TRON-Reloaded von Legion ================================================================================ Kapitel 16: Ranma's Sight: Part 3 --------------------------------- TRON-RELOADED Ranma's Sight: Part 3 " Morgen!", grüßte Ranma die Klasse als er das Zimmer betrat. Oha. Offenbar hatten die Mädels es heute auf ihn abgesehen. War ja klar was die wollten. " Ranma!" Gerade noch rechtzeitig schaffte er es auf seinen Platz und seine Tasche auf den Tisch zu bringen. " Okay, okay! Ich hab' eure Fotos ja hier!" Er schluckte. Momentan fühlte er sich bedrängt wie ein Restposten Wäsche beim Schlussverkauf. " Die meisten von euch haben wirklich Potential. Das lohnt sich, auszubauen." Fast aus den Händen gerissen wurden ihm die Umschläge mit den Fotos. Nur eine Person hier holte ihre Fotos nicht ab. " Akane?" Deshalb trat Ranma schließlich zu ihr. Ungeachtet Yuka und Saiyuri Dafür wurde er beobachtet. Ziemlich aufmerksam. " Deine Abzüge." Ihr in die Augen sehend, schob er den Umschlag etwas über den Tisch. Bis zu ihren Händen. Erst da schien sie es zu bemerken. Sie sah zuerst den Umschlag an. Danach an Ranma hoch. Bis zu seinen Augen. " Na, also. Geht doch." Klatschen wurde hörbar. " Können wir uns kurz unterhalten, Saotome?" Nabiki. Stand dort in der Tür. " Klar doch." Ranma lächelte und begleitete sie aufs Dach. " Also?", fragte er da oben lässig. " Was gibt's?" Nabiki stand am Geländer und sah auf den Schulhof. Sie hatte sich etwas abgestützt. " Ich frage mich nur, wie du so einfach eine Million Dollar der Schule spenden kannst." Ranma dachte, dass Nabiki garantiert schon nach einer Antwort gesucht hatte. Er hatte jetzt schon ziemlich viel über sie gelernt. Saotome stellte sich neben sie und legte seine Arme auf das Geländer um sich abzustützen. Er sah weiter als Nabiki. Um einiges weiter. " Nur, wenn ich dir auch eine Frage stellen darf.", meinte er leise. Kurz überlegte Nabiki. " In Ordnung." " Du erinnerst dich doch noch an Yukiko Kashino und den Zeitungsausschnitt vom ersten Schultag, nicht?" Natürlich. Nabiki hatte sich die entsprechenden Infos besorgt. " Weißt du, wir waren nicht immer so gut begütert. Mutter hat ihr Erbe damit verspielt, dass sie unseren Vater geheiratet hat. Anfangs, die ersten paar Jahre, war es ziemlich übel. Eine Drei-Zimmer-Wohnung, mehr konnte sich unsere Familie wirklich nicht leisten. Besonders mit uns Zwillingen. Die erste richtige Schule, auf die wir gingen, war ziemlich herunter gekommen. Der Umgang dort war auch nicht gerade einfach. Besonders, wenn man , den Streber raushängen lässt'. Und natürlich, wenn man am ersten Schultag mit Matrosenklamotten in die Schule kommt. Aber ich hatte einen Freund. Er half mir diese Jahre über die größten Hürden." Kurz schwieg Ranma. Seine Augen waren geschlossen. Man konnte ganz deutlich die dünnen Spuren von Tränen sehen. " Außerdem half er mir dabei, ein Autodidakt zu werden. Half mir, meine Intelligenz zu gebrauchen. Doch dann..." Im letzten Jahr an der Grundschule... " ... geschah es. Sie töteten ihn." Moment... " Die Schläger aus unserer Klasse ertränkten ihn. Zuerst schlugen sie ihn halb tot und dann tunkten sie ihn in eine Regentonne. Sie spielten regelrecht mit ihm. Bis er nicht mehr atmete." Fassungslos sah Nabiki ihn an. " Tut..." Tat ihr leid. " Ihnen tat es letztendlich auch leid. Besonders wenn Rache so eiskalt serviert wird, wie denen." Scheiße. " Als mein Freund starb war ich gebrochen. Das war die Geburtsstunde des Geschäftsmanns in mir. Für meine Rache wollte ich das einsetzen, was ich hatte. Meine Intelligenz." Ranma seufzte hörbar. " Doch die Rache brachte mir Hideomi auch nicht zurück. Also schwor ich mir eines: Niemand, den ich mag, soll mehr wegen Geldmangel an einer Schule, oder auch sonst wo, Probleme bekommen." Jetzt sah er Nabiki an. " Wieso bist du eigentlich so eine geldgeile Gefriertruhe?" Er versuchte zu lächeln. Aber es klappte nicht so richtig. Die Tendo-Tochter sah betrübt in die Ferne. Eigentlich hätte sie ihn dafür blechen lassen. Doch irgendwie... Ranma trat hinter sie und legte seine Hände auf ihre Schultern. Er konnte fühlen, wie ihr ein Schauer durch den Körper lief. Natürlich. Jemand wie sie, hatte sicher noch nie so eine Nähe genossen. Sie seufzte. " Ich will dich zu nichts drängen. Vielleicht ein andermal. Na wenigstens bist du keine Gefriertruhe." Saotome trat zurück. Ging zur Treppe. " Nur ein Eisschrank.", lachte er kurz in Nabikis Richtung. Endlich kam er ins Klassenzimmer. Da guckten ihn die Leute schon ziemlich schief an. Ignorierte er. In der Mittagspause packte er ein Set Frühstücksbrötchen mit Schmiergeschirr aus. Natürlich die Marmelade nicht zu vergessen. Nur leider bekam er das Glas nicht auf. Akane nahm es ihm aus der Hand und öffnete es mit einer einzigen Drehung aus dem Handgelenk. " Danke." Ranma lächelte sie an. Fast meinte man ihrem Gesichtsausdruck entnehmen zu können, dass sie fürchte, ihr Herz würde zu laut schlagen. Bingo. Deshalb verschwand sie auch ziemlich schnell. " Wofür war das denn?", fragte Ranko ihrem Bruder ins Ohr. " Vorbereitungsmaßnahme für eine kleine Geldanlage.", lachte Ranma leise die Antwort. " Eine Wette also.", schloss der Rotschopf. Genau. " War ja nur Sekundenkleber." Für nach der Schule. Da taten nämlich so ein paar Komiker vom Sportclub so, als wären sie die stärksten Männer der Welt. " Okay. Ich mach' euch 'nen Vorschlag. Macht ihr doch das Glas auf." Von diesen Muskelprotzen ließ Ranma sich doch gar nicht beeindrucken. " Wieso sollten wir das tun? Wir sind doch sowieso stärker als du.", lachte einer. " Ihr seid zehn Typen. Also hab' ich hier einen Scheck über 50 Riesen. Wer das Glas aufbekommt, kriegt das Geld." Fünfzig Tausend Yen? Nicht schlecht. Nur leider schaffte das keiner. Grade da kam Akane vorbei. " He, Akane. Mach doch mal bitte das Glas auf, ja? Die , starken Männer' hier packen's nicht." Akane begutachtete die Typen kurz. Die schluckten. Wollte Tendo sie schon wieder nach Öl suchen lassen? Nö. Sie machte nur das Glas auf. Ranma lachte gesichtsbreit und hielt Akane mit der einen Hand den Scheck hin während er mit der anderen das Glas wieder an sich nahm. Dann verschloss er das Glas. " Sehr schön. Damit hättest du dir wohl die fünfzig Riesen verdient." " Fünfzig Riesen? Wofür das den?" Da kam Nabiki an. " Sie hat ein Glas aufbekommen." Ranko trat aus dem Schatten eines Baums. Lachend. Während Nabiki einen ziemlich interessierten Blick auf Akane warf und dann auf Ranma, analysierte dieser den Blick. < Interessant.