Was es ist von Lau-chan ================================================================================ Kapitel 1: Seltsame Vorkomnisse in Little Almond ------------------------------------------------ Gut, kommen wir zum ersten Kapitel. Noch ne kleine Anmerkung: Es kann passieren, dass du mit den Namen der drei Ladys durcheinander kommst... Ich weiß das es etwas unglücklich geschrieben ist, aber... *ich kriegs numal net anders hin* Viel Spaß und ... Revü? Kapitel 1: Seltsame Vorkommnisse in Little Almond Es ist ein trister Novembertag, Donnerstag, 11 Uhr, als sie den Friedhof betritt. Sie, dass ist eine Frau, das Alter mag man ihr wohl ansehen. Sie hat braunes Haar, das bereits mit grauen Strähnen durchzogen ist; es ist nicht zu einem Knoten zusammengeschlungen, wie es bei älteren Frauen üblich ist, sondern umhüllt ihren Kopf offen. Man sieht, dass es einst voll und glänzend war, jetzt jedoch ist es dünn und stumpf. Trotzdem wirkt die Frau nicht schmutzig, nein, sie scheint von einem Glanz umgeben, den man nur im Alter kriegen kann. Kalt muss es sein, denn sie trägt einen schwarzen Schal, einen dicken braunen Pelzmantel und schwarze Handschuhe. Das hält sie wohl doch recht warm, denn sie zittert nicht, als sie zielstrebig über den Friedhof geht. Ein Vorübergehender hätte sie von Weitem für eine normale alte Frau halten können, die vielleicht ihren Mann verloren hat und nun sein Grab besucht. Allerdings hätte er seine Meinung wohl geändert, hätte er ihr ins Gesicht gesehen. Es ist eigentlich ein ganz normales Gesicht, wie es viele Menschen haben: Von tiefen Falten durchzogen, die ihr einen verschmitzten Ausdruck verleihen und von fröhlicheren Tagen erzählen, mit einer nicht allzu große Nase und einem wohlgeformter Mund. Das wirklich erstaunliche an der Frau sind ihre haselnussbraunen Augen. Sie blicken nicht vom Alter getrübt, sondern klar und offen in die Welt hinaus; ein Leuchten erfüllt sie. Man könnte sie für ein junges Mädchen halten, sähe man nur ihre Augen. Sie sind von einem hellen Braun, dass man nicht oft sieht und eigentlich passt der Ausdruck so gar nicht zu einer Frau, die einen Friedhof besucht. Das sagen auf jeden Fall die Leute, die sie des öfteren beobachten, wenn sie den Friedhof betritt. Sie erscheint hier jeden Donnerstag, exakt um 11 Uhr. Keiner kennt sie und weiß wo sie herkommt und das doch recht erstaunliche ist, dass keiner weiß wohin sie geht. Gewiss geht sie zu einem Grab. Das bezweifelt man auch gar nicht. Doch versucht man ihr zu folgen, verschwindet sie einfach (Das sagen zumindest die Frauen.). Nun ist es so, dass der Friedhof in Little Almond nicht unbedingt zu den größten Friedhöfen Londons zählt und unübersichtlich, dass ist er schon gar nicht. Er ist aufgeteilt in einen alten und einen neuen Teil, voneinander durch eine Lebensbaumhecke abgetrennt. Die Frau besucht immer den alten Teil und biegt sofort hinter der Ecke links ab. Folgt man ihr dann und biegt ebenfalls hinter der Ecke links ab, so wird man sich wundern. Man sieht zwar eine Reihe alter, verkommener Gräber, aber die Frau ist verschwunden. Nachdem die Klatschtanten von Little Almond diesen Versuch einige Male wiederholt haben, denken sie sich eine andere List aus. Eine von ihnen versteckt sich auf dem alten Friedhof hinter der großen Eiche, die sich direkt in der Mitte befindet, und wartet. Die anderen folgen der merkwürdigen Frau wie jeden Donnerstag. Das ist