Eis und Schnee von darkmousi (Ein Yaoi Märchen über den Winter) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog: In einer uns unbekannten Welt, wo Mythen und Sagen nebeneinander mit den Menschen existierten, gab es ein Land, das von Eis bedeckt war. Dort schneite es immer und in der Mitte dieses kleinen Landes war ein wunderschönes Schloß. Die Sonne schien durch die Mauern dieses Schlosses, das aus Glas zu bestehen schien, doch wenn man näher heran kam, sah man, dass es aus puren Eis bestand. Denn berührte es ein Mensch, der von dem Schloß magisch angezogen war, wurde er zu einer Statue aus purem Eis, denn das Eisschloss war mit einen starken Bann belegt und entzog diesem die Körperwärme, um seine eigene Magie zu erhalten. Es war wunderschön wie eine giftige Blume, die in einem Urwald wuchs und ihre Feinde mit ihrem betörenden Duft in die Falle lockte. In dem Land, in dem das Schloss lag, gab es immer gewaltige Schneestürme, die um die Mauern dieses verwunschenen Ortes wüteten. Deswegen war um das Schloss herum nur eine gewaltige Eiswüste, wo kein Leben herrschte; wie sollte es auch? Es war unmöglich, denn wenn auch jetzt die Sonne schien, würde es bald auch eine Eiszeit wieder geben. Oder der Sturm tötete einen sofort, wenn man sich aus seinem Schutz hinaustraute. Diese menschenfeindliche Welt wurde von der Welt der Menschen durch einen Spiegel getrennt. Dieser war wunderschön mit Eiskristallen, -blumen und -sterne geschmückt. Doch auch er verbarg sein Geheimnis, denn jeder der hineinsah, sah sich nicht sein Aussehen, sondern wie er innerlich war. Das hieß die Wunderschönsten, die hinein sahen, konnten auch zu den abartigsten Monstern gehören. Oder die Häßlichen konnten zu den Schönsten im Lande gehören. Der Spiegel zeigte also das Charakterbild eines Menschen an. Um in das Reich des ewigen Winters zu kommen, mussten sich Mutige ihrem Spiegelbild gegenüberstellen; erst dann, nur aber erst dann, würden sie in dieses Land kommen, doch die Menschen kamen nie hier her. Denn wer wollte sich schon in ein so grausames Land trauen, das keine Bewohner zu haben schien? Niemand war so dumm und würde deswegen seine gemütliche, warme Hütte verlassen. Die Menschen, die außerhalb dieses riesigen Reiches wohnten, glaubten an sogenannte Jahreszeitfeen. Diese Feen, so sagte man sich, waren für die vier Jahreszeiten verantwortlich. Deswegen gingen viele der Menschen an bestimmten Tagen nicht nach draußen, denn sie misstrauten ihnen. Man munkelte, dass schon etliche Menschen von ihnen entführt wurden waren, zumeist sind es Knaben oder Mädchen gewesen, die wegen ihrer Schöhnheit geraubt wurden. Man sah sie nie wieder oder einige kamen wieder zurück, doch konnten sie nicht mehr sagen, was geschehen war. Denn sie hatten keine Erinnerungen mehr an ihre Gefangenschaft. Die Feen sind aber nicht so wie wir sie kennen, also zarte Wesen, die kaum größer sind als ein Daumennagel und Wünsche erfüllen. Nein! Diese sind menschengroß und von wunderschöner Gestalt. Es gab auch Männer und Frauen unter ihnen, es war also nicht so, dass es nur Frauen gab, die man als Feen bezeichnente konnte. Ihr Aussehen glich mehr wie einem Traum selber. Nur durch die kleinen spitzen Ohren und ihre seltsamen Augen, die wie Katzenaugen aussahen und leicht schräg standen, verrieten sie sich. Es gab von ihnen so viele, wie es Jahreszeiten gab in dieser Welt. Der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter. Die