Fees großer Auftritt von Lucia_ (Jahara und Fee) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel - 1 Das Rüsselmonster ---------------------------------------- ~Fees großer Auftritt~ BRRRRRRRRRRRRHHHHHHHHHHMMMMMMMMMMRRRRRRRRRR!" Hilfe! Was ist das denn? Weg ist mein schöner Traum, vertrieben von dem Gurgeln eines Monsters, das mich gleich verspeisen wird. Instinktiv stellen sich meine Haare auf, und noch ehe ich richtig die Augen offen habe, springe ich hoch und gehe mit einem hohen Buckel in Abwehrstellung. So sehe ich viel größer aus, als ich in Wirklichkeit bin, und kann einen Angreifer erschrecken, vielleicht sogar in die Flucht jagen. So hat Mama es mir beigebracht. ,,BsssssssssssRRRRRRRRRRRRMMMMMMMsssssssss!'' , macht es, mal lauter, und mal leiser. Anscheinend hat dieses unheimliche Etwas meine Spur noch nicht richtig aufgenommen und läuft hin und her auf der Suche nach mir. Vielleicht bleibt mir ja noch Zeit, mich zu verstecken! Ein rascher Blick durchs Zimmer: Ich bin ganz allein, niemand in der Nähe, der mir helfen könnte. ,,Jarah!'' , rufe ich verzweifelt meine Freundin. ,, Hallo, wo bist du nur?'' Sonst ist sie sofort da, wenn ich Hilfe brauche - nur ausgerechnet jetzt nicht, wo die Gefahr am größten ist. Vielleicht hat das Monster sie ja auch schon gefressen. Miau, da kommt es wieder näher! Ich kann es hören, seinen pfeifenden Atem. Das Brummen und Fauchen wird immer lauter. Eigendlich würde ich am liebsten Reißaus nehmen, aber Mama hat uns geleert jeder Gefahr ins Auge zu sehen, um nicht hinterrücks überrascht zu werden. Ich suche Deckung an der Wand und schleiche tief geduckt Richtung Tür. ,,GRRRRRFCHCHCHBRRRRRR'' , dröhnt es aus dem Zimmer nebenan. Was mag das nur sein? Ein riesiger Hund vielleicht? Mama hat erzählt, dass Hunde große Fellsäcke sind, die immer herumschnuffeln und sabbern und gern Katzen jagen. Aber würde ein Jäger so einen Lärm auf der Jagt machen? Vorsichtig gucke ich um die Ecke. Dann springe ich mit allen vieren in die Luft und mache einen Riesensatz. Beinahe wäre ich mit dem Monster zusammengestoßen! Es ist unbeschreiblich! Abscheulich, schrecklich! Es schnauft und faucht und brummt ohrenbetäubend laut, es hat einen flachen Kopf, einen langen Hals und einen unförmigen Köper hintendran. ,,Miauu!'' Ich kann spüren, wie es den Atem zischend einzieht, so stark, dass es mich beinahe mit einsaugt! Es will mich einatmen, fressen! Davonlaufen kann ich nicht mehr, so schnell bin ich nicht - also werde ich mich dem Monster stellen! ,,Fchchch! kss-kss!'' Mein Fell ist dick gesträubt, meine kleine Rute steil aufgestellt. Fauchend und spuckend springe ich um das Ungeheuer herum und schlage mit meinen Pfötchen danach. Leider habe ich nur meine Milchzähne und meine Krallen sind noch ziemlich dünn. Aber sehr scharf und spitz! Das Untier lässt sich nicht beirren; jetzt schneidet es mir sogar den Weg ab zu meinem Platz. Das geht zu weit! Es kommt auf mich zu, und ich weiche notgedrungen zurück - aber in Angriffshaltung, mit angelgten Ohren und gebleckten Zähnen. ,,Kss-kss! Miuugrr!'' Endlich habe ich eine günstige Sprungposition. Ich nehme kurz Anlauf, dann springe ich auf den langen schwarzen Hals und schlage meine Krallen und Zähne hinein. Das Ungetüm bäumt sich auf und will mich abschütteln, aber das gelingt ihm nicht! ,,Hau ab!'' , schreie ich wutenbrannt. ,,Verschwinde!''. Anscheind hat es mich gehört. Denn auf einmal wird es ganz leise und verstummt schließlich ganz. Ich bleibe aber vorsichtshalber noch um seinen Hals geringelt. Es könnte nämlich ein Trick sein; manche Tiere stellen sich absichtlich tot, um dann blitzschnell zu fliehen. Ich höre ein Lachen. Ein vertrautes menschliches Lachen - Jarahs Mama! Ist sie auch hier? Ich hab sie in der Aufregung gar nicht bemerkt. ,,Fee, du kleiner Wildfang, was machst du denn da?'' Sie kann kaum reden vor lauter Lachen. ,,Du kämpfst mit einem Staubsauger!'' Blöder Name für ein Monster. ,,Erzieh ihn gefälligst besser!'' , miaue ich wütend. ,,Er stört mich! Und beinahe hätte er mich eingesaugt!'' ,,Na, komm her, Miezlein.'' Die Mutter nimmt mich auf den Arm. Ich ziehe schnell meine Krallen ein, aber mein Fell ist immer noch aufgeplustert. ,,Mrrfchh'' , mache ich. ,,Dem hab ich es aber geben!'' Als sie mich streichelt, beruhige ich mich allmählich. Von hier oben sieht das vertrackte Ding auch gar nicht mehr gefährlich aus - noch dazu, weil es sich nicht mehr rührt. ,,Natürlich, daran habe ich nicht gedacht'' , fährt Jarahs Mutter fort. ,,Dort, wo du herkommst, gab es ja auch nur Fliesen, und du hast nie die Bekanntschaft mit einem Staubsauger gemacht. Der tut dir aber nichts, kleine Fee. Das ist nur eine Maschine zum Saubermachen.'' ,,Eine Maschine? Na, ich weiß nicht ... wirkt ja ziemlich gefährlich! Bist du sicher, dass du sie beherrscht?'' Ich weiß von Mama, dass die Menschen mit ihren Maschinen nicht immer richtig umgehen können und dann geht eine Menge zu Bruch. Also, ich traue dem Staubsauger hier auch nicht. Was, wenn er sich einfach losreißt und mich einsaugt? ,,Tut mir Leid, dass ich dich erschreckt habe, du hast wohl noch geschlafen, ja?'' ,,Ja, und und diese Vieh hat mich zu tode erschreckt!'' Ich drücke mein Köpfchen unter ihr Kinn und fange an zu schnurren. Sie ist für ein Menschen nicht besonders