Mad Life von -Neya- (Welcome to my sick sad reality -Kapitel 33-) ================================================================================ Kapitel 3: Alles eine Frage der Ansicht --------------------------------------- Tadaaaaa. >^.^< Ja, da bin ich wieder mit Kapitel 3. *grinz* Leute, also ehrlich ich hab mir echt nen Keks gefreut, dass so viele Kommis zum letzten Teil gekommen sind. *vor-rührung-heult* ;___; Bin wirklich über alle Maßen happy, dass meine 1. Original-Story so gut aufgenommen wird. *alle-abknuddelz* Also danke für die Kommentare zu letzten Teil. Und noch ein Extradank an Khana fürs Beta-lesen. ^_~ Haste fein gemacht. *flausch* Ja, da ich schon mehrmals gefragt wurde (sei es in einem Kommi oder per ENS) warum ich nicht in der klassischen Romanform schreibe (also in der Vergangeheit) kann ich dazu nur sagen, dass es einfach mein Stil ist im Präsens zu schreiben. Es mag anfangs zwar gewöhnungsbedürftig sein, aber nach und nach wird das schon. ^^" So und nun viel Spaß beim Lesen. Kapitel 3: Alles eine Frage der Ansicht Summend steht Ricki vor dem riesigen Badezimmerspiegel und zieht sich vorsichtig den Lidstrich nach. Seine eh schon blasse Haut ist nun mit weißem Puder abgedeckt, wodurch er wie eine wandelnde Wasserleiche aussieht. Unterstrichen wird das Ganze von schwarzer Wimpertusche und schwarzer Schminke, welche er großzügig um die Augenpartien verteilt hat. Seine Lippen sind ebenfalls weiß, zumindest bis jetzt, da er nun mit einem schwarzen Lippenstift etwas 'Farbe' auf seinen schmalen Mund bringt. Ein breites Grinsen ziert sein Gesicht, als er sein Spiegelbild betrachtet. Der schwarze Rock steht ihm einfach zu gut. Durch seine 10-Meter-Absatzstiefel wirkt er gleich viel größer, aber auch sehr viel dünner. Ein Hauch von Nichts verbirgt seinen Oberköper. Meli würde ihn wahrscheinlich fragen, ob er vor habe Angeln zu gehen, denn das schwarze Netztop zeigt mehr als es verbirgt. Zufrieden dreinblickend dreht er sich noch einmal vor dem Spiegel hin und her und zupft noch einige Haarsträhnen gerade. Sein silberner Ring, welchen er sich vor knapp 2 Jahren durch die linke Brustwarze hat stechen lassen, blitzt verräterisch unter dem dünnen Stofffetzen hervor. Selbst wenn sein Vater dadurch keinen Herzinfarkt bekommen sollte... seine schrille Ersatzmutter, auch bekannt als Katja wird auf jeden Fall nach seinem Anblick eine Therapie brauchen. So wie er diese Person einschätzt, betrachtet sie sich und ihre gesamte Umgebung durch eine rosarote Brille. Eine tiefe Stimme reißt ihn plötzlich aus seinen Gedanken und er wirft einen irritierten Blick auf die Standuhr. Es ist bereits 17.15 Uhr und im unteren Bereich des Hauses sind Stimmen zu vernehmen. Ricki atmet einmal tief durch und drückt leise die Türklinke hinunter. Eine tiefe Männerstimme beschwert sich gerade über diese drückende Hitze, und so wie es sich anhört, scheint diese Stimme seinem Vater zu gehören. Ein leicht mulmiges Gefühl breitet sich in seiner Magengegend aus. Seine Beine fühlen sich plötzlich so schwer an und sein Puls hämmert in schnellem Takt gegen seinen Brustkorb. Anscheinend ist es doch nicht so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte. Er wird gleich den Menschen sehen, der ihn und seine Mutter damals im Stich gelassen hat. Er wird das Gesicht des Menschen sehen, von welchem er, wie seine Mutter immer sagte, einige Gesichtszüge geerbt hat. Ein kalter Schauer läuft ihm über den Rücken als er sich vorstellt, wie es ist, von nun an in den Spiegel zu blicken und in das Gesicht des Menschen zu sehen, welchen man mehr als alles andere auf der Welt hasst. >Ganz ruhig, Ricki. Lass dich bloß nicht verunsichern.