Sekaiga Owaru made wa von abgemeldet (don't be this way Hisashi-kun) ================================================================================ Kapitel 12: The Lovecats ------------------------ Mit einem mitleiderregenden Knattern gab der Thermostat seinen Geist auf. Er hatte Hanamichi lang und treu gedient, ihm alles erwärmt vom Bade - bis hin zum Nudelwasser. Doch jetzt gab er nur noch einige kränkliche Töne von sich und schaltete sich dann völlig ab. Dies alles ging etwas unter, denn im Moment achtete keiner auf das, was im Bad vor sich ging, gab es doch im Wohnzimer - beziehungsweise das was Hanamichi so nannte - viel interessanteres zu sehen. "ARGH! Rukawa, zieh dir was an!" Hanamichi bedeckte seine Augen wie einer der berühmten drei Affen. Böse Zungen hätten behauptet, er hätte nicht nur in der Gestik Ähnlichkeit mit ihm. "Hast du noch nie einen nackten Mann gesehen? Idiot." Rukawa trank etwas dunkles, kohlesäurenhaltiges aus einer Dose, deren Schriftzug er mit seiner Hand verdeckte "Naja, wenn du noch nie in den Spiegel geschaut hast, erklärt das deine Frisur." "Rrrrrrrrrr..................RRRRRRRRrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.........." Hanamichi rauchte vor Wut. Nicht genug, dass Rukawa seine Dusche mitbenutzen musste, nicht genug, dass er ihn mit seiner herablassenden Art zur Weissglut brachte, und seltsame Andeutungen über sie beide machte, die Hanamichi, da er sie nicht verstand nur mit einem Nicken quittierte, nein, dieser perverse Fuchs war doch tatsächlich mit nix an aus seinem Badezimmer gekommn "RRRRRUUUUKAAAAAAWAAAAAAAAAAAAAAAA!" Mit einem Röhren stürzte er sich auf ihn. Minuten später waren alle drei, Rukawa, Hanamichi und das, was Hanamichi Wohnzimmer nannte, verwüstet und sahen aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. "Ha.....ha........." Rukawa keuchte schwer. War Hanamichi so dicht, breit oder doof, dass er gar nichts merkte? Möglich war alles aber normale intellektuelle und kognitive Fähigkeiten hätte er dem Rothaarigen schon zugetraut. Er lächelte. Der Kinnhaken hatte ganz schön wehgetan und diesmal hatte er es Hanamichi nicht zurückgeben können. Vielleicht wurde er alt oder schwach oder beides. Oder er konnte sich nicht konzentrieren wenn er so nahe bei ihm war. Hanamichi spuckte etwas Blut aus. Scheisskerl, wieso klappten die KO Schläge bei Rukawa eigentlich nicht? Hanamichi überlegte kurz, einen Karate Kurs zu belegen aber die Erinnerung an Shohokus Judo-Kapitän hielt ihn davon ab. Er zitterte seine Gänsehaut weg. "Verpiss dich jetz endlich. Rukawa." Sagte er, aus seinen Nüstern dampfend. Rukawa seufzte, zog sich an und gin. "Idiot." sagte er. Was für ein Vollidiot. Ich könnte heulen - dachte er. Es gab gute Tage und es gab schlechte Tage. Es gab sogar gute und schlechte Monate. Keiner hatte jemals herausgefunden nach welchem System einem das Schicksal einen Schlag unter die Gürtellinie verpasste um einen kurz darauf in glorreiche Höhen zu hieven. Es gab aber auch Tage die waren gut und schlecht, zum Beispiel begannen sie sehr schlecht, man stand mit den falschen Fuss auf und hatte ein schlechtes Ei zum Frühstück, worauf sie ungefähr ab 11 Uhr vormittags besser wurden, wobei dass natürlich davon abhing, wann man aufstand. So einen tag hatte Kogure wohl gerade. War er noch mit Schreckensvisionen aufgestanden und mit