Sekaiga Owaru made wa von abgemeldet (don't be this way Hisashi-kun) ================================================================================ Kapitel 22: Change the future ----------------------------- Mittwoch morgen war es für alle Mitglieder der Shohoku Mannschaft etwas schwierig, aus den Federn zu kommen. Jeder hatte die Nacht mit mehr oder weniger sinnlosen Dingen verbacht und an Schlaf war wenig zu denken gewesen. "Uaaahhhh." gähnte Sakuragi, als er Ryota auf dem Gang begegnete "Morgen." "Hey, Sakuragi, warte mal." Ryota tippe den Rothaarigen an, als dieser schon fast an ihm vorbei war "Hast du schon gehört? Gestern hat Kainan sehr knapp gewonnen." "Kainan? Wer war das nochmal?" Hanamichi kratzte seinen Kopf "Ach ja, die, die nen Erwachsenen im Team hatten, nicht wahr?" "Was?" Ryota sah ihn an wie man einen kompletten Vollidioten ansah "Ist jetzt auch egal, jedenfalls, was Shohoku betrifft, wir MÜSSEN das nächste Match gewinnen, dann sind wir aus dem Schneider." "Kein Problem, kein Problem..." Hanamichi gähnte wieder, ohne sich die Hand vorzuhalten, so dass Ryota das Gefühl hatte, er könnte bis in Sakuragis Magen sehen "Mit dem Basketballgenie Sakuragi Hanamichi und seinem unschlagbaren Slam Dunk haben wir so gut wie gewonnen." "Na, wenigstens er glaubt an sich." Ryota seufzte, während Hanamichi Richtung Klassenzimmer wankte. Er machte sich schwere Sorgen. Shohokus Kampfgeist war, wenn überhaupt noch vorhanden, extrem geschwächt. Das Team spielte nicht mehr als Team und das war gerade im Basketball tödlich, besonders auf dem NIveau, das ihre Gegner haben würden. Wie tausendmal vorher ging er noch einmal die Punkteverteilung im Kopf durch. Ryonan würde heute gegen Kainan spielen und aller Voraussicht nach verlieren. Wenn Shohoku also ihr nächstes Spiel gewannen, waren sie auf Platz zwei der Tabelle und waren so für die nationalen Spiele qualifiziert. Aber konnten sie es? Wäre in den letzten Wochen alles nach Plan gelaufen, Ryota hätte seine Hand dafür ins Feuer gelegt, aber nun? Shohokus Moral und ihr Wille zur Kooperation für den Sieg war immer schon etwas brüchtig gewesen, aber nun glich er einem Scherbenhaufen. Ryota war mehr als gespannt, wie Akagi das Ganze wieder kitten wollte. Oder würde Anzai-sensei eingreifen? Das musste die Zukunft zeigen. Ryota jedenfalls war sich nicht mehr absolut sicher dass sie die nationalen Meisterschaften auch wirklich erreichen würden. Die Glocke läutete und riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Aber für die hatte er später noch genug Zeit, nun hiess es erst einmal Englisch pauken. "Wie ihr sicher schon alle gehört habt, hat Kainan gestern das Spiel gewonnen. Knapp, aber gewonnen." Akagi räusperte sich "Ausserdem haben Ryonan so weit ich informiert bin das heutige Spiel verloren, was sie momentan auf Platz drei setz, vorausgesetzt, wir gewinnen das nächste Spiel." Er sah sich um und blickte in die mehr schlecht als recht motivierten Gesichter der Shohoku Mannschaft. Was war nur aus ihnen geworden? Er fühlte sich zurückversetzt in diese elende Zeit, als er als Einziger versucht hatte, das Shohoku Banner hochzuhalten, als er sich auf niemandem im Team verlassen konnte. Er hatte so gehofft und gebetet, dass sie es mit der jetzigen Teamaufstellung schaffen würden. Doch die letzten Wochen zeigten ein anderes Bild. Verfeindet