Schule mal anders von Schu_Lida-san ================================================================================ Kapitel 11: Entführung die Zweite ~oder~ Hellaufbegeisterte Toni ---------------------------------------------------------------- Elena versuchte sich die Lage um sie herum vorzustellen, immer mit der Hoffnung, in Ruhe gelassen zu werden, konnte Schuldig schließlich schnell ihren Schwindel aufdecken, wenn er wollte. Ken und Farf schienen sich wieder erholt zu haben, denn das junge Mädchen konnte hören wie sie ihre Position veränderten. Der Irre ging auf die Seite von ihr, aus der sich Schwarz näherte, der Japaner auf die andere. Für Elena ergab es keinen Sinn, warum sollte Farf freiwillig mit Ken tauschen, war es doch eine gute Falle für den Weißjungen. Elena wollte zu gerne wissen, was die beiden machten, doch dafür hätte sie mindestens ein Auge aufmachen müssen und damit ihre Tarnung frühzeitig auffliegen lassen müssen. Doch was machten die beiden nur? Warum keiften sie sich nicht an oder kämpften um sie? Elena schien die Welt beinahe nicht mehr zu verstehen, war sie Ken und somit Weiß etwa nicht wichtig? Schwarz war nicht mehr weit entfernt, es konnten höchstens noch fünf Meter sein. Weiß folgte ihnen noch immer, einen Meter Abstand, dachte Elena, jedoch war sie noch nie gut im Schätzen und so kam es, dass sie plötzlich einen Körper neben sich zusammen sacken hörte. Kurz darauf blieb jemand neben ihr stehen und hob sie vom Boden auf. In ihrem Kopf rasten verschiedene Bilder, Vorstellungen von dem, was eben passiert sein könnte. Was mit Ken passiert war, kam das Geräusch doch schließlich aus seiner Richtung. Die Versuchung ihre Augen zu öffnen, stieg mit jeder Sekunde, sie wusste ja auch nicht, wer sie trug, geschweige denn wohin. Ihr Herz raste. Nur mit Mühe konnte sie sich dazu bringen, die Kontrolle über ihren Körper zu behalten. /Verdammt! Warum sagt denn keiner was?! Ich kann doch nicht Hellsehen!/ Kurz nachdem sie dies in Gedanken vor sich hinfluchte, bog die Gruppe um die Ecke und eine Tür wurde aufgestoßen. Keine drei Minuten später fand sich Elena in einem dunklen engen Raum wieder. Mit einem Knall wurde es noch dunkler. Danach konnte sie nur noch hören, wie ein Motor startete und der Raum, indem sie sich befand, sich bewegte. Vorsichtig öffnete Elena ihre Augen, konnte in der Dunkelheit jedoch nichts erkennen. Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Finsternis. Als der Wagen, in dessen Kofferraum sie sich anscheinend befand, eine scharfe Linkskurve fuhr, prallte sie gegen etwas warmes. Mit einer ängstlichen Bewegung tastete sie auf der anderen Seite nach etwas, was sie eventuell schützen könnte, fand jedoch nichts. Ihre Augen hatten sich derweil an die Lichtverhältnisse gewöhnt und sie wagte einen Blick auf das etwas neben ihr im Kofferraum. Mit Schrecken musste sie feststellen, dass es sich um den Körper eines Menschen handelte. Vorsichtig und mit zitternden Fingern versuchte das Mädchen den Puls des anderen zu spüren. Wieder eine Kurve. Ihre Hand glitt über das Gesicht der anderen Person, kurz darauf wurde sie an eine Wand gedrückt. Elenas Rücken schmerzte, denn das Gewicht des anderen Körpers lastete auf ihren. Innerlich fluchte sie und verwünschte diese lange Kurve, riss sich jedoch zusammen, um dies nicht auch laut auszusprechen. Die Fahrt ging nocheinige Zeit weiter. Elena versuchte derweil ihren Mitfahrer oder ihre Mitfahrerin zu wecken. Tot konnte er/sie noch nicht sein, oder wenn ja, dann noch nicht lange, denn er strahlte noch eine lebend-normale Körperwärme ab. Nach einer für das Mädchen endlos langen Zeit gab die Person dann auch etwas von sich. Wütend murmelte sie etwas vor sich hin, wollte sich aufrichten, stieß sich jedoch den Kopf an der Kofferraumklappe. Mit aller Kraft hämmerte er gegen sie. Elena wich ein Stück zurück, was jedoch nicht besonders viel ist, man beachte die Tatsache: sie ist in einem Kofferraum!!! Sie versuchte die Person zu beruhigen ohne jedoch zu sprechen. Die