Anata wa kirei desu! von Kirico ================================================================================ Kapitel 16: Staring At The Sun ------------------------------ So, hier präsentiere ich Euch nun endlich das letzte Kapitel! Die Geschichte hat also ein Ende gefunden! Ich möchte mich bei allen bedanken, die sie gelesen haben und mich mit ihren Kommentaren und Aufmunterungen immer unterstützt haben! Ich danke Euch allen! Have fun! ^_~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich keuchte, konnte mich kaum noch richtig einkriegen geschweige denn meine Lungen wieder mit dringend benötigtem Sauerstoff füllen. Mein armes Herz war immer noch am schlagen als wäre ich gerade um mein Leben gerannt. Er hielt mich fest, und auch ich ließ ihn nicht los, klammerte mich immer noch an ihn wie ein kleines Kind. Es war so unglaublich intensiv gewesen dass es mich selber erschreckte, und ich konnte den Grund dafür noch nicht einmal finden. Alles was ich wusste war, dass es ein wirklich gutes Gefühl für mich darstellte. Ich schluckte, kam endlich dazu meinen Atem wieder auf ein halbwegs normales Level runterzuschrauben und lehnte meinen Kopf einfach gegen Zoro's Schulter. Daraufhin fing er an meinen Rücken zu streicheln. Wie angenehm das doch war. Und um wie viel angenehmer doch seine tiefe Stimme klang: "Alles ...Ok...?" Ich lächelte, fühlte mich nun wirklich wie ein Kind was getröstet werden musste. "Ja, ist es!" Den Kopf nicht erhebend drückt ich mich mehr an ihn, sog seine Wärme und den Duft seiner Haut regelrecht in mich auf und genoss einfach den Moment an sich. Nach einer kleinen Weile begann ich mir dann doch ein wenig dumm vorzukommen wie ich hier so saß und den inneren Frieden in mir selbst ausarten ließ als gäbe es nichts sonst auf diesem Erdball was überhaupt noch zählen würde. Und so stieß ich mich langsam von ihm ab, hob meinen Kopf und traute mich ihm ins Gesicht - und vor allem in seine Augen - zu sehen. Ich kam mir mit einem Mal so furchtbar egoistisch vor. Er hatte alles getan damit es mir gut ging, mich zu befriedigen, und ich hatte ihm noch gar nichts zurückgegeben. Er begegnete meinem Blick und seine Lippen formten sich zu seinem Lächeln. Seine Hand hebend strich er mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht die nicht mehr so fielen wie sie das eigentlich sollten. Es war nichts in seinem Blick was mein schlechtes Gewissen nähren könnte, jedoch würde ich es mir wohl selber nicht verzeihen können das auf mir beruhen zu lassen. Den Blick immer noch nicht von ihm abwendend und einen Finger auf seine Lippen legend kam ich ihm mit meinem Gesicht näher bis ich nur noch wenige Millimeter von ihm entfernt war. "Und was kann ich für Dich tun?" hauchte ich leise ohne weiter über diese Worte nachgedacht zu haben. Sie kamen so natürlich, ernst gemeint und selbstverständlich als würde ich das immer so tun. Die Vertrautheit die ich ihm entgegen brachte endete langsam mich zu erschrecken, denn ich hörte auf den Grund dafür zu suchen. Er schien darüber nachzudenken, vielleicht war ihm meine Frage ja sogar peinlich. Jedenfalls konnte ich den Blick den er mir gab nicht so genau deuten wie ich denn gerne gehabt hätte. "Fragen wir mal so, was hättest du denn zu bieten!?" kam es von ihm. Ich wusste nicht genau warum, aber irgendwie brachte mich diese Frage zum schmunzeln. Sie kam mir in diesem Moment schon fast 'süß' vor, auch wenn es wohl einfach so seine Art war Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen und in so gut wie fast allen Situationen seine Sprüche zu klopfen. Doch was dachte ich darüber schon wieder zuviel nach? Ich war ihm ja eine Antwort schuldig: "Was Du willst!" lautete diese dann auch, und ich