waren sie alle untereinander und er hatte kaum Möglichkeiten, die Brüche im Teamgeist zu verschliesse. Anzai-Sensei hatte zu dem ganzen Schlamassel nie etwas gesagt. Hatte er sie schon aufgegeben? Nein, nein, das durfte nicht sein. Akagi knirschte mit den Zähnen. Allein die mehr als bösartigen Blicke unter den Spielern brachten ihn zur Weissglut. Wussten sie nicht, dass es fast das wichtigste war, persönliche Animositäten ausserhalb der Sporthalle zu lassen? Es war so unfair. So nah dem Ziel und doch so fern. Die Götter meinten es wohl nicht gut mit ihm und seinem Traum und das tat ihm in der Seele weh. Er räusperte sch abermals. Manchmal fragte er sich, ob das Ganze überhaupt noch einen Sinn hatte. Zugegeben, es war ein schöner Traum gewesen, möglicherweise ein ZU schöner. Vielleicht sollte es einfach nicht sein. Erzwingen konnt man selten etwas im Leben und wenn, dann ging der Schuss fast immer nach hinten los. "Was ich sagen wollte", Akagi rieb nervös seinen Hinterkopf "Wir müssen uns zusammenreissen. Ich weiss, die letzten Wochen waren hart für das ganze Team und ihr habt private Probleme. ABER, so nah wie jetzt kommen wir vielleicht nie wieder an die Nationalmeisterschaft heran. Ich möchte dass ihr darüber nachdenkt. Und jetzt lasst uns trainieren." Eine Stunde später wurde ihm klar, dass keiner mehr die rechte Lust hatte. Schleppend dribbelten sie von einem Ende der Halle zum anderen, lustlose Korbwürfe. Verdammt, was war nur los? Akagi hätte in die Luft gehen können, aber er musste sich beherrschen. Die letzten Wochen hatten das Bollwerk, das Shohoku war, aufgeweicht bis es kurz vor dem Zusammenbruch stand. So verging der Ruhm der Welt. Aber er wollte nicht aufegeben, er wollte es erzwingen, notfalls über Leichen gehen. Er konnte seinen Traum nicht einfach so aufgeben. "Schneller! Wir sind nicht im Kindergarten! Rukawa! Deck deinen Mann!" Aber die Gretchenfrage war: Wollten SIE den Traum auch nicht aufgeben? "Baaaaahhhh." Mitsui sass abgeschlafft in der Umkleide und versuchte, mit seinen von der Anstrengung zitternden Händen, eine Dose Wasser zu öffnen "Akagi hat uns heute mal wieder hart rangenommen, der Affe." "Ach komm, bei dir liegts wohl eher daran, dass du die Nacht bei dem Mädel da verbracht hast." Sakuragi klopfte ihm auf die Schulter "In deinem Alter ist das normal, wird eben zeit abzutreten" Kogure, der das ganze mithörte, hielt einen Moment inne. Warum denn jeden Tag etwas anderes? Es war zum aus-der-Haut fahren. Mitsui.....wie konnte er sich nur in einen solchen Hallodri verlieben? Jeden Tag etwas anderes. Er hielt es nicht mehr aus, die Stiche in seinem Herzen, das Sodbrennen. Er hasste es und er hasste sein Leben. Und er hasste sich dafür, Mitsui immer noch zu lieben. Doch er musste sich beherrschen. Es stand ein wichtiges Spiel an und er wollte - nicht nur für Akagi - den Traum von der Nationalmeisterschaft wahr machen. Gott, ihm war zum heulen zumute. Aber mit Mitsui.....das wäre doch sowieso nichts geworden. Er war zu frei, zu rebellisch und hart. Er passte nicht zu Kogure. "Was?" Mitsui gab Sakuragi einen Schlag gegen die Schulter "Erstens geht dich das gar nichts an und zweitens halt einfach deine blöde Schnauze, du penner!" "Ruhe!" Akagi baute sich vor den beiden auf "Könnt ihr das nicht auf nach dem Spiel verschieben?" "Tut mir leid Kapitän." Mitsui