Die sieben Todsünden von -Neya- (~ Sünde V - Wollust ~) ================================================================================ Kapitel 1: Trägheit ------------------- Ja, wieder eine Original-Story von mir. ^^ Es geht hierbei um die sieben Todsünden: Neid, Zorn, Trägheit, Wollust, Habsucht, Völlerei und Hochmut. Jedes Kapitel spricht eine der Sünden an und ist eine in sich abgeschlossene Kurzgeschichte. Die Kapitel sind also unabhängig von einander. Sünde I: Trägheit Teil: 1/1 Status: abgeschlossen Genre: Humor, Shounen-ai Rating: PG-13 So, das mal zum ersten Kapitel und viel Spaß beim Lesen. ^^ Sünde I: Trägheit Es ist Samstagmorgen. In einem großen, mit schwarzer Satinwäsche überzogenen Futonbett liegt ein dunkelblonder junger Mann und schläft den Schlaf der Gerechten, als rücksichtslos die Tür zum Schlafzimmer aufgerissen wird und ein sichtlich angepisster schwarzhaariger Junge mit roten Strähnen hineingestürmt kommt. Missmutig funkelt er das sich nun regende Objekt auf dem Bett an und stemmt die Hände in die Hüfte. Seine schwarze Trainingshose rutscht dadurch ein kleines Stück weiter nach unten und sein ärmelloses rotes Shirt zieht sich enger um seinen Leib. "Daniel!", schreit er verärgert und greift nach der Bettdecke, um sie dem nun murrenden Jungen wegzuziehen. Soweit kommt es noch, dass er allein dafür Sorge zu tragen hat, dass ihr gemeinsames Haus sauber bleibt. "Wasn?", murmelt Daniel schläfrig und gähnt einmal herzhaft. Hat er was verpasst, oder warum sieht sein Schatz so aus wie eine kurz vor dem explodieren stehende Furie? "Es ist halb zehn durch. Schwing gefälligst deinen faulen Arsch aus dem Bett und hilf mir mal lieber beim Saubermachen", ruft der schwarzhaarige Junge mürrisch aus und dreht sich auf dem Absatz um. "Michi", ruft Daniel dem Jungen nach, aber dieser ist bereits wieder aus ihrem gemeinsamen Schlafzimmer verschwunden und poltert die Treppe hinunter. Daniel streckt sich einmal kurz und richtet sich angeschlagen auf. Das kann doch wohl nur ein schlechter Scherz sein, dass Michael allen Ernstes von ihm verlangt, dass er ihm beim Putzen helfen soll! "Sklaventreiber", nuschelt Daniel und schwingt die Beine über die Bettkante. Nein, natürlich ist es noch nicht schlimm genug, dass er von montags bis freitags arbeiten gehen kann, jetzt darf er auch noch an seinem wohlverdienten Wochenende das Haus putzen, na herzlichen Dank auch. Taumelnd richtet er sich auf und schlüpft in seine Hausschuhe die ein bisschen weiter abseits vom Bett in einer Ecke liegen. Gähnend und sich den Schlaf aus den Augen reibend, tapst Daniel die Treppe hinunter und der Geruch von Kaffee dringt augenblicklich an seine Nase. Schlurfend durchquert er den kleinen Flur und steckt vorsichtig den Kopf durch die halb offene Küchentür. Michael ist gerade dabei das Geschirr zu spülen, als er sich erstaunt umblickt. Ein wenig verdutzt starrt er auf das verschlafende Objekt im Türrahmen und ein sachtes Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht. Oh Wunder, der Inbegriff der Faulheit hat sich tatsächlich aus dem Bett erhoben. Vielleicht sollte er diesen Tag rot im Kalender markieren, man weiß ja nie, wann sein Schatz das nächste Mal freiwillig aufsteht. Mit einem genuschelten 'Morgen' geht Daniel zu einem der Stühle hinüber und lässt sich schlaff darauf nieder plumpsen. Seine kurzen Haare stehen in allen Richtungen von seinem Kopf ab und leichte Augenringe zieren sein Gesicht. Tja, selbst Schuld, was muss er auch die halbe Nacht wach bleiben um einen dieser Mord- und Todschlagfilme zu sehen? "Wie kann man in dem Alter schon so träge sein?", fragt Michael stöhnend und schenk Daniel eine Tasse Kaffee ein. Der beäugt die schwarze Brühe misstrauisch und hebt die Tasse vorsichtig an. "Mit Zwanzig ist das Leben vorbei", seufzt er leise und nippt an seinem Kaffee. Michael schüttelt nur verständnislos den Kopf und wendet sich wieder seinen Tellern und Gläsern zu. Also wirklich, wie kann ein junger Mann von 23 Jahren nur so ein faules, verschlafendes Subjekt sein? "Wenn das Leben für dich vorbei ist, dann macht es dir bestimmt auch nichts mehr aus das Geschirr abzutrocknen, oder?", flötet Michael süßlich und dreht sich zu Daniel um, der es tatsächlich wagt, so zu tun, als wenn er das jetzt nicht gehört hat. "Wo ist die Zeitung?" Mit seiner Kaffeetasse in der Hand erhebt er sich wieder von dem Stuhl und begibt sich in Richtung Wohnzimmer. Mit halb offenen Mund steht Michael mit Schwamm und Teller in der Hand da und kann vor lauter Entrüstung nichts mehr erwidern. Ja hat der Mensch noch Töne? Das kann doch wohl nicht wahr sein! >So einfach kommst du mir nicht davon<, denkt Michael frustriert und widmet sich wieder seinem Abwasch, bevor er sich ins Wohnzimmer begibt und einen gewissen Jemand mal ordentlich zusammenscheißt. Daniel hat es sich währenddessen auf dem Sofa bequem gemacht und blättert ein wenig gelangweilt die Tageszeitung durch. Es ist doch immer wieder erstaunlich, was für einen Müll die ständig verzapfen. Mit der rechten Hand angelt er nach der Fernbedienung und kurz darauf geht der Bildschirm an. Gähnend legt er die Zeitung beiseite, legt sich der Länge nach auf dem Sofa hin und zapped durch die Kanäle. Irgendwo muss doch was Gescheites laufen. Ein lautes Klingelgeräusch an der Haustür erweckt seine Aufmerksamkeit und er dreht seinen Kopf in Richtung Wohnzimmertür. "Michi! Mach mal auf!", schreit er einmal quer durch die ganze Wohnung, und kurz darauf ist verärgertes Schimpfen zu hören, ebenso wie das Klirren von Geschirr. Oh ha, da scheint aber jemand gewaltig angepisst zu sein, aber kein Wunder, wer putzt schon gerne? Man sieht ja, was man davon hat. Die Laune landet im Keller. Daniel hört wie die Haustür wieder geschlossen wird und wenig später laute Schritte auf dem Flur. Kurz darauf betritt Michael das Wohnzimmer mit einem Stapel Post in den Armen. Mordlustig starrt er Daniel an, der sich allerdings keiner Schuld bewusst zu sein scheint. Rücksichtslos lässt Michael die Post auf den Tisch fallen, greift nach einem Kissen und zieht es seinem Freund, der erschrocken versucht sich wegzudrehen, über den Kopf. "Was denkst du eigentlich wer ich bin? Dein Dienstmädchen?!", ruft Michael wütend aus und zieht Daniel das Kissen nochmals über den Schädel, bevor er fluchend das Wohnzimmer verlässt und wieder in der Küche verschwindet. Verdutzt starrt Daniel dem Schwarzhaarigen nach, und kratzt sich irritiert am Hinterkopf. Was hat er denn nun schon wieder falsch gemacht? Ist es denn zuviel verlangt, dass Michael mal an die Haustür geht und die Post reinholt? Kopfschüttelnd wendet Daniel seine Aufmerksamkeit der Post zu und richtet sich stöhnend auf. Vielleicht ist ja mal etwas Brauchbares unter dem ganzen Papierkram. Aber bei seinem Glück besteht der Großteil der Post mal wieder aus Werbung und Rechnungen. >Och ne<, denkt Daniel gefrustet und schiebt den Stapel von sich weg. Nein, das soll mal besser Michael erledigen. Schließlich macht er das ja sonst auch immer. Daniel fährt sich mit der Hand durch die Haare und zerzaust sie dadurch noch mehr. Ein kurzer Blick auf die Wanduhr verrät ihm, dass es gerade mal zehn Uhr durch ist. Na herrlich, was bitte schön soll er denn jetzt machen? Da hätte er ja gleich noch ein paar Stunden länger liegen bleiben können. "Gehst du bitte mal die Wäsche aufhängen?", vernimmt er plötzlich Michaels Stimme und allem Anschein nach, hat sich sein Freund wieder beruhigt... aber er und Wäsche aufhängen? Wozu haben sie denn einen Trockner? "Muss das sein?", ruft er mürrisch und erhebt sich schleppend von dem großen Sofa. "Wenn du Montag ein sauberes Hemd willst, dann ja!", schreit Michael genervt zurück. Grummelnd verlässt Daniel das Wohnzimmer und wirft einen kurzen Blick in die Wäschekammer, wo ihm zwei randvolle Wäschekörbe auffordernd anlachen. Was denn, soviel Wäsche für einen Zwei-Mann-Haushalt?! Ts, das ist ja mal wieder typisch. Nur weil Michael jeden Tag eine neue Hose und ein neues Shirt anziehen muss, haben sie ständig solche Wäscheberge herumliegen, klasse. Und wer soll jetzt die Wäsche aufhängen? Er! "Das ist doch unnormal", murmelt Daniel und greift in einen der Wäschekörbe. Wenig später zieht er ein dünnes, schwarzes Stoffstück hervor und entfaltet es. >Was denn, seit wann trägt Michael solche Unterwäsche?