So eager...   von harakiri
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 A/N:
Zeitlich gesehen liegt folgende Geschichte irgendwo nach dem Auftrag im
Wellenreich, anderweitig nimmt sie keinen Bezug zum Verlauf der Story im Manga.
Disclaimer: Nicht mir. Masashi Kishimoto-sensei ist fürs Chara-Design
verantwortlich, was ich hier vielleicht etwas ins OOC abgewandelt habe... 

 

Kennst du mich? 

Nein, das tust du nicht... Auch wenn du es behaupten magst. 
Früher vielleicht, da kanntest du mich. So, wie mich jeder andere auch sah. 
Als Idioten. 
Nervensäge. 
Und was mir nicht noch alles vorgeworfen wurde. 
Aber kennst du mich wirklich? Mein wahres >Ich<? 
Nein, ganz sicher nicht. Nicht einmal ich selbst kenne es wirklich. 

Ich habe mich verändert... Seit jenem Tag, an dem du gestorben bist. 
Auch deine Wiederauferstehung konnte das nicht mehr rückgängig machen. 
Ich habe Rache geschworen. 
Und das hat die Bestie in mir geweckt. 
- Und sie will nicht verschwinden... 

Also sage mir: Kennst du mich wirklich? 
Willst du mich denn überhaupt so kennen lernen, wie ich es gerne hätte? 

Nein, das ist nicht egoistisch... 
Ich will einfach nur, dass du mich als die Person akzeptierst, die ich nun
einmal bin. 
Mit meinen Fehlern. 
Und mit meiner dunklen Seele.


Kennst du mich...?


"Naruto! Komm endlich, du Vollidiot!" - "Naruto, wir wollen gehen! Es reicht
für heute..."

 Es reicht? Warum?! Wir trainieren doch noch gar nicht so lange... 

"Komm, Naruto, es ist heiß! Du holst dir noch einen Hitzeschlag, wenn du so
weiter machst..."

 Lass mich in Ruhe. Ich kann sehr gut selbst auf mich aufpassen... 

"Naruto, ich will hier nicht ewig auf dich warten! Kakashi-sensei ist schon
lange weg."

 Kann ich es wirklich...? 

"Naruto, ich gehe jetzt! ...Sasuke, warte auf mich!"

 Kann ich wirklich auf mich aufpassen...? 

Da ist es wieder... Dieses eigenartige Gefühl. Diese Beklommenheit. Das
Rauschen in meinen Ohren. 
Die Stimme, die mich ruft. Die Gier. Und das unendliche Verlangen... 
Verlangen nach was? Ich kann doch schon längst nicht mehr... Aber mein Chakra
ist noch immer nicht aufgebraucht. Das Verlangen noch immer da. Verlangen nach
mehr Kraft. Verlangen danach, weiter zu machen. Weiter zu trainieren, stärker
zu werden... 
Wofür? Um Sasuke endlich besiegen zu können? Einmal zu ihm sagen zu können,
er solle sich nicht überanstrengen - Aufgeben?! 
Nein... Auch wenn ich es mir sonst immer gewünscht habe, das ist es nicht.
Nicht wegen Sasuke. 
Ich habe wieder dieses Gefühl wie damals... Den Wunsch nach Vergeltung - Rache
-, der von meinen Gedanken Besitz ergreift... Wieso? Weshalb fühle ich so? Um
es allen zu beweisen? Das ich nicht so nutzlos bin, wie alle behaupten? 
Nein. Mir ist egal, was sie sagen. Ob sie mich beschimpfen, mich auslachen... Es
ist keinem aufgefallen, dass ich mich verändert habe. Keinen Blödsinn mehr
anstelle. Zumindest den Dorfleuten keine Streiche mehr spiele oder die Köpfe
der Hokage beschmiere. Oder was auch immer ich getan habe, um Aufmerksamkeit zu
bekommen. Es ist niemandem aufgefallen, dass ich nicht so dumm bin, wie ich
vielleicht manchmal tue... Um mich selbst zu belügen. Um sagen zu können, dass
ich noch immer der selbe Mensch bin. Aber ich habe mich doch verändert... Wieso
merkt es keiner? 
Wieso bemerkt keiner diese Gier? Diese Wut? Diese Kraft? Die Kraft, die nicht
meine eigene ist; diesen Durst nach Vergeltung - Vergeltung wegen der
Niederlage. 
Der Niederlage...?

