Eis und Schnee von darkmousi (Ein Yaoi Märchen über den Winter) ================================================================================ Kapitel 7: Scar --------------- Kapitel 6 Scar: Der König rannte mit wehenden Gewand zu den Jungen, der langsam zu Boden sank und konnte ihn noch auffangen. Die Hofleute gaben alle ein Geräusch von sich, als sie sahen wie sanft und fast behutsam Adonis, den Menschen auf seinen Arm nahm und ihn hoch hob. Die Beine des Jungen baumelten leicht zu Boden und Adonis ging langsam auf seinen Thron zu, da dieser näher war. Er musste ihn ins Bett bringen, hier war es viel zu kalt für einen Menschen. Er selbst und die Elfen spürten die Kälte hier ja nicht, aber die Menschen waren anders gebaut. Sie bevorzugten die Wärme und konnten bei der Eiseskälte, die hier herrschte, krank werden. Das hatte er schon oft beobachten können, bei seinen Besuchen in der Menschenwelt. Lawrence gehörte in sein Zimmer, aber er konnte ihn schlecht in diesen Augenblick hinbringen, denn er war bei einer wichtigen Besprechung und er musste warten bis er den Jungen ins Bett legen konnte. Er setzte den Bewusstlosen sanft auf seinen Thron, dabei sorgte er dafür das die Jacken ihn wärmten und seine Hand legte sich auf Lawrence's Stirn. Sie fühlte sich heiß an und der König wusste, dass er die Besprechung, wenn es ging, heute verschieben musste, der Junge hatte Vorrang. Doch dieser Elf von einen Minister, er ging ihn langsam auf die Nerven. Denn er sah ihn entrüstet an und verlangte eine Erklärung warum er einen Menschen auf den Thron setzte. Adonis hasste ihn. Immer begann er seine Entscheidungen in Frage zu stellen. Es musste einen Weg geben ihn aus der Welt zu schaffen, bevor er ihn gefährlich werden konnte. Dainen bemerkte den wütenden Blick, den ihn sein Herrn zu warf. "Schweig!" sagte dieser laut und befehlend. Er wusste das er langsam seine Geduld strapazierte, aber ein Mensch hatte nunmal nichts auf den Thron des Eises zu suchen. auch wenn dieser Mensch seinen Herrn anscheinend sehr viel bedeutete. Er hätte ihn fallen lassen sollen und dann die Diener befehlen können, das Häufchen Elend weg zu bringen. Wie er die Ausbrüche seines Herrn hasste. Am liebsten würde er ihn jetzt sofort töten, doch wusste er das er keine Chance hatte und das Adonis ihn nur mit einen Wink in eine nette dekorative Eisstatue verwandeln konnte. Schon hätte er ein Problem weniger. Deswegen musste der Minister zusehen, das er seinen Herrn wieder beruhigte, sonst konnte er vergessen, was er jahrelang aufgebaut hatte. Irgendwann würde der Thron ihn gehören. "Ja mein Herrn, ich wollte nur sagen, das ihr den Jungen besser in eure Gemächer bringt!" Dainen machte eine elegante Verbeugung und richtete sich wieder auf. Jetzt spielte er wieder den unterwürfigen Diener. "Ihr könnt den Jungen nicht hier lassen, die Hofleute starren euch schon so komisch an und es ist viel zu kalt. Ich würde sagen ihr bringt ihn wieder in sein Gemach und legt ihn ins Bett." Ein fieses Grinsen erhellte das Gesicht von Adonis, doch er hob den Jungen wieder in seine Armen. Lawrence ließ es mit sich geschehen als wäre er eine Puppe. Er gab keinen Mucks von sich. "Das werde ich tun. Ich bitte euch deshalb die Besprechung für ein paar Stunden zu verschieben. Ich werde meine Diener zu euch schicken, also macht euch allzeit bereit!" Sein Grinsen wurde noch dunkler und in seinen Augen erschien diese Kälte. Die Hofleute atmeten alle aus, als sie seinen Blick sahen. Doch er drehte sich nur wortlos um und ging mit wehenden Gewand, den Gang hinunter, hinaus aus den Thronsaal. Die Tür fiel hinter ihn mit einen lauten Knall ins Schloss. Dainen sah seinen König noch lange