Mein Herz schlägt nicht nur für mich! von lene_aka_Edward ================================================================================ Kapitel 4: Different ways ------------------------- soo....mal sehen, wie euch das hier gefällt! nochmal danke für die ganzen kommis!^^ Different ways "Nächste Station: Nankatsu." ertönte es aus den Lautsprechern und die Stimme hallte durch den ganzen Zug. Hier und da standen einige Leute auf und bewegten sich in Richtung Ausgänge. Zwischen all den Menschen, die sich an den Ausgängen tummelten, stach auch ein orangefarbener Kopf hervor. *Endlich da!* dachte sich Yayoi und war froh, aus dem Zug aussteigen zu können. Mit ihrer Reisetasche gewappnet machte sie sich auf den Weg, ein Taxi zu suchen, das nicht lange auf sich warten ließ. Schnell sagte sie dem Fahrer ihr Reiseziel und versank dann wieder in ihren Gedanken.* Ich hoffe nur, Fane wird nicht sauer sein, ich hab ihre Antwort gar nicht mehr gesehen. Dieser Jun!* motzte sie innerlich ihre große Liebe an. "Wir sind da." sprach der Taxifahrer und holte Yayoi wieder aus ihren Gedanken. Sie gab ihm schnell das Geld und stieg aus. Sie atmete tief durch. Es war herrlichster Sonnenschein. Dann begab sie sich in Richtung Haustür und klingelte. Derjenige, der sie ihr aber öffnete, war ganz und gar nicht der Mensch, den sie erwartet hätte. "Yayoi, schön, dich wieder zu sehen!" begrüßte er sie und bat sie herein. Dort angekommen fand sie schließlich wieder die Worte. "Hallo Tsubasa, lange nicht gesehen. Was machst du denn hier? Ist Fane nicht da?" "Doch, natürlich. Warte kurz...Faneee!" schrie er. Wenige Sekunden später kam ein hübsches, braunhaariges Mädchen die Treppe heruntergelaufen. "Yayoi! So schnell hätte ich nun nicht mit dir gerechnet!" sagte sie, ging auf ihre Freundin zu und umarmte sie freudestrahlend. " Ich lass euch dann lieber mal allein. Später werde ich nochmal vorbeischauen!" meldete sich Tsubasa, gab Fane einen kurzen Abschiedskuss und verschwand durch die Tür, die Yayoi eben passierte. Der Kuss aber war genug, um Yayoi schon wieder die Sprache zu verschlagen. "Ihr seid doch nicht etwa...." fing sie an und begriff. Fane wurde schlagartig rot. "Doch, aber noch nicht lange. Ich wollte es dir lieber persönlich erzählen, deshalb bin ich froh, dass du da bist. Aber wie ich dich kenne, und so wie sich deine plötzliche SMS angehört hat, muss es einen wichtigeren Grund geben also nur mich wiedersehen zu wollen!" Nach dieser Neuigkeit wollte Yayoi erst noch nichts von ihren Problemen sagen, sie freute sich einfach nur für Fane und wollte ihr nicht auf der Tasche liegen. Solange ging es ihr wie ihr, auch sie hatte sich nie getraut, ihre Gefühle für den Helden ihrer Träume zu offenbaren. Oft schrieben sie sich Briefe, in denen sie sich gegenseitig ihren Kummer von der Seele redeten. Und nun, nun hatte es zumindest eine von ihnen geschafft. Yayoi freute sich wirklich für sie, doch irgendwie, spürte sie einen heftigen Stich im Herzen, als sie sah, wie die beiden sich küssten. Wie gern würde sie Juns Lippen auf den ihren auch einmal spüren, ihm so nah sein, wie sie es schon immer zu sein hoffte. Sich nicht mehr für ihre Zuneigung verstecken zu müssen, einfach das hier und jetzt genießen. "Ach was, dass hat auch später noch Zeit. Erzähl mir erstmal, wie das zwischen euch beiden passiert ist." antwortete Yayoi schließlich und musste schwer damit kämpfen, ihre Schmerzen und Tränen unterdrücken zu können. Fane glaubte ihr zwar nicht ganz, aber sie folgte ihren Anweisungen. Nachdem sie für beide Tee gekocht hatte, machten es sich beide auf der Couch gemütlich. Nach etwa einer halben Stunde war Fane mit ihren Ausführungen fertig und wollte nun endlich wissen, was Yayoi auf dem Herzen lag. Während ihres bisherigen Gesprächs sagte sie kaum ein Wort und es fiel ihr erst recht auf, dass sie nicht ganz bei der Sache war. Vollkommen still und ruhig, ganz anders, als sie es von ihr bisher