Abenteuer fürs Leben von Urbena (19-20. Kapitel sind on) ================================================================================ Kapitel 6: Ein Schachmatt mit Gold aus Kristall ----------------------------------------------- Abenteuer fürs Leben 6. Kapitel Ein Schachmatt mit Gold aus Kristall Hallo, da bin ich mal wieder und weil mir nichts einfällt, womit ich euch schon vorweg nerven kann. Lege ich gleich los mit dem 6. Kapitel!! Langsam kam ich wieder zu mir. In meinem Kopf drehte sich alles. (Nun ich will mich ja nicht beschweren. Aber so oft wie ich in den letzten drei Wochen umgekippt bin. Bin ich die letzten 17 bzw. 18 Jahre nicht) Das erste was mir ins Blickfeld fiel, waren die besorgten Augen von Noyn. Die aber auch leicht ungläubig aussahen. Leise sagte ich, was aber mehr wie ein krächzen klang: "Na, das haut dich um, was?" Er musste lächeln, anscheinend konnte er es noch nicht so richtig glauben, wen er da vor sich sah. Doch schien ihn dieser Satz etwas überzeugt zu haben. Mein loses Mundwerk, hatte immerhin nicht jeder. Schließlich hielt er mir ein Glas Wasser vor die Nase und ich richtete mich auf. Dankbar nahm ich ihm das Getränk ab und nahm einen Schluck. "So siehst du also wirklich aus." Sagte er. Ich lächelte gequält. "Nun ja. Zumindest tat ich das die letzten 17 nein 18 Jahre." Antwortete ich, ohne ihm in die Augen zu sehen. "Nicht sehr beeindruckend, wie? Schulterlange braune Haare, dunkelbraune Augen. Wie ein gewöhnlicher Teenager halt." Seufzte ich. Zart berührte er meine Wange und meinte dann: "Versteh ich nicht. Warum hattest du so viel Angst, dass ich dein wahres Aussehen zu Gesicht kriege. Es passt doch viel besser zu dir als Jeannes." Jetzt starrte ich ihn sprachlos an. Noyn fasste nach meiner Hand und hielt sie fest in seiner. "Eine Frage. Hast du Fieber? Ich meine woher nimmst du die Gewissheit, das ich Sabrina bin und nicht irgendeine Hochstaplerin?" fragte nun grinsend. Er sah mich gespielt mitleidig an und ließ dann meine Hand los, um mit der seinen meinen linken Arm hochzufahren und mit dem Zeigefinger einen Teil meines Kleides runter zuziehen. Während er diese Bewegungen machte, sagte er: "Davon mal abgesehen, das es unmöglich ist. Eine Person so schnell verschwinden zu lassen und auch noch die Klamotten zu tauschen. Ist dies der beste Beweis dafür, das du Sabrina bist." Und zeigte mit dem Finger auf den Knutschfleck, welchen er auf meiner Haut hinterlassen hatte. Ich lief knallrot an und Noyn meinte: "Ich würde sagen, den kann man nicht nachmachen. Das ist ein Unikat, ein Original." Verlegen schob ich seine Hand weg und fragte: "Wann hast du den denn bemerkt?" "Das erste Mal gestern, als du im Bad warst und am Abend hatte ich dann genügend Zeit, mein Kunstwerk zu bewundern." Antwortete er lächelnd. Mein Gesicht wurde noch eine Spur dunkler. (Wenn das überhaupt noch ging) Ich versuchte aus dem Bett zu steigen, wurde jedoch sogleich von ihm aufgehalten. In dem er mich von hinten umarmte und sanft meine Schulter küsste. "HEY! Was soll das?" rief ich leicht entrüstet aus. "Ich konnte nicht widerstehen und außerdem wollte ich sehen, wie sich deine Haut anfühlt." Flüsterte er mir zu. "Ich glaub es nicht." Meinte ich fassungslos. Schließlich gab er mich frei und ich stand auf. "Ich hoffe doch trotzdem, dass es nicht enttäuschend