewöhnlich. Hatte Harry das wirklich von seiner Mutter geerbt, dem Mädchen, das James eines Tages heiraten würde? Und dann gab es Momente, in denen Harry still wurde, und ihn irgendetwas zu belasten schien. Irgendetwas war hier nicht in Ordnung, dachte James. Irgendetwas Größeres hat sich zwischen meiner Zeit und jetzt geändert, denn da ist etwas mit Harry, was nicht sein sollte, irgendetwas, dass er nicht ändern konnte und über das er uns nichts erzählt. Fast wie Remus, aber doch nicht. James seufzte und entschied sich, sich im Moment nicht darüber zu sorgen. Es kam ihm kurz bevor er einschlief in den Sinn, dass er Harry am kommenden Morgen gerne fragen würde, woher er diese seltsame dünne Narbe auf seiner Stirn hatte. Sirius versuchte sich stöhnend sein Kissen in die Ohren zu stopfen. Einer der Gryffindors schnarchte kräftig, und es begann ihm auf die Nerven zu gehen. Seltsam, dachte er, normalerweise würde es ihn nicht stören. Er bemerkte, dass er angespannt war, und selbst die allerkühnsten Abenteuer der Rumtreiber versetzten ihn nicht in eine solche Anspannung. Aber das hier war anders. Er hatte das Gefühl, dass dieses ganze Abenteuer etwas seltsam zu werden begann; entweder das, oder es war auf dem Wege, seltsam zu werden. Seine Mum sagte immer, dass er eine gewisse Zuneigung zur Zukunft hatte - nicht wirkliches Wahrsagen, aber trotzdem hilfreich, obwohl er den größten Teil der Zeit nicht wusste, ob das, was er fühlte, irgendetwas Gegenwärtiges oder Kommendes war. Er stellte fest, dass er darüber nachdachte, wie ihnen Harry, Ron und Hermione alle den ganzen Abend verstohlene Blicke zugeworfen hatten. Besonders Harry. Sirius versuchte es auf die Rechnung zu schreiben, wie seltsam es sein musste, seinem eigenen Vater in seinem eigenen Alter zu sehen, aber es funktionierte nicht. Es war fast so, als ob Harry James nie zuvor gesehen hätte. Jemals. Blöde Idee, dachte Sirius, rollte sich herum und klappte das Kissen um seinen Kopf zusammen, welches das Schnarchen etwas dämpfte. Er hatte vielleicht niemals richtig bemerkt, wie sehr er wie sein Vater aussah. Sie sahen sich sehr ähnlich, grübelte Sirius, außer den Augen natürlich und dieser Narbe. Remus hatte es ebenfalls schwer an diesem Abend einzuschlafen. Es war nicht der harte Boden. Er war an so etwas gewöhnt. Er wunderte sich, warum Harry beständig ihren Fragen auswich. Sicher, er hatte ihnen von den Grundlagen seines Lebens erzählt: seiner Begeisterung für Quidditch, den Unterricht, den er mochte, den Besen, den er besaß, seine liebste Art, seinen schlimmsten Feind zu peinigen. Trotz dessen schien er ganz gezielt jeglichen Nachforschungen über seine Umwelt oder seinem Zuhause auszuweichen. Es braucht einen Schwindler, um einen anderen zu erkennen, dachte Remus, und nachdem er einen großen Teil seines Lebens sein monatliches Verschwinden wegerklärt hatte, hatte er ein Gespür für die Deckungen anderer bekommen. Und Harry hatte ganz sicher etwas zu verdecken. Er wunderte sich vage, ob James oder Peter oder Sirius es bemerkt hatten, entschied sich aber dann, damit bis zum Morgen zu warten. Und da gab es immer noch andere Wege, um etwas über Leute herauszufinden. Sirius würde dem vielleicht nicht zustimmen, aber diese Wege mussten nicht unbedingt das Durchwühlen der Besitztümer von anderen Personen einschließen. Er musste nur die richtigen Fragen in der richtigen Art und Weise fragen. Wenigstens, dachte Remus schläfrig, ist er Werwölfen gegenüber nicht voreingenommen, aber das war sicher James' Werk von einiger Zeit zuvor. Er versuchte sich ein paar harmlose Fragen auszudenken, die er am Morgen fragen konnte, kam aber nur bis "Wo hast du diese Narbe her?", bevor er einschlief. Peter sah seine drei besten Freunde einen nach dem anderen einschlafen. Er wusste Sirius und James und Remus würden ihn alle nur paranoid nennen, aber er hätte schwören können, dass Harry, Ron und Hermione ihn ignorierten. Zugegeben, die meisten Leute ignorierten ihn für gewöhnlich, so klein und schüchtern, wie er war, aber diese drei hatten allen Grund ihm etwas Aufmerksamkeit zu schenken, da er aus der Vergangenheit war und so. Trotz allem schienen sie es zu vermeiden, ihn nur anzusehen, geschweige denn, ihn anzusprechen. Nun, natürlich, dachte Peter, schenken sie James all ihre Aufmerksamkeit, weil er eines Tages Harrys Dad sein wird, und Remus war einer ihrer Lehrer. Und Sirius... Sirius war Sirius, und von daher per definitionem unmöglich zu ignorieren. Oh mann, dachte er. Vielleicht bilde ich mir das alles ein. Er lehnte sich zurück und tat die Hände hinter seinen Kopf. Morgen würde es lustig werden. Dies würde das erste Mal sein, dass sie die Chance hatten, ein Chaos anzurichten, wie es sich immer geträumt hatten: nicht nur etwas in Unterrichtsstunden auszurichten, in denen sie gar nicht sein mussten, aber niemand würde vermuten, dass sie überhaupt in Hogwarts waren. Er konnte es nicht erwarten, was sie alle sieben zusammen aushecken konnten und zweifelte nicht daran, dass Harry beim Unsinn machen genauso gut wie James sein konnte. Er schien sehr geschickt darin zu sein, nachts herumzulaufen, ohne entdeckt zu werden. Peter gähnte. Vielleicht war es ein wirkliches Abenteuer gewesen, wobei Harry seine Blitznarbe bekommen hatte. Was würde das auslösen, dachte er, bevor er in den Schlaf hinüberdriftete. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Während sie in der Privatsphäre des kleinen steinernen Kerkerraumes, den sie nun schon seit drei Nächten benutzten, zusammenbrachen, lachten vier Rumtreiber plus drei weitere so lange, bis sie außer Atem waren. Es waren nicht nur die Grashüpfer in Malfoys Suppe, es war nicht nur Snapes wundervolle neue Frisur, und es waren nicht nur alle diese Siebtklässlerinnen, die nun im Krankenflügel verbarrikadiert waren, und darauf warteten, dass sie ihre Schwänze entfernt bekamen, es war die Tatsache, dass sie so einfach davon gekommen waren. Nun, dann wiederum, waren es vielleicht alle diese lustigen Ansichten, zu denen sie in den letzten 72 Stunden gekommen waren, nicht zuletzt die von Filchs Gesicht, als er bemerkte, dass Mrs. Norris in einen pinkfarbenen Radiergummi verwandelt worden war. Natürlich hatte McGonagall die knöcherne Katze sofort in ihre normale Form zurückverwandelt, aber es war es sicherlich wert gewesen. Und niemand vermutete irgendetwas. Wenigstens vermutete niemand, dass die Rumtreiber die Schuldigen wären, die von einer längeren Auszeit zurückgekehrt waren, um ihr eigenes magisches Markenzeichen wieder einmal in Hogwarts zurückzulassen. Niemand konnte möglicherweise Harry, Hermione oder Ron verdächtigen, denn einige der Vorfälle passierten an unmöglichen Plätzen, während sie sich im Unterricht anständig aufführten. Trotz dessen lagen alle sieben richtig damit, dass genau in diesem Moment einige der Lehrer Kopfschmerzen bekamen, als sie darüber diskutierten, wie in aller Welt solche wohl-bekannten Streiche, wie James' geschriebener Kommentar in Verwandlungen möglicherweise nach so langer Zeit wieder auftauchen konnte. Das machte es alles noch lustiger. "Du musst... uns... einige davon... beibringen !" keuchte Harry, der versuchte nach Luft zu schnappen, weil er soviel gelacht hatte. "Nur der Anblick von Trelawney mit diesen... diesen..." "Ohren?" gab James vor, was sie alle wieder veranlasste, hysterisch zusammenzubrechen. Als sich Remus zur Genüge beruhigt hatte, erklärte er es. "Maddy Hartford hat uns auf die Idee gebracht, als sie uns dazu überredete, in den Ferien Muggelfernsehen zu gucken. Da war eine amerikanische Sendung, eine mit Science Fiction, und einer der Charaktere hatte diese spitzen Ohren..." Er fühlte sich zu aufgedreht, um seine übliche Würde aufrecht zu erhalten, also machte Remus das Aussehen mit seinen Händen nach. Harry schnaubte vor Lachen. "Und wir haben das Aussehen verbessert", beendete Sirius. Hermione kicherte, während sie sich die Tränen aus den Augen wischte. "Ich habe diese Sendung gesehen..." sagte sie schwach. "Ich denke, wenn ich noch mehr lache, werde ich platzen. Aber musstet ihr Snape das antun?" "Was, du hast etwas gegen