Spellbreaker von Maginisha ================================================================================ Kapitel 3: Zaubertränke ----------------------- "Lumos!" Frustriert wühlte Ron in seiner Tasche herum. "Ich seh hier unten mal wieder gar nix.", den schwach leuchtenden Zauberstab in seiner linken Hand haltend. "Aber du weißt doch, dass Snape uns gleich wieder Punkte abzieht, wenn du deine Sachen nicht alle mithast.", rügte Hermine ihn. Ron stöberte weiter nach seinem Zaubertränke-Buch, als plötzlich er mitsamt seiner Tasche die wenigen Stufen zum Kerkereingang herunterpurzelte. "Oh, hat das Wiesel sich wehgetan?", ertönte auch schon Draco Malfoys Stimme gehässig aus dem Halbdunkel hinter Ron. Doch bevor Harry sich auf den blonden Slytherin stürzen konnte, standen ihm auch schon Crabbe und Goyle mit geballten Fäusten gegenüber. "Lass doch den Blödsinn, hilf mir lieber mal."Hermine zog ihn in Richtung ihres Freundes. Der saß stöhnend auf den Stufen und hielt sich den Kopf. "Ich glaube er blutet, Harry. Mach doch mal Licht, ich brauch beide Hände. Doch bevor er seinen Zauberstab auch nur in Händen hielt, erschien über Hermines Kopf eine Lichtkugel von ungefähr fünfzehn Zentimetern Durchmesser. "Danke, das reicht. Ist doch nur ne große Beule.", verkündete das Mädchen dann. "Oh!", meinte sie, als sie aufsah. "Die hast du aber hübsch hingekriegt.", und deutete dabei auf die Lichtkugel. Doch bevor Harry erklären konnte, dass die gar nicht von ihm war, erschien Snape auf der Bildfläche und scheuchte die Schüler in den Unterrichtsraum. Bevor sich die Tür schloss erlosch die Kugel mit einem kleinen Plopp. Wo war sie nur hergekommen? Aber er hatte nicht lange Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn ihr Zaubertränkelehrer hatte die schlechteste Laune des Jahrhunderts. Schon nach zehn Minuten Unterricht hatte er ein Slytherin(!)- Mädchen so dermaßen angeschrieen, dass diese heulend den Unterrichtsraum verlassen hatte. Dabei ließ Snape seine eigenen Schüler doch eigentlich immer in Ruhe. Doch das unerwartete Zwischenspiel war nicht von langer Dauer, so dass sich der Lehrer wieder auf seine Lieblings-Opfer stürzen konnte, die Gryffindor-Schüler. Neville ließ seinen Kessel diesmal sogar schon fallen, bevor er überhaupt mit dem Brauen des Trankes gegen Warzen begonnen hatte, und Harry wurden wegen sinnlosem Starren im Unterricht glatte 10 Punkte abgezogen. Zu allem Übel verkündete Snape dann auch noch, dass der Trank nicht bis zur nächsten Woche warten könne und deshalb noch vor dem Wochenende fertig gestellt werden müsse. "Auch noch länger machen. Und das, wo ich doch noch ein Buch aus der Bücherei für meinen Aufsatz in Muggelkunde brauche."Ron hatte sich nämlich überlegt, dass er mit Harry und Hermine als Auskunft eine ziemlich gute Position im Zauberei-Ministerium in der Abteilung für Muggel-Beziehungen kriegen müsste. Er hatte also nur aus Solidarität mit seinen Freunden noch 'Zaubertränke' belegt. Harry und Hermine mussten sich mit diesem Fach wohl noch bis zum Ende durchschlagen, denn sie wollte Heilerin werden und sein Freund Auror. "Schwester Hermine, das Skalpell bitte!", unkte er daher weiter um einige Wurzeln zu zerschneiden, die erbärmlich stanken. "Und eine Atemschutzmaske!" Harry musste bei Rons verzweifelten Gesicht so sehr lachen, dass er sich schon wieder Snapes