< In Gedanken geht der schwarzhaarige Junge nochmals seinen Plan durch. Unter sich hört er wieder Katjas ohrenbetäubendes Gekreische und nervtötendes Geplapper. Innerlich laut aufstöhnend umklammert Ricki mit einer Hand das Treppengeländer und macht sich für seinen Auftritt bereit. Leises Gemurmel dringt an sein Ohr und wenig später vernimmt er wieder dieses ätzende Geklapper der Pumps. Eines weiß er jetzt schon. Wenn diese Person sich nicht bald ein paar leise Fußwärmer zulegt, dann wird in diesem Hause bald etwas sehr, sehr Unschönes passieren. Warum ihm ausgerechnet jetzt die damalige Bücherverbrennung in den Sinn kommt, kann er sich selbst nicht erklären... Aber der Gedanke, diese blondgelockte Vogelscheuche mitsamt ihrer Klackerschuhe auf einen Haufen zu schmeißen und anzuzünden, erscheint ihm von Sekunde zu Sekunde verlockender. >Memo an mich. Einleiten der Hexenverbrennung.< Inzwischen ist es unten still geworden. Behutsam setzt Ricki einen Fuß auf die Treppe, als er wieder die Stimme der jungen Frau hört. "Ricki... würdest du bitte herunter kommen?", ruft sie leicht nervös nach oben. Lautes Poltern ist auf der Treppe zu vernehmen, als Ricki seinen zentnerschweren Schuh auf der obersten Stuf absetzt. Nun gut, vielleicht hat er doch etwas zu dick aufgetragen, aber der Zweck heiligt ja angeblich die Mittel. Er schließt noch mal für einen kurzen Moment die Augen und holt einmal tief Luft. Langsam bildet sich ein gleichgültiger Ausdruck auf seinem Gesicht und als er die Augen wieder öffnet, blicken diese trüb und emotionslos auf die Stufen nieder. Dieser Mensch dort unten soll sich bloß nicht einbilden, dass er freudenstrahlend die Treppe herunter gelaufen kommt, ihm lachend um den Hals fällt und sich nen Keks freut, weil er endlich seinen Vater zu Gesicht bekommt. Nein, für ihn ist dieser Mann dort unten nur sein Erzeuger. Sein biologischer Vater, aber mehr auch nicht. Mit schnellen Schritten trampelt er die Treppe hinunter und springt über die letzten beiden Stufen hinweg. Mit einem lauten Knall landet er auf den weißen Fliesen und das entsetzte Keuchen, welches von Katja ausgeht ist regelrecht Balsam für seine Seele. Die Silberketten um seiner Hüfte klappern leise, als er sich desinteressiert gegen das Treppengeländer lehnt und seinem Gegenüber in die Augen blickt. Für einige Sekunden setzt sein Herzschlag aus, als er in das freundlich lächelnde Gesicht des schwarzhaarigen Mannes blickt. Er hat ja mit allem gerechnet, mit Beschimpfungen, Ekel in seinen Augen, Schock oder sogar ignoriert zu werden. Aber dass dieser Mann ihn tatsächlich anlächelt, als wäre er der nette Junge von Nebenan, bringt sein komplettes Konzept aus dem Gleichgewicht. Irgend etwas stinkt hier gewaltig und es ist garantiert nicht dieses aufdringliche Parfüm von Miss. 'Ich-bin-ja-so-blond-und-naiv'. Irritiert betrachtet Ricki diesen fremden Menschen und leichte Panik spiegelt sich in seinen Augen wieder. "Nun, ich kann mir vorstellen, dass du nicht sehr erfreut darüber bist, mich zu sehen und ich bezweifle auch, dass du großen Wert darauf legst dich mit mir zu unterhalten aber eines kann ich dir versichern. Ich freue mich wirklich, dass du hier bist", meint sein Gegenüber plötzlich und rückt seine Brille zurecht. Ricki hebt skeptisch eine Augenbraue und lacht in Gedanken laut auf. Na, das kann ja was werden. Wo ist er denn da rangeraten? Der Alte tickt doch nicht mehr normal. Natürlich ist er nicht scharf darauf gewesen, ihn zu sehen und ja, er will