Dive in, into another World von yuki_yue ================================================================================ Kapitel 1: 1. ------------- Wer träumt nicht davon, einmal in eine andere Welt einzutauchen? 2004... Nanami und Hitari leben in Nore, eine kleine harmlose Stadt irgendwo auf dem Planeten Ambar. Sie sind in Arbeiterfamilien groß geworden, sind jeweils die jüngsten Kinder in ihren Familien und besuchen gemeinsam die Oberstufe einer Schule. Nanami und Hitari sind beide 16 Jahre alt und kennen sich schon seit dem Sandkasten. Zur Zeit haben beide grad Pause und sitzen unter ihrer Lieblingseiche auf einer Bank. Genau zur gleichen Zeit, in Caras, einer Stadt auf dem Planeten Amar. Inu und Gil, beide 2031 Jahre alt, sind gerade damit beschäftigt, für ihre Hexenmeisterin einen toten Drachen auszunehmen. Ambar und Amar sind zwei Planeten auf der selben Umlaufbahn und sind auch sonst völlig gleich, in Größe, Aussehen und Klima. Aber es gibt auch Abweichungen. Amar ist die Schattenwelt von Ambar, so wie jeder Gegenstand und jedes Lebewesen eine Schattendasein besitzt. Amar liegt genau auf Ambar, nur das Amar einen Grad Erdachsenverschiebung besitzt. Alle 100 Jahre in einem Schaltjahr gleicht sich die Achsenverschiebung aus und beide Welten liegen in einer Ebene. Ein altes Buch behauptet, 1904 gab es eine Parallele zu Amar. Und nun, 2004 soll es wieder so weit sein. Es ist grad Sommer in Ambar und Hitari und Nanami hoffen das der Schatten der großen Eiche etwas Kühlung bringt. Nanami: "Hitari...?" "Ja?" "Mir ist so langweilig und es ist unerträglich heiß hier!" Hitari: "Schuldige, aber ich kann nichts dafür das diese Pause immer so lang dauert! Aber ich weis, wo es angenehmer ist, als hier!" Nanami: "Du meinst die Bibliothek?!" "Genau die! Wollen wir hin? Da sind auch die anderen!" Nanami: "Na klar! Alles, aber nur nicht die Hitze hier draußen!" Währenddessen in Amar Inu: "Gil, atme tief ein, diese Luft ist selten!" Gil: "Pfui, Verwesender Drache ist echt eklig! Komm, mach schnell, das Hirn muss frisch und blutig sein, um es später verwenden zu können!" Inu: "Wollen wir vorsichtshalber Augen und Leber mitnehmen?" "Ja, ja, mach das! Man kann es ja später noch an die Rusc's verfüttern, wenn wir es nicht brauchen." Inu "So, fertig! Wir können gehen! Die Alte hat uns einen kalten Trank versprochen!" Gil und Inu laden die Einzelteile des Drachen in den Pferdewagen ein und fahren nach Haus zur alten Hexenmeisterin. Zur gleichen Zeit in Ambar. Das Schulgelände von Nore besitzt ein eigenes Bibliotheksgebäude und Nanami sprintet gerade zur Tür der Bibliothek hinein: "Erste!... Ach, ist das angenehm hier..." Kurz darauf trifft auch Hitari ein: "Puh, oh ja, schön hier! Komm, lass uns was zu lesen suchen, sonst schmeißst und das Auge raus... Muahahahaaar!" Nanami: "Die Bibliothekarin scheint überall zu sein und wen man nichts liest oder am Computer sitzt ist man draußen. Die hat echt Langeweile." Hitari: "Ich geh rechts und du links entlang. Bis gleich, am Tisch." Nanami: "Ja, ja!" So trennen sich ihre Wege in den meterhohen Bücherregalen der Schulbibliothek. Ein dichter Wald. Selten hört man die Rufe von Vögeln und wenn, dann nur das kalte keifen der Raben. Von Norden donnert ein stumpfes Grummeln heran. Es ist ein Pferdewagen im rasanten Tempo. Gil: "Da vorne ist ihr Haus. Endlich können wir das stinkende Zeug abladen!" Inu: "Zum Glück, ich glaub von Minute zu Minute frisst sich der Geruch so in meine Nase, dass ich nie wieder etwas anderes als das hier riechen kann." Man kann deutlich ein altes Haus zwischen den Bäumen erkennen. Gil: "Hiril! Hiril! Wir sind zurück!" Langsam knarrend öffnet sich die mit Tannenästen bedeckte Tür des Hauses und eine alte Frau mit weißen Haaren tritt vor die