> Den ganzen Heimweg hielt Ranma sich etwas zurück. Endlich fragte Nabiki ihn. " Wieso grinst du die ganze Zeit so?" " Also, Akane, ich muss dich wirklich bewundern.", begann der junge Saotome. Saß volle Kanne. " Immerhin war das 2-Komponenten-Kleber. Mit der Leistung solltest du dich für's olympische Team bewerben." Etwas rau und ziemlich rot um die Nase stieß Akane ihn etwas weg. " Das sagst du doch nur so!" Drückte da etwas wie ein Mädchen durch? " Nö, Akane. Ich meine das ernst." Ranma blieb ernst und verschränkte jetzt die Arme. " Du bist stark, du bist talentiert in sportlichen Dingen. Du bist leistungsfähig und ausdauernd. Außerdem hast du das Herz am richtigen Fleck. Was will ein Olympionike mehr?" Jetzt grinste Ranma breit. " Ich sag' dir was. Du solltest Profi-Sportler werden. Nutz' doch dein Karate-Talent und werd' japanischer Meister. Dann kommst du auf jeden Fall zu den Spielen Und da holst du uns die meisten Goldmedaillen." Er flüsterte ihr ins Ohr. " Überleg's dir. Wäre doch die Gelegenheit. So etwas nutzt man. Denk mal, wie stolz deine Vorfahren sein werden. Nicht jeder hat einen olympischen Champion als Familienmitglied. Und ich würde dich sponsern. Also. Denk gut drüber nach." Damit gingen die Saotomes heim. Als Ranma vom Bad wieder ins Schlafzimmer kam, lag Ranko auf dem Teppich, nur mit Schlüpfer, und las in einer Zeitschrift. " Paps muss heute lange im Büro bleiben und Mama hat 'n paar Schlaftabletten rein geschoben.", murmelte das Mädel fast beiläufig. Sie spürte, wie Ranma sie hinten auf den Hals küsste. Das war sein Gewicht auf ihrem Becken. Seine Hände, die begannen ihre Schultern zu massieren. " Was bin ich froh, dass es dich gibt.", flüsterte er der Schwester ins Ohr. Sie stöhnte nur genüsslich. Besonders als er an der Seite zärtlich über die Haut ihrer Brüste strich. Der Wecker riss sie aus dem Schlaf. Ranko schnurrte leise und schmiegte sich noch einmal an Ranma an. " Weißt du was, Ranko?", fragte Ranma leise. " Hm?", gab die Schwester nur von sich. " Ich könnte heute eine Sekretärin gebrauchen. Das bedeutet: keine Schule." " Hm." " Außerdem solltest du dezente Sachen für ein raues Wetter anziehen. Wir haben im chinesischen Meer einiges zu erledigen." Doch Ranko schien nicht so recht zuzuhören. Sie interessierte sich momentan eher für Ranmas Körper. Am Abend war Nabiki Tendo unterwegs. Auf dem Rückweg vom Rathaus. Einige Nachforschungen. Plötzlich waren da einige Typen. Kyoto-Schweine. " Hey, scharfe Braut.", bemerkte einer von denen, als Nabiki in ihr Sichtfeld geriet. " Du!", rief der zweite. Schon wurde Nabiki gepackt und an die Wand gedrückt. " Willst du nicht ein bisschen nett zu uns sein?" Tendo trat ihm mit dem Knie voll ins Zentralmassiv, kassierte aber eine Ohrfeige dafür. " Ich würde jetzt an eurer Stelle wirklich aufhören.", kam eine Stimme. Ranma erkannte diese Kerle sofort. " Sagt mal, hab' ich euch nicht schon irgendwo mal gesehen?" Diese Typen wurden kreidebleich. " Vielleicht solltet ihr wissen, dass ihr da grade meine Freundin blöde anmacht. Und ihr scheint zu wissen, was das bedeutet." Freundin? Nabiki wurde hellhörig. Und wieso trug Saotome einen feinen, dunkelblauen Anzug? Und was hatte er in diesem Aktenkoffer, den er in der Hand hatte? " Vielleicht hättet ihr dran denken sollen, dass ich in der Gegend bin." Niedlich. Die flitzten um ihr Leben. " Will ich mal nicht so sein.", lachte Ranma und ging zu Nabiki rüber. " Alles in Ordnung?" Wohl eher nicht. Sie schien noch etwas neben der Kappe. Der Junge lächelte und drückte dem Mädchen einen Schmatzer auf die Wange. Dann nahm er Nabikis Arm und führte sie heim. Mit Hilfe seiner Schwester, die aus dem Hintergrund dazu kam. " Nabiki!", rief der Vater gleich total aufgedreht. Kam ja nicht oft vor, seine mittlere Tochter so neben der Kappe zu sehen. " Keine Sorge. Ihr ist nix passiert.", tat Ranma es ab. " Aber wir sollten sie besser in ihr Zimmer bringen.", meinte Ranko zu Kasumi. " Erzähl.", forderte Soun ernst. Also setzten Ranma und die beiden verbliebenen Tendos sich ins Wohnzimmer. " Da waren ein paar Typen aus Kyoto. Höchstwahrscheinlich neu in der Gegend. Sie wollten sich ein bisschen mit Nabiki amüsieren. Allerdings hatten sie ziemlich Panik, als ich dazu gekommen bin und gesagt habe, Nabiki wär' meine Freundin. Die wussten ganz genau, wie bösartig ich werden kann, wenn man jemandem was tut, den ich mag." Den Tendos lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, als Ranma den letzten Teil so düster von sich gab. Aber schlagartig änderte sich Ranmas Haltung. Gerade bevor Soun sein Familienkatana suchen wollte. " Ach, übrigens. Ich war heute mit Ranko geschäftlich in China. Natürlich hab' ich da an die Tendos denken müssen." Saotome lächelte breit. " Zwei der Geschenke werden später noch geliefert. Aber für dich..." Akane war gemeint. " Hab' ich was dabei." Er hielt dem Mädchen ein Paket hin. " Für... mich?" Akane war davon ziemlich verwundert. " Ja. Mach's auf." Was zum Kuckuck... Das war ein neuer Gi. Aber das Material war... " Seide. Feinste chinesische Seide. Und dazu das passende Buch.", erklärte Ranma. Akane gingen fast die Augen über. Das Buch war die erste japanische Übersetzung von einem chinesischen Buch mit den besten Kampftechniken des alten Kaiserreichs. " He, Moment mal." Endlich fiel es der Tendo-Tochter auf. " Woher kennst du meine Maße?" Das war höchst suspekt. " Augenmaß, Akane. Und Computerberechnungen. Schließlich ist es unhöflich, eine Dame so etwas zu fragen. Und spannen gehört sich gleich dreimal nicht. Also keine Sorge. Ich hoffe, er passt." Damit stand Saotome auf. " Ich seh' noch mal kurz nach Nabiki und geb' ihr das Geschenk für sie." Kurz flüsterte er aber Akane noch was ins Ohr. " Wenn du dir feine Kleider oder Schmuck wünschst musst du's bloß sagen. Es gibt so viele Gelegenheiten für kleine Geschenke. Nicht wahr, junge Frau?" Junge Frau. Das setzte Akane jetzt echt matt. " Und?", fragte Ranma seine Schwester und die älteste Tendo, als er oben vor Nabikis Zimmer ankam. " Wir haben Nabiki in ihr Bett gepackt. Damit sie sich ausruhen kann. Also nicht zu lange." Ranko klang leicht drohend. " Kasumi, für dich dürfte noch bald ein Paket ankommen. Ein kleines Mitbringsel aus China." " Oh, wie nett. Danke, Ranma." Kasumi wurde leicht rot um die Nase. " Keine Ursache. Ich meine, du kannst es sicher gut gebrauchen." Damit betrat Saotome Nabikis Zimmer. Ganz still und leise. Er packte Nabikis Geschenk auf ihren Schreibtischstuhl und kniete sich kurz neben ihr Bett. Sie war dick eingepackt. Fast als ob sie krank wäre. Ihr Atem ging gleichmäßig. Aha, bedeutete, dass sie schlief. Irgendwie richtig süß. Eine Träne kullerte ihre Wange herunter. " Mama." Ranma nahm sein Taschentuch und tupfte sie sanft weg. " Keine Sorge, Nabiki. Dir passiert nichts. Ich pass auf dich auf.", flüsterte er noch leise und ging. Ein Paket war für Ranma gekommen. Aus den USA. Aus einem Ort, der Springfield genannt wurde. " Perfekt.", meinte Saotome nur. In so einem verschwörerischen Tonfall. Also hatte er einen Plan. Nur... was für einen? Würde man ja am nächsten Morgen sehen. Als er Kasumi hinterher lief. Sie war auf dem Weg zum Doktor. " Okay, Ranko. Halt du Kasumi etwas zurück und verpass ihr einen guten Schluck von dem hier." Saotome reichte seiner Schwester eine metallne Schnapsflasche. " Was ist das?", fragte die Rothaarige hinter ihm. Ranma lächelte ziemlich hinterhältig. " Das wird helfen, dass Kasumi und der Doktor sich näher kommen." " Du willst sie doch nicht etwa unter Drogen setzen?", entfuhr es Ranko. " Nein, nein.", tat der Junge schnell ab. " Es wird sie nur etwas lockerer machen." Okay. Sie kamen gut vor Tendo in der Praxis an. Warteten schon Leute davor. " Ich glaube, Sie können alle wieder heim gehen. Fräulein Kasumi Tendo ist auf dem Weg hier her." Alles klar. Nur lebensmüde würden den Arzt besuchen, wenn Kasumi da war. Ranma begab sich in den Behandlungsraum. " Ah, guten Morgen Ranma." " Guten Morgen, Doktor Tofu. Ich hab' da was, das Ihnen helfen könnte, etwas lockerer zu sein." Saotome zeigte ihm die Flasche. Zweite Ausgabe. " Lockerer?" " In Nerima weiß doch jeder, dass