sich auch nicht mit diesem Menschen unterhalten, aber wenn dieser Kerl allen ernstes annimmt, dass Ricki ihm dieses Geschwafel von wegen ich freue mich dich hier zuhaben abkauft, dann hat er sich aber gewaltig geschnitten. Ein verächtliches Schnauben geht von dem Jugendlichen aus und er wendet frustriert seinen Blick ab. Das war nun ganz und gar nicht das, womit er gerechnet hat. Nun muss er sich anscheinend doch etwas anderes einfallen lassen. Katja räuspert sich leise und trippelt zögernd in Richtung Küche. "Ich mache uns was zu trinken", meint sie gespielt fröhlich und verschwindet um die nächsten Ecke. Gott dankend, dass er dieses nervende Etwas von ihm fernhält, verschränkt Ricki die Arme vor der Brust und wippt sacht von einem Fuß auf den anderen. "Vielleicht sollten wir erst einmal ins Wohnzimmer gehen. Ich habe einige Fragen an dich", fährt der schwarzhaarige Mann gelassen fort und macht sich mit einem abartig freundlichen Gesichtsausdruck auf in Richtung Wohnzimmer. Verdattert starrt Ricki seinem Vater nach. Hat er ne Mittelohentzündung? War Katjas Gekreische doch zu viel für sein Trommelfell, oder hat dieser Kerl da gerade gesagt, dass er ihn einiges fragen möchte, quasi mit ihm ein Gespräch anfangen will?! >Sind denn in diesem Schuppen alle bekloppt?!< Stöhnend trottet Ricki hinter seinem älteren Ebenbild her und schlurft absichtlich laut mit den Schuhen auf dem Boden. Dass zudem auch noch schwarze Striemen auf den weißen Fliesen zurückbleiben, da seine Schuhsohlen so dunkel sind steigert seine Laune gleich um einige Level. Dann kann sich dieses Weib wenigstens mal nützlich machen und zeigen, dass sie auch noch für was anderes zu gebrauchen ist, außer blöde rumzusülzen und dämlich vor sich hinzulächeln. Schweigend lässt er sich auf einem der Sessel nieder und kreuzt abwehrend die Arme vor der Brust. Eines steht jedenfalls fest: SAGEN wird ER diesem Kerl NICHTS! Sein Gegenüber macht es sich auf dem riesigen Sofa bequem und mustert seinen Sohn aufmerksam. Wenn Ricki es nicht besser wüsste, dann würde er denken, dass er hier in einem Behandlungszimmer dieser Seelenklempner sitzt, die denken, dass sie alles über einen wissen, wenn sie ihn nur lange genug anstarren. *~*~*~*~* Genervt betrachtet er die bunten Kugeln, wie sie über den riesigen, grünen Tisch kullern und ab und zu in einem der Löcher verschwinden. Billard... ein Spiel welches ihn eigentlich immer gut von allem ablenken konnte. Nur heute nicht. Missmutig tritt er mit seinem Fuß gegen eines der Tischbeine und fängt sich daraufhin einen fragenden Blick von Mark ein, welcher bis eben noch grinsend an den Rand der Platte gelehnt stand. Fluchend knallt Alexander seinen Queue auf die Platte und lässt sich verstimmt auf das schon recht lädierte Sofa fallen. Sein Kopf raucht regelecht vor Wut, da hilft auch das kühle Kellerzimmer von Mark nichts. Sein bester Freund sieht ihn ein wenig stutzig an, bevor er schulternzuckend seinen Queue beiseite legt und es sich auf seinem Sitzsack bequem macht. Sein graues Augenpaar wandert über das maulende Etwas und in seinen Mundwinkeln zuckt es verräterisch. "Also... was geht dir gegen den Strich?", fragt er gerade heraus und fängt sich einen wütenden Blick von Alexander ein, welcher nun murrend eines der Löcher im Bezug erweitert. Na ganz toll. Seit Wochen redet er von nichts anderem mehr und dieser gehirnamputierte Schwachkopf hat tatsächlich die Dreistigkeit ihn zu fragen was ihn nervt? "Wenn du mal im Wörterbuch unter Arschloch nachschlägst, weiß du ja, was ich eben von dir denke", faucht der Blonde verärgert