Türschwelle: "Da seit ihr ja endlich! Und wo ist die Stirn?" Gil zieht kräftig an den Zügeln und die Hufen der Pferde graben sich in den feuchten Moosboden. Gil: "Das Hirn?" Hiril: "Nein die Stirn!" Inu: "Ups!... Hä, hä, hä... Sollten wir Stirn mitbringen?" Hiril: "Ja, den Knochen der Stirn brauch ich, um eine Mörserschale draus zu machen!" Inu: "Hiril, der Stirnknochen ging in Bruch, als der Drache zu Boden stürzte, als er von unseren Pfeilen getroffen wurde. Wir konnten nur noch das Hirn retten." Hiril: "Also habt ihr nur das Hirn?" Gil: "Und die Augen!" Inu: "Und die Leber!" Hiril: "Hm, das Hirn entschädigt für heute die Stirn, aber morgen brauch ich die Stirn! Denn da kommen Lehrlinge aus dem Dorf!" Gil: "Jawohl! Morgen früh werden sie einen Mörser haben!" Hiril: "Das will ich auch hoffen!" Um den vergessenen Stirnknochen wieder wett zu machen, sind die beiden extra nett zur Hexenmeisterin und laden die Drachenreste ab. In Ambar haben Nanami und Hitari ein paar Bücher gefunden. Nanami: "Schau mal, ich hab ein Buch mit Rittern gefunden!" Hitari: "Ich hab zwei Bücher. Eins über ein Schweinchen, was die große weite Welt erobert und anscheinend ein Fantasiebuch." Nanami und Hitari werfen grade einen Blick in das Buch, als sich ein gewaltiger Schatten hinter ihnen auftürmt: "Na Mädchen? Was gefunden?!" Hitari: "Das Aug... Das Aussehen dieses Buches ist aber komisch!" Bibliothekarin: "Das Buch sieht aus wie jedes andere. Aber ihr kennt so was ja nicht, ihr mit euren Zeitschriften und Comics." Nanami: "Na hören sie mal! Ich weis was Bücher sind! Ich werde ja täglich fast gezwungen, in eins im Unterricht rein zu schauen!" Hochnäsig geht die Bibliothekarin wieder an ihre Theke. Hitari: "Komm, wir gucken uns mal die Bücher an." Inu und Gil ordnen und putzen grade die Bücherregale der alten Hexenmeisterin als plötzlich Gil ihren Staubwedel in die Ecke wirft und beinahe eine Vase umwirft. Inu: "Hey! Pass auf!" Gil: "Ich hasse das!" Inu: "Was?" "Na das mit dem Drachen! Wir mussten das arme Tier wegen einer Mörserschale umbringen!... Wir sind hochrangige Elben! Unsere Väter haben was zu sagen in Caras und wir?! Wir sind auf Befehl unserer Väter hier und müssen der alten Hexenmeisterin helfen... Jeder schätzt die alte Frau und ihre Heilkünste aber wir Elben können uns locker selber helfen! Nein, da müssen wir beiden hier schuften um unsere Loyalität zum Volk zu beweisen. Und auch sowie so ist Amar viel zu stressig! Orks und Trolle auf der einen Seite, kriegerische Menschen und ihre Wehwehchen auf der anderen Seite und wir Elben mitten drin! Manche Menschen jagen uns nach, weil wir ein ewiges Leben haben. Sie denken sie können auch unsterblich werden, wenn sie in Berührung mit unser Blut kommen. Solche Idioten! Sie kennen nicht diesen seelischen Schmerz, wenn Freunde kommen und gehen und du zuschauen kannst, wie sie einer nach dem anderen tot umfallen, wie Fliegen die an giftigem Fleisch nagten. DU kannst nur die Monate, Jahre, Jahrhunderte zählen bist du endlich hoffen kannst doch noch zu sterben. . Nein, die Menschen kennen diesen Schmerz nicht. Wir Elben haben uns satt gesehen von diesem Leben. 2031 Jahre kennen wir uns und waren immer nur auf der Flucht vor uns selbst. Ich will nicht mehr in diesem verseuchten Land leben! Ich will in eine Welt, wo sich die Rassen gegenseitig respektieren! Wo wir nicht auf der Flucht sind, wo wir endlich mal in Ruhe leben können ohne Trolle und andere Monster!" Inu: "Hör auf zu spinnen Gil! So ist die Welt nun mal! Und du kannst nichts daran ändern. Selbst die Flucht in eine Fantasiewelt hilft nicht. Man kann die Augen vor dem Existierenden nicht verließen und so tun, als ob nichts währe!" Gil: "Gib es zu Inu! Du willst hier auch weg!" Inu: "Hör auf!!!" Wütend