My Dragon - Das Erwachen des Drachen von abgemeldet (HPxDM Pairing!!!) ================================================================================ Kapitel 3: ... einmal ... ------------------------- So, erst einmal danke für die vielen lieben Kommis! Ich freu mich, wenn euch die Story gefällt. Ich hab mich allerdings noch nicht entschieden, mir wem Harry zusammen kommt (ihr werdet das bei diesem Kapitel sicher feststellen.) Allerdings sind die meisten für Harry x Draco... ...einmal... Severus stand am Rande der Koppel und beobachtet, wie sich der Junge, von dem er noch immer nicht wusste, wie er ihn ansprechen sollte, seelenruhig mit einem furcht einflössenden Drachen telepatisch kommunizierte. Aber das konnte den Tränkemeister nicht mehr schocken, denn nachdem sich der Junge mit tödlichen Basilisken, Feuer speienden Schwarzphönixen, angriffslustigen Riesenspinnen und Fleisch fressenden Schattenpantern blenden unterhalten hatte und all diese Kreaturen ihn begrüßten, als sei er ein alter Freund, glaubte Severus nicht, das ihm hier auch nur irgendeine Gefahr drohte. Zumindest nicht von den Tieren. Die Todesser waren schon ein ganz anderes Problem. Zu viele waren im Moment sowieso nicht hier, aber die Anwesenden machten Severus Kopfzerbrechen. Er hatte schon mehrere Flüche verteilen müssen - nicht das ihm das sonderlich unangenehm gewesen wäre - da sich verschiedene Todesser immer wieder in die Nähe des Jungen zu drängen versuchten. Und Severus störte es schon, wenn sie den Jungen nur angafften, er wollte ihn am liebsten vor diesen aufdringlichen Blicken in Sicherheit bringen und war sich doch klar, dass er sich selbst immer wieder zur Ordnung rufen musste, um das Kind nicht ebenso unverhohlen mit verhaltenem Atem anzustarren. Er konnte sich nicht erinnern jemals einem Wesen begegnet zu sein, das ihm gleichzeitig Ehrfurcht und Geborgenheit vermittelt und in dessen Gesellschaft er sich so wohl gefühlt hatte. Ein sachtes Gefühl in seinem Kopf, riss ihn aus seinen Gedanken und Severus wusste, dass der Jung ihn zu sich rief. Snape kam der Aufforderung sofort nach, und ignorierte entschieden, dass er sich gerade einem riesigen Drachen, von dem er wusste, dass er gelegentlich auch gern Todesser grillte, auf wenige Meter näherte. Die Hand des Jungen lag auf der Schnauze des Drachen und kraulte liebevoll darüber. Severus sah aufmerksam zu und zum ersten Mal fielen ihm das blau-schwarze, längliche Schuppengeflecht auf dem Handrücken des Jungen auf, die stark an den Panzer eines richtigen Drachen erinnerten. Das waren wohl Überbleibsel, die die Illusion nicht verdecken konnte. Der Drache schnaubte, als sich der Tränkemeister näherte und stupste mit seinen riesigen Nüstern gegen die Brust des Jungen, während er den Mann argwöhnisch beobachtete. Scheinbar passte es dem Drachen überhaupt nicht, dass der fremde Todesser ihre Zweisamkeit störte. Der Junge lachte gutmütig und ein leises, "Er ist ein Freund.", stimmte den Drachen wieder friedvoller. Severus kaltes Herz macht einen kleinen Hüpfer, allein deshalb, weil ihn der Junge als Freund bezeichnete. Wieder einmal fragte er sich, wie alt der Junge eigentlich war. Einerseits war er die reine Unschuld, doch widmete er sich einem der vielen unterschiedlichen Tiere, bemerkte man, dass er ganz genau wusste, womit er es zu tun hatte, und wie er damit umgehen musste. Lag das wirklich nur daran, weil auch er eigentlich ein Drache war und deshalb ein Gespür dafür hatte? Aber auch wenn der Junge sprach, hatte man nicht das