war." Grinste ich keck und verschwand mit frischer Kleidung, auf den Arm im Bad. Als ich ein paar Minuten später wieder raus kam, trug ich eine schwarze Caprihose mit zwei kurzen Schlitzen an den Außenseiten. Dazu ein weißes Top und eine luftige hellblaue dreiviertel Bluse. Noyn saß auf dem Sofa und blätterte ein Prospektheft durch. Ich setzte mich neben ihn und schaute auch kurz ins Heft, ehe ich fragte: "Mir fällt da gerade mal was ein. Bis vorhin, kanntest du mein richtiges Aussehen doch gar nicht und jetzt nimmst du das einfach so cool auf. Hast du denn gar keine Fragen?" "Nein." "Aber warum? Ich meine, vielleicht habe ich ja doch einen Freund zu Hause und ich habe die ganze Zeit nur gelogen. Machst du dir darüber überhaupt keine Gedanken?" "Nein." Schon wieder so eine kurze Antwort. "Und warum nicht?" ich konnte es nicht glauben. "Was wenn ich dir jetzt sagen würde. Das ich doch einen habe?" Noyn legte seufzend das Prospekt zur Seite und beugte sich lächelnd zu mir hin. "Dann würde ich dir nicht glauben." "Tatsächlich?" "Tatsächlich. Ich sag dir auch wieso. Weil du mir selbst erst vor ganz kurzem gesagt hast. Das ich der erste war, der dich geküsst hat. Überhaupt der erste dem du vertraust." Meinte er und legte mir einen Arm auf die Schulter. "Natürlich, könnte das gelogen gewesen sein. Aber eine so dicke Lüge trau ich dir nicht zu. Dafür bist zu ehrlich und viel zu leicht zu durchschauen." Bemerkte er noch lässig. Ich hatte ihn verblüfft angesehen und auf sein amüsiertes. "Tut mir ja leid." Noch hin, ließ ich mit einem resignierten laut den Kopf nach vorne sinken. Noyn hatte mich voll erwischt, mal wieder. ^^° "Nun aber zu einem anderen Thema." Begann er. "Was hast du für heute geplant?" Ich runzelte die Stirn und meinte: "Eigentlich wollte ich ins Museum. Mir alles ein bisschen genau ansehen." "Du willst immer noch heute Nacht los?" fragte er zögernd. Ich nickte ernst. "Ich muss. Ich habe es Gott gesagt." "Na schön. Dann lass uns gleich los. So haben wir den Rest des Tages noch für uns." Gab Noyn nach. "Ist Lennart, ich meine Nael eigentlich auch dabei?" "Klar. Ist immerhin mein Leitengel. Wieso fragst du?" Ich sah ihn erstaunt an. "Ach nur so. Komm jetzt." Wich er mir aus und ging aus dem Zimmer. Ich zog mir noch schnell, den letzten Turnschuh an und rannte ihm dann hinterher. Im Museum sahen wir und dann alles genau an. Ich war die einzige Besucherin, die eine Sonnenbrille auf der Nase trug. "Sag mal, warum trägst du eine Brille?" fragte Hijiri ungläubig. Ich legte einen Finger auf die Lippen und antwortete: "Psst. Erzähl ich dir draußen. Aber was suchen wir jetzt eigentlich" "Das Diadem der dritten Kaiserin." Entgegnete er leise. "Gut. Schauen wir mal wo es hier steht." Ruhig gingen wir weiter. Wobei ich immer wieder mal, von rechts nach links und von oben nach unten schaute. Nach einiger Zeit blieben wir vor einer Vitrine stehen. "Das ist es." Sagte Hijiri. Ich nahm die Brille ab und staunte nicht schlecht. Das Diadem war wunderschön. Es sah wie eine Rose aus und an den Seiten verliefen kleine Ranken mit Blättern. Auf diesem Gestell glitzerten unendlich viele Diamanten. Die auf den Blüten der Blume Rosa und die auf den Ranken und Blättern Grün. "Die Kaiserin bekam es am Tag vor ihrer Hochzeit von ihrem Bräutigam geschenkt. Sie liebte Rosen, seit sie