meinte es ehrlich. "Was...zu essen...!" lautete dann seine Antwort. Zunächst sah ich ihn einfach nur verblüfft an, denn das war nicht was ich erwartet hatte, was allerdings auch wieder die Frage aufwarf WAS ich denn ÜBERHAUPT erwartet hatte. Also schmunzelte ich schlichtweg nur drauflos. "Kein Thema! Hunger auf was Bestimmtes?" fragte ich ihn dann. "Was mit Reis? Ne Suppe? Fleisch? Alles zusammen?" Ich weiß nicht warum, aber der Gedanke ihm jetzt was zu kochen vergnügte mich regelrecht. Immerhin war dies eine Sache die ich wenigstens bis zur Perfektion beherrschte, und so konnte ich ihm doch immerhin damit auch was Gutes tun. "Alles..zusammen?!" war dann seine schnelle Reaktion darauf, was mich wieder schmunzeln ließ, denn irgendwie hatte ich mir das fast schon gedacht. "Kein Thema!" meinte ich und löste mich dann auch schon von ihm um aufstehen zu können. Scheiße, waren meine Beine wacklig, als ob sie immer noch ganz weich waren. Aber ich ließ mir das nicht allzu stark anmerken und machte mich auf den Weg in die Höhle - erstens um mich an unserem Proviant zu vergreifen und zweitens - was nicht minder wichtig für mich war - um mir frische Sachen anzuziehen. Zweiteres tat ich dann allerdings zuerst und bekleidete mich in alter Manier in voller Montur samt Anzug und Krawatte, kramte dann ein paar Zutaten zusammen und ging mit ihnen raus. Dort machte ich erst mal wieder ein Feuerchen bevor ich begann alles mit geschickten und schnellen Händen klein zu schneiden und in den Topf zu werfen. All diese Bewegungen waren schon so viele Male ausgeführt worden, so oft geübt und geprobt dass diese Geschwindigkeit und Genauigkeit für jemanden der mir zusah wie eine kleine artistische Nummer aussehen musste. Ich war viel zu geübt in dem was ich tat als das es lange hätte dauern können, und so war das Essen auch in Windeseile fertig. Schließlich hatte Zoro Hunger, und wenn jemand Hunger hatte wuchs ich in meinen Kochkünsten über mich selbst hinaus. Auch war ich irgendwo froh wieder meinen Anzug an zu haben, denn ohne das Ding fühlte ich mich einfach nicht so ganz wohl. Viele mögen jetzt auch sagen dass es verdammt extravagant war immer nur einen solchen zu tragen - und hey, sie haben Recht - doch war es nun mal meine Art und Marotte geworden und passte schlichtweg zu mir. Etwas anderes wollte ich auch gar nicht. Ich tat ihm und mir - denn inzwischen war ich auch wieder hungrig geworden >Ja ja, Bewegung an der frischen Luft....hust!< - jeweils etwas auf und reichte es ihm. "Hier! Guten Hunger!" Er fing auch sofort an zu essen was mich doch sehr zufrieden stimmte. Es stimmte mich sowieso immer sehr zufrieden wenn jemandem etwas zu schmecken schien was ich gekocht hatte. Wahrscheinlich wäre ich auch ein ziemlich miserabler Smutje gewesen wenn dem nicht so gewesen wäre. Also nahm ich mir dann auch meine Portion und begann ebenfalls zu essen, hielt dann allerdings inne als ich merkte wie Zorro mich zu mustern schien. "Was ist los?" fragte ich irritiert. "Doch nicht so ganz Dein Geschmack?" Ich schien ihn damit aus irgendwelchen Gedanken gerissen zu haben, denn er warf mir bloß ein verwirrtes "Was..?! Ehm...nichts...!" entgegen und beeilte sich dann schnell den nächsten Bissen in seinen Mund zu schieben. "Und..wenn's nicht nach meinem Geschmack wäre, würde ich es nicht essen!" Ok, da war was Wahres dran, damit konnte ich durchaus leben, dachte mir nichts weiter dabei und begann dann meinen eigenen Teller erst mal zu leeren. Da ich sowieso kein großer Mampfweltmeister war reichte mir die eine Portion auch, also ließ ich den Rest noch für Zoro übrig. Er brauchte die Nahrung nun sowieso eher als ich, schließlich musste er immer noch wieder vollständig zu Kräften