groß, dafür aber schön rund, mit hellen Haaren und hellen, freundlichen Augen. ,,Wo ist Jarah?'' Suchend schaue ich mich um. ,,Miau! Jarah!'' ,,Wenn du dein Frauchen suchst, das ist immer noch in der Schule'' , erklärt mir Jarahs Mama. ,,Ach, wie schade! Dann werde ich sie eben dort suchen!'' Ich zapple, weil ich wieder runter will, aber Jarahs Mutter lässt mich nicht gleich los. Im Gegenteil, sie setzt mich fast auf den Staubsauger. ,,Schau doch, Fee, der tut dir gar nichts. Fühl mal! Es gibt Katzen, die mögen es sogar gerne, wenn man auf ganz schwacher Stufe ihr Fell absaugt!'' Von wegen! ,,Das können nur verrückte sein, die bei einer Hundemama aufgewachsen sind!'' Mein Fell sträubt sich schon wieder. Mir schnuppe, ob das Ding jetzt harmlos ist oder nicht - ich will nicht in seiner nähe sein! Ich fauche und schlage meine Krallen in die Hände der Mama, um deutlich zu machen, dass ich jetzt genug habe und gefälligst auf den Boden will! Solche Experimente schätze ich nicht; ich weiß schon, was für mich gut ist. Und der Staubsauger ist es nicht. ,,He, du kleine Kratzbürste! Ich lasse dich ja schon los.'' Jarahs Mutter setzt mich ab und reibt ihre Hände.,,Du hast ja schon ganz schön Kraft.'' ,,Aber sicher!'' Ich schüttel mich, damit mein Fell wieder in die richtige Lage kommt. Dann stolziere ich mit erhobenem Schwanz am Staubsauger vorbei zurück zu meinem Lager. Natürlich bin ich jeden Moment sprungbereit, sollte er mich wieder angreifen wollen. Ich glaube, meiner neuen Familie werde ich noch eine ganze Menge Sachen beibrigen müssen, bis sie wissen, was ich mag und was nicht. Gewisse Regeln müssen sie bei mir schon einhalten, das war bei Mama und ihrer Familie auch so. Aber zuerst muss ich mich grüntlich putzen, sonst sehe ich ja aus wie einer dieser Straßenfeger. Und dann werde ich mit der Erziehung anfangen. Ich hoffe es hat euch gefallen und schreibt mir doch bitte ein kommi^^ Kapitel 2: Kapitel - 2 Die große Verwirrung ------------------------------------------- Ich bin für eine Weile allein und habe Zeit mich im Haus umzusehen. Es gibt nur eine Treppe, weil alle Zimmer im Erdgeschoss sind: das Wohnzimmer, das Schlafzimmer für die Eltern, Jarahs Zimmer, die Küche, das Bad und ein kleines Zimmer mit allerlei Krimskrams darin. Die Treppe führt nach unten in den Keller, in dem es ganz finster ist, und das interessiert mich sehr. Ich gehe den ganzen Gang ab, aber leider sind alle Türen fest verschlossen. Nur mein Katzenklo kann ich problemlos erreichen. Schade, da hätte ich zwischen allerlei Gerümpel herumkriechen und Verstecken spielen können. Da gibt es bestimmt Wuselviecher, Spinnen und Asseln und so was, vielleicht sogar Mäuse? Ich werde es beim nächsten Mal herausfinden! Aber oben finde ich bestimmt auch ein paar spannende Sachen zum Spielen; schade, dass meine Geschwister nicht auch hier sein können, sondern alle bei ihren eigenen neuen Familien sind. Ich flitze durch die Räume, klettere die Polster hoch und erkunde alles. Neben dem Sofa steht ein Korb, der sehr viel versprechend aussieht. Hah, wusste ich es doch: Wollknäuel! Zupp!, und schon habe ich mir das Größte geangelt. Erst mal ein bisschen angeschubst und dann hinterher, ups, jetzt bin ich darüber weggekugelt, bleibe aber schließlich an einem Sessel hängen. Na, warum geht es denn nicht weiter? Ich hangle und zerre und auf einmal habe ich einen Faden in der Kralle. Wie lang der wohl ist? Ob ich damit durch die ganze Wohnung komme? Ich nehme den Faden zwischen die Zähne und los geht's! Lustig, das Bällchen bleibt tatsächlich liegen und der Faden spult sich hinter mir ab! Klasse, jetzt geht es einmal um den Tisch, zweimal um den Stuhl, dreimal um die Lampe und dann noch zehnmal kreuz und quer durchs Zimmer, mihihihihi, das macht Spaß! ,,Ich bin eine Spinne in ihrem Netz und fange jeden!'' , rufe ich. Der Faden ist endlos, mir geht die Puste aus, mein Netz sieht ziemlich wild aus und es ist immer noch Wolle da! Hey, was war das denn? Ein Ruck und ich liege auf dem Rücken. Es geht nicht mehr weiter. Also schön, dann spiele ich eben was andres. Ich lasse den Faden los und will aufstehen, das klappt aber irgendwie nicht. Um mich herum sind lauter Fäden und ich bleibe mit den Krallen hängen. Wenn ich mich wenigstens auf den Bauch drehen könnte, dann würde ich vorsichtig aufstehen, erst eine Pfote, dann die nächste befreien und langsam über die Fäden steigen, bis ich aufs Sofa springen kann. Guter Plan! Klappt aber nicht! Ich komme nicht auf die Beine. Warum geht das denn nicht, irgendwas stimmt hier nicht! ,,Miii! Grrrfch!'' Ich liege immer noch auf dem Rücken, meine Hinterbeine sind in der Grätsche und die Vorderpfoten ineinander verknotet. Ich habe längst die Krallen eingezogen, aber es geht trotzdem nicht vor und zurück. Jetzt werd ich aber langsam Sauer! Wütend beiße ich in den Faden, aber er bleibt staar und fest. Da geht die Wohnungstür! ,,Fee! , höre ich Jarahs Stimme. ,,Fee bist du da?'' ,,Ja!'' , maunze ich. ,,Ich bin hier! Komm her und befrei mich!'' ,,Hallo, wo bist du?'' ,,Na hier, bist du denn taub?'' Ich schreie, so laut ich kann. ,,Miiiaauuu!'' ,,Ach, im Wohnzimmer steckst - uuuhhh!'' Ich kann sie nicht sehen, aber ich höre, wie Jarah über meine Fäden stolpert und in einen Sessel plumst. ,,Was ist denn hier