kannte. "Yayoi, jetzt sag mir doch endlich, was los ist. Ich laber dich hier die ganze Zeit voll und ich merk doch, dass etwas mit dir nicht in Ordnung ist." Sie rückte etwas näher an Yayoi heran und legte ihr einen Arm um die Schulter " Gibt es Probleme mit Jun?" "Sag diesen Namen nicht!" anwortete Yayoi mit ungewohnt lauter, jedoch zitternder Stimme. Jetzt hielt sie gar nichts mehr. Sie fing lauthals an zu schluchzen und zu weinen. Solange musste sie sich jetzt zusammenreißen, dass alles in doppelter Dosis aus ihre heraus sprudelte. Fane kannte die Gründe zwar nicht, jedoch brauchte sie das vorerst auch gar nicht. Sie nahm Yayoi ganz fest in den Arm und legte ihren Kopf an ihre Brust. Ihre Bluse war nach wenigen Minuten völlig durchnässt. Yayoi war froh, jemanden zu haben, der sie halbwegs verstand, der bei ihr war, bei der sie sich einfach ausheulen konnte, im wahrsten sinne des Wortes. Keiner sprach zunächst ein Wort, bis Yayoi sich einigermaßen gefangen hatte und nun bereit war, sich alles von der Seele zu reden. So wie sie Fane eben die ganze Zeit zuhörte, tat Fane es ihr nun gleich. "Yayoi, es tut mir so wahnsinnig leid; ich erzähl dir hier noch, wie glücklich ich bin und dabei geht es dir so schlecht." Fane hatte ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. "Ist schon in Ordnung." schluchzte sie, "Was soll ich denn jetzt nur tun? Ich weiß, dass ich in ein paar Tagen wieder zurück muss. Ich hab aber keine Ahnung, wie ich mit ihm umgehen soll. Ich habe alles zerstört, unsere ganze Freundschaft, ihn einfach in meinem Haus stehen gelassen um hierher zu fahren. Er macht sich bestimmt wahnsinnige Sorgen. Warum bin ich nur so ein verdammter Idiot?" "Weil du verleibt bist!" versuchte Fane sie zu beruhigen. Yayoi sah sie mit großen Augen an. "Hätte ich nicht diesen Anfall bekommen, als Kumi Tsubasa vor den Augen der anderen Jungs zum Tanzabend einlud, wäre es Tsubasa wohl nie aufgefallen, wie sehr ich ihn liebe. Weißt du eigentlich, wie peinlich das war? Alle anderen haben sich über mich totgelacht und ich habe auch Tsubasa vollkommen blamiert mit meiner Eifersucht! Aber soll ich dir was sagen? Ich bereue es kein Stück, denn er schlug Kumi letztendlich ab, lud mich ein, wir küssten uns das erste mal, als wir zusammen tanzten und ich wäre nicht so glücklich, wie ich es heute bin, wäre das alles nicht passiert. Verstehst du jetzt, was ich damit sagen will?" Yayoi gab kein Zeichen von sich, was Fane als nein zuordnete. " Solche Dinge müssen manchmal passieren, damit man sich über einiges klar wird und über seinen Schatten springt. Du solltest jetzt sofort zurück zu Jun und ihm die ganze Sache erklären. Und wenn du dich immer noch nicht traust; Hey, was kann denn noch passieren? Deiner Meinung nach ist doch eh alles verloren, also könnte ein Korb von ihm die Sache auch nicht mehr verschlimmern. Na, was meinst du?" Yayoi musste leicht schmunzeln. Fane hatte recht. Was hatte sie denn schon noch zu verlieren? Aber das sie erst so weit fahren musste, um das zu verstehen ließ sie dann doch den Kopf schütteln. Irgendwie fühlte sie sich sogar besser. Ihren Tränen konnte sie auch endlich wieder Einhalt gebieten. Sie fiel ihrer Freundin in die Arme. "Ich danke dir Fane!" sagte sie mit etwas festerer Stimme, dann löste sie sich wieder von ihr und stand auf. "Du hast recht, ich darf nicht weiter vor meinen Gefühlen davon laufen. Ich muss unbedingt zu ihm, so schnell wie möglich." Fane lachte. "Ja los, rette deine Helden vor seiner Verzweiflung!" Yayoi winkte ihr noch kurz und war auch schon weg. Fane rief ihr noch hinterher "Yayoi, du hast deine Tasche vergessen!" aber das hörte sie nicht mehr. So viel ist ihr jetzt klar geworden. Wie konnte sie nur so einfach aufgeben? Sie rief sich erneut ein Taxi, dass sie zum Bahnhof brachte, wo sie so schnell wie möglich ausstieg, um den nächsten Zug zu erwischen. In all der Eile bemerkte sie jedoch nicht, wer ihr entgegengekommen war. Der Junge drehte sich kurz um. *Nein, das kann sie nicht gewesen sein!