Denn gemeinsam sind wir stark von Yoru (Zusammenarbeit von Yato und mir) ================================================================================ Kapitel 16: 16. Kapitel ----------------------- Hi Leute! Ja, man soll es ja nicht glauben, aber auch diese Fanfic geht weiter. Lange stand es auf der Kippe, ob es überhaupt weitergeht, weil es ein paar Probleme gab, die aber nun behoben sind. Und Yato und ich haben uns auch vorgenommen, jetzt wieder regelmäßig weiterzuschreiben, insofern es die Schule zulässt. *Smile* Ich hoffe ihr verzeiht und diese lange Pause und ihr genießt das neue Kapitel. Es ist auch schön lang geworden. ^^ Viel Spass bei lesen. Und nochmal: Gomen! 16. Kapitel Die beiden Jungs lagen schon eine ganze Weile stumm nebeneinander, doch es war kein unangenehmes Schweigen, welches zwischen ihnen herrschte. Vielmehr war es ein Fühlen auf emotionale Art und Weise. Thore drehte sich schließlich auf die Seite und kuschelte sich an seinen Freund. "Ich bin froh dass du soweit okay bist", murmelte er. Er erinnerte sich wieder daran, wie er Kilian gefunden hatte. Zu schrecklich waren diese Bilder, die sich in seinem Kopf aufbauten. Er bekam eine Gänsehaut und dankte dem Gott, an den er nicht glaubte, dass Kili nicht mehr widerfahren war. Noch immer verharrte der Grauhaarige in diesem Schweigen, dass die beiden Jungs einzuhüllen schien. Seine Augen waren lediglich einen Spalt weit geöffnet und unbewusst verabschiedete sich Kilian von den letzten Sonnenstrahlen des Tages, die sich der Nacht ergaben. Dann jedoch durchschnitt Thore die Ruhe, den sanften Mantel der sie umgab. Trotzdem war es nicht negativ. Der 18-jährige nickte leicht. Ja, auch er war froh, dass sein Vater nicht noch weiter gegangen war. So weit, wie er doch schon so oft gegangen war. Kilian schluckte heftig, er wollte diese Gedanken nicht zulassen, er wollte nicht mehr daran denken. Ein gequälter Ausdruck legte sich in seinen Blick, er biss sich leicht auf die Unterlippe. Wieso musste er gerade jetzt daran denken? Warum jetzt? Thore bemerkte die Angespanntheit in Kilians Körper, doch er sagte nichts dazu. Er wollte auch nicht fragen, denn dann fühlte sich der Ältere vielleicht bedrängt und entzog sich ihm noch mehr. Irgendwann würde er es bestimmt erfahren, doch das sollte aus Kilians freier Entscheidung geschehen; nicht aus seiner. Der Braunhaarige schmiegte sich weiter an seinen Freund und streichelte vorsichtig über dessen Bauch, der wie der Rest des Körpers mit furchtbaren Hämatomen übersät war. Thore tat der Anblick seines Freundes weh. Zum Glück schaffte es der Grauhaarige die negativen Gedanken, wie so oft, einfach für den Augenblick zu vergessen. Er schmiegte sich an den zarten Körper des anderen und schloss die Augen. Die Erschöpfung überwältigte ihn und eine unerträgliche Schwere bemächtigte sich seines Körpers. "Thore, lass uns schlafen, bitte," leise und schwach drang die Stimme aus seiner Kehle, doch er war sich sicher, dass der Jüngere ihn verstanden hatte. Noch einmal drehte er sich zur Seite, griff nach dem kleinen Wecker den er auf die richtige Uhrzeit einstellte, schließlich war es mitten in der Woche und das erholsame Wochenende war noch weit entfernt. Danach ließ sich der 18-jährige vollends ins Bett sinken und schmiegte sich an den kleinen Körper neben ihm. Noch einmal versuchten die Erinnerungen der letzten Jahre in ihm aufzuflammen, aber er ließ er nicht zu. Nie wieder wollte er daran denken, es war vorbei, es war für immer seine Vergangenheit und würde nie wieder seine Zukunft werden. Schon war er in die nächste Welt übergetreten, in die Welt seiner Träume, die er genauso wenig lenken konnte wie die Realität, in der er jedoch ab und zu auch einfach abschalten konnte. Eine Weile noch lag der Dunkelhaarige Junge wach neben seinem Freund