Es ist meine Schuld !!! von abgemeldet (It's my fault !!! Eine abgeschlossene Geschichte über den steinigen Weg zur großen Liebe.) ================================================================================ Kapitel 18: Der Anfang eines neuen Lebens ----------------------------------------- Der Anfang eines neuen Lebens Dieses Kapitel ist das dritt letzte was heißen soll dass danach nur noch zwei Kapitel kommen. Die letzten beiden Kapitel sind schon fertig und ich werde sie nach und nach ins Internet bringen. Langsam geht es dem Ende meiner ff zu und jetzt entscheidet sich ob es ein Drama oder eine Geschichte mit Happy End wird. Dieses Kapitel widme ich den Kommi Schreibern des letzten Kapitels. Ich möchte mich für eure so lieben Kommis bedanken, vor allem weil sie dieses Mal so extrem lang geworden sind und so lieb. Dieses Kapitel widme ich also: marronkaiba Seth_chan SixMe Aiko_chani DarkEye Ivon Hitomi22 Anigirl Animanien Ayame88 Fire__Angel san79 keara-chan -.- ****************************************************************** -.- Entscheide dich zwischen mir und Laila. Wer ist dir wichtiger," die letzten zwei Sätze hingen für einen Augenblick mit einem grausamen Widerhall in der eiskalten Luft. Selbst der Himmel schien erschrocken über so eine Forderung, denn er hatte aufgehört seine kleinen, weißen Kristalle auf die Erde zu schicken .Blaue Augen blickten in diesem Moment zu Laila, die noch immer in Setos Armen lag. Doch Laila kam es vor als wäre sie noch nie weiter weg von Seto gewesen. -.- ****************************************************************** -.- Seine blauen Augen blickten durch sie hindurch und sie kam sich vor als hätte er sie auf einmal vergessen. Sanft berührte Laila Seto an der Schulter und brachte ihn damit zurück in die Realität. Doch schon gleich danach bereute Laila ihre Tat. Denn in Setos Augen konnte sie sehen wie verzweifelt er war. Er sollte sich zwischen Laila, dem Mädchen das er gerade erst begann kennen zu lernen, und Mokuba , seinem einzigen vertrauten Menschen, entscheiden. Eine grausamere Forderung hätte es nicht geben können. Eine Entscheidung zwischen zwei Menschen zu treffen, die an verschiedenen Plätzen in seinem Herzen lebten, und von denen beiden er sich nicht trennen gewillt war. Laila konnte förmlich sehen wie sehr Seto mit sich rang. Sein Blick glitt immer wieder zwischen ihr und Mokuba hin und her. Eigentlich hatte die Braunhaarige damit gerechnet das Seto sich sofort für Mokuba entscheiden würde. Immerhin war er seine Familie und sie nur ein störender Zusatz ohne den er zuvor auch klar gekommen war. Sie wusste nicht warum er zögerte. Sie wollte es nicht wissen. Wollte ihn auch nicht gehen lassen. Um keinen Preis der Welt, wollte sie die einzige Person verlieren die sie verstand und der sie vertrauen konnte und doch nahmen die nächsten Worte ihr die Entscheidung ab. "Seto was zögerst du. Ich meine ich... ich bin doch dein Bruder." Mokuba. Gequält blickte Seto zum blauen Himmel auf. Wie konnte sein Bruder so eine Entscheidung von ihm verlangen? Er wusste nicht weiter. Wie zum Teufel noch mal sollte er auch so etwas entscheiden können? Hätte ihm vor einem Monat gesagt das er sich nicht zwischen Mokuba und einer Frau entscheiden können würde, hätte er diese Person für verrückt gehalten. Doch jetzt war es etwas anderes. Er hatte sich geöffnet und fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben richtig befreit. Mokuba war sein kleiner Bruder und er war sein ein und alles. Er liebte ihn, wie man einen Bruder nur lieben konnte. Aber Mokuba war ein Kind und er hatte Setos Entscheidungen nie verstanden. Mokuba war viel zu sehr mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigt als das er sich um Setos Probleme hätte kümmern können. Laila hörte ihm auf eine Weise zu, die ihm bis jetzt fremd gewesen waren. Ihre klugen, braunen Augen blickten ihn dabei unablässig an und er hatte das Gefühl verstanden zu werden. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er sich so zerrissen gefühlt. Er wünschte sich nichts sehnlichster als das ihm jemand diese Entscheidung abnehmen würde. Sein Wunsch sollte in Erfüllung gehen, doch zu welchem Preis? Die Wärme, die von Laila ausging, verschwand plötzlich. Zierliche Hände drückten sich von seiner Brust ab und weg von ihm. Braune Augen blickten gequält auf. Stumme Tränen rannen Lailas Wangen hinunter. Sie hatte ihre Entscheidung gefällt. Habe dein Herz zum Schmelzen gebracht... [i/] Ihre Beine zitterten. Sie fühlte sich so unendlich schwach. Wollte wieder zurück in die schützenden Arme ihrer großen Liebe. Aber sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Laila konnte es nicht ertragen, Seto so leiden zu sehen. Ich zerbreche an meinen Gefühlen für dich, doch ich rette dafür etwas viel wichtigeres.... [i/] Unzählige Tränen rannen über Lailas Wangen. Langsam ging sie einige Schritte zurück nur um dann den Mantel fester um sich wickeln. Ihr Atem ging schneller und sie spürte wie ihr Körper zusammen zu brechen drohte. Alles in ihr sagte ihr das es falsch war was sie tun wollte. Ich rette dafür dich... [i/] "Seto, ich werde gehen." Überrascht weiteten sich blaue Augen. Scharf zog Seto die kalte Luft zwischen seinen schmalen Lippen ein. Er hatte die Worte verstanden und doch weigerte er sich die Konsequenzen aus diesem Satz zu sehen. Doch von Sekunde zu Sekunde wurde es klarer. Er hatte Laila verloren. Und auch Mokuba wurde in diesen Sekunden etwas klar. So sehr er Seto auch als Bruder liebte und so sehr er auch auf diesen angewiesen war, gerade in diesem Moment hatte er dessen Vertrauen verloren. "Mokuba braucht dich Seto und ich bin nur ein zusätzlicher Ballast für dich. Es ist besser wenn ich gehe," die Tränen in ihren Augen straften Lailas Worten Lügen. Aber sie hatte keine Wahl. Ihre Entscheidung stand fest. Sie wollte nicht das Seto seine Familie für sie verlies. Sie wusste wie es ohne Familie war und sie wollte auf gar keinen Fall das Seto das selbe durchmachen musste. Aber der Hauptgrund für ihre Entscheidung war, das sie Seto nicht leiden sehen wollte. Er hatte für sie gelitten. Hatte sich verprügeln lassen um sie zu schützen. Hatte ihr seine Nähe angeboten und Er hatte sie für eine kurze Zeit zum glücklichsten Menschen auf Erden gemacht. Es war das wenigste was sie tun konnte und wenn es nur diese Entscheidung war die sie ihm ab nahm. Laila wollte sich nicht anmaßen seine Gefühle zu kennen und doch glaubte sie in seinem Blick gesehen zu haben, wie schwer es ihm gefallen war überhaupt an diese Entscheidung zu denken. Noch einmal blickte sie in diese wunderschönen blauen Augen. Stumm formten ihre Lippen drei Worte zum Abschied. Ich liebe dich [i/] Dann lies sie einen verwirrten Seto zurück, eilte an Mokuba vorbei ohne ihn eines Blickes zu würdigen und ging auf die Villa der Kaiba Brüder zu. Sie wollte nur noch ihre Sachen packen und dann von Mokuba und ... Seto ... verschwinden. Ein Abschied für immer. ****** ****** ****** Seto blieb allein im kalten Wintermittag stehen. Er nahm nichts wahr. Weder den kalten Schnee, der langsam durch seine Schuhe sickerte, noch Mokuba, seinen kleinen Bruder, der zögerlich auf ihn zukam. Eine kleine Hand zupfte an seinem schwarzen Pullover und lenkte Setos Aufmerksamkeit auf diese Person. Mokuba. Eine Person, die immer für ihn dagewesen war. Sein einziger Halt und sein Lebenssinn. Ein Mensch, der Fehler machte wie jeder andere. Hatte er doch ohne es zu bemerken Seto gerade etwas wertvolles gestohlen. Und doch blieb er Setos kleiner Bruder, der wie niemand anderes auf der Welt von ihm abhängig war außer vielleicht ... Laila ... Eine Welle des Schmerze erfasste