los?'' , ruft sie entgeistert. Also, sehr gescheite Fragen stellt sie ja nicht grade. Das sieht man doch oder? ,,Miau!'' , rufe ich empört. ,,Komm doch endlich!'' Ich höre, wie meine Freundin sich wieder aufrappelt, und dann sehe ich endlich ihr inzwischen schon vertrautes Gesicht. Sie hat helle Augen und langes helles Haar. Vor ein paar Tagen ist sie zwölf Jahre alt geworden und ich bin ihr Geburtstagsgeschenk. Als sie mich sieht, fängt sie an zu kichern und will garnicht mehr aufhören. ,,Fee, das ist ja das reinste Chaos! Geschieht dir ganz recht, dass du dich verheddert hast!'' Ja, ja, ja, ich weiß auch, dass ich wahrscheinlich ziemlich komisch aussehe, so wie ich da hänge, aber muss man deshalb gleich so blöde kichern. Kann ja schließlich jedem passieren. ,,Jarah, hol mich endlich raus hier!'' , fordere ich sie nachdrücklich auf. ,,Bleib so! Das wird ein tolles Bild!'' Heh, jetzt geht sie einfach weg, ohne mich zu befreien! Das gibt's doch nicht. Puh, da ist sie wieder - mit einem kleinen schwazen Apparat, den sie in meine Richtung hält. Klick, klick, klick. Ich schließe geblendet die Augen, als es auch noch einen grellen Blitz gibt. ,,Was soll denn das?'' , maunze ich empört ,,Ich werde ein Album mit deinen Fotos anlegen und das hier ist ein super Einstieg!'', jubelt Jarah ,,Schon allein damit könnte ich bei einem Fotowettbewerb den ersten Preis gewinnen! Titel: Glückskatze im Pech.'' Stimmt irgendwie. Mit meinem dreifarbigen Fell - Schwarz, braun und weiß - bin ich eine Glückskatze, wenn auch eine, die halt manchmal Pech hat... Na endlich befreit sie mich. Ich atme seufzend auf, als ich auf ihrem Arm sitze. Sie hat kleine, weiche Hände, ihre Finger sind immer mit irgendwas verschmiert. ,,Sieh nur, was du angerichtet hast!'' , fordert sie mich auf und deutet nach unten. Mauja, von hier oben sieht es allerdings interessant aus. Kein Wunder, dass Jarah hingefallen ist. Ich glaube, das kann ich nicht mehr entwirren. ,,Jemand zu Hause?'' , hören wir Jarahs Mutter da von der Haustür her rufen, die gerade ins Schloss fällt. ,,Wir sind hier, Mama'' , antwortet Jarah. ,,Komm mal her und schau dir das hier an.'' ,,Ach du liebe Zeit!'' Die Mutter schlägt die Hände zusammen. ,,Hat dieser kleine Stubentieger etwa schon meine Wolle gefunden?'' ,,Sieht so aus!'' , lacht Jarah. ,,Fee hat so ihre eigenen Ansichten über das Stricken, glaube ich!'' ,,Da brauchen wir eine Schere'' , stellt die Mutter kopfschüttelnd fest. Sie krault mich zwischen den Ohren, das lasse ich mir gern gefallen. ,,Du Racker! Das ziehe ich dir vom Futter ab!'' ,,Wie bitte?'' , maunze ich. Sie lacht. ,,Nur ein Scherz. Aber ich denke, wir werden ein paar Sachen aus deiner Reichweite bringen müssen.'' ,,Ach woher, ich finde es genau richtig so'' , miaue ich. ,,Es ist eine sehr katzengerechte Wohnung!'' Als bald darauf Jarahs Vater heimkommt, ist mein Fadenwirrwarr schon beseitig, aber natürlich wird ihm alles haarklein berichtet. Ich höre mir das nicht noch einmal an, sondern laufe gleich in die Küche. Da duftet es nämlich lecker und nach all der Aufregung habe ich mir einen Happen verdient. ,,Ich kann mir vorstellen, dass du Hunger hast, nach allem, was du angestellt hast.'' , meint Jarah, als ich maunzend um ihre Beine streiche.Sie stellt mir einen Napf mit Katzen-Kinder-Futter hin. Ja was, soll ich etwa so essen? Ohne was drauf? Zum Beispielt einen Sahneklecks, ein paar Krabben, einen Streifen Hühnchenbrust? ,,Me-oww!'' Ich laufe zum Kühlschrank. ,,Mrrrt? Prrt?'' Jarah beobachtet mich. ,,Ach so, du willst wohl was andres?'' ,,Gut erraten! Ein Schälchen Sahne würde schon genügen, ich bin nicht anspruchsvoll!'' ,,Du bist ja reichlich verwöhnt, Mieze'' , lacht Jarahs Mama. ,,Das werden wir dir abgewöhnen müssen!'' ,,Auf keinen Fall'' , protestiere ich. Aber niemand hört auf mich; sie setzen sich einfach an den Tisch. Na schön, dann zeige ich es euch eben: Ich werde diesen Mampf auf gar keinen Fall anrühren. ,,Was gibt's in der Schule?'' , will Jarahs Papa wissen. Komische Frage, schließlich ist er doch selbst dauernt dort. Er ist der Hausmeister und kümmert sich zusammen mit Jarahs Mama darum, dass alles in der Schule reibunglos läuft. ,,Wir bekommen demnächst einen neuen Mitschüler'' , antwotet Jarah. Ihr Vater zieht die Augenbraune hoch. Er ist ein ziemlich großer Mann mit einer Brille auf der Nase. ,,Nachdem das Schuljahr angefangen hat? Das kommt doch nicht so oft vor.'' ,,Ja wir haben uns auch gewundert, aber als wir gefragt haben, war unser Klassenlehrer auf einmal schon beim nächsten Thema und hat uns nicht geantwotet. Vielleicht ist der Neue von seiner alten Schule geflogen, weil er Mist gebaut hat oder so was'' , mutmaßt meine Freundin. ,,Na, da seid ihr jetzt sicher besonders neugierig, oder?'' , vermutet die Mutter. Jarah nickt. Klar, ich zumindest und Frankie von der Schülerzeitung auch. Denn andern ist es ehr egal, solange er Fußball spielen kann,haben sie gesagt.'' ,,Wann wird der neue Schüler kommen?'' ,,Keine Ahnung.'' Jarah hebt die Schultern. ,,Anscheinend weiß das niemand so genau.'' ,,Ihr sollt euch wohl rechtzeitig drauf einstellen'' , überlegt der Vater. ,,Ich weiß ja,dass einem Neuen, der unterm Jahr frisch in die Klasse kommt, das Leben oft nicht leicht gemacht wird. ,,Aber doch nicht bei uns in