Kleiner Sklave des Pharaos von Lenokie (Ati X Yugi X Seth ?) ================================================================================ Kapitel 3: Die Schatten werden dunkler -------------------------------------- Widmung: an alle meine netten Kommi-schreiber^^ *liebe euch alle* Zeit: Seit dem ersten Kapitel sind nun ein paar Tagen vergangen Disclaimer: nichts mir und es würde mir sowieso niemand für so was bezahlen Rating: bloß ein paar Zärtlichkeiten^^ Warnung: ist ein bisschen zu lang geworden, Sorry ^^" Kommentar: Okay, es war schon gemein von mir euch so lange warten zu lassen, aber da müsst ihr euch bei meinen Lehrern beschweren, es ist unmenschlich so viel Hausaufgaben aufzugeben >.< Legende: "alles gesprochene" //alles gedachte// [ irgend so eine blöde Bemerkung von mir ] Rückblicke Kapitel 3: Die Schatten werden dunkler Dunkle schwere Luft dieser schwarzen Nacht schlich durchs Fenster in das königliche Gemach und sicher war auch daran Schuld, dass die Gedanken des jungen Pharaos nur um ein Thema kreisen konnten. Yugi. Nein, sein Yugi. Atemu musste ihn einfach bei sich haben, wissen, dass er ihm alleine gehörte. Atemu fühlte sich etwas unsicher angesichts dieser für ihn neuen Empfindungen, obwohl er schon seit langem kein Kind mehr war, hatte er auch noch nie große Gefühle erlebt, noch nie konnte er länger als ein paar Wochen an einen und denselben Menschen denken... vielleicht außer an Seth, aber das war doch etwas ganz anders. Ja, das war es ganz sicher... Unbewusst schüttelte Atemu den Kopf um die hartnäckigen Erinnerungen zu verjagen. Und wieder starrte er die gegenüberliegende Wand an, doch es erschien darauf weder eine heilige Botschaft von seinem göttlichen Vater noch eine in den Stein eingemeißelte Nachricht von seinem sterblichen Vater, welche ihrem verirrten Sohn den richtigen Weg weisen konnten. Anscheinend musste er selbst mit seinen Wünschen zu recht kommen, aber wenn er nur wusste, was genau er wollte! Er wollte, dass Yugi jetzt bei ihm war, aber zum ersten Mal erwachte in ihm Unsicherheit: vielleicht sollte er Yugi lieber nicht in so was verwickeln, vielleicht... Aber es hatte keinen Sinn, Atemu wusste, dass er den Jungen unmöglich laufen lassen konnte, denn so unauffällig es auch passierte, er war schon "süchtig" nach ihm geworden. Und auch in dieser Nacht hatte er nicht besseres zu tun als in seinem für einen sicher zu großen und leeren Bett zu liegen und sich den warmen Körper des Kleinen an seiner Seite vorzustellen. Also wünschte er sich doch etwas, was hinderte ihn dann noch daran es wahr zu machen? Nichts, wie Yugi es schon mal gesagt hatte, niemand kann einem Pharao befehlen und auch wenn es seinem Priester nicht gefallen sollte (oder möglicherweise auch ein teilweise deswegen) Atemu wollte den Kleinen ständig bei sich haben - auch jetzt. Sobald Atemu sich also vergewissert hat, dass er alles machen darf, blieb ihm nur festzustellen, was genau er gerade beabsichtigte. Er konnte ja schlecht auf der Suche nach Yugi den ganzen Palast durchqueren. Gedacht, getan und schon eilte einer der Deiner den Flur entlang um dem Befehl seines Herrn zu gehorchen. Gespannt lauschte Atemu der Stille. Ja, er war ungeduldig, er war es nämlich nicht gewöhn zu warten, wenn er schon mal etwas kriegen wollte, wollte er es jetzt haben. Endlich wurden Schritten