Meer aus Lügen von Ellie (Zusammenarbeit mit Escaf / DarkHarryFan) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 (Ellie) ---------------------------- Harry wachte auf. Unsicher sah er sich in dem Zimmer umher. Auch wenn er alles nur verschwommen sah, wusste er, dass es definitiv nicht sein Zimmer war. Das spürte er schon an dem Bett, in dem er lag. Außerdem war es zu groß - er setzte seine Brille auf - und zu geschmackvoll eingerichtet. Er setzte sich auf und bemerkte Percy Weasley, der in einem Sessel gegenüber seinem Bett schlief. Aufmerksam sah er sich um. Das gesamte Zimmer war dunkel eingerichtet. Ein großer Kleiderschrank aus dunklem Holz, dunkle Bücherregale und selbst die Stoffe waren dunkel - meist dunkelgrün. Das einzige, was hervorstach, war Hedwig, Harrys Schneeeule, die auf einer Eulenstange nahe beim Fenster saß und schlief. Leise, um den Rotschopf nicht zu wecken, stand er auf und schlich durch das Zimmer in einen angrenzenden Raum. Wie sich herausstellte war es ein Badezimmer, so groß wie Harrys bisheriges Zimmer. In einer Ecke war eine große Badewanne in den Boden gelassen und gegnüber war eine Dusche. Da er seit langem nicht mehr vernünftig gebadet hatte, ließ er sich Wasser in die Wanne und als diese halbvoll war, stieg er wohlig seufzend in das warme Wasser. "Nun, Lucius, hast du den Brief fertig? Wir wollen Dumbledore doch nicht warten lassen..." Man konnte den Spott in Voldemorts Stimme deutlich hören. "Ja, Meister, aber ich wollte ihn nicht abschicken, ohne ihn Euch noch einmal zu zeigen", antwortete der Blonde und mit einer Verbeugung reichte er dem Dunklen Lord den Brief, welcher ihn auch sofort las. Dumbledore, du wirst dich sicher wundern, wo dein geliebter Goldjunge ist. Wie er verschwinden konnte, ohne dass du etwas davon mitbekommen hast. Um es kurz zu machen: Wir haben ihn. Es wird ihm nichts geschehen, solange du und deine Leute nicht versuchen werden ihn zurück zu holen. Außerdem wird es auch keine Chance für euch sein, Voldemort zu töten. Denn, ein kleiner Junge gegen hunderte Todesser - was meinst du, wer gewinnen wird? Ein kleiner Tipp noch: Schau einmal nach deiner Informantin... Nachdem zu Ende gelesen, schlich sich ein hämisches Grinsen auf Voldemorts Lippen. "Sehr gute Arbeit, Lucius. Schick den Brief ab, aber nicht mit deiner Eule. Die kennt dieser alte Volltrottel schon." "Ja, Meister." "Und ich will heute auch noch eine Eule von dir bekommen. Und zwar mit einem ausführlichen Bericht, wie es dem jungen Potter geht." "Was immer ihr wünscht, Meister", antwortete Lucius untergeben. Er würde den Weasley fragen müssen. Als wäre es nicht schon Schande genug ein Weasley in seinem Haus zu haben, jetzt musste er auch noch mit ihm über Potter reden. Doch er konnte es sich nicht leisten bei seinem Meister in Ungnade zu fallen. "Severus, du weißt, was du zu tun hast?" Die schneidend kalte Stimme von Tom Riddle holte ihn wieder zurück in die Gegenwart. "Ja, Mylord." Doch nicht nur Severus wusste, was er zu tun hatte. Auch Lucius wusste, was von seinem besten Freund verlangt wurde. Er musste seine Rolle als Spion weiterspielen. Allerdings nicht so, wie Dumbledore dachte. Percy schlug die Augen auf und erschrak im ersten Moment. Harry war aus dem Bett verschwunden. //Scheiße! Ich sollte doch auf ihn achten!