der Klasse.'' , wiederspricht Jarah. Die Mutter seufzt,als sie sie mit zwei bunten Fingern hochschiebt. ,,Jarah , hast du deine Hände vor dem Essen gewaschen?'' ,,Ja! Echt!'' Jarah betrachtet ihre schwarzen und blau verfärbten Finger und lacht. ,,Aber Tinte geht halt nicht so leicht ab.'' ,,Ich möchte ein einziges Mal erleben, dass du dich nicht voll kleckst!'' , bemerkt die Mutter kopfschüttelnd. ,,Woran liegt das nur?'' ,,Was ist denn so schlimm daran?'' , fragt Jarah mit großen Augen. ,,Nur, weil ich ein Mädchen bin, muss ich immer wie geleckt aussehen? Du solltest mal Frankies Finger sehen, die sind immer schwarz vom Kopierer, und der ist schon sechszehn!'' ,,Jarah arbeitet eben in der Schule gut mit und schreibt alles auf, da kann sowas schon passieren'' , verteidigt ihr Vater sie. ,,Ja, aber es gibt eine Möglichkeit, dem abzuhelfen. Zumindest zu Hause würde das nicht passieren, wenn ich einen Computer hätte!'' Ich merke, dass Jarahs Beine unterm Tisch zappeln. Es ist wohl ein sehnlicher Wunsch - und ein heikles Thema. Wir Katzenkinder werden nämlich auch immer unruhig, wenn's brisant wird. ,,Jarah, das hatten wir doch schon besprochen'' , mahnt die Mutter. Ihre Augen Blitzen auf einmal, da gucke ich lieber nicht direkt hin. ,,Erstens will ich nicht, dass du jetzt schon einen eigenen Computer hast, weil du dann gar nicht mehr nach draußen an die frische Luft gehst, sondern nur noch vor dem Schrim sitzt und irgendwelche Videospiele machst! Zweitens -'' ,,Das ist nicht wahr!'' , unterbricht Jarah. ,,Ich kann damit Hausaufgaben machen '' und -'' ,,- stundenlang im Internet surfen, mach mir doch nichts vor'' , schneidet nun die Mutter ihr das Wort ab. ,,Du bist erst zwölf! Für dich ist es wichtig, die reale Welt kennen zu lernen! Und zweitens, was passiert dann mit dem teuren Fotoapparat? Der bleibt sicher in der ecke liegen und verstaubt.'' ,,Bestimmt nicht!'' , versichert Jarah. ,,Schon allein wegen der Fotos bin ich oft draußen!'' ,,Trotzdem halte ich das jetzt für eine verschwenderte Ausgabe, so ein Computer ist schließlich nicht grade billig. Außerdem hast du Fee, um die du dich kümmern musst - und nicht erst dann, wenn es dir passt!'' Jarah lässt den Kopf sinken; sie zieht einen Flunsch, traut sich aber nichts mehr zu sagen. ,,Was ist mit dir, Fee?'' , wendet die Mutter nun mir zu. Mauweh, jetzt bin ich wohl dran. Da gehe ich lieber zwei Schritte rückwärts. ,,Warum frisst du nicht?'' ,,Na, warum wohl ?'' Ich gucke sie fest an, mit leicht schief gelegtem Kopf. Mal sehen, ob sie von selbst drauf kommt. Doch sie hebt den Zeigefinger. ,,Kleine Miez, damit das klar ist: Es gibt nichts andres! Wenn du nicht frisst, musst du eben hungern!'' ,,Miau! Pah, das möchte ich sehen! Wenn ich fast verhungert bin und vor Schwäche nicht mehr laufen kann, wirst du schon schwach werden, jede Wette'' Ich schüttle mich empört. Fällt mir ja garnicht ein, mich den Menschen anzupassen! Wenn, dann läuft das umgekehrt! Jarahs Mama schaut auf die Uhr und steht auf. ,,Ich muss wieder an die Arbeit. Räumt ihr bitte ab? Bis heute Abend dann.'' Im Vorbeigehen streicht sie Jarah über den Kopf. ,,Sei doch nicht böse, Jarah. So schlimm ist das auch nicht. Du wächst ohnehin viel schneller, als es mir lieb ist.'' ,,Ich find's einfach altmodisch'' , murmelt Jarah. Der Direx und du, ihr passt gut zusammen. Der erzählt auch immer nur, dass früher alles besser war. Heute ist aber halt heute und ich find das gut so.'' Ihrere Mama lächelt. ,,So was in der Art habe ich auch immer zu meinen Eltern gesagt'' , erzählt sie. ,,Aber ich habe schon meine guten Gründe und werde meine Entscheidung nicht ändern.Ob's dir passt oder nicht.'' Sie streichelt Jarahs Wange. Als wir allein sind, schaut Jarah ihren Papa bittend an. ,,Warum sagst du denn nichts?'' Er hebt die Schultern. Weil ich finde, dass deine Mutter Recht hat. Du wirst es abwarten können.'' ,,Also ich finde, Jarah hat Recht!'' , maunze ich von unten. Wir Jungen wissen schon, was gut für uns ist!'' Aber der Papa hört leider nicht auf mich. Er räumt den Tisch ab und macht sich dann auch wieder auf den Weg in die Schule. So das war Kapitel 2 ich hoffe es hat euch gefallen und hoffe das ich ein paar Kommis bekomme^^ Kapitel 3: Kapitel - 3 Mitternachtsparty ----------------------------------------- Hi sorry das es so lange gedauert hat aber jetzt ist Kapitel 3 endlich online ich würde mich über Kommis freuen also dann viel spass beim lesen.^^ Jarah hat immer nach dem Mittagessen zu Hause zu tun; sie muss Hausaufgaben machen. ,,Weißt du, meine Eltern leben manchmal echt hinterm Mond", beschwert sie sich bei mir. ,,Dabei wäre mit Computer so vieles einfacher! Zum Beispiel könnte ich am PC meine Fotos bearbeiten, damit sie in der Schülerzeitung gedruckt werden. Man kann klasse Sachen damit machen, Unschärfen ausgleichen, alles Mögliche retuschieren und so." ,,Ich verstehe nicht, wovon du redest, aber ich finde, du sollst bekommen, was du dir wünscht", miaue ich. ,,Das ist nämlich unser Recht, dass wir Jungen bekommen, was wir wollen, damit wir groß und stark werden!" Dass Mama da manchmal andere Ansicht war und es ganz schön Hiebe gesetzt hat, wenn wir nicht das taten, was sie wollte, lass ich lieber mal weg - wen interessiert das schon? Schließlich ist es doch richtig, seinen