Gefühl neben einem Teenager zu stehen. Eigentlich war Snape weder neugierig, noch so wagemutig, sich in die Angelegenheiten eines fremden Wesens einzumischen, vor dem selbst Voldemort Respekt hatte. Aber während ihres Rundgangs hatte Severus auf Wunsch des Jungen ein bisschen von sich erzählt und der Tränkemeister hatte selten einen so interessierten und aufmerksamen Zuhörer gehabt. Manchmal hinterfragte der Junge auch ohne scheu bestimmte Sachen und erwähnte hin und wieder einige Dinge von sich selbst. Waren dem Kleinen einerseits politische Angelegenheit völlig fremd, wusste er andererseits alles über schwarze Magie und zu Severus Freude hatte der Junge auch ein breit gefächertes Wissen über Zaubertränke. Der Junge vermittelte jedoch nie das Gefühl, dass er sich dem Todesser überlegen fühlte und ließ sich gern neues erzählen. Durch das Gespräch hatte sich eine gewisse Vertrautheit zwischen den beiden eingeschlichen und Severus war nicht mehr so zurückhaltend, wenn er etwas über den Jungen wissen wollte. Snape raffte sich also auf und fragte, was ihn so sehr interessierte. "Wie alt seid Ihr eigentlich?" Der Junge musterte ihn einen Augenblick, bevor er sich wieder dem Drachen zuwendete um sich zu verabschieden. "Älter als Ihr. 49 Jahre, um genau zu sein." Ok, er war definitiv kein Teenager mehr... "Und was macht man so den ganzen Tag als Drache?", wollte Severus weiter wissen, da er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie der Tagesablauf eines menschlichen Drachen aussah. "Schlafen, Essen und lernen.", meinte der Junge ruhig. Severus Augenbrauche wanderte skeptisch ein Stück nach oben. "Und sonst? Ich meine, was macht Euch Spaß, womit vertreibt Ihr euch die Zeit, wenn ihr mal nicht über Büchern brütet?" Der Junge zog sich wieder seine Handschuhe über und ging mit Severus an seiner Seite zurück zum Gebäude. "Was ich sonst mache?" Der Junge schüttelte lächelnd den kopf. "Nichts mehr. Ich wurde seit meiner Geburt auf diesen Tag vorbereitet, zu anderem blieb keine Zeit." "Ihr habt Jahrzehntelang nur gelernt?", fragte Severus und leichtes Entsetzten und Unglaube schwang in seiner Frage mit. "Ja, aber ihr müsst verstehen, 49 Jahre sind für mich nicht lang. Als Drache kann ich Tausende von Jahren alt werden, ein paar Jahrzehnte spielen für mich keine große Rolle.", erklärte er dem immer noch zweifelnd schauenden Tränkemeister, "Außerdem habe ich ja noch genug Zeit, mich mit anderen Sachen zu beschäftigen, wenn der Krieg zwischen weiß und schwarz erst einmal bei gelegt ist." Aus dem Mund dieses Kindes hörte sich das alles so einfach an, dachte Severus kurz und fragte sich, ob sich auch nur ein Schüler in Hogwarts vorstellen könnte fast fünf Jahrzehnte ausschließlich zu lernen. Wohl eher nicht, erschreckt die Vorstellung ja schon den Gesellschaft meidenden Tränkemeister. Zu der Bewunderung, die er für den Jungen empfand, mischte sich leises Mitleid, was jedoch sofort wieder vergessen war, als das Kind in einer unschuldigen Geste nach seinem Arm griff und sich gegen seine Schulter lehnte. "Dieser Körper ist nicht besonders Ausdauernd.", gähnte der Junge müde. Erst geschockt und dann angenehm überrascht von der unerwarteten Nähe, ließ er die Wärme des Junge auf sich wirken. Einen Moment lang war Severus überzeugt, dass er sich noch niemals in seinem Leben so Sicher und Geborgen gefühlt hatte, als im nächsten Augenblick seine schlimmsten Befürchtungen, die er in der Gegenwart des Jungen völlig vergessen hatte, grausame Realität wurden. Ein