zu kommen. Der Gedanke dass er dies momentan gar nicht wahr kam mir fast schon absurd vor. Wieviel Kraft hatte der Mann eigentlich? Er hatte nun halb verhungert immer noch die halbe Marine vorhin am Strand geplättet als wären es bloß Spielzeugsoldaten gewesen. Dies gab mir wirklich zu denken was er zu Stande bringen konnte wenn er wieder in seiner Hochform war. Heidenei! Ein fast schon erschreckender Gedanke! Ich schüttelte meinen Kopf um meine dummen Gedanken los zu werden und spürte gleich darauf wie eine furchtbare Müdigkeit von mir Besitz ergriff. Nun gut, ich hatte mal wieder die halbe Nacht davor nicht geschlafen, jede Menge Strandsport gemacht und gerade eben.... Ja, gerade eben! Der Gedanke ließ mich wieder erröten, und so drehte ich schnell meinen Kopf zur Seite damit es ihm nicht auffallen möge. Um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen kramte ich doch glatt noch eine Zigarette heraus, die ich in meiner eigentlich schmutzigen Wäsche fand. Zum Glück hatte die Schachtel kein Blut abbekommen, das hätte mich doch sonst schon ziemlich gestört. Blutige Zigaretten - vor allem wenn das Blut noch nicht einmal von mir selber stammte - waren nun wirklich gar nicht nach meinem Geschmack. Mit geradezu seltsamer Genugtuung zog ich das Nikotin in meine Lungen. Es stimmte mich wieder ruhiger und gab mir einen Teil von dem zurück was mein normalerweise relaxtes Selbst war. Ach geliebtes Gift, was würde ich nur ohne Dich machen? "Kann ich den Rest haben?!" fragte Zoro auf einmal, meinte damit das Essen und riss mich wieder aus meinen Gedanken heraus. "Klar!" antwortete ich, klemmte mir die Zigarette in den Mundwinkel - wann nur hatte ich gelernt noch nicht mal mehr meine Finger zum rauchen zu brauchen? - und tat ihm noch den Rest auf. "Hier, Du brauchst das!" meinte ich mit der Ziggi in der Fresse und gab ihm den Teller zurück. Daraufhin nahm ich einen weiteren, tiefen Zug und füllte meine Lungen mit Teer, Nikotin und unzähligen anderen Giftstoffen, die bei den Mengen, die ich immer zu mir nahm, wahrscheinlich jeden normalen Menschen schon längst umgebracht hätten. Ja ja, nur weil man wusste das etwas eigentlich gar nicht gut für einen war hieß das noch lange nicht dass man es auch sein ließ! "Wenn du dich weiter so zu qualmst, wirst du ehr drauf gehen, als das ich noch was von dir habe!" hörte ich dann von ihm als hätte er meine Gedanken gelesen. Irgendetwas an seiner Aussage ließ mich aufhorchen und doch glatt für einen Moment den Glimmstängel in meinem Mund gänzlich vergessen, doch dann fasste ich mich wieder und lächelte ihn bloß an: "Ich rauche schon seit ich zehn bin, ich glaube kaum dass ich da meine Lebensspanne noch großartig verlängern könnte wenn ich jetzt damit aufhören würde!" Doch warum auch immer nahm ich die halb fertig gerauchte Zigarette trotzdem aus meinem Mund, drückte sie auf dem Boden aus und schnippte sie irgendwo hinter mich in die Pampa. Wie war das noch mal? Eine weggeworfene Kippe verschmutzte drei Liter Grundwasser? Herzlichen Glückwunsch liebes Grundwasser dieser Insel, nun sind drei Liter von Dir verseucht! "Irgendwo ist das Gewohnheit, und irgendwo braucht man die Scheiße auch irgendwann! Es beruhigt, weißt Du?" "Sie verkürzt aber deine Zeit, wenn du dir weiter so einen eintrichterst! Und Gewohnheit hin und oder her, ich wüsste was anderes, was beruhigend wirk!" sagte er, stellte den nunmehr leeren Teller zur Seite und stand auf. "Ne ordentlich Portion Sex.. und man hat die Ruhe für 3 Tage weg!" fügte er noch hinzu, wandte sich von mir ab und ging dann in die Höhle hinein. Ich glaube ich muss in diesem Moment aus allen Wolken gefallen sein. Meine Fresse noch mal, der Mann machte mich fertiger als