eigenen Kopf zu haben, wieso muss man uns da immer Vorschriften machen? Ich lasse mir das in Zukunft jedenfalls nicht mehr gefallen! ,,Mummbrummbll", macht es in meinem Bauch. Er beschwert sich, weil er ganz leer ist, das kennt er gar nicht. Ich habe großen Hunger. Immer wieder schleiche ich um meinen Napf herum. Das Futter riecht ja eigendlich nicht schlecht. Aber es ist eben keine Leckerei mit dabei und darum rühre ich das nicht an, basta! Das muss Jarahs Mama begreifen! ,,Papa könnte ich ja vielleicht überreden", überlegt Jarah laut. ,,Er ist nicht so streng wie Mama und findet es gut, dass ich so gern fotografiere. Frankie findet meine Fotos auch klasse, aber er kann sie so eben nicht in der Schülerzeitung bringen. Und er muss selbst immer seinen ältern Bruder fragen, ob er an den PC darf, weil wir in der Schule für die Schülerzeitung keinen zur Verfügung haben!" Sie seufzt tief. ,,Immer heißt es, ist kein Geld da, ob daheim, bei den anderen oder in der Schule. Immer dasselbe!" ,,Es wird schon", tröste ich sie. Ich klettere auf ihren Schoß und von da auf ihren Schreibtisch. Mit der Pfote tupfe ich auf ihre Hefte. ,,Soll ich dir helfen?" Jarah lacht. Sie nimmt mich auf den Arm und knuddelt mich. ,,Ich glaube, du bist noch ein bisschen klein, um zu helfen! Da musst du erst mal selber zur Schule gehen!" Die Idee finde ich gar nicht schlecht! Am Abend steht mein Futter immer noch unberührt da. Jarahs Mama erklärt mir, dass sich aber nichts ändern wird: Ich muss dieses Futter fressen oder es gibt garnichts. Was ist denn schon dabei, noch so ein kleines Sahnekleckschen draufzutun? Ich verstehe nicht, warum sie sich so anstellt. Ich bleibe jedenfalls auch stur, obwohl mein armer Bauch ganz erbärmlich knurrt. Das wollen wir doch mal sehen, wer hier seinen Willen durchsetzt! ,,Aber Mama, Fee muss doch fressen !", sagt Jarah besorgt. ,,Ihr Bauch ist schon ganz eingefallen!" Ich merke, dass sie Richtung Kühlschrank geht, bin wie der Blitz bei ihr und streiche um ihre Beine. ,,Sie legt es nur darauf an, ihr Köpfchen durchzusetzten", erwiedert die Mutter und deutet auf mich. ,,Siehst du, wie sie bettelt? Solche Sachen lassen wir gar nicht erst einreißen!" ,,Und wenn sie verhungert?" Ja genau! Und wenn ich verhungere? Hm? Wir schauen beide die Mutter streng an. Die lacht. Kein gesundes Tier verhungert freiwillig. Jarah. Schon gar kein Jungtier!" Jarah zieht sich vom Kühlschrank zurück. Ja, was? Hat sie denn gar nichts zu melden? Und was ist mit ihrem Papa? Auffordernd umschmeichle ich ihn, schnurre und tupfe seine Finger an. ,,Tut mir Leid, Miezlein",sagt er zu mir. ,,Aber in diesem Fall habe ich nichts zu sagen." ,,Mensch, wann hast du denn überhaupt was zu sagen?" Das ist ja wie bei meiner Mama da hatte auch kein Kater was zu melden, und wenn er noch so groß und viel stärker war als sie! Das ist ja schon fast wie ein Hundeleben, wie Mama immer zu sagen pflegte! Ziemlich sauer verziehe ich mich. Aber ich gebe nicht nach! Ich bin soooo schrecklich müde. Bei Jarah ist es sehr gemütlich, aber in meinem Bäuchlein rumort es so arg, dass ich einfach nicht einschlafen kann. Es hilft nichts, ich muss was fressen, sonst kann ich morgen keine Kralle mehr heben. Ich tapse im Dunkeln in die Küche - und fahre zu Tode erschrocken zusammen, als plötzlich etwas leise klirrt. ,,Miau?" Ich mache einen Satz in die Luft. Da macht sich doch jemand am Kühlschrank zu schaffen! ,,Psst, psst", höre ich eine leise, tiefe Stimme. Es ist Jarahs Papa! ,,Weck um Himmels willen niemanden auf!" ,,Oho", erwidere ich, ,,du bist also heimlich hier?" Ich streiche ihm um die Beine und maunze zu ihm hinauf. ,,Wenn du mir was gibst,werde ich dich nicht verpetzen", schlage ich vor. Er guckt zu mir runter. Dann seufzt er. ,,Du kannst auch nicht schlafen, gell? Armes Kerlchen, dir muss ja der Magen erbärmlich knurren. Na komm, ich geb dir was." Er öffnet den Kühlschrank und holt etwas heraus, ich kann es nicht erkennen. Er schnippelt es klein und legt es in meinem Napf. Mit hoch aufgestelltem Schwanz laufe ich zum Napf und schnuppere hinein. Schinken - köstlich! Ich falle nur so über die Schüssel her. Anschließend bin ich so voll, dass mein Bauch kugelrund ist und ich kaum noch laufen kann. Zufieden lecke ich meine Schnauze, putze mich, streiche noch mal um die Beine von Jarahs Papa und bedanke mich artig. Er weiß eben, wie man eine Katze behandeln muss! ,,Kleiner Stubentieger", murmelt er. ,,Wer kann dir schon wiederstehen." Er streichelt mich. ,,Aber jetzt gehe ich lieber wieder ins Bett..." Ich walze ebenfalls zu Jarahs Zimmer zurück und klettere mühsam aufs Bett. Dann ringle ich mich selig schnurrend zusammen und schlafe gleich ein. ,,Aha", stellt Jarahs Mama morgens fest. ,,Da war wohl doch jemand hungrig heute Nacht!" Sie zeigt auf meinen sauber ausgeleckten Napf. Verschwörerisch zwinkere ich Jarahs Papa zu. Das bleibt unser Geheimnis - von mir aus kann es so auch weitergehen. Hauptsache, ich bekomme, was ich will! Jarahs Mama stellt mir eine kleine Schüssel mit Katzenmilch hin, lecker! Aber ich stürtze mich natürlich nicht gleich drauf, sondern streife erst einmal hoch erhobenen Hauptes durch die Küche. Ich tue so, als würde ich mich für meine Milch gar nicht interessieren. Wenn ich mich jetzt gierig zeige, hat die