Blondgebleichte?" erkundigte sich James unschuldig. "Armer Schwachkopf", sagte Ron ohne die geringste Spur wirklichen Mitleids. "Er wird nie darüber hinwegkommen." "Er ist es beim ersten Mal nicht", meinte Sirius. Nach einem Moment Pause meldete sich Harry eher ernst. "Wann geht ihr zurück? Ich meine, nicht, dass das nicht lustig und so war..." "Es sollte bald sein", sagte Remus nach einigem Nachdenken. "Moony - " stöhnte Sirius und warf ihm einen wütenden Blick zu. "Nein, hört zu", sagte James. "Er hat recht. Dumbledore ist nicht schwer von Begriff: Er könnte es vielleicht herausbekommen, auch wenn es unmöglich erscheint. Wir sollten zurückgehen, bevor wir Harry und den Rest von euch in Schwierigkeiten bringen. Ihr wisst, dass durch die Zeit reisen etwas mehr als illegal ist." "Nicht mehr als unregistrierte Animagi zu sein", führte Sirius an. "Ja, aber umso leichter kann man dabei erwischt werden, wenn man es tut", erwiderte James. Sirius grunzte. "Momentan bin ich überstimmt. Was ist mit dir, Wurmschwanz?" Peter zuckte mit den Achseln. "Ich denke, James hat recht. Und wir haben unseren Spaß gehabt." James grinste. "Nichts dagegen zu sagen." "Morgen früh, also", sagte Remus. "Falls wir zur selben Zeit zurückgehen, möchte zumindest ich gründlich ausschlafen, da wir um drei Uhr früh zurückkehren werden." "Nun, falls es euch dann nichts ausmacht" , sagte Ron, während er aufstand und sich streckte. "Ich gehe ins Bett. Dieser ganze Spaß macht mich fertig." "Oh", sagte Sirius mit einer Art dümmlichem Hundeblick, "Das arme kleine Ronnilein kann die ganze Aufregung nicht vertragen!" "Hau ab", sagte Ron abwesend. "Was ist mir dir, Harry?" "Ich haue nicht ab, danke", sagte Harry mit einem Grinsen. "Aber ich habe noch ein paar Zauberkunsthausaufgaben zu erledigen. Was ist mit dem Rest von euch?" "Genau dasselbe", sagte Hemione, die zusammen mit Harry aufstand. James hätte sich beinahe freiwillig dazu gemeldet zu helfen, aber Sirius warf ihm einen sehr bedeutsamen Blick zu. "Wir bleiben hier und reden ein bisschen", sagte Sirius. "Über das Nach-Hause-Gehen, weißt du, und all das." Harry zuckte mit den Schultern, und er und seine Freunde gingen. Als die Tür zuschnappte, drehte sich James zu Sirius. "Irgendwas los, Tatze?" "Mann, bist du schnell von Begriff", sagte Sirius sarkastisch. "Was hat dich aufgehalten?" "Was um alles in der Welt meinst du?" sagte James erstaunt. "Bin ich der einzige, dem in diese paar Tagen irgendetwas Seltsames aufgefallen ist?" fragte Sirius, der sie alle wütend ansah. "Neben der Tatsache, dass wir 25 Jahre in der Zukunft sind?" fragte Remus. Sirius ignorierte ihn. "Denkt ihr nicht, dass es etwas seltsam ist, dass wir nicht ein bisschen darüber erfahren haben, was uns in der Zukunft zustößt?" sagte er. "Nicht wirklich", sagte Remus. "Ich könnte mir nicht vorstellen, dass das eine gute Idee ist, und Harry erkennt das. So wie James zu erzählen, wer seine Frau wird - es wäre einfach nicht gut." "Da scheint noch mehr dabei zu sein, als das", sagte Sirius stur. "Weißt du, Tatze, ich glaube, du hast recht", sagte James langsam. "Ich dachte, dass das nur an mir liegt." "Aber das ist es nicht, oder?" fragte Sirius. "Ich habe es auch bemerkt. Kleine Sachen. Ich meine, wäre es so schlimm, wenn Harry oder einer von ihnen, uns erzählen würde, was wir mit uns selbst machen? Eine Karrierewahl ist etwas ganz anderes als ein Liebesleben." "Als ob du über irgendetwas davon bescheid wüsstest", sagte James mit einem Grinsen, doch bevor ihm Sirius eins überziehen konnte, hielt er die Hände hoch und fügte hinzu, "Aber ich weiß, was du meinst." "Nun, ich weiß es offengestanden nicht", sagte Remus. "Was würde er verbergen?" "Ich weiß es nicht, Remus, warum sagst du uns das nicht?" schoss Sirius zurück. "Du bist der einzige, der darüber Bescheid weiß, wie man Sachen versteckt. Warum hast du nicht schon längst bemerkt, dass der liebe kleine Harry irgendetwas vor uns die ganze Zeit geheimgehalten hat, und dass das definitiv nicht die Identität seiner Mutter ist?" "Oder, nehme ich an, dein Unfall mit dem Besen", fügte Remus hinzu. "Ich habe KEINEN Unfall mit dem Besen", brüllte Sirius, der schließlich die Geduld verlor. "Haltet beide die Klappe!" sagte James. "Sirius, wir alle wissen sehr genau, dass du keinen Unfall mit dem Besen hattest, und Remus, Sirius hat recht. Hier ist definitiv irgendetwas los." Remus verschränkte defensiv die Arme. "Falls du mir mehr Beweise als nur "ein komisches Gefühl" bieten kannst, würde ich die gerne hören", sagte er. "In Ordnung, Beweise", sagte Sirius nachdenklich. "So wie, dass Harry keinen unserer Streiche kennt." "Ich bin der Meinung, dass seinen Freunden Streiche beibringen, und sie an seinen Sohn weiterzugeben, ziemlich verschiedene Sachen sind", sagte Remus. "Oder vielleicht will James nicht, dass Harry seinen Rekord für Meiste-Strafarbeiten-die-jemals-ein-einzelner-Schüler-Hogwarts-aufbekam bricht." "Ja, aber einer von euch könnte hingegangen sein und ihn trotzdem verdorben haben", sagte James. "Doch das ist nicht das Einzige. Die Art, wie er mich anschaut. Ich habe dieses komische Gefühl, als ob er niemals... ich weiß nicht..." "Als ob er dich niemals zuvor gesehen hätte", vermutete Peter. "Nicht wahr?" "Exakt", sagte James. "Als ob er mich nie persönlich gesehen hätte, niemals richtig mit mir gesprochen hätte." "Obwohl es natürlich nur deswegen sein könnte, dass er dich einmal in seinem Alter sieht", fügte Sirius hinzu. "Aber ich habe das Gefühl, dass es nicht daran liegt." "Da ist schon wieder dein Gefühl", meinte Remus. "Was sonst?" "Er spricht niemals über zuhause", sagte Sirius, der den Kommentar ignorierte. "Er erwähnt niemals Geschwister. Das ist wieder eine andere Sache: Er sagte, er wäre der Einzige in Hogwarts mit einem Rumtreiber als Elternteil. Warum? Warum hatte keiner von uns in all dieser Zeit Kinder? Ich meine, ich gebe es zu, ich mag Patricia. Vielleicht heirate ich nicht sie, aber es gefällt mir zu denken, dass ich eines Tages jemanden heiraten werde. Zumindest einer von uns wird es, nicht wahr?" "Du meinst außer James", sagte Remus. "Obwohl du überlegen solltest, wer einen Werwolf heiraten würde." "Maddy würde es", sagte James und lächelte nicht unfreudlich. "Danke für den Gedanken", sagte Remus, und er legte nachdenklich sein Kinn in seine Hand. "Du hast da schon recht, mit keinen anderen Kindern, meine ich. Aber er hat den Umhang und diese Karte." "Ja, aber sonst nichts", sagte James. "Keine Bilder auf seinem Nachttisch, nichts anderes, das so aussieht, als käme es vom Potter-Grundstück. Ich würde mit dir wetten, dass er, wenn ich ihn nach dem Passwort für das Familienverlies fragen würde, es nicht wissen würde. Und mehr als das, denke mal an die Sachen, die wir ihm erzählten, die ihn überrascht haben. Ich glaube nicht, dass er wusste, dass Sirius und ich Jäger beim Quidditch waren. Man sollte meinen, dass er das vor jetzt gehört haben sollte." "Nun, das ist ein sehr guter Grund", räumte Remus ein. Aber das Problem ist, was könnte er verbergen?" "Keine Ahnung" sagte James. "Denkt ihr, wir sollten ihn fragen?" "Ja", sagte Peter, "Und ich will ihn nach dieser Narbe fragen." "Was?" fragte James, obwohl er wusste, was Peter meinte. "Du weißt", sagte Peter, der eine Linie auf seiner eigenen Stirn zog. "Diese seltsame Blitznarbe. Ich will wissen, was ihn dort getroffen hat, das nicht heilen konnte." Sirius jagte es unmittelbar einen seltsamen Schauder über den Rücken. "Wir sollten ihn auf jeden Fall fragen, was los ist", meinte er. "Selbst wenn er uns nicht alles erzählen kann, das Mindeste, dass er tun könnte, wäre uns das warum zu sagen." Übereinstimmend nickend, verließen die Rumtreiber den kleinen Kerkerraum und machten sich auf den Weg zurück zum Gryffindor-Turm, während sie leise flüsternd über die beste Art, die Wahrheit aus Harry herauszubekommen, diskutierten. -------------------------------------------------------------------------------- Der Gryffindor - Turm war voller Schüler und die Rumtreiber stellten mit Belustigung fest, dass die meisten von ihnen die derzeitige Flut an interessanten Ereignissen diskutierten. Rons