Sie etwas steif und verkrampft bei einer bestimmten jungen Dame sind." Also wurde die Flasche dem Arzt hingehalten. " Trinken Sie einen Schluck. Wird gleich ganz nützlich sein." Okay. Zuerst schnüffelte Tofu. Nahm dann aber doch einen guten Schluck. Genau richtig. Zur Tür kam Kasumi herein. Sofort schienen beide zu Marmorstatuen zu erstarren. " Sehr gut." Schnell zückte Ranma ein kleines Kästchen und steckte beiden einen Ring an einen ganz bestimmten Finger und verdünnisierte sich. Zur Arzthelferin und Rezeptionistin meinte er nur noch: " Ich glaube, Sie können heute heim gehen. Der Doc wird ziemlich... beschäftigt sein." Draußen nahm der Saotome-Spross sein Handy und rief Nabiki auf ihrem Mobilen an. Dauerte Minuten, bis sie ran ging. " Tendo." Hm, interessant. Ihre Stimme klang, als hätte sie die Nacht über kaum geschlafen. Außerdem noch recht nachdenklich und zögerlich. " Guten Morgen, Nabiki.", machte Ranma sich den Spaß und war freundlich und als gut aufgelegt zu verstehen. " Ich war grade bei Doc Tofu. Und rate mal, wer rein gekommen ist." " Saotome." Aha. " Deine große Schwester. Ich dachte mir, du möchtest vielleicht wissen, was da Krasses passiert ist." " Meine Schwester wird sich kaum mit dem Doktor verlobt haben." Yup, Nabiki war genervt. " Doch. Beide sind jetzt Ring-Träger. Und ich glaube, sie sind grade ziemlich... beschäftigt. Wenn du verstehst." Die Leitung schien tot zu sein. Nabiki hatte aufgelegt. " Gehen wir in die Schule." Pünktlich zur dritten Stunde kamen sie an. " Wieso kommt ihr denn so spät?", interessierte es. Besonders die Mädels. Nicht, dass ihr Fotograf krank wurde. " Ach, wir waren kurz mal bei Doc Tofu. Hab' ihm eine Importmedizin gezeigt. Was er davon hält." Er machte eine , kommt näher ran'- Handbewegung. " Was?" " Wollt ihr die neusten Infos?" Klar! Aber erst mal wandte Ranma sich an Akane. " Das solltest du dir vielleicht auch anhören, Akane." Und jetzt platzte es. " Kasumi und Doc Tofu haben sich vorhin miteinander verlobt." Nein! Doch... He, he. Was das für Getratsche gab. Nachmittags, als sie zu Schwimmen gezwungen waren, sprach Ranko Akane in der Umkleide an. " Was hast du? Seit du weißt, dass Kasumi verlobt ist, scheinst du mir ziemlich neben der Kappe zu sein." Akane seufzte. Sie zog ihren Slip runter und öffnete die Bluse. Ranko war grade dabei, ihren Schul-Badeanzug überzustreifen. Bis zur Hüfte ging sie. " Hach, immer diese dunklen Scheißteile. Das ist doch echt öde und voll neben der Spur." Ah, jetzt kapierte sie, was Akane so beschäftigte. " Keine Sorge, Süße. Du kriegst auch noch 'nen Freund ab. Und wegen denen würde ich mir keine Sorgen machen." Saotome tippte Tendo auf die Brüste. " Glaubst du, große Brüste sind nur toll?", fragte sie leiser. " Immer diese Spanner, Grabscher. Dann noch das Problem, dass mir die einheimischen BHs nie passen wollen. Sind alle aus Europa importiert. Auf'm Bauch kann ich auch nie schlafen. Dann noch die Leute, die meinen 1,5 kHoK sind zuviel. Und später? Wenn ich alt bin, werden die Teile mir wahrscheinlich bis zu den Knien hängen." Jetzt umarmte Ranko Akane fest. " Du wirst gemocht. Um deiner selbst willen." Dann flüsterte sie Akane noch was ins Ohr. " Wie wär's, wenn wir am Samstagabend weggehen?" Nach dem Sport streifte Ranma noch kurz auf dem Schulgelände umher, schließlich musste er auf seine Schwester warten. " Sieh einer an. Gosunkugi. Was würden die Mädels wohl sagen, wenn sie wüssten, dass du in ihre Umkleide spannst? Soll ich ihnen vielleicht sagen, dass du die Kameras installiert hattest?" Gosunkugi stand doch wirklich da am Fenster und lugte in die Mädchenumkleide. " Sa... Saotome!" " In Lebensgröße." Ranma hatte die Hände in den Hüften und tappte leicht mit einem Fuß auf den Boden. " Vielleicht... solltest... du wissen, dass... deine Schwester lesbisch ist.", brachte der Loser raus. " Vielleicht solltest du wissen, was ich mit den letzten Typen gemacht habe, die sich mit meiner Familie angelegt haben.", spielte Saotome kurz mal den Paten. Nun, die Typen mussten wohl für den Rest ihres Lebens im Sitzen pissen. Bestenfalls. Aber dass Ranko da drin ein bisschen Akane verführte, mochte er trotzdem nicht so recht leiden. Trotzdem wartete er draußen, bis die Mädels kamen. Gleich zu den Tendos. Schließlich war ja wieder mal Zeit für eine Fotosession. " Saotome!" Nabiki stand bei den Tendos in der Türe. Schien ziemlich gereizt. " DU!" Sie packte Ranma und zerrte ihn weg. " Was hast du mit Kasumi gemacht!?", schrie sie ihn an, als sie ihn an die Umgrenzungsmauer drückte. " Nichts Schlimmes. Ich hab' nur einen kleinen Anstoß für ihre Beziehung gegeben. Wenn du in meine Tasche sehe würdest..." Okay. " Was hast du da drin?", zischte Nabiki als sie Ranma die Flasche unter die Nase hielt. " Import aus Amerika. Großvater Simpson und Sohn Revitalisierungselixier." " Hast du sie etwa unter Drogen gesetzt?" Oh, Scheiße. Ranma war nah dran, richtig Angst zu kriegen. So, wie Nabiki ihn anblickte. " Das ist so nicht ganz korrekt. Es ist nur ein kleiner , Anreger'. Ich dachte mir, da Tofu so austickt bei Kasumi und sie so schüchtern ist, könnte man für sie ein wenig für die Lage regeln. Weiß doch jeder in Nerima, dass die beiden total ineinander verschossen sind." " So, du hast gedacht. Weißt du, mir fällt da ein Spruch von Konfuzius ein. Ein Mann, der die Hand den ganzen Tag in der Tasche hat, ist immer steif." Die Terrassenseite des Wohnzimmers war auf und man konnte die Stimmen von gut aufgelegten Menschen hören. Besonders von Soun Tendo, der was von Party rief. " So, Saotome. Du kommst wohl noch mal davon. Aber ich warne dich. Ich hab' noch etwas gut bei dir." Endlich ließ sie ihn los und verschwand im Haus. Ranma wischte sich den Schweiß aus der Stirn und begab sich endlich Richtung Dojo. Hm? Die Mädels kamen auch schon an. Mussten sich ja ziemlich beeilt haben. Nur Akane kam als letztes an. Dabei hielt sie sich dezent von Ranko entfernt. Mit einem ziemlich... aufgeregten Blick im Gesicht. " In Ordnung, meine Damen.", machte Ranma auf sich aufmerksam und unterbrach die Gespräche. " Zuerst möchte ich für euer zahlreiches Erscheinen danken." Danken? " Also, fangen wir an. Erstes Thema heute: eure Bilder vom letzten Mal." " Unsere Bilder?" " Was ist damit?" " Was meinst du?" " Also, okay. Ihr seid auf den Aufnahmen ziemlich gut rüber gekommen. Für euch alle könnte wirklich eine Karriere als Model drin sein. Aber dazu später. Punkt 2: Die Clubliste. Da wir jetzt ein offizieller Furinkan-High-Club sind, müssen auch alle Mitglieder in einer Liste geführt werden. Als trag euch bitte heute hier ein und stempelt." Ranma hatte eine längere Liste in der Hand. " Der dritte Tagesordnungspunkt: Es ist vorgesehen, dass eure heutigen Aufnahmen..." " Iiih!" " Spanner!" Da am Eingang standen Hiroshi und Daisuke. " Nö.", blieb Ranma cool. Was die Mädels sofort in ihrem Angriff gefrieren ließ. " Ich habe beide als technische Assistenten angeworben. Sie werden uns bei der Beleuchtung und den Kulisse unterstützen." Technische Assistenten? Interessant. " Also, um aufs Thema zurück zu kommen. Die heutigen Aufnahmen dienen noch zur Übung. Die Aufnahmen von dem nächsten Treffen werden dann an diverse Agenturen, Modehäuser und -zeitschriften und Studios verschickt." Die Gesichter... " Keine Sorge. Ich hab' euch doch gesagt, dass ich nix mit , solchen' Agenturen oder Studios zu tun habe." Hm? Nabiki. " Äh, Ranma.", kam die Frage von Hidaka. Sie flüsterte es ihm leise ins Ohr. " Klar doch.", antwortete Saotome lächelnd. " Es ist ganz euch überlassen." Worauf Hidaka aus dem Dojo lief und fünf Minuten später mit ST-Top und kurzer, weiter Jeans zurück kam. Ah, ja. Model-Bekleidung, wie man es auch bezeichnen konnte. Samstag. Ranko war mit Akane draußen unterwegs. Ranma hatte also genügend Zeit, sich um seine Geschäfte zu kümmern. Die Eltern waren auf einem kleinen Ausflug, zu dem Sohnemann sie überredet hatte. Nun, ja. Nodoka hatte sich bei Ranko darüber... beschwert..., dass Genma, nun, seinen , Pflichten' wegen seiner vielen Arbeit nicht nachkam. Momentan hockte Ranma also im Wohnzimmer an seinem Laptop und besah sich die neuesten geschäftlichen Entwicklungen. Zusammen mit Yen-Tv, dem Sender für japanische Geschäftsleute, CNN, BBC und anderen Sendern. Nur mit T-Shirt und kurzer Jeans. Plötzlich klingelte es. < Wer kann dann das jetzt sein?