Mama nämlich gewonnen. ,,Aber Fee!", ruft Jarah auf einmal mit verhaltenem Lachen. Ich schaue zu ihr. ,,Was ist denn?" Platsch!, landet meine linke Voderpfote in der Milchschüssel. Ich rutsche aus und falle hin und die Schüssel kippt über mich. Brr! Die ganze Milch läuft über meinen Kopf und die Ohren, ekelhaft! Ich miaue empört, schüttle mich und fange sofort an mich zu putzen. Jarah lacht lauthals. ,,Das ist deine Schuld!", werfe ich ihr vor. ,,Du hast mich abgelenkt und jetzt lachst du auch noch." ,,Wer den Kopf hoch trägt, sieht nicht, wohin er läuft!", gibt Jarah weise von sich. ,,Desshalb habe ich dich doch gerufen, kleiner Sturkopf!" Nach dem Frühstück werde ich allein gelassen, dabei würde ich Jarah so gern in die Schule begleiten. Vielleicht kann ich dort auch was lernen, so wie meine Freundin? Womöglich sind dort auch andere Katzen. Aber zuerst mal muss ich hier rauskommen, die Türen sind nämlich alle zu. Denkt denn niemand an mich kleine Katze? Oder haben sie Angst, dass ich weglaufe? Nicht mal die Fenster sind gekippt ... na, das ist sicher auch besser so. Das könnte nämlich ganz schön gefährlich für mich werden, wenn ich abrutsche und in dem Spalt hängen bleibe. Halt, da im Bad ist ja das Fenster ganz offen! Es ist zwar nur ein kleines Fenster mit einem Gitter davor, aber ich passeda leicht durch. Nur raufkommen muss ich ... verflixt, dieseFliesen sind ganz schön glatt. Also, zuerst auf die Toilette, von da aufs Waschbecken ... miaa, eine ganz schön wacklige Angelegenheit! Plums, unten bin ich. Hat nicht wehgetan, aber schütteln muss ich mich trotzdem.Bestimmt schaffe ich es, wenn ich schnell bin. Von hier unten ist es gar nicht leicht abzuschätzen. Also, Anlauf ... und oben bin ich! Miju, ich hab's geschaft! Jetzt noch flink durch das Gitter geflutscht und dann bin ich draußen. Hui, von hier geht es ganz schön tief runter! Ich hangle mich erst mal an der Wand lang ... ups, schon wieder abgerutscht und auf dem Hintern gelandet. Autsch, jetzt hat's mir den Schwanz eingezwängt! Na, Hauptsache, ich bin unten oder? Nachdenklich schaue ich hoch. Zurück schaffe ich den Weg keinesfalls mehr, aber das ist jetzt auch quiekegal. Ich will mich ja auch umsehen! Einmal ums Haus ... da ist ein Zaun, durch den ich ganz leicht schlüpfen kann, und dahinter liegt ein Garten! Da tobe ich erst mal rum. Ich hasche nach allen Fliegen, die sich unvorsichtigerweise in meine Nähe wagen, und nach Schmetterlingen, die vor lauter Liebesglück herumtraumeln und nichts bemerken. Das Gras ist herrlich weich und so hoch, dass ich mich gut darin verstecken kann. Ich schnuppere alles ab, ob ich nicht ein Mauseloch finde. Der Blütenstaub der vielen Blumen bringt mich aber so zum Niesen, dass bestimmt sämtliche Mäuse in der Umgebung gewarnt sind. Trotzdem lege ich mich auf die Lauer, man weiß ja nie ... Uah, bin ich müde, nach der langen Rumtoberei brauch ich erst mal ein Nickerchen. Anscheinend habe ich ganz schön lange geschlafen, denn als ich aufwache, höre ich Jarah kommen. ,,Miau! Endlich bist du wieder da!" Ich renne ihr entgegen, als sie die Terassentür aufmacht. Sie ist ganz schön blass und ihre Augen sind feucht. Die fangen aber gleich wieder an zu strahlen, als sie mich sieht. ,,Fee, du hast mir so einen Schreck eingejagt!" Sie nimmt mich auf den Arm und knutscht mich regelrecht ab, pfuibäh, man kann's auch übertreiben! ,,Wie bist du denn nur rausgekommen?" ,,Na durchs Badfenster. Und dann war ich die ganze Zeit im Garten, toll ist es hier!" ,,Bist du mit meinem von uns Rausgewitscht? Das sollt du doch nicht, du bist noch zu klein!" ,,Ach was, für den Garten bin ich groß genug!" Ich tupfe mit der Pfote an ihre Nase. Jarah muss heftig niesen und lacht. Später beim Mittagessen erzählt Jarah ihren Eltern, dass ich ausgebüchst bin. Sie hat das offene Fenster entdeckt. ,,So schlimm ist das nicht", beruhigt ihr Vater sie. ,,Hier gibt es ja kein Straßenverkehr, erst weiter vorn bei der Schule. Und bis dorthin wird Fee genug entdecken können, sodass sie bestimmt nicht weiter geht." ,,Aber sollten wir nicht warten, bis sie größer ist?, meint Jarah. Ich will nicht, dass sie wegläuft." He, bin ich ein Kater? Die sind nämlich immer unterwegs. Aber ich habe hier mein festes Zuhause und meine Freundin. Und solange ich regelmäßig leckeres Futter bekomme, bin ich sicher nicht auf der Suche nach einer anderen Familie. Ein bisschen Vertrauen muss du schon haben, Jarah! ,,Das wird sie schon nicht." Ihr Papa kennt sich aus! ,, Ich habe eine Idde: Wir könnten neben der Verandertür eine Katzenklappe einbauen. Dann kann Fee immer rein und raus, wie wie will." ,,Aber kommen da nicht auch Mäuse rein?" Jarahs Mama schüttelt sich. ,,Wir wollen doch hoffen, dass Fee die fängt", lacht Papa. Jarah schaut mich zweifelnd an. ,,Und du läufst bestimmt nicht weg?" Ich laufe zu meinem Napf und gucke hinein; er ist im Augenblick leer. Dann schnurre ich um Jarahs Beine. Das sollte sie eigendlich verstehen! Jarahs Mama lacht. ,,Fee meint, dass sie so lange bei uns bleibt, wie es nach ihrem Kopf geht!" Sie öffnet den Kühlschrank und holt eine Scheibe Schinken raus. Na bitte, es geht doch. Schon nach einem Tag hat sie aufgegeben mich zu erziehen! Kapitel 4: Kapitel - 4 Beruf Schulkatze --------------------------------------- Hi so