und angelt sich eine Dose Cola aus dem mit Eiswürfeln gefüllten Eimer. Mark lacht laut auf und schüttelt nur entschuldigend den Kopf. "Ok. Ich werde es bei Gelegenheit mal nachschlagen... aber nun mal zu deinem verlorenen Brüderchen. Wie ist der denn so?", fragt der braunhaarige Junge interessiert, zuckt aber leicht zusammen, als er in das lodernde grüne Augenpaar von Alexander blickt. Oh ja, wenn Blicke töten könnten... "Frag. Nicht", gibt er gepresst zurück und hat alle Mühe, seinen wachsenden Wutschrei zu unterdrücken. Er ist ja sonst nicht gerade einer von der Sorte, die einen Menschen sofort nach dem Äußeren abstempeln, aber bei diesem Objekt macht sogar er eine Ausnahme. "Schön... beschreib ihn mal in drei Worten", meint Mark schließlich und rutscht ein wenig auf seinem Sitzsack hin und her. Dass sich der blonde Junge ständig jedes Wort einzeln aus der Nase lutschen lassen muss nervt allmählich. "Schwarz! Gestört! Und einfach nur zum Abgewöhnen!", ruft Alexander wütend aus und schlägt mit seiner Faust auf die schon leicht verdreckte Sofalehne. Mark betrachtet sein Gegenüber amüsiert und grinst breit. "Und dann hast du dieses Prachtexemplar nicht mitgebracht?", fragt er anschließend vorwurfsvoll, lässt sich langsam, aber übertrieben gespielt auf den Boden gleiten und sieht den Blonden mit großen Augen an. Dieser muss trotz seiner äußerst bescheidenen Laune leicht grinsen und schüttelt wenig später nur verneinend den Kopf. So erniedrigen lassen muss er sich ja nicht. Eher würde er Sonntag nackig durch die Kirche laufen anstatt dieses Bruderexemplar seinen Freunden zu präsentieren. "Wenn du willst, dass dir dieser Psychopath das Haus abfackelt, dann sag nächstes Mal bescheid. Kann ihn dann ja gerne mitbringen", gibt Alexander ironisch zurück und betrachtet das am Boden liegende Subjekt namens Mark, welcher sich anscheinend immer noch über irgendetwas prächtig zu amüsieren scheint. "Naja, eigentlich passt es doch. Dein Vater hat dadurch doch eh gleich nen neuen Patienten gewonnen. Vielleicht kann er deinen Bruder ja auch umerziehen", meint Mark plötzlich und hat wenig später eines der Sofakissen im Gesicht. "Man, du laberst echt nur Müll. Als wenn Dad nichts besseres zu tun hat als diesen Freak in Therapie zu nehmen." Stöhnend streicht sich der blonde Junge durch die Haare, wodurch ihm sogleich einige Strähnen ins Gesicht fallen. Und so was nennt sich nun Haarfestiger. Blödes Billigzeug. "Also, du machst mich richtig neugierig. Kannst ihn ja am Freitag mit hierher bringen. Ich glaube, den wollen alle mal kennen lernen." Das neugierige Glitzern in Marks Augen und dessen dackelähnlicher Blick bringen Alexander nahezu um den Verstand. Nein, nicht nur das seine Mutter es immer wieder schafft ihn durch ihre Blicke weich zu kochen, nun fängt sein bester Freund auch schon damit an. Grausame Welt. "Nützt wohl nichts, wenn ich ablehne", gibt Alexander seufzend zurück und leert seine Coladose in einem Zug. Das hat er jetzt gebraucht. Ein schöner Zuckerschock und die Welt sieht gleich viel besser aus. "Eben. Zumal kannst du den ohnehin nicht lange versteckt halten. So groß ist unser Dorf auch wieder nicht", fügt Mark zufrieden hinzu. Na, das dürfte dann wohl eine sehr interessante Party werden. Ja und des wars wieder. *hust* Wieder nicht sonderlich lang, aber so bin ich halt. *g* Ich weiß nicht ob das klar genug rübergekommen ist, aber der Vater von Alex und Ricki ist Seelenklempner. ^^" Kommis sind jeder Zeit gerne gesehen, also ran an die Tasten. ^^ By Klein Dilly ("^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)