hörbar. Hinter dem vorausgeschickten Diener tapste noch jemand. Yugi erschien in der Türöffnung und lächelte den Pharao wie immer ein wenig schüchtern an. Auf Atemus Befehl entfernten sich die anderen sofort aus dem Raum. "Du wirst heute Nacht bei mir schlafen." Die violetten Augen weiterten sich freudig " Wirklich? Darf ich?" Der verdutzte Pharao musste perplex mit ansehen, wie Yugi zu ihm auf das Bett kletterte und ihm vertraut gestand: "Ich fühlte mich immer so einsam und verlassen in diesem großen, schrecklichen und so furchtbar leeren Raum" [ Es versteht sich doch von selbst, dass Atemu dafür gesorgt hat, dass sein Liebling nicht in den Raum zu den anderen Sklaven geworfen wurde ^^] Beruhigend legte der Größere seinen Arm an Yugis Schultern, schaute dabei wie gebannt in seine großen unendlichen Augen und legte nach einem kurzen Zögern den anderen Arm um seine Hüften um ihm näher zu sich zu bringen. Jetzt schaute Yugi seinen Freund etwas besorgt an, sein Körper spannte sich an. " Keine Sorge" hauchte Atemu leise " ich werde dir nicht weh tun." sagte er und streichelte zärtlich Yugis Wange. In seinem Inneren war der Pharao sich gar nicht so sicher, dass er es machen dürfte, aber ein Blick auf die sanften, verführerischen Lippen brach seine Gedanken zum Schweigen. Und in der Stille küsste er den Kleinen. Erst war Yugi wie versteinert doch nach ein paar Augenblicken begann den Küss versuchsweise zu erwidern. Doch abrupt befreite er sich und sah sein Gegenüber bestürzt an "Was ist? " fragte erstaunter Pharao. "Das ist verboten ... das dürfen wir nicht ... es ist... ich...." Yugi gab den Versuch auf seine Gedanken auszusprechen und blickte nur traurig und stumm zu der prächtigen Bettdecke. Der Pharao hob sein Kinn bis er ihm direkt in die Augen sehen konnte und fragte ihn flüsternd "Liebst du mich?" "Ja" antworte Yugi verlegen doch ohne zu zögern. Atemu lächelte breit und drückte seinen kleinen Sklaven an sich "Dann werden die Götter selbst mich um diese Nacht beneiden." *** Seit einiger Zeit war es wieder still in den königlichen Gemächer und draußen vor dem Fenster wich die Finsternis allmählich dem Grau des Morgens, aber noch war es dunkel genug, dass eine hochgewachsene Gestalt unbemerkt in das Zimmer eindringen konnte und nun stand sie einsam und bedrohlich vor dem Bett, wo zwischen den vielen aufgewühlten Kissen und Bettdecken zwei Jungenfriedlich schliefen. Sie lagen dicht bei einander und der eine hielt den anderen fest umklammert. Dieser schmerzender Anblick verursachten in Seth den vagen Wunsch Yugi mit all der Wut von dem Pharao weg zu zerren und gegen die Wand schleudern, aber er tat es nicht. Alles wozu er nur im Stande war, war einfach da zu stehen und den beiden anzustarren. Es war nicht die Tatsache, dass sie zusammen waren, die ihn so elend fühlen ließ. Nein, er wusste, dass Atemu schon immer davor Angst hatte alleine zu schlafen. Es war diese Vertrautheit, die zwischen den beiden herrschte, die ihn so zu schaffen machte. Beinahe kam er sich selbst betrogen vor. Er und Atemu waren nie ein Paar gewesen und Seth wusste, dass wenn der junge Pharao auch nur solche Anstalten gemacht hätte, er ihn nur kalt ansehen und seine Gefühle abweisen würde. Und der Pharao wusste es ebenfalls, vielleicht hat er es deshalb nie versucht. Atemus Arm umschwingte sanft Yugis Schultern