Spellbreaker von Maginisha ================================================================================ Kapitel 15: Heiß und kalt ------------------------- Als er am Morgen erwachte fühlte sich sein Körper an, als wäre ihm jeder Knochen aus dem Körper entfernt und dann an einem falschen Platz wieder eingesetzt worden. Sein Schädel dröhnte und sein Magen rebellierte, als er versuchte aufzustehen. Mit letzter Kraft schleppte er sich zu den Toiletten um sich dort von seinem gestrigen Abendessen zu verabschieden. Während er stöhnend über dem Becken hing kam ihm ein einziger Gedanke: "BANES!" Dieser verdammten Schlampe würde er es heimzahlen. Gestern hatte sie ihn vielleicht kalt erwischt, aber nur dies eine Mal. Er würde sie umbringen. Noch heute. Jetzt gleich. Nach einer kalten Dusche, bei der er wohlweislich seine übliche Duschkabine vermied, zog er sich rasch seine Uniform an und machte sich in den Weg in die Große Halle. Der Kopfschmerz war inzwischen einem dumpfen Kreisen gewichen und sein Magen schwankte nur noch leicht. An Frühstück war aber nicht zu denken. Während er hasserfüllt in seine Teetasse starrte, malte er sich genüsslich aus, wie sie dafür büßen würde. Er würde ihr jede verdammte Berührung heimzahlen, die er noch jetzt an seinem Körper zu spüren glaubte. Und er würde herausfinden, wie sie seinen Zauberstab vertauscht hatte. Denn der hatte heute Morgen wieder einwandfrei funktioniert. Zu seinem Ärger, lies sie sich aber nicht am Tisch sehen. Wahrscheinlich wusste sie, was ihr bevor stand. Diese kleine Aktion würde sie teuer zu stehen bekommen. Er lächelte grimmig. Gut. Sollte sie schon mal zittern, seine Rache würde umso süßer werden. So in Gedanken wie er war, lies ihn Pansy heute früh, Gott sei Dank, in Ruhe. Auch Crabbe und Goyle wunderten sich nicht über seine schlechte Laune, denn es kam öfter vor, dass er beim Frühstück noch nicht ansprechbar war. Pansy warf ihm zwar einen merkwürdigen Blick zu, als wüsste sie zu gerne, was er heute Nacht getrieben hatte, aber er ignorierte das einfach. Sollte sie doch denken, was ihrem Spatzenhirn einfiel. Wenn er eine andere in seinem Bett haben wollte, konnte sie sich glücklich schätzen, wenn sie nachher wieder zurückdurfte. Als es Zeit war, zu "Zaubertränke"wieder in die Kerker zurückzugehen, erhob er sich relativ schmerzfrei um, flankiert von seinen zwei Leibwächtern nebst Pansy und Millicent Bulstrode, majestätisch aus dem Saal zu rauschen. Dieses Schlammblut, würde ihn nicht kleinkriegen, denn er war sich inzwischen sicher, dass so etwas Ekelhaftes nur aus einem Muggelleib gekrochen sein konnte. Als sie am Klassenraum ankamen, waren ausnahmsweise auch schon die dämlichen Gryffindors an der Tür. Er sah, dass Banes bei dem dummen Potter und seinen noch dümmeren kleinen Freunden stand und lachte. Wehe, wenn sie das rumerzählte. Er wollte ihr wehtun. Grob riss er sie am Arm und zog sie um die Ecke in einen der dunklen Gänge. Pansy und den anderen gab er mit einer ungeduldigen Handbewegung zu verstehen, dass sie sich verziehen sollten. Das würde er auch alleine schaffen. Brutal drückte er das schlanke Mädchen gegen die Wand und zischte: "Was hast du dir gestern dabei gedacht? Wohl dass du mich jetzt fertiggemacht hast, wie? Ich habe ne Überraschung für dich: Hast du nicht. Das wirst du mir büßen, du elende Schlange!" Er hob die Hand um ihr eine kräftige Ohrfeige zu verpassen, als er den Ausdruck auf ihrem Gesicht sah. Dort war nichts zu erkennen von irgendeiner Form von Angst. Völlig emotionslos sah sie ihm direkt in die Augen. Ein kaltes Glitzern blitzte durch das schummrige Licht des Ganges und ihr Mund verzog sich zu einem dünnen Lächeln. Dann wurde er grob herum gerissen und zu Boden geworfen Eine Gestalt warf sich auf ihn und fing an, ihn mit den Fäusten zu bearbeiten. Als schließlich seine Unterlippe aufplatzte und er das Blut auf seiner Zunge schmeckte, er wachte er aus seiner Erstarrung und fing an sich zu wehren. Das brachte seinen Gegner dazu, ihm nun die Arme mit beiden Händen auf den Boden zu drücken. Keuchend blieb der andere auf ihm sitzen, hob den Kopf und sah ihm direkt ins Gesicht. Grüne Augen trafen auf graue. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich wieder in seinem Magen aus und er dachte zunächst, dass ihm gleich wieder schlecht würde. Aber das war es nicht. Diese Augen waren wunderschön. Smaragdfarben blitzten sie unter schwarzen, wuscheligen Haaren hervor, die nur fast eine blitzförmige Narbe... NARBE? "Potter!", schallte mit einem Mal Professor Snapes aufgebrachte Stimme durch den Gang. "Würden sie freundlicherweise Mister Malfoy loslassen. Sind sie denn von allen guten Geistern verlassen sich hier herumzuprügeln. 20 Punkte Abzug für Gryffindor!" Der Angesprochene rappelte sich auf, klopfte sich den Staub vom Umhang und zischte Draco zu: "Lass deine dreckigen Pfoten von ihr, sonst vergesse ich mich." Dann legte er seinen Arm um Banes und ging zum Klassenraum. Als sie durch die Tür gingen, drehte sich das Mädchen noch einmal um. Ein halb fragendes, halb amüsiertes Lächeln spielte um ihren Mund. Viel zu verblüfft um das Geschehene richtig einordnen zu können, lies er sich von Pansy hochhelfen, mit einem Taschentuch das Blut aus dem Gesicht wischen und in den Klassenraum ziehen. Was war hier los? Snape hatte ausnahmsweise mal nur durchschnittlich schlechte Laune und verkündete Partner-Arbeit. "... Granger- Zabini, Finnigan-Bulstrode, Longbottom-Banes, Potter-...mhm, versuchen wir es mal mit Malfoy.", schnarrte Snape durch den Raum, offensichtlich erfreut von der Aussicht, Potter damit eins ausgewischt zu haben. Die Gryffindor-Schüler standen auf und begaben zu den angewiesenen Plätzen. Immer noch böse blickend, lies sich Harry auf den Stuhl neben ihn fallen und murmelte etwas, das nach "War ja klar.", klang. "Sie werden heute einen Wasser-Aufbereitungs-Trank bereiten, der dazu dient, mit wenig Aufwand große Mengen sauberes Wasser verfügbar zu machen. Dieser Trank wird auch benutzt, um Hogwarts mit Trinkwasser zu versorgen."; erklärte Snape und fügte gehässig hinzu: "Ihre Proben, werden ebenfalls verwendet, also arbeiten sie sorgfältig, wenn sie nicht morgen an ihrem Frühstückstee sterben wollen." Ungläubiges Gemurmel füllte den Raum. "Na los!", blaffte der Lehrer. "Sie sollte ihre und meine Zeit nicht unnötig verplempern." Missmutig fing der dunkelhaarige Junge neben ihm an die Zutaten und das Rezept zu sichten und ein Feuer unter dem Kessel zu entfachen. Dann stutzte er und fuhr Draco an: "Willst du nicht vielleicht auch mal was machen?" Er sah süß aus, wenn seine Augen so zornig blitzten. "?", machte sein Gehirn nur. "Das hab ich doch jetzt nicht grade wirklich gedacht, oder?", schoss es ihm durch den Kopf. "Was denke ich denn da? Das ist Sankt POTTER und nicht die Jungfrau Maria!" "Kannst du eigentlich auch mal was anderes machen, als mich mit offenem Mund anzustarren?", motzte Harry weiter. Äh,...HARRY? Das war Potter! Er war Draco Malfoy (!) und er musste sich von diesem elenden Narbengesicht nichts gefallen lassen. Trotzdem kam aus seinem Mund nur ein leises: "Entschuldigung, mein Fehler." Und er machte sich an die Arbeit. Verärgert bemerkte er, wie sein Gesicht zu brennen begann, als sich eine satte Rottönung darauf ausbreitete. Argwöhnisch musterte ihn der Gryffindor. "Hast du dir jetzt den Kopf aufgeschlagen, oder was?" Er wusste keine Antwort. Unkonzentriert begann er Zutaten in den Kessel zu werfen, bis eine Hand, sein Handgelenk umfasste und es grob nach oben riss. "Sag mal spinnst du jetzt total?", unterbrach Harry sein Tun. "Ich bin zwar keine Leuchte in Zaubertränke, aber dass dreizehn Forellenschuppen sehr viel mehr sind als drei, weiß ich auch noch.". Verwirrt sah er Harry wieder in de Augen. Scheiße! Er benahm sich wie ein Erstklässler. Oder besser wie ein verliebtes Schulmädchen schien eine Stimme in seinem Kopf zu kichern. Offensichtlich hatte er sich vorhin wirklich den Kopf angeschlagen. Ja, so musste es sein. Potter sah definitiv nicht gut aus. "Äh, Professor Snape?", sprach er seinen Lehrer an. "Ich fühl mich nicht so gut. Kann ich bitte in die Krankenstation gehen?" "Ja machen sie schon!", ärgerte sich Snape. "Fünfzehn Punkte Abzug für Gryffindor für den verpfuschten Trank. Potter! Sie gehen zu Granger und Zabini. Aber plötzlich!" Draco flüchtete regelrecht aus dem Raum. Er sah nicht, dass ihm zwei grüne Augenpaare folgten. Eins verwirrt. Eins befriedigt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)