fertig. Am liebsten wäre ich einfach mit einem großen 'Plumps' umgekippt oder doch besser gleich im Erdboden versunken, so auf nimmer Wiedersehen halt. Zum einen empfand ich diesen Spruch doch als äußerst unverschämt und obendrein auch ziemlich frech, das musste ich schon zugeben. Sowas Blödes von sich zu geben würde mir noch nicht einmal im Traum einfallen. Zum anderen hielt ich mich aber zurück ihm gar etwas darauf zu entgegnen, denn immerhin war er ja mehr oder weniger leer ausgegangen und spielte vielleicht mit seiner Aussage nun darauf an. "Gnah....!" gab ich dann von mir als er bereits in der Höhle war. Von wegen die Ruhe weg, jetzt war ich wieder die Unruhe in Person. Scheiß Hormone aber auch. Unnütze Dinger in meinem Blutkreislauf. Dabei war ich noch nicht einmal eine Frau, die auch noch monatlichen Schwankungen unterlegen war. Nein, bei mir sollte der Pegel eigentlich völlig konstant sein. Vielleicht sollte ich sie alle mit einer weiteren Zigarette töten? Ihnen mit dem Gift das Leben aushauchen! Ach nee, auch Unsinn! "Oh Mann....!" brummte ich dann vor mich hin. Sicher ist er in die Höhle gegangen um zu schlafen, und müde war ich ja eigentlich auch, und das sogar sehr. Jedoch konnte und wollte ich ihm jetzt nicht hinter hergehen und mich ebenfalls dort hinein legen. War es Scham? Vielleicht! War es mein Stolz? Ganz bestimmt! Ja, auch ich besaß so etwas wie Stolz. Irgendwo auf jeden Fall. Auch wenn der sich in letzter Zeit wohl etwas versteckt hat. Vor allem vor rund einer halben Stunde. Zum Henker noch mal....! Während er schlief blieb ich wieder wach. Warum auch immer hatte ich dieses widerliche Bedürfnis so etwas in der Art zu tun wie Wache zu halten. Einer musste es ja machen, und so sorglos wie er war ich schließlich auch nicht, bin es auch noch nie gewesen. Wer weiß? Vielleicht würde sich Helmeppo ja doch trauen die Marine mit Verstärkung noch einmal zu Besuch zu schicken?! Wirklich daran glauben tat ich ja eigentlich nicht, aber besser wenn man etwas übervorsichtig war als wenn man am Schluss dann doch eine böse Überraschung erlebte. Vorsicht ist eben die Mutter der Porzellankiste! Außerdem - man wagt es kaum zu glauben - besaß ich einen ziemlich ausgeprägten Beschützerinstinkt wenn es um Menschen ging die mir wichtig waren. Nur noch ein weiterer Grund wach zu bleiben und aufzupassen, dass nichts passierte.... (....) Stunden später vernahm ich ein Geräusch hinter mir und drehte mich zu Zoro um, der nun wieder wach geworden war und hinter mir stand. "Na? Ausgeschlafen?" fragte ich mit einem müde wirkenden Lächeln. "Ich glaub, sonst stände ich nicht hier, hm?!" meinte er daraufhin. Ok, das machte Sinn! Dann kam er auch schon auf mich zu, ging vor mir in die Hocke und sah mich mal wieder mit seinem musternden Blick an. "Na los..geh schon..ich übernehme!" Irgend etwas an dieser Aussage musste wohl mal wieder einen meiner berühmt berüchtigten Schalter in mir umgelegt haben, denn alles was ich noch von mir gab war ein "Ok!" und ein leichtes Lächeln, und dann schloss ich auch schon meine Augen wo ich gerade war, lehnte meinen Oberkörper so nach vorne dass mein Kopf gegen seine Brust lehnte und war auch schon im gleichen Augenblick noch eingeschlafen. Ich glaube ich habe den Schlaf nun wirklich dringend nötig gehabt.... (....) Stunden später - jedenfalls glaubte ich dass es schon ein paar Stunden gewesen sein müssen - erwachte ich dann wieder aus meinem Tiefschlaf. Und verdammt noch mal, er war wirklich tief gewesen. Verwirrt richtete ich mich auf und musste feststellen dass ich in der Höhle lag. Bin ich nicht eigentlich draußen eingeschlafen? Ja, doch, bin ich! Oder? Verschlafen rieb ich mit der Hand über mein Gesicht, musste dann