"Halt! Wartet, ich komme schon..." 

Ihr dreht euch nicht um. Im Grunde ist euch ziemlich egal, ob ich nun bei euch
bin oder nicht. 
Oder tue ich euch damit Unrecht? Vielleicht kenne auch ich nicht euer wahres
Ich... Vielleicht könnt ihr es genauso gut verstecken, wie ich... Aber nein,
das stimmt wieder nicht. Ich kann es nicht verstecken. Ich will es auch gar
nicht. Denn dann könnte ich euch vielleicht nicht mehr beschützen...
Beschützen? Wovor? Wieso beschützen... Ihr seit doch stärker als ich. Habt
bessere Fähigkeiten, ein besseres Verständnis, habt die größeren Erfolge...
Meine Kraft kommt nur zum Vorschein, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt.
Wenn ihr am Ende seit und ich mal wieder nach Strich und Faden versagt habe.
Dann fühle ich sie wieder, die Gier. Das Verlangen. Diese unglaubliche Macht.
Doch nicht ich nutze sie, sondern sie bemächtigt sich meines Körpers, dringt
in jede meiner Zellen ein, versucht sogar, Kontrolle über meine Gedanken zu
gewinnen... 
Kann ich sie überhaupt lenken? Macht sie überhaupt das, was ich will? Ich
weiß es nicht.
Beschützen... Vor mir selbst?

Euch ist doch gar nicht aufgefallen, dass ich mich verändert habe...?

Ich falle zurück... Ihr bemerkt es nicht. 
Ich dringe zu euch vor - was kümmert es euch? 

Doch plötzlich schaut sie sich nach mir um. Ob ich noch da bin? Ja. Was ich
habe? Nichts. Ob wirklich alles in Ordnung ist? 
Ich stoppe.
Auch sie hält an und dreht sich vollends um, du tust es ihr gleich, scheinst
aber abwesend und unkonzentriert. Du hängst deinen eigenen Gedanken nach. Ich
interessiere dich nicht. 
Sie schaut mich an, scheint durch mich hindurchsehen zu wollen, als ob sie bis
in meine Seele dringen könnte... Oder bilde ich mir das nur ein?

"Ich habe dir doch gesagt, es reicht für heute..."

Was? Was meint sie damit?!
Ach so... Sie denkt, ich habe mich überanstrengt, habe keine Kraft mehr zu
laufen... 
Aber das stimmt nicht. Die schreckliche Kraft in mir ist noch immer wach, will
nicht verschwinden, mich nicht in Ruhe lassen... 

Innerlich bin ich völlig erschöpft. Möchte mich ausruhen, schlafen. Manchmal
vermisse ich die Zeit, die ich mit Konohamaru zusammen verbracht habe. Auch wenn
es sich kindisch anhört - er hat mich wenigstens ernst genommen. Auch Iruka tut
es. Doch das ist etwas anderes. Ich möchte keine Anerkennung von ihnen, sondern
von den Leuten im Dorf, von euch. Aber dafür brauche ich diese fremde Kraft
nicht... 

Schau mich an. Hörst du? Schau >mich< an, nicht denjenigen, den du zu sehen
glaubst. Manchmal habe ich das Gefühl, du weißt, was mit mir los ist. Doch
dann verschwindet es genauso schnell wieder, wie es gekommen ist. Spielst du mit
mir? Willst du mich prüfen? Nein, warum auch... Du hast andere Probleme, deine
eigenen Sorgen. Du bist stark, deswegen hasse ich dich so. Weil du nicht so wie
ich keine Kontrolle über dich hast. Weil es deine eigene Kraft ist. Und du mich
trotzdem übertrumpfst. 
Und deswegen hältst du mich für schwach. 


Aber sage mir: kennst du mich denn wirklich? 
Weißt du, wer ich bin?

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