Golden Month - The only one von Leilan (Tala/Kai... Die etwas andere Wette!) ================================================================================ Kapitel 19: Ende und Anfang --------------------------- So, hi Leute. Das ist jetzt das letzte Kapitel von Golden Month. Viel Spaß damit. Als er das Innere der Kirche sah, stockte ihm der Atem. Sie war einfach wunderschön. Sie war hoch, mit vielen Verzierungen an den etwa zwanzig Säulen, die den Gang zum Altar säumten. Die Bänke waren aus dunklem Holz, passend zur Fassade und der Altar war aus hellem Marmor, ein starker Kontrast. Die gesamte Kirche, auch die schönen, alten Teppiche und die vielen Statuen waren mit einer dicken Staubschicht bedeckt, die zeigte, dass schon seit langem niemand mehr hier war. Weiße Engelsstatuen waren an den Wänden, neben den wunderschönen Fenstern angebracht, ebenso Statuen der zwölf Apostel. Kai lächelte aufgrund dem verblüfften Gesicht Talas und sagte: „Die Kirche steht nun schon lange leer. Hier hat seit langem niemand mehr geputzt und auch niemand mehr gebetet. Ich habe manchmal das Gefühl, ich bin der Einzige, der hierher kommt. In dieser Kirche wurde ich getauft, ein halbes Jahr, bevor sie geschlossen wurde, ein Jahr, bevor meine Eltern starben.“ Tala blickte den Silberhaarigen an, der seinen Blick auf den Altar gerichtet hatte. Dies hier war also ein Ort aus Kais Geschichte. Eine Ahnung kam in ihm auf. Aber das war doch nicht möglich. Hatte Kai ihn etwa hierher gebracht, um ihm auch einen Einblick in seine Seele zu ermöglichen? Aber… Ihm blieb keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. „Komm mit, Tala. Hier, diese Treppe hinauf! Da oben ist der Ort, den ich dir eigentlich zeigen wollte!“ Er nahm leicht Talas Hand und zog ihn hinter sich her, ebenso wie es wenige Tage vorher im Park gewesen war. Nur war es damals anders herum gewesen. Tala ließ sich, wenn auch verwundert, die schmalen Steintreppen, die aus einem engen Nebenraum nach oben führten, hinaufziehen. Sie kamen in einem Raum an, in dem früher offensichtlich die Glocke gehangen hatte, nun jedoch leer und ebenso wie die restliche Kirche, staubbedeckt war. Kai zog ihn zu einer offenen Wand, die zu einem Rundgang führte, der offensichtlich um den Glockenturm herum führte. Dort ließ er Talas Hand los und stützte sich auf das steinerne Geländer, ließ den Blick über die atemberaubende Aussicht schweifen. Von hier aus konnte man zwei verschiedene Gegenden sehen, einmal die Stadt, mit ihren hohen Häusern und schönen Gärten und auf der anderen Seite der Wald, der sich soweit das Auge reichte, erstreckte. Kai seufzte leise und schloss die Augen. Tala trat nun neben ihn, immer noch die Wärme spürend, die Kais Hand auf ihn übertragen hatte. Es ging so einfach nicht. Er konnte nicht so tun, als wäre in ihm alles beim alten. Er musste Kai sagen oder zeigen, was mit ihm los war… Es gab keine andere Möglichkeit. Er blickte auf die Stadt und überlegte, als er plötzlich Kais Stimme hörte. „Hier komme ich immer her, wenn ich verwirrt bin und nicht mehr weiter weiß. Ich habe hier das Gefühl, ich finde ein Stück Heimat, was ich sonst nirgendwo habe. Hier habe ich das Gefühl, ich bin direkt mit Gott verbunden, hier oben, wo ich den Wind spüren kann und die Sonne und den Regen!“ Er blickte in den Himmel hinauf, wo kaum Wolken waren, die die Sonne verdeckten. Tala bekam bei diesen Worten eine Gänsehaut. Er folgte Kais Blick und sah die Sonne, wie sie langsam hinter den wenigen Wolken hervorkam und die Stadt und den Wald in ihr helles Licht tauchte. Kai fuhr fort: „Doch nun.. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll… Ich habe das Gefühl, ich habe ein Stück Heimat auch in dir gefunden. Ich habe das Gefühl, ich kann dir vertrauen, wie noch keinem Menschen zuvor. Ich… Ich habe mir immer so jemanden an meiner Seite gewünscht. Ich habe immer gehofft, dass ich einmal jemanden finde, dem ich so vertraue, dass ich ihm mein Innerstes zeigen kann, mit dem ich offen reden kann. Und… na ja… Ich glaube, ich habe ihn gefunden!