und dachte nach. Über alles und nichts. Dann entschloss er sich, nachdem er sich vergewissert hatte dass es Kilian gut ging, noch ein wenig fernzusehen; schlafen konnte er nach der Aufregung ohnehin nicht. Ihm ging das Verhalten seines Vaters durch den Kopf. Wieso war er erst so streng, wollte ihm sogar den Kontakt mit dem Grauhaarigen untersagen, doch dann änderte er seine ganz Einstellung von jetzt auf nun? Ganz klar, war es Thore nicht, doch es war ihm müßig, darüber weiter nachzudenken. Er schloss die Augen und schlief mit dem Geräusch von stöhnenden Frauen, die für bestimmte Telefonnummern Werbung machten, ein. Erst als am nächsten Morgen der Wecker klingelte wurde Kilian aus den tiefen seiner Traumwelt gerissen und sah sich irritiert um. Wo war Thore geblieben? Wieso lag er nicht neben ihm? Unter Schmerzen richtete sich der junge Mann auf und blickte sich um. Auch im Zimmer war nichts von seinem Freund zu sehen, hatte der Grauhaarige doch erwartet, dass es diesen an den Schreibtisch zum zeichnen gezogen hatte. Langsam stand er auf, versuchte seinen linken Fuss möglichst wenig zu belasten und machte sich auf den Weg durch die Wohnung. Irgendwo musste der Kleinere doch sein. Als er im Wohnzimmer ankam entdeckte er die kleine Gestalt sofort, zusammengekuschelt im weichen Sessel. Der Fernseher lief und beschallte den Raum mit unsinnigen Sendungen. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Älteren und er machte den Flimmerkasten aus, blickte auf den Jungen, der so ruhig schlief. Dann beschloss Kilian sich ins Bad zurückzuziehen und sich fertig zu machen, bevor er den Braunhaarigen weckte. Thore schlummerte immer noch, doch als er die Badtür hörte, wachte er aus seinem seligen Schlaf auf. Nun ja, selig war sein Schlaf nicht gewesen, immer wieder drängten sich die Bilder von Kilian in sein Unterbewusstsein und quälten ihn. Umso geräderter war er jetzt. Vorsichtig setzte er sich auf, gähnte herzhaft und streckte seine steifen Glieder, die unter der ungewohnten Schlafhaltung doch merklich gelitten hatten. Er bewegte sich in die Küche um Himbeer- Vanille Tee zu kochen, so wie die beiden Jungs es jeden morgen taten. Dann holte er die aufbackbaren Brötchen aus dem Kühlschrank und schob sie in den Backofen. Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihm, dass sie noch etwas mehr als eine Stunde hatten. Der Braunhaarige war Kili dankbar, dass dieser den Wecker so früh stellte, do konnte man sich wenigstens mental auf die Schule einstellen. Im Bad zog sich der Grauhaarige langsam aus. Langsam glitt die Kleidung von seinem Körper, entblößte die geschundene Gestalt. Kilian sah sich nicht im Spiegel an, er wollte nich daran denken und doch drängte sich der vorherige Tag alleine durch den Schmerz immer wieder in sein Gedächtnis. Er stieg in die Dusche, drehte das warme Wasser auf, das sich über seinen Körper ergoss. Es brannte in den Wunden, schien sie dazu zu zwingen, erneut aufzureißen. Einige von ihnen begannen wieder zu bluten und das tiefrote Lebenselixier vermischte sich mit dem Wasser, floss an dem Körper des Grauhaarigen herab. Dieser verzog das Gesicht, Tränen drängten sich in seine Augen, denn der Schmerz schien zu viel zu sein. Trotzdem machte er keine Anstalten sich zu beeilen, vielmehr stand er da, unfähig sich zu bewegen. Die Zeit verstrich und Thore wurde unruhig. Warum brauchte Kili so lange?! Die Brötchen wurden schließlich kalt... Er stand auf und betrat das Bad- rein aus Reflex- und erschrak. Selbst hinter dem blickdichten Duschvorhang konnte er das Rot von Kilians Blut erkennen. Er stolperte zur Dusche und zog den Vorhag beiseite. Er sah Kilian ins Gesicht und wäre am liebsten gestorben. Die Tränen brannten in dessen Gesicht, der bleiche, zerschundene Körper zitterte vor Schmerzen. Geistesgegenwärtig zog er