doch recht schlau von den Frauen, denn selbst wenn man die Alte wieder aus den Augen verliert (woran keine von ihnen eigentlich zweifelt), so kann jetzt durch die wachsame Ms Pengersly Bericht erstattet werden, wohin die Frau verschwindet. *~* Die verschworenen Frauen befinden sich jetzt also auf einem kleinen Friedhof in Wandsworth, London, und werden diesem großen Mysterium bald auf die Schliche kommen. Grade fragt sich Alice Pengersly, ob es nicht doch besser gewesen wäre, Laura hinter diesem Baum Wache schieben zu lassen. Gewiss ist Ms Pengersly nicht mehr die jüngste, ihr Kreuz schmerzt erbärmlich von dieser ungewohnten Position und eigentlich ist sie über solche Aktionen erhaben. Aber Laura, dieses einfältige Ding, hätte es wahrscheinlich zustande gebracht, gerade im wichtigsten Moment eine Spinne zu entdecken und laut aufzuschreien, oder ein vorbeifliegendes Flugzeug interessanter zu finden. Während Ms Pengersly sich also hier mit ihrem Schicksal abfindet, schlägt die Uhr einer kleinen Kirche zur vollen Stunde. Automatisch versteift sich der Körper der alten Dame ein wenig, als sie sich mit dem Rücken an die knorrige Eiche presst und hinter ihr hervorschielt. Eine zeitlang geschieht gar nichts. Deshalb zuckt Ms Pengersly auch sichtlich zusammen, als plötzlich am Rand der Hecke ein vogelscheuchenähnlicher Kopf hervorlugt, dem einige Augenblicke später ein identischer Körper folgt. Wäre sie nicht so verblüfft gewesen, hätte dieser Anblick Alice Pengersly mit Sicherheit zum Schmunzeln gebracht: Auf Zehenspitzen trippelnd, mit geducktem Kopf und angewinkelten Armen kommt Laura McCainster hinter der Ecke hervor und schaut sich erstaunt um. Noch bevor Alice überhaupt reagieren kann, wendet Laura sich in Richtung des Baumes, formt mit ihren beiden Händen einen Trichter und ruft in einer Mischung aus Flüstern und Schreien: "A-LICE!" Mit den Augen rollend und einer Hand an der Stirn tritt die Angesprochene hinter der Eiche hervor. "Was?", kommt es weitaus nüchterner von ihr zurück, als sie sich Laura nähert, zu der sich inzwischen auch die dritte im Bunde, Felicia Neagelwood, gesellt hat. "WO-" "Laura! Benimm dich!", zischt Felicia bedrohlich. "Wir sind hier immer noch auf einem Friedhof!" "Jaja, is ja schon gut. Wo is sie hingegangen?" fährt Laura nun mit normaler Stimme fort. "Hingegangen? Wer?" Jetzt ist es an Laura, Alice augenrollend anzusehen, während Felicia ihre alte Freundin nur mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck ansieht. Diese zuckt nur fragend mit den Schultern, was Felicia zu einem Stirnrunzeln bringt. "Die F-R-A-U, wegen der wir hier sind! Na, klingelt's in deinem altersschwachem Hirn? Haste deine Tabletten heut morgen nicht genommen, oder was?" schwatzt Laura munter weiter, den stummen Dialog ihrer Freundinnen nicht bemerkend. "Wa-" "Du hast sie nicht gesehen...", unterbricht Felicia Alice leise. Die sonst so gar nicht schweigsame Dame nickt nur und starrt Felicia neugierig an. "Feli...?" Seufzend sieht Felicia ihrer Freundin in die Augen und beginnt mit tonloser Stimme zu erzählen. "Sie betrat den Friedhof, wie jeden Donnerstag, pünktlich mit dem Glockenschlag. Sie trug was sie immer trägt; den Mantel, den Schal, die Handschuhe- ihre Winterbekleidung eben. Außerdem hatte sie heute einen Strauß weißer Lilien dabei-" "Das haste auf die Entfernung erkannt, 'lica? Deine Augen sind im Alter echt nich schlechter geworden... Ich