* dachte er sich und kümmerte sich auch nicht weiter drum. Auch er hatte nur im Sinn, so schnell wie möglich an sein Ziel zu gelangen. Dort angekommen, wurde ihm die Haustür von einem Mädchen geöffnet, das gerade eben noch Besuch gehabt hatte. Jedoch war die Reaktion ihrerseits bei seinem Besuch anders als die von eben. "Jun? Aber, aber..." stammelte sie. "Hallo Fane. Tut mir leid, dass ich noch störe, aber ist Yayoi da? Bitte, sag mir, dass alles in Ordnung ist! Ich mache mir große Sorgen, sie ist einfach so verschwunden!" "Ja Jun, ich weiß wo sie ist. Sie war gerade noch hier, aber jetzt ist sie auf dem Weg zum Bahnhof, zurück zu dir. Habt ihr euch denn nicht getroffen? Woher wusstest du überhaupt, dass sie hier ist?" fragte die noch etwas geschockte Fane. Jun wollte ihr gerade antworten als eine dritte Person dazu stieß. "Hall Jun, du auch noch hier? Aber das ist ja phantastisch!" rief ein überglücklicher Tsubasa ihm entgegen. "Hallo Tsubasa. Das müssen wir leider verschieben, ich muss los!" und weg war Jun. Tsubasa, etwas verwirrt über dieses plötzliche Verschwinden, ging langsam auf seine Freundin zu, umarmte und küsste sie. "Was war denn mit dem los? Ist denn Yayoi nicht mehr da?" Fane verdrehte nur die Augen. "Komm erstmal rein, dann erzähl ich dir alles!" sagte sie und verschloss hinter ihm die Tür. Yayoi hingegen saß bereits wieder im Zug, der sie diesmal allerdings wieder zurückbringen sollte. Vor einigen Stunden noch wollte sie so weit weg wie möglich, aber jetzt nur noch zu ihm und mit ihm reden. *Jun* war das einzige Wort, an das sie noch denken konnte. Sie stütze ihren Ellenbogen auf der Fensterbank ab und wartete nur noch, dass der Zug endlich losfahren würde. Es stiegen noch ein paar Leute ein, bis der Zug endlich abfahrbereit war. Derweil war Jun gerade mal am Bahnhof angekommen und sprintete so schnell wie möglich in der Hoffnung, sie doch noch erwischen zu können. Zu spät. Der Zug fuhr schon los. "So ein Mist!" rief er. Nun musste er noch eine Stunde warten, bis er es Yayoi endlich gleichtun könne. Diese Fahrt schien ihr endlos länger zu sein als die vorige. Als das erlösende stoppen des Zuges endlich eintraf, hatte sie nur noch ein Ziel vor Augen, so schnell wie möglich zu ihm. Auf dem ganzen Weg dorthin konnte sie sich nur eine Frage stellen. Nicht etwa, wie sie ihre Gefühle ihm gegenüber erklären sollte, sondern, *Warum ist mir das alles jetzt so spät erst klargeworden? Ich hätte es ihm schon längst alles erklären müssen* Sie hatte sich schon alles ausgemalt. Sie würde bei ihm klingeln, er würde ihr die Tür öffnen und ihr um den Hals fallen, weil er sich solche Sorgen gemacht hatte und dann würde sie ihm alles erzählen können, alles, was sie schon solange unterdrückt hatte. Bei seinem Haus angekommen, ging sie die letzten Treppenstufen hoch zur Haustür. Sie klingelte. Der erste Schritt war getan. Doch es kam anders, als sie es sich erhofft hatte. Keiner öffnete ihr. Nur die Stille umgab sie. Drinnen brannte auch kein Licht, es war keiner da. Niemand. Das war alles andere, als sie es sich gedacht hatte. Ihr plötzlicher Mut hatte sie schon wieder verlassen und die Trauer und Tränen wieder die Herrschaft über ihren Körper und ihrem Herzen übernommen. * Er ist bestimmt sauer. Wahrscheinlich ist es ihm egal, wo ich bin und wenn ich weg bin, kann er auch abhauen und er vergnügt sich gerade* ging es ihr nur durch den Kopf. Insgeheim wusste sie, dass das nicht stimmen konnte, aber ihr fiel im Moment nichts anderes als das ein. Was sollte sie jetzt nur machen? Eben schien noch alles so einfach zu sein und jetzt? In all der Verzweiflung rannte sie in die Dunkelheit. Die Sonne war längst untergegangen. In all dem Unwissen, das der, um den sie gerade so bitterlich vor Enttäuschung weinte, auf dem Weg zu ihr war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)