und bei diesem Anblick wurde Seth bewusst, dass er auf solche kleinen Beruhungen nie einen großen Wert gelegen hatte und jetzt fehlten sie ihm plötzlich. Jetzt fühlte sich sein junger Herrscher nur in der Nahe seines Sklaven sicher. Dieser Yugi .... er war an allem Schuld. Bevor er zu ihnen kam, war alles so ... so friedlich. Und jetzt änderte sich alles und eins wusste Seth sicher, ihm gefielen diese neuen Veränderungen nicht. Auch früher war er nachts zu Pharao gekommen und ihn aus einer dunklen Ecke beobachtet. Aber damals verspürte nur eine leichte Zufriedenheit, wie ein Drache der in Ruhe und Sicherheit seine geliebten Schätze betrachtet, nie kroch dabei in ihn diese verräterische Unruhe hinein. Aber als er heute vor ein paar Stunden aufgewacht war, und nur die schwarzen Schatten um sich herum gesehen hatte, musste er einfach raus aus seinem Zimmer und wie immer bei seinen nächtlichen Wanderungen hatte er seinen Millenniumsstab vergessen. Und nun stand er wieder mal bei seinem Pharao... *** " Yugi, wo willst du denn hin?!" Atemu hob sich leicht von seinem Bett und sah seinen Freund überrascht an. Der Kleine schaute verlegen zurück und sagte mit seinem üblichen schüchternen Lächeln "Ich wollte dich nur nicht von deinen Pflichten aabhalten, du bist doch heute so beschäftigt." Aber Atemus verdutzte Blicke zwangen ihn fortzufahren." Na ja, du hast doch in ein paar Stunden eine dieser komischen Versammlungen mit deinen 'Millenniumspriestern' ?" immer noch verständnislos starrte der Pharao den Kleinen an" Wo hast du diesen Quatsch bloß her?" sagte er schon etwas verärgert. " öhhm ... Als ich mich gestern mit Marik unterhaltet hab, da hat er es mir gegenüber kurz erwähnt." nachdenklich runzelte Atemu den Stirn " Wer zum Teufel ist Marik?!" " Du kennst ihn nicht? Das ist aber schade, ich glaube ihr würdet euch mögen [aber sicher doch ^^]. Außerdem ist er, wenn ich mich nicht irre, der kleinere Bruder von Aishis" "Was!?" // Steckt sie etwa hinter diesen blöden Gerüchten? Aber das ergibt doch gar keinen Sinn.// "Ich will sofort mit ihr sprechen!" befahl der Pharao mit einer sehr lauten und unzufriedenen Stimme. *** Die abwechselnd leuchtenden und gleich darauf kaum schimmernden Fackeln des großen Thronsaales versuchten verzweifelt die düstere Stimmung, in der der Herrscher gerade war, zu erhellen. Doch es schien so als ob die purpurnen Augen des jungen Königs viel heller funkeln würden als ihre Flammen ... und zwar vor Wut. "Seth!" zornig hallte dieser Name in der fast leeren Halle wieder. "Atemu!" höhnte ihm der erst reingekommene Priester entgegen. Aber Atemu achtete auf diese kleine Unterbrechung gar nicht und fuhr unbeirrt fort. "Ich habe euch etwas sehr wichtiges zu sagen!". Das blasse Gesicht des Priesters blieb zwar unverändert wie zuvor, doch innerlich musste er grinsen, sein Verdacht, dass Ati eine, ihm selber sich unbewusste, Vorliebe für Dramatik hegte, drohte sich als wahrer zu entpuppen. "Und ich kann nur hoffen, dass ihr all die schweren Anschuldigungen, die gegen euch erhoben werden, von euch weisen könnt!" "Welchen Verbrechens werde ich denn beschuldigt?" fragte Seth eher leicht amüsiert als bekümmert. "Ihr scheint vergessen zu haben, dass es euer heiliger Pflicht ist dem Pharao treu zu dienen und dann habt ihr es auch noch gewagt hinter seinem Rücken Entscheidungen