Angst, die ihn fast die Knie schlottern liess, zum Training gegangen, all das war nun völlig nebensächlich und auch schon wieder vergessen, wie ein Alptraum an den man sich beim Aufstehen nicht mehr erinnerte. "Hisashi-kun?" fragte Megane-Kun. "Ja?" der Angesprochene hielt kurz an "Was ist denn?" Unglaublich aber wahr: Sie gingen zusammen nach Hause und das war nur einen Schritt vor einem Date, wie Kogure irgendwann einmal gehört hatte. Wie auch immer, sein Herz schlug fröhlich in seiner Brust, kein vergleich zu dem schleppenden, stechenden Rythmus, den es in den letzten Tage hatte. "Erzähl mal, was war alles, als ich nicht da war?" Vielleicht war es ein Fehler, wieder auf den Super-Gau zurückzukommen, der fast sein Leben zerstört hätte, als er aus Kummer und Eifersucht einen verletzten Mitsui und damit das ganze Team im Stich gelassen hatte. Aber an so etwas dachte Kogure momentan nicht. Er sah alles durch eine rosarote Brille. "Hm.....eigentlich nichts besonderes." Mitsui rieb sein Kinn "Ausser dass Rukawa und Hanamichi mich verprügelt haben und ich habe keinen blassen Schimmer warum." Kogure sollte es eigentlich wissen, aber er konnte sich auch keinen Grund vorstellen, nur tief in seinem Inneren hatte sich eine Erkenntnis angebahnt, die allerdings nie in die höheren Gefilde seines Bewusstseins vordrang. Momentan hatte er nur ein eigenartig leeres Gefühl in der linken Hälfte seines Herzens, das er sich nicht erklären konnte und deshalb ignorierte. "Und was war eigentlich mit dir los?" MItsui sah ihn aufmunternd an "Naja, ist auch egal wenn du eifersüchtig wegen ihr warst....ich hab mich von ihr zumindest auf Zeit getrennt, es gab einfach zu viel Ärger, das ist keine Tussi wert." Kogure blieb stehen und sah Mitsui mit einer Mischung aus Freude und Entsetzen an "Du hast was?" "Is doch nich so wichtig, das wäre vielleicht eh nichts geworden" Mitsui zuckte mit den Schultern "Sie ist ziemlich unreif." Und mit einem Casanova Lächeln fügte er hinzu "Und sie hat kleine Brüste, haha!" Er zwinkerte Kogure mit einem Auge zu und erwartete wohl, dass dieser wenigstens lächelte. Kogure aber blieb still und Mitsui seufzte peinlich berührtt. Hatte er damals nicht gesagt "sie" hätte grosse Brüste gehabt, damals, als Kogure ihn und Tetsuo belauscht hatte? Hatte Mitsui etwa noch eine zweite Freundin? Kogure war völlig verblüfft und begann erst wieder loszugehen, als der grössere Junge schon weit voraus war. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht und egal wie Kogure sein Gehirn anstrengte, er konnte es sich nicht erklären, denn soweit er wusste war Mitsui vielleicht ein Arsch sondergleichen, aber niemals untreu. "Dum, dum, didum..." Ryota summte fröhlich vor sich hin. Er hatte noch ein paar extra Würfe geübt und war deswegen mit Akagi und Ayako, die ihm dabei geholfen hatten, länger geblieben. Im Moment schnürte er gerade seine Schnürsenkel und dachte nach. So fröhlich wie er schien, war er nämlich nicht, aber aus einer gewissen Paranoia heraus versuchte er den Eindruck zu erwecken. In letzter Zeit war sehr, sehr viel passiert und Ryota mit seiner schnellen Auffassungsgabe hatte möglicherweise etwas mehr von allem mitgekriegt als die anderen. Er wusste genau, das ganze hatte begonnen, als Kogure Shohoku im Stich gelassen hatte, aber war es nicht schon viel früher zu spüren,das etwas nicht stimmte? Ryota