ihn plötzlich mit solcher Gewalt das er erschrocken auf keuchte. Erst jetzt wurde ihm bewusst das Laila für ihn verloren war ... für immer ... Sie hätte für ihn entschieden um ihm zu helfen. Plötzlich war er zu müde um noch zu stehen, zu denken und zu leben. Wie von selbst strich seine Hand kurz durch Mokubas schwarzes Haar und dann wandte er sich mit einem Seufzer von seiner Villa ab und ging den Weg zurück den er vor kurzem noch mit Laila zusammen gegangen war. Er wollte nur noch weg. Noch nie hatte er solche Schmerzen gefühlt. Liebe war ein starkes Gefühl. Ja. Aber sie konnte auch so unendlich viel Schmerz bereiten. ****** ****** ****** Mokubas Augen füllten sich mit Tränen als er seinem Bruder hinterher blickte, der das Gelände seiner Villa verlies. Ihm wurde klar, dass er Seto indem Moment verloren hatte, wo Laila Seto für ihn aufgegeben hatte. Verdammt, er verstand sich ja selbst nicht. Warum hatte er diese Forderung an Seto gestellt? Aus Eifersucht? Ja, zum Teil. Er wollte seinen Bruder nicht teilen unter gar keinen Umständen. Als er gehört hatte das Seto sich frei genommen hatte nur um mit Laila zu einer "Veranstaltung" zu gehen, war etwas in ihm erwacht das er früher gut verborgen hatte. Egoismus. Aus reiner Selbstsucht hatte er Seto von Laila getrennt. Er hatte weder an Seto gedacht noch an Laila. Das einzige was gezählt hatte, waren seine verletzten Gefühle gewesen. Er wollte Seto für sich allein. Und auch wenn er das jetzt einsah, änderte das nichts an seiner Einstellung. Diese wenigen Minuten in denen Seto Zeit hatte zu entscheiden und es nicht getan hatte, hatten sich tief in seine Seele eingebrannt. Sein großer Bruder hatte nicht gewusst wer ihm wichtiger war und das verletzte ihn. Es nährte seinen tiefen Hass den er auf einmal gegen Laila empfand. Alles war ihre Schuld. Sie hätte es verhindern müssen das Dave, sein neuer Freund, mit ihm gestritten hatte und sie hätte verhindern müssen das Seto sie küsste. Es war alles ihre Schuld. Und doch rannen unzählige Tränen über seine Wange. Er fühlte sich schuldig und er sah noch genau Lailas verletzten und geschockten Gesichtsausdruck vor sich. Einsam kauerte er sich in den kalten Schnee und seine Tränen hinter liesen feuchte Flecken auf diesem. "Seto, Bruder, ich brauche dich," schluchzte Mokuba leise, ehe er sich ganz in den Schnee legte und gepeinigt die Augen schloss. ****** ****** ****** Wie ihm Schlaf ging Laila die Treppe nach oben, fühlte das glatte Holzgeländer unter ihren Fingern, sah die fragenden Blicke der Bediensten und doch war alles so unecht. Sie hatte gerade den Weg der Einsamkeit eingeschlagen und erst nach und nach wurde ihr klar was das für sie bedeutete. Sie würde Seto nie wieder sehen, nie wieder dessen Lippen berühren und nie wieder seinen warmen Körper an ihrem spüren. Erneut spürte sie wie ihre Seele sich vor Pein zusammen zog. Sie hatte solche Angst allein durchs Leben zu gehen und doch blieb ihr jetzt nichts anderes übrig. Gedankenverloren öffnete sie die Tür ihres Zimmers und für einen Moment fühlte sie sich in die Zeit zurück versetzt. Es war als würde sie dieses Zimmer zum ersten Mal sehen. Damals als sie nur Mokubas Kindermädchen gewesen war und unglaublich viel Angst vor ihrem Chef gehabt hatte. Da hatten sie noch andere Schmerzen beschäftigt. Doch in einem gewissen Sinn hatte sich für sie nichts verändert. Die Einsamkeit war geblieben und der Schmerz einen geliebten Menschen verloren zu haben auch. Und doch wollte sie es dieses Mal besser machen. Sie war stärker geworden und wenn Seto auch nicht bei ihr war so lebte er doch in ihr weiter. Mit einer neu gefassten Kraft begann sie ihre Kleidung aus dem Schrank zu räumen wobei sie darauf bedacht war nicht schon wieder in schmerzvollen Erinnerungen ab zu driften. Als sie ihre Kleidung aus dem Schrank auf ihrem Bett