den Älteren aus der Dusche, drehte das Wasser ab und wickelte ihn in ein Handtuch. "Was machst du bloß?", murmelte er und trocknete die zerkratzte Haut. Dann holte er Wundsalbe und verteilte sie auf den Wunden, rieb sie vorsichtig ein. Danach machte er Pflaster darauf und reichte ihm seine Kleidung. Der 18-jährige wehrte sich nicht, als der Kleinere in verarztete, aber er fühlte sich schuldig. Thore hätte das nicht sehen dürfen, es würde er sich wieder so viele Gedanken machen. Langsam zog er sich an, versuchte den Blicken des Jüngeren auszuweichen. "Es tut mir leid, ich wollte dir keine Angst einjagen," murmelte er vor sich her, den Blick gesenkt. Dann ging er Richtung Tür, wollte das Bad verlassen. "Mach dich fertig, ich werde meine Tasche packen, dann frühstücken wir." Schon hatte er das Zimmer verlassen, die Tür hinter sich geschlossen. Er blickte sich im gegenüberliegenden Spiegel an. Die Hemmatome um die Augen gaben ihm etwas unheimliches, die Platzwunde an der Stirn gab ihm etwas antiautoritäres. So stellte man sich einen Rebellen vor, doch der Junge war sich klar, dass er alles andere als das war. Ein Rebell hätte sich gegen den Vater gewehrt, sich nicht zu dessen Spielzeug machen lassen. Mit einem Zucken wand er den Blick von diesem Rebellen ab, der er nicht war, ging in sein Zimmer und ließ sich am Schreibtisch nieder. Nachdenklich, vollkommen in Gedanken versuchen, packte er seine Tasche für den neuen Schultag. Was wohl die Lehrer über sein Aussehen sagen werden würden? Wahrscheinlich nichts, denn in ihren Augen war er ein Schläger. Schon früh hatten sie dieses Bild von ihm im Kopf, seit sein Vater dies einmal bei einem Elternsprechtag geäußert hatte. Ja, einmal war er dort gewesen und hatte das Bild vieler mit ein paar wenigen Worten vollkommen gedreht. Thore sah seinem Freund noch eine Weile hinterher und wusch sich dann- zu mehr konnte er sich jetzt nicht aufraffen. Er wechselte seine Kleidung, war mit den Gedanken immer bei Kilian. Dann jedoch ging er in die Küche und wartete auf den Halbrussen. Seine eigene Tasche war schon gepackt, das hatte er zwischen Tür und Angel erledigt. Der 15- Jährige nahm sich schon mal ein Brötchen und schnitt es auf, legte es dann aber auf seinen Teller und begab sich ins Schlafzimmer der beiden. Dort sah er Kili am Schreibtisch sitzen. "Du hast heute kein Bio", murmelte er, als der Größere anscheinend gedankenverloren das Biologiebuch einpacken wollte. Der 18-jährige schreckte auf, als er auf einmal von hinten angesprochen wurde. Wie gebannt sah er auf das schwere Biologiebuch, das er in der Hand hielt. Hatte er wirklich vorgehabt dies einzupacken? Verlegen legte er es zur Seite, blickte in seinen Rucksack. Zweifelnd sah er daraufhin zu seinem Freund. Der Rucksack platze bald aus allen Nähten, denn Kilian hatte alles hineingepackt, was er in die Finger bekommen hatte. Leise seufzend begann er die überflüssigen Sachen wieder auszupacken und die restlichen Gegenstände, die er definitiv brauchte einzupacken. Dann schulterte er die Tasche und ging aus dem Zimmer, stellte den schwarzen Rucksack auf dem Flur ab. Er warf einen Blick zurück zu dem Braunhaarigen und lächelte verlegen, den schmerzhaften Ausdruck aufgrund der Wunden überdeckend. "Wollen wir dann endlich frühstücken?" Langsamen Schrittes betrat er die Küche und blickte den gedeckten Tisch an, warf dem Kleineren einen dankenden Blick zu. Vorsichtig ließ er sich daraufhin auf einen der beiden Stühle sinken und nahm sich ein Brötchen. "Dein Dickkopf sollte mal vernünftig werden", schmollte Thore in der Tat mit einem beleidigten Seitenblick auf seinen Freund. Dann jedoch schwieg er und genoss die Zweisamkeit, die sie anscheinend nur in dieser Wohnung ohne Gefahr teilen konnten. Zweifel kamen in dem Jüngeren auf. Hatte diese Beziehung