Zwillingsbrüder hatten sich anscheinend Notizen gemacht und versuchten nun herauszubekommen, wie sie die verschiedenen Zauber nachmachen konnten. Sirius machte sich eine gedankliche Notiz, einige der bessern, via Ron, an sie weiterzugeben. Sie stiegen die Stufen zu Harrys Schlafsaal hinauf, und als sie näher kamen, erhaschten sie Geräusche eines hitzigen Streites, offensichtlich zwischen Harry und Ron. Neville Longbottom war auf den Stufen vor ihnen, und als sie zur Türe kamen, bedeutete Dean Thomas Neville fortzubleiben. "Etwas stimmt mit den zweien nicht", sagte er. "Wir sollten besser eine Weile fortbleiben." "Du glaubst nicht, dass sie diejenigen sind, die alle diese Streiche machen?" sagte Neville. "Auf keinen Fall, wir waren alle zusammen bei Wahrsagen, als Goyle sich in ein Kaninchen verwandelte, erinnerst du dich?" sagte Dean. James musste ein Kichern unterdrücken. Dean und Neville gingen die Treppe wieder hinunter, und die Rumtreiber lehnten sich vor, um zu lauschen; sie versuchten herauszufinden, was mit Harry und Ron los war. Was immer es war, es war laut. Sie hatten keine Schwierigkeiten den hitzigen Streit, der drinnen vor sich ging, zu hören. "So, was wirst du tun, Harry?" schrie Ron, der sich so anhörte, als ob er diese Frage bereits mehrfach gestellt hatte. "Wirst du es ihnen erzählen? Denkst du, dass du solche Sachen einfach so in Ordnung bringen kannst?" "Vielleicht werde ich das", sagte Harry, ruhiger, aber mit tödlicher Wut. "Du scheinst zu denken, dass irgendetwas Schreckliches passieren wird, wenn ich es ihnen erzähle. Was könnte schlimmer als das sein? Was könnte schlimmer sein, als jeden Sommer zu Leuten nach Hause zu gehen, die mich hassen? Was könnte schlimmer sein, als alleine aufzuwachsen, bei Leuten, die denken , dass du missgebildet bist oder sonst etwas? Weißt du, wie die Dursleys über Magie denken? Sie nennen es meine ,Abnormalität'! Was könnte schlimmer als das sein? Was könnte schlimmer sein, als zehn Jahre in einem Wandschrank zu verbringen und deinem Cousin dabei zuzusehen, wie er völlig verwöhnt wird, und du dich die ganze Zeit fragst, wie es wohl ist, richtige Eltern zu haben, die dich lieben? Ich hatte nie eine Familie! Niemals! Aber natürlich kannst du das nicht verstehen, du bist keine Waise!" Geschocktes Schweigen folgte auf diese Tirade, sowohl in dem Raum, als auch draußen. James bemerkte, dass er zum ersten Mal in seinem Leben ohnmächtig werden könnte. Sirius, Remus und Peter starrten ihn alle mit aufgerissenen Augen und ungläubig an. Waise. Aber das würde heißen... Es konnte nicht heißen... "James..." begann Sirius, aber der Krach im Schlafsaal war noch nicht vorbei. "Sieh mal, Harry, es tut mir Leid wegen deiner Familie. Du weißt, dass es mir Leid tut", sagte Ron irgendwie gedämpft. "Aber ehrlich, was willst du ihnen erzählen: ,Hey James, weißt du was, einer deiner Freunde wird dich bis zu deinem Tod betrügen'?" Die Rumtreiber waren noch mehr vom Donner gerührt. James verlor jegliches Gefühl in seinen Beinen, stolperte, und Peter musste ihn auffangen, damit er nicht fiel. "Nun, nein, aber -" sagte Harry. "Du hast Hermione gehört, oder?" fuhr Ron fort, der langsam sein Selbstvertrauen zurückgewann. "Niemand weiß genau, was in dieser Nacht geschehen ist. Was ist, wenn sie trotzdem sterben, nur ein paar Jahre später? Was ist, wenn auch du stirbst? Dad sagt, dass der Dunkle Lord auf dem Höhepunkt seiner Macht alle Arten von Zaubern brechen konnte; denkst du, dass der Zauber, der euch schützte, für immer gehalten hätte? Du hast mir selbst erzählt, dass er letztendlich den einen, der dein Leben gerettet hat, durchdrungen hat." "Sieh mal, dass kümmert mich nicht!" schrie Harry. "Ich kann einfach nicht nichts sagen! Es ist auch nicht nur mein Dad. Es ist auch all das, was mit Sirius passiert ist. Wir können das verhindern! Wir können alles verändern. Das ist meine Chance!" "Ja, nun, vergiß es", sagte Ron. "Denn falls du dort hinausgehst und es ihnen sagst, bin ich direkt hinter dir mit Vergessenszaubersprüchen, denn die Chance, dass du sterben wirst, falls sie mit diesem Wissen nach Hause gehen, ist genauso möglich." "Versuch es und ich werde dich erstarren lassen", zischte Harry. "Du verstehst es nicht." "Vielleicht tue ich das nicht", gab Ron zurück, "Aber ich werde es mir nie verzeihen, falls du wegen diesem hier stirbst. Denk einmal darüber nach: Wie viele Leute wären gestorben? Vielleicht nicht du, vielleicht nicht deine Eltern, aber vielleicht meine Mutter und mein Vater oder Ginny oder ich? Oder Hermione? Du - weißt - schon - wer ist immer hinter Muggelgeborenen her! Sie wäre geliefert!" Es schien so, als ob Harry stutzig geworden war. Doch nach einem Moment, in dem die Rumtreiber verzweifelt herauszubekommen versuchten, was los war, sagte Harry eher ruhig, "Ich kann einfach nicht nichts sagen, Ron. Er ist mein Dad." "Ja, aber du versuchst es besser", sagte Ron nicht gänzlich unfreundlich. Harrys Stimme brach als er fortfuhr. "Dies... diese drei Tage... Ich habe niemals in meinem Leben soviel Spaß gehabt. Ich kenne endlich meinen Dad. Ich habe nicht wirklich irgendwelche Erinnerungen an ihn außer denen, die ich durch die Dementoren gehört habe. Wenn sie weggehen, wird es das bleiben." "Wenigstens hast du nun das", sagte Ron. "Himmel, ich höre mich wie meine Mutter an!" Da war das Geräusch von Schritten, die zur Türe kamen, aber kein Rumtreiber bewegte sich weg, sie waren auf der Stelle erstarrt. "Wo gehst du hin?" fragte Harry argwöhnisch. "Sie suchen", sagte Ron, der die Türe öffnete. "Es wird spät." Er fand sie schnell. Da waren sie: ein sehr blasser James, ein vom Donner gerührter Sirius, ein bleigrauer Remus und ein zitternder Peter, die alle draußen vor der Türe standen. Ron lief knallrot an, wechselte dann zu leichenblass und sah so aus, als ob er etwas sagen wollte, aber das Etwas blieb in seinem Hals stecken. Hinter ihm stand Harry von dem Himmelbett, auf dem er gesessen hatte, auf, und begriff, was geschehen war. "Oh, nein...", sagte er, wurde selber sehr blass und setzte sich wieder hin. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. "Ist es... ist es wahr?" flüsterte Sirius mit zittriger Stimme. Harry vergrub sein Gesicht nur noch tiefer in seinen Händen, während Ron automatisch zurücktrat, um sie einzulassen. "Wir haben einiges mitgehört", sagte Remus sehr ruhig, trat herein und setzte sich neben Harry auf das Himmelbett. "Zumindest den Teil über das Waise-sein. Das stimmt nicht, Harry, oder?" Lange Zeit sagte niemand etwas. Harry rührte sich nicht, und Ron starrte nur in die Gegend. Die Rumtreiber tauschten panische Blicke aus, während James, der sich, um sich zu stützen, gegen eine der Wände gelehnt hatte, sich fragte, ob ihm schlecht werden würde. Schließlich krächzte Ron "Ja, es stimmt." Er schloss die Schlafsaaltüre letztendlich, bewegte sich steif, und setzte sich auf sein eigenes Bett. James schluckte was auch immer es war, das sich in seinem Hals angesammelt hatte, sammelte seinen Mut, und setzte sich zu Harrys anderer Seite. Nicht sicher, was er als nächstes tun sollte, legte er eine Hand auf Harrys Rücken. "Schau", sagte er. "Es tut mir Leid." Harry hob schließlich den Kopf und starrte mit tränenverschmiertem Gesicht zurück zu James. "Du hast nichts getan", murmelte er. "Wie ist es passiert?" fragte Peter ängstlich; er und Sirius saßen auf dem Bett, das Harrys Bett gegenüberstand. Harry warf ihm einen erschreckten Blick zu, der Peter aufspringen ließ. Harry seufzte und hielt die Tränen zurück. "Wenn ich es euch sage", sagte er und hielt inne. "Geschehen schlimme Dinge?" schlug Remus vor. "Echt witzig, Moony schnappte Sirius. "Harry, wenn du es uns erzählst, könnten wir die Dinge vielleicht ändern." "Das ist es ja", explodierte Harry, der die Hände hochwarf, so dass sowohl James als auch Remus sich ducken mussten. "Wenn ihr wisst was passiert, wenn sich die Dinge ändern, vielleicht bekäme ich dich zurück, James. Ich will das mehr als alles andere. Ich wollte es mein ganzes Leben. Aber da steckt mehr dahinter." "Und das wäre?" fragte James, der seine Stimme ruhig zu halten