sie einmal auf einem Bild gesehen hatte. Deswegen diese Form. Außerdem sollte das Diadem, dem Paar ewiges Glück bescheren." Erzählte Hijiri sanft. "Und hat es?" fragte ich neugierig. "Anfangs schon. Doch bereits nach sechs Jahren Ehe erkrankte die Kaiserin schwer und starb. Zurück ließ sie ihren Mann und ihre beiden Söhne. Der verbitterte Kaiser gab dem Diadem die Schuld, da seine Frau es stets getragen hatte, selbst auf dem Sterbebett trug sie es bei sich. Er ließ es tief in der Erde verschließen, denn es zu zerstören, brachte der Kaiser nicht übers Herz. Da er gewusst hatte, wie sehr es seine verstorbene Gattin geliebt hatte. Ach ja gefunden wurde das Diadem erst vor vier Jahren. Unglaublich, wie gut es noch erhalten ist." Schloss er seine Erzählung. "Du weißt echt gut bescheid." Sagte ich bewundernd. Er zuckte bloß mit den Schultern. Bedrückter fuhr ich fort: "Eine traurige Geschichte. Aber was noch schlimmer ist. Das so was schönes von einem Dämon besessen ist." Er griff sanft nach meiner Hand und zog mich weg. "Komm lass uns gehen. Die Leute gucken schon komisch." Lächelte er und ich nickte. Vom Museum aus, gingen wir in ein Cafe. "So jetzt verrat mir aber mal, warum du im Museum diese Brille an hattest?" meinte Hijiri. Ich zog sie hervor und legte sie neben meiner Selters auf den Tisch. "Ganz einfach. Nael hat sie mir damals gegeben. Sie lässt mich alle auch noch so kleinen und gut versteckten Alarmsysteme erkennen. Echt praktisch." grinste ich. "Sieh an und fündig geworden?" "Aber sicher. Erbärmliches Ergebnis für ein mit so viel wertvollem ausgestattetes Museum. Aber so habe ich einen kinderleichten Einstieg gefunden." "Sehr gut und wo?" "Erinnerst du dich an die Glaskuppel in der Eingangshalle?" Auf sein nicken fuhr ich amüsiert fort: "Eine der Glasflächen hat ein eingebautes Fenster, das man spielend von außen öffnen kann. Das beste. Kein Alarmsystem in der Nähe. Das einzige was die an Schutz haben ist ein in der Nacht eingeschalteter Hebel, der die rotlicht Sensoren über den Boden in Gang bringt. Wenn wir den abschalten, haben wir freie Bahn. Allerdings macht mir die Vitrine leicht sorgen. Doch das überlass ich Marron, diese Sicherung zu überwinden. Und wenn der Weg dann frei ist. Schachmatt!" Hijiri starrte mich verblüfft an. "Dein wievielter Einbrauch ist das?" fragte er skeptisch. "Mein erster. Warum fragst du?" Der Blick den ich ihm zuwarf, war Unschuld pur. Er stütze die Stirn auf seiner Hand ab und lachte. Nun sah ich ihn leicht verärgert an und sagte: "Was ist denn jetzt bitte schön wieder so witzig? Komm schon, ich will mit lachen." Er sah mich immer noch amüsiert an und entgegnete: "Okay, du sagst andauernd. Es ist das erste Mal für dich. Erledigst und planst aber alles wie ein Profi." Ich wurde rot und blickte bekümmert auf die Tischplatte. "Stimmt. Da musst du ja irgendwann misstrauisch werden." Überlegte ich ehrlich. "Ich glaube dir schon. Aber woher nimmst du das ganze wissen?" fragte er lächelnd. Ich sah ihn mit großen Augen an und begann dann: "Nun ich sehe gerne Krimis. Columbo, Mord ist ihr Hobby, Diagnose Mord, Detektiv Conan auch wenn es ein Anime ist, Crossing Jordan, Diagnose Mord. Aber wenn ich ehrlich bin, sind die Serien nur ein laues Lüftchen gegen die richtigen Filme, wie Psycho, Haunted Hill, Schweigen der Lämmer oder Hannibal. Ich