zu treffen." Ungeduldig sprang Atemu von seinem Thron auf und lief aufgebracht zu seinem Priester herunter. Dort stand er ganz nah an dem Braunhaarigen und sah diesen mit seinen großen und vor unterdruckter Schmerz aufgeregt glänzenden Augen an. "Ich bitte dich, sag mir, ob es wahr ist... nein, ich flehe dich an, es zu bestreiten!" Doch die Augen seines Gegenübers blieben stumm und kalt. "Wer und was für eine hübsche Geschichte hat man dir denn erzählt?" Und die Antwort auf diese einfache Frage stand dem Pharao nur all zu gut im Gedächtnis. Aishis tief zu Boden geneigter Haupt... ihr verzweifelter Gesichtsausdruck... wie sie resigniert vor ihrem Gebieter kniete und ihm vor ihrer Scham berichtete. Keiner der Priester würde Atemu freiwillig belügen wollen, nie im Leben, aber Seth ließ ihnen keine Wahl ... Und am Ende ... am Ende hat sie Atemu nur um eins gebeten, nein, sie wollte nicht Vergebung, denn sie wusste, dass ihr Verbrechen unverzeihlich war, nein, sie wollte, dass Seth es bitte nie erfahren möge, dass sie zu ehrlich war ihrem Pharao ins Gesicht zu lügen. Denn für so was war sie zu schwach( oder vielleicht stark genug, wie man es sieht) . Und der junge König wusste noch immer nicht was der Grund für diese ungewöhnliche Bitte war, es gab da zwar alle möglichen Gerüchte, zum Beispiel dass Aishis in den jungen Priester unerwidert verliebt wäre, (ob das auch einer der Gründe war, die Seth geholfen hatten, sie zu kontrollieren?) aber Atemu wollte über diese Möglichkeit erst gar nicht nachdenken, was ihn viel mehr beschäftigte war die Tatsache, dass als sie so vor Seth sprach, er eine deutlich Angst in ihrer Stimme hörte, eine unbeschreibliche Angst ... vor Seth. Und jetzt konnte er Aishis natürlich nicht an ihn "verraten" //Obwohl es ihr vielleicht als Strafe zustehen würde// dachte Atemu gekränkt, tat es aber dennoch nicht. "Es ist doch völlig egal, wer es war die Hauptsache ist, dass dieser Mensch es ganz sicher nicht erfunden hattte." Seths Augen wurden schmaler, als er dachte // Mahado ! Nie hätte ich gedacht, dass er es wirklich wagt, alles Atemu zu erzählen. Verdammt!// " Seth, sei doch nicht so still! Sag was endlich!" unterbrach der ungeduldige Pharao seine Gedanken. "Hat man dir in letzter Zeit nicht schon genug erzählt?" entgegnete der Angesprochene scharf. "Aber warum Seth? Ich dachte, ich würde dir etwas bedeuten? Also warum?" die letzten Wörter klangen so gedampft und fast schon kaum hörbar, dass Seth seinen Kopf näher zu Pharaos Lippen neigen musste um seinen verzweifelten Hauchen wahrnehmen zu können. Doch es war ein Fehler sich seinem Herrscher zu nähern. Denn als der süße Atem seine kühle Haut beruhte, berauschte er seine Gedanken und ließ seine Hand achtlos auf die warme Wange seines Gebieters sinken. Sein Daumen bewegte sich wie von selbst um die weichen Lippen streicheln zu können, welche vor Schock allerdings wie versteinert waren. Der Priester öffnete seinen Mund, doch es war dem unglücklichen Pharao nicht vergönnt zu erfahren, ob Seth ihn nun küssen oder einfach nur endlich seine Rechtfertigung aussprechen wollte, denn gerade wurde er von dem vertrauten Klang seiner eigenen Namen aus der Starre gerissen. Seth ließ seine Hand fallen und wendete sich der neuen Bedrohung zu. Die leicht verwunderten und deshalb noch größeren als gewöhnlich Kinderaugen