versuchte, und dabei kläglich versagte. Er war nie zuvor in seinem Leben so aufgeregt gewesen, niemals ohne Kontrolle gewesen, und das aus gutem Grund. Er war einfach noch nie so verängstigt gewesen. Harry sah jeden von ihnen der Reihe nach an, bevor er fragte: "Habt ihr jemals von Voldemort gehört?" "Warte mal", sagte Sirius, der die Nase kraus zog, als er nachdachte, "ist er nicht der Verrückte, der hinter diesen ganzen Morden steckt?" "Er ist nicht nur ein Verrückter, er ist ein - wie nennt ihr es - ein Größenwahnsinniger", sagte Ron von seinem Bett aus, "und die meisten Leute hier, außer Dumbledore und der alte Harry hier, nennen ihn ,Du - Weißt - Schon - Wer'." Harry nickte. "Es ist Jahre her, seit er gefallen ist und die Leute haben immer noch Angst. Wir hören hin und wieder darüber in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Er erfand Flüche und gebrauchte einige, die keiner seit einigen Jahrhunderten mehr gesehen hatte. Er konnte alle Arten von Abwehr durchbrechen. Niemand konnte ihn aufhalten. Dumbledore war der einzige Zauberer, vor dem er sich fürchtete." "Er tötete die allerbesten Zauberer und Hexen, weil sie sich ihm entgegenstellten, und er tötete eine Menge Muggel aus Spaß. Jeder hatte Angst um sein Leben, und niemand war sicher." "Er hört sich wie Grindelwald an", sagte Remus. "Nur etwa zwanzigmal so schlimm", sagte James langsam. "Bin ich so gestorben - ich meine, ich werde sterben oder wie hast du das gesagt?" Harry sah ihm nicht in die Augen. "Ja", gab er heiser zu, "du wusstest, dass er auch hinter euch her war. Du und Mum versuchtet euch zu verstecken, aber -" " - jemand hat euch verraten", beendete Sirius den Satz. "Ich kann mich nicht an alles erinnern", fuhr Harry fort, wobei er einen Finger über seine Narbe zog, "Ich erinnere mich an viel grünes Licht und schreckliches Gelächter." "Der seltsame Teil, der Teil vor dem ich Angst habe ihn zu verändern, ist dieser: Voldemort versuchte auch mich zu töten, mit Avada Kedavra, doch es hat nicht funktioniert." "Aber das ist unmöglich", stotterte Remus. "Es gibt keinen Gegenfluch." "Ich weiß, dass es unmöglich ist", schoss Harry zurück. "Keiner versteht es richtig. Wenigstens, falls Dumbledore es weiß, hat er es bis jetzt nicht erzählt. Alles was wir wissen, ist, dass ein Teil davon ein Zauber war, den meine Mutter angewandt hatte. Als Voldemort los ging um mich zu töten, bot sie sich zuerst an. Sie starb für mich, und ich denke - ich denke - das war teilweise der Grund, dass der Fluch fehlschlug. Statt mich zu töten, fiel er auf Voldemort zurück. Alles was ich abbekam, war diese Narbe." Er deutete auf die Blitznarbe auf seiner Stirn. "Voldemort starb trotzdem nicht, aber er war fast zerstört, was ebenso gut war." "Harry ist dafür berühmt", fügte Ron hinzu. "Also hast du dir Sorgen gemacht", sagte Sirius langsam, "dass wir, falls wir davon wissen, versuchen würden, Voldemort davon abzuhalten, dich zu töten, er aufgrund dessen nicht zerstört werden würde." "Und noch mehr Leute könnten sterben", flüsterte James, seine Augen nicht auf den Raum oder irgendetwas in ihm gerichtet, sondern auf seltsame Visionen, die ihm nun erschienen, Visionen von grünem Licht und schrecklichen Explosionen und von etwas Großem und Unsichtbarem und Unaufhaltsamem, das wie der Wind auf ihn zubrauste. "So etwas ähnliches", sagte Harry seufzend. "Ich denke jedoch immer noch, dass dies für uns alles die Vergangenheit ist, aber für euch ist es immer noch die Zukunft, und keiner kann wirklich die Zukunft wissen. Wir haben es vielleicht sowieso schon alles ruiniert, indem wir euch davon erzählten." James nickte stumm. Es herrschte Stille, als jeder der Rumtreiber in tiefes Schweigen versank und über die vagen Andeutungen von Harrys Worten nachdachte. James dachte über seine eigene Sterblichkeit nach. Sirius dachte über James' Sterblichkeit und den Schrecken, seinen besten Freund zu verlieren, nach. Remus fragte sich, was er wohl jeden Monat ohne die Unterstützung der Rumtreiber tun würde. Peter versuchte nicht aufgrund des Gedankens, dass der große James Potter nicht mehr da sein würde, um für ihn einzutreten, durchzudrehen. Und so sehr Harry es gewollt hatte, seinen Vater vor der Zukunft zu warnen, er bedauerte es nun zutiefst, es jemals geäußert zu haben. Nach einem langen Moment sagte Remus: "Sirius, gibt es einen Weg in unsere Zeit zurückzukehren, aber ein paar Minuten früher dort anzukommen?" Harry, Ron und der Rest der Rumtreiber sahen alle auf. "Was meinst du?" fragte Harry. "Er schlägt vor, dass wir unsere Vergangenheits-Ichs davor warnen, nicht durch die Zeit zu reisen", sagte James. "Das können wir nicht tun!" rief Sirius aus. "Nicht jetzt, wo wir es wissen! Wir könnten das alles verhindern!" "Oder es um ein Vielfaches schlimmer machen", sagte Remus. "Ich denke, ich bin bereit, dieses Risiko auf mich zu nehmen", sagte Sirius kalt. "Ja, und was ist, wenn James trotzdem stirbt? Was dann, Sirius?" Weder Harry noch Ron hatten Remus jemals so wütend gesehen. James schien es nicht einmal mitzubekommen, dass ein Streit im Gange war, seine Augen waren woanders hingerichtet, und er war in Gedanken verloren. "Er muss nicht sterben. Es ist immer noch die Zukunft für uns! Die Zukunft kann verändert werden", beharrte Sirius. "Warte mal", sagte Ron, das Gesicht vor Konzentration verzogen. "Ist es denn möglich, zurückzugehen und euch selbst zu warnen?" "Was meinst du? Natürlich geht das", sagte Remus überrascht. "Du gehst einfach ein paar Minuten eher zurück und erklärst dir selbst, dass du nicht das tun sollst, was all die Probleme ausgelöst hat. Ganz einfach." "Nein...", Ron vollführte einige seltsame Bewegungen mit seinen Händen und machte etwas nach. "Wenn... Wenn ihr zurückgeht und euch selbst warnt, dann tut euer Vergangenheits-Selbst nicht das, was ihr später bereut, also habt ihr keinen Grund in der Vergangenheit zurückzugehen und euch selbst zu warnen, also wird euer Vergangenheits-Selbst nie gewarnt, nicht die Sache zu tun, die ihr bereut, also... würdet ihr es nicht trotzdem tun?" "Ich komm nicht mehr mit", sagte Sirius. "Aber ich vermute, irgendwo dadrin hat es Sinn gemacht." "Aber könntest du nicht auch dir selbst sagen, etwas zu warten, in der Zeit zu deinem Vergangenheits-Selbst zurückzugehen, wenn du dich das erste Mal warnst, und sie warnen, um den Kreislauf zu vervollständigen", sagte Remus nach einer Weile. "Aber würde das nicht-" Ron sah plötzlich sehr verwirrt aus. "Egal. Ich bin ganz wirr im Kopf. Warum fragen wir nicht Hermione? Sie ist diejenige, die diesen Zeitumkehrer hatte." Harry sah auf. "Als ich ihn mit ihr benutzt habe, vor zwei Jahren, erzählte sie mir, dass die eine Sache, die man beim Zeitreisen absolut vermeiden sollte, sich selbst zu treffen ist. Ich meine, ihr würdet nicht erwarten eure zukünftigen Ichs zu treffen, oder? Was würdet ihr denken?" "Ich würde denken, dass ich verrückt geworden bin", sagte Peter leise. "Exakt -" "Aber haben wir, bevor wir aufgebrochen sind, nicht über die Möglichkeit gesprochen, dass jemand zurückkommt, um uns zu warnen?" sagte Remus. "Und niemand kam, oder?" zeigte Sirius auf. "Meinst du etwa, dass der Fall nur aufgrund dessen entschieden ist?" sagte Remus entrüstet. "Nichts ist entschieden", erklärte James plötzlich und mit überraschender Entgültigkeit. Jeder sprang auf. Er sah sie rundherum an, eine Art Härte glänzte in seinen Augen auf. "Ich meine, nichts über die Zukunft ist entschieden", stellte er klar. "Hört zu, wir können nicht in der Zeit zurückgehen, um uns selbst zu warnen, weil wir keine Ahnung haben, was das bewirken könnte. Ich für meinen Teil bin nicht scharf darauf in einem Paradoxon, oder wie auch immer ihr es nennt, gefangen zu werden. Wir können keine Vergessenszauber benutzen, weil ich immun gegen sie bin. Ihr alle wisst das. Außer Harry und Ron." Harry und Ron tauschten überraschte Blicke aus, sie hatten nie von solch einer Sache gehört. "Deshalb", fuhr James fort, "werden wir morgen früh in unsere eigene Zeit zurückgehen und werden die Zukunft wie immer erwarten." "Ehrlich gesagt macht es mir nichts aus jung zu sterben, denn wenigstens