ausgeräumt hatte, bat sie eines der Hausmädchen ihr doch bitte einen Koffer zu bringen. Wie ein Roboter räumte sie Powerful's Sachen zusammen und setzte die kleine Katze in den Käfig, den sie einst extra für den Transport für Powerful gekauft hatte. Ordentlich räumte sie ihre Kleidung in den Koffer und entfernte alle Beweise ihre Anwesenheit säuberlich bis das Zimmer aussah als hätte sie hier nie gewohnt. Noch einmal warf sie einen Blick auf das große Bett und musste gequält lächeln als sie daran dachte wie wenig sie es doch benutzt hatte, ehe sie diesem Zuhause den Rücken zu kehrte und mit Powerful in der einen und dem Koffer in der anderen die Treppe hinunterging. Das sie noch immer Setos Mantel trug viel ihr nicht auf zu sehr war sie darauf bedacht ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Wie immer war James mit der Limousine bereit und wartete darauf sie irgendwohin zu fahren. Einen Moment war Laila unentschlossen ob sie in die schwarze Limousine einsteigen sollte, ehe sie James ab winkte. Zu viele Erinnerungen waren mit diesem Wagen verbunden, zu viele Erinnerungen an IHN. Unendlich müde von dem seelischen Schmerz der in ihr wütete, ging sie ein letztes Mal die Ahorn Allee entlang. Ihr Blick glitt über den weißen Schnee, den sie vor kurzem noch so überschwenglich begrüßt hatte, und der ihr jetzt gleichgültig war. Da bemerkte sie die im Schnee kauernde, kleine Gestalt. Mokuba. Derjenige der alles zerstört hatte. Der sie zu ihrer Entscheidung gezwungen hatte. Eigentlich hätte Laila jetzt Ablehnung oder Hass verspüren sollen, doch ihr war es einfach nur egal. Eine gewisse Gleichgültigkeit hatte sie erfasst, seit sie Seto verlassen hatte. Ohne ihn war die Welt so grau ohne jegliche Farbe. Es schienen keine Gefühle zu existieren, weder positive noch negative. Fast zärtlich stellte sie den Koffer und den miauenden Powerful im Schnee neben Mokuba ab und beugte sich zu der weinenden Gestalt. Schon wollte sie ihrem Schützling über den Kopf streichen als sie sicher anders entschied. "Mokuba, steh auf und geh rein," einen Moment war Laila über sich selbst erstaunt als sie hörte wie klar und ruhig ihre Stimme klang. Auch Mokuba sah erstaunt auf und blickte Laila unsicher an. Er wusste nicht welches Gefühl in diesem Moment am stärksten in ihm wütete. Hass, Neid, Schuldgefühle, Mitleid oder das Bedürfnis sich in ihre Arme zu werfen. Das letztere siegte schließlich. Schluchzend lag er in Lailas Armen und stammelte unverständliches Zeug vor sich hin. Laila hatte mit etwas in dieser Art gerechnet. Beruhigend strich sie über den Rücken des Kleineren während sie ihn beschwörend hin und her wippte. "Mokuba du gehst jetzt rein und wartest auf deinen großen Bruder. Er braucht dich. Vergiss das nie. Pass an meiner statt auf ihn auf," bei dem letzten Satz musste Laila sich zusammen reißen um nicht auch jeden Moment in Tränen auszubrechen. Mit ihrer letzten Kraft richtete sie sich auf und zog Mokuba mit sich. Noch einmal strich sie diesem zärtlich über das verweinte Gesicht und lächelte eines ihrer gequälten Lächeln, ehe sie sich umdrehte und Setos Fußspuren ohne es zu wissen folgte. Mokuba war einen Moment versucht ihr hinterherzurennen doch sein Neid und sein Hass auf die Braunhaarige überwog schließlich. Mit einem bedauernden Blick sah er Laila noch ein letztes Mal nach ehe er zurück nach Hause ging. Er hatte Seto gewonnen doch der Sieg hinterlies einen fahlen Nachgeschmack. ****** ****** ****** Getrennt von einem liebenden Menschen, der nie etwas böses wollte... Nur seinen Gefühlen folgend, zerstörter er die Liebe zweier Menschen... Fußspuren im frischen Schnee, die sich trennen... Jeder auf der Flucht vor seinen eigenen Gefühlen ... Zu zweit: unbesiegbar und glücklich ... Allein: verletzlich und einsam... Die kalte Sonne betrachtet das Geschehe still... Greift