> Kurze Überlegung. Höchste Wahrscheinlichkeit... Bingo. Nabiki. Kurzer Rock und enges Top. Sie sah ziemlich wütend aus. Aber was sie jetzt von sich gab, war selbst für Ranma überraschend. " Ich will poppen." WAS!? Mit offenem Mund sah Ranma Nabiki hinterher, die grade die Treppe rauf stapfte. Schnell folgte Ranma ihr. Besonders als sie das Schlafzimmer betrat. Da sah sie sich kurz um und dann Ranma an. Der stand ihr regungslos gegenüber. Hatte es grade nur noch fertig gebracht, die Tür zu schließen und an Schildchen draußen anzubringen. Knappe zwanzig Sekunden standen sie wie Statuen in der Gegend und glotzten sich an. Bis Ranma endlich auf Nabiki zuschritt, sie an den Schultern griff und aufs Bett drückte. Der erste Kuss war nur leicht und kurz. Nabiki hatte die Beine leicht gespreizt, dass Ranma zwischen ihnen kniete. Er fuhr mit den Händen vorne über Nabikis Körper und zu den Flanken. Bis er den Rand des Tops erreichte. Mit den Händen fuhr er darunter und wieder über die Haut Richtung Hals. Der Kuss jetzt war etwas stärker und länger. Wilder. Das Top landete auf dem Boden. Aha. Nabikis Unterwäsche bestand spürbar aus dem Stoff von Badeanzügen. War ziemlich knapp geschnitten. Das T-Shirt Saotomes folgte dem Top. Jetzt drückte Ranma wieder seine Lippen auf Nabikis und seine Zunge forderte Einlass. Während beide Zungen miteinander zu ringen begannen, schob er die Hand unter Nabikis Rücken und öffnete den Verschluss ihres BHs. Das war ein trägerloser. So konnten die Küsse an ihrem Hals hinunter wandern. Mit der Hand wischte Ranma den BH zur Seite, damit er beginnen konnte, Nabikis Busen zu benetzen. Lustvolles Stöhnen entglitt ihrer Kehle. Die ersten Schweißtropfen glitzerten auf ihrer nackten Haut. Langsam ging's richtig zur Sache. Kurz vor sieben Uhr am Abend stieg Ranma wieder aus dem Bett. " Vielleicht solltest du dich noch fein für's , Tank-Stop' machen. Unsere beiden Schwestern haben da was ausgemacht. Und ich dachte mir, die beiden kann man da nicht so alleine hin lassen." Nabiki erhob sich recht langsam, ließ die Decke von ihrem Körper gleiten. Sie tat nur einen Schritt. " Also, ich muss den anderen Jungen wirklich widersprechen.", lachte Ranma jetzt. " Das war jetzt fast schon Höllenfeuer-Chili." Aha. " Vielleicht solltest du schnell rüber gehen und dich fein machen. Schließlich will ich mit meiner Freundin angeben." " Vergiss es, Saotome." Schnell war Nabiki auf Tuchfühlung mit ihm. " Ich interessiere mich..." " .. nur für reiche Männer?" Saotome grinste überlegen. Er griff Nabikis Hüfte und drückte sie so auf den Schreibtischstuhl. Aus einer Schublade holte er einige Polaroid. " Mein Haus, mein Auto, mein Boot." Äh... Moment mal. Okay, das Auto kannte sie schon. Eine Limo. Aber das Haus. Das stand in Manhattan. Und das Boot war... " Mein Sandkasten..." Sandkasten? Saotome besaß eine eigene Insel in der Südsee!? Das musste man erst mal verdauen. Nabiki hatte sich noch schnell ein kurzes China-Kleid, rückenfrei, besorgt. Auf Papas Kreditkarte. Akane trug ein leichtes, rückenfreies Top und einen kurzen Rock. Zu dem Top hatte Nabiki sie überredet. Von Ranko mochte man fast behaupten, sie würde nur einen trägerlosen BH, eine weite Weste darüber und unten rum einen vorne am Oberschenkel geschlitzten Mini tragen. " Also, Mädels. Steigt doch ein." Ranma trug schwarze Sneakers, eine relativ gute Hose, Sommerhemd und einen leichten Trenchcoat für die Coolness. Okay, los ging es. " Ranko, hast du Akane erklärt, was man in Clubs so macht und was nicht?" " Yup. Ist erledigt. Schließlich sind Reparaturen in Clubs ziemlich kostspielig." Schließlich hielten sie. " Wieso halten wir hier?", fragte Akane. " Wir wollen doch nicht so auffallen. Deshalb gehen wir die letzten paar Meter zu Fuß. Gönn mir doch den Spaß." Okay. Mann, war das eine Schlange vor dem Club. Und dabei war's noch früh. " Was willst du denn, Brillenschlange?", stieß der Türsteher Ranma unsanft zurück. " Da rein, was sonst?", blieb Saotome geschmeidig. Ein eiskalter Wind fegte plötzlich zwischen den Leuten hindurch. Ranma hatte die Hände in den Jackentaschen. " So? Willst du, Vierauge? Aber so jemand wie du kommt hier nicht rein. Besonders nicht, wenn er meint er könnte sich rausputzen. So wie du. Also verpiss dich bevor ich grob werde." " Ach, nein. Ich wette mit dir um deinen Job, dass ich hier sehr wohl rein komme." " Und wie willst du das machen, Bürschchen?" Langsam wurde der Türsteher laut. Als Antwort zückte Ranma kurz sein Handy und tätigte einen Anruf. Keine fünf Minuten später kam der Geschäftsführer des , Tank-Stop' an. " Mr. Saotome! Wie höchst erfreulich, Sie hier begrüßen zu dürfen.", schleimte er. " Ganz meinerseits, Mr. Takashi. Ganz meinerseits." Grinsend ging er an dem Türsteher vorbei rein. " Mir gehört dieser Schuppen. Ach, übrigens. Du bist gefeuert." Wieso der Club , Tank-Stop' hieß? Möglicherweise konnte das an dem Panzer und den Geschützen liegen, die hier unten rum standen. Sah hier alles irgendwie militärisch aus. Mit Tarnnetzen, Fleckenanstrich und bunten Suchscheinwerfern. Aus den Boxen dröhnte gerade , Augen auf'. Ranma ließ sich gemütlich an der Bar nieder. Nabiki platzierte sich einen Platz entfernt und besah sich die Tanzfläche. Ranko hatte sich gleich ins Getümmel geworfen. Nur Akane setzte sich leicht verwirrt auf einen der Barhocker. Nach wenigen Minuten wurde Nabiki schon angesprochen. " Hey, Zuckerpuppe, bock auf Tanzen?" die ältere Tendo warf nur einen ziemlich durchtriebenen Blick zu Ranma, nickte und stand auf. Saotome pappte einen Klebestreifen an die Seite des Sitzkissens und ging zu Akane rüber. " Und du? Willst du nicht vielleicht auch Tanzen?" Überrascht sah die jüngere Tendo ihn an. Ihr war sowieso recht unwohl. Durch seine Frage wurde es auch nicht gerade besser. Besonders, da er jetzt lächelte. " Ich weiß schon. Dir ist ein bisschen mulmig, weil du noch nie in einer Disco warst." Zum Barkeeper meinte er: " Einen Puschkin Black für mich und eine Cola für das Mädel hier. Auf meine Kappe." Glück für Akane, dass sie grade in Rotlicht saß. Sonst hätte man ihr Tomatengesicht bemerkt. " Akane? Ranma? Was macht ihr denn hier?" Yuka? Saiyuri? " Dasselbe könnte ich euch fragen.", erwiderte Akane schnell um sich von Ranma abzulenken. " Wir kommen öfters her. Der Club ist voll angesagt. Aber