< Neugierig betrachtet er diesen Hauch von Nichts in seinen Händen, als ihm plötzlich jemand auf die Schulter tippt. Erschrocken dreht er sich um und sieht direkt in Michaels smaragdgrünes Augenpaar, das ihn vorwurfsvoll anfunkelt. "Was machst du wieder?" "Äh... nichts... ich hab nur...", druckst Daniel herum und versucht zu lächeln. Meine Herrn, muss sein Schatz sich immer so an ihn heran schleichen? Irgendwann kippt er vor Schreck noch einmal um. "Das sehe ich, dass du 'nichts' tust... Gib her, ich mach das jetzt", meint Michael seufzend und schlängelt sich an Daniel vorbei, wobei er ihm geschickt den schwarzen Stofffetzen entwendet. "Glaubst du, du schaffst es das Bett neu zu beziehen?", fragt Michael schließlich und zwängt sich mit einem der Körbe an Daniel vorbei. "Was soll denn das für eine Anspielung sein?", fragt Daniel und blickt seinem Freund ein wenig bedeppert nach, als dieser daraufhin nicht antwortet. Super, nicht nur, dass man ihm seinen wohlverdienten Schlaf nicht gönnt, nein, nun wird man auch noch aufgezogen. Missmutig geht Daniel die Treppe hinauf und gelangt wieder ins Schlafzimmer. Die Vorhänge sind noch zugezogen und tauchen den Raum daher in ein schwummriges Licht. Sein Blick bleibt an der schwarzen Bettwäsche hängen, die für ihn von Sekunde zu Sekunde immer verführerischer aussieht. Sollte er vielleicht kurz...? >Nur ein paar Minuten<, denkt er bei sich, nimmt Anlauf und schmeißt sich in voller Länge auf die weiche Bettdecke. Zufrieden lächelnd kuschelt er sich in sein Kissen und atmet einmal tief durch. Eine Schande, diesen Ort der Glückseeligkeit einfach in so früher Morgenstunde verlassen zu müssen. Daniel gähnt einmal herzhaft und liegt nun bäuchlings auf der weichen, glatten Decke, das Kissen in seinen Armen haltend und mit geschlossenen Augen. Irgendwie scheint er trotz dem Versuch wach zu bleiben, eingenickt zu sein, denn das nächste was er wahr nimmt, ist das plötzliche Gewicht auf seinem Rücken und das leicht schmerzliche Pochen an seinem Gesäß. "Du fauler Bastard" flüstert Michael ihm ins Ohr und zerrt Daniels Shorts noch ein Stück weiter hinunter, sodass er diesem abermals einen kräftigen Klaps auf den Hintern verpassen kann. Daniel quietscht überrascht auf und versucht sich umzudrehen, was nicht so einfach ist, da sein Freund noch immer besitzergreifend auf seinem Rücken sitzt und in regelmäßigen Abständen seine flache Hand auf das Gesäß seines Freundes niedersausen lässt. "Gnade", bringt Daniel lachend hervor und windet sich unter dem kleineren Körper. "Eines sage ich dir... nächste Woche machst du es alleine", sagt Michael grinsend und erhebt sich von Daniels Rücken, der nun nach seiner Shorts greift und sie wieder hoch zieht. Gerade will er das Bett verlassen, als Daniel nach seinem Handgelenk greift und ihn so zurück hält. "Hilfst du mir beim Bett machen?", fragt er unschuldig und zieht den ein wenig verdutzten Michael zu sich hinunter, um ihn in einen Zungenkuss zu verwickeln. Michael lächelt sacht gegen Daniels Lippen, bevor sie sich wieder voneinander lösen. "Du bist wirklich das faulste Subjekt was mir je unter gekommen ist." "Und trotzdem liebst du mich", entgegnet Daniel wissend und zieht seinen Freund näher zu sich heran um seine Lippen abermals in Besitz zu nehmen. Manchmal ist es vielleicht gar nicht so schlecht faul zu sein... Ende Ja, das war mal mein bescheidener Beitrag zu Sünde I. ^^" Hoffe es hat etwas gefallen und ich warte mal auf Kommentare zu diesem Machwerk. Also dann, bis zur nächsten Sünde. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 2: Neid --------------- Ja, wieder eine Original-Story von mir. ^^ Es geht hierbei um die sieben Todsünden: Neid, Zorn, Trägheit, Wollust, Habsucht, Völlerei und Hochmut. Jedes Kapitel spricht eine der Sünden an und ist eine in sich abgeschlossene Kurzgeschichte. Die Kapitel sind also unabhängig von einander. Sünde II: Neid Teil: 1/1 Status: abgeschlossen Genre: Humor, Shounen-ai Rating: Pg-13 An dieser Stelle danke für die Kommis zur letzten Sünde und viel Spaß beim Lesen. ^^ Sünde II: Neid Es ist Mittwochnachmittag. Auf einem großen Sofa im Zebralook sitzt ein junger Mann mit dunkelblauen Haaren und betrachtet geistesabwesend die Tasse in seiner rechten Hand. Finster dreinblickend trommelt er mit den Fingerspitzen auf seinem Knie herum und versucht krampfhaft den Trubel um sich herum zu ignorieren. Was zum Teufel noch mal macht er falsch? Warum wird er in letzter Zeit ständig von Tobias übersehen? Nur weil da plötzlich ein neues männliches Model ihrem Team beigetreten ist, ist das noch lange kein Grund ihn links liegen zu lassen. Und überhaupt, er sieht schließlich viel besser aus, als dieses dürre brünette Gerippe namens Pascal. Alleine schon bei dem Gedanken an diesen Namen stellen sich seine Nackenhärchen auf. Missmutig stellt er seine Tasse auf dem sichtlich teuren Glastisch ab und erhebt sich. In gut einer halben Stunde hat er sein Shooting und vielleicht ist es besser, noch einmal in die Maske zu gehen. Die Tatsache, dass er in den letzten zwei Stunden fast ein Dutzend Mal dort gewesen ist, tut ja nichts zur Sache. Der lange schwarzdurchsichtige Mantel den er über einem engen Netzshirt trägt schwingt hin und her, als er die vier Stufen zur Garderobe hoch läuft. Eine Tür weiter findet er bereits den ihm wohlbekannten Retter in der Not. Ein Mann mit pinkfarbenen Haaren und neongrünen Klamotten ist gerade dabei einen der riesigen Spiegel abzuwischen, als er ihn erblickt. "Och nein Sascha. Nicht schon wieder", ruft der Mann stöhnend aus und lässt sich auf einen der Stühle plumpsen. "Soll ich jetzt davon ausgehen, dass du nicht erfreut bist mich zu sehen Conny?", fragt Sascha grinsend und schlendert mit einem aufreizenden Hüftschwung in den Raum. Connys Blick verweilt einige Sekunden auf der Lendengegend des jungen Mannes, bevor er sich mit leicht geröteten Wangen von dem Stuhl erhebt und übertrieben laut seufzt. "Ihr Fotomodels bringt mich noch mal ins Grab", ruft er mitleidig aus und beobachtet Sascha, wie er gerade vor einem der riesigen Wandspiegel posiert. "Dann solltest du dir nen anderen Beruf suchen... aber ich sage dir, etwas fehlt... ich fühle mich so...", beginnt Sascha und fuchtelt hibbelig mit seinen Händen in der Luft herum. Unzufrieden betrachtet er sein Erscheinungsbild und rümpft missmutig die Nase. Also eines steht fest, ihm steht dieser Fummel besser als Pascal. Aber warum wird dieser Mistkerl trotzdem als erstes drangenommen? Ist Tobias etwa immer noch beleidigt, da er ihm letztens gesagt hat, dass seine Bilder null Emotionen rüber bringen? "Dieser blöde Penner", flucht Sascha und lässt sich wie ein Sack Mehl auf den nächst besten Stuhl nieder. "Hach Schatz. Jetzt fang nicht schon wieder mit deinem Pascalwahn an", seufzt Conny mürrisch und greift sich seine Schminkutensilien. Schön, wenn Sascha es so will, dann bearbeitet er sein Gesicht eben noch einmal. Hey, was beschwert er sich, immerhin hat er ihn innerhalb der letzten zwei Stunden nur ganze neun Mal umschminken müssen. "Was heißt hier Wahn? Ich verstehe ohnehin nicht, was dieser Milchbubi hier verloren hat! Sieh dir den doch mal an", zischt Sascha angepisst und starrt durch die großen Scheiben, die ihm einen direkten Blick auf sein Hassobjekt Numero Uno gewähren, dass sich gerade auf Tobias Anweisungen anzüglich auf einigen Blättern räkelt. "Also in letzter Zeit bist du wirklich ziemlich zickig mein Lieber", erwidert Conny neutral und beginnt mit einem kleinen Pinsel an Saschas Augen herumzuwerkeln. Es ist doch immer wieder das gleiche Theater mit ihm. Die Platte kennt er bereits in und auswendig. "Von wegen zickig. Mir stinkt es nur, dass Tobias mich behandelt wie Luft", faucht der blauhaarige Junge ungehalten und hat alle Mühe damit, jetzt nicht aufzuspringen, als er mit ansieht, wie Tobias es tatsächlich wagt, jetzt an Pascals Oberteil herumzufingern. "Beruhig dich bitte, sonst kriegst du noch Mimikfalten Schatz. Und das ist bestimmt das letzte was du heute noch gebrauchen kannst", ermahnt Conny ihn und konzentriert sich wieder auf seine Arbeit. Also wenn er so weiter macht, dann sieht Sascha bald aus wie eine Puppe. Seine Zungenspitze berührt vor Eifer beinahe seine Nasenspitze, als er den Pinsel beiseite legt und in seinem Koffer nach einem anderen Eyeliner sucht. "Mir doch egal... mir reicht es eh schon wieder. Ich hab langsam keinen Bock mehr... Können wir nicht nen neuen Fotografen suchen?", murmelt Sascha wütend und kaut auf seiner Unterlippe herum weshalb er auch wenige Sekunden später einen entsetzten Schrei von Conny hört. "Ja bist du denn verrückt! Lass bloß die Zähne von seinem Mund", jammert Conny, der beim letzten Mal schon froh gewesen ist, dass er Saschas Lippen so perfekt betont gekriegt hat. "Sorry", nuschelt Sascha kleinlaut und beobachtet nun stumm das Geschehen vor sich. Wenn er es nicht besser wüsste, dann... "Sag mir, dass ich einen Knick in der Optik habe", wispert er angespannt und deutet mit seiner linken Hand in Richtung Bühne, wo Pascal gerade äußerst eindeutige Bewegungen mit seiner Hüfte macht und Tobias daraufhin breit grinst. Conny wirft einen kurzen Blick durch die Glasscheiben, bevor er sich wieder den Lippen seines Opfers zuwendet. "Nein, hast du nicht. Was ist denn schon dabei, wenn die beiden sich gut verstehen?", fragt Conny verständnislos, kann sich aber ein sachtes Schmunzeln nicht verkneifen, als Sascha anfängt leise vor sich hinzufluchen. >Gut verstehen? Pff, das, was da unten abläuft ist doch eindeutig sexistisch!