konnte sich ungefähr denken, wie Akagi sich fühlte und auch wenn er kein schlechtes Gewissen deswegen hatte, schliesslich waren die Ereignisse der letzten Wochen mehr eine Verkettung unglücklicher Umstände als ganz allein sein schuld, so musste er doch zugeben, dass sie ohne Teamwork beim nächsten Spiel höchstwahrscheinlich rausfliegen würden "Soll nicht wieder vorkommen." "Mitsui, du solltest am besten wissen, wie wichtig Teamwork ist." knurrte Akagi niedergeschlagen, als er sich umdrehte. "Was ist denn mit dem los?" Sakuragi kratzte sich am Kopf "Echt, Leute, eure Laune wird von Tag zu Tag schlechter." "Idiot." Rukawa, der heute ausnahmsweise durch Unauffälligkeit geglänzt hatte, sah ihn scharf an. Hanamichi hatte die Sache mit Sendoh aus irgendeinem Grund nicht gepetzt. Rukawa hielt es für möglich, dass er es einfach vergessen hatte, aber natürlich konnte er auch einen anderen Grund haben. Aber es war auch egal. Nach dem umziehen ging Rukawa nach draussen und liess ausnahmsweise sein Fahrrad stehen. Er musste nachdenken und das konnte er am besten zu Fuss. Wo war sein gottverdammtes Problem? Er musste mit Entsetzen zugeben , dass er sich benahm wie dieses Weichei Kogure und das gefiel ihm gar nicht. Warum konnte er es Hanamichi nicht sagen? Er kannte dieses Gefühl der Machtlosigkeit eigentlich erst seit kurzem und er hasste es jetzt schon. Hanamichi, dieser Depp kam von selbst natürlich auch auf gar nichts. Und die Sache mit Sendoh? Ein Fehler, aus dem Affekt heraus. Rukawa versuchte, die Nacht zu vergessen, aber seinen Ruf hatte er natürlich weg. Und natürlich am meisten bei Hanamichi. Irgendjemand da oben mochte ihn wohl nicht. Wie hatte er überhaupt darauf kommen können? Bespannte er ihn etwa regelmässig? Rukawa merkte, wie er rot wurde. Die Vorstellung gefiel ihm eigentlich ganz gut. So machte er einen Bogen nach links, in ein kleines Parkstück. Das sollte sein Herz beruhigen. Er verstand immer noch nicht alles an der Sache. Warum pochte sein Herz immer so, wenn er in Sakuragis Nähe war? Am Anfang hatte er es auf Wut geschoben, aber es fühlte sich so unendlich viel besser an als Wut. Er konnte nicht genau sagen, ob er verliebt war, er war es vorher ja noch nie gewesen und um Teenager Zeitschriften durchzublättern war ihm sein Geld zu schade. Er ging aber davon aus, da ihn der Rotschopf sogar bis in seine Träume verfolgte, sogar in jene, über die man nicht mit anderen sprach. Warum ausgerechnet Sakuragi? Dieser Idiot hatte wirklich nichts anziehendes an sich. Überhaupt nichts. Rukawa versuchte ihn zu hassen. Nutzlos. Wie üblich, wenn er längere Zeit versuchte, mit Sakuragi negative Gefühle zu verbinden, musste er fast lachen, weil er es nicht konnte. Es fühlte sich so gut an, in seiner Nähe zu sein. Ob er sich schämte? Nicht wirklich, immerhin war es seine Sache, in wen er sich verleibte. Da schon wieder. Verlieben. Liebe. Aber wieso Sakuragi? Waren es seine schlanken Arme? Oder sein eiserner Griff, der Rukawa schwach werden liess? Eigentlich hatte er sich nie für jemanden gehalten, der auf solche brutalo Machos stand.Wie man sich täuschen konnte. Rukawa bemerkte, wei seine Hose unangenehm eng wurde. Na spitzenmässig, jetzt bekam er sogar eine Latte, wenn er an IHN dachte. Wieso war verliebt sein eigentlich so peinlich? Rukawa setzte sich auf eine Bank und