ich war mal fleissig und habe Kapitel 4 schon geschrieben viel spass beim lesen Die Tage vergehen schnell und ich wachse genauso schnell heran. Die Katzenklappe ist inzwischen fertig und ich kann draußen herumstromern, wie es mir gefählt. Das mache ich aber nur, wenn niemand da ist. Ansonsten bin ich nämlich am liebsten bei Jarah, wir spielen oder schmusen. Ich bin ihr liebstes Fotomodell, und das gefällt mir inzwischen ganz gut. Ihre Freundin Monika kenne ich auch schon ziemlich gut, sie findet die Bilder von mir ,,süß und toll", denn ,,Fee ist ja ein richtiges Naturtalent". Das hört man doch gern! Monika ist dunkelhaarig und ihr Mund steht nie still, ich weiß gar nicht, was sie immer alles zu erzählen hat. Meistens reden die beiden über andere Mädchen, mit denen sie in die Schule gehen, und manchmal auch über Jungs, die sie abwechselnd ,,doof" oder ,,süß" finden. Die beiden machen mich noch neugieriger auf die Schule. Dort muss es ja wahnsinnig spannend sein. Desshalb mache ich mich einfach auf eigene Faust auf die Reise. Ich kenne ja die Richtung, in die Jarah immer geht; einmal um das Haus rum, am Garten vorbei. Wenn ich auf den Zaun klettere, kann ich in nicht allzu weiter Entfernung ein rotes Gebäude mit vielen Fenstern entdecken, das ziemlich groß ist, mit mehreren Stockwerken und zwei Anbauten. Es wirkt alt und macht einen etwas dünstern Eindruck, aber Jarah hat keine Angst dorthin zu gehen. Nur, wenn sie irgendeine Klassenarbeit schreiben muss, zappelt sie beim Frühstück in der Küche herum und bringt ihr Brot nicht runter. Mittags kommt sie dann immer sehr erleichtert heim, und ihre Ellbogen sind mit Tinte oder Farbstift verkleckst. Vor dem Gebäude liegt ein großer, umzäunter Hof, auf dem sich in der Pause ein Haufen Schüler rumtreibt und so viel Krach macht, wie es nur irgend geht. Also, heute packe ich es! Kurtz entschlossen springe ich vom Zaun auf die andere Seite und tapse Richtung Hof. Der Maschendraht ist kein Hindernis für mich, unten ist nämlich ein Spalt zwischen Erde und Zaun, durch den ich mich leicht quetschen kann. Momentan ist es sehr ruhig, niemand ist zu sehen. Das ist prima, dann falle ich nicht gleich auf. Ein wenig beklommen bin ich schon, so ganz allein über den großen Hof zu laufen. Aber ganz außen herum, in der Deckung an der Mauer entlang, ist mir zu weit, da bin ich ja müde, bevor ich angekommen bin. Immer wieder schaue ich mich nervös um. Plötzlich fällt ein Schatten auf mich, weia, was ist das? Erst nach einer Weile löst sich meine Starre und ich wage es, nach oben zu schauen. Ach so, ein paar Schwarzröcke! Diese Flattervögel tun mir nichts, für die bin ich schon zu groß. Die große gläserene Eingangstür ist offen. Auf der Schwelle bleibe ich stehen, das Herz schlägt mir bis zum Hals. Hoffentlich verlaufe ich mich nicht. Und hoffentlich sind da drin nette Menschen. Und bitte keine Hunde! Jetzt oder nie! Entschlossen trete ich vom Licht in die Dunkelheit. Meine geschlitzten Pupillen gewöhnen sich aber sehr schnell daran, aus schmalen senkrechten Strichen werden große runde Kreise.Ein aufregender Duft weht um meine Nase: nach altem Holz, feuchtem Gestein, nach vielen Menschen und ein wenig nach muffigen Socken. Ich bin genau in der Mitte von einem Gang; trotz der vielen Fenster wirft die Sonne nur diffuse, schräge Lichtstrahlen herein, in die Staubfünkchen tanzen. Ich fahre zusammen und drücke mich an eine Bank, als ich von Ferne Türenschlagen und klappernde Absätze auf Treppen höre. Jemand hustet, ein paar wispernde Stimmen unterhalten sich. Merkwürdig, draußen schreien sich alle die Kehle heraus, aber hier drin ist es richtig unheimlich still. In welche Richtung soll ich nun gehen? Von links habe ich eine Spur Küchenduft aufgefangen, vielleicht gibt es da was zu essen? Am besten schaue ich mich da mal um. Am Ende des Ganges führt eine Treppe rauf und eine runter. Der Küchenduft kommt von unten - also runter. Es sind ein Haufen Stufen und ziemlich hohe. Ich bin ziemlich erledigt, als ich unten ankomme. Wenn ich ausgewachsen bin, schaffe ich es bestimmt besser, aber jetzt muss ich erst mal verschnaufen. In dem Moment ertönt eine Schrille Glocke, die mir alle Haare zu Berge stehen lässt. Mit einem Knall fliegt die große Tür genau vor mir auf und Schüler stürmen mit lautem Geschrei heraus. Und nicht nur hier, die ganze Schule ist plötzlich erwacht. Der Krach schmertzt genauso in meinen Ohren wie die Stille vorher. ,,Me-ouw!" Ich springe zur Seite; in dem Gewimmel um mich herum wäre ich beinahe zertreten worden. ,,Ja, wer bist du denn?" Eine hüpsche schlanke Frau steht aufeinmal vor mir, bückt sich und nimmt mich hoch. ,,Na, dein Herzchen rast ja!" Kein Wunder, hier ist man ja seines Lebens nicht mehr sicher! ,,Du bist ja eine Hüpsche, eine dreifarbige Glückskatze! Und ein Halsband hast du auch um!" Ja, das hat Jarah mir verpasst, seit ich die Klappe benutzen kann. Falls ich mich verlaufe, ist ihre Adresse in einem Anhänger untergebracht. Damit jeder weiß, bei welcher Familie ich lebe. Die Frau untersucht mein Namensschild und dreht sich um. ,,Jarah, schau mal, wer hier ist! Besuch für dich!" Jarah! Ich zapple und miaue, damit ich zu ihr kann. Erleichtert schmiege ich mich an sie. ,,Fee, wie kommst du denn hierher?" Jarah macht ein ganz entgeistertes