wirft Inu ein dickes Buch auf den Boden. Als es aufkommt, wirbelt Staub auf. Drohend hebt Inu ihren Finger: "Achte darauf, was du sagst, Hên! Solche Fantasien wollen wir Elben nicht sehen! Drehst du jetzt durch, weil du nicht mit deinem Leben umgehen kannst?" Gil: "Inu! Nein, ich dreh nicht durch... Ich hab es nur satt!" Zur gleichen Zeit wo Gil und Inu ihr Streitgespräch haben in Ambar. Nanamis Kopf rutscht immer ein bisschen tiefer in ihrer Hand bis sie schließlich fast auf den Tisch aufschlägt. Schnell schreckt Nanami auf und nickt beinah wieder weg. Nanami: "Puh, das Ritterbuch ist langweilig..." Hitari: "Und das Buch mit dem Schweinchen ist schon verfilmt worden. Da bleibt uns nur noch..." Nanami: "... das Fantasiebüchlein." Nanami versucht vor Hitari sich das Buch zu schnappen, aber bevor sie überhaupt die Hand danach ausstrecken konnte, hat Hitari es schon in der Hand. Hitari: "Hm, da steht gar keine Inhaltsangabe hinten und kein Titel vorne drauf." Nanami: "Schau doch mal in das Buch, vielleicht steht da was." Nach kurzem Blättern die Ernüchterung. Hitari: "Da steht was drin und wann es geschrieben wurde." Nanami: "Les mal vor!" Hitari: "Dive in, into another World... So heißt schon mal das Buch. Der Name hätte mal vorne drauf stehen sollen." Nanami: "Aha... Los, weiter!" Hitari: "... Hier steht aber nicht, von wem das Buch ist, nur das Datum... 1904." Nanami: "Hey, das Buch ist 100 Jahre alt. Komm wir lesen es uns durch!" Hitari: "Das ist ja eine Einleitung! Wer träumt nicht davon, einmal in eine andere Welt einzutauchen?" Nanami: "Psst! Ich brauch volle Konzentration! Ich lese... Ach man! Ich will nicht lesen!!! Ließ du es dir durch!" Etwas verwundert über Nanami ließt sich Hitari das Buch durch. Nach gut zehn Minuten schaut sie wieder auf: "Also, das Buch wurde wahrscheinlich von einer Frau geschrieben. Ich finde, die Ausdrucksform ist ziemlich jugendlich weiblich. Aber was das Interessante an diesem Buch ist, das es ein Tagebuch ist..." Nanami: "Aha!" Hitari: "Ja, aber irgendwie durchgedreht! Sie labbert was von andere Welt, wo Wesen anmutiger Gestallt rumlaufen, die spitze Ohren haben und Trolle und anderer Fabelwesen." Nanami: "Aber so was kommt in jeden guten Fantasieschinken vor!" Hitari: "Also das nicht. Sie behauptet, sie sei einmal in dieser Welt gewesen! Das find ich heftig!" Nanami: "Na ja, eine ausgeprägte Fantasie halt." Hitari schüttelt den Kopf: "Nein, diese Frau beteuert immer wieder, dass das keine Hirngespinste waren! Sie hat sich sogar mit Leuten aus dieser Welt angefreundet und was richtig krass ist, sie sagt, um das Gleichgewicht der beiden Welten aus zu gleichen, unserer und der anderen Welt, kam ein Wesen von dort zu uns! Das war dann genau so lange hier, wie sie dort!" Nanami: "Das wäre ja was! Stell dir mal vor, du in einer anderen Welt, so wie sie es beschreibt!" Hitari: "Ja! So, wie sie es in der Einleitung beschreibt: Wer träumt nicht davon, einmal in eine andere Welt einzutauchen? Das wäre der Hammer!" Nanami springt mit Elan auf: "Dieser öden langweiligen Welt zu entfliehen und ein zu tauchen in eine unbekannte aufregende Welt, wo es Wesen gibt, von denen wir nur träumen können! Das wäre es doch!!!" Hitari lässt sich von Nanamis Elan mitreißen, springt auf und wirft ihren Stuhl um: " Ja! Weg von hier und sich wieder finden in einer neuen Welt!... Und was richtig lustig ist, das die Fantasiewelt Amar heißt und die Schattenwelt von Ambar ist!" Diese Aussage trifft Nanami wie ein Schlag und sie knallt auf die Tischkante auf. Hinter den beiden Mädchen taucht wieder ein gewaltiger Schatten auf: "ES REICHT! RAUS HIER!!!" Die Bibliothekarin packt die Beiden und schmeißt sie aus der Bibliothek raus. Nach kurzer Besinnung finden sich Hitari und Nanami vor