ohrenbetäubendes Knallen um sie herum, ließ den Jungen aus seiner Versunkenen Stellung auffahren. Die Luft schien plötzlich vor Spannung zu vibrieren und vom Gebäude her drangen gedämpfte Rufe und Schreie. Mehrer bunt leuchtende Lichtblitze über dem Anwesen, bestätigten Snapes schreckliche Vorahnungen. Sie waren entdeckt worden! Endlich hatte Dumbeldore das Versteck Voldemorts gefunden und natürlich sofort alle verfügbaren Kräfte mobilisiert um einen Sturmangriff zu starten. Verdammt! Warum heute? Tom war so abgelenkt von der nahenden Ankunft der Drachen, dass er viele Sicherheitsmaßnahmen an diesem Tag nur oberflächlich durchgeführt hatte und für den Orden des Phönix und das Ministerium waren sie heute ein gefundenes Fressen. Noch dazu waren die meisten Todesser auf Außenmissionen unterwegs, das viele, selbst wenn sie jetzt gerufen wurden, erst viel zu spät eintreffen würden. Verflucht! Was sollten sie jetzt machen? Wo sollte er mit dem Kind hin? Um sich selbst machten sich Severus weniger Sorgen, Albus hielt ihn schließlich für einen Spion, aber was würde der alte Kauz mit dem Jungen tun? "Was ist los?", unterbrach der Junge ängstlich die angestrengten Gedankengänge des Tränkemeisters und seine Hand stahl sich schutzsuchend in die des größeren Mannes. "Wir werden Angegriffen.", erwiderte Snape mit tonloser Stimme und drückte sanft die Hand des Junge um ihn ein wenig zu beruhigen. Jäh spürte er, wie ihn das Kind hastig hinter sich herzog. Er steuerte auf die äußere Seite des Anwesens zu. "Ich muss zur Lichtung. Meine Eltern meinten, wenn es Problem gibt, soll ich dort auf sie warten.", gab der Junge fest von sich, sah sich aber unsicher um. Zur Lichtung?! Himmel, da würde es doch jetzt sicher vor lauter Auroren nur so wimmeln. Aber der Junge übermittelte Severus ungewollt so viel Angst um seine Eltern und den felsenfesten Entschluss, genau das zu tun, was sie ihm aufgetragen hatten, dass Snape nicht mal den Versuch wagte, den Kleinen von seinem Weg abzubringen. * Severus und der Junge währen sicher erwischt worden, wenn die niederen Todesser nicht endlich mal das getan hätten, was ihnen Voldemort aufgetragen hatte. Tom hatte nämlich den Befehl gegeben, dass bei einem möglichen Angriff die Tiere freigelassen werden sollten. Der eigentliche Grund dieser Anordnung bestand natürlich darin, die Wesen davor zu bewahren, einfach abgeschlachtet zu werden und ihnen noch eine Möglichkeit zur Flucht zu bieten, doch das daraus entstandene Chaos reicht, damit Snape und sein kleiner Begleiter ungesehen über die Parkfläche kamen und in den nahegelegenen Wald verschwinden konnten. Um Tom und seinen alten Freund Lucius machte sich Severus keine großen Gedanken. Sie waren mächtige Zauberer und Voldemort hatte in seinem Versteck auch dafür gesorgt, dass es Fluchtwege gab. Seine Sorge galt eher den Eltern des Kindes, denn wenn diese genau so, bzw. noch sturer waren, als dieses Kind, würden sie die Fluchtweg ebenso ausschlagen wie dieser Junge und zur Lichtung kommen. Einerseits konnte Severus sie verstehen. Hätte er ein Kind würde er auch alles daran setzten, es wieder zu finden und sie hatten den Kleinen schließlich gesagt, er solle hier her kommen, da konnten sie selbst schlecht einfach die Flucht ergreifen. Und vielleicht hatten sie ja Glück und das Chaos hatte genügt, um sie unbeschadet bis zur Lichtung kommen zu lassen. Durch das dichte Blätterdach drangen nur vereinzelte Mondstrahlen, so das Severus seine Umgebung bloß Schemenhaft wahrnehmen konnte und mehrmals stolperte