ihr?", fragte Yuka total mit der Lage überfordert. Saotome lächelte breit. " Ich hab' Nabiki und Akane eingeladen. Mein Schwesterchen müsste sich auch hier irgendwo rum treiben. War ihre Idee." " Die Ice-Queen ist auch hier?", entfuhr es Saiyuri. " Ja...", zog Ranma es in die Länge. " Aber ich mag es nicht, wenn so über jemand geredet wird, den ich mag." WAS!? Nabiki wurde von jemandem außerhalb ihrer Familie gemocht!? Kaum zu glauben. " Sie ist ein süßes Mädchen. Sie hatte nur nie jemanden, mit dem sie so richtig reden oder bei dem sie sich richtig geborgen fühlen konnte." Ranma stand auf und ging rüber zum DJ, der grade den , Hell March' auf legte. Kurz sprach er mit dem DJ und als der Track vorbei war, hatte Saotome das Mikro in der Hand. " 'n Abend, Leute. Passt mal kurz auf, ja? Bis Mitternacht gehen alle Drinks auf mich!" Sofort war die Bar voll. Kurz darauf auch schon wieder fast leer. Nur so 'ne Type saß auf Ranmas Platz. " Entschuldigen Sie bitte. Aber ich glaube, Sie sitzen auf meinem Stuhl.", meinte er ganz höflich. " Hm? Was willst du, Mickerzwerg?" Ah, ja. Einer von der Sorte. " Ich habe gesagt, ich glaube Sie sitzen auf meinem Stuhl." Saotome blieb weiter höflich. " Ah, ja? Steht hier irgendwo dein Name?" Jetzt begann der Junge zu lächeln. " Ja. Da. Am Rand vom Sitzkissen." Auf dem Teil, wo er vorher hingepappt hatte. " Also wirklich, so etwas von unhöflich.", kam Nabiki an. " Wegen einem Drink einfach den Tanzpartner stehen zu lassen." Jetzt grinste sie Ranma an. " Doppelten Martini. Geschüttelt.", meinte sie zum Barkeeper. Danach lehnte sie sich an die Bar und lächelte Ranma hinterhältig an. " Also wirklich. Bis Mitternacht alle Drinks aufs Haus gehen lassen. Nette Geste." Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. " Was hast du eigentlich in China gemacht?" " Ach, nur von Stamper-Oil eine Bohrinsel samt Quelle gekauft. Ich bin jetzt ganz Roh im Geschäft. Roh-Öl.", flüsterte Ranma ihr die Antwort zu. Kein Wunder, dass er sich ein Gebäude in Manhattan leisten konnte. Früh am nächsten Morgen gab Ranma dann von sich: " Okay, Mädels. Es ist früh. Wir sollten langsam mal heim." Sah zu Yuka und Saiyrui rüber. " Können wir euch mitnehmen?" " Öh.... Ja.", kicherte Yuka. Saiyrui und sie kicherten ziemlich besoffen. Ranko schien noch ziemlich nüchtern. Dabei hatte sie schon intus. Nabiki war wärmer aufgelegt. Nur Akane war noch richtig nüchtern. Na, glücklicherweise kam vom ganzen Alkohol hier kein Problemchen auf. Hätte ja sein können, dass in der Limo irgendwelche ... , Spielchen'... gemacht würden. War aber nicht so. Sonntagmittag. Treffen des Foto-Clubs. " Ladies!", begann Ranma. Der nächste Kommentar: " Heiß." Na, ja. Die Mädels hatten sich auch rausgeputzt. Extra für das Shooting. Nett. Leider bereitete das Hiroshi und Daisuke etwas... Probleme. Ranma jedoch blieb ausgesprochen ruhig. Endlich fragte Hidaka Ranma: " Stimmt das Gerücht?" " Welches Gerücht?" Saotome wechselte gerade die Speicherdisc. " Jemand hat gesagt, dass dir der , Tank-Stop' gehört." " Stimmt. Letzte Woche gekauft." Ganz lässig und cool. Uuuuhhhh. Jetzt kam aber der ganz dicke Hammer. " Ach, übrigens. Jedes Mitglied des Clubs, das heute dazu gehört, bekommt einen VIP-Pass für den , Tank-Stop'." VIP? Scharf. " Saotome." Nach der Sitzung sprach ausgerechnet Nabiki Ranma an. Kurze, enge Sporthose und enges Top. Die anderen Mädels hatten sich schnell verzogen, als Nabiki angestapft gekommen war. " Na, Nabiki?" Ranma lächelte. Er trat nahe an das Mädchen heran. " Und was hätten wir heute gerne?", flüsterte er ihr ins Ohr. " Sht." Jetzt hielt er ihr Zeige- und Mittelfinger an die Lippen. " Nimm lieber mal das." Bevor Nabiki reagieren konnte, drückte Ranma seine Lippen auf ihre, fummelte an ihrer Hand rum und schlang seine Arme fest um sie. Es musste ihr gefallen, sonst hätte sie nicht so schnell ihre Lippen geöffnet, dass seine Zunge in ihrem Mund mit ihrer ringen konnte. " Ranma...", stöhnte sie leise, als er ihren Hals mit Küssen bedeckte und mit der Hand hinten unter ihren Slip glitt. Ihm kam eine Idee. " Wir könnten ein bisschen ans Meer fahren." " Hm." " Also. Zieh dir was Nettes an. Ich hol' den Wagen." Damit löste er sich von ihr und verschwand aus dem Dojo. Nur fünfzehn Minuten später stand die Limo vor der Tür. Nabiki kam durch das Tor. Sommerbluse, überm Bauchnabel zusammengeknotet, und kurzer Rock mit einer Radlerhose drunter. Nett. Wie Ranma gemeint hatte. Zwischen den Seiten der Bluse erkannte Ranma zwei Stück Stoff, mit einem Metallring verbunden. Auf Brusthöhe. Nicht, dass er da hingesehen hätte, es war ihm nur aufgefallen. Ranma selbst trug eine knielange Hose und ein Sommerhemd, das wiederum lässig offen über einem T-Shirt mit dem Aufdruck , Bombenspezialist'. " Saotome.", begann Nabiki die Unterhaltung im Wagen. " Vorhin hast du mich anders genannt. Aber ich könnte mich da auch irren. Schließlich hast du ja geradezu ekstatisch gestöhnt.", gab Ranma leise von sich. " Was soll das?" Sie hielt ihm die Hand hin. Da war ein Ring an ihrem vierten Finger. Eine Doppelhelix aus Jade und Gold. Der Zwischenraum schien mit Diamanten gefüllt zu sein. " Und? Was soll damit sein?", fragte Ranma ganz unschuldig. " Das ist ein Verlobungsring.", machte ihn Nabiki darauf aufmerksam. " Und? Das dachte ich mir auch, als ich ihn anfertigen hab' lassen. Davon hätt' ich mir 'n Mehrfamilienhaus kaufen können." Dem Mädchen verschlug es die Sprache. Minutenlang sah sie den Jungen mit offenem Mund an. " Das ist doch nicht dein Ernst.", keuchte sie leise. " Was? Dass der Ring teuer war, oder dass ich dich heiraten möchte?", lachte Ranma. " Das ist doch nicht dein Ernst. Ist das dein Ernst? Das ist doch nicht dein Ernst.", wiederholte Nabiki sich. " Doch, ja, doch.", antwortete Ranma breit grinsend. Er näherte sein Gesicht dem ihren an, guckte ernst und meinte: " Ich liebe dich, Nabiki." Dann kamen sie auch schon am Strand an. Der Fahrer trug schnell die Picknick-Teile runter. Zwei große Sporttaschen, ein Picknickkorb für eine Familie, einen Sonnenschirm. " In Ordnung. Morgen früh holen Sie uns dann bitte hier wieder ab, acht Uhr." " Ja, Mr. Saotome." Wollte er etwa die Nacht hier am Meer verbringen? Am Strand? Mit ihr? Leise lachte Ranma, als beide da oben am Geländer standen. Links führte die Treppe zum Sand runter. " Nett, nicht? Wir sind so ziemlich alleine hier. Also können wir es uns richtig schön gemütlich machen. Das Wetter soll auch schön sein heute Nacht. Also kein Problem." Er nahm sie bei der Hand und zog sie zum Strand runter. Da spannte er den Schirm auf und legte zwei Strandtücher aus. Er machte sich grade am Essenskörbchen zu schaffen, da frage ihn Nabiki: " Wieso?" Darauf wandte er wandte sich um. Wow. Ein Bikini ohne Träger. Oben nur zwei Ovale, die ihre Brüste dürftig bedeckten. Unten ein hoch-V-geschnittenes Teil, das an den Seiten nur aus zwei dünnen Riemen bestand. Bis auf die Sommerbluse, inzwischen offen, trug sie nichts drüber. So lang Nabiki da auf der Seite, den Oberkörper leicht aufgerichtet, also mit dem Ellbogen abgestützt. " Ganz einfach, Liebling.", fand Ranma endlich seine Sprache wieder nachdem er sie genau begutachtet hatte. Er packte seine Hose, sein Hemd und sein T-Shirt weg. Nur mit Trunks kniete er sich vor sie in den Sand. Mit den Fingerspitzen strich er ihr über die