philosophierte. Wie so oft ging Mitsui alleine nach Hause. Er war Seiko aus dem Weg gegangen, auch der Schule. Und warum? Das wusste er selbst nicht. Er fühlte sich so unsicher. Wie ein kleines Kind, das nicht einmal weiss wo links und rechts ist. Ach es war zum Heulen. Die ganze Sache lief völlig aus dem Ruder. Kogure war nach Hanamichis Worten verständlicherweise wieder kalt zu ihm geworden, aber was sollte er denn tun? Was nur? Er wartete auf ein himmlishces Zeichen, aber himmlische Zeichen hatten die Angewohnheit, niemals auf ein blosses Hoffen hin zu erscheinen. Mitsui lehnte sich an einen Laubbaum, der am Strassenrand stand, knetete sein Kiinn und dachte nach. Es war eigentlich ziemlich übel, was sie Akagi und dem Team mit diesen ganzen Liebesschmonzetten antaten. Vielleicht war es besser, sich wie Kogure zu benehmen und erst einmal zu warten, bis sich die Gemüter etwas beruhigt hatten. Schliesslich war das kommende Spiel möglicherweise der Wendepunkt in ihrem Leben. Der Gedanke an die Verantwortung liess ihn schmunzeln. Es war wohl wirklich besser, sich erst einmal zu beruhigen, doch das war leichter gesagt, als getan. Klar, das Spiel war wichtig, aber ebenso wichtig war die verunglückte Dreiecksbeziehung mit Kogure und Seiko, wenn man seinem Herz glauben wollte, so wie es in seiner Brust pochte. Was hatte ihn eigentlich dazu geritten, mit Seiko auszugehen? Oder war heute wieder ein "Ich steh mehr auf Kogure" Tag? Irgendwie wusste Mitsui gar nicht mehr, was er tun sollte. Die Beziehung zu beiden einfrieren? Und was geschah dann, wenn seine Homosexualität nur Neugierde war, oder zeitweilige Irrheit? Dann hatte er es sich mit Seiko verscherzt. Aber momentan empfand er eigentlich nichts für sie, ja, er musste sich zwingen überhaupt an sie zu denken. Und Kogure? Nun mit Kogure verband ihn objektiv gesehen zumindest eine lange Männerfreundschaft und das war auch etwas wert. Wieso konnte er sich nur nicht eingestehen, dass er auch etwas für Kiminobu empfand? Oder bildetet er sich das nur ein? Die ganze Sache war haarig. Am liebsten wäre Mitsui weggelaufen und hätte irgendwo in Acapulco ein neues Leben als Viehzüchter angefangen. Aber andererseits war das Team wichtig, so verdammt wichtig, dass er sich fast dafür ohrfeigen konnte, dass er sich den anderen gegenüber so schrecklich benahm. Hätte er sich Kogure gegenüber nur etwas netter verhalten, hätte er etwas mehr auf die anderen geachtet, anstatt drauf, wie seine falschen Zähen sitzen, vielleicht hätte er die ganze Sache verhindern können. Doch nun war es fast schon zu spät. Die Spannung zwischen den Teammitgliedern war heute so spürbar gewesen, wie ganz zu anfang, als sich noch keiner kannte und jeder den anderen für eine Gefährdung der eigenen Position hielt. Hatten sie nichts daraus gelernt? Kein Wunder dass Akagi so ausflippte. Er musste ja aus nächster Nähe mitansehen, wie seine besten Freunde scheinbar absichtlich seinen Traum Stück für Stück zerstörten, nur um ihrer eigenen Agenda zu folgen. Das war ziemlich arm. So arm, dass Mitsui sich selbst gegen den Kiefer schlug. Er musste etwas ändern an der Sache, musste sich zusammenreissen und nicht wie ein Mädchen Vergangenes beweinen und den Blick auf Gegenwart und Zukunft verlieren. Ein Mann musste eben tun, was ein Mann tun musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)