nicht ein... Die Welt dreht sich unbeirrt weiter ... Und doch durchleben zwei Menschen Schmerzen, die man nicht erklären kann ... Durchqueren die weiße Welt ... Auf der Suche nach einer Lösung, die es nicht gibt ... Getrennt für immer? ****** ****** ******* Erschöpft lies sich Laila auf dem harten Bett des Hotelzimmers nieder. Das karg eingerichtete Zimmer hatte etwas tröstliches an sich und Powerful, die auf unsicheren Pfoten das neue Zimmer erkundete, erweckte den fälschlichen Eintruck von heimischen Glück. Die Gefühle, die Laila die ganze Zeit unterdrückt hatte, fanden nun ihren Weg an die Oberfläche. Einsamkeit, Trauer, Angst und Hass auf ihr ungerechtes Los. Erst verlor sie ihre wundervolle Familie, wurde von ihren Verwandten verlassen, fand unerwartete Hoffnung und Glück nur um es im nächsten Augenblick wieder zu verlieren. Gott musste sie wirklich hassen. Sie wusste nicht wo sie jetzt weitermachen sollte. Geld besaß sie noch genug um für mehrere Wochen über die Runden zu kommen. Doch besaß sie die Kraft weiterzumachen, sich einen Job zu suchen und wieder zu leben ohne IHN. Laila wusste Seto würde es gut ohne sie schaffen aber sie war nicht so stark wie er. Und doch wollte sie nicht aufgeben. Nicht jetzt wo sie wieder etwas Lebenslust gefunden hatte. Schon wieder flossen Tränen über ihre Wangen, welche versuchten ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und doch wollte der Schmerz nicht nachlassen. Sie wollte ihn zurück. Sie wollte das aufgeregte Kribbeln im Bauch spüren wenn er sie mit seinen kalten Augen ansah, wollte seinen warmen Atem auf ihren Lippen spüren und seiner Stimme lauschen. Verdammt sie wollte ihn zurück. Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in Setos Trenchcoat, den sie noch immer hatte. Ihr Atem ging stoßweise und alles in ihr schrie nach Seto. Es tat so sehr weh. Der Geruch der von seinem Mantel ausging, machte sie beinah wahnsinnig. Es war so einsam und kalt ohne ihn. Weitere Schluchzer liesen ihren Körper erzittern. Langsam glitt sie vor Erschöpfung in einen erholsamen Schlaf. Powerful sprang etwas unbeholfen aufs Bett und legte sich auf den schmalen Rücken ihrer Herrin. Die graue Katze konnte die Trauer ihrer Herrin förmlich spüren und als wolle sie diese beruhigend fing sie an zu schnurren. Stunden später wachte dies auf. Müde rieb Laila sich die Augen und schob das schnurrende Fellbündel auf ihrem Rücken von sich runter. Obwohl sie mehrere Stunden geschlafen haben musste, fühlte Laila sich wie gerädert und keinesfalls erfrischt. Müde schlurfte Laila zu dem kleinen Fernseher der in ihrem Zimmer stand und schaltete ihn an. Eine Weile schaltete sie lustlos von einem Sender zum nächsten nur um überhaupt etwas zu tun als sie abrupt stoppte. Ihr Herz machte einen Aussetzer als sie Setos markantes Gesicht im TV sah. "Seto Kaiba, der junge Firmenchef, hat seit einiger Zeit eine unbekannte Frau an seiner Seite. Sie wurde jetzt schon auf mehreren Veranstaltungen mit ihm gesehen. Zuletzt waren sie zusammen in einem Theater. Wer ist diese schöne unbekannte Frau? Mehr dazu nach der Werbung." Erschrocken zog Laila die Luft ein als sie ein Bild von sich, in dem schwarzen Dinner Kleid gekleidet, im Fernseher sah. Die Journalisten. Wie hatte sie das nur vergessen können? So lange sie in Tokyo blieb, war sie immer in Gefahr Seto zu treffen und ihn doch nicht richtig bei sich zu haben. Sie konnte und wollte nicht in Setos ständiger Gegenwart leben ohne ihn berühren zu dürfen oder seiner Stimme zu lauschen. Laila musste raus aus Tokyo und weg von ihrer großen Liebe. Entschlossen machte sie sich auf ihre Sachen ein zweites Mal zu packen. Ihr Entschluss stand fest. Sie würde ohne Seto weiterleben und wenn es auch noch so trostlos war, sie wollte ihr Leben nicht aufgeben. Für immer einsam? ****** ***** ****** Es