Spellbreaker von Maginisha ================================================================================ Kapitel 20: Wut im Bauch ------------------------ Wut im Bauch "Guten Morgen, Schlafmütze", brüllte ein viel zu gut gelaunter Ron in sein Ohr. Ärgerlich griff Harry nach seiner Decke und zog sie sich über den Kopf. Sein Freund konnte ja nicht wissen, dass er inzwischen schon mehrere Nächte wach gelegen hatte um über den Kuss von Malfoy und Rajas merkwürdige Reaktion nachzudenken. Er hatte auch versucht einen der beiden zu erwischen, aber Raja, war ihm ausgewichen und der blonde Slytherin schien gar wie vom Erdboden verschluckt. "Weißt du schon das Neueste?", brabbelte der rothaarige Junge einfach weiter. "Malfoy ist spurlos verschwunden. Nun horchte Harry auf. Verwirrt kam er unter der Decke hervor und sah Ron aus großen Augen an. "Wieso verschwunden?" "Naja, verschwunden im Sinne von: Wir sind ihn los, weil er nicht mehr da ist. Einfach futsch!", erklärte Ron, während er versuchte zwei zusammenpassende Socken zu finden, die mal nicht kastanienbraun waren. Hab's von Pavarti und Lavender. Die beiden sind die geborenen Nachfolgerinnen für Rita Kimmkorn. Ach und weißt du, was sie mir noch erzählt haben?" "Nee woher? Seh ich aus, wie Trelawney?", murrte Harry nun und versuchte sich an die schaurigen Temperaturen außerhalb seines Bettes zu gewöhnen. Scließlich schneite es schon seit Tagen. Ron kicherte albern. "Vielleicht solltest du dir doch überlegen ob du nicht hellsehen kannst. Denn genau um die geht es." Harry verstand nur Bahnhof. "Um wen geht's?" "Na, um die verehrte Professor Trelawney.", schimpfte Ron nun, weil er doch nur braune Socken fand. "Hör mir doch zu! Und um deine neue Freundin Raja Banes. Pavarti und Lavender haben sich furchtbar aufgeregt, weil Banes der spirituellen Fledermaus gestern auf den Kopf zugesagt hat, dass sie noch nicht mal das Wetter von heute aus der Zeitung von gestern voraussagen könne."Ron hielt einen Moment in seiner Sucherei inne und lächelte Harry selig an. "Das Gesicht hätte ich zu gerne gesehen. Aber es ist auch das erste Mal, dass Trelawney tatsächlich jemandem Strafarbeiten aufgegeben hat. Banes muss nun heute das Turmzimmer aufräumen und saubermachen." Das war ja interessant. Da konnte Raja ihm nicht mehr ausweichen. Die Gelegenheit musste er nutzen. Voller Vorfreude zog er sich schnell an und folgte Ron in die Große Halle zum Frühstück. Der Unterricht schleppte sich an diesem Tag nur so dahin. Snape lies sie die ganzen zwei Stunden Stillarbeit machen, Geschichte der Zauberei machte Binns langweiligem Ruf wieder mal alle Ehre und Verteidigung gegen die Dunklen Künste artete schon wieder in eine Diskussion mit den Ravenclaws aus, ob es wohl zulässig sei, magische, nicht menschliche Wesen zu opfern, um das Leben eines Zauberers zu schützen. Hermine hatte daraufhin die ganze Stunde lang versucht, das Thema auf die armen, ausgebeuteten Hauselfen zu bringen, woraufhin Professor Arimas die Stunde vorzeitig abbrach und fluchartig den Klassenraum verließ. "Mensch Hermine!", stöhnte Harry dann schließlich beim Essen. "Ich mag dich wirklich unheimlich gerne, aber jetzt hab ich die Schnauze echt voll von dem Elfen-Kram. Kannst du nicht mal nen Gang runterschalten?" Beleidigt sah Hermine ihn an. "Und was war mit Dobby?", schnaubte sie "Das war was anderes. Der war nicht glücklich bei den Malfoys.", antwortete Harry und versucht noch etwas vom Nachtisch abzubekommen, bevor auch der letzte Rest davon in seinem besten Freund Ron verschwunden war. "Wäre ich auch nicht.", warf Seamus von der gegenüberliegenden Tischseite ein. "Aber mit Chance sind wir diese Pest hier ja auch bald los. Die Slytherins haben auf jeden Fall schon einen neuen Anführer. Oder sollte ich sagen Anführerin?"Grinsend wies er auf den Eingang zur Großen Halle. Dort erschien soeben Raja, flankiert von Crabbe und Goyle. Pansy Parkinson schlich nervös hinter den dreien her. So einen Auftritt war Harry eigentlich nur von Malfoy gewöhnt. Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her. Er musste mit dem Mädchen reden. Unter einem Vorwand verließ er am Nachmittag den Gemeinschaftsraum der Gryffindors und machte sich auf den Weg zum Nordturm. Unten an der Treppe zum Trelawneys Klassenraum, blieb er lauschend stehe. Die Lehrerin schien Raja noch letzte Anweisungen zu geben, bevor sie an Harry vorbeischwebte, ohne diesen auch nur eines Blickes zu würdigen. Leise machte sich Harry an den Aufstieg zu dem engen, räucherstäbchenverhangenen Turmzimmer. Raja stand seufzend in der Mitte des Raumes und sah sich um. "Brauchst du Hilfe?", fragte Harry noch vom Eingang aus. Blitzartig drehte sie sich zu ihm um und sah ihn entgeistert an. "Harry?", stutzte sie und fing sich augenblicklich wieder. "Was willst du hier? "Mit dir reden. Was ist los?", griff er spontan an. "Woher weißt du, dass ich hier bin?", wich sie seiner Frage aus. "Pavarti und Lavender."Er zuckte mit den Schultern und stieg nun die Treppe zu Ende hinauf. "Du hast ihre Lieblingslehrerin beleidigt, da entstehen Gerüchte. Und es gibt noch mehr Gerüchte..." "Ach ja?"Sie zog eine Augenbraue nach oben. "Und die wären?" "Dass du Malfoy um die Ecke gebracht hast um selbst die "Herrschaft"über Slytherin zu übernehmen. Zum Beispiel.". Fragend sah er sie an. "Das glaubst du doch wohl selber nicht?", spöttelte sie und fing an eine von Trelawney Dekorationstüchern zu zerzupfen. Geistesabwesend schwenkte sie ihren Zauberstab, woraufhin sich ein Staubwedel erhob und anfing durch das Zimmer zu wischen. "Nein, aber ich denke, dass du etwas mit seinem Verschwinden zu tun hast und dass du jetzt die Slytherins anführst, hab ich ja heute mit eigenen Augen sehen können. Oder warum schwänzeln auf einmal Malfoys Leibwächter um dich rum. Und warum zum Teufel hat Malfoy mich geküsst, bevor er verschwunden ist?" Zornig funkelte er sie an Er wollte jetzt endlich Antworten "Harry...." begann sie. "Das ist alles ziemlich schwer zu erklären. Ich würde es ja gerne, aber du würdest es nicht verstehen." "Versuch's!", erwiderte er. "Nachdem Dra...äh Malfoy weg war, waren sich die Slytherins einig, dass es sowieso an der Zeit für einen Machtwechsel gewesen wäre. Der "Herr der Slytherins"hat sich einfach zu sehr aus der Rolle fallen lassen. Und dann muss wohl mein Name gefallen sein..."Sie verstummte und versuchte Harry nicht in die Augen zu sehen. "Was das andere angeht... das könnte ich dir erklären, aber ich will es nicht. Noch nicht. Lass mir noch Zeit dafür." "Hast du dafür gesorgt, dass Malfoy sich in mich verliebt?", bohrte er weiter nach. "Naja, so ganz so war das nicht geplant.", erwiderte sie und ließ sich auf ein Sofa sinken. "Ich wusste ja nicht, dass es dich treffen würde. Ich wollte nur, dass er weiß, wie es sich anfühlt von allen herumgeschubst zu werden." "Also hast du ihn doch behext?", grinste Harry nun und setzte sich neben sie. "Du verstehst das?"Ungläubig sah sie ihn an. Er feixte. "Naja, wie oft habe ich mir schon gewünscht, dass Malfoy mal an seiner eigenen Spucke erstickt. Aber das... Wie lange hält der Zauber? Ich meine, wenn es nur ein Spruch war, muss ich mir ja nicht Gedanken machen, dass mir nun dauernd ein gewisser blonder Slytherin hinterherläuft. Obwohl er ganz gut küsst..." Er stockte als er ihren Gesichts-Ausdruck sah. "Hey, jeder Junge überlegt doch mal, ob er vor dem ersten Date nicht schon mal mit seinem Freund übern soll, damit er sich total blamiert. Hat Ron zumindest erzählt.", rechtfertigte er sich. "Aber ich hab ihn nicht gelassen.", grinste er dann. "Ich glaube du verstehst nicht ganz...", sagte Raja heftig. "Das war nicht nur irgendein Spruch. Ich... ich ... Ach das verstehst du doch nicht."Aufgebracht fing sie wieder an im Zimmer auf und ab zu gehen "Erklär es mir!", verlangte er. Das klang jetzt doch irgendwie beunruhigend. "Das würde ich ja gerne, aber das geht nicht so einfach.", erwiderte sie mit einem bitteren Unterton. "Ich war so wütend, so verletzt. Ich sah, wie er die Leute fertigmachte und ich wollte ihm wehtun. Er hatte es verdient.", sprach sie aufgebracht weiter und drehte sich schwungvoll um. Ein Kerzenleuchter, der zufällig am falschen Platz stand, fiel vom Tisch und zersprang in tausend Scherben. "Scheiße!" "Und warum?", fragte er sie ungläubig und sah verstört auf den kaputten Leuchter, deren Scherben sie anscheinend vorhatte mit ihren Füßen zu Staub zu zermahlen. "Das geht dich einen Scheißdreck an!", schrie sie unvermittelt. "Verpiss dich doch einfach aus meinem Leben!" Er stand auf. "Na dann geh ich wohl mal lieber. Auf wieder sehen, Raja." Er hörte nicht mehr, wie sie begann zu weinen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)