überhaupt eine Chance? Er wusste, dass die Toleranz gegenüber Homosexuellen in den letzten Jahren gewachsen war, schließlich war er Teil einer aufgeklärten Generation. Doch er wusste auch, dass es immer noch Leute gab, die so etwas für krank hielten. Er sinnierte eine Weile, doch er kam zu keinem Ergebnis. Ob Kilian sich über sowas Gedanken machte? Auch Kilian war völlig in Gedanken versunken, während er sich sein Brötchen mit Käse belegte. Den Kommentar des Jüngeren hatte er gekonnt überhört, schließlich wollte er sich jetzt nicht auch noch streiten. Nicht heute, nicht nach all dem, was am Vortag passiert war. Seine Gedanken hingen bei Thores Klassenkameraden. Er konnte sich schon denken, wie es dem Jüngeren heute in der Schule ergehen würde und um ganz ehrlich zu sein, hatte er nicht vor, es so weit kommen zu lassen. Diese Jungen würde er sich bereits vor der ersten Stunde einmal gehörig vorknöpfen, sonst wäre sein kleiner Pfleger nämlich selbst bald ein Fall für das Bett und jemanden, der sich um ihn kümmerte. Langsam schweifte der Blick des Grauhaarigen durch die Küche und ihre Einrichtung. Ja, das musste man schon sagen, die beiden Jungs hatten sie bis jetzt nicht schlecht hergerichtet. Sicher, hier und das fehlte noch etwas, aber in ein paar Tagen sollte auch das fertig sein. Schließlich strichen seine Augen über das nachdenkliche Gesicht des Braunhaarigen und blieben dort hängen. "Wenn du weiter so nachdenkst bekommst du noch Falten," stichelte er leicht. Er wollte nicht, dass sich Thore solche Sorgen machte. Leicht pikiert über den Kommentar seitens Kilian sah der Kleinere schmollend auf. "Ich bin jung, ich kriege keine Falten!" behauptete er und streckte seinem Freund gespielt beleidigt die Zunge raus. "Ich mache mir Sorgen um dich, Großer", fügte er lächelnd an, biss dann verlegen von seinem Nutellabrötchen ab und betrachtete scheinbar neugierig die schwarz- glänzende Lacktischdecke. 'Er sollte heute noch zu Haus bleiben... er sieht nicht grad fit aus...', dachte Thore besorgt. Dieser Tag würde die beiden viel Kraft kosten... die Blicke und Kommentare in der Schule, die Jungs die Thore verprügelt hatten zur Rede stellen, Herr Heidrich an sich, der ja immer eine mentale Erschütterung darstellte. "Können wir nicht heut zu Haus bleiben? Ich habe Angst in die Schule zu gehen", resümierte er leise, an Kilian gewandt. Leise seufzend senkte der Grauhaarige den Kopf, schien im ersten Moment zu resignieren. Dann jedoch schüttelte er langsam den Kopf und sah Thore an. "Du weißt genauso gut wie ich, dass uns das nichts bringen würde. Vielleicht einen Tag Aufschub oder so, aber mehr doch nicht. Wenn wir heute nicht gehen, fängt das alles für uns morgen an. Das macht doch keinen Sinn." Der Ältere wusste, was er seinem Freund damit antat, doch war er sich auch bewusst, welche Wahl sie hatten- nämlich gar keine. Man konnte nicht ewig davon laufen und Kilians Verletzungen waren auch kein Grund der Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Sicher hatte er noch nie so schlimm ausgesehen, wie am heutigen Tag, doch hatte er sicherlich noch genug Kraftreserven. ,Nein, ich will nicht mehr weglaufen!' sagte er zu sich selbst während er langsam sein Brötchen weiter zu sich nahm. Er konnte nur hoffen, dass Thore verstand, warum sie heute zur Schule müssten. Jeder weitere Tag, den sie vergeudeten würde sie mehr zweifeln lassen und zusätzlich würden sie dann auch noch als Feiglinge dastehen. In ihrer jetzigen Situation würde ihnen das sicherlich nicht helfen. Thore seufzte leise, stand dann auf und stellte sein Geschirr in die Spüle. Er wusste ja, dass Kilian Recht hatte... aber trotzdem. Er hatte einfach Angst. Schweigend und auch ein wenig beleidigt ging er in den Flur und focht seinen täglichen Kampf mit seinen Schuhen aus. Doch heute wollte