Aufmerksamkeit auf sich zog und dessen schnarrende Stimme verkündete: "Mister Potter, wenn sie dahinten so viel Zeit haben, können sie ebenso gut Mister Longbottom helfen, damit der sich und uns nicht schon wieder in die Luft jagt." Seufzend zog Harry an den angegebenen Tisch. Dort erwartete ihn allerdings eine Überraschung. Neville schnitt seelenruhig an denselben Wurzeln wie Ron herum, während er ab und zu in dem Trank rührte. Ebenso wie Snape hatte Harry sich wohl gründlich getäuscht, was den Ablauf dieses Experiments ins Nevilles Kessel anging. "Hallo Potter!", erklang dann auf einmal Rajas Stimme neben ihm. Offensichtlich war sie in dieser Stunde Nevilles Partnerin. Snape hatte sie wahrscheinlich hierher gestellt, weil Malfoy gepetzt hatte, dass er sie nicht leiden konnte. "Ihr scheint ja gut voranzukommen.", meinte er schließlich, nachdem er das Mädchen ein ganz klein wenig zu lange angeschaut hatte. Ihm wurde ein bisschen warm. Neville sah auf. "Raja hat mir gezeigt, wie ich es machen muss und auf einmal ging es ganz einfach."Er kam näher und flüsterte Harry ins Ohr: "Und sie hat gemeint, Snape würde nur ne Menge Show machen, ich solle in mir einfach mal in Unterwäsche vorstellen. Uh, das war nicht schön, sag ich dir, aber Angst macht einem ein halbnackter Snape nicht mehr so."Er grinste. "Wieso hast DU eigentlich noch Zaubertränke, Neville? Ich denke du hasst das Fach?", fragte Harry leise, während er die ruhigen, konzentrierten Bewegungen von Neville beobachtete. "Meine Großmutter!", stöhnte der. "Sie meint, ich soll Zauber-Apotheker werden, wie mein Großvater. Aber ich weiß nicht, ob DaS so das richtige ist." Harry grinste, Nevilles Oma war schon eine ziemlich beeindruckende Person. Wenn man den Geier auf ihrem Hut mal mitrechnete. "Äh, Raja, was jetzt?"Neville sah die Slytherin hilfesuchend an. "Lies doch noch mal genau durch, wo du jetzt bist, und sag es mir selbst." Sie sah ihn aufmunternd an. "Die Krötenhaut?", fragte er schließlich. "Ja genau, du kannst es doch. Aber erst..." "Testen ob die Umkehrwirkung auch schon eingetreten ist.", strahlte der sonst in diesem Fach so unbeholfene Junge. Ein wenig schwarze Tinte, die sich sofort weiß färbte, als ein Tropfen des Trankes hineinfiel bewies das. Da Harry also eigentlich nichts zu tun hatte und Snape grade mit Ron meckerte, warf er einen Blick in die Runde. Malfoy hatte offensichtlich keine Schwierigkeiten, außer der Pansy Parkinson ständig wieder von seinem Arm zu pflücken, damit er weiterarbeiten konnte. "Oh, Draci, du kannst da sooo toll!", säuselte sie hingebungsvoll. Malfoy verdrehte die Augen. "Jaja, und nun lass meinen Arm los. Sonst wird das hier nichts." "Draci, ich bin ja sooo dämlich!", säuselte eine Stimme neben ihm und er blickte, als er sich umdrehte in Rajas grüne Augen. Sie grinste. "Pansy "die Pest" Parkinson...", stöhnte sie. "Oh-oh", kam da plötzlich von Neville. "Hilfe, ich hab's wieder verbockt." Sein Kessel hatte doch mal wieder angefangen in einer Weise zu brodeln, die nicht im Rezept stand. "Du hast zu viel Magie reingerührt.", erklärte Raja, nach einem prüfenden Blick. Sie nahm ihren Zauberstab und begann im Trank zu rühren. Dachte Harry jedenfalls erst. Aber als er genauer hinsah, entdeckte er, dass sie ihre linke Hand an den Kessel hielt und dort kleine Lichter pulsierten. Was machte sie da nur? "Wird's