Wange. Mit der ganzen Hand. " Du bist einfach perfekt für mich." Jetzt küsste er sie. Fast sofort schlang Nabiki beide Arme um seinen Hals und zog ihn mit sich herunter. " Du bist fies.", murrte sie gespielt. Sie drückte leicht den Oberkörper durch, als Ranma mit seiner Hand ihren Rücken entlang fuhr, und den Haken hinten aus dem Ring ihres Oberteils löste. Die Sonne berührte gerade die Wasseroberfläche. Drüben, am Horizont. " Ranma?" Nabiki lag in Ranmas Arm. Halb auf ihm. " Hm?" Er strich ihr mit der anderen Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Sie sah... glücklich aus. " Danke." Beide lächelten. " Wofür denn?", lachte der Junge. " Das weißt du ganz genau.", knurrte das Mädchen leise. Kurz gespielt böse. Schon packte sie ihn an Beiden Händen und zog ihn hoch. " Komm. Jetzt bring' ich dir bei, wie man schwimmt." Wie Mr. Spock zog Ranma eine Braue hoch. Einerseits... andererseits... " Sehr schön.", meinte er bloß. Damit meinte er sowohl die Idee als auch das nackte Mädchen vor sich, das etwas verschwitzt und leicht mit Sand verklebt vor ihm stand. Bis zur Hüfte folgte Ranma Nabiki ins Wasser. Bis auf das durch sie verursachte Kräuseln war das Meer spiegelglatt. Sie watete hinter ihn. " So. Der Mensch ist so gebaut, dass er automatisch auf dem Wasser schwimmt. Also einfach ganz ruhig auf dem Rücken liegen. Sie Arme kannst du zu Seite strecken." Er ließ sich zurück fallen. Sofort spürte er Nabikis Hände an seinen Schultern. Kurz tauchte er unter, schwamm dann aber doch oben. Nabiki hatte die Hände in seinen Achselhöhlen und drückte seinen Kopf gegen ihren Bauch. " Die Aussicht ist ja echt nicht schlecht.", kommentierte Ranma. " Scheint, als wolle unser frischer Stecher mal U-Boot spielen.", konterte Nabiki. Damit meinte sie Ranmas Reaktion. Sie ging an seine Seite. Hielt ihn am Rücken. " Okay. Jetzt beweg' deine Arme leicht nach oben und nach hinten. Dann zieh sie im Wasser durch. Die Finger solltest du dabei leicht gespreizt haben." Hey, ging ja. Er spürte, wie Nabiki los ließ. Klar. Musste auch alleine gehen. " Und jetzt machen wir das mal mit der Front." Zuerst stellte Ranma sich aber wieder hin. " Was für ein gelehriger Schüler." " Bin eben ein Genie." " Wieso hast du's dann nicht schon längst drauf, du Genie?" " Vielleicht hab' ich ja auf die richtige Person gewartet, die's mir beibringen soll." Als die Sonne ihre letzten Strahlen über den Horizont schickte, liefen Nabiki und Ranma wieder an den strand zurück. Nabiki ließ sich vorwärts in den Sand fallen, als Ranma sie von hinten an den Hüften umschlang. Mit dem Gesicht auf ihrem Po landete Ranma ebenfalls im Sand. Er setzte sich kniend hin und zog Nabiki auf seinen Schoß. " Großer, starker Mann.", lachte das Mädchen. Ganz klar. Die Nacht war warm und sternenklar. Ganz ruhig lagen sie einander in den Armen, lauschten nur dem Rauschen des Meeres. Das war wahrscheinlich der bis dato schönste Moment in Nabikis Leben. Am nächsten Morgen. Ranma kam ganz unbeeindruckt in die Schule. Ein paar Minuten vor der dritten Stunde. Sie wollten sich einen Gag damit machen und die ganze Sache geheim halten. Vorläufig wenigstens. " Ranma, wo warst du denn gestern noch?", fragte Akane interessiert. " Und wieso bist du heute so spät in der Schule?", kam Saiyuri an. Nur Sekundenbruchteile vor dem Lehrer stürmte Gosunkugi in die Klasse. " Die IceQueen ist verlobt!", platzte er gleich ganz aufgedreht raus. Cool meinte Ranma nur dazu: " Gosunkugi, ich hoffe, du weißt, dass Falschaussage mit einem Jahr Gefängnis bestraft werden kann." Jemand lachte. " Wer wäre schon verrückt genug, die IceQueen zu heiraten!?" Tja, Ranmas wirklich großzügige Spende würde wohl insgesamt für Akanes Wutausbrüche drauf gehen. Schon wieder ein menschenförmiges Loch im Boden. Der Saotome-Junge bemerkte den Blick seiner Schwester. Seltsamerweise jedoch konnte er ihn absolut nicht einordnen. " Gosunkugi, du bist echt lahmer als 'ne Schnecke in einer Teerpfütze. Von Nabikis Verlobung weiß ich schon seit gestern." Ganz lässig. " Und: Nein, ich werde euch nicht sagen, wer der Glückliche ist. Ich bin doch nicht lebensmüde." Das war das Rätsel für die nächste Woche. Dazu kam noch, dass man am nächsten Montag nach Europa fliegen würde. Mit einem Zwischenstopp in Hongkong und noch einigen anderen Orten, würden sie nach den Haag fliegen. Zum europäischen Gerichtshof. Wer hatte das wohl organisiert? Ranma. Deshalb konnte er auch jemanden aussuchen, den er mitnahm. Nabiki natürlich. " Mama, wir fliegen doch bloß nach Europa!!" Hinderte Nodoka trotzdem nicht daran, ihren kleinen Ranma fast zu erdrücken. Morgen des Abflugmontags. " Aber Europa ist so schrecklich weit weg.", heulte Nodoka fast los. Ranmas Auge begann leicht zu zucken. Sie tat immer noch so, als wäre er ein kleines Kind. Und nur, weil er eher zur Intelligentia gehörte als zur körperlichen Arbeiterschicht. Sowjetisch ausgedrückt. Er hätte ihnen ja sagen können, dass er ein weltweites Wirtschaftsunternehmen besaß. Aber das wollte er lieber geheim halten. Schließlich sollten die selbst was tun und nicht von seiner Kohle leben. " Wir dürften wirklich keine Probleme haben, Mama. Schließlich fliegen wir mit der ganzen Klasse und genügend Aufsichtspersonen." " Habt ihr auch genügend Geld dabei?", fragte Genma zweifelnd. " Ja, Papa." Randvolles Scheckbuch. Ranma war nahe dran, sie sonst noch was zu heißen. Aber da kam die Hupe vom Flughafentaxi. Ja, Taxi. Nicht Limo. Die Tendos hatten ihren Krempel rüber gebracht. Soun spielte grade Niagaras. Gestützt wurde er von Kasumi und Tofu. Offenbar hatten Nabiki und Akane ihre Abschiedsszene schon hinter sich. Kaum waren die Reisenden im Auto, da hörte Ranma etwas. " Am liebsten würden Sie ihnen doch gleich hinterher fahren.", vermutete Tofu. " Bei ihrer Geburt wurde den Zwillingen ein GPS-Chip eingepflanzt.", gab Genma cool zurück. " Sie machen Witze.", folgerte der Doc. Nö. Der Blick der elterlichen Saotomes verriet das. Ranma musste dabei lächeln. Das war's also. < Big Brother is watching...> " Ist was, Ranma?", fragte Schwesterchen. " Nö, alles paletti." Am Flughafen trafen die Saotomes und die Tendos dann auf die anderen Klassenkameraden und ihre Aufsichtspersonen. " Wo stecken denn Hiroshi und Daisuke?", fragten Yuka und Saiyuri. " Sind sie nicht schon da?" Nabiki schüttelte nur den Kopf. " Wäre ja zu schön gewesen, wenn alles glatt laufen würde." Immerhin waren die Lehrer schon da und verteilten die Tickets. Yuka und Saiyuri bekamen die Münder nicht mehr zu. " Das muss ein Druckfehler sein.", flüsterte erstere. " Nö.", widersprach Ranma gleich. " Aber sagt's nicht weiter. Wird nachher noch lustig." Gemeint war die Klasse. " Sag' bloß, du warst der Sponsor von dem Ausflug hier.", flüsterte Yuka leise. " Yup. Da dachte ich mir, wir können auch gleich mal ganz fein fliegen. Wer weiß, wann man wieder die Gelegenheit bekommt. Die meisten Leute sehen die erste Klasse überhaupt nicht." Der Saotome-Junge grinste breit. " Erste Klasse. Das ist ein Ding." " Ein wahrer Brocken." Beide Mädels hingen sich gleich bei Ranma ein und zogen ihn etwas weiter. Die drei zurück gelassenen Damen guckten ziemlich böse und knurrten leise. Die beiden vermissten Jungs kamen grade rechtzeitig zum Aufruf. Dann war es auch schon soweit, dass die Klassenkameraden ihre Münder nicht mehr zu bekamen. " Sie sind wohl die Klasse der Furinkan-Oberschule. Wenn Sie mir bitte folgen würden. Ich bringen Sie zu den reservierten Plätzen." Okay, JETZT bekamen sie die Münder nicht mehr zu. Sogar die Lehrer. War einfach zuviel. Waren die Sitze etwa mit Seide bezogen!? Champagner, Trüffel, Kaviar.... Gold und Jade!? Ein paar von den Leutchen mussten sich erst mal setzen. " In wenigen Minuten starten wir. Wenn Sie sich also bitte alle setzen und angurten würden." Null-Problemo. Zwei oder drei von den Klassenkameraden brauchten eine Tüte um sich zu beruhigen. " Kaviar ist nichts anderes als Fischeier.", kommentierte Ranma noch das Gequatsche von ein paar Nixwissern, die blöde auf ihren Sitzen rumhampelten. " Setzt euch bitte hin und benehmt euch wenigstens ein bisschen anständig.", zischte ein Lehrer gefährlich, der grade ankam um die Hampler unter Kontrolle zu bringen. < Viel Glück.