es dem Braunhaarigen nicht so Recht gelingen, die Schuhe über die Füße zu ziehen geschweige denn zuzumachen. Wütend kickte er die roten Turnschuhe mit einem Schrei gegen die Wand und lies sich an dieser herab rutschen."Gar nichts kann ich, gar nichts kann ich!" murmelte er gefährlich leise, drückte die Fingernägel in die Handflächen. Er war sauer, nein, er war verdammt wütend über Kilians 'Nein' zum Schwänzen. Was ihn aber noch viel ärgerlicher machte, war seine eigene Feigheit, sich der Situation zu stellen. Man hatte sie nun einmal gesehen, auf dem Schulweg. Wie sie sich festgehalten hatten. Wie sie sich geküsst hatten. Das so etwas wie ein Lauffeuer herum ging, hätte beiden klar sein dürfen. Im Grunde war es Thores Schuld. Er hätte seinen Freund nicht bedrängen sollen. Das er sich wie ein bockiges Kind aufführte, merkte er nicht. Als Thore die Küche verließ blieb Kilian einfach sitzen. Er wusste, dass der Jüngere sich jetzt seine Gedanken machen würde und er wollte ihm den Freiraum zugestehen, den er brauchte. Langsam leerte er seine Tasse mit der dampfenden Flüssigkeit und blickte dabei aus dem Küchenfenster. Es schien ein regnerischer Tag zu werden. Der Grauhaarige hustete- und alles in seinem Körper schien sich zusammenzuziehen. Es tat weh und zwar in jeder einzelnen Faser. Sicher wäre auch er gerne Zuhause geblieben und hätte sich ein wenig Ruhe gegönnt, aber er befand es als wichtiger ein für alle Mal die Fronten in der Schule zu klären. Dass er dabei nicht ohne weitere Verletzungen rauskommen würde, war ihm klar und obwohl er Gewalt bis aufs Äußerste verachtete war es jetzt an der Zeit für die eignen Interessen mit allen Mitteln einzustehen. Schließlich tat er das auch für Thore. Dann vernahm Kilian ein leises Schleifgeräusch aus dem Flur und ein Gemurmel, das zu leise war, um es zu verstehen. Er konnte sich bildlich vorstellen, was da gerade passierte, aber in diesem Augenblick hätte er nicht die Kraft gehabt sowohl für sich als auch für Thore zu stehen. Der Braunhaarige würde bestimmt kommen, wenn er es nicht mehr aushielt. Nach einer Weile hatte Thore sich ein wenig beruhigt und stand auf. Immernoch ein wenig missmutig stapfte er zurück in die Küche, wo er Kilian nachdenklichen Blickes aus dem Küchenfenster starren sah. Der Jüngere biss sich auf die Lippe; er hatte den Halbrussen wirklich nicht verärgern wollen. Wie ein junges Kätzchen schlich er sich an seinen Freund heran und kletterte auf dessen Schoß, schmiegte seinen Kopf an die Brust des Älteren. "Ich kriege meine Schuhe nicht zu", murmelte er leise, ein wenig beschämt. Er hatte schon immer Probleme damit, doch wenn er sich so wie eben aufregte, klappte gar nichts mehr. Doch Kilians Nähe ließ ihn ungemein zur Ruhe kommen. Mit einem warmen Lächeln drehte sich Kilian zu Thore herum und schlang die Arme um ihn. Er konnte dem Braunhaarigen doch gar nicht wirklich böse sein. "Na dann setz dich mal gegenüber hin, dann mach ich sie dir zu," murmelte er leise, während seine Lippen von einem Schmunzeln umspielt wurden. Nachdem sich Thore dann wirklich auf einen Stuhl ihm gegenüber gesetzt hatte nach er dessen Fuß hoch, der schon in einem der großen Stiefel steckte und stellte ihn auf dem Stuhl, auf dem er saß, ab. Genau zwischen seinen Beinen. Dann begann er langsam, die beiden Schnürsenkel zu entwirren und danach in die richtige Reihenfolge in die Laschen zu bringen. Dabei lächelte er stumm und nachdenklich. Als der erste Schuh geschafft war, setzte er diesen sanft zurück auf den Boden und nahm sich den zweiten vor. Dann, ohne Vorwarnung murmelte er sehr leise: " Wir schaffen das heute schon irgendwie." Wie immer würden wir uns über Kommis sehr freuen, damit wir wissen, dass es sich wirklich noch lohnt weiterzuschreiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)