sag die das sind Streifen! WOW! Richtige Stimmung kommt doch erst auf, wenn Blut spritzt. Ach ja, da gibt es auch noch Scream 1-3, obwohl bei 3 bin ich eingeschlafen. Aber 'Ich weiß was du letzten Sommer getan hast' und God's Army sind auch klasse." Meine Augen glitzerten begeistert und als ich in Hijiri's Richtung sah, musste ich mich echt zusammen reißen um nicht vor lachen zu platzen. Er blickte mich total geschockt an. So was schien er nicht von mir erwartet zu haben. Ich übrigens auch nicht und um ihn von seinem Schrecken zu erlösen, sagte ich ruhig: "Das war ein Scherz." Hijiri sah mich zweifelnd an. "Ehrlich." Nun atmete er erleichtert aus. "Bin ich froh. Ich bin ja selbst ein Dämon, aber das hätte ja alle ausgeschlagen." Meinte er ernst. "Weiß ich. Deswegen hab ich's doch erzählt. Wollt mal sehen, wie belastbar du bist. Enttäuschendes Ergebnis." Behauptete ich trocken. "Vielen Dank." Entgegnete er beleidigt. "Immer wieder gern." Grinste ich frech und stand auf um, um den Tisch herum zugehen und nach seinem Arm zu greifen. "Los jetzt. Ich will noch etwas am Strand brutzeln." "In Bikini oder Badeanzug?" fragte er scheinheilig. Wofür ich ihn, meinen Ellenbogen in die Seite stieß. "Das wüsstest du wohl gern. Aber vergiss es, verrat ich nicht." Antwortete ich eingeschnappt. "Schade, aber egal. Ich bekomm ihn eh zusehen. So oder so." tat er meine Ablehnung mit einer Handbewegung lässig ab. "Warum fragst du dann erst?" grummelte ich. "Einen Versuch war es doch Wert." Ich verdrehte die Augen. >Männer< dachte ich nur und überquerte dann die vor dem Cafe liegende Straße. Kurz vor halb neun kam Nael auf unseren Balkon. "Hallo alle miteinander. Wärt ihr dann soweit, schöne Lady?" begrüßte er uns. "Von mir aus können wir los." Kam mir Noyn zuvor. Ich trat hinter ihm hervor und Nael starrte mich entsetzt an. "Wie siehst du denn aus?!" rief er. "Was heißt hier 'Wie siehst du denn aus' So sehe ich eigentlich immer aus. Du Obermacho!" erwiderte ich lautstark. Nael kam näher auf mich zu. "Das hat Gott also gemeint. Na gut. Gib mir mal dein Kreuz." Forderte er lässig. Ich sah ihn entgeistert an. "Was meinst du mit 'das hat Gott gemeint' und warum willst du mein Kreuz?" fragte ich spitz. Nael seufzte. "Okay, der böse König hat einen kleinen Trick auf dich angewandt. Das heißt du wirst dich ab jetzt, zu jeder Vollmondphase in dich selber zurückverwandeln. Was wiederum bedeutet, dass du die Fähigkeit zum Fliegen verlierst und die Kraft Dämonen zubannen. Dafür hat Gott allerdings eine Lösung gefunden. Also bitte gib mir mal das Kreuz." Ich zog eine Schnute, reichte es ihm aber dann. Nael ließ es in der Luft schweben und plötzlich stieß ein kleiner lila Lichtstrahl in die Mitte des Kreuzes. Nael nahm es wieder in die Hand und sagte: "Hier, jetzt müsste es klappen." Ich sah den Erzengel, wortlos an und nahm das Kreuz wieder an mich. "Also können wir los? Sonst legt Jeanne das Schachmatt, bevor wir auch nur in die Nähe des Museums kommen." Meinte er und flog über das Balkongeländer. Noyn trat hinter mich und hob mich hoch. "Sollen wir?" Ich nickte und eh ich mich versah, waren wir schon in der Luft. Nael sah mich ohne große Begeisterung an und fragte: "Muss der mit?" Ich blitzte ihn wütend an und wollte soeben zu einer spitzen Bemerkung ansetzen, als Noyn ruhig meinte: "Ja. Ich muss mit. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht. Sie zu beschützen." "Na ob das klappt." Murmelte Nael und ich hätte ihm an liebsten eine geknallt, doch begnügte mich mit den Worten: "Bestimmt besser, als mit dir." Der Engel verzog das Gesicht und schwieg. Nach ein paar Minuten landeten wir auf dem Dach des Museums. Ich griff nach meinem Kreuz und flüsterte: "Ich bitte dich Gott, gib mir Kraft." Dann erschien um mich herum eine Lichtsäule. Zuerst kam mir das Gefühl komisch vor. Doch schließlich spürte ich die Liebe und Kraft Gottes in mir. Kurz darauf stand ich wieder mit Jeannes Gesicht vor den beiden. Mein Kostüm bestand aus einem kurzen weißen Kleid ohne Ärmel und einer dunkelblauen kurzen Hose. Die ich unter dem Rock trug. Um den Bauch wickelte sich ein hellblauer mit etwas dunkelblau versehener Kimonogürtel. Meine Arme steckten in langen weißen Handschuhen, die an den Oberarmen mit mal wieder blauen Schnallen verziert wurden. Die Stiefel die ich an hatte waren die gleichen wie die von Jeanne, bloß das die Bänder nicht rot sondern, in meiner Farbe dunkelblau waren. Meine Haare wurden mit einer ovalen Spange zusammengehalten. An den Ohren hingen blaue runde Ohrringe mit einem Kreuz in der Mitte und meine Stirn schmückte ein kleiner Tropfen. "Okay, dann wollen wir mal." Grinste ich schräg und öffnete vorsichtig das Fenster der Kuppel. Danach setzte ich mich auf die Kante und baumelte mit meinen Beinen hin und her. "Was ist?" fragte Noyn überrascht, weil ich nicht runter sprang. "Nael. Habe ich eigentlich auch so ein Band wie Jeanne?" erkundigte ich mich. "Nicht das ich wüsste." Antwortete der Erzengel. "Tja, dann haben wir ein Problem. Wie bekommen wir den Hebel umgeschaltet?" "Das werde ich erledigen." Sagte Noyn. "Musst mir nur verraten, wo ich ihn finde." "Links neben der braunen Samurai-Rüstung, dort wo 'für Besucher verboten' steht. Hinter dem moosgrünen Vorhang." Erklärte ich überrascht. "Warum? Wie willst..." Weiter kam ich nicht, denn er lächelte. "Schön, bin gleich wieder da." Und verschwand. "Klar. Teleportation! Super!" lachte ich begeistert. "Dieser Angeber." Grummelte Nael. "Kannst du nicht mal ruhig sein." Fuhr ich den Engel sauer an. "Ohne..." "Da bin ich wieder. Du kannst loslegen." Meinte Noyn. "Perfekt. Danke. Also möge das Spiel beginnen." Eröffnete ich die Mission und sprang hinab. Leichtfüßig landete ich auf den Boden und drehte mich zu den beiden um, die hinter mir standen. "Was nun?" fragte Nael mich. "Intelligente Frage." Antwortete ich ironisch, weil ich immer noch leicht verärgert über sein verhalten gegenüber Noyn war. "Ihr bleibt hier und ich werde den Dämonen bannen." "Kommt überhaupt nicht in die Tüte!" riefen beide im synrchon. Ich musste unwillkürlich los lachen. "Hey. Ihr seid euch glatt mal einig, was? Es gibt also doch noch Hoffnung." Grinste ich vergnügt. Die beiden vollkommen unterschiedlichen Männer sahen erst sich und dann mich verblüfft an. "Also ich bin los. Wartet hier ich bin gleich zurück. Ach ja ... ich weiß ja nicht was eure Freundschaft zerstört hat, aber ihr solltet mal miteinander reden. Es ist sehr schwer gute Freunde zu finden." Lächelte ich und rannte los. Die beiden sahen mir sprachlos hinterher und ich konnte mir förmlich vorstellen, wie sie sich jetzt fragten, woher ich über ihre einst