der Bibliothek wieder. Nanami: "Hey! Und was ist mit unseren Sachen!?!" Aus einem Fenster im ersten Stock fliegen zwei Tragetaschen ins Gebüsch. Hitari: "Danke!" und streckt ihre Zunge raus: "Bäh!" Nanami klopft sich ihre Sachen ab: "Mist! Jetzt ist das Buch noch drin!" Hitari: "Das glaub ich nicht..." Aus ihrer Tasche zaubert Hitari das Buch hervor. Nanami: "Oh mein Gott! Du bist einfach Klasse!... Em, es hat schon seit zehn Minuten zum Unterricht geklingelt!" Hitari: "Egal! Im Kochkurs sind so viele Mädels, da werden sie uns nicht vermissen!" Nanami: "Stimmt... Sag mal, was meinst du eigentlich mit Schattenwelt von Ambar?" Hitari: "Das Buch ist ein Tagebuch und zum Anfang dieses Buches wird eine Art Resultat wiedergegeben. Sie schrieb Amar und Ambar sind zwei sich völlig gleiche Welten nur das Amar Ambars Schattenwelt ist. Amar liegt mit nur einen Grad Erdachsenverschiebung auf Ambar und alle 100 Jahre, in einem Schaltjahr gleicht sich die Verschiebung aus und Ambar und Amar liegen genau aufeinander. Aber nur für kurze Zeit! In dieser kurzen Zeit werden überall auf der Welt unsichtbare Pforten geöffnet und der, der dort hinein gerät, fällt in die andere Welt." Nanami schaut auf: "Moment mal! Das Buch ist hundert Jahre alt! 1904 wurde es geschrieben und heute haben wir das Jahr 2004, das sind 100 Jahre nach 1904! Dieses Jahr wird sich die Erdachse wieder ausgleichen!" Hitari packt die in der Gegend rumhüpfende Nanami am Arm: "Hey, berüge dich! Hier stand nichts drin wann es passiert und denkt mal über die unsichtbaren Pforten nach... Die sind unsichtbar! Du siehst sie nicht! Und überhaupt komm mal wieder auf den Boden der Realität zurück! Das ist ein popliges Buch, was mir nicht ein mal bekannt vor kommt. Das ist Fiktion. Bestimmt nicht wahr." Nanami: "Du hast recht... Daran hab ich gar nicht mehr gedacht!..." Hitari: "Komm, setzten wir uns wieder unter die Eiche, in den Unterricht können wir nicht mehr!" Nanami nickt und begleitet Hitari zur alten Eiche. Ein paar Minuten nach dem Streit in Amar haben sich Inu und Gil wieder beruhigt. Gil: "Es tut mir leid, Inu!" Inu: "Schon gut, Gil! Ich versteh dich ja und ich weis gar nicht warum ich so ausgetickt bin..." Gil: "Weil so was bei Elben nicht gern gesehen wird. Wir Elben leben unter einen gewissen Druck, seit der Geschichte mit dem Blut und dem unendlichen Leben und solche Durchgedrehten können verheerende Folgen in der Struktur der Elben auslösen." Inu: "Ja, deswegen vielleicht auch, aber es tut mir trotzdem leid!" Gil: "Ist ja gut!!" Inu: "Aber weist du was?! Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, wäre das schon schön, in einer anderen Welt zu leben. In einer Welt wo wir uns nicht gegen Monster und anderen Ungetümen behaupten müssen!" Genau zur gleichen Zeit in Ambar. Nanami und Hitari sitzen im Schatten der großen alten Eiche. Hitari: "Menno, das Buch lässt mich einfach nicht mehr in Ruhe!" Nanami: "Geht mir genau so... Allein der Gedanke an so eine unglaubliche Welt, wo wir was erleben können, vielleicht eine Art von Superhelden sein könnten, das wäre doch schon was!" Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden was sie überhaupt sagen, wispern Nanami und Hitari in Ambar und Gil und Inu in Amar gleichzeitig leise vor sich hin: "Ich wünschte, wir können einmal in eine andere Welt eintauchen!" Plötzlich bebt die Erde und den Füßen der vier Mädchen auf. Hitari und Nanami fallen beinah von der Bank und Gil und Inu fallen die Bücher von den Regalen auf den Kopf. Gil: "Was war das!!!???!!!" Nanami: "Keine Ahnung!" Plötzliches schweigen. Gil: "Warst du das eben Inu?" Inu: "Nein, ich dachte, du redest mit dir selbst!" Nanami und Hitari schreien auf: "KYAAAAA!!!!!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)