Angst, von ihren Entführern, ob nun Schwarz oder Weiß, gehört zu werden, war noch immer zu groß. So war es nicht anders möglich ihn zu beruhigen, als ihn mit einer hand auf den Boden des Kofferraumes zu drücken. Dies gelang Elena jedoch nicht und sie wurde stattdessen von ihm weggedrückt. Nun erkannte sie auch, um wen es sich handelte. Langsam dämmerte ihr, dass sie sich weiterhin hätte tot stellen sollen, zu ihrem eigenen Schutz. Immer dichter drängte sie sich an die Wand, hielt ihre Hände so gut es ging schützend vor sich. /Nein! Ich hätte mich nie ohnmächtig stellen sollen! Er wird mich jetzt sicher umbringen..... obwohl... nein! Wird er nicht. Die ,Strafe' dafür wäre zu groß. Aber ich hoffe, er weiß das auch! Was, wenn es ihm egal ist?!? .../ Elena sah ihren gegenüber an, versuchte in dem Licht irgendeine Regung oder Emotion auf seinem Gesicht zu erkennen. /... verdammt! Bei diesen Lichtverhältnissen sieht er noch süßer aus! ...diese kurzen Haare... leuchtende Augen...usw. usf. ... einfach nur traumhaft! Und ich Schussel habe keine Kamera dabei! Aber wer konnte das auch ahnen...!!!/ Der Wagen wurde langsamer und Elena immer nervöser. Was sollte sie machen, wenn er ihr wirklich etwas antun würde?! Sie war mittlerweile schon so weit zurück gewichen, dass sie dachte, die Wand würde gleich nachgeben. Doch er ließ sich nicht davon beeindrucken, kam immer näher. Kurz nachdem der Motor aus war, hörte sie auch schon wieder, wie die Türen des Autos auf und zu gingen. Seine Hand war nur noch wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, als plötzlich der Kofferraum aufgerissen wurde und das Licht alles überflutete. Elena kniff ihre Augen zusammen als das Weiß sie berührte. Ihr gegenüber hatte den Vorteil, dass ihn das Licht von hinten ,angriff' und er so mit allem weiter machen konnte. Als Elena ihre Augen vorsichtig wieder öffnete, sah sie nur, dass sich der andere im Reicht der Träume befand. Die Hand, die er nach ihr ausgestreckt hatte, lag schlaf auf ihrem Arm, den sie noch immer verteidigend vor sich hielt. "Alles o.k.? Wie weit ist er gegangen? Hat er dir was angetan? Du bist jetzt in Sicherheit. Hier werden sie dich nicht vermuten...komm!" "Sagt mal, musstet ihr uns grade stören? Wer hat denn gesagt, dass ich NICHT zu den anderen will?!..." Ihr Gegenüber sah sie entsetzt an. "aber...aber..." "Schon gut! War nur ein Scherz! Versteht denn hier keiner Spaß?!?" "ähm... ja... gut. Also willst du jetzt hier raus, oder nicht?" Vorsichtig ließ sie sich aus dem Wagen helfen. Als sie ausgestiegen war, sah sie sich verwundert die Häuserreihe an. "Woher kennt ihr denn meine Adresse??? ... Was werdet ihr jetzt mit Ihm machen???" Während ihrer letzten Frage deutete sie auf den immer noch bewusstlosen Farfarello. Erst jetzt registrierte sie die Verrücktheit dieser gesamten Situation und kopfschüttelnd meinte sie: "Ich glaube, es ist besser, wenn ich gleich ins Bett gehe. Gute Nacht! Und danke, dass ihr mich hergebracht habt." Damit ging sie auf ihr Haus zu. Vor der Haustür sah sie sich noch einmal um, fand allerdings nur noch einen leeren Platz vor. Nichts deutete mehr auf die fünf Assassins und Manx hin. Verwundert wand sie sich wieder der Tür zu und klingelte. Das Poltern hinter der Tür, als ob jemand die Treppe hinunter stürzte, holte Elena aus ihren Gedanken zurück. So bemerkte sie, dass es angefangen hatte zu schneien. Und sie stand vor ihrer Haustür in einem dünnen Shirt und fror dementsprechend. /Verdammt! Kann der sich nicht mal beeilen?! Das macht der doch sicher wieder mit Absicht!... Warum kann es nicht endlich Sommer werden? ... Warum hat mir Manx keine wärmeren Sachen gegeben?!