> Ranma verdrehte nur die Augen. Endlich starteten sie. Also konnte Ranma, als sie in den Luft waren, endlich ein gutes Buch raus holen. Würde lange genug dauern, der Flug. Dann auch noch mit Zwischenstopp in Moskau. Das Buch hieß , Tennis mit dem Maxwell'schen Dämon'. Eigentlich ein lustiger Titel für ein Buch, das jeder Normalsterbliche als tödlich Öde bezeichnen würde. Dazu noch Kommentare geschrieben. Auf dem Laptop. Praktisch, dass da ein schöner Tisch war. Er ließ sich nicht stören, das Buch war einfach zu interessant. Besonders die Kommentare zu schreiben freute Ranma. Aber mit einem Ohr hörte er, wie Ranko und Akane drohten, jedem den Hals umzudrehen, der hier Gänseleberpastete bestellte. " Ja, ja. Die Schwester kann schon ziemlich viel Arbeit verursachen." Ein Kommentar Nabikis. Sie saß Ranma gegenüber, die Beine übereinander geschlagen, ein Glas Champagner in der Hand und etwas zurück gelehnt. " Aber im Gegensatz zu Akane ist Ranko meine große Schwester.", antwortete Ranma ohne von seinem Buch aufzusehen. Mit der Hand tippte er kurz neben sich ein paar Zeilen in den Laptop. " Ich hab' irgendwie ein mieses Gefühl in der Magengegend.", murmelte er. Etwas, irgendetwas störte ihn. " Sehr verehrte Fluggäste. Unser Kurs führt uns zwangsläufig in wenigen Minuten in ein Sturmgebiet. Wenn Sie sich bitte auf ihre Sitze begeben und angurten möchten.", kam eine stimme über Lautsprecher. Die Stewardessen kamen und nahmen Teller, Gläser und etwaige andere möglichen Fluggengenstände mit. Der Rest wurde auch gleich weggepackt. Nabiki setzte sich dicht neben Ranma. Der öffnete sein Hemd und hantierte an der kleinen Kette, die er um den Hals hatte. Schließlich hing da ein Ring dran. Ein Ring, den er jetzt demonstrativ an den Finger schraubte. Das Ruckeln begann. " Verdammt. Guck dir mal das Wetter an!", entfuhr es jemandem. Draußen waren nur pechschwarze Wolken und mächtige Blitze zu sehen. Nichts weiter. Man fühlte sich hier fast wie auf der Achterbahn, so rüttelte das jetzt. Nabiki drückte Ranmas Hand fester. Sogar jemand abgebrühtes wie sie konnte bei so was Angst bekommen. Mit einem Schlag sackte das Flugzeug plötzlich um gut fünfhundert Meter weg. Steil nach unten. Dann fasste es sich wieder hart. " Heilige...", kam es von einem Mädchen. " Was war das?" " Ich hab' Angst!" " Beruhige dich doch. Es ist alles in Ordnung." Ranma hätte gerne widersprochen. Das war nicht normal. Besonders nicht, dass eine Stewardess ihn jetzt ansprach. " Entschuldigen Sie bitte. Sie hatten vorhin doch diesen Laptop. Kennen Sie sich vielleicht etwas besser mit solchen Dingen aus?" " Ziemlich. Außerdem mach' ich grade den Pilotenschein." Sehr schön. So wie die Frau aussah, war sie davon sehr erleichtert. " Würden Sie mit bitte nach vorne ins Cockpit begleiten?" Na, ja. Solange das Cockpit nicht von 'nem Blitz frittiert worden war... Ranma zog die Hand das Gesicht runter. < Wieso muss ich auch so schlau sein?> Genau das war's nämlich. Sämtliche Leute hier drin waren nur noch ein Häufchen Asche. Der Computer schien 'ne gewaltige Macke davon getragen zu haben. " Ich brauche meinen Laptop und Kleinwerkzeug. Das wird einige Arbeit." Kurz wurde das Flugzeug durchgerüttelt. Das hatte Ranma mitbekommen. Ein Kurzschluss und der Autopilot suchte sich einen neuen Kurs. Nicht gut, gar nicht gut. Vielleicht konnte er ja das ganze Systemzeug über den Laptop laufen lassen Wenn die andere Technik hier noch lief, wäre er möglicherweise in der Lage, den Schrotthaufen halbwegs heil runter zu bringen. " Hier. Wir haben das Werkzeug und Ihren Laptop." Zwei Flugbegleiterinnen. " Sehr schön." Ranma verbeugte sich artig. " Jetzt bräuchten wir noch eine helfende Hand und verdammt viel Glück." " Was soll ich tun?", meldete sich gleich eine der beiden Frauen. " Das Kabel da zum Bordcomputer muss ruhig gehalten werden. Sonst gibt es einen Kurzschluss und wir haben ein Problem mehr." Die Frau nickte und Ranma packte sich einen Schraubendreher zwischen die Zähne wie andere ein Messer. Das war haarig. Dieser ganze Elektro-Scheiß hier war garantiert nicht gut konzipiert. Höchstwahrscheinlich hatte man ziemlich gespart. Den kleinen Schock ignorierte Ranma und vertat seine einsteinische Frisur. Stattdessen stöpselte er seinen Laptop an und klemmte den anderen Autopilot-Computer ab. " So. Jetzt haben wir wenigstens die Daten und halbwegs eine Kontrolle über das digitale System der Flugkontrolle." Hä? Er hatte sich in den Computer eingehackt und war jetzt der Boss hier an Bord. " Tut mir leid.", meinte er noch und drückte den ehemaligen Piloten von seinem Platz. " Okay." Er nahm den Laptop auf seinen Schoss. " Das wird jetzt nicht ganz einfach." Kurz spürte Ranma einen Schmerz unterhalb seiner Schädeldecke. < Was soll das jetzt schon wieder? Ich muss mich konzentrieren.> Er setzte sich das Headset auf. " Drücken Sie lieber die Daumen, dass das Zeug noch funktioniert." " Mayday, mayday. Hier ist Intercontinental 977 nach Moskau. Wir melden einen Notfall. Mayday, mayday. Hier ist Intercontinental 977 nach Moskau. Wir haben einen Notfall. Bitte melden Sie sich." " Hier ist Peking-Tower, over. Wir haben Sie gehört, Intercontinental 977. Ihr Transponder scheint defekt. Wir haben sie nicht auf unserem Schirm. Over." Ranma konnte es sich nicht verkneifen erleichtert aufzuatmen. " Roger, Peking-Tower. Hier ist Intercontinental 977. Wir melden einen Blitzschlag im Cockpit. Die ganze Cockpitcrew ist tot. Wiederhole. Wir melden einen Blitzschlag im Cockpit. Die ganze Cockpitcrew ist tot. Und wir fliegen die Maschine nur über einen notdürftig reparierten Autopiloten. Over." Über eine Minute lang herrschte Stille. " Peking-Tower, hier spricht Intercontinental 977. Verdammt, ich bin ein Oberschüler und fliege hier grade nur mit meinem Laptop eine bis oben hin voll besetzte 747, die eigentlich von Tokio nach Moskau und weiter nach Den Haarg fliegen sollte. Bei allem, was Ihnen heilig ist! Das ist kein gottverdammter Scherz! Es ist ernst!" Weiter Stille. Dann meldete sich endlich wieder jemand. " Intercontinental 977, hier ist Peking-Tower. Over." " Roger, Peking-Tower. Hier ist Intercontinental 977. Over." Schien jetzt ja geglaubt zu werden. " Intercontinental 977, wie ist ihr genauer Status? Over." " Ich rufe die aktuellen Daten ab. Wir befinden uns etwa 250 Meilen Westsüdwest von Lanzhou in einem ziemlich heftigen Sturm. Unsere aktuelle Flughöhe beträgt 2000 Fuß. Kurs Westnordwest. Treibstoffvorrat bei