entgegneten seine Blicke zwar immer noch etwas ängstlich, doch gleichzeitig auch viel entschlossener als zuvor. "Du schon wieder." zischte Seth gehässig durch die Zähne. Atemu beeilte sich, sich zwischen den beiden zu stellen. "Hör auf Seth! Yugi hat ein Recht darauf jetzt hier zu sein. Immerhin war er derjenige, der mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass mit meinen Priestern etwas nicht stimmt. Wäre er nicht da, würde auch das Gespräch mit einem aus der Priesterschaft nie stattfinden." Wenn Atemu sich auf Grund seinen "hervorragenden diplomatischen Fähigkeiten" erhofft hatte, dass diese Tatsache den Ärger linden und seine zwei Bekannten zu Freunden machen konnte, dann musste er sich gewaltig irren. Denn Seths bisher stille Gereiztheit war gerade dabei in einen lodernden Hass auf Yugi überzugehen. "Ouh, hab ich wirklich geholfen?" wunderte sich der nichts ahnende Kleine. " Ja, das hast du. Du hast mir die Augen auf all diese Verbrechen geöffnet! " "Häh? Verbrechen? Heißt das etwa, Seth muss bestraft werden? " Sagte Yugi ohne jeglichen Hintergedanken, ihm war nämlich immer noch nicht klar, was für ein Chaos seine früheren sowie auch jetzigen Wörter verursacht haben. Atemus Augen bekamen einem seltsamen Glanz und außerdem konnte man fast schon förmlich spuren, wie sich Seths Körper unter seinem Gewand angespannt hatte. "Der Junge hat Recht und hoffentlich weißt du, was das bedeutet ... Priester Seth ihr werdet eure Reise ins Reich der Schatten antreten müssen!" Der junge König bemühte sich krampfhaft seine Stimme nicht beben zu lassen, doch offensichtlich gelang es ihm nicht. "Aber Atemu ihr dürft die Menschen doch nicht einfach so ... töten!" "Das ist aber nicht 'einfach so'!" antwortete dieser mit Nachdruck. "Was auch immer er getan haben mag, er wird sich ganz sicher ändern, ich glaube ganz fest daran. Bitte, gibt Seth diese eine Chance!" Eigentlich wollte der junge Priester diese ihm fast schon versprochene Chance gar nicht haben, das Einzige, was er sich jetzt wünschte, war, dass diese kleine Nervensäge endlich aus seinem Leben verschwinden möge. Und er war auch fest entschlossen seinen Wunsch wahr werden zu lassen. "Bitte!" *** Schellen Schrittes ging durch die dunklen, menschenleeren Straßen //Wie konnte er es bloß wagen, so mit mir zu sprechen? Er hat es doch ausschließlich mir zu verdanken, dass Ägypten das mächtigste Land und er immer noch dessen Herrscher bleibt. Und dann kommt plötzlich so ein Zwerg und man will mich abschreiben! Von wegen! Er will mich in eins von diesen abgelegenen Ländereien zu schicken da ich mich dann angeblich bessern sollte. Er will mich doch sicher einfach endlich los sein. Wie leichtsinnig von dir, mein lieber Ati! Mich kannst du nicht austauschen, als ob ich nur ein abgenutztes altes Spielzeug wäre. Dieser Verbannung wird dir noch Leid tun! Und vor allen, wer soll ihm jetzt bitte schön lenken? Etwa diese kleine Heulsuse? Was findet Atemu überhaupt an ihm. Er ist doch viel zu süß, als dass man ernst nehmen konnte. Warum also ausgerechnet dieses ... dieses Kind? Und wenn Yugi glaubt, dass er sich bei mir einschmeicheln kann, indem er mich vor dem Pharao verteidigt, dann ist er noch dümmer als er aussieht. Oder er war einfach zu schwach und hatte Angst davor meines Todes schuldig zu sein. Er ist eben ein Feigling, aber