<, denkt Sascha angepisst und fummelt an den Ärmeln seines Mantels herum. Dieser blonde Mistkerl mit seinem dämlichen Pferdeschwanz und seinem Dreitagebart, auch besser bekannt als Tobias, wagt es tatsächlich vor seinen Augen mit dem Gerippe zu flirten. Ok, er bezweifelt, dass Tobias bewusst ist, dass er ihn gerade beobachtet, aber wenn er wirklich etwas für ihn übrig hat, dann sollte er wenigstens so tun als wüsste er es. "Also so wie ich das sehe, bist du neidisch auf Pascal", meint Conny plötzlich und betrachtet zufrieden die nun wieder bemalten Lippen von Sascha. Der funkelt Conny nun mordlustig an und zieht einen Schmollmund. Neidisch? Er? Auf Pascal? Na sicher doch. "Auf was soll ICH den neidisch sein, hm?", entgegnet Sascha abfällig und kräuselt die Stirn, als Conny ihn wissend anlächelt. "Nun ja... da taucht ein zwei Jahre jüngerer Mann auf, der augenblicklich Tobias Aufmerksamkeit auf sich zieht und dich von deiner Position verdrängt. Neidisch, eifersüchtig, nenn es wie du willst", sagt Conny seufzend und klopft Sascha aufmunternd auf die Schulter. Der steht bereits kurz vor der Explosion. Das Schlimmste an der ganzen Sache ist ja noch, dass der pinkhaarige Freak damit sogar Recht hat. Kaum taucht Frischfleisch im Team auf, schon wird man abgeschoben. >Aber nicht mit mir<, denkt Sascha verstimmt und erhebt sich von dem Stuhl. Seine Augen wandern zu einem der Spiegel und er betrachtet kritisch sein Äußeres. Also alles was recht ist, aber Conny versteht sein Handwerk. "Zufrieden?", fragt der Schrecken in Neongrün und stemmt die Hände in die Hüfte. "Ja... ich denke schon", meint Sascha daraufhin und dreht sich einmal um die eigene Achse. "Das will ich dir auch geraten haben. Wenn du noch einmal heute hier ankommst, dann verpasse ich dir einen Look à la Marilyn Manson", sagt Conny warnend und schwingt zur Untermalung seiner Drohung einen dunkelblauen Lippenstift herum. "Ok, schon kapiert", entgegnet Sascha abwehrend und macht, dass er hier weg kommt. Wenn Conny eine Drohung ausspricht, dann heißt es vorsichtig sein. Langsam geht er die paar Stufen hinunter und bleibt unten an der Treppe stehen. Düster dreinblickend beobachtet er Pascal, der, wie es scheint, nun fertig ist und die Bühne verlässt. Der brünette Mann sieht zu Sascha hinüber und lächelt schelmisch. Na jetzt schlägt es aber 13! Jetzt macht sich der Knilch auch noch lustig über ihn. Sichtlich angepisst und mit einer enormen Wut im Bauch stapft Sascha hinüber zu Tobias, der gerade dabei ist, Anweisungen für die neue Deko zu geben. "Es dauert noch ein paar Minuten", murmelt Tobias als er Saschas Anwesenheit spürt und deutet einigen Bühnenarbeitern an, dass sie den Kunstschnee weiter in der Mitte verteilen sollen. "Was soll eigentlich diese Winteratmosphäre? Wir haben Hochsommer", meint Sascha mürrisch und verschränkt die Arme vor der Brust. Eigentlich hat er bis jetzt immer gerne für die kälteren Jahreszeiten positioniert, aber heute stinkt ihm sogar das. "Weil wir nun mal einen Kalender machen und es da auch Jahreszeiten gibt, wo Schnee liegt", entgegnet Tobias genervt und beobachtet skeptisch, wie seine Gehilfen mit den ganzen Dekosachen umgehen. "Ich habe gesagt mehr in die Mitte! Und schafft mir endlich das Gestrüpp da weg", ruft er verärgert aus und massiert sich die Schläfen. Es ist doch wirklich nicht zu fassen, wie oft muss er es denn noch sagen? Vielleicht sollte er das nächste Mal alles selbst erledigen. >Meine Nerven<, denkt er selbstmitleidig und fährt sich durch die langen Ponyfransen. "Verzeihung Hochwürden. Ich spreche Sie nie wieder an", zischt Sascha verstimmt und entfernt sich von Tobias um nun die Bühne genauer in Augenschein zu nehmen. Natürlich weiß er, dass sie gerade Kalenderaufnahmen machen, aber muss er ihm dann gleich so blöde antworten? Verdattert blickt Tobias Sascha nach und hebt fragend eine Augenbraue. Seit wann siezt er ihn denn? "Hast du was?", fragt er irritiert und erhält daraufhin einen bitterbösen Blick des blauhaarigen Jungen. Ob er was hat? Nein, wie kommt er nur darauf?! "Denken war noch nie Eure Stärke Hochwürden, also lassen wir es", antwortet Sascha lächelnd und streckt dem Fotografen aufmüpfig seine Zunge entgegen. "Charmant wie eh und je. Na klasse. Darf ich vielleicht auch einmal den Grund für deine scheiß Laune erfahren, die du die letzten Wochen ständig an mir auslässt?!", schreit Tobias ihm gefrustet nach. "Guck mal in den Spiegel", entgegnet Sascha kühl und zeigt dem blonden Mann weiterhin seine Rückfront. Immerhin kann Tobias froh sein, dass er ihn überhaupt noch mit seinem Arsch anguckt. "Oh, hat Madame wieder ihre Tage?", fragt Tobias spöttisch, woraufhin Sascha sich mit hochrotem Kopf umdreht. Ok, noch ein falsches Wort und er macht gleich etwas sehr hässliches. "Ich behalte meine Kommentare bei mir", sagt Sascha nach einigen Sekunden des Zögerns. Beinahe wäre ihm wirklich etwas rausgerutscht, was wirklich bei weitem unter seinem Niveau liegt. Kopfschüttelnd konzentriert sich Tobias wieder auf das Wesentliche, nämlich die immer noch nicht perfekt aussehende Bühne. Also eines steht fest, wenn das weiter so lange dauert, dann schafft er heute wirklich nur die Bilder für Oktober und November. Trotz allem kann er es nicht vermeiden, dass seine Gedanken ständig abdriften und an einem gewissen blauhaarigen Jungen hängen bleiben, der weiterhin mit eisigem Blick vor sich hin starrt. Wieder einmal bestätigt sich seine Meinung, dass Sascha wirklich perfekt geeignet ist für die kalten Jahreszeiten. Blasse Haut und dazu diese dunkelblauen Haare... >Wie ein Eisprinz<, geht es Tobias durch den Kopf und er greift reflexartig zu seiner Kamera und drückt ab. Das Blitzlicht lässt Sascha erschrocken zusammenfahren und er dreht sich irritiert um. Was war denn das jetzt? Wieder ein kleiner Blitz der ihn unvorbereitet erwischt. "Sag mal, was machst du da?", fragt er verständnislos und stemmt die Hände in die Hüfte. Wenn der Kerl allen ernstes denkt, er kann sich nun auch noch über ihn lustig machen, dann fliegen aber gleich die Fetzen. "Ich halte deine Rückfront für die nächste Generation fest", entgegnet Tobias grinsend und lacht kurz darauf laut auf, als Sascha aufgrund dieser Bemerkung skeptisch eine Augenbraue hebt. "Langsam zweifle ich an deinem Verstand", murmelt er seufzend und wirft einen kurzen Blick auf die Bühnenarbeiter, die anscheinend endlich fertig geworden sind und nun das Feld räumen. "Dann sind wir ja schon zwei. Und nun, darf ich bitten?", meint Tobias daraufhin und deutet Sascha mit einer knappen Geste an, sich auf die Bühne zu begeben. Der stöhnt nur leicht genervt, bemüht sich aber trotzdem einigermaßen neutral zu gucken. Immerhin kann er ja auf den Fotos kein Gesicht wie Sieben Tage Regenwetter ziehen. "Warum...", beginnt er plötzlich, bricht aber den Satz ab. Seine eisblauen Augen ruhen auf dem blonden Mann, der ihn nun fragend mustert. "Was warum?", entgegnet Tobias und sieht Sascha mit großen Augen an. "Warum hast du dich die letzten Wochen nur mit Pascal beschäftigt?", fährt Sascha zögernd fort und versucht den aufsteigenden Schrei in seiner Kehle zu unterdrücken. Diese Frage bereitet ihm schon seit langem schlaflose Nächte. "Das ist nicht dein Ernst. Sag mir nicht, dass du deshalb so angepisst bist", bricht es aus Tobias heraus und er hat alle Mühe den aufsteigenden Lachanfall zu unterdrücken. "Das ist nicht komisch", verteidigt sich der Blauhaarige und zieht einen Schmollmund. "Neidisch gewesen?" "Pff." Beleidigt blickt Sascha gen Boden. Neidisch. Warum sagen alle, dass er neidisch ist? Er kann diesen Pascal halt nicht ab und fertig. "Pascal positioniert für die Sommer und Herbstmonate. Wie soll ich denn mit dir arbeiten, wenn du für die Wintermonate eingesetzt wirst?", fragt Tobias lächelnd und betrachtet das Gesicht des anderen Jungen, der nun sichtlich rot geworden ist. "Deshalb...?", wispert Sascha und würde jetzt am liebsten vor Scham im Erboden versinken. Das kann doch wohl alles nicht wahr sein. Deswegen macht er sich die letzten Wochen so einen Kopf? Das plötzliche Lachen von Tobias reißt ihn aus seinen Gedanken und er sieht zu seinem Missfallen, dass dieser lachend auf dem Boden kniet und immer wieder den Kopf schüttelt. Reflexartig bückt Sascha sich und hebt etwas von dem Kunstschnee auf. Zielstrebig geht er auf Tobias zu und kniet sich schließlich zu ihm hinunter. "Bastard", flüstert Sascha und pustet dem Fotografen den Kunstschnee ins Gesicht. "Zicke", entgegnet Tobias und haucht Sascha einen Kuss auf den Mund. Hinter sich hören sie plötzlich einen lauten Schrei, weshalb sie auch erschrocken auseinander fahren. "Du hast schon wieder deine Lippen versaut!", schreit Conny entrüstet und sieht aus, als wenn er jeden Moment einen Heulkrampf kriegen würde. Das ist einfach nicht fair. Ende Ja, soviel zu Sünde Neid.