waren inzwischen schon mehrere Wochen vergangen seit Laila die Kaiba Brüder verlassen hatte und eigentlich hatte sich nichts geändert. Mokuba war sich anfangs zwar unsicher gewesen ob Seto ihn jetzt verachten würde, doch nichts dergleichen war geschehen. Sein Bruder war an dem Abend von Lailas Abschied spät nach Hause gekommen. Sein Ausdruck hatte etwas verbissenes an sich als hätte er sich endgültig mit der Realität abgefunden. Mokuba hatte ihn zwar gefragt ob er sauer auf ihn sei und er hatte auch versucht ihm zu erklären warum er von Seto so etwas gefordert hatte. Doch dieser hatte nur stumm mit dem Kopf geschüttelt und sich wieder seinem Laptop zugewandt. Wie früher schon arbeitete Seto stundenlang ohne Unterlass und selbst wenn er Zuhause war, gönnte er sich nur sehr kleine Pausen. Der Schwarzhaarige hatte schließlich beschlossen das Thema ruhen zu lassen auch wenn dadurch seine Gewissensbisse nicht weniger wurden. Ihm wurde von Tag zu Tag klarer wie egoistisch er gehandelt hatte. Doch wenn er mit seinem Bruder darüber reden wollte, blockte dieser total ab. Es war als hätte er diese Erinnerung krampfhaft aus seinem Gedächtnis gelöscht. Und doch hatte sich das Verhältnis der zwei Kaibas geändert. Seto hatte nun gar keine Zeit mehr um mit Mokuba etwas zu unternehmen und ihre Gespräche hatten sich auf einige Sätze wie "Guten Morgen" und "Gute Nacht" reduziert. Lailas Abschied hatte auch hier seine Spuren hinterlassen. An diesem Abend verlies Seto das Geschäft erst um 10 Uhr abends. Während die weiße Schneelandschaft hinter dem Fenster seiner Limousine vorbei glitt, lies er den letzten Tag noch einmal passe durchlaufen. Seine Ex - Sekretärin hatte ihn heute wirklich an den Rande des Wahnsinns gebracht. Ja, Ex - Sekretärin. Auf Setos Lippen bildete sich ein höhnisches Lächeln als er daran dachte wie es dazu gekommen war. -.- Flashback -.- Mit einem gekünstelten Lächeln trat Sora, seine Sekretärin, ein. Sie trug heute wieder einen extrem kurzen, weißen Minirock, der eher an ein Stück Stoff erinnerte als an ein wirkliches Kleidungsstück, dazu trug sie eine weiße Bluse deren obere drei Knöpfe einladend offen standen und so einen tiefen Blick in ihr Dekolleté erlaubten. Dieses beugte sich gerade mehr als nur aufreizend zu ihrem Chef vor der seinen Blick jedoch nicht von seinem Laptop nahm. "Hast du die Dateien gefunden, die ich suche?" kam es schließlich von Seto. Mit einer Hand schleuderte Sora ihr blondes Haar nach hinten, eine Bewegung die wohl sexy wirken sollte, ihre Wirkung aber bei Seto verfehlte. "Ja natürlich, Master Kaiba. Hier bitte sehr," noch immer ihre roten Lippen zu einem koketten Lächeln verzerrt, reichte Sora ihrem Chef die gesuchten Daten. Doch anstatt nun das Zimmer zu verlassen, setzte Sora sich mit überschlagenen Knien auf Setos Schreibtisch. Dessen Augenbrauen zuckten gefährlich doch er sagte nichts da er zu sehr mit dem Geschehen auf dem Bildschirm seines Computer beschäftigt war. Sora hatte beschlossen heute den entscheidenden Versuch zu wagen und ihre Annäherungsversuche etwas zu intensivieren. Sie hatte das Verschwinden dieser Göre ja schließlich auch mitbekommen, wie der Rest Tokyos, und war sich nun sicher bei ihrem Chef endlich landen zu können. Sie wollte sich nicht eingestehen das ihr Chef nicht auf sie stand und da jetzt ihre Rivalin endgültig abgedankt hatte, war sie doch genau richtig um Seto abzulenken. Wie zufällig strich ihre Hand über Setos, die gerade mit der Maus beschäftigt war und so schaffte es Sora endlich die Aufmerksamkeit ihres Chefs zu gewinnen. Dieser blickte sie aus seinen blauen Augen misstrauisch an noch immer halb in den Gedanken bei einem wichtigen Geschäft das er demnächst abzuschließen vorhatte. "Master Kaiba ich bin so froh das diese Laila jetzt nicht mehr in ihrem Leben ist," wisperte Sora und