hab grad mal'n Blumenstrauß gesehn..." In stillem Einverständnis nickt Alice Felicia zu, weiterzuerzählen und Laura nicht zu beachten. Manchmal kann dieses Weib einem echt auf die Nerven fallen... Nützlich ist sie zwar schon, denn sobald in der Nachbarschaft irgendwo ein Blumentopf zu Bruch geht, erfährt man bei Laura McCainster sofort wer wen wegen eines neuen Liebhabers umgebracht hatte- zweifellos übertrieben, dennoch hat jede Geschichte ja bekanntlicherweise einen wahren Kern Aber manchmal fragt sich Alice doch ob es das wert ist, diese Frau zu ertragen. "Auf jeden Fall-" beginnt Felicia wieder mit ihrem Bericht, "-sind wir ihr gefolgt, wie wir es abgemacht haben. Sie hat den üblichen Weg genommen, du weißt schon, am Grab der Lansters vorbei-" "Gott habe sie selig!" murmelt Laura dazwischen und blickt theatralisch nach oben. Diesmal gar nicht auf die Unterbrechung eingehend fährt Felicia fort: "- auf den Hauptweg und dann geradeaus bis zu Mary Solters Andenken-" Den Blickkontakt zu Alice nicht abwenden und mit der Erzählung fortfahrend, tritt Felicia Neagelwood Laura mit aller Kraft auf den Fuß. "- und dann, wie immer, hier durch die Hecke." "AUA! Sag mal spinnste,'lica?!" Die auf einem Fuß hüpfende Ms McCainster ignorierend starrt Alice Felicia an. "Durch die Hecke?" "Genau." "Durch diese Hecke?" "Exakt." "Aber-" Wild gestikulierend deutet Alice auf den schmalen Durchgang, den sie bis vor wenigen Sekunden noch eindringlich beobachtet hat, bevor sie schließlich ein krächzendes " Die Hecke da ?" hervorbringt. "Genau das meinte ich mit 'Du hast sie nicht gesehen', Alice. Wir sind ihr gefolgt und sie ist ganz sicher durch den Durchgang gegangen." "Bitte, Feli... Du bist dir sicher? Ich meine...also ich habe die Hecke ganz gewiss keine Sekunde aus den Augen gelassen und-" "Ich glaube dir ja, Alice. Lassen wir das Ganze. Es gibt Dinge auf Gottes Erden, die sollten einfach unergründet bleiben." "Und es gibt Dinge, die sich durch'nen einfachen Besuch beim Augenarzt verändern lassen...", hört man eine beleidigte Ms McCainster murmeln, "Gehn wir'n Pott Kaffee süffeln?" "Ja, den könnte ich vertragen... Feli, kommst du?" "Jaja...komme schon..." murmelt Felicia Neagelwood. Vielleicht wäre es wirklich besser, diese Sache zu vergessen. Denn alles hat Felicia ihren Freundinnen nicht erzählt, obwohl sie sich nicht mal sicher ist, ob sie sich das nur eingebildet hat oder nicht. Die Frau hat sie angeguckt, mehr noch, sie hat sie angegrinst, bevor sie sich in Luft aufgelöst hat. Und leider meint Ms Neagelwood dieses "in Luft auflösen" genauso wie sie es denkt. Denn die alte Frau ist vor ihren Augen verschwunden. Nicht ein Verschwinden im Sinne von "um die Ecke gehen", nein, eher im Sinne von "auflösender Materie". Das hat Laura mal im Zuge einer anderen Gelegenheit erwähnt (wenn Felicia sich recht erinnert, ging es dabei um eine gewisse Flasche Scotch), aber Felicia findet, dass passt eher hier hin. Auflösende Materie? Zauberei? Das erzählt auf jeden Fall Laura McCainster, wenn man sie nach dieser Sache fragt. Aber ehrlich, wer glaubt schon einer alten Frau, die aussieht wie eine Vogelscheuche? *.~.~.~.~.~.* Noch was: Ich versuche grade rauszufinden wie man hier schief- und fettgedruckt schreibt. Äh... falls es nicht geklappt hat... könnte mir jemand, der etwas Ahnung davon hat, helfen? *mit großen Augen klimper* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)