Spellbreaker von Maginisha ================================================================================ Kapitel 23: In der Stille der Nacht ----------------------------------- In der Stille der Nacht "DRACO!", schrie Raja entsetzt auf. "Was ist mit Malfoy?", fragte Harry verstört. "Er ist hier.... Er war hier... Oh Gott, nein...", Sie war kreidebleich. Er schüttelte sie. "Hey Raja, was ist los?" "Das Kelpie!", krächzte sie mühsam, dann erwachte sie aus ihrer Erstarrung und begann in Richtung des Waldsrandes zu laufen. "Komm mit! Das Kelpie hat Draco!!" Verwirrt rannte er hinter ihr her. "Woher weißt du das?", rief er ihr nach. "Weil ich es spüren kann, wenn es tötet."Hörte er sie über die Schulter zurückgeben. "Dieser Idiot.! Dieser verdammte Idiot!" Sie erreichten den Waldrand und liefen nun über das offene Gelände. "Raja! Wir werden uns noch den Hals brechen.", schrie er ihr nach. Zwei Lichtkugeln flammten in der dunkle Nacht auf. Glitzernd reflektierte der Schnee ihren Schein. Ohne langsamer zu werden, raste das Mädchen weiter. Sie schien mit sich selbst zu reden. "Halt durch... oh, bitte... halt durch....", flehte sie immer wieder. Schließlich erreichten sie den Fluss. Am verschneiten Ufer waren Fußabdrücke und ein paar Blutspuren zu sehen. Von Malfoy keine Spur.. "Was jetzt?", keuchte Harry. Aber Raja hatte sich schon ihren Umhang vom Leib gezerrt, Schuhe ausgezogen und rannte direkt auf das Ufer zu. "Raja, nein, du kannst doch nicht..." Ein lautes Platschen verhieß, dass sie es trotzdem getan hatte. Unglücklich stand Harry am Ufer. Was sollte er denn jetzt tun. Im schwachen Schein der leuchtenden Kugeln über ihm, versuchte er etwas im Wasser zu erkennen. Da! Ein heller Fleck näherte sich der Oberfläche. Ohne zu zögern lehnte sich nun Harry über das Wasser und griff danach. Er hob einen völlig leblosen Draco Malfoy ans Land. Hastig zog er ihn von dem gefährlichen Wasser weg und versuchte, den Jungen aus seinen nassen Kleidern zu schälen. Aber was jetzt? Er verstand doch nichts von Erster Hilfe. Verzweifelt beugte er sich über den schlaffen Körper und schüttelte ihn. "Malfoy, wach doch auf!", bat er den Reglosen immer wieder. Wo war Raja? Die Kugeln über seinem Kopf verlöschten plötzlich Warum kam denn keiner? Er schien schon seit Stunden am Ufer alleine zu sein. Da begann das Wasser zu kochen und zu brodeln. Heftige Explosionen schienen unter Wasser stattzufinden. Mit einem Mal lies ein heftiger Lichtblitz die Welt vor Harrys Augen verschwimmen. Entsetzt wand er sich ab. Stille. Langsam kehrte sein Sehvermögen zurück. Im blassen Licht des aufgegangenen Mondes erkannte er, wie ein lebloser Körper an der Wasseroberfläche langsam auf den See zu trieb. Verzweifelt drückte er Malfoys kalten Körper weiter an sich und versuchte ihn zu wärmen. Tränen stiegen in seine Augen. Dann sah er auf einmal eine Hand auf dem Uferrand. Eine zweite. Angstvoll weiteten sich seine Augen. Doch dann schob sich mit einem Mal Raja in den Schnee. Sie stand auf. Das Mädchen schwankte leicht, fing aber an, mit unsichren Schritten auf ihn zuzugehen. "Raja!", flüsterte er tonlos. Klitschnass lies sie sich neben ihm fallen. Aber sie hatte keine Augen für Harry. Zitternd griff sie nach dem Hand des blonden Jungen neben ihm und schloss die Augen. Er sah, wie ihre Hände wieder zu glühen anfingen. "Hilf mir!", flüsterte sie. "Sonst verlieren wir ihn." Harry streckte nun ebenfalls die Hand aus und als er sie berührte, war sie plötzlich in seinem Kopf. Ihr Geist huschte in seinem hin und her, setzte Dinge in Bewegung, die Harry nicht verstand. Er spürte, wie sich der Kreislauf des Jungen unter seinen Händen zu stabilisieren begann, die