denn gehen?", schnappte Snape hinter ihm und erschreckte Neville damit gleich fast wieder zu Tode. "Ja, danke, Professor. Alles in bester Ordnung."Mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen stand Raja hinter dem Kessel, der nun wieder völlig ruhig vor sich hin simmerte. "Wie hast du das gemacht?", flüsterte Harry ihr schließlich zu, als Snape höchst unbefriedigt wieder abgezogen war. "Der Kessel war doch kurz vor dem Überkochen." "Ist doch egal, wir kriegen auf jeden Fall unsere Punkte." "Wenn sie nun fertig sind, werden wir den Trank testen.", verkündete ihr Lehrer als die meistens schon fertig waren und beim Rest eh nichts mehr zu retten war. "Jeder nimmt nun eine Warzenpille, und wer gut gearbeitet hat, geht davon befreit wieder ins Wochenende. Miss Granger, würden sie bitte anfangen." Hermine nahm also ihre Pille um nach zwei Minuten auszusehen, wie ein Streuselkuchen auf Urlaub. "Ist doch ne echte Verbesserung, oder Wiesel? Deine Freundin ist jetzt echt hübsch." Harry konnte Ron gerade noch davon abhalten sich direkt vor der übergroßen Nase von dessen Hauslehrer auf einen gewissen blonden Slytherin zu stürzen. Doch als Hermine den Trank nahm, waren die unansehnlichen Warzen nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Der Reihe nach und mit teilweise sehr kuriosen Ergebnissen testeten die Schüler nun ihre Tränke. Crabbes Gesicht, sah danach aus, wie von einem wildgewordenen Osterhasen überfallen, denn seine Warzen leuchteten in schönsten gelb und lila. Bei einem der Gryffindors würden sie orange. Nevilles, Harrys und Rajas Warzen verschwanden jedoch auch nach kürzester Zeit wieder. Pansy Parkinson zierte sich zuerst, doch auch sie war nach kurzer Zeit wieder von den Furunkeln befreit. Ungeduldig, wartete auch Draco auf seine Portion. "Nun mach mal, Pansy!", schnauzte er sie an. "Hier Draci!", rief diese und reichte ihm ein Glas über zwei Tische hinweg, denn der Slytherin stand schon nahe am Ausgang um nun endlich gehen zu können. Doch bevor er sich bequemt hatte, den entscheidenden Schritt auf das rettende Glas zuzumachen, nahm Raja Pansy da Glas aus der Hand und reichte es an Draco weiter. "Bitte sehr, der Herr.", lächelte sie und trat einen Schritt zurück, neben Malfoys Kessel. Keiner außer Harry, der das Mädchen aus ganz anderen Gründen genau beobachtet hatte, sah die kleinen Lichterscheinungen, die zwischen ihren Händen und dem Glas sowie Händen und Kessel stattfanden. Draco trank seine Medizin und wartete auf die Wirkung, doch die bleib aus. "Was soll das? Sehr witzig, Banes, gib mir das richtige Glas." Doch diese trat nun von dem Kessel zurück und zeigte ihre Hände vor. "Welches Glas? Ich hab dir nur gegeben, was Pansy mir reichte." Draco ging nun ärgerlich selbst zu dem Kassel, nahm mit dem Glas einen großen Schöpfer daraus und trank, was Pansy doch wenige Minuten zuvor zuverlässig von ihren Warzen geheilt hatte. Nichts passierte. "Gibt's es ein Problem, Mister Malfoy? Nun trinken sie schon.", forderte Professor Snape den jungen Mann auf, der nur ungläubig in den Kessel starrte. "Aber das hat doch eben noch funktioniert.", murmelte der und beäugte seine Hand, an der die Warzen inzwischen Erbsen-Göße erreicht hatten. "Nun, dann nehmen sie halt etwas von Miss Banes Trank. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.", schnappte Snape und strebte Richtung Tür. "Und dass sie mir ja alles schön aufräumen. Ich habe einen Termin beim Schulleiter." Kaum war er raus, stürzte sich Draco ausnahmsweise mal nicht auf Harry, sondern auf dessen Tischnachbarin. "Was soll das?", schrie er sie an. "Wie hast du die Tränke vertauscht?" "Wie soll ich die denn vertauscht haben, wenn hier alle herumstehen und du doch einen ganzen Kesseln von deinem nutzlosen Gebräu fabriziert hast.", fragte Raja ihn, doch ihr Grinsen sprach Bände. "Ich hab dir doch gesagt, du solltest beim Giftmischen ein bisschen vorsichtig sein. Dabei können Leute umkommen."Sie zog eine Augenbraue hoch und machte Draco gekonnt nach: " Vielleicht solltest du dir aber in Zukunft überlegen, wo du deine Getränke offen rumstehen lässt."Und verließ nach einem säubernden Wink mit dem Zauberstab, nach dem der Tisch nur so blinkte, leise lachend den Raum. Harry lief ihr nach. "Wie hast du das gemacht?", fragte er geradeheraus. "Was gemacht?", fragte sie zurück. "Na gemacht, dass der Trank nicht mehr wirkt. Hatte das was mit deinen Händen zu tun? Und war die Kugel vorhin auch von dir?" Sie drehte sich um und funkelte ihn mit einem Mal wieder zornig an. "Das geht dich einen Scheissdreck an, Potter."Und lies einen völlig verblüfften Harry zurück. Was war das denn jetzt? Er hatte doch nur nett sein wollen. Später saß er mit seinen Freunden im Gryffindor-Gemeinschaftsraum zusammen. "Ich hätte mich wegschmeißen können, als Malfoy so ein blödes Gesicht gemacht hat.", kicherte Ron grade. "Der sah ja so was von zum Schießen aus mit seinen Riesen-Pusteln." Auch Hermine feixte. "Ja, geschieht ihm ganz recht. Aber ich frage mich, warum der Trank nicht gewirkt hat. Du standest doch neben ihr, Harry, was war denn da los?" Der so Angesprochene überlegte. Sollte er seinen Freunden von seiner Entdeckung erzählen. Was wenn er sich geirrt hatte. Aber irgendwas hatte die Neue damit zu tun. "Ich weiß auch nicht genau.", antwortete er schließlich. "Ich denke, Banes hatte da was gedreht, aber ich weiß nicht, wie sie das hingekriegt hat." "Banes, diese neue Schlange?"Ron schnaufe verächtlich. "Die ist mir auch nicht sympathischer als der Rest der Kellerasseln. Stimmt, doch Neville, oder?"Er sah nach Bestätigung heischend zu dem anderen Jungen herüber. "Naja, ich fand sie ganz nett.", widersprach der aber. "Auf jeden Fall kann man vernünftig mit ihr zusammenarbeiten. Sie scheint ziemlich gut zu sein." "Eine Slytherin und nett, dann hätte sich der Hut aber mächtig vertan.", winkte Ron ab. Harry schwieg dazu, wäre er doch selbst fast in dem Haus mit der Schlange als Wappentier gelandet. Nichts desto trotz, hätte er gerne mehr über das Mädchen gewusst. Wo kam sie her und warum war sie erst so nett nur um ihn im nächsten Moment gleich wieder den Kopf abzureißen. "Aber wie meinst du das, sie hätte was gedreht?", hakte Hermine nun doch nach. "Ich weiß nicht, aber irgendwie scheint sie..."er erklärte den Beiden, was er gesehen hatte oder zumindestens glaubte gesehen zu haben. Hermine guckte ungläubig. "Davon hab ich noch nie was gehört. Da muss ich morgen gleich mal..." "...in die Bibliothek gehen.", beendeten die beiden anderen ihren Satz. "War ja klar." "Ach, ihr seid blöd.", fauchte das Mädchen und lies die beiden lachenden Jungs alleine zurück um schlafen zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)