^^" Hoffe es hat wenigstens etwas gefallen, auch wenn ich nicht wirklich viel Ahnung davon habe, wie das in so nem Gewerbe abläuft. >.> Warte dann mal auf eure Meinung dazu. By Klein Dilly ("^^) Bis zur nächsten Sünde. Kapitel 3: Völlerei ------------------- Ja, wieder eine Original-Story von mir. ^^ Es geht hierbei um die sieben Todsünden: Neid, Zorn, Trägheit, Wollust, Habsucht, Völlerei und Hochmut. Jedes Kapitel spricht eine der Sünden an und ist eine in sich abgeschlossene Kurzgeschichte. Die Kapitel sind also unabhängig von einander. Sünde III: Völlerei Teil: 1/1 Status: abgeschlossen Genre: Humor, Shounen-ai Rating: Pg-13 Vielen lieben Dank für das Feedback zur letzten Sünde. *konfetti-streu* Hoffe, dieser Teil gefällt euch auch. Sünde III: Völlerei Es ist Mitte Dezember. Feine, kleine Schneeflocken fallen aus der grauen Wolkendecke und hüllen die Landschaft in einen weißen Mantel ein. Ein eisiger Wind fegt über die überfüllten Straßen hinweg und reißt kleine Eiskristalle von den kargen, mit Schnee bedeckten Bäumen. In einem großen Doppelbett liegt unter einer dunkelblauen Bettdecke ein junger Mann mit rotblonden Haaren und hinter ihm ein anderer mit knallorangefarbenen Haaren. Der Funkuhrwecker zeigt bereits halb neun an, weshalb auch wenige Sekunden später ein lautes Piepgeräusch ertönt. Unter der Decke beginnt es sich zu regen und der rotblonde Junge steckt murrend einen Arm unter der warmen Decke hervor, um den Grund dieses nervtötenden Geräusches zum Schweigen zu bringen. Gähnend reibt er sich den Schlaf aus den Augen und versucht sich umzudrehen, was nicht ganz so einfach ist, da ein gewisser Jemand sich in der Nacht wie eine Klette an ihn gekrallt hat und immer noch im Land der Träume schwebt. "Hey... Schlafmütze", flüstert er leise und stupst das schlafende Objekt mit seiner Nase an. Leises Murmeln ist zu vernehmen und kurz darauf blinzeln ihn zwei verschlafene kornblumenblaue Augen an. "Ich muss mich langsam fertig machen Moritz", wispert er dem Stachelkopf ins Ohr und drückt ihm einen dicken Schmatz auf die Wange. "Bleib hier Flo... ", jammert Geweckter daraufhin und krallt sich an dem Arm seines Freundes fest. Es ist doch einfach nur noch ne Sauerei, dass dieser jetzt mit zwei von seinen Freunden auf den Weihnachtsmarkt geht und er hier alleine versauern kann. "Du weiß, dass ich versprochen habe mitzugehen... ich bleibe auch nicht lange, ok?", sagt Florian entschuldigend und gibt seinem Freund noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich aus dessen Umklammerung befreit und das Bett verlässt. Die Tatsache, dass er keine Shorts trägt, kümmert ihn in diesem Moment nicht wirklich. "Schäm dich... mich einfach so alleine verreckten zu lassen", wimmert Moritz und zieht sich die Decke über den Kopf. Das Leben ist doch so was von ungerecht. Warum in Gottes Namen muss er ausgerechnet dann ne Erkältung kriegen wenn sie auf den Weihnachtsmarkt wollen? "Jetzt mach mir hier kein schlechtes Gewissen", entgegnet Florian seufzend und fischt sich eine saubere Shorts aus dem Kleiderschrank. "Fuck you", ruft Moritz beleidigt aus und drückt sein Gesicht in das weiche Kissen. Ok, er sieht ein, dass er nicht mit kann, immerhin hat er immer noch leichten Husten, Kopfschmerzen und eine Nase, die jeder Christbaumkugel alle Ehre macht. "Kleine Kröte", sagt Florian grinsend, knöpft sich seine Jeans zu und setzt sich auf die Bettkante. Vorsichtig hebt er die Decke an und lugt hinunter. Wenig später präsentiert sich ein ihm gerade gestreckter Mittelfinger. "Ich bring dir was mit, versprochen. Und heute Mittag koche ich dann was du willst, hm?", versucht er den beleidigten Stachelkopf zu beruhigen, ergreift die ihm hingestreckte Hand und haucht dieser einen kleinen Kuss auf den Rücken. "Ich will ein Drei-Gänge-Menü", brummt Moritz und wirft seinem Freund einen ernsten Blick zu. "Ich sehe, was sich machen lässt. Soll ich Vincent und Leon was ausrichten?", fragt Florian, bevor er sich wieder vom Bett erhebt und einen dicken Pulli aus dem Schrank zieht. "Vinc soll für mich eine mitrauchen... und Leon soll nen Glühwein für mich trinken", meint Moritz und richtet sich im Bett auf. "Ich werds ausrichten", sagt sein Gegenüber grinsend und verlässt das Schlafzimmer. Moritz lässt sich daraufhin wieder auf die Matratze sinken und rollt sich in der Decke ein. Seine linke Hand wandert zum Nachttisch und tastet nach dem Nasenspray. Schon scheiße, wenn man versucht seinen Freund zu verführen und dabei die ganze Zeit den Schnodder hochziehen musste. Kein Wunder, dass da letzte Nacht nichts mehr von Florians Seite gekommen ist. >Scheiß Erkältung<, bemitleidet er sich selbst in Gedanken und vergewaltigt seine Nase mit der Sprühflasche. Ein paar Minuten später geht die Schlafzimmertür abermals auf und Florian kommt mit einem Tablett beladen herein. "So... ich hab dir nen Tee gemacht und ein Brötchen. Und wehe du nimmst deinen Saft nicht", ermahnt er Moritz, der bei dem Wort 'Saft' augenblicklich das Gesicht verzieht. Igitt, schon bei der Vorstellung an dieses bittere Dreckszeug wird ihm schlecht. "Also dann... ich bin zum Mittag wieder da", murmelt Florian und gibt den Häufchen Elend, auch bekannt als Moritz, einen Kuss auf die Wange, bevor er ihm durch die Haare fährt und kurz darauf das Schlafzimmer verlässt. "Tschüss", nuschelt der Stachelkopf und blickt seinem Freund nach. Ok... er hat jetzt noch gute drei Stunden bis zum Mittag. Frage ist, was soll jemand wie er bis dahin machen? Im Bett liegen bleiben reizt ihn ja nicht sonderlich. "So Boring", summt er leise und grabscht nach dem Brötchen, das er wenige Sekunden später heißhungrig verzehrt. Also alles was recht ist, aber keine Krankheit der Welt schafft es, ihm den Appetit zu verderben. Einige Brötchenkrümel fallen ins Bett, weshalb er sich auch fluchend aus der Decke strampelt. Na klasse, dass hat er ja mal wieder toll hingekriegt. Florian macht ihm die Hölle heißt, wenn er heute Nacht beim Kuscheln auf ein paar honigbeschmierte Brötchenkrümel trifft. Seufzend schiebt Moritz sich den letzen Rest seines Frühstücks in den Mund und kippt die Tasse Tee hinterher. Sein Blick wandert zu der Plastikflasche mit Hustensaft und augenblicklich stellen sich seine Nackenhärchen auf. Ohne die Flasche auch nur anzufassen, schlüpft er in seine Hausschuhe und zwängt sich in seinen Bademantel. Das Beste, was Mann tun kann, wenn er krank ist, ist die Glotze einzuschalten und den Kühlschrank zu plündern. Nach einigen Überlegungen, greift er nach seiner überdimensionalen Stoffmaus und verlässt das Schlafzimmer. Pfeifend schlendert Moritz in die Küche und späht in den Kühlschrank. Nach einigen Sekunden des Grübelns wirft er die Tür angepisst zu. Na wunderbar, Florian und sein Gesundheitstick. Über die Hälfte des Inhaltes besteht aus Jogurt, Obst und Gemüse. Und er armes Schwein darf natürlich zusehen, was er macht, wenn er mal Hunger auf ein dickes Wurstbrot hat, klasse. Gelangweilt schaltet er das Radio an und stöhnt kurz darauf genervt auf. Schon wieder eines dieser bescheuerten nachgesungenen Weihnachtslieder, ätzend. Und überhaupt, Weihnachtsstimmung ist beim ihm zur Zeit eh nicht angesagt. Auch wenn draußen schöne dicke Flocken vom Himmel fallen, die Scheiben leicht beschlagen sind und bei den Nachbarn bereits im Wohnzimmer der große, protzige Baum zu sehen ist, kann er nicht behaupten, dass er großartig in Stimmung ist. "Hunger", ruft er säuerlich aus und lässt sich missmutig auf einen der Stühle plumpsen. Einerseits könnte er sich jetzt auch eine Pizza in den Ofen schieben, aber andererseits wird Florian dann gewaltig sauer sein, wenn er am frühen Morgen Pizza in sich hinein stopft. Sein Glück nur, dass er essen kann was er will, wann er will und wieviel er will ohne zuzunehmen. Im Radio liest gerade einer dieser 'Ich-bin-ja-so-cool' - Moderatoren ein paar Nachrichten vor, die ohnehin kein Schwein interessieren und im Hintergrund ist leises Glöckchengebimmel zu hören. Aber plötzlich weiten sich seine Augen. Was hat der Typ da gerade gesabbelt? Auf jeden Fall hat es etwas mit Keksen zu tun. >Kekse...