Atmung kräftiger wurde und die Durchblutung wieder einsetzte. "Du musst das kurz mal alleine machen", gebot Raja ihm. Selbst auf dieser Ebene hörte er ihre Erschöpfung. "Ich muss da noch was in Ordnung bringen." Dann war sie weg, doch obwohl er ihre Hilfe schmerzvoll vermisste, konnte er den Energie-Strom in den fremden Körper mit etwas Mühe aufrechterhalten. Plötzlich schreckte der bis dahin leblose Malfoy hoch. Er hustete und spuckte Wasser. Harry merkte, wie Raja zurückkehrte und sanft die Verbindung löste, die sie geschaffen hatte. Sie öffneten beide die Augen. Der Blonde saß zittern zwischen ihnen. "Kalt.. so kalt", murmelte er immer wieder. Raja beugte sich zu ihm legte die Arme um ihn. Mit Tränen in der Stimme wisperte sie: "Du Arsch, wie konntest du mir das nur antun." "Wie süß!", unterbrach sie eine gehässige Stimme. Die drei jungen Leute schreckten hoch. Im Schnee standen mehrere vermummte Gestalten. Todesser! Der am nächsten stehende kam langsam näher und nahm seine Maske ab. Lucius Malfoy kam darunter hervor. "Da haben wir ja einen echten Glücksgriff gemacht. Können die Feinde unseres Meisters gleich wie eine reife Früchte vom Boden auflesen."Er lachte kalt. Harry stand auf. Er wollte sich nicht kampflos ergeben. Auf einmal stand auch Raja neben ihm. Sie war immer noch eiskalt und tropfte. Aber das schien sie nicht wahrzunehmen. Hass verzerrte ihr Gesicht zu einer scheußlichen Fratze. "DU?", zischte sie. "Sie an", erwiderte ihr Gegenüber belustigt. "Das kleine Gör ist ja ziemlich gewachsen. Auch wenn du eher wie eine halb ertränkte Ratte aussiehst." Gelächter drang aus dem Kreis der anderen Todesser. "So wirst du wohl kaum gefährlich sein", grinste der blonde Mann. "Ach Draco...", wand er sich an seinen Sohn, der immer noch am Boden lag. "Der Dunkle Lord hat beschlossen, dass du nicht in seinen Kreis aufgenommen wirst. Du hast mich sehr enttäuscht, Sohn." Er lächelte immer noch als die Formel des "Aveda Kedavra"-Fluches seine Lippen verließ. Doch der grüne Blitz sollte seinen Sohn nie erreichen. Raja stand mit einem Mal zwischen ihnen und der Fluch traf sie mitten in die Brust. Keuchend sank sie zusammen. "Nein!", wirbelte Harry herum. Auch der am Boden liegende Slytherin sah abwechselnd von seinem Vater zu dem Mädchen auf dem Boden und bewegte wortlos die Lippen. Eine Stimme ließ die bösartige Maske des Todessers bröckeln. "Da musst du dir aber was Besseres einfallen lassen", stöhnte Raja und hob den Kopf. Ein gefährliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Mit einem Lauten Knall erschien mit einem Mal eine weitere Gestalt im Kreis der Todesser. Entsetzt stoben die in alle Richtungen, bevor sie realisierten, dass es ihr Herr war, der so eben appariert war. Entsetzt starrte Harry ihn an. "Voldemort!" Die dunkle Gestalt bewegte sich blitzartig auf Lucius Malfoy zu und ein Cruciatus-Fluch streckte den Mann nieder. "Ich hatte mich doch verständlich ausgedrückt", donnerte der Dunkle Lord. "Ich sagte LEBEND!" Dann drehte er sich quälend langsam zu den drei Jugendlichen um. Rote Augen blitzten durch das Dunkel und Harry fühlte wie der andere in die tiefsten Winkel seiner Seele eindrang. Er stöhnte auf. Seine Narbe, die so lange Zeit Ruhe gegeben hatte, schien zu explodieren. Völlig unsinnige Gedanken überfluteten sein Gehirn, wie zum Beispiel die Frage, warum Voldemort apparieren hatte können. Hermine hatte es ihm und Ron doch tausendmal gepredigt. Sie waren schließlich immer noch auf dem Schloss-Gelände, wenn auch offensichtlich so weit weg, dass sie niemand bemerkte. Die schauerliche Gestalt lachte leise. "Deine kleine Freundin, hat mir freundlicherweise die Tür geöffnet, Harry. Sie hat die