war sich fast sicher, Kogure war homosexuell und stand auf Mitsui, genau wie Rukawa irgendwie irgendwas mit Hanamichi vorhatte. Er setzte seinen Fuss auf den Boden und seufzte. War das Team nicht einmal irgendwann halbwegs normal gewesen? Warum so plötzlich, wo er doch seit er klein war Angst vor Homosexuellen hatte. Das hatte mit einer sehr unangenehmen Begegnung zu tun, an die er sich nicht einmal richtig erinnern konnte. War ja auch völlig egal. Heute musste er auf alle Fälle mit Akagi reden. Miyagi atmete noch einmal tief durch. Mit Akagi über unangenehme Dinge zu reden war eine mittlere Heldentat, denn der körperlich überqualifizierte Kapitän der Shohoku Mannschaft sähte nicht nur unter den Gegnern Angst und Schrecken. Aber ein Mann musste tun, was ein Mann tun musste. Er schlich Richtung Halle, als er Licht in einem Raum neben sich bemerkte. Ungezogen wie er war, sah er natürlich sofort durch das Schlüsselloch. Offenbar stritten Ayako und Akagi gerade über etwas. Er wäre hineingestürmt und hätte seine Flamme verteidigt, aber von seinem Platz aus hatte er einen wahnsinning guten Ausblick auf Ayakos Beine und Hintern, so leicht von unten, wo man fast alles sah, also entschied er sich, zu spannen und zu lauschen. "Ayako........." knurrte Akagi "Wie konntest du nur, ich habe dir vertraut." "Hab dich doch nicht so, ich hab doch gar nichts gemacht!" Ayako sah ihn ziemlich sauer an "Immerhin wolltest du dass ich ihr Nachhilfe gebe!" Um was es wohl ging? Miyagi hatte keine Ahnung,wem Ayako Nachhilfe gab, sie war immer ganz gut in der Schule, das konnte fast jeder sein. "Nachhilfe in Mathematik!" Akagi brüllte wie im Urwald "Und dann lese ich in ihrem Tagebuch sowas!" "Du liest ihr Tagebuch?" Ayako sah ihn niederschmetternd an. "Es ist mir auf den Kopf gefallen." Gori sah verschämt drein "Und lag dann auf der Seite offen." Ging es etwa um Haruko? Nun wurde es aber interessant, und nicht nur, weil Ayako sich vorbeugte. "Ausserdem." Ayako setzte sich auf einen Tisch, was Ryota zum Murren brachte "Sowas ist in dem Alter ganz normal, ich bitte dich, das macht sie nicht gleich zu einer....." "RUHE!" donnerte Alagi "Woher weiss sie überhaupt, dass du an der Stelle einen Leberfleck hast?" Ryota errötete. Ayako erstaunlicherweise auch "Äh...das steht da drin?" Sie lachte nervös "haha....erfunden, ich hab da keinen Leberfleck!" Sie winkte ab, aber sie war eine sehr schlechte Lügnerin. "Dann zeig mal." Akagi sah nicht gerade neugierig aus, eher sehr wütend. "Finger weg, du Unhold!" Ayako patschte ihm auf die Finger. Ryota erbleichte. Ayako etwa auch? Oh Gott, wahrscheinlich Akagi und Uozumi...jetzt gaben ihre ewigen Rangkämpfe endlich Sinn....vielleicht ging es nicht nur darum, wer ein der Rangliste oben lag. Der kleine Junge schlich gedrückt von dannen. "Ayako..." wimmerte er "Warum?" Und warum überhaupt Haruko? Okay, sie war ganz niedlich, aber..... Ryota wollte nur noch nach Hause. "Na sicher, hab ich das nicht erzählt?" Mitsui sah Kogure erstaunt an "Seiko und ich legen bis auf weiteres eine Pause ein." Kogure konnte sein Glück kaum fassen. Hatten die Götter endlich ein einsehen? Oder war es Schicksal, Karma, Kismet? Es war eigentlich völlig egal, er durfte sich diese Gelegenheit nicht durch die Lappen gehen lassen. "Und...