bestandene Freundschaft bescheid wusste. Kurz bevor ich die Vitrine erreichte, versteckte ich mich hinter einer Wand und beobachtete Jeanne und Sindbad eine Weile. "Geh mir aus dem Weg, Sindbad!" schrie Jeanne. "Nein. Solange du nicht einsiehst, das Fin dem bösen König dient. Werde ich alles tun um dich vom stehlen abzuhalten." Entgegnete er. "Fin ist keine Dienerin, des bösen Königs. Warum sagst du so was?" fragte Jeanne und parierte einen Angriff von Sindbad. "Weil es wahr ist." Antwortete er ruhig. "Du lügst, doch nur. Sowie du es schon immer getan hast!" kam es von ihr und so ging es die ganze Zeit weiter. Ich stöhnte in meinem Versteck innerlich auf. >So ein stures Paar< Doch jetzt war es Jeanne gelungen, Sindbad kurz unschädlich zumachen und sie wollte ihr Schachmatt setzen. Als ich ihr ruckartig einen Strich durch die Rechnung machte. "Halt!" Jeanne hielt erschrocken inne. "Wer ist da?" Ich trat langsam aus meinem versteck hervor und ging auf sie zu. "Mein Auftrag lautet, vor dir die Dämonen zu bannen und Sindbad zu unterstützen. Ich bin Kaito Saint." Sagte ich und trat ins Licht des vollen Mondes. Welches durch ein Fenster herein schien. Jeanne schien geschockt, als sie in ihr eigenes Gesicht sah und auch Sindbad staunte nicht schlecht. Innerlich beglückwünschte ich mich. Mein Einstieg ins Kaito - Business schien ein voller Erfolg zu werden. "Wieso siehst du so aus wie ich?" fragte Jeanne stockend. "Das spielt jetzt keine Rolle. Geh mir aus dem Weg, damit ich den Dämonen bannen kann." Forderte ich und ging weiter auf die entsicherte Vitrine zu. "Vergiss es. Woher soll ich wissen, dass du nicht zum bösen König gehörst? Schließlich sollst du Sindbad helfen!" entgegnete Jeanne wütend. Ein kleines Lächeln trat in mein Gesicht als ich sanft erwiderte: "Gegenfrage. Woher soll ich wissen, das du für Gott arbeitest?" Jeanne sah mich erstaunt an. "Das ist doch wohl klar. Ich bin Jeanne d'Arcs Reinkarnation und außerdem besitze ich ein Kreuz." Meinte sie fest. "Was beweist das schon. Wir haben alle ein Kreuz." Tat ich ihre Erklärung locker ab. "Und jetzt verschwinde, ich habe einen Auftrag zu erfüllen." "Nein!" schrie sie und ließ ihr rotes Band meinen rechten Arm umwickeln. Ich versuchte mich davon zu befreien und merkte gar nicht, wie ein schwarzer Energiestrahl auf mich zukam. Ich spürte bloß, wie jemand nach mir packte und zur Seite zog. "Was?!" rief ich erschrocken. Dann erkannte ich die Person. "Noyn, was machst du hier. Ich habe euch beiden doch gesagt..." ich sah ihn entrüstet an. Doch er lächelte nur und plötzlich verzog er leicht das Gesicht. "Was ist? Bist du verletzt?" jetzt war ich doch äußerst besorgt. "Ist schon gut nur ein Kratzer am Oberarm. Halb so schlimm." Meinte er. Ich schüttelte den Kopf. "Nichts ist gut. Es hätte schlimmer ausgehen können." Sagte ich bedrückt. "Aber das ist es nicht. Glaub mir, es geht mir gut. Außerdem habe ich dir doch gesagt, das ich dich beschützen werde." Ich nickte geschlagen. "Entschuldigt vielmals wenn ich störe. Aber könnt ihr bitte zum eigentlichen Problem zurückkehren. Saint, es wird Zeit." Machte sich Nael bemerkbar. Der die ganze Zeit vor uns stand und eine Schutzbarriere aufrechterhielt. "Doch natürlich." Sagte ich und richtete mich auf. "Aber wie setz ich ein Schachmatt?" Nael sah mich nachdenklich an und