Gesicht. ,,Sie hat dich wohl gesucht", meint die Frau. Eigendlich habe ich die Küche gesucht. Die Begenung mit Jarah ist Zufall, aber darüber bin ich dankbar, denn dieses Gerenne und die plötzliche Hetze mag ich gar nicht. Ich bin eben doch eine Glückskatze, dass ich mich im rechten Moment habe retten lassen! ,,Tut mir Leid, Frau Jansen, soll ich sie schnell heimbringen?", entschuldigt sich Jarah für mich. ,,Warum, lass sie doch hier, dass passt doch", setzt dir Lehrerin zu einem Vorschlag an. ,,In der zweiten Stunde können wir gleich Anschauungsunterricht machen, immerhin nehmen wir in Bio ja gerade die Säugetiere durch!" Ich schaue zu Jarah hoch. ,,Miau! Aber vorher will ich was zu futtern!" Jarahs Klassenkamaraden staunen gar nicht schlecht, als sie nach der Pause plötzlich mit mir im Arm an der Tafel steht und mich vorstellt: ,,Das ist meine Glückskatze Fee, sie ist vier Monate alt und damit fast ausgewachsen." Die Lehrerin erzählt anschließend eine Menge über mich und ich höre gespannt zu. Manches weiß ich von Mama, aber nicht alles. Ich finde das so interessant, dass ich mich entschließe, von nun an häufiger in den Unterricht zu gehen. Da kann ich viel lernen! Jarahs Klassenkamaraden hören aber nur mit halbem Ohr zu, sie wollen mich nämlich alle mal knuddeln. Von Hand zu Hand werde ich gereicht, bis mein Fell ganz abgegriffelt ist. Mir ist wirr im Kopf von den vielen Namen, denn alle haben sich mir vorgestellt. Monika kannte ich ja schon und Mary-Kate und Ashely auch; sie sind Zwillinge und haben rotes gefärbtes Haar. Da bin ich froh, als ich endlich auf Jarahs Tisch sitze und mich putzen kann. Natürlich interessiert alle, wie ich das mache, und gucken mir dabei zu; aber ich lasse mich nicht stören. Frau Jansen fällt auch zu meiner Fellpflege eine Menge ein; allmählich schwirrt mir der Kopf. Und das müssen die Menschenkinder stundenlang aushalten? Bewundernswert! Ziemlich schnell ist die Stunde zu Ende und die schrille Glocke ertönt wieder. Ich zucke zusammen, nur allmählich gewöhne ich mich daran. ,,Fee, ich muss dich jetzt schnell heimbrigen ", meint Jarah. Ihre Kamaraden, allen voran Mary-Kate, prodestieren aber lautstark. ,,Kommt gar nicht infrage! Das ist jetzt unsere Schulkatze!" ,,Aber der Konrad erlaubt das doch nie", meint Jarah zweifelnd. ,,Und dann gibt's wieder'nen Eintrag und grad in Mathe stehe ich ja eh nicht so gut da ..." ,,Das wollen wir doch mal sehen!", ruft Monika ernergisch. ,,Fee ist so brav, da kann er gar nicht Nein sagen!" Und so werde ich aus dem Biologieraum mit ins Klassenzimmer geschleppt, ganz auf die andere Seite der Schule und zwei Stockwerke hoch. Das Zimmer riecht nach altem Holz, abgestandener Luft,Schweiß und Gerüchen, die ich nicht kenne. Wir werden schon von einem großen, dünnen Mann erwartet, der wirklich streng aussieht. Er staunt nicht schlecht über mich. Um Jarah keinen Ärger zu machen, umschmeichle ich schnurrend seine Hand und ringle mich auf seinem Schoß zusammen.,,Also ... du fühlst dich anscheinend ganz wohl ...aber das geht doch nicht ...", murmelt Herr Konrad. So übel ist er gar nicht, glaube ich. Er scheint sogar ein bisschen Angst zu haben, dass ich zerbrechlich bin. ,,Nur ausnahmsweise!", bettelt Ashely. ,,Bis Jarah sie heimgebracht hat, ist ja die Stunde um!" Vorsichtig streichelt er mich. ,,Na ja, in Ordnung ... aber nur, wenn ihr alle bei der Sache bleibt und Fee keinen Ärger macht!" ,,Jaaaaa ..." Alle jubeln begeistert. Ich mache es mir auf Jarahs Schoß gemütlich; ein kleines Nickerchen kann jetzt nicht schaden! Bis wir dann mittags heimkommen, ist mein Auftritt als Schulkatze schon überall bekannt. Ich lerne Frankie kennen, den Jarah oft erwähnt, weil er die Schülerzeitung macht. Er hat schwarte Haare und ist schlank. Wie Jarah erzählt hat, sind seine Finger schwarz und er macht einen zerstreuten Eindruck. Das täuscht aber. Ich merke, dass er trotz seines unsteten Blickes alles um sich herum sehr genau beobachtet. Vielleicht ist das seine Masche, um nicht beachtet zu werden. So machen wir Katzen das auch, wenn die Beute uns beim Anschleichen bemerkt. Wir gucken in der Gegend rum und tun so, als wären wir mit was ganz anderem beschäftigt und kein bisschen hungrig. Und wenn unsere Beute sich dann wieder entspannt und der Futtersuche zuwendet, packen wir zu! Frankie verspricht einen Artikel über mich zu schreiben. Dann stehe ich in der Zeitung! Auch Jarahs Eltern wissen schon Bescheid. ,,Na, heute war ja einiges los", begrüßt uns die Mutter. ,,Ja, Fee muss mir nachgelaufen sein", berichtet Jarah. Sie hat allen total gut gefallen, auch den Lehrern. Niemand hat was dagegen, wenn sie in der Schule rumläuft." ,,Na, ich weiß nicht", zweifelt die Mutter, ,,wenn jeder sein Haustier mitbringt ..." ,,Aber Mama, Fee ist doch die Hausmeisterkatze, das ist was ganz anderes! Sie gehört doch zur Schule ... irgendwie. Im Kreutergarten gibt's schließlich auch Kaninchen !" ,,Aber die laufen nicht frei rum." Ich sitze still dabei und denke an meinen Teil. Die können nämlich reden, so viel sie wollen. Noch niemand hat eine Katze von irgendetwas abhalten können, das ist unbedingt tun will! Das bedeutet: Ich werde in jedem Fall wieder in die Schule gehen - so oft ich Lust drauf habe! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)