und strauchelte. Ohne den Jungen, der sehr genau zu wissen schien, wo sie hin mussten, hätte er längst die Orientierung verloren aber Severus weigerte sich entschieden eine Lumos Zauber ein zusetzten. Damit würden sie ein viel zu leichtes Ziel abgeben. Endlich hatten sie den Weg durch das Dickicht hinter sich gebracht, die Bäume um sie herum wurden lichter. Gleich würden sie die Waldlichtung erreicht haben. Severus horchte auf, als er Stimmen hörte. Sie kam eindeutig von der Lichtung, doch das schien dem Jungen völlig egal zu sein. Besorgt um dessen Sicherheit, bremste er den Kleinen, zog ihn ein wenig zu sich. Verwirrt sah ihn der Junge an, er verstand nicht, warum man ihn aufhielt, zu seinen Eltern zu kommen. "Was...?" "Sch..." Severus legte ihm einen Finger auf die Lippen und bedeutete ihm zu folgen. Jetzt wesentlich langsamer schlichen sie sich an den Rand der Lichtung. Hinter Gebüschen und Bäumen versteckt lugten die beiden auf das offene Gebiet. Einige Meter von ihnen entfernt sah Severus die menschlichen Drachen stehen, vor ihnen standen mehrer Auroren, alle mit gezogenen Zauberstäben. Severus erkannte auch James Potter, Sirius Black, Moody Alastor und einige andere bekannte Gesichter aus dem Ministerium und dem Orden. Sie schienen nicht wirklich zu wissen, was sie mit den zwei machen sollten, den auch sie blieben von der überwältigenden Wirkung der Drachenwesen nicht verschont. "Wieso verwandeln sie sich nicht in Drachen? Zu zweit hätten sie doch leichtes Spiel mit denen.", murmelte Severus verwundert, während ein unterdrücktes Grauen in seinen Glieder hoch kroch. Nein, sie würden nicht wagen, solche Wesen zu töten. Das konnten sie einfach nicht! "Sie wollen niemanden verletzen.", wisperte der Junge ihm zu und drückte sich unruhig noch näher an Snape. "Was machen wir mit ihnen?", rief Black plötzlich über die Lichtung hinweg zu den anderen. Severus merkte, dass seine Stimme zitterte, denn er stand ihnen am nächsten. Also hatte Black - zumindest einmal in seinem Leben! - Skrupel und dachte nach, bevor er handelte. "Was schon?", kam es ziemlich ungerührt von Moody. "Wir haben sie bei Voldemort gefunden. Sie sind seine Verbündete. Mensch, Black! Hat es jemals Zweifel darüber gegeben, was wir mit diesem Abschaum machen?!" "Wir nehmen sie gefangen. Askaban wartet schon.", erklärte ein Mitglied des Ministeriums. "Nein!", rief Potter plötzlich aufgebracht dazwischen, "Damit ihr sie wieder ungeschoren davonkommen lasst, wie die anderen Todesser?! Kommt nicht in Frage! Wir bringen das hier und jetzt zu Ende!" Severus wusste, warum Potter so gereizt war, denn unter den freigelassenen Todesser befanden sich die Mörder seiner eigenen Eltern. Aber das er deswegen so ausrastet, hätte Snape nicht erwartet. Seine ohnehin schon grottenschlechte Meinung von Potter sank noch weiter in unbekannte Tiefen, vor allem als sich der Junge an seiner Seite angstvoll in seine Robe krallte. Die Eltern des Kindes ließen alles mit Ruhe über sich ergehen. Sie wollte das hier ohne Blutvergießen beenden. "James, das kannst du nicht machen!", brüllte Sirius über die Lichtung, als sein bester Freund bedrohlich den Zauberstab erhoben hatte. Was dann passiert geschah so schnell, das es Severus kaum fassen konnte. Von irgendwoher war Dumbledor aufgetaucht und hatte ohne Vorwarnung einen Todesfluch auf die Frau gesprochen. Irgendwer schrie die Worte: "Das sind Wandeldrachen!", worauf ein erneuter Tumult losbrach. Mehrer Todesflüche wurden auf die zwei abgefeuert, kurzer erhellte ein