hört es sich so an, als stürbe ich, während ich etwas Edles tue, und das ist mehr als die meisten Leute bekommen. Und noch ist sowieso nichts entschieden. Ich weiß, keiner von uns zieht Bilanz darüber, was Professor Trelawney sagt, aber sie hat mich mal eine Studie über die Vorsehung machen lassen, weil ich in ihrem Unterricht herumgealbert habe, und eine Sache, die ich von dieser Aufgabe gelernt habe, ist, dass sehr wenige Dinge, falls überhaupt welche, ohne Grund geschehen. Vielleicht ist diese Zeitreisegeschichte eine Warnung für uns. Vielleicht sollen wir etwas lernen. Vielleicht werden wir die Zukunft verändern und nichts von diesem hier würde passiert sein. Ich weiß es nicht. Aber in jedem Fall, wir wissen, was wir vielleicht nicht wissen sollten, und nun gibt es nichts, was wir dagegen tun können." Harry verstand nun, warum Sirius gesagt hatte, dass James der wirkliche Führer der Rumtreiber gewesen war. Da war eine Autorität in seiner Stimme und seiner Haltung, die keine Debatte duldete. Er hatte seinen Teil gesagt und nicht einmal Dumbledore hätte widersprechen können. Sirius wollte James nicht einmal in die Augen schauen und Peter sah wirklich verängstigt aus. Remus' Blick war fest, als ob er plötzlich verstanden hätte, worüber James redete. Dennoch ignorierte ihn James. Er wandte sich stattdessen an Harry. "Erzähle uns nichts mehr", sagte er streng. Harry nickte, er fühlte sich wegen der ganzen Sache eher schwindlig. "Ich würde dir außerdem raten nicht mit ihm zu streiten, außer du möchtest den Rest deines ebens als Zuckerfeder verbringen", fügte Sirius hinzu, der sich anscheinend soweit erholt hatte, dass er wieder sarkastisch sein konnte. "Und wir sollten ins Bett gehen", fuhr James fort und stand auf. "Wir haben morgen einen langen Tag." Die anderen Rumtreiber gehorchten still und zogen sich in die Ecke des Gryffindor - Turmes zurück, in der sie die letzten paar Nächte geschlafen hatten. Aber James blieb einen Moment zurück, er sah Harry immer noch an. Harry dagegen konnte ihm nicht in die Augen sehen. "Es tut mir Leid", flüsterte er. James fühlte sich plötzlich sehr selbstsicher. "Es ist nicht deine Schuld." "Ich weiß, aber..." Harry sah auf, und keiner von ihnen wusste, was er als nächstes sagen sollte. Schließlich sagte James "Gute Nacht", und wandte sich herum, um zu seinen Freunden in die Ecke zu gehen. Harry ging zurück in sein Bett. Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- (Anmerkung des Autors: Jeder, der das Tolkien - Zitat findet, verdient einen Keks.) Am nächsten Morgen standen sie alle früh auf. Harry hatte Hermione die Situation in der vorigen Nacht erklärt (sie war völlig entsetzt) und sie schloss sich ihnen um 5 Uhr morgens im Gemeinschaftraum zur Abreise der Rumtreiber an. Zuvor jedoch, während James Peter irgendetwas Kompliziertes erklärte, zog Sirius Harry zur Seite. "Du musst es mir sagen", verlangte er. "Was immer du wissen willst, ich kann es nicht", sagte Harry. "Du hast James gehört." "Nun, dann erzähl ihm nicht, dass du es mir gesagt hast", sagte Sirius kurz angebunden. "Aber ich muss es wissen." "Was?" "Ich war es, oder? Sag mir einfach, dass ich es war, damit ich mich, sobald wir zurückkommen, an den großen Kraken verfüttern gehen kann." "Sirius, wovon redest du? Wer tat was?" Sirius sah frustriert aus. "Stell dich nicht dumm, Harry! Ich hörte, wie Ron sagte, dass einer von James' Freunden ihn an Voldemort verkauft hat. Falls ich es war, sag es mir einfach jetzt, damit ich vom Astronomieturm springen kann, oder unverdünnten Bubotubler - Eiter trinken kann, oder über einen lebendigen Drachen lachen kann, oder mein Leben anderswie beenden kann, bevor ich so tief sinken kann! Ich muss es wissen!" Harry starrte ihn nur an. Seine Gedanken gingen zur Heulenden Hütte zurück, und zur unzweifelhaften Überzeugung in der Stimme des älteren Sirius, als er sagte, dass er lieber gestorben wäre, als dass er James Potter betrogen hätte. Harry hatte nie darüber nachgedacht, wie tief oder wie weit diese Art von brüderlicher Ergebenheit zurückreichte, hatte niemals realisiert, wie stark sie sein konnte, da es offensichtlich war, dass Sirius wirklich den Tod vorziehen würde. Der nüchterne, entschlossene Blick auf dem Gesicht des jungen Sirius Black war viel zu alt für ihn. Harry war angesichts dessen sprachlos. Zuletzt sagte er, "Du warst es nicht." "Wag es ja nicht zu lügen-" "Ich schwöre, Sirius, du warst es nicht! Ich schwöre es bei - bei meinem Leben! Du würdest nie jemanden betrügen und du weißt es." Sirius schluckte seine Antwort hinunter und sah auf seine Schuhe herunter. "In der Tat", Harry zögerte, unsicher, ob er es sagen sollte, aber unbedingt willens, alle Zweifel Sirius' zu zerstreuen. "In der Tat, wenn es dich nicht gäbe, wüsste ich nicht, was ich tun sollte. Dich gibt es noch, weißt du. Du wirst mein Pate werden." Nun war es Sirius, der nicht wusste, was er sagen sollte, und der mit den Lippen stumm "Was?" formte. "Du siehst nach mir", fuhr Harry fort. "Du schreibst mir und gibst mir Rat. Du erzählst mir, wie meine Eltern waren. Du wirst..." Harry warf einen Blick zu James, der immer noch in das Gespräch mit Peter vertieft war. (Remus hätte geholfen, doch er war eingeschlafen.) "Du kommst einem Vater am nächsten." Sirius' vorher geöffneter Mund schloss sich und spannte sich an, als Verwunderung und Akzeptanz in seinem Blick verschmolzen. Die ganze Situation erschien in einem völlig neuen Licht. "Tatze, bist du bereit?" James war mit dem Erklären von was-auch-immer-es-war für Peter fertig. "Oh, ähm, ja", Sirius warf einen letzten festen Blick auf Harry, bevor er James Remus aufzuwecken half. Sie stiegen leise die Treppe vom Turm hinunter und trafen Hermione im Gemeinschaftsraum. Als Hermione sie sah, rannte sie sofort zu Harry und Ron und zischte "Ich kann es nicht glauben, dass ihr es ihnen erzählt habt!" "Es war ein Unfall! Ehrlich!" "Klar", Hermione verschränkte die Arme auf eine Art und Weise, die sehr an Mrs Weasley erinnerte, als Fred und George zu erklären versuchten, warum sich Percy plötzlich in ein großes Backenhörnchen verwandelt hatte. "Es war ein Unfall, Hermione", sagte Remus, der zu ihnen herüberkam. "Sie stritten und wir standen draußen vor der Türe. Sie wussten nicht, dass wir da waren." "Aber ein Gedächtniszauber -" "Nutzlos", sagte Ron. "Laut James wirken sie bei ihm nicht." "Das ist unmöglich." Hermione war sogar noch skeptischer als zuvor. "Es ist nicht unmöglich", sagte James, "Es stimmt. Gedächtniszauber wirken bei mir einfach nicht." Er hielt einen Moment inne, bevor er es erklärte. "Damals in unserem dritten Jahr brachte uns Flitwick Aufmunterungszauber bei, aber keiner in unserer Klasse - nicht einmal Lily Evans, die Beste in Zauberkunst in unserem Jahrgang, konnte einen bei mir zum Wirken bringen." "Sogar Flitwick konnte den Zauber nicht zum Wirken bringen", fügte Remus hinzu, "aber er hat keine Fragen gestellt. An diesem Abend beorderte McGonagall James zu Dumbledores Büro. Wir dachten, er wäre wegen irgendetwas in Schwierigkeiten." "Das heißt, mehr als gewöhnlich", stellte James klar. "Aber Dumbledore ließ mich mich nur hinsetzen, und fragte was in Zauberkunst geschehen war. Ich erzählte es ihm, und dann fragte er mich, ob er einige andere Zaubersprüche ausprobieren könnte, weil er vermutete, dass es nicht nur ein Versehen war. Dann stellte es sich heraus, dass ich gegen fast jede Art von Zauber, der mit der Veränderung meines Gedächtnisses zu tun hat, resistent bin: Gedächtniszauber, Aufmunterungszauber, Ablenkungszauber, die meisten Tarnzauber... vielleicht sogar der Imperius-Fluch, aber wir sind uns nicht sicher." "James wollte es mich nicht versuchen lassen", sagte ein enttäuschter Sirius. "Es hat einen Grund, warum er ein Unverzeihlicher Fluch genannt wird, Tatze", sagte Remus, "Wir wollen nicht, dass du den Rest deines Lebens in Askaban verbringst." "Ich würde ihn nichts Schlimmes tun lassen." "Kann ich dir hinsichtlich dessen vertrauen?" sagte James mit einem wissenden Grinsen. "Ach, es würde nichts so Gewaltätiges sein " "Harry kann den Imperius-Fluch abwehren", fuhr Ron