/ Nach einer für sie unendlich scheinenden Zeit öffnete ihr großer Bruder die Tür und grinste sie dabei fies an. "Ist dir etwa kalt?! Willst du nicht vielleicht reinkommen? Hier ist es schön warm!!!" Diese Worte und der Tonfall mit dem diese gesprochen wurden brachten Elena fast zur Weißglut. Als sie eintreten wollte, hielt er ihr die Tür vor der Nase zu. "Das ist NICHT witzig! Lass mich rein! Es ist eiskalt!" Sie stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür und fiel auch prompt ins Haus, landete dabei direkt auf ihrer verletzten Schulter. Auf ihren Schmerzensschrei hin kamen auch ihre Eltern und ihre jüngere Schwester dazu. Ihre ältere Schwester war, als sie dann noch eintraf wenigstens so nett ihr in ihr Zimmer zu helfen. Dort angekommen legte Elena sich ins Bett und atmete tief durch. Ihre Schwester verließ das Zimmer um ein paar Pflaster und Verbände für ihre Verletzungen zu holen. Keiner fragte sie allerdings, was passiert sei. Schließlich hatte sie heute Sport. Sie sah sich suchend im Zimmer um und angelte mit ihrem Arm nach dem Telephon und gab blind eine Nummer ein. Am anderen Ende der Leitung (im selben Haus, 2Zimmer weiter) abgehoben wurde, schlug Elena nur ein genervtes "WAS?!" entgegen. "Ich brauch deine Hilfe!" "Kann nicht, schreibe grade die letzten 50 Seiten meiner Doktorarbeit!" "Aber ich phantasiere!" "Das ist nichts neues bei dir!" "Ich weiß, aber..." "Ich.kann.jetzt.nicht!!!" "Toni! Komm jetzt SOFORT rüber!!!" "Menno... wenn das jetzt nicht wichtig ist." Man hörte durch die Verbindung noch das wilde durcheinander rascheln von Blättern und ein wütendes "KUSO!" bevor das Telephonat krachend beendet wurde und man Schritte auf dem Flur vernahm. Kurz darauf öffnete sich die Tür und ein Mädchen, etwas jünger als Elena und mit verwuschelten, brustlangen rotbraunen Haaren kam ins Zimmer gestürmt. "Hier, dass sollte ich dir geben!" Damit drückte Toni ihr einen Verbandskasten in die Hand. Dann schien sie die Schnittwunden Elenas zu bemerken. Sie bedachte Elena mit einem Blick, der sagte: was hast du denn schon wieder gemacht? Elena begann damit ihre Wunden zu verbinden. Da das einarmig am Schulterbereich ziemlich schwer wurde, misslang dieser Versuch kläglich. Toni half ihr nach einem auffordernden Blick also, ihre verletzte Schulter zu stabilisieren. Als dies erledigt war, fragte sie Elena noch einmal: "Also Süße! Du kommst hier mit SCHNITTwunden an, störst mich bei einer wichtigen Arbeit und warst sowieso viel zu lange weg. Nun sag mir mal, was ich davon halten soll!" Nicht so recht wissend, wie sie antworten soll, begann Elena einfach zu erzählen. Als sie geendet hatte, spürte sie auf einmal Tonis Hand auf ihrer Stirn. "Also, Fieber scheinst du keins zu haben. Dann ist das alles also WIRKLICH passiert?!?" "JA! Glaubst du mir etwa nicht?!" "Nun ja... ich weiß ja, dass du fast genauso verrückt bist, wie ich... da spielt das Hirn einem schon mal Streiche... aber wenn ich mal davon ausgehe, dass du die Wahrheit sagst... WARUM IN KAMIS NAMEN HAST DU NAGI NICHT GLEICH MITGEBRACHT?!!!" Daraufhin war Elena erst einmal sprachlos. "Warum kommst du Morgen nicht einfach mit zur Schule?!" "Du wirst lachen! Heute kam nicht nur mein Abi-Zeugnis, ich hab übrigens einen Durchschnitt von 1,1 , sondern auch die Bestätigung, dass ich ab Morgen auf deine Schule gehe!^^" Die erste Reaktion Elenas war ein Schock. Die zweite: sie suchte ihren Stundenplan heraus. Als Toni das bemerkte, sagte sie sofort: "Oh! Gut! Ich wollte dich sowieso danach fragen, komme ja in deine Klasse!" Elena: "Gut, dann triffst du ja gleich Nagi!" "COOOOL!!! Meinst du, ich hab Chancen bei ihm???" "Musst du ihn selbst fragen. Soweit ich weiß ist er entgegen unseren Erwartungen NICHT schwul." "O.O Echt nicht???" "Nein" "COOOOOOOOOL" "ja... freu dich!" "Mach ich!^^ sobald ich meine Blätter wieder sortiert habe, muss ich auch nur noch meine letzten 49 Seiten abtippen, dann kann ich mich auf Morgen vorbereiten. Schreibt ihr zufällig ne Arbeit?" "Nein, aber wir haben Sport." "Was macht ihr grade?" "Volleyball" "COOOOOOOL!" ... So ging die Unterhaltung noch eine halbe Stunde weiter, bis Toni bemerkte, dass sie mit dem Abtippen noch ihre Zeit brauchte und somit Elena allein und in Ruhe ließ. Beide schliefen letztendlich voller Spannung auf den nächsten Tag ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)