Luna et Sol von Ley (Das Märchen von Mond und Sonne) ================================================================================ Luna et Sol - Das Märchen vom Mond und der Sonne Es war einmal vor langer langer Zeit, da gab es noch keine Menschen. Das Universum war beherrscht vom Raum und der Zeit und ihren Kindern. Der Raum hatte viele schillernde Kinder, nämlich alle Gestirne die am Himmel zu finden waren. Das prächtigste unter ihnen aber war sein Sohn Sol - die Sonne. Er war von so schöner Gestalt, dass er alle anderen seiner Geschwister überstrahlte und so herzensgut und warm, dass sie ihm den höchsten Platz unter sich einräumten. So tat er sich mit seiner goldenen Gestalt und dem Flammenhaar stets unter ihnen hervor. Die Zeit hatte Giorno - den Tag und Notte - die Nacht sowie die Stunden, Minuten und Sekunden zu Kindern, und unter ihnen erhaben waren der helle Tag und seine düstere Schwester, die Nacht. Lange Zeit herrschte Frieden unter all diesen, doch dann kam die Zeit, in der Sol auf die kleine Schwester der Erde aufmerksam wurde. Ihr Name war Luna - der Mond. Sol, der feurige Sohn des Raumes, war fasziniert von der zerbrechlichen und kühlen Schönheit Lunas. Das Haar so silbern wie kein zweites auf der Welt und die großen grauen Augen so voller Ruhe, dass es ihm schien als könne nichts im Universum vergehen. Er bemühte sich sehr um die Gunst Lunas und weil Sol so aufrichtig war, schenkte sie ihm diese. Fortan sah man sie stets gemeinsam durch die Weiten des Universums wandern und alle freuten sich über ihr Glück. Alle - bis auf zwei Kinder der Zeit. Giorno und Notte missgönnten ihnen die Zweisamkeit, denn sowohl die Nacht als auch ihr Bruder waren selbst für Sol und Luna entbrannt. So schmiedeten sie gemeinsam einen hinterhältigen Plan, um die beiden zu entzweien und für sich zu haben. Gemeinsam mit ihren Geschwistern, den Stunden, Minuten und Sekunden, überfielen sie das Paar und rissen sie auseinander. Sol war außer sich vor Wut und brannte heller denn je, so dass der ganze Raum in sein Licht getaucht wurde. Doch alles Toben nutzte ihm nichts, denn Giornos und Nottes Mutter die Zeit hatte ihren Kindern mit einem mächtigen Zauber geholfen, der Sol fortan an den Tag und Luna an die düstere Nacht band. Und so kam es, dass das bis dahin so große Glück der beiden Gestirne zerbrach. Luna weinte bitterliche Tränen und aus ihnen wurden die unzähligen kleinen Sterne, die sie in ihrer Einsamkeit in der Finsternis beschützen und trösten. Lange lange Ewigkeiten lang sahen Sol und Luna einander nicht mehr wieder. Ihre Schwester die Erde litt mit ihnen und schließlich gelang es ihr, den Herbst und den Winter, Söhne der Zeit, davon zu überzeugen, dass es Unrecht war, die beiden Liebenden zu trennen. Doch obwohl beide mächtig waren vermochten sie nicht, den Zauber ihrer Mutter aufzuheben. Jedoch gelang es ihnen, ihn zu schwächen. Und so kam es, dass so lange Herbst und Winter im Reigen der Zeit herrschen, Luna und Sol die Möglichkeit gegeben ist, einander im Übergang von Giorno und Notte zu begegnen. Solltet ihr also einmal des Morgens oder des Abends gen Himmel schauen, so hofft dass es eine kalte Jahreszeit ist, denn nur dann werden Luna und Sol zur selben Zeit am Himmel stehen und sich sehen. Doch einander berühren werden sie nie wieder.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)