schönste dieser Feen, war der, der für den Winter zuständig war. Er war auch der Einsamste von seinen Geschwistern, denn in seiner kalten Umarmung würde alles Leben sofort sterben. Er war der Herr des Schlosses und der König dieses kalten Landes, wo das Schloss aus Eis stand. Sein Herz, welches selber aus Eis bestand, war schon vor langer Zeit erkaltet. Einst war er lebendig und fröhlich gewesen, doch etwas schlimmes war in seiner Vergangenheit passiert, sodass er sein Gesicht von den Menschen abwandte, die er einst so innig geliebt hatte. Doch was es war, das haben die Menschen vergessen, nur er nicht. Für ihn existierte die Zeit nicht mehr, er war nie mehr gealtert seit diesem einen Tag. Seine Gestalt war von grenzenloser Schönheit. Sein Haar war weiss wie erstgefallener Schnee, es berührte den Boden, wenn er stand und umrahmte sein schönes Gesicht, das sehr feingeschnitten war. Seine eisblauen Augen schienen eine Kälte auszustrahlen, die hinter aller menschlichen Vorstellungskraft ging. Der König war von erhabener und stolzer Gestalt. Sein Name war Adonis. Er trug meist eine enge weiße Hose und auch ein enges weißes Shirt ohne Ärmel, denn auch wenn es kalt war, war ihm nie kalt, für ihn gab es die schneidende Kälte um ihn herum nicht. Er trug um seine Stirn eine Krone aus Eis, die wunderschön geformt war und leicht in der Sonne glitzerte. Er saß meist auf seinen Thron, der selbst wie alles im Schloss aus Eis bestand. Dort sah er in einen riesigen gefrorenen See, der vor seinem Thron lag, auf die Welt der Sterblichen, um zu sehen, wann seine Jahreszeit gekommen war und er sich an sein Werk machen konnte. Doch in letzter Zeit schien ihn etwas zu bedrücken. Denn er merkte die Einsamkeit immer mehr, in die er sich freiwillig seit diesem Vorfall vor ein paar Jahren zurückgezogen hatte. Er war ruheloser und schien etwas auf der Erde zu suchen. Doch konnte er es nicht finden, so begann er Knaben zu entführen, die es wagten, wenn er in der Welt der Menschen verweilte, sich im Schneesturm herauszutrauen oder beim Schneeanfang. Er hielt sie in einem Raum tief im inneren des Schlosses gefangen und dort war auch der einzige warme Raum. Seine Diener kümmerten sich um die Menschenjungen, die alle nicht fliehen konnten. Denn wohin sollten sie fliehen, draußen lauerte der Tod. Adonis sah an diesem Morgen wieder in seinen See, der wie einstmals wunderschön gewesen und nicht gefroren war. Auf ihn hatten mal Seerosen geblüht und Fische sind in ihm geschwommen, doch jetzt war alles zu Eis erstarrt und man konnte, wenn man richtig hinsah, ausmachen, dass dort drin Lebewesen eingefroren waren. Adonis legte den Finger an die Lippen als er hineinsah, und ein kaltes, aber nachdenkliches Lächeln zierte seine Lippen. Er schien nachdenklich und verträumt. Dann aber stand er mit einer anmutigen Bewegung auf und drehte sich zu seinen Dienern um, die meist kleine zarte Feenwesen waren, daumennagelgroß. Nur die wenigstens waren menschengroß, aber diese waren seine Elfendiener, die ihm dienten und die gröbere Arbeit machten. "Zäumt die Pferde und macht die Kutsche fertig!" sagte er mit erhobener befehlsgewohnter Stimme zu seinen Untertanen. Diese sprangen sofort auf und taten wie geheissen. "Der Herbst, mein Bruder ist fort!" sagte er laut, so dass es alle hören konnten. Die Bewohner des Schlosses wußten nun, die Zeit des Winters war gekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)