nach und auch in seinen Augen erschien diese Kälte. Als die Hofleute sich verstreut hatten, setzte er sich langsam auf den Thron Die Beine legte er über die Armlehne und machte es sich bequem. Ein fieses Lächeln erhellte seine Züge und er sah zur Tür, wo Adonis verschwunden war. "Warte nur ab. Du hast dein Reich bald gehabt. Irgendwann werde ich dich stürzen und dann bin ich König. Dann werde ich hier einiges ändern!" er grinste und sein Kopf legte sich in seinen Nacken. Bald würde es so weit sein. Ein Lachen war im Saal zu hören. Es war wie pures Eis und man bekam eine Gänsehaut. Es war eiskalt und abgrundtief böse. Lawrence spürte nur wie er sanft in zwei starke Arme emporgehoben wurde, diese waren zwar eiskalt und doch vermittelten sie eine Geborgenheit, die er noch nie in seinen Leben erfahren hatte. Deswegen hatte er keine Angst, in Gegenteil er kuschelte sich noch mehr an den überraschten Adonis, der auf den zarten Jungen in seinen Armen hinab sah, dieser hatte einen friedlichen Gesichtsausdruck und schien ihn nicht zu fürchten. In Gegenteil er schmiegte sich nur noch näher an seinen Körper, wie ein Kätzchen. Der Herrscher hatte das noch nie erlebt, das ein Mensch sich so nah an das kalte Herz des Winters wagte. Behutsam und doch mit eiskalten Fingern strich er ihn eine Haarsträhne aus den Gesicht, die sich irgendwie über seine geschlossenen Augen verirrt hatte. Er wollte den Jungen am liebsten immer betrachten und ihn nur halten. Sein Herz verspürte bei seinen Anblick einen gewaltigen Schmerz und er musste es unterdrücken. Denn dieses Gefühl, war fast zu viel für seinen kalten Körper, denn er hatte sein Herz und seine Seele schon vor langer Zeit begraben. Endlich waren sie an der Tür von Lawrence's Zimmer angelangt und einige Diener öffneten Diese. Er ging mit den Jungen im Arm hinein und legte seinen Körper behutsam in das weiche Bett. Er deckte ihn zu, dieser war ganz weiß geworden und auch seine Lippen waren blau. Adonis selbst fühlte sich in den warmen Raum gar nicht wohl und ihn überkam wieder eine Schwäche. Doch in seiner Brust war das Gefühl, das er noch nie gekannt hatte oder eher was er vor langer Zeit vergessen hatte, wenn er nur Lawrence ansah. Er legte wieder seine Hand über dessen Stirn und merkte dass der Junge hohes Fieber hatte. Wie er das hasste, Menschen waren immer so empfindlich, aber der Kleine schien etwas empfindlicher zu sein als die Anderen. Er fragte sich nur wie er aus den Zimmer gekommen war. Adonis würde ihn später befragen, wenn er wieder wach war, erstmal war es wichtig das er das Fieber von den Kleinen senkte, sonst würde er nie gesund werden. Vorsichtig strich er Lawrence über dessen Stirn und schloss dann seine Augen. Er konzentrierte sich und eine Kälte legte sich auf Lawrence's Stirn. Ein Stuhl wurde Adonis gebracht und er setzte sich hin. Er hoffte das er es schaffte ihn wieder gesund zu machen, seine Kraft müsste ausreichen das Fieber zu senken und den Jungen aus seinen Zustand wieder zu erwecken. Lawrence hatte einen sonderbaren Traum. Es war ihn als würde er durch ein Labyrinth aus Eis rennen. Seine Füße rannten nur noch und doch kam er nie vom Fleck, denn es schien als würde die Wände, die vor ihn waren nie näher kommen. In Gegenteil je mehr er versuchte sie zu erreichen um so mehr rückten sie weg. Er konnte sie nie fassen. Außerdem war es eiskalt in diesen Labyrinth und keiner war hier, der Kleine fühlte sich einsam und kam sich vor als wäre er der einzige Mensch auf der Welt. Wo war die Nähe, die er noch vor kurzem gespürt hatte, die Geborgenheit? Er zitterte und dicke runde Tränen rannen aus seinen Augen und flossen die Wangen hinunter. Sie gefroren zu Eis und