ich werde stark genug sein ... Und auch der Pharao wird mir diese seine Laune teuer büssen müssen. // Doch ein Todesschrei riss ihn aus seinen rachesüchtigen Überlegungen heraus, nicht dass es ihm was ausmachte, dass jemand anscheinend gerade eben ermordet worden war, aber es erinnerte ihn daran, dass er auf der Hut sein musste. Er war zwar in einen schwarzen Mantel gehüllt, der ihn fast mit dem Hintergrund verschmelzen ließ, und er hatte auch seinen Millenniumsstab dabei, den sich niemand getraut hatte ihm abzunehmen, als er aus dem Palast heraus stolzierte ist, aber immerhin befand er sich auf der berüchtigten anderen Seite der Stadt, und zwar in einer deren schlimmsten Gassen. Und wen er hier zu suchen hatte, fand er gerade. Der junge Priester stand vor einer schweren an vielen Stellen angekratzten Tür, die unauffällig in das schmutzige Gebäude überging, und klopfte kräftig. Stille. Unerwartet leise wurde die Tür dann auf einen Spalt geöffnet, das Wesen, das sich dahinter im Dunkeln verbarg, beäugte Seth kurz. " Na so was, ein Priester? Hier? Wie nett." Erklang eine höhnische Stimme. Die Tür wurde nun aufgerissen und das verräterische Mondlicht beleuchtete erst das diabolische Grinsen des Unbekannten, dann eine alte Narbe auf dessen Wange und zum Schluss das wild zerzauste weiße Haar. "Ganz schon mutig von euch hier aufzukreuzen! Wisst ihr das?" "Ich will etwas von dir!" ertönte eine kühle Antwort. "Ach so, das ist ja interessant. So zu sagen ein privater Besuch, ne?" amüsierte sich der Räuber. "Ich will, dass du jemanden umbringst!" Bakura lachte kurz auf. "Und warum kommt ihr dann ausgerechnet zu mir? Konntet ihr es etwa nicht fein säuberlich zwischen euch regeln?" "Die besagte Person befindet sich zurzeit außer meiner Reichweite und du der sich selbst zum König der Dieben gekrönt hast, müsste es schließlich können unbemerkt in den Palast einzudringen. Du sollst zumindest der beste Verbrechen in diesem von allen Göttern verlassen Land sein und wenn ich mich schon auf einen Deal mit so einem Abschaum einlasse, will ich auch sicher sein, dass du den Auftrag ausführen kannst, denn ich hab keine Zeit für billiges Versagen, wenn ich die Zeit hätte, würde ich überhaupt erst nicht hierher kommen. Also, wie viel willst du?" "Glaub mir, ich hab mehr Geld, als du jemals auch nur zu sehen kriegest" "Dann muss es etwas anderes geben. Und das wäre?" Sprach Seth ruhig aus, woraufhin Bakuras Blicke gierig den glitzernden Millenniumsstab erfassten. "DAS bekommst du NIE! Oder willst du vielleicht, dass ich dich mit seiner Hilfe davon überzeuge?!" begann Seth tollwütig, hielt dann aber abrupt inne. Ein seltsamer Gedanke ging ihm durch den Kopf. Natürlich konnte er Bakura seinem Willen beugen und ihm dazu zwingen, doch ein Mensch mit gläsernen Augen, der blindlings in den Palast einmarschieren versuchen wird, hat nur sehr niedrigen Chancen auf Erfolg, also fiel Seth plötzlich was anderes ein. " Wirst du dich auch mit einem anderen Millenniumsgegenstand zufrieden geben?" Ein kurzes Nicken "Gut, ich helfe dir an den Millenniumsring zu kommen." // Das läuft ja wie geschmiert, wenn die beiden gleichzeitig verschwinden, wird mein Pharao ganz allein sein, genauso allein wie ich jetzt, nur mit dem Unterschied, dass er nicht so lange verweilen wird, bald komme ich zu ihm. // Seth musste sich zwingen, sich auf dem Geschäftlichen zu konzentrieren. Bakura selbst bereite ihm keine Sorgen, später kann er ihm den Ring jeder Zeit abnehmen und was kann ein einfacher Dieb schon mit einem Millenniumsgegenstand anfangen? //Aber er wird auf ihn gut aufpassen, so viel steht fest, er scheint von dem Ding ja richtig besessen zu sein.