lächelte noch einmal gekünstelt. OK, falls sie versuchte mit ihm zu flirten dann war das der falsche Anfang. Der absolut falsche Anfang. Setos blaue Augen glitzerten vor unterdrückter Wut doch Sora schien das Leuchten in den blauen Augen falsch aufzufassen. Unbeirrt säuselte sie nämlich weiter : "Ich meine das war doch sowieso nur eine, die hinter ihrem Geld her war. Vor allem können sie doch viel schönere Frauen haben." Gut das war jetzt zu viel. Mokubas Schimpftriade hatte er ohne ein Kommentar über Laila ergehen lassen, doch das hier war einfach zuviel. Diese Frau nahm sich eindeutig zu viel heraus. Seto musste sich zusammen reißen um nicht jeden Augenblick seine Hand gegen eine Frau zu erheben. Er atmete einige Mal tief ein und wieder aus, ehe er kühl wie eh und je sagte. "Ich glaube so etwas nennt man Belästigung am Arbeitsplatz, Miss Senkze. Sie sind fristlos gefeuert." -.- Flashbackende -.- Oh ja, er hatte Sora tatsächlich gefeuert. Nach deren Gesichtsausdruck zu schließen war diese genau so überrascht gewesen wie er. Doch da half kein Bitten und Flehen von Seiten der aufgetakelten Frau. Mit Tränen in den Augen war Sora schließlich mit hoch erhobenen Kopf heraus stolziert ohne ihm noch einem Blick zu würdigen. Zurück blieb ein verwirrter Seto, dem nach und nach einiges klar wurde. Zum Beispiel das er Laila keineswegs vergessen hatte , sowie er angenommen hatte. Die ganzen Wochen lang hatte er versucht die Braunhaarige zu vergessen und hatte es schließlich geschafft sich durch seine Arbeit gänzlich abzulenken. Doch schon allein die Erwähnung ihres Namens hatte all die schmerzhaften Erinnerungen wieder hervorgerufen. Er bereute es nicht Sora gekündigt zu haben. Eine gute Sekretärin würde er schnell wiederfinden und doch hatte ihn seine impulsive Reaktion überrascht. Er hatte rein nach seinen Gefühlen gehandelt und das war etwas was absolut nicht zu ihm passte. "Master, wir sind da," die ruhige Stimme seines Chauffeurs riss ihn aus seinen Gedanken. Sofort nahm sein Gesicht wieder einen kalten Ausdruck an und wortlos stieg er aus um sich seine wohlverdiente Ruhe zu holen. Doch an diesem Abend sollte nichts so kommen wie er gedacht hatte. Seine Schritte führten ihn automatisch die große Treppe zu seinem Schlafzimmer hinauf, als er plötzlich stutzte. In der Küche brannte tatsächlich noch Licht. War Mokuba etwa noch wach? Um diese Uhrzeit? Verwirrt näherte sich Seto der Küchentür, die einen Spalt weit offen stand, und hinter der man Stimmen vernehmen konnte. ... und dann ist Laila gegangen ohne sich noch einmal zu verabschieden. Ich fühle mich so schuldig." Das war Mokubas Stimme und es hörte sich an als würde er weinen. Neugierig geworden trat Seto ein und für einen Moment blendete ihn das helle Licht. Mokuba saß ihm dem Rücken zugewandt an dem großen Eichentisch und neben ihm saß niemand anders als Joey Wheeler. "Wheeler, was machst du hier?" gehässig kam Seto näher. Was wollte dieser dreckige, räudige Köter in seiner Villa? Doch anstatt der erwarteten patzigen Antwort blickte ihn Joey anklagend an. "Die Frage ist eher warum bist du noch hier und nicht bei Laila?" kam es fragend von Joey. Einen Augenblick war Seto zu verblüfft um zu antworten bis ihm klar wurde das Mokuba diesem Köter wohl gerade sein Herz ausgeschüttet hatte. "Das geht dich einen Dreck an, Wheeler," sagte Seto patzig und auch müde. Er hasste es mit diesem Thema konfrontiert zu werden. Laila war gegangen um Mokubas und seines Willen. Oft hatte er überlegt ob er Nachforschungen anstellen sollte wo Laila denn geblieben war doch dann hatte ihn entweder sein Mut verlassen oder er hatte an Mokuba gedacht und an dessen Worte. Der zweite Grund war das er immer noch nicht genau wusste was er denn für Laila fühlte. Seto hatte ihre drei Abschiedsworte sehr wohl gehört und sie hatten ihn