dazwischen. Alle Rumtreiber starrten ihn an. "Jemand hat ihn über ihm ausgesprochen?" sagte James schockiert. "Es war... Teil einer Klassenübung, in Verteidigung gegen die Dunklen Künste", erklärte Harry schnell. "Nichts Ernstes. Aber Ron hatte keine Probleme einen Aufmunterungszauber über mich auszusprechen." "Warst du an diesem Tag gut gelaunt?" fragte Sirius. Harry warf ihm einen komischen Blick zu. "Was hat das damit zu tun?" "Du musst dem Zauber widerstehen wollen", sagte Remus. "Bewusst oder unbewusst. James wollte an diesem Tag nicht aufgemuntert werden, also widerstand er ihm. Das ist auch der Grund warum der Jemandes-Anderen-Problem- Zauber bei dir funktioniert hat. Falls du misstrauisch gegenüber Ablenkungszauber gewesen wärst, hättest du ihn ohne unsere Hilfe durchbrechen können." Hermione warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Es tut mir Leid, Remus, das ist wirklich interessant, aber es wird spät, und die anderen Schüler werden bald auf sein. Seid ihr vier startklar?" James zuckte mit den Schultern. "So startklar, wie wir jemals sein werden, denke ich. Sirius?" "Wir müssen für diesen Teil nichts Besonderes tun", sagte Sirius mit einem Grinsen. "Ich hätte den Spruch jederzeit sagen können, und uns nach Hause zurückschicken können, egal, was wir getan hätten." "Das könnte unangenehm sein", zitterte Remus. "Oder sehr lustig, hängt davon ab, wie du es siehst", sagte Sirius grinsend. "Nun, sagen wir Auf Wiedersehen?" fragte Harry und spürte einen unerwarteten Schmerz in seiner Brust. Er konnte nicht aufhören daran zu denken, dass dies das letzte und einzige Mal sein würde, an dem er jemals seinen Vater sehen würde - formunabhängig. Es war schließlich nicht schwer für jeden Rumtreiber zu erraten, was er dachte. "Keine Sorge, Harry", sagte Peter. "Wir werden dich nicht vergessen." "Ja, und wer weiß? Das wird vielleicht alles ändern", tönte Sirius dazwischen, der trotz des sinkenden Gefühls in seinem Magen, fröhlich zu sein versuchte. "Und entschuldige, falls ich wegen all dem ein Häufchen Elend gewesen bin", sagte Remus, der sich unwohl fühlte. "Es ist nur so, dass ich mir selbst nie vergeben würde, falls sich wegen uns alles zu Schlechten ändern würde." Harry konnte es nicht vermeiden zu grinsen. "Vergiß es. Wo würden wir alle sein, wenn du kein Häufchen Elend wärst?" Sirius versuchte so etwas wie "Hätten eine ganze Menge mehr Spaß" zu sagen, aber James stieß im in die Rippen. "Es war klasse, Harry, das war's wirklich", sagte James ehrlich. "Und falls sich die Dinge nicht ändern, wenigstens, weißt du, weiß ich, was für eine Art Mensch du, ähm, sein wirst." "Und ich weiß jetzt, wie du -", Harry konnte es fast nicht sagen, , "wie du wirklich bist..." Es war ein sehr unangenehmer Moment, als sie einander anstarrten und die Bedeutung dessen, was sie sagten, wurde ihnen bewußt. Dann umarmten sie sich abrupt. James' Augen waren heiß vor Tränen und er vermutete, dass Harry auch weinte, aber sie bemerkten beide, dass es sie nicht kümmerte. Jegliche Art von unbedeutenden Teenagergedanken über Ehre schmolz, als sich Harry fest an den Jungen, der eines Tages sein Vater sein würde, klammerte. Vielleicht war dieser James erst fünfzehn, aber das änderte nicht die fundamentale Wahrheit der Sache, dass Harrys Vater für ein einziges Mal in seinem Leben nicht nur ein Traum, eine Erinnerung oder ein schattenhaftes Gebilde war, sondern ein richtiges, warmes, festes menschliches Wesen. Was James anging, er verstand die Emotion, die in nun umfing nicht völlig. Etwas über Familie, und Reue, und Verlangen, und Einsamkeit, und es war stärker, als alles andere, dass er jemals zuvor gefühlt hatte. Alles was er mit Recht begriff, war, dass dies für Harry die Welt bedeutete, und dass er Harry wissen lassen wollte, dass alles in Ordnung sein würde. In diesem Augenblick zog sich Harry zurück. "Ihr geht jetzt besser", sagte er heiser. "In Ordnung." James glättete seinen Umhang und schloss sich wieder den anderen Rumtreiber an. "Harry?" "Ja?" "Für den Fall - Für den Fall, dass ich doch sterbe, will ich, dass du weißt, dass, ähm, dass..." James holte tief Luft. "Dass ich denke, dass du einen wirklich großartigen Sohn abgegeben hättest ." Es war nicht die redegewandteste Sache, die James jemals gesagt hatte, nicht auf lange Sicht, aber es war genug. Und er fühlte sich sehr viel besser es gesagt zu haben, als er sah, wie sich Harrys Gesicht aufhellte. "Und ich denke, du würdest einen großartigen Dad abgeben", erwiderte Harry auf dieselbe Art. Das war das Letzte was James hörte, bevor Sirius den Spruch wiederholte, der sie zurück durch die Zeit schicken würde. Er war sich nicht sicher, ob der Schimmer, der den Raum überflutete, und Harry, Ron und Hermione mit sich nahm, vollkommen durch den Zauberspruch kam, oder ob das mit den Tränen in seinen Augen zu tun hatte. So oder so, als er blinzelte, waren sie weg. Totenstille lag über dem Gemeinschaftsraum um drei Uhr früh, am vierten November 1970. "Nun, das war es dann", sagte Sirius leise, als sie alle auf das flackernde Feuer im Kamin sahen. "Wir haben getan, was wir getan haben, und nun sind wir wieder zurück. Was nun?" "Nun gehen wir ins Bett", sagte James und sah zu ihm auf. "Und morgen erwarten wir die Zukunft einfach wie an jedem anderen Tag auch." Er schritt resolut zur Schlafsaaltüre, hielt an und wartete darauf, dass die anderen folgten. Peter schüttelte den Kopf. "Ich hoffe nur, dass die Zukunft dieses Mal anders sein wird." "Ich auch, Peter", sagte Remus, der James folgte, mit den anderen direkt dahinter. Sie stiegen schweigend die Treppe hinauf, stießen die Türe zu ihrem eigenen vertrauten Schlafsaal, der natürlich leer war, auf. Jeder Junge ging zu seinem eigenen Bett, zog seinen Schlafanzug an und sagte immer noch nichts. Aber als James seine Brille abnahm, bemerkte er in die Dunkelheit des Raumes hinein, "Das Wichtigste ist, dass wir nicht vergessen." -------------------------------------------------------------------------------- Harry war den Rest des Tages hauptsächlich still. Weder Ron noch Hermione entschieden sich dazu es zu kommentieren, aber jeder bemerkte es. Da war wirklich kein Grund. Harrys Freunde hofften nur, dass er nicht zu lange in der Vergangenheit verweilen würde. Es war schwer genug für sie, Harrys Vater und Freunde zu treffen, als sie jung und unschuldig waren, aber sie konnten nicht ergründen, was Harry durchmachte. Nun, nachdem sie ihm versichert hatten, dass sie willig und gespannt wären, zuzuhören, falls er sich dazu entschloss, darüber zu reden, ließen Ron und Hermione Harry sehr viel alleine und blieben beobachtend auf Abstand. Aber am nächsten Tag geschah etwas Unerwartetes. Die drei Freunde frühstückten in der Großen Halle, immer noch meistens stumm, als die Post kam. Aber das war nicht die unerwartete Sache. Die unerwartete Sache war, dass nicht weniger als drei Eulen auf Harry zuflogen, jede trug einen anderen Brief. Harry starrte sie verwundert an, als sie ihre Last abwarfen und abwechselnd von Harrys Kürbissaft und Frühstücksspeck probierten, bevor sie wieder abhoben. Harry erkannte die Handschrift auf zweien der Briefe sofort. Einer trug Remus' formelle Schrift und ein anderer Sirius' hastige Beschriftung. Aber der dritte war mit einer eckigen Schrift adressiert, die ganz anders als die anderen zwei war, und das Pergament, auf dem es geschrieben war, war ziemlich gelb. Von Neugierde überwältigt, stand Harry sofort von seinem Platz auf und schlüpfte aus der Halle, gefolgt von Ron und Hermione. Er rannte ziemlich schnell bis zum Schlafsaal, der größtenteils verlassen war, verkroch sich in einer Ecke und riss die Briefe auf. "Kann ich sie sehen, wenn du fertig bist?" fragte Ron zögernd. Harry nickte nur, er entfaltete zuerst Remus' Brief. Dort stand: Lieber Harry, Ich vermute, dass du diese Woche ein ziemliches Abenteuer erlebt hast. Ich habe mich gewundert, warum das Datum 3. November 1995 auf meinem Kalender so vertraut wirkte, als Sirius mich an unsere Zeitreise-Exkursion erinnerte. Der seltsamste Teil ist daran zu denken, dass dieses Abenteuer für mich vor fünfundzwanzig