<, geht es Moritz durch den Kopf und ein breites Grinsen schleicht sich auf seine Lippen. Warum eigentlich nicht, wenn er schon untätig hier festsitzt und nicht auf den Weihnachtsmarkt kann, dann verschafft er sich eben selbst Stimmung, sprich er backt jetzt mal ein paar Bleche Kekse. Summend holt er eines von Florians Backbüchern aus dem Schrank und blättert dieses neugierig durch. Seine Aufmerksamkeit zieht schließlich ein großes Bild von Schokokeksen auf sich. Na also, da hat er ja seinen Favoriten. Er überfliegt kurz die Zutaten und beginnt dann diese zusammenzusuchen. So schwer dürfte es ja wohl nicht sein, ein paar lumpige Kekse zu backen. Dosensuppen und Pizza kriegt er ja auch selbstständig hin. Er setzt seine Stoffmaus auf dem Stuhl ab und versucht dabei das nun nervige Lied das gerade abgespielt wird zu überhören. "Selbst ist der Mann", murmelt er vor sich hin und holt aus einer der unteren Schubladen eine große Schüssel und eine Waage heraus. Fest entschlossen krempelt Moritz sich die Ärmel seines Bademantels hoch und macht sich ans Werk. ~ Drei Stunden später ~ Stöhnend liegt er auf dem großen Sofa im Wohnzimmer, die Plüschmaus in seinem Arm und eine Wärmflasche auf seinem Bauch. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, gleich alle Kekse aufzuessen. Die Quittung dafür hat er ja jetzt, sein Magen schmerzt und ihm ist übel. Na, wen wundert es, schließlich hat er die vier Bleche mit Schokokeksen innerhalb von knapp zwei Stunden vernichtet. Und dabei wollte er doch ein paar für Florian aufheben, so ein Mist. Aber was soll er machen, wenn diese verfluchten Backwaren so lecker schmecken?! "Oh man", stöhnt er gequält auf und streichelt sich über seinen randalierenden Bauch. Und das kurz vor dem Mittagessen, wie soll er den in diesem Zustand sein Drei-Gänge-Menü schaffen? >Das gute Essen<, denkt er leidig und schließt die Augen. Schon seit Jahren hat er keine solch schlimmen Bauchschmerzen mehr gehabt. Wahrscheinlich hat seine Mutter doch recht gehabt, als sie damals immer gesagt hat, dass zu viele warme Kekse ungesund sind. Moritz hört, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wird und wenig später dumpfe Schritte auf dem Flur. Oh oh, na hoffentlich ist der Keksgeruch schon aus der Küche gezogen, nicht umsonst hat er das Fenster geöffnet. "Moritz?", hört er die Stimme seines Freundes und er sammelt seine letzten Kraftreserven um ihm zu antworten. Essen strengt an, aber holla. "Hier", krächzt er und zieht sich die Decke bis zur Nasenspitze. Wenige Sekunden später blickt ein rotblonder Schopf durch die Wohnzimmertür und lächelt breit. "Und wie geht's meinem kranken Schatz?", fragt Florian und umarmt das leidende Objekt auf dem Sofa. "Ging schon besser", sagt Moritz und versucht jetzt nicht zusammenzuzucken, da sein Magen gerade gefährlich gebrummt hat. "Hunger? Keine Sorge, ich mach gleich was. Vinc und Leon wünschen gute Besserung und nächsten Samstag sollen wir zum Essen kommen", fährt Florian fort und streichelt dem Stachelkopf über die Wange. "Ok...", erwidert Moritz leise und umarmt seine Maus fester. "Geht es dir schlechter? Du hast schon lange nicht mehr mit deinem Stoffvieh gekuschelt", meint sein Gegenüber besorgt. Also irgendetwas stimmt doch nicht. "Nee... schon ok", versucht Moritz seinen Freund zu beruhigen und grinst gespielt breit. "Na hoffen wirs... ach ja, ich habe dir was mitgebracht, das wird dich bestimmt aufmuntern", ruft der rotblonde Junge aus und verlässt das Wohnzimmer. Sofort richtet Moritz sich auf dem Sofa auf und er kann nicht leugnen, dass er sich schon fragt, was sein Schatz ihm da mitgebracht hat. Kurz darauf kommt Florian zurück mit einer großen, roten Tüte. "Ich weiß doch wie verfressen du bist", meint er grinsend und überreicht dem Orangehaarigen die Tüte. Erwartungsvoll nimmt Moritz sie entgegen und knotet das goldene Band auf, das sie verschließt. Kaum hat er einen Blick hineingeworfen, würde er am liebsten anfangen zu heulen. "Kekse...", flüstert er heiser und augenblicklich schmerzt sein Bauch noch mehr als zuvor. "Aber teil sie dir ein, sonst kriegst du Bauchschmerzen", ermahnt Florian ihn und drückt ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich erhebt und in Richtung Küche verschwindet. "Ich mach dann Mittag", ruft er seinem Freund zu, der immer noch wie eine Salzsäule auf die Kekse starrt. "Gott, warum hasst du mich?", jammert er leise und lässt sich zurück auf das Sofa sinken. Ende Soviel mal zur Völlerei. Glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung... warme Kekse sind gefährlich. >.> Warte dann mal auf eure Meinungen und bis zur nächsten Sünde. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 4: Zorn --------------- Ja, wieder eine Original-Story von mir. ^^ Es geht hierbei um die sieben Todsünden: Neid, Zorn, Trägheit, Wollust, Habsucht, Völlerei und Hochmut. Jedes Kapitel spricht eine der Sünden an und ist eine in sich abgeschlossene Kurzgeschichte. Die Kapitel sind also unabhängig von einander. Sünde IV: Zorn Teil: 1/1 Status: abgeschlossen Genre: Drama Rating: Pg-16 Sorry, dass es so lange gedauert hat. ^^" Danke für die lieben Kommentare zur letzten Sünde. Freue mich wirklich, dass euch das hier gefällt. >^.^< Viel Spaß beim Lesen. Sünde IV: Zorn Es ist Freitagabend. Ein blonder Junge steht vor einem großen Badezimmerspiegel und betrachtet verbittert sein Erscheinungsbild. Sein Blick wandert über seine weiße Haut, die sich von seiner dunklen Kleidung abhebt, und seine zerzausten Haare, die ihm wirr ins Gesicht fallen... im Prinzip sieht er aus wie ein ganz normaler Durchschnittstyp und wenn man ihm auf der Straße begegnen würde, dann wäre wahrscheinlich nichts an ihm, was auch nur irgendein Interesse erweckt. Aber neben den blonden Haaren und der weißen Haut, gibt es noch andere äußerliche Merkmale, die ihn doch individuell aussehen lassen. Angefangen von den blauen Flecken an seinen Armen bis hin zu der mit Schorf verkrusteten Lippe und dem blauen Auge. Viele würden aufgrund dieses Anblickes bestimmt erschrecken. Doch da er in diesem Zustand nicht vor die Tür geht, bleibt es seinem Umfeld verborgen, was sich Tag für Tag in der kleinen Wohnung abspielt. Seufzend stellt Kevin den Wasserhahn an und lässt das kühle Nass über seine Hände laufen. Er fühlt sich leer, ausgenutzt und müde. Es sind nicht die Wunden an seinem Körper, vielmehr ist er das seelische Leiden, dass ihm Tag für Tag das Leben schwerer macht. Seine grünen Augen blicken trüb in den Spiegel. Der Anblick seiner Selbst jagt ihm einen kalten Schauer über den Rücken. So schlimm sah er schon lange nicht mehr aus und das hat schon was zu heißen. Kevin schluckt hart und beugt seinen Kopf über das Waschbecken. Mit den Händen verteilt er vorsichtig das kalte Wasser auf seinem Gesicht und zieht dabei scharf die Luft ein, als seine Finger über den blauen Fleck an seinem Auge fahren. Ein unangenehmer, dennoch bekannter Schmerz durchflutet ihn und er stellt keuchend den Wasserhahn aus. Zitternd greift er nach einem Handtuch und wischt sich vorsichtig das Gesicht trocken. Er wirft noch einen letzten Blick in den Spiegel und eine leichte Gänsehaut bildet sich auf seinen Armen. Wenn er es nicht besser wüsste, dann würde er sagen, dass er in das Gesicht eines Toten blickt. Dunkle Ringe untermalen seine Augen und lassen den blauen Fleck noch abschreckender wirken und seine Unterlippe ist im Vergleich zu sonst fast doppelt so dick. Es schmerzt ihn sogar, wenn er versucht aus einem Glas zu trinken, sodass er sich seit gestern notdürftig mit Strohalmen Flüssigkeit zuführen musste. Reflexartig drückt er den Lichtschalter aus und verlässt das Badezimmer. Geistesabwesend geht er in Richtung Küche und knipst dort das Licht an. Der Geruch von Zigarettenqualm