Sicherheits-Barriere, die mein lieber Freund Albus hier errichtet hat, bei ihrrer kleinen Rettungsaktion teilweise zum Einsturz gebracht. Ich habe mir aber erlaubt, eine eigene kleine Glaskugel zu errichten, damit wir ungestört bleiben." Raja stellte sich mit einem Mal nun auch schützend vor Harry und unterbrach so den Kontakt. "Lass sie in Ruhe", flüsterte sie "Lass sie beide in Ruhe und geh!" "So mutig, kleine Heldin? Deine Mutter wäre stolz auf dich gewesen, wenn du dich für die richtige Seite entschieden hättest. Aber es steht euch beiden frei zu mir zu kommen. Wir wären ein..." er lachte wieder, "gutes Team." ""Niemals!", rief Harry und hob seinen Zauberstab, den er endlich in seinen Taschen wiedergefunden hatte. "Aveda Kedavra!" Doch die Spitze seines Stabes glühte nur matt und verlosch dann wieder. Voldemort grinste höhnisch und kam noch einen Schritt näher. "Du willst gar nicht töten, das ist immer noch dein Problem. Ich sagte es doch bereits. Lass es mich dir noch einmal zeigen." Mit diesen Worten richtete er seinen eigenen Stab auf den immer noch am Boden liegenden Lucius Malfoy. " Der da hat mich lange genug geärgert." "Nein, Meister!", kreischte der in panischer Angst. Doch das grüne Glühen hüllte seinen Körper ein, sein Blick brach und er war tot, bevor er zu Boden fiel. "Brauchst du noch eine Demonstration, Harry?", fragte Voldemort mit einem amüsierten Lächeln. "Lass uns doch mal sehen, wie gut deine Freundin wirklich ist." Und wieder hob er seinen Stab und sprach die Worte erneut. Ein weiterer grüner Blitz sprang wie ein hungriges Raubtier durch die Luft und hüllte die Gestalt des Mädchens ein. Sie wimmerte, blieb aber stehen. Interessiert betrachtete der Herr der Todesser, wie sie immer heller zu strahlen schien, von den gewaltigen Energien, die in ihren Körper flossen. Dann beendete er den Fluch, indem er den Stab wieder erhob. "Du bist gut. Ich bin gespannt auch deinen nächsten Zug.", lächelte er. Sie knurrte angriffslustig. "Nein!", schrie Harry. "Raja, du kennst die Prophezeiung. Nur ich kann Voldemort töten." Ruckartig drehte die Dunkle Gestalt zu Harry um. "Du hast sie also gehört?" Er spürte wie Voldemort wieder anfing in seinen Gedanken zu wühlen und erkannte, dass sein Gegner fand was er suchte. "Oh, Harry, du musst lernen richtig zuzuhören. Wie ich sehe, bin ich auch der einzige der dich töten kann.", klang die kalte Stimme an sein Ohr. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Raja. "Dann bist du also eigentlich wertlos, denn ich kann ihn sowieso töten. Welch eine Ironie, das ausgerechnet du mich zu ihm geführt hast." Er lachte grausam und erhob wieder seinen Stab:"Aveda Kedavra!" Wieder hüllte ein grünes, krankes Licht das Mädchen ein. Endlos schien sich ihr Leiden hinzuziehen. Sie brach in die Knie. Aber sie starb nicht. Keuchend saß sie da. Harry machte einen Schritt auf das Mädchen zu und beugte sich zu ihr herunter. Sie war schweißgebadet unter den steifgefrorenen Kleidern. Ein unheimliches Pulsieren schien unter ihrer Haut entlang zu laufen. "Dann sollte ich vielleicht euren blonden Freund umbringen.", klang die Stimme Voldemorts erneut in Harrys Ohren. Er drehte sich zu dem hinter Harry sitzenden Jungen um. "Nein!", sagte Raja mit einem Mal. "Du hast uns genug gequält und wenn Harry dich nicht umbringen will, ich tue es." Damit griff sie Harrys Hand. Und. Es. Passierte. Heiße Energie-Ströme brachen durch Harry Adern und der Wille zu töten, zu zerreißen und die Zähne in den Körper seines Opfers zu schlagen, raubte ihm den Verstand. Er dachte nicht mehr nach. Er handelte. Seine Hand hob den Zauberstab. Aveda Kedavra Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)