Jahren passiert ist, wohingegen es für euch nur gestern war. Ich war sehr versucht, während all dem in Hogwarts vorbei zu schauen, und euch einen gehörigen Schrecken einzujagen, als ich realisierte, dass alles, was ich mit euch machte, wiederkommen würde, um mich in meinen Erinnerungen zu verfolgen. Du solltest wissen, was als Resultat nach all dem passiert ist. Obwohl sich nichts Weltbewegendes verändert hat, war (offensichtlich) das Wissen, dass du eines Tages deinen Vater treffen würdest, sogar als fünfzehnjährigen Jungen, ein großer Trost für mich. Als die Dinge 1981 sehr düster aussahen, hat James manchmal deine Abschiedsworte zu ihm zur Sprache gebracht, und wir haben uns alle erinnert, dass eines Tages irgendwie, das Licht triumphieren würde, und du sicher in Hogwarts sein würdest, vielleicht als Waise, aber nichtsdestotrotz sicher. Ich bin froh, dass sich dies, im Gegensatz zu allem anderen, als wahr herausgestellt hat. Es ist mir eben (mit Sirius' Hilfe) in den Sinn gekommen, dass ich dir die Anweisungen für den Jemandes-Anderen-Problem-Zauber schicken sollte. Ich bin sicher, dass er sich als äußerst hilfreich erweisen wird, besonders bei all dem, was passiert ist, deshalb werde ich sie diesem Brief beilegen. Du wirst auch bestimmt sehr neugierig sein über die Beschaffenheit und das Ausmaß deiner Fähigkeiten, gedächtnisverändernden Zaubern zu widerstehen, sein. Wir haben nach Hogwarts viel darüber recherchiert und ich werde gerne jegliche Fragen beantworten. Und nun sieht es so aus, dass Sirius mir meine Eule gestohlen hat, um seinen eigenen Brief zu überbringen, also muss ich dies mit einer Posteule aus dem Dorf schicken. Pass auf dich auf! Ich hoffe dich bald zu sehen, und dann können wir uns zusammensetzen und uns an all den Spaß, den wir mit Filchs Katze hatten, erinnern. Remus Harry lächelte, als er Ron den Brief gab, er grub im Umschlag nach den versprochenen Anleitungen. Er fand sie tatsächlich, und nach einem schnellen Blick riss er Sirius' Brief auf, verwundert, was darin stehen würde. Den unbekannten Brief würde er für zuletzt aufheben. Harry, Sag es mir ehrlich, war ich wirklich so nervtötend, wie Remus behauptet, dass ich es war, als wir fünfzehnjährig im Gemeinschaftsraum auftauchten? Er scheint zu denken, dass ich einen kompletten Idioten aus mir gemacht habe, aber ich bestreite es. Wie dem auch sei, ich hoffe, die vergangenen Tage waren so lustig, wie ich sie in Erinnerung habe. Bitte lass mich wissen, ob Snape es fertiggebracht hat, als Resultat unserer haarstylistischen Fähigkeiten ein paar neue Spitznamen abzubekommen. Falls du Anleitungen zu irgendetwas, das wir angestellt haben, haben möchtest, lass es mich einfach wissen. (Remus wird seinen Jemandes-Anderen-Problem-Zauber seinem Brief beilegen, also kannst du den benutzen. Es braucht etwas Übung, aber übe es nicht an dir selbst und ende wie dein Vater damit, zwei Tage lang ignoriert zu werden.) Harry, ich möchte dir aus tiefstem Herzen danken, dass du mir die Wahrheit darüber erzählt hast, ob ich Lily und James betrügen würde, und für das Hinzufügen der Tatsache, dass ich dein Pate sein würde. Es waren deine Worte, die mich durch viele lange Nächte in Askaban aufrechterhalten haben. Das Wissen, dass du eines Tages an meine Unschuld glauben würdest, war für mich ein Quell großer Hoffnung. Es war nicht wirklich ein froher Gedanke, deshalb konnte er, wie mein Wissen über meine eigene Unschuld, nicht von mir genommen werden, aber es war sicherlich etwas. Dennoch ist es auch der Grund, warum ich nicht daran dachte, es damals in der Heulenden Hütte sofort zu erklären. Ich glaube, ich nahm an, dass du mir ohne zu fragen glauben würdest. Es ist gut, dass Remus es besser wusste. (Tut er das nicht immer?) Aber das Wichtigste ist, dass du es mir erzählt hast, und dass ich, falls du es nicht getan hättest, mich vielleicht wirklich umzubringen versucht hätte. Lass es mich so sagen: Du hast mir das Leben gerettet, Harry. Und nun bin ich sehr sentimental. Zu diesem Zeitpunkt des Gesprächs würde mich James an die Schulter stoßen und mir sagen, ich solle weitermachen. Trotzdem ist es die Wahrheit. Ich hoffe, dass ich dich bald sehe. Ich bin seit Juni bei Remus und er war draußen und darauf aus, alle unsere alten Freunde zu versammeln, aber der Teil ist fast beendet. Es wird nicht lange dauern, bis uns Dumbledore alle zu sich ruft, und es wird vermutlich in Hogwarts sein. Also halte deine Augen auf. Sirius Harry konnte den Kloß in seinem Hals, nachdem er Sirius' Brief gelesen hatte, nicht herunterschlucken, aber er legt ihn zur Seite, es juckte ihn, herauszufinden, wer den letzten Brief geschickt hatte. Er untersuchte das Papier und die Handschrift sorgfältig. Da war ein seltsamer Stempel auf der Rückseite, dort stand "Verzögerte Zustellung, 9. November 1995". Ein erwartungsvolles Gefühl ließ Harry zittern, als er den Umschlag aufschlitzte. Er schnappte laut nach Luft, als er sowohl die Unterschrift, als auch das Datum las, und er las den Brief dreimal hintereinander: 29.Oktober 1981 Lieber Harry, Ich hoffe sehr, dass dich der Brief gut erreicht. Tatsächlich ist meine größte Hoffnung, dass dich dieser Brief überhaupt nicht erreicht, und dass ich in ein paar Monaten oder so, bei der Eulenpost vorbeigehen kann und ihn wiederbekommen kann, weil er unbrauchbar geworden ist. Aber irgendetwas sagt mir, dass das nicht passieren wird. Während ich dies schreibe, kommen mir die Erinnerungen an das Abenteuer, das wir in eurer Zeit erlebt haben, klar wie ein Foto ins Gedächtnis, und ich erinnere mich genauso klar an das, was du mir über mein Schicksal erzählt hast. Ich glaube immer noch nicht, dass solche Sachen felsenfest stehen, aber ich weiß auch, dass das Schicksal nichts ist, was man vermeiden kann. Du liest immer noch diesen Brief, was heißt, dass sich die Dinge nicht geändert haben, dass deine Mutter und ich immer noch unser Leben verloren haben, und dass du immer noch eine Waise bist. Es bricht mir das Herz darüber nachzudenken. Es wird dir komisch erscheinen, aber während ich dies schreibe, beobachte ich dich. Du bist jetzt noch sehr klein, erst ein Kleinkind, aber du bist bereits die Freude unseres Lebens. Lilys und meine. Lily kommt nicht darüber hinweg, wie sehr du mir ähnlich bist, im Aussehen und im Temperament. Aber ich weiß, dass du auch Lily sehr ähnlich bist. Du hast natürlich ihre grünen Augen, aber du hast auch ihre ruhige Stärke und ihren Gemeinschaftssinn. Ich habe ihr nicht erzählt, was ich über die mögliche Zukunft weiß. Ich denke nicht, dass das ziemlich fair wäre. Es ist schlimm genug, dass ich weiß, was geschehen könnte; ich könnte es nicht ertragen, ihr diese Bürde aufzuerlegen. Aber sie weiß die Möglichkeiten. Und ich hoffe mehr als alles andere, dass es am Ende egal sein wird, und dass sie wissen wird, was für eine Art Person du wirst, weil sie dort ist, um es zu sehen. Aber das ist nicht der Sinn dieses Briefes, um Träume von was - hätte - sein - können anzusprechen. Der Sinn ist, dass du weißt, dass ich - wir - dich sehr lieben, Harry. Dass ich sehr viel darüber nachgedacht habe, was du wirst, und dass ich, sogar falls ich nicht da sein werde, um dich jetzt zu sehen, immer noch sehr stolz auf dich bin. Vielleicht hat dir Sirius bereits gesagt, dass ich es sein würde, aber ich weiß, dass du es von mir hören willst. Du bist ein wunderbarer Sohn. Vergiss das nicht. Bezweifle es auch nicht. Ich möchte dir dafür danken, dass du mir nicht gesagt hast, wen ich heiraten würde. Besonders deswegen, weil ich es dir, wenn du es getan hättest, vermutlich nicht geglaubt hätte. Aber du musst einen der anderen Rumtreiber nach den Details fragen, wie ich, der schelmische Streichespieler James Potter, schließlich mit der strebsamen, gesetzestreuen Lily Evans zusammenkam. Es wundert mich noch immer, dass wir uns tatsächlich verliebt haben, aber, Harry, du könntest keine bessere Mutter verlangen. Sie ist eine entschieden wundervolle Frau: talentiert, freundlich, liebevoll, absolut schön, und sie macht einen durchschnittlichen Obstsalat. Nur zu, lach darüber. Ich wünschte, du könntest den bösen