verunsichert. Vielleicht hatte er doch nur aus Mitleid eine Beziehung zu Laila aufgebaut? Jetzt da sie weg war, kam sie ihm wie ein Traum vor. "Und ob mich das etwas angeht Kaiba. Ich habe sie schließlich für dich aufgegeben und ich lasse nicht zu das du sie so einfach aufgibst," knurrte Joey und war dabei aufgestanden und kam drohend näher zu Seto. "Ach ja, wenn sie dir doch so wichtig ist dann such sie doch selber und mach sie glücklich," sagte Seto schließlich und verschränkte die Arme sauer vor seiner Brust. Joey lachte einen Moment trocken auf ehe er zurück giftete: "Das Problem ist nur das sie mich nicht will. Sie liebt dich Seto und wenn dir das nicht klar ist, bist du blöder als ich gedacht habe." Einen Moment herrschte Stille und Seto verarbeitete das eben gehörte. "Auch wenn ich das wollte, ginge das nicht. Mokuba hat sich vor einigen Wochen sehr klar ausgedrückt," gab Seto schließlich zurück und blickte dabei seinen kleinen Bruder an. Der zuckte unter der unausgesprochenen Anklage zusammen und blickte seinen großen Bruder flehentlich an. Wieder lachte Joey aber dieses Mal klang es eher traurig. "Oh Kaiba, du hast wirklich keine Ahnung. Wenn du deinen kleinen Bruder in den letzten Wochen auch nur einmal zugehört hättest dann wüsstest du das dieser seinen Ausraster schon lange bereut und sich selber freuen würde wenn Laila wieder zurück kehren würde." Mokuba nickte zustimmend zu und lies seinen Bruder keine Sekunde aus den Augen. Dieser war nun total überrascht und einen Moment lang entgleisten seine sonst so beherrschten Gesichtszüge. Für einen Augenblick glaubte er tatsächlich das nun alles bestens war doch dann änderte er seine Meinung wieder. Es war vorbei. Er hatte sich schon an dem Tag entschieden an dem Laila gegangen war. Er hatte diesen Schmerz tief in sich gespürt und bemerkt wie schwach dieses Gefühl namens Zuneigung doch machen konnte. Nein, er würde nicht noch mal so leicht angreifbar werden. Nie Gefühle zeigen. Nie Schwäche zeigen. Das hieß aber auch nie Mensch zu sein und doch hatte sich Seto für diesen Weg entschieden. Einen Weg den er einsam gehen wollte und es auch würde. Lieber so als noch einmal diesen Inneren Schmerz zu fühlen der ihn beinah zerrissen hätte, als Laila gegangen war. Jetzt war es nur noch ein dumpfes unangenehmes Pochen in seiner Brust das ihn Tag ein Tag aus begleitete. Man konnte damit leben. Er hatte sich entschieden. "Es ist besser so. Laila wird schon allein zurecht kommen. Sie ist stärker geworden. Es ist zu spät um noch etwas zu ändern," sagte Seto leise und seine Stimme klang dabei seltsam rauh. Joey wollte entrüstet zu einer Antwort ansetzen doch Seto unterbrach ihn scharf. "Wheeler, meine Entschluss steht fest und daran wird sich rein gar nichts ändern schon gar nicht durch deine dreckigen Worte," Setos Augen funkelten wütend. Er hatte die Grenzen seiner Beherrschung erreicht und sollte Joey noch einmal Lailas Namen in den Mund nehmen, würde das ein schlimmes Ende nehmen. Noch einmal warf er Joey einen gefährlichen Blick zu ehe er sich umdrehte und sich auf dem Weg zu seinem Schlafzimmer machte. Zurück blieb ein verwirrter schwarzhaariger Junge und ein ziemlich schlecht gelaunter Joey. Mokuba sah den Blonden noch einmal bittend an, doch dieser schüttelte nur den Kopf. "Mokuba jetzt kann ich nichts mehr machen. Ich kann Kaiba nicht mehr umstimmen. Er muss schon von selbst drauf kommen was Laila für ihn bedeutet. Zum ersten Mal in meinem Leben wünsche ich deinem Bruder wirklich ernsthaft Glück um Lailas Willen. Gute Nacht Mokuba," und schon hatte sich der blonde Junge umgedreht und lies Mokuba allein zurück. Jetzt hatte also auch noch Joey aufgegeben. Verzweifelt stürzte Mokuba den Kopf auf seine Hände. Es sah so verdammt ausweglos aus. ****** ****** ****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)