liegt in der Luft, der ihm sogleich die Kehle zuschnürt. Seufzend öffnet er den Kühlschrank und angelt sich einen Kühlakku aus dem Eisfach. Er kann nur hoffen, dass sein Gesicht bis Montag wieder ansehbar aussieht, da sonst wieder unangenehme Fragen von seinen Arbeitskollegen kommen werden. Er kann also wirklich von Glück sagen, dass er diese Woche frei genommen hat. Wahrscheinlich waren es seine inneren Alarmglocken, die vorausgesehen haben, dass Steven diese Woche wieder handgreiflich wird. Wie ein kleines Häufchen Elend lässt sich Kevin auf den Küchenstuhl plumpsen und hält den Akku vorsichtig gegen sein geschundenes Auge. Sein Blick wandert zur Wanduhr, die bereits halb Zwölf anzeigt. Es kann also nicht mehr allzu lange dauern, bis Steven nach Hause kommt. Nicht, dass er bis um diese Uhrzeit arbeiten muss, aber sein Freund hat es zur Gewohnheit werden lassen, nach der Arbeit noch für ein paar Stunden in die nahe anliegende Kneipe zu gehen und sich, wie fast jeden Abend zu betrinken. Es ist nicht das Alkoholproblem seines Freundes, dass ihn beängstigt, es sind vielmehr seine Launen, die er dann immer bekommt. Meistens wird er aggressiv und lässt seinen angestauten Frust an ihm ab... genauso wie gestern. Hilflos schließt Kevin seine Augen und konzentriert sich auf das gleichmäßige Ticken der Uhr. Er will nicht daran denken, was passierte, als er gestern, wie schon so oft den Wohnungsschlüssel im Schloss gehört hat und kurz darauf Steven polternd in den Flur gestolpert ist. Bei dem Gedanken schnürt es ihm augenblicklich die Kehle zu. Er kann ihn wieder riechen, den Geruch des Alkohols, der sich in der gesamten Wohnung ausgebreitet hat. Eine Mischung aus Bier und Whiskey, die ihn jedes Mal den Atem nimmt. In seinem Kopf hört er wieder Stevens lautes Organ, das nach ihm geschrieen hat. Immer und immer wieder hat er seinen Namen durch die ganze Wohnung gebrüllt, bis er endlich zu ihm gekommen ist. Danach lief alles so ab wie jedes Mal, nachdem sein Freund sich betrunken hat. Erst musste er ihm aus seinen Klamotten helfen, da er selbst meistens nicht mehr in der Lage ist sich die Schuhe auszuziehen. Danach darf er sich wieder wüste Beschimpfungen anhören, was er doch für ein Dreckstück ist, und dass er hinter seinem Rücken ja mit jedem Kerl herumhuren würde. Kevin versuchte schon gar nicht mehr dem zu widersprechen, da er sogleich eine Geknallt gekriegt hätte, wenn er auch nur ansatzweise etwas daraufhin erwiderte. Aber das Unvermeidliche lässt sich eben nicht verhindern. Nur wenige Minuten später, nachdem er dachte, dass Steven sich abgeregt hat, ist er wieder auf ihn losgegangen. Er kann doch nichts dafür, dass er sich einfach davor ekelt mit seinem Freund zu schlafen, wenn dieser sternhagelvoll ist und ihn wenige Minuten zuvor noch als männliche Hure bezeichnet hätte. So ist es eben wieder passiert, er hat wieder brutal auf ihn eingeschlagen. Mittlerweile hat er aufgehört sich dagegen zu wehren, da er mit seinen gerade mal 1.70 Metern nicht viel gegen einen Riesen wie Steven ausrichten kann. Meistens geht es dann auch schneller vorbei, wenn er einfach den Mund hält und die Schläge über sich ergehen lässt. Keuchend reißt Kevin seine Augen auf. Sein Herz hämmert wie wild gegen seinen Brustkorb und sein Atem geht schnell. Nein, er darf bloß nicht daran denken, sonst wird ihm nur wieder flau im Magen. "Es ist alles in Ordnung...", murmelt er und fährt sich durch die Haare. Leise wiederholt er diese Worte wie eine Beschwörungsformel, und so seltsam es auch klingt, aber er fühlt sich gleich ein wenig wohler in seiner Haut. Das laute Schrillen der Türklingel lässt ihn dann allerdings hochschrecken. Eilends erhebt er sich und begibt sich auf den Flur. Wieder ertönt das laute Klingelgeräusch und wenig später hämmert jemand wie wahnsinnig gegen die Haustür. Wie gebannt starrt Kevin auf das dunkle Holz, wobei er gedanklich schon die Tür brechen sieht. Er atmet einmal tief durch, bevor er vorsichtig auf die Haustür zugeht und durch den Spion guckt. Augenblicklich spannt sich sein gesamter Körper an. Also hat ihn sein Gefühl doch nicht getäuscht. Steven steht wankend davor und stützt sich mit Mühe am Rahmen ab. Schwer atmend öffnet Kevin die Tür und weicht sogleich ein paar Schritte zurück. Steven sieht ihn mit verklärtem Blick an. Seine Augen sind glasig und leicht gerötet und von ihm geht ein beißender Alkoholgeruch aus, der Kevin abermals den Atem verschlägt. Steven mustert ihn schnaufend und stolpert ungeschickt in die Wohnung. Seine Jacke schleift er halbwegs hinter sich her und seine Krawatte hängt auch nur noch locker um seinen Hals. "Wo... wars du?", bringt er gepresst hervor und knallt die Tür hinter sich zu. Kevin zuckt verängstigt zusammen. Was meint er damit, wo er war? Er was zu Hause, so wie immer. Nicht einmal im Traum würde er auf den Gedanken kommen sich draußen herum zutreiben, da er ja weiß, was ihm dann blüht. "In der Küche...", entgegnet Kevin leise und seine Stimme klingt nur noch wie ein heiseres Flüstern. Steven mustert ihn missbilligend, bevor er ihn grob zur Seite drängt und in Richtung Badezimmer torkelt. Nach einigen Sekunden sind laute Würgegeräusche zu vernehmen, gefolgt von lautem Fluchen und Zetern. Unruhig geht Kevin zum Badezimmer und bleibt im Türrahmen stehen. Vor der Toilette kniet Steven und übergibt sich zum wiederholten Male. Auf den weißen Fliesen sind ebenfalls Spuren von Kotze zu sehen und der Geruch von Erbrochenen steigt Kevin in die Nase. Übelkeit breitet sich in seinem Magen aus und er hat das Gefühl, als wenn er jeden Moment in Ohnmacht fällt. In ihm baut sich ein unangenehmer Druck auf. Der Alkoholgeruch, verbunden mit dem Geruch des Erbrochenen lassen ihn angewidert zurückschrecken. Ihm ist speiübel. Er kann das nicht länger ertragen. Dieser Geruch, der sich im ganzen Raum ausbreitet und ihn zu ersticken droht... Die Stimme seines Freundes, die seinen Namen schreit... Das laute Würgegeräusch, das durch die Wohnung hallt... Der Anblick, des brünetten Mannes, wie er betrunken über der Toilette hängt und sich wieder und wieder übergibt... All das ruft einen immensen Ekel ihn ihm hervor. Er erträgt das nicht mehr länger. Dieser alltägliche Horrorablauf bringt ihn nahezu an den Rand der Verzweiflung. Wut steigt in ihm auf. Eine Welle aus Zorn, Hass und Verzweiflung bricht über ihm zusammen und ertränkt ihn. Innerlich total aufgewühlt, nimmt er anfangs gar nicht wahr, dass sein Freund sich bereits vom Boden erhoben hat und auf ihn zutaumelt. Kevin hält die Luft an. Er kann diesen Geruch nicht länger ertragen. "Nu steh da nich so rum...", raunt Steven und stützt sich am Waschbecken an. Sein Körper wankt sacht hin und her, und allem Anschein nach, hat er große Mühe sich auf den Beinen zu halten. "Ich gehe jetzt", wispert Kevin leise und dreht sich mit klopfendem Herzen um. Er muss hier raus. Raus aus dieser Wohnung, weg von diesem Mann, der ihn die ganzen Monate hinweg so mies behandelt hat. Eine große Hand greift nach seinem Arm und umklammert ihn eisern. Stevens schwermütiges Keuchen hallt in seinem Kopf wieder und leichte Panik breitet sich in ihm aus. Es wird wieder passieren. Vor seinem inneren Auge sieht er bereits eine Faust auf sich zuschnellen, die wieder auf ihn einschlagen wird und ihn innerlich zerreißt. Dann geht alles ganz schnell. Wie erwartet, holt Steven aus, sackt aber im nächsten Augenblick mit einem schmerzverzerrten Schrei zu Boden. Wimmernd krümmt er sich auf den kalten Fliesen, bevor er sich wieder übergibt. Es war nur ein Tritt... ein schneller präziser Tritt in die Lendengegend. Keuchend blickt Kevin auf Steven herab. Er hat es getan, zum ersten Mal in seinem Leben hat er sich zur Wehr gesetzt. Zufrieden dreinblickend dreht er sich um und schlüpft in seine Schuhe. Nein, er wird dieses Mal nicht das Erbrochene aufwischen und er wird sich auch nicht mehr beschimpfen und verprügeln lassen. Es hat endgültig die Schnauze voll davon hier eingesperrt zu sein. Kevin greift nach seinem Hausschlüssel und drückt die Klinke hinunter. Er wirft noch einen letzten Blick über seine Schulter, wo er Steven noch immer zusammengekrümmt auf dem Boden hocken sieht, und zieht dann die Tür hinter sich zu. Eilends läuft er die Treppen hinunter, bis er in der untersten Etage angelangt ist. Lächelnd öffnet er die große Glastür und verlässt den großen Wohnblock. Ein kalter Wind schlägt ihm ins Gesicht und verwischt die Tränen, die langsam über seine Wangen rinnen. Er fühlt sich frei, ausgeglichen und glücklich. Ein Lächeln schleicht sich über seine Lippen, als er anfängt zu laufen, um noch die Straßenbahn zu erwischen, die ihn von hier wegbringt. Manchmal tut es wirklich gut, wenn man seiner Wut und seinem Zorn freien Lauf lässt. Ende Ja, dieses Mal eine etwas ernstere Sünde, aber zum Zorn ist mir nichts lustiges eingefallen, gomen. =.