zersprangen in einen feinen Klirren. Doch als die ersten Tränen den Boden berührten, war es ihn so, als würde die Welt wie in ein Spiegel in tausend Scherben zerspringen. Seine Augen wurden groß und er befand sich wieder auf der Wiese, die er vorher gesehen hatte. Es war Frühling und die Luft roch nach den Erwachen der ersten Jahreszeit. Die Bienen umschwirrten ihn und Schmetterlinge tanzten in der Luft. Eine Gruppe von Kindern rannte auf Lawrence zu, der nur die Kleidung trug, die alle Jungs in Harem auch an hatten. Er sah wie sie auf ihn zu kamen und direkt in ihn hinein zu rennen drohten. Sie schienen ihn nicht zu merken. Dann aber hatten sie ihn erreicht und sie glitten wie Geister durch seinen Körper. Lawrence gab ein erschrecktes Geräusch von sich und drehte sich um, damit sein Blick ihnen folgen konnte. Der vorderste der Junge, war sehr klein, viel Kleiner als die Anderen. Er hatte weißes Haar, das ihn kurz und strubbelig über seine eisblauen Augen fielen, die jetzt ganz nass vom Weinen waren. Er schien Angst vor den anderen Jungs zu haben und rannte vor ihnen weg. Dann aber fiel er hin und er krümmte sich auf den Boden zusammen als sie ihn erreicht hatten. Sie bewarfen ihn mit Steinchen und Ästen, deswegen machte er sich noch kleiner. Der Weißhaarige zog seine Beine an und hielt sich die Ohren wegen des Geschreis zu. "Du blöde kleine Missgeburt!" schrien sie alle zusammen. "Elfenblut" "Bastard" hörte Lawrence es schreien. Er wollte zu ihnen rennen, doch seine Beine schienen in den Boden verankert zu sein und so musste er zusehen, wie sie den Kleinen quälten. Doch nach einiger Zeit sprang vom Baum ein anderer Junge hinunter, er war größer als die Anderen. Er sah die drei Jungs an, die sich auf den Kleinen gestürzt hatten. Seine Hände legte er an seiner Hüfte und seine braunen Augen, die eigentlich sehr sanft waren, sahen sie voller Verachtung an. "Ihr verdammten Mistkerle! Lasst meinen Bruder in Ruhe." schrie er und rannte auf die Jungs zu. Diese aber drehten sich zu ihn um. "Was hast du mit dem Bastard zu schaffen, Scar?" schrie der Anführer ihn an. "Er hat nur ein Glas Wasser verlangt und es vereist. Er ist eine kleine gottverdammte Fee, wie Vater immer sagt!" "Mir ist das aber Scheissegal, er ist mein Bruder und ich werde ihn immer beschützen." sagte er wütend, er boxte den Anführer in den Magen so das dieser sich krümmte und zu Boden sank. Scar sah nur kurz kalt zu am Boden liegenden Jungen hinunter, dann aber richtete sich sein Blick auf die übrigen Jungs. Er hob wieder die Fäuste und sein Blick durchbohrte sie. "Ich warne euch noch einmal lasst meinen Bruder in Ruhe!" schrie er laut. Die Jungs hatten genug, denn sie wussten gegen Scar kamen sie nicht an, dieser war stärker als sie alle zusammen und er hatte keine Skrupel, sie grün und blau zu schlagen. Sie gaben Fersengeld und selbst der Anführer rappelte sich auf. Als alle weg waren, drehte Scar sich zu seinen Bruder um und streckte ihn die Hand entgegen. "Komm Adonis lass uns nach Hause gehen!" sagte er sanft und liebevoll. Der kleine Junge hob den Kopf und legte seine Hand in die ausgestreckte Hand von seinen Bruder, immer noch rannen die Tränen seinen Wangen hinunter, doch ein fast wehmütiges Lächeln umspielte seine Lippen. Auch seine Augen waren nicht mehr kalt, sondern liebevoll und warm. Er stand auf, aber um Lawrence wurde es wieder bitterkalt und die Welt in der er sich befand, verschwand langsam. Sie wurde unwirklich und er machte die Augen auf. Neben ihn war Adonis, aber nicht das kleine unschuldige Kind, sondern der Winter selbst und er hatte seine kalte Hand auf seine Stirn gelegt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)