// "Einverstanden?" "Ja, aber versuch gar nicht erst mich reinzulegen. Sonst finde ich dich, wo auch immer du dich vergraben sollst." "Nur zu, ich plane in nächster Zukunft nämlich nicht mich zu verstecken, sondern das zu holen, was mir auch rechtmäßig gehört." "Von mir aus, aber sag mir zuerst, auf wen du so sauer bist." " Hhm, nichts besonderes - bloß ein bedeutungsloser Sklave namens Yugi, ziemlich klein, violettäugig, mit einer unmöglichen Frisur. Du wirst ihn schon bemerken, er hängt die ganze Zeit mit dem Pharao rum." "Und dieser kleine Junge bereitet dem allmächtigen Priester so großen Sorgen? Was er dafür wohl getan haben musste?" scherzte leichsinnig der Räuber. "Hüte deine Zunge, du Dieb!" Doch dieser schmunzelte nur kurz und fragte belustigt "Vielleicht noch irgendwelche besonderen Wünsche?" Seths Lippen umspielte plötzlich ein unheilvolles Lächeln "Ja... ich will, dass er leidet!" Das grausame Grinsen allein war schon Antwort genug und doch folgte darauf noch eine kleine zynische Bestätigung - "Dafür brauchst du sogar nicht extra zu zahlen." *** [eine Art Prolog^^ könnte man auch weglassen] Nachdem der Priester gegangen war, saß der Grabräuber noch eine Zeit lang still und regungslos da, in die schweren Flügel seine dunklen Gedanken sicher gehüllt. Seine schmalen gefährlich funkelnden dunkelbraunen Augen sahen abwesend in die Leere und seine dünnen Lippen formten wie ferngesteuert ein böses Lächeln, das immer breiter wurde und allmählich in ein offenes herzliches Lächeln überging. Die dabei entblößten schimmernd weißen Spitzzähne begannen grausam hell in die Nacht zu glänzen. Und dann wurde die Stille von einem herzzerreißenden Lachen zerfletscht. Es war ein verrücktes und dennoch ein ganz selbstzufriedenes Lachen. Denn Bakura wusste, dass er sich nicht mehr verstecken musste... Dieser Laut widerhallte auf den verlassenen Straßen und ließ jeden erzittern, der ihn hörte, und sei es auch der letzte Mörder, der seine Seele schon längst den blutigen Dämonen verfuttert hatte, denn dieses unheimliche Geräusch erwachte in den Menschen alle ihre uralten Ängste ... von der Dunkelheit .... Einsamkeit ... Kälte ... Zuversichtlich richtete sich Bakura auf und er wusste - seine Zeit war endlich gekommen! ~Ende~ _________________________ Alles weitere versteht sich wohl von selbst und kann nach Bedarf in den Ägyptenfolgen nachgesehen werden. Yugi taucht dort nicht auf, wurde also folgendermaßen von Bakura dennoch erwischt, genau so wie Mahado und später fast schon der Pharao selbst. Tja, da sieht man, dass Seth sich vor Eifersucht blenden ließ und welche Folgen dies hatte ... Aber genug die Story ist hiermit zu Ende, das heißt das alle von mir gequälten LeserInnen endlich frei sind, und jetzt könnt ihr die Geschichte entweder als einen schrecklichen Alptraum vergessen oder mir ein paar freundliche Kommis schreiben, worüber ich mich meinerseits freuen und euch auch weiterhin mit so einem Zeug zumüllen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)