// Doch dann hörte er aus dem Bad ein leises Summen und rauschendes Wasser. Kurz darauf hörte das Wasser auf zu rauschen und ein sich die Haare trocknender Harry trat aus dem Badezimmer. Er zuckte zusammen als er Percy sah und bedeckte mit dem Handtuch seinen Oberkörper. Doch es war einen Augenblick zu spät. Der Rothaarige hatte längst die blauen Flecken, roten Striemen und die, mehr als reichlichen, roten, dünnen Striche am Arm gesehen. Sie erinnerten ihn an einen - wie hatte es sein Vater genannt? Stichcode oder so ähnlich - auf den Muggellebensmitteln. Er sog scharf die Luft ein. "Was ist passiert, Harry?", fragte er besorgt. Den körperlichen und den damit verbundenen seelischen Schaden wollte er sich lieber nicht ausmalen. "Nichts. Es ist gar nichts", antwortete Harry viel zu schnell und beschäftigte sich jetzt ausgiebig damit, den Kleiderschrank zu inspizieren. Nach einigem hin und her hatte er sich für ein schwarzes Hemd aus Seide entschieden und dazu eine passende schwarze Hose aus Leder. Er wollte schon so aus dem Zimmer gehen, als Percy anfing zu sprechen. "Harry, wir sind hier in einem Zaubererhaushalt. Es wird zwar nicht erwartet, dass du auch deinen Spitzhut aufsetzt, aber du musst schon einen Umhang tragen." Harry grummelte, suchte sich aber dennoch einen, ebenfalls schwarzen, Umhang aus dem Kleiderschrank. //Da muss sich jemand viel Mühe mit dem Einkaufen gegeben haben// dachte er und drehte sich, nun komplett angezogen, wieder zu Percy um. Der Bruder seines besten Freundes stand neben der Tür und lächelte den Jungen aufmunternd an. "Na, dann lass uns mal runter zum Frühstück gehen. Du hast bestimmt Hunger, oder?" Das erste Stück auf dem Weg nach unten schwieg Harry, viel zu beeindruckt von der Größe der Gänge durch die sie gingen. "Du hast gestern auf meinem Bett gesessen, oder?", fragte er plötzlich, ohne den neben sich Herlaufenden auch nur aus den Augenwinkeln heraus anzusehen. "Ja...", war die zögernde Antwort. "Du musst mir nichts erklären.... Wenn ich ehrlich bin, will ich auch gar nichts wissen..." Gedankenverloren ging er weiter und wäre beinahe gegen eine Tür gelaufen die sich in dem Moment öffnete, hätte Percy ihn nicht noch im letzten Augenblick am Umhang nach hinten gerissen. Auf diese abrupte Bremsung nicht vorbereitet stolperte Harry und landete unsanft auf dem Boden. Verstimmt rieb er sich sein schmerzendes Hinterteil. "Oh, tut mir leid, ich wusste ja nicht, dass ihr schon kommt..." Der Schwarzhaarige stutzte. Von irgendwoher kannte er diese kalte Stimme. Er sah hoch und blickte in das Gesicht von... "Lucius Malfoy!" "Guten Tag, Mister Potter. Wie ich sehe, hat Ihnen der Sturz nicht geschadet." Der Vater seines Erzfeindes grinste. "Und wie ich sehe, würde Ihnen so ein Sturz vielleicht mal ganz gut tun..." Trotz - oder vielleicht gerade wegen - seiner oftmals ausweglosen Situation hatte sich Harry einen Humor zugelegt, der dem Malfoy Juniors in nichts nachstand. "Auch wenn es uns beiden offensichtlich Spaß macht, würde ich euch beide doch bitten, jetzt zum Frühstück zu kommen. Cissa und Draco warten schon." Ganz Herr des Hauses stolzierte Malfoy voran und, nachdem Percy ihm aufgeholfen hatte, folgten ihm auch die beiden jungen Männer. "Warum ich Sie alle hier hergebeten habe..." Dumbledore sah mit einem besorgten Gesichtsausdruck in die Runde. Es war der zweite Tag der Ferien und er hatte schon zu einer Krisensitzung berufen. "Harry Potter wurde in der letzten Nacht vom Dunklen Lord entführt", ein überraschtes und besorgtes Raunen ging durch die Reihen der Ordensmitglieder, "doch nicht nur das. Auch Arabella Figg wurde getötet. Wir wissen nicht von wem, aber wir wissen, dass sie gelitten hat." Molly Weasly tupfte sich mit einem Taschentuch die Tränen aus den Augen. Erst hatte Percy ihr gesagt, dass er für längere Zeit dienstlich unterwegs sein würde und jetzt war auch noch Harry verschwunden. Doch so schnell würde sie nicht aufgeben. Sie schluckte ihre Tränen hinunter und fragte: "Können wir ihn denn nicht irgendwie aus diesem ... diesem Schlangenloch herausholen?" "Nein, leider nicht... Mir wurde heute morgen ein Brief zugestellt, in dem steht, dass sie ihn töten werden sobald wir es versuchen würden. Und das will ich nicht riskieren..." Leise nuschelte der alte Mann noch etwas in seinen Bart hinein, was aber keiner aus dem kleinen Kreis verstand. "Molly, sage bitte Ronald und Ginevra