äh.......naja...geht dir da nicht was ab?" fragte Kogure "Weisst schon was ich meine?" "Ach quatsch, wir haben nicht mal gepoppt. Ich sag doch sie ist unreif." Mitsui zuckte die Schultern "Ich weiss auch nicht." "Du hast kein Glück bei den Frauen hm?" Kogure versuchte verzweifelt das Thema auf das zu richten, was ihm so wichtig war. "Geht so." gähnte Mitsui "Gibt sowieso wichtigeres. Kannst du beim nächsten Spiel da sein?" "Wie? Ja, klar, sicher......" "Gehts dir auch wirklich wieder gut?" Mitsui legte seinen Arm um Kogures Schultern "Wenn du Probleme hats, sags mir einfach, okay?" Wenn es nur so einfach gewesen wäre. "Mal sehen." lächelte Kogure. "Naja, dann lass uns ma noch n paar Nudeln essen, bevor wir nach Hause gehen, ich sterbe vor Hunger." lachte Mitsui und sie hielten bei einem kleinen, oft von den Shohoku Schülern besuchten Laden, der für seine Nudeln nicht gerade berühmt war, aber dafür für seinen billigen Sake. "Einmal die Nudelsuppe mit Ingwer und Lauch." bestellte Mitsui "Hab die noch nie gegessen, bin mal gespannt." Kogure setzte sich so nah wie noch höflich möglich neben seinen Freund und genoss die Nähe und Wärme, die sie sich gegenseitig spendeten. "Für mich die mit Frühlingszwiebeln." Kogure hatte sich die Karte nicht einmal angesehen. "Isst du überhaupt eine andere Sorte?" Mitsui grinste. "Nein." Kogure lächelte hungrig. Am Abend war die schlechte Laune wieder zurückgekommen. Es gab zwei Möglichkeite. Entweder stellte Mitsui sich mit Absicht dumm, oder er empfand so wenig für Kogure, dass nicht einmal die derbsten Anspielungen in ihm den Gedanken aufkeimen liessen, an eine homosexuelle Beziehung zu denken. Megane-Kun war alleine auf dem Weg nach Hause, da Mitsui schon vorher abiegen musste. Vielleicht war es besser so. Vielleicht passten sie wirklich überhaupt nicht zusammen. War doch möglich? Kogure versuchte, die Sache mit Galgenhumor zu sehen. Aber viel Lustiges war daran wirklich nicht. Er hatte heute wirklich alles versucht, was ihm eingefallen, war. Er hatt auf Mitsuis Pech bei Frauen angespielt, das sogar mehrmals, er hatte ihn an ihre enge Freundschaft erinnert und über schmutzige Dinge geredet, aber Mitsui reagierte einfach nicht in dem Sinne wie er es erhofft hatte. Es war am Ende nur noch peinlich gewesen und Kogure hatte sich dann auch schnell verabschiedet. Er hatte es nicht mehr aushalten können, es ging einfach nicht mehr. Inzwischen flossen die Tränen wieder wie so oft seine Wangen herunter. Es war so unfair. Warum, warum gab man ihm immer eine kleine Hoffnung, um sie ihm dann wieder so hart zu rauben? Es war so ...... Kogure brach schluchzend in die KNie. "Warum....warum?" seine brechende Stimme war leise und halb verschluckt "Wie kann man mir so etwas antun?" Aber er konnte Mitsui einfach nicht hassen. So unglaublich es sich anhörte, er liebte diesen fiesen, grossen, schlanken, völlig gefühlslosen Klotz immer noch mehr als er sich eingestehen wollte. Doch nun musste er nach Hause. Er musste. Es gab keine Möglichkeit mehr für die Beiden, Kogure war sich sicher. Momentan sah alles so schrecklich hoffnungslos und trist aus. Er war sich nicht sicher, ob er es weiter aushalten würde, dieses Leben, dass ihm immer und immer wieder die grosse Liebe vor der Nase wegschnappte und ihn damit lockte wie einen dummen Esel, den man mit einer Karotte lockte, weiterzuleben. Hosted by Animexx e.V. 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