knapp hundertfünfzig Barrel. Bis jetzt fliegt uns der Autopilot. Aber ich muss ihn bald abstellen. Er hat einen gravierenden Defekt. Irgendwelche Vorschläge, Peking-Tower? Over." Tja, wie gut, wenn man eine Autopilot-Software dabei hatte. Hatte Ranma zwar nur mal zum Spaß runter gezogen. Aber das zahlte sich momentan echt aus. Eines musste man diesen Chinesen lassen, ihre Flugsicherung war wirklich nicht schlecht ausgebaut. " Intercontinental 977, hier Peking-Tower. Over" " Roger, Peking-Tower. Hier Intercontinental 977. Over." " Intercontinental 977, verfügen Sie über Flugkenntnisse? Over." " Flugschüler mit zehn Stunden Theorie, Peking-Tower. Over." " Fühlen Sie..." Gerade da ging wieder ein heftiger Ruck durch den Flieger. " Scheiße.", keuchte Ranma. " Triebwerksbrand!" Schnell. Wo war der Löschknopf? Da. Gut. " Peking-Tower, ich ahne schon, was Sie mir sagen wollen. Ich glaube, ich kann die Maschine halbwegs heil runter bringen. Die Theorie dafür hatte ich schon...." Heilige. In diesem Augenblick reagierte Ranma fast so schnell und präzise wie ein Computer. Er schaltete den Autopiloten ab und riss das Steuer herum. " Peking-Tower. Hier ist Intercontinental 977. Wir versuchen jetzt zu landen. Over." Schon mitbekommen. Da konnte grade was mit der Senderantenne nicht stimmen. " Es wird besser sein, Sie verlassen das Cockpit und schnallen sich gut an.", meinte Ranma zu den beiden Stewardessen. Schon passiert. " Sehr verehrte Fluggäste, hier spricht ihr Flugcaptain. Aufgrund einer Notlage sehen wir uns gezwungen eine Notlandung vorzunehmen. Bitte stellen Sie die Lehnen Ihres Sitzes gerade und verbergen Sie ihren Kopf zwischen ihren Armen und Knien. Ihre Sicherheitsgurte ziehen Sie bitte stramm fest. Sobald wir gelandet sind, folgen Sie bitte den Anweisungen der Flugbegleiter und verlassen Sie die Maschine über die Notrutschen an den Ausgängen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit." Nett. Ranma sah noch einmal eindringlich auf den Ring an seinem Finger. Ihm fiel nur ein Satz ein. " Wir gewinnen, Nabiki." Nabiki kam wieder zu sich. Verdammt, tat ihr der Kopf weh. Hier sah's übel aus. Aber trotzdem gurtete sie sich los und lief schnell zur Tür des Cockpits. " Ranma! Ranma!" Sie riss an der Tür, aber sie war verklemmt. " Nabiki!" Ranko stürzte zu ihr. Sie zog sie von der Tür fort. " Lass mich los! Ich muss zu Ranma! Lass mich los!" Beide begannen zu schluchzen als sie auf die Knie sanken. " Nabiki...", begann Saotome mit einer Erklärung. " ... vom Cockpit...." Sie wollte das doch selbst nicht glauben. Aber es war deutlich zu erkennen. An der Wand. " Vom Cockpit ist nichts mehr übrig." " NEIN!!" Von dem Flugzeug war so gut wie nichts mehr übrig. Bis auf die Passagierkabine war alles weggerissen. Keine Flügel, kein Heck, der Boden abgesäbelt bis fast zu den Füßen der Leute. Und das Cockpit. An diesem Berg komplett zerdrückt. " Ihr miesen Kerle!" Akane drosch einige Typen zusammen. " Nabiki..." Endlich schienen die Leute aus der Klasse zu kapieren, dass Nabiki Tendo wirklich Gefühle hatte. Aber wieso heulte sie so wegen Ranma? Ranko stand jetzt auf. " Ganz einfach. Mein Bruder war ihr Verlobter." Das saß. Stellte sich nur och die Frage, was jetzt getan werden sollte. Sie waren hier wohl oder übel mitten in der Pampa. " Ganz einfach." Hm? " Zuerst brauchen wir Holz für ein Lagerfeuer. Der Passagierraum des Flugzeugs wird uns als Unterschlupf dienen können. Das Feuer in Gang zu bringen dürfte wohl kein Problem darstellen. Außerdem sollten wir möglicherweise Wrackteile benutzen um hier in der Gegend so was wie ein Signal oder etwas Ähnliches zu bauen." Das mit dem Signal dürfte wohl kein Problem sein. So, wie sie die Bäume hier in der Gegend abrasiert hatten. Wer war dieser Mann aus der Common-Class. Lange, leicht wellige Haare. Langer Trenchcoat und Sneakers zu Jeans. Wer war er? Und wieso sollten sie ihm folgen? " Ich bin Connor MacLeod. Und ich habe schon oft genug solche Situationen gemeistert." Ooookay. Als die Sonne unterging, hatten sich die Leute wieder im Rest des Flugzeugs versammelt. Dieser MacLeod hatte geholfen, essbare Pflanzen zusammen zu suchen und ein paar kleinere Tiere zu erlegen. Interessant. Aber Nabiki saß nur zusammen gekauert in der Ecke und blickte mit verweinten Augen ins Leere. " Onee-chan." Akane setzte sich neben sie. Eigentlich wollte sie helfen. Doch letztendlich war sie genauso hilflos wie ihre große Schwester. Längere Minuten saßen beide schweigend nebeneinander. " Wo ist eigentlich Ranko?", fiel es dann Akane endlich auf. Ranko? Ranko kniete vor einem behauenen Steinobelisk. Den Kopf gesenkt. Tränen rannen in Strömen ihr Gesicht herunter. , Ranma Saotome'. Das war es, was auf dem Obelisk stand. Es war Ranmas Grab. " Jetzt bist du vor gegangen, kleiner Bruder. Ich kann dir noch nicht folgen." Dabei hatte er ihr doch versprochen, immer bei ihr zu sein. Ranmas Testament. Jetzt erst erfuhren Genma und Nodoka, was ihr Sohn eigentlich alles angestellt hatte. Nun, zumindest die das Eigentum bezüglichen Geheimnisse. Jeder der beiden Familien war bedacht worden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war es sogar Nabiki klar, dass Geld die Liebe nicht ersetzen konnte, die man fähig war, für jemanden zu empfinden. Die nächsten Tage brachten noch etwas heraus... Nabiki... war schwanger. Was sollte jetzt geschehen? Was sollte sie tun? Was würde mit dem Kind sein? " Nabiki?" Es war einen knappen Monat nach dem Unglück. Ranko betrat leise Nabikis Zimmer. Tendo lag in ihrem Bett und sah einfach an die Decke. Verdammt, sie war immer noch betrübt. Schließlich war Ranma ihre große Liebe gewesen. Sie bekam ein Kind von ihm, das sie auf jeden Fall behalten und aufziehen würde. Ranma sollte stolz auf sie sein. Seine Schwester setzte sich auf den Bettrand und sah seiner Verlobten ins Gesicht. " Ich weiß.", gab sie bloß leise von sich. Jetzt hob sie die Hand zu ihrem Gesicht und strich ihr zärtlich mit den Fingerspitzen darüber. " Weißt du, Ranma hat mir einmal etwas gesagt.", begann Ranko. Jetzt sah sie Nabiki in die Augen. " Wenn jemand stirbt, gibt er seine Wünsche, Träume und Hoffnungen an die Lebenden weiter." Die Rothaarige legte eine Hand auf Nabikis Brust. Die andere auf ihre eigene. " Er wird also immer weiter leben. Hier in meinem Herzen. Und in deinem. Und auch in den Herzen unserer Eltern und Freunde." Ranko lag, wie fast immer seit... noch spät wach in ihrem Bett. Sie spürte es ganz deutlich. Da war noch etwas... Wie ein Gefühl... das sie nicht so richtig deuten konnte. Sie hatte schon davon gehört, dass zwischen Zwillingen und anderen Mehrlingen meistens ein gewisses Band bestand. Zu Ranma hatte sie sich ja schon immer ganz speziell hingezogen gefühlt. Nur, war in letzter Zeit dieses Gefühl, das sie empfand, stärker geworden. < Lebt Ranma vielleicht noch? Immerhin hat man seine Leiche nicht gefunden. Oder was davon übrig gewesen wäre.> Oh, verdammt! < Dann werde ich ihn suchen!> Also sprang sie aus ihrem Bett und begann, sich Zeugs zusammen zu packen. Ein paar Klamotten, Basiswaschzeug, eine Kredikarte, American-Express und eine nationale Geldziehkarte. Das Bare würde sie an der Küste holen. Auch gleich die chinesische Version. Eines war sicher: War Ranma noch am Leben, würde sie ihn finden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)