Lichtkegel das Gebiet, doch der Mann hatte es nicht mehr geschafft sich in einen Drachen zu verwandeln. Das Gesicht von James brannte sich in Severus Gedächtnis, der mehrer Fluche auf die beiden Sprach, da sie nicht wie normale Menschen schon bei dem ersten Todesfluch starben. Doch von da an, wusste Severus gar nichts mehr vom Kampf. Sein Geist wurde mit Gedanken überschwemmt, die alle Verzweiflung und Hass ausdrückten, in einer Intensität, wie sie Severus nie wieder spüren sollte. Im wurde schwarz vor Augen, aber mehr aus Reflex als aus Überlegung hielt er den wild um sich schlagenden Jungen fest, der lautlos nach seinen Eltern schrie. Endlich konnte Snape die alles überdeckenden Gefühle zurückdrängen und zog den immer noch kämpfen Jungen an sich, der verzweifelt versuchte zu seinen Eltern zu kommen. Aber das würde seinen Tod bedeuten. Den heißen Wunsch des Jungen ignorierend zog Severus den zitternden Körper an sich, hielt ihn fest und spürte jetzt, wie sich die Wut des Jungen auch gegen ihn richtete. Aber der Kleine war viel zu erschöpft von der langen Reise und all den Geschehnissen, dass er sich Snaps unerbittlichem Griff nicht entziehen konnte. Nach einer Weile gab er seinen Wiederstand auf, sank kraftlos gegen die Brust des Mannes und eine neue Welle von Gefühlen drohte Severus zu überwältigen. Dieses mal absolute Dunkelheit, die so schwarz und undurchdringlich war, dass er glaubte darin ertrinken zu müssen. Er zog den bebenden Jungen noch näher an sich, versuchte ihm halt zu geben, während er selbst hoffnungslos um Haltung rang. Die unkontrolliert übermittelten Gefühle des Junge waren beinahe zu viel für ihn. "Warum?", schluchzte der Kleine in Severus Robe und dieser bemerkte nun, das er selbst ebenso zitterte wie sein Gegenüber. Severus schüttelte nur stumm den Kopf. Was sollte er Antworten. Schicksal? Zufall? Pech? Es gab keinen Grund, keine Antwort und ebenso wenig eine Entschuldigung für die Täter! Endlich wurde sich Snape der Gefahr bewusst, die jede Sekunde, die sie hier untätig herumstanden, größer wurde. Mit sanfter Gewalt schob er den zerbrechlichen Körper des Kindes von sich, um dem Kleinen ins Gesicht zu sehen. Blutige Tränen rannen über das Gesicht des Jungen, waren schweigende Zeugen seiner Trauer, die Severus den Schmerz eines verwaisten Kindes regelrecht entgegenschrieen und sich eiskalt um sein Herz legten. Snape spürte wie sich etwas heißes seine Kehle hinauf bis zu seinen Augen bahnte. Seine Selbstbeherrschung war in den Qualen des Jungen untergegangen und dann... konnte er einfach nicht mehr! Seine Knie gaben unter ihm nach und er sank entkräftet auf den weichen Waldboden. Severus konnte blinzeln soviel er wollte, er konnte nicht verhindern, das ihm die salzigen Tränen über die Wangen liefen, war unfähig, etwas anders zu spüren, als die Verzweiflung des Kindes. "Verzeih.", hauchte der Junge unvermittelt und strich Severus die Tränen aus dem Gesicht, bevor er ihn schützend umarmte und seine Gefühle zwang, nicht mehr auf den Mann vor ihm einzudringen. "Ich wollte dir nicht weh tun." Snape wischte sich nun selbst verwundert über seine nassen Augen. Mein Gott, wie lange war es her, das er schon nicht mehr geweint hatte? Wie musste es erst diesem Junge gehen, wenn selbst er unter den übermittelten Gefühlen zusammenbrach? "Schon gut.", entgegnete Severus mit belegter Stimme und stich dem immer noch weinenden Junge über den Kopf. "Aber wir müssen irgendwie von hier weg." Der Junge schüttelte mit einem verlorenen Lächeln den Kopf. "Zu