“ Er wandte seinen Blick zur Seite und sah direkt in Talas hellblaue Augen. Sie nahmen ihn gefangen, er verlor sich in ihnen. Er glaubte zu spüren, wie diese Augen ihn sahen, durch seine Fassade und seinen schützenden Stolz hindurch sahen und ihn erkannten, wie er war. Und er glaubte, dass Tala ihn auch mochte, wie er war. Tala schluckte. Er hätte nicht gedacht, dass Kai dies sagen würde, ja, er hatte nicht einmal daran geglaubt, dass er so empfand. Er schloss kurz die Augen, versuchte Worte für das zu finden, was er ausdrücken wollte und schließlich begann er, sich tief in den blutroten Augen des Silberhaarigen verlierend. „Ich bin dankbar dafür, dass ich dich endlich wieder gefunden habe. Ich bin so dankbar dafür, dass ich jemanden habe, dem ich vertrauen darf. Ich habe es mir genauso sehr gewünscht wie du. Ich wollte jemanden an meiner Seite haben, der mich versteht… Ich glaube… Nein.. Ich bin mir sicher, du bist diese Person…“ Tala lächelte und sah, dass sich in Kais Augen leicht die Tränen sammelten. Er streckte die Arme nach dem Silberhaarigen aus, legte seine Hände so sanft an dessen Schultern, als hätte er Angst, Kai könnte unter seinen Berührungen zerbrechen. Er zog ihn an sich, schloss seine Arme um den Nacken des Kleineren und schloss die Augen. Ja. Das war es, was er sich gewünscht hatte. Der rothaarige Russe hörte plötzlich wie Kai schniefte. Er hob den Kopf des Silberhaarigen an und sah, dass er weinte. Tränen kullerten aus seinen Augen und rollten über sein Gesicht, verwischten ein wenig die Streifen auf seinen Wangen. Tala lächelte liebevoll und wischte Kai mit seiner linken Hand vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht, entfernte mit einer zarten Geste die Tropfen aus Kais Wimpern. „Nicht weinen, mein Engel…“ Kai lächelte ebenfalls leicht und beugte sich dann noch ein Stück nach oben. Tala senkte seinen Kopf zu ihm hinunter und beide hatten die Augen geschlossen, als sich ihre Lippen in einem ersten, leichten, fast flüchtigen Kuss trafen. Der Rothaarige legte seine Hände an den Hals des Anderen, vergrub seine Finger in den längeren blauen Haarsträhnen und drückte ihn fest an sich, als wollte er ihn niemals wieder loslassen. Sein Herz klopfte heftig, als drohe es zu zerspringen. Doch nicht vor Trauer, sondern vor purem Glück. Er hielt hier die Person in den Armen, die er liebte, die ihm alles bedeutete. Kai hob, erst zögernd, die Arme an und krallte seine Finger in das Shirt von Tala. Eine Gänsehaut breitete sich auf seinem ganzen Körper aus und ein warmer Schauer nach dem Anderen lief seinen Rücken hinunter. Die Tränen liefen immer noch über seine Wangen. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich glücklich… glücklich und geborgen… in den Armen von der Person… die als einzige wusste, was es hieß, alleine zu sein, wie er es gewesen war, die ihn verstand, die war wie er. Die Person… die ihm wichtig war… Der Silberhaarige verstärkte den Kuss, bewegte sein Lippen fordernder gegen die Talas, die auf seinen lagen, als wären sie füreinander gemacht. Tala erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich und wünschte sich nur noch, dass der Augenblick ewig andauern würde. Doch nach einer kurzen Zeit löste Kai den Kuss, blickte fest in Talas Augen, die ein wenig verschleiert den Blick erwiderten. Kai ließ seinen Tränen freien Lauf. Seine Stimme bebte, als er zu den Worten ansetzte, die Talas Herz einen Sprung machen ließen, die ihn alles Schlechte, was er jemals in seinem Leben erlebt hatte, vergessen ließen… „…Ich liebe dich, Tala….“ ENDE Ich hoffe, es hat euch gefallen. Eure Lei Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)