Blick sehen, den sie mir gerade zuwirft, weil ich ihr gesagt habe, dass ich es als ihre am meisten überzeugendste Eigenschaft ansehe. Deine Mutter hat einen sehr netten bösen Blick. Ich hoffe, du hattest bei unserem Besuch genauso viel Spaß, wie ich wenigstens dachte, dass du ihn hattest. Du hast keine Ahnung, wie froh ich bin, dass du, egal was passiert, immer noch diese Erinnerungen an mich und die Rumtreiber haben wirst. Ich vermute, dass es jetzt nutzlos sein wird, dich zu ermahnen, dass du dich nicht in Schwierigkeiten bringen sollst. Tatsächlich, Harry, möchte ich dich ermutigen, dich in so viele harmlose Schwierigkeiten zu bringen, wie du es fertig bringen kannst. Sirius kann auf diesem Gebiet eine große Hilfe sein. Deine Jahre in Hogwarts sind vielleicht schon die besten, die du jemals hattest, genieße sie solange du kannst. Sei kreativ und unterschätze niemals die Möglichkeiten einer wohlplatzierten Stinkbombe. Dennoch vergiss nicht zu lernen. Wenn auch nur deshalb, weil je mehr du über Magie weißt, desto mehr Spaß du mit magischem Streiche spielen haben kannst. Aber auch deshalb, weil es als dein Vater meine Pflicht ist, dir zu sagen, dass du fleißig lernen sollst, sogar, falls ich nicht persönlich da sein sollte, um es dir zu sagen. Und falls Lily davon wüsste, würde sie dir vermutlich auch sagen, dass du fleißig lernen sollst. Harry, da gibt es etwas, dass du vielleicht wissen willst. Ich habe seitdem wir von unserem Abenteuer zurückgekehrt sind beschützende Zauber studiert. Ich erinnere mich, dass du sagtest, dass es Lilys Opfer war, das dich gerettet hätte, und ich wollte wissen, wie das funktioniert. Hier ist, was ich gefunden habe: Ich bin mir ziemlich sicher, dass das, was dein Leben gerettet hat, ein Zauber, der Amare Aeternum - Zauber heißt, war. Er ist extrem selten und schwierig, weil sich niemand ganz sicher ist, wie er funktioniert. Nur die stärkste und tiefste Liebe, die eine Person für eine andere haben kann, kann den Zauber auslösen und ihn haften lassen. Ich weiß nicht, was all dies mit einbezieht, aber falls sich Lily wirklich Voldemort statt deiner anbietet, ist es das, was es bewirkt hat. Keines der Bücher, die ich zu dem Zauber gefunden habe, schreibt wie stark er ist, nur, dass er dafür bekannt ist, vor mächtigen Flüchen zu schützen. Ich bin froh zu wissen, dass unsere Liebe für dich, dich vor dem schlimmsten aller Flüche schützen wird. Ich fürchte, ich muss meinen Brief beenden. Da gibt es soviel mehr, von dem ich wünsche, ich könnte es dir erzählen, aber dazu ist weder Zeit noch Raum. Ich habe dir ein Bild von allen uns Rumtreibern und unseren Freunden auf deiner ersten Geburtstagsparty beigelegt. Nun, fast alle. Peter konnte nicht. Er wurde an diesem Tag dringend ins Ministerium gerufen, aber ich bin sicher, dass du das verstehst. Ich hab mich einfach immer wieder daran erinnert, dass du keine Bilder auf deinem Nachttisch hattest, und dieses war jetzt das Beste, besonders, weil du darauf bist. Ich hoffe, es gefällt dir. In Liebe, Dad Unter Tränen und mit zitternden Händen zog Harry den restlichen Inhalt des Briefumschlages heraus. Das zuvor erwähnte Bild war darin. Harry starrte für eine lange Zeit darauf, unfähig, sich davon abzuhalten, die fröhliche Gruppe, die ihm winkte, anzulächeln. Dies war ein Bild, dass er nicht in dem Album, das Hagrid ihm gegeben hatte, hatte, und er beschloss sofort, dass er dafür einen Rahmen finden musste: es würde großartig auf seinem Nachttisch aussehen. Es war von einem Picknick, draußen in einem schönen Garten voller Blumen und Bäumen und dichtem grünem Gras. Im Hintergrund war ein kleines, einfaches Häuschen, und eine ganze Gruppe Familienmitglieder und Freunde saßen im Gras und winkten in die Kamera. Sirius und Remus waren natürlich darauf, winkend und verrückt grinsend, sie sahen jung und glücklich aus, zusammen mit einigen anderen, die Harry nicht kannte. Er hoffte, dass Sirius ihm das erklären konnte. Aber das Beste von allem waren seine Eltern in der Mitte. Sie sahen auf und lächelten ihn an, während Lily einen ein Jahr alten Harry in ihrem Armen hielt. "Danke, Dad", flüsterte Harry. -------------------------------------------------------------------------------- (In einer scheußlich kalten Ecke Britanniens) Peter Pettigrew, manchen als Wurmschwanz bekannt, zitterte, als er sich draußen vor der Festung seines Herrn herumdrängelte. Aber er drückte sich nicht vor seinen Pflichten. Sein Herr brauchte ihn und er diente ihm gern. Froh zu wissen, dass er die richtige Seite gewählt hatte, die Seite, die gewonnen hatte. Die Seite, die ihm Macht gab. Also hielt er über das Land um Voldemorts Festung Ausschau, bereit die Todesser, die ankamen, um ihre Berichte zu erstatten und dem größten Dunklen Zauberer aller Zeiten Ehre zu erweisen, dem zu dienen sich Peter privilegiert sah, willkommen zu heißen. Der Wind jammerte hohl, und Peter zog seinen Mantel enger zusammen. Verdammtes Wetter, dachte er und schnitt den dunklen Wolken, die sehr langsam über einen bleiernen Himmel zogen, eine Grimasse. Als er hinaufschaute, huschte eine Zeitung vom Wind getragen über den Boden. Sie verfing sich an Peters Schuhen. Peter versuchte sie abzuschütteln, doch sie löste sich nicht, und blieb lange genug hängen, dass er die Schlagzeilen bemerkte. Er hob die Augenbraue an. Warum sah die Zeitung so vertraut aus? Er bückte sich, hob sie auf, und entfaltete sie gegen den beharrlichen Wind. Es war ein Exemplar des Tagespropheten, einige Tage alt, und vielleicht von irgendeinem achtlosen Zauberer fortgeworfen und vergessen worden. Aber was Peter in die Augen sprang war das Datum: 3. November 1995. Er schluckte. Er kannte dieses Datum. Erinnerungen, die über das letzte Vierteljahrhundert fast vergessen worden waren, strömten zurück in sein Gedächtnis, hell und klar und schmerzhaft. Eine wilde Idee, die Sirius' war. Ein komplizierter Zauber. In eine seltsame Zukunft hineintreten, James' Sohn treffen. Drei Tage lang in Hogwarts Chaos angerichtet. Und dann diese schreckliche Entdeckung. Er konnte laut und klar die Worte von Harrys bestem Freund hören: "... was wirst du ihnen erzählen: ,Hey James, weißt du was, einer deiner Freunde verkauft dein Leben für seines'?" Sie hatten es gewusst. Sie hatten es immer gewusst. Peter kniff seine Augen zusammen, um die Bilder, die über ihn herfielen, abzuwehren. Die Geräusche, die Worte, Remus und Sirius, die darüber stritten, wie sie die Dinge wieder zurückverändern konnten; Ron, schneeweiß, während er in die Luft starrte; Harry, der in seine Hände schluchzte; James, der tapfer sein Schicksal akzeptierte... "... wenigstens hört es sich so an, als ob ich stürbe, während ich etwas Edles tue, und das ist mehr als die meisten Leute bekommen." Edel... sterben, während man etwas Edles tat... edles Opfer... er starb aus Liebe zu seinem Sohn... er wäre für seine Freunde gestorben... Sirius' Worte von vor mehr als einem Jahr stachen wie eine Klinge aus Feuer in sein Herz. "DU HÄTTEST STERBEN SOLLEN, STERBEN, SO WIE WIR ES AUCH FÜR DICH GETAN HÄTTEN!" James starb... so wie Peter hätte sterben sollen... er starb... er sah es kommen... er hatte keine Angst davor zu sterben... "Verflucht, James, warum musst du mich verfolgen?" Peters Schrei verlor sich im Wind und den leeren Landen. Er fiel gegen die Mauer der Festung, bedeckte seinen Kopf mit den Händen und weinte; weinte wegen verlorener Unschuld, wegen verlorener Freunde, wegen gebrochenem Vertrauen und Betrug. Wegen einem Jungen ohne Vater, und Eltern, die ihren Sohn nie aufwachsen sehen würden. Wegen dem Verurteilen eines Freundes, der für ihn gestorben wäre. Wegen der Verachtung von Freundschaft, dem Handel von bedingungsloser Akzeptanz gegen Macht. Wegen der Aufgabe von allem, dass ihm jemals wichtig gewesen war, zugunsten von etwas, das er in Wirklichkeit niemals tatsächlich erreichte. Er weinte wegen des Wissens, dass es alles seine Schuld war; seine Schwäche, seine Furcht, seine Eigennützigkeit, die daran schuld war. Zum ersten Mal in seinem Leben wurde ihm das Ausmaß seiner Sünden klar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)