spät. Sie sind überall... suchen nach mir." Wie, sie suchten nach ihm? Hatte einer der Todesser etwa etwas verraten? "Woher weist du das?", fragte Snape und stand unsicher auf, wandte sich kurz der Lichtung zu. Die Leute unterhielten sich aufgeregt miteinander nur Black stand etwas abseits, beobachtet das Ganze mit leerem Blick. "Ich spüre es. Sie sind wie Bluthunde..." Wie kamen sie nur hier weg? Der Junge war erschöpft, er konnte nicht mehr kämpfen und auch wenn er sich in einen Drachen verwandelte, würde er wohl zu schwach sein. Nein, es half alles nichts, sie musste zurück zum Gebäude, einen der Fluchtwege suchen! Erst jetzt merkte Severus, dass sich der Junge ein paar Schritte von ihm entfernt hatte und schaute ihn darauf hin verwundert an. "Du solltest gehen.", erklärte der Kleine mit brüchiger Stimme, "Sie suchen nur nach mir, allein hast du eine größere Chance zu entkommen." Gerade noch rechtzeitig merkte Severus, dass der Junge wieder auf die Lichtung zusteuerte und packte ihn am Arm. "Bitte... Ich will zu ihnen...", die Stimme des Wesens versagte und Severus spürte die Hoffnungslosigkeit des kleinen, in jeder Faser seines eigenen Körpers. Aber er merkte trotz allem, dass sich der Junge mühe gab, ihn nicht zu sehr zu belasten. "Sie würden dich töten.", meinte Severus bedrückt und führte den Jungen noch ein Stück weiter von der Lichtung weg. "Bitte! Ich will nicht das du stirbst." Der Junge sah ihn lange an, ohne sich zu rühren und Severus versankt trotz der entsetzlichen Situation ein weiteres mal in diesen Augen. "Du magst mich.", stellte der Junge plötzlich fest und trat noch einen Schritt näher. "Ich glaube kaum, dass es jemanden gibt, der dich nicht mag.", scherze Snape unsicher und fühlte sich, als hätte man bei etwas verbotenem ertappt. Auf einmal fiel Severus doch noch ein Ausweg ein. In seiner Menschenform war der Junge doch ein Baby. Ein unschuldiges Kind würde sicher niemand töten! Severus schreckte auf, als er Stimmen in seiner Nähe hörte. Himmel, wenn sie nicht schnell etwas unternahmen, war es zu spät. "Sie kommen...", flüsterte der Junge und schaute sich um. "Von allen Seiten..." "Verwandle dich.", bestimmte Severus plötzlich, "In deine Menschenform, schnell!" "Aber als Mensch bin ich noch hilfloser...", doch der Junge schien einzusehen, das er keine andere Wahl hatte und im nächsten Moment hatte er seine Arme um Severus Hals geschlungen. "Lass mich bitte nicht allein.", bat er niedergeschlagen. "Nein.", Severus drückte den Jungen fest an sich, schwor es sich selbst, "Ich werd dich beschützen. Versprochen! Ich lass dich bestimmt nicht fallen..." "Danke,", hauchte ihm der Junge leise ins Ohr, "dass du mich magst..." In diesem Moment merkte Severus, wie sich etwas veränderte und dass der Junge schmerzen hatte. Und dann war die Gestallt in seinen Armen in unwirkliches Licht gehüllt, machte es ihm unmöglich zu sehen was sich vor ihm abspielte. Doch schon in der nächsten Sekunde war alles vorbei und Severus hielt ein dicht in schwarze Tücher eingewickeltes Baby in den Armen. Der schwarze Samt verdeckte alles, bis auf die geschlossenen Augen, und die kleine Nase und Severus schwor sich ein letztes Mal, das er ihn beschützen würde, so wie es seine Eltern getan hätten. Bitte schreibt mir, was ihr davon haltet, das Kapitel war besonders schwer. Nach diesem wird es vermutlich nur noch einen Teil geben, dann ist die Vorstory beendet. Soll es danach noch weitergehen? Bis dann, Chant! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)