nichts davon. Auch nicht Miss Granger. Soweit ich weiß ist sie im Moment bei euch zu Besuch." Molly nickte. "Wir werden erst einmal abwarten, ob Harry zum Beginn des neuen Schuljahres zurück nach Hogwarts kommt. Falls dem nicht so ist, können wir immer noch einschreiten..." Müde massierte sich der Direktor die Schläfen. "Professor, was gedenken Sie zu tun? Wenn Mr Weasley nichts von seinem Freund hört wird er bestimmt nicht sehr begeistert sein", hörte man die besorgte aber dennoch kühle Stimme von Professor McGonnagall. "Nun, meine liebe Minerva, mein Plan sieht folgendermaßen aus..." "Guten Morgen, meine Liebe!" Narcissa sah vom Tagespropheten hoch und blickte in das Gesicht Lucius'. Harry und Percy standen unschlüssig in der Tür zum Esszimmer. Harry berichtigte sich in Gedanken. //Das ist kein Esszimmer. Das ist größer als mancher Speisesaal in einer Muggelschule!// Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Narcissa wieder anfing zu sprechen. "Percy, Harry, ihr müsst doch hungrig sein. Setzt euch, Mimy wird gleich das Frühstück auftragen." Der Ältere setzte sich einen Platz neben Draco, gegenüber von Narcissa. Harry, unschlüssig wohin er sich setzen sollte, zog es vor, nur neben Percy zu sitzen. Denn Draco und der Gedanke bei den Malfoys zu sein, behagte ihm immer noch nicht. Als es dann auch noch plötzlich knallte zuckte Harry zusammen und der platinblonde Slytherin fing an zu lachen. "Ziemlich schreckhaft, unser kleiner Potter, was?" "Nicht jeder von uns ist damit aufgewachsen von einem, mit einem lauten Knall auftauchenden, Hauselfen alles in den Arsch geschoben zu bekommen", grummelte Harry vor sich hin, beruhigte sich aber sofort wieder als Mimy, die Hauselfe, das Frühstück auf den Tisch stellte. Er hatte gerade angefangen Cornflakes zu essen - //Anscheinend können sie die Muggel doch nicht so sehr verabscheuen, wenn sie sogar Cornflakes haben...// - als Dracos Vater anfing zu sprechen. "Harry, wie du dir sicher denken kannst, haben wir dich nicht aus Mitleid oder ähnlichem bei uns aufgenommen." Kauend sah der Angesprochene auf. "Nun, ich bin nicht derjenige dir zu sagen, was genau das alles soll. Wenn du damit einverstanden bist, werden wir uns heute Vormittag oder am Nachmittag zur Unterkunft des Dunklen Lords aufmachen und er wird dir alles weitere erklären." Harry verschluckte sich so sehr, dass der Rothaarige ihm auf den Rücken klopfen musste. Mr. Malfoy grinste. "Das nehme ich mal als ein Zeichen deines Unglaubens", fuhr er fort. "Aber ich soll dir versichern, dass er dir nichts tun wird, solange du ihn nicht angreifst. Außerdem kannst du entscheiden, ob Mr. Weasley mitkommen soll, oder nicht. Der Lord lässt dir in dem Punkt freie Wahl." "Geben Sie mir etwas Zeit zum überlegen." "Doch eins musst du noch wissen. Wird er es dir nicht persönlich sagen, wird er dir schreiben, oder ähnliches..." Harry nickte. //Was kann mir der Typ schon großartig tun? Besser, ich sterbe sofort, als noch einen weiteren Tag bei den Dursleys zu verbringen. Das würde mich erst recht umbringen... Aber andererseits hat er schon so oft versucht mich umzubringen. Da wäre das doch nur eine perfekte Gelegenheit...// Percy spürte auch ohne in Harrys Gefühlswelt einzudringen den Konflikt, den er mit sich austrug. So gerne er es auch wollte, er konnte Harry nicht helfen. Entweder, er würde seinen Lord verraten, oder Harry. Und beides wollte er sich lieber nicht ausmalen... "Gut, Mr. Malfoy, ich mache es. Aber nur unter drei Bedingungen. Erstens, Percy kommt mit. Zweitens, wir brechen direkt nach dem Frühstück auf. Und drittens... Wann immer ich möchte, kann ich gehen." Der Mann nickte. "Gut, wir brechen nach dem Frühstück auf. Und jetzt iss etwas. Nicht, dass du noch verhungerst bevor wir uns überhaupt auf den Weg gemacht haben." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)