=" Hoffe, es hat euch trotzdem etwas gefallen. Bis zur nächsten Sünde. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 5: Wollust ------------------ Ja, wieder eine Original-Story von mir. ^^ Es geht hierbei um die sieben Todsünden: Neid, Zorn, Trägheit, Wollust, Habsucht, Völlerei und Hochmut. Jedes Kapitel spricht eine der Sünden an und ist eine in sich abgeschlossene Kurzgeschichte. Die Kapitel sind also unabhängig von einander. Sünde V: Wollust Teil: 1/1 Status: abgeschlossen Genre: Drama, Humor (leicht) Rating: Pg-16 So, hat ziemlich lange gedauert, aber ich war wirklich ziemlich gestresst und habe, wenn ich Zeit gefunden habe immer ein Stück geschrieben. Hoffe ihr seit nicht sauer, dass ich so'n lahmes Subjekt bin, aber ich hab soviel zu tun. >.> So, wünsche nun viel Spaß beim Lesen. ^^" Sünde V: Wollust Es ist Samstagabend. Dunkle Wolken verdecken den Himmel und kurz darauf fallen die ersten Regentropfen auf die Erde herab. Ein kalter Wind weht und peitscht die kleinen Tropfen erbarmungslos gegen die Fensterscheiben der schon etwas älteren Häuser. "Hier", sagt ein braunhaariger junger Mann und hält einem ziemlich deprimierten Blondschopf einen Kühlakku entgegen. Der betrachtet das hellblaue Objekt kritisch, bevor er seufzend eine Hand danach ausstreckt und sich besagten Kühlakku gegen seine verdächtig rote Wange hält. Im Hintergrund ist leise Musik zu hören, die aber in dem plötzlich aufsteigenden Donnerknall untergeht. Grelle Blitze zucken aus der nunmehr schwarzen Wolkendecke und erhellen die Umgebung für den Bruchteil weniger Sekunden. Ein typisches Sommergewitter also. "Hast du etwas zu trinken?", fragt der blonde Mann frustriert und drückt den Akku vorsichtig gegen seine Wange. "Cola?", fragt sein Gegenüber, woraufhin er gequält das Gesicht verzieht. Cola? Na klasse, eigentlich meinte er etwas Alkoholisches, damit er die Erinnerungen an die letzten Stunden wegspülen kann. "Vergiss es Ralf", stöhnt er resigniert und lässt sich zurück auf das Ledersofa sinken. "Wenn du dich besäufst kommt er auch nicht zurück. Zumal würde dir dann nicht nur die Backe wehtun", erwidert Ralf grinsend und fängt sich einen wütenden Blick seines besten Freundes ein. "Danke für gar nichts", flucht er ungehalten und schließt die Augen. Aber was hätte sein bester Freund auch tun können, immerhin ist er selbst derjenige, der alles verbockt hat. Und warum der ganze Ärger? Weil er, wie schon des Öfteren, seine schmutzigen Triebe nicht unter Kontrolle hatte. "Hey, ich bin nicht derjenige, der pausenlos fremd gevögelt hat Marco", verteidigt sich Ralf beleidigt und geht zurück in die Küche. >Arschloch<, schimpft Marco gedanklich, weiß aber nicht so wirklich, ob der Gedanke seinem besten Freund oder ihm selbst gilt. Ja, er gibt es zu, er hat sich scheiße verhalten, aber er ist doch auch nur ein Mann! "Herr Gott, es ist ja wohl keine Seltenheit, dass man in der Beziehung mal fremdgeht..." "Das sagst du. Es gibt etliche Beziehungen, die funktionieren ohne dabei fremd zu gehen. Und überhaupt, du hast doch wöchentlich wechselnde Bettgefährten gehabt", erwidert Ralf ernst und kommt mit einer Flasche Cola und zwei Gläsern zurück. "Ja, reib weiter Salz in die Wunde du Penner", mault Marco und richtet sich ächzend auf. Gut, vielleicht hat er es wirklich übertrieben, aber er hat immer gedacht, dass Chris das nicht so eng sieht, da er bis jetzt immer stillschweigend zugesehen hat. Kein einziges Mal hat er ihm irgendwelche Vorwürfe oder sonst was gemacht, also warum zum Teufel ist er dann heute so ausgerastet?! Und überhaupt, warum musste er ihm dann auch gleich noch eine Ohrfeige verpassen, dass er die Engel singen hören konnte? "Du, wenn ich Chris wäre, dann hätte ich dich schon vor Monaten verlassen", meint Ralf grinsend und erntet einen tödlichen Blick seines besten Freundes. Oha, da scheint aber jemand gewaltig angepisst zu sein. "Danke für die Info", gibt Marco zerknirscht zurück und streichelt sich über seine geschundene Wange. Noch nie hat er Chris so aufgebracht gesehen. Der kleine Wuschelkopf ist ja regelrecht in die Luft gegangen, als er heute Morgen nach einem seiner 'Abstecher' zu ihm gekommen ist und leider Gottes noch ein bisschen nach fremdem Männerparfüm gerochen hat. Nachdenklich schwängt er das Colaglas hin und her, sodass die braune Flüssigkeit gefährlich nahe an den Rand schwappt. Nun, er war ehrlich gesagt ziemlich überrascht, wenn nicht sogar vollkommen überrumpelt, als sein, nun ehemaliger Geliebter wie eine Furie angefangen hat zu schreien, mehrere Gegenstände gegen die Wand geschmissen und ihm einen Vortrag, von wegen 'Du Schwanzgesteuerter Machoarsch! Kannst du dich nicht einmal beherrschen?!' gehalten hat. Die Krönung von diesem Ausraster war, wie schlecht zu übersehen, eine Ohrfeige, die einen verdächtig roten Handabdruck auf seiner Wange hinterlassen hat. >Scheiße, Scheiße, Scheiße<, flucht Marco innerlich und leert das Glas in einem Zug. Er könnte sich ja selbst in den Arsch treten, dass er so bescheuert gewesen ist, heute Morgen einen Typen zu besuchen, den er gestern nur flüchtig in seinem Stammlokal getroffen hat und dann gleich mit ihm in die Kiste gesprungen ist. >Aber die Rückfront war auch zu verlockend<, jammert Marco und vergräbt sein Gesicht in seinen Handflächen. Er sollte wirklich etwas gegen dieses Problem unternehmen, und es ist ja auch nicht so, dass er mit Chris keinen guten Sex hat, im Gegenteil. Er hat nur manchmal das Gefühl, dass es Chris so ziemlich egal ist, was er macht und tut, was wahrscheinlich auch dazu beigetragen hat, dass er immer wieder fremdgegangen ist. Aber es ist natürlich auch nicht fair zu behaupten, dass Chris' Desinteresse an seinen Machenschaften Grund für seine Notgeilheit ist. "Hast du nen Spaten?", fragt er plötzlich und sieht Ralf ernst an. Der hebt fragend eine Augenbraue und stellt sein Colaglas ab. "Wozu denn das?", sagt er ein wenig irritiert und fragt sich langsam, ob der gute Marco aufgrund der Ohrfeige ein bisschen wirr im Kopf geworden ist. "Damit ich mir ein Loch schaufeln kann, in das ich mich dann verkrieche", murmelt er leise und seufzt resigniert. Er kann es einfach nicht leugnen, Chris fehlt ihm. Und die Tatsache, dass ihr Streit gerade mal neun Stunden zurückliegt, macht die ganze Sache auch nicht besser. "Red doch noch mal mit ihm", versucht Ralf ihn abzulenken, dem diese deprimierte Miene seines besten Freundes schon Sorgen macht. "Sicher. Ich habe schon zwei Stunden lang bei ihm Klingelterror ausgeübt... irgendwann hat er wahrscheinlich den Telefonstecker raus gezogen, da nun ständig besetzt ist...", erwidert Marco missmutig und starrt in Richtung Fenster, an dem nun zahlreiche Regentropfen hinab laufen. So wie es aussieht, wird das Gewitter nicht so schnell vorüber sein. "Tja, aber früher oder später musste das ja so kommen", entgegnet Ralf beiläufig und fummelt an seiner Fernbedienung herum, um ein anderes Lied anzumachen. "Ahja?" "Nun komm, würdest du etwa ewig mit ansehen wollen, wie dein Partner dich betrügt? Und du hast ja noch nicht einmal ein großes Geheimnis draus gemacht. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, es hat dir Spaß gemacht ihm deine Affären unter die Nase zu reiben", schlussfolgert Ralf und lehnt sich in seinem Sessel zurück. "Na wenn er nie reagiert! Was soll ich denn noch tun, damit er endlich mal eine Reaktion zeigt?!", schreit Marco sein Gegenüber an, der nun ein wenig verdutzt blinzelt. "Ich meine... genau das ist doch das Problem. Er hat es jedes Mal gewusst, wenn ich einen Ausrutscher hatte und hat nichts dazu gesagt. Gar nichts! Nicht einmal eine kleine Regung, null", fügt er etwas leiser hinzu und fährt sich durch die Haare. Er versteht sowieso nicht, warum Chris nicht schon bei seinem ersten Ausrutscher eine Verwarnung ausgesprochen hat oder sonst was. Nein, er hat ihn nur angesehen, geseufzt und dann mit seiner vorherigen Tätigkeit weiter gemacht. "Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass du fremdgehst, nur um ihn zu provozieren", entgegnet Ralf ungläubig und lächelt schief. "Nein. Ja... also nicht direkt. Aber manchmal hatte ich schon das Gefühl, dass ich ihm egal bin, da er das alles mit sich hat machen lassen... vielleicht waren wir auch nur aus Gewohnheit noch zusammen...", seufzt der Blondschopf und starrt auf seine Füße. Nein, das ist Schwachsinn, nie im Leben wäre er nur aus Gewohnheit mit jemandem zusammengeblieben. "Was in deinem Kopf vorgeht möchte ich besser nicht wissen." Kopfschüttelnd mustert Ralf den ziemlich niedergeschlagenen jungen Mann und stellt die Musik ab. Also alles was recht ist, aber wenn man den Beziehungsstress anderer so direkt mitbekommt, zieht einen das selbst auch ganz schön runter. "Und was mach ich jetzt?" "Hm... schnipp schnapp und ab oder dir eine gute Entschuldigung zurechtlegen", grinst der brünette Mann und hat wenig später den Kühlakku in seinem Nacken, den ein gewisser Blondschopf ihm aus Mangel an Beherrschung mal eben in den Hemdkragen gesteckt hat. "Du bist doch echt unters Auto gekommen", erwidert Marco empört und ignoriert das Kichern seines besten Freundes, der nun versucht den extrem kalten Akku wieder aus seinem Hemd zu bekommen, was nicht ganz so einfach ist, da dieser immer weiter an seinem Rücken hinab rutscht. "Wo willst du denn jetzt hin?" fragt Ralf kurz darauf, als Marco das Wohnzimmer verlässt und in seine Turnschuhe schlüpft. "Spazieren", entgegnet dieser knapp und steckt sich den Wohnungsschlüssel in die Hosentasche. "Jetzt?" Mit einem mehr als nur skeptischen Blick deutet Ralf auf das Fenster, das nur zu gut den Sturm draußen zeigt. Der Wind rüttelt wie besessen an den Bäumen und peitscht den Regen über die leeren Straßen. Hin und wieder zucken Blitze aus den Wolken hervor und lautes Donnerknallen durchbricht die sonstige Stille. "Jetzt", seufzt Marco knapp und zieht die Wohnungstür hinter sich zu. Sichtlich verdutzt starrt Ralf auf die Tür, bevor er sich seufzend von dem Sessel erhebt und in Richtung Küche geht. Schön, soll Marco doch machen was er will, immerhin ist er mit seinen 23 Jahren kein kleines Kind mehr. Mit einer schnellen Bewegung verstaut er den Kühlakku wieder im Gefrierfach und kickt die Kühlschranktür zu. >Verrückter Kerl.< *~*~*~*~* Schweigend läuft er die menschenleere Straße hinunter. Der Wind pfeift in seinen Ohren und wirbelt seine Haare auf, die mittlerweile vollkommen durchnässt sind sowie der Rest seiner Klamotten. Aber ein Schirm hätte ihm auch nicht viel genützt, der wäre bei diesem Sturm nur davongeflogen. ~Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass du fremdgehst, nur um ihn zu provozieren.~ Marco seufzt leise und überquert die Straße. Nun, so ganz falsch liegt Ralf mit dieser Aussage nicht. Er ist ja einerseits froh gewesen, dass Chris nicht so eifersüchtig ist und sich wie eine Klette an ihn klammert, aber er hätte schon ein paar Gefühlsregungen mehr von ihm erwartet. >Nun schieb nicht ihm die Schuld in die Schuhe. Du hast Mist gebaut und fertig!<, ermahnt er sich selbst und steuert einen großen Wohnblock an. Ein verbittertes Lächeln schleicht über seine Lippen, als er auf dem dazugehörigen Parkplatz stehen bleibt. Schon verrückt, da achtet man mal nicht auf den Weg und landet am Ende am Ort des Geschehens. Marco blickt nach oben und versucht trotz des Sturmes etwas zu erkennen. Kopfschüttelnd schließt er die Augen und atmet tief durch. Es hat doch eh keinen Sinn, wenn er jetzt bei ihm klingelt. Entweder hat Chris die Klingel abgestellt oder er macht weiterhin einen auf stur und ignoriert ihn. >Zu Recht<, denkt Marco selbstmitleidig und geht langsam auf den Eingang zu. Sein Blick wandert über die verschiedenen Klingeln und bleibt schließlich an einer ihm sehr wohlbekannten hängen. "Hat keinen Sinn...", flüstert er leise und lässt sich deprimiert auf den nassen Boden sinken. Was macht er überhaupt hier? Die Hoffnung, dass Chris ihn auch nur in die Nähe seiner Wohnung lässt, kann er vergessen. So, wie dieser ihn vorhin angefunkelt hat, kann er von Glück sagen, dass es bei einer Ohrfeige geblieben ist. Stöhnend bettet er seinen Kopf auf seinen Knien und schlingt seine Arme um die angezogenen Beine. Er selbst ist aufgrund des Gewitters vollkommen durchnässt. Sein T-Shirt und seine Hose kleben ihm eng am Körper und selbst seine Socken sind nass. >Man bist du erbärmlich<, verflucht er sich gedanklich und schließt die Augen. "Wirklich erbärmlich...", hört er eine Stimme hinter sich und blickt sichtlich angepisst auf. Ok, wer wagt es ihn jetzt noch blöde anzulabern, wo er sich eh schon so beschissen fühlt?! Seine Augen weiten sich, als er einen gewissen Rotschopf vor sich sieht, der mit einem weißen Handtuch in der Hand im Türrahmen steht. "Ich...", krächzt Marco, dem jetzt erst bewusst wird, dass nicht nur Regentropfen an seinen Wangen hinunter laufen. Hat er etwa angefangen zu weinen? Gott bewahre, noch tiefer kann er an diesem Tag wirklich nicht sinken. Der rothaarige Mann seufzt resigniert und hält die Eingangstür auf. Schweigend steht Marco vom Boden auf und stolpert ein wenig ungeschickt in den trockenen Flur. Eine große Pfütze bildet sich zu seinen Füßen und er räuspert sich ein wenig verlegen. "Also-" Weiter kommt er nicht, da Chris ihm nun das Handtuch wortlos an den Kopf wirft und sich in Richtung Aufzug bewegt. Ein wenig verdutzt blickt Marco ihm nach, bevor er ihm nachläuft und sich dabei die Haare trocken rubbelt. "Ralf hat angerufen. Er meinte ich sollte man nachsehen, ob ein Häufchen Elend vor der Haustür rumlungert", sagt Chris beiläufig und drückt auf den Fahrstuhlknopf. "Willst du mich überhaupt noch sehen?", fragt Marco leise und sieht Chris mit leicht geröteten Augen an. Der schenkt ihm einen ernsten Blick, bevor sich die Aufzugtüren öffnen und er hineingeht. Eilends folgt Marco ihm und kurz darauf schließen die Türen sich wieder. "Können wir das in meiner Wohnung weiter diskutieren? Es zerreißen sich seit heute Morgen eh schon genug Leute das Maul über uns", murmelt Chris beschämt und hofft, dass keiner seiner Nachbarn ihm jetzt über den Weg läuft, nachdem er sich heute so hat gehen lassen. "Es tut mir leid", sagt Marco mit ernster Miene, zuckt aber erschrocken zusammen, als Chris mit seiner Faust gegen die Innenwand des Aufzuges schlägt. Seine blauen Augen funkeln den brünetten Mann gefährlich an, bevor er ihn am Shirt packt und zu sich heran zieht. "Noch ein mal Marco... und ich dreh dir den Hals um", flüstert er ihm ins Ohr, bevor er ihn in den Hals beißt. Erschrocken keucht Marco auf und weiß nicht so recht, wie er sich jetzt verhalten soll. Hat Chris was gegen den Kopf bekommen, oder hat er mal eben entschieden, dass sie doch mal die Rollen bezüglich Passiv und Dominant tauschen können. "Chris-" "Ich sagte, wir diskutieren das in meiner Wohnung aus", raunt er düster, lässt von seinem Hals ab und blickt seinen Gegenüber tief in die Augen. Marco schluckt hart, blickt aber dann noch erstaunter drein, als Chris sich wie ein kleines Kind an ihn klammert und sein Gesicht in seinem nassen Shirt vergräbt. "Tu mir das nie wieder an", sagt er leise und atmet tief durch. "Nie wieder", murmelt Marco und seufzt erleichtert auf. Gott allein weiß, warum er ihm trotz der vielen Demütigungen noch eine Chance gibt, die er ehrlich gesagt nicht verdient hat. "Warum... verzeihst du mir schon wieder?", fragt Marco schließlich und blickt zu Chris hinunter, der nur leise stöhnt und sich von der Umarmung löst. "Weil ich dich liebe du Arschloch", grummelt Chris und will gerade noch etwas hinzufügen, als die Fahrstuhltür aufgeht und er sogleich das Gesicht seiner Lieblingsnachbarin erblickt, die heute morgen schon dafür gesorgt hat, dass im ganzen Wohnblock jeder über ihre Beziehungskrise bescheid weiß. Wortlos krallt Chris sich an Marcos Shirt und zieht den nun völlig überrumpelten Mann hinter sich her, die neugierigen Blicke hinter sich ignorierend. Ende So, ich weiß, das ist etwas womit ihr nicht gerechnet habt. ^^" Thema Untreue. *hust* Wette mal, dass viele hier mit nem Adult gerechnet haben und hoffe mal, dass ihr jetzt nicht allzu enttäuscht seit. >.> Hab lange überlegt welche Storyline ich zu Wollust nehme, und am Ende kam das dabei raus. Wollte es zwar nicht so hinbiegen, dass sie sich am Ende doch noch kriegen, aber da die letzte Sünde ja nicht sonderlich freundlich war, wollte ich hier mal wieder ein Happy End reinbringen. ^^" Also, was lernen wir daraus? Wer seine Triebe nicht unter Kontrolle hat, sollte besser keine Beziehung eingehen. XD Ok, Kommis und Limonendrops immer gern gesehen und bis zur nächsten Sünde. By Klein Dilly ("^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)