meinte: "Aus deinem Kreuz müsste ein Schwert werden, wenn du es abnimmst. Mit der Klinge bannst du den Dämon." Ich schaute aufs Kreuz und zuckte dann mit den Schultern. "Okay, versuchen wir es mal." Murmelte ich und nahm es in die Hand. So gleich wurde daraus ein langes Schwert mit einer goldenen Klinge und einem silbernen Griff. Der ein paar hübsche Verzierungen hatte. Aber für die hatte ich nun wirklich keine zeit. Ich verließ die Schutzbarriere und wurde auch sofort wieder von schwarzen Strahlen bezielt. Die aus dem Diadem kamen. Auch Jeanne hatte schwer mit ihnen zu kämpfen. So wurde der Weg bis zu dem Gegenstand ein Hürden Wettlauf. Da wir beide den Strahlen immer wieder irgendwie ausweichen mussten. Am Ende erreichte ich die Vitrine eine Millesekunde vor Jeanne und berührte mit der Schwertklinge das Diadem. "Schachmatt." Sagte ich und sofort zog sich ein schwarzer Rauch zusammen und das Diadem verschwand. Stattdessen lag nun auf dem roten Samtkissen eine kleine Schachfigur aus Kristall. "Mission beendet." Lächelte ich und nahm die Figur in die Hand. Noyn trat neben mich und auch Nael kam zu mir. "Und wie war ich?" grinste ich frech. Nael tat als würde er stark nachdenken. "Nun ja, für den Anfang ganz nett. Aber das muss fließender werden." Urteilte er streng. Ich zog eine Grimasse und schmollte: "Kannst du nicht einmal lieb zu mir sein und mich loben?" "Hast du es denn verdient?" entgegnete er schelmisch. Ich drehte mich von ihm weg und drückte mich mit gespielten schluchzen an Noyn. "Immer musst du mich ärgern, Nael." Beklagte ich mich. Noyn konnte sich ein amüsiertes lächeln nicht ganz unterdrücken. "Also, was haltet ihr davon zu verschwinden. Wir haben hier alles erledigt oder?" sagte er. Nael und ich nickten zustimmend. Wir wollten gerade gehen als Jeanne rief: "Warte! Was soll das? Warum bannst du auch Dämonen?" Ich drehte mich langsam um und antwortete: "Weil es Gott von mir verlangt." Sie funkelte mich wütend an und sagte: "Du lügst doch! Du arbeitest doch ebenfalls für den bösen König, oder warum ist Noyn bei dir?" Nun trat auch Sindbad neben sie und ihn schien meine Begleitung auch skeptisch zu machen. Aber auch Access und Fin kamen hinzu. Die beiden waren mir bis dahin gar nicht auf gefallen. "Ich glaube schon, dass sie Gott schickt. Der Erzengel Nael Sky ist bei ihr und er ist dem Herrn treu ergeben." Sagte der kleine Schwarzengel. "Ja. Außerdem ist er ein sehr wichtiger Engel. Er hütet eins der größten Schätze im Himmel." Fügte Fin hinzu. Ich hörte erstaunt zu. Zwar hatte ich gewusst, das Nael ein Erzengel war, aber ein so wichtiger? Nein, das hätte ich nie angenommen. "Schön und gut, Access. Aber was ist mit Noyn?" meinte Sindbad. "Keine Ahnung. Darauf kann ich mir auch keinen reim machen, was er bei ihnen will." bemerkte Access ehrlich. Sofort sahen uns die vier wieder prüfend an und ich sagte, schon halb im gehen: "Hör gut zu, Jeanne. Du bist der Grund, warum ich Dämonen jagen muss. Wärst du nicht so unsagbar naiv, bräuchte ich jetzt nicht hier stehen. Deswegen ein kleiner Rat. Lass das Dämonen bannen, solange du nicht in der Lage bist Gut und Böse zu erkennen." Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging. Nael und Noyn folgten mir still. Ich fühlte wie die ganze Anspannung der letzten paar Minuten von mir abfiel und seufzte erschöpft. Auch schämte ich mich für den herablassenden Ton von eben, denn normalerweise redete ich nie so mit einer anderen Person. Es war zum aus der Haut fahren. Im Hotel zog ich mir die Spange aus den Haaren und verwandelte mich zurück. Noyn legte seinen Umhang ab und setzte sich aufs Bett. Nael war in den Himmel zurück, um Gott Bericht zu erstatten. Als ich auf Noyns linken Oberarm sah, fiel mir sofort die Wunde wieder ein. "Los zieh dein Oberteil aus." Forderte ich und wollte ins Bad um den erste Hilfekasten zu holen. "Wie bitte?" Noyn sah mich verdutzt an. "Bist du sicher, dass du das willst?" Ich kam wieder auf ihn zu und stöhnte fassungslos: "Was du schon wieder denkst. Du bist verletzt und ich will die Wunde versorgen." "Ach so. Das ist doch bloß ein kleiner Kratzer." Winkte er ab. "Komm mir nicht, hier ist doch bloß ein kleiner Kratzer. Die Wunde wird jetzt behandelt. Basta! Also raus aus dem Teil, sonst mach ich es." Schimpfte ich. Seine Augen funkelten amüsiert auf. "Dann mach es doch." Meinte er. Ich sah ihn verblüfft und fragend an. "Was soll ich machen?" "Na mich ausziehen. Du hast doch selbst gesagt. Wenn ich es nicht mache, dann halt du." Grinste er. Ich lief dunkelrot an und gab ihm absichtlich einen Stoß gegen den verletzten Arm. Woraufhin er leicht das Gesicht verzog. "Soso. Also nur ein kleiner Kratzer." Spottete ich und sah ihn abwartend an. "Männer. Das ihr auch andauernd die ganz harten markieren müsst." Schüttelte ich den Kopf und besorgte den Verbandskasten und ein saubres Tuch, welches ich vorher angefeuchtet hatte. Inzwischen hatte er seinen Pullover ausgezogen. So das ich mich gleich an die Arbeit machen konnte. Erst säuberte ich die Wunde, dann nahm ich einen Wattebausch und tropfte etwas Jod drauf. "Das könnte jetzt etwas brennen." Warnte ich ihn kurz. Bevor ich auf die verletzte Stelle tupfte. Danach legte ich ein kleines sauberes Tuch auf die Wunde und wickelte dann noch ein Verband rum. Nachdem ich es mit Verbandsklammern befestigt hatte, stand ich auf und sagte fachmännisch: "Fertig. Zum Glück war der Schnitt nicht sehr tief. Es wird also keine Narbe zurückbleiben." Dann schloss ich den Kasten und brachte ihn samt Handtuch zurück ins Badezimmer. Als ich zurückkam, meinte Noyn lächelnd: "Gute Arbeit. Willst du mal Krankenschwester werden?" "Wenn du willst das die Klinken leer bleiben." Entgegnete ich lachend. "Nein, ganz ehrlich. Lieber nicht. Ich kann einfach nicht mit Menschen umgehen. Schon gar nicht mit Kranken." "Meinst du?" Noyn stand auf und ging zum Kleiderschrank. Er zog etwas Kleines heraus und kam damit auf mich zu. "Hier für dich zum Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch." Lächelte er. Ich nah es ihm überrascht ab. "Danke." Erwiderte ich verblüfft und entfernte vorsichtig das Geschenkpapier. Eine kleine Samtschachtel kam zum Vorschein. Innerlich glaube ich, wusste ich bereits was es war. Doch wahrhaben konnte ich es nicht wirklich. Bis ich den Deckel aufklappte und auf den Inhalt sah... To be continued... Hier schließe ich das Kapitel. Jeder weiß schon, denke ich mal was jetzt kommt oder? Das dürfte nicht schwer sein. Aber verraten tu ich's trotzdem noch nicht. *g* Aber ich hoffe das euch dieses Kapitel trotzdem gefallen hat. Bis zum nächsten Mal Urbena Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)