bei einem Blick nach draußen feststellen dass es bereits zu dämmern begann. Verdammt, ich hatte also im Grunde genommen den ganzen Tag verpennt. Mist aber auch. Aber? Wo war Zoro? Mit einem Schlag war ich hellwach und sah mich um, hier drin war er nicht, und draußen konnte ich ihn auch nicht erblicken. Nicht doch! Ich stand auf und war mit einem Sprung draußen, ließ meinen Kopf wie wild hin und her schwenken in der Hoffnung ihn zu sehen - aber er war nicht da. "Was zum....?" fluchte ich. Ihm sollte doch nicht etwa etwas passiert sein? Ist die Marine etwa doch wieder gekommen und hat ihn mitgenommen? Oder ist er von einem wilden Tier angefallen worden? Gab es hier überhaupt wilde Tiere? Derlei schwachsinnige Gedanken rasten durch meinen Schädel und veranlassten mich schließlich die Beine in die Hand zu nehmen und nach ihm zu suchen. Ich fand ihn auch schließlich am Strand, an einen Baum gelehnt und gedankenverloren das Meer betrachtend. Auf ihn zukommend folgte ich seinem Blick und bewunderte einmal mehr die Schönheit, die eine untergehende Sonne doch auf diese blaue Unendlichkeit zaubern konnte. "Schön, nicht?" sagte ich einfach leise als ich dann neben ihm stand und meine Augen immer noch auf das Farbenspiel gerichtet waren. Als die Sonne schon halb untergegangen war und den Himmel in ein immer tiefer werdendes Rot tauchte hatte er mir immer noch nicht geantwortet, doch ich fragte auch nicht noch einmal nach sondern sah dem Schauspiel weiter zu als würde ich es zum letzten Mal überhaupt sehen können. Doch dann fühlte ich mich auf einmal an meiner rechten Hand gepackt und heruntergezogen, und ehe ich mich versah hatte Zoro mich so positioniert dass ich mit dem Rücken an ihn angelehnt zwischen seinen Beinen saß und seine Arme um meine Taille spürte. Ich war so überrascht darüber dass es mir gar nicht erst in den Sinn kam mich dagegen zu wehren oder irgendetwas zu sagen, und im ersten Moment - das musste ich doch zugeben - schoss mir das Blut warm in meine Wangen und färbte diese auch garantiert dementsprechend rot. Allerdings gefiel mir das auch andererseits auf eine seltsame Art und Weise, und so wagte ich es mich etwas mit dem Rücken an ihn zu lehnen und einfach weiter aufs Meer zu sehen. "Gut geschlafen?!" fragte er mich schließlich, was mir Bewies dass er seine Stimme wohl doch noch nicht verloren hatte. "Ja, in der Tat! Wie ein Stein!" antwortete ich ihm ohne den Blick vom Meer abzuwenden. Wie oft habe ich das jetzt schon gesehen? Oh, viel zu oft. Doch niemals verlor so etwas seinen Reiz und seinen Sinn für Schönheit. Und vielleicht, ja vielleicht war es nun sogar noch ein wenig schöner da ich nicht mehr an mein altes, ungeliebtes Leben auf dem Barratie gebunden war, sondern an.... "Zoro?" fragte ich dann völlig aus dem Kontext gegriffen und legte wie selbstverständlich eine meiner Hände sanft auf seine. "Wie lange bleiben wir hier?" "Ich finde..wir sollte auf bald los machen...ich mag der Tunte nicht noch mal...über den Weg laufen...hier, sollte der zurück kommen mit 4facher Besatzung.....!" Ich stimmte ihm da vollkommen zu. Der Helmeppo-Spacken war unberechenbar, und so sicher ich mir eigentlich auch war dass er viel zu viel Schiss haben würde um sich noch mal mit uns anzulegen - zudem ich ja außerdem seinen heiß geliebten Daddy auf dem Gewissen hatte - bestand doch noch die kleine abwegige Möglichkeit dass er ein paar Marinehosenscheißer zusammentrommeln könnte um sich zum Beispiel zu rächen oder ähnlich lustiges. "Zumal ich ...noch was zu erledigen habe...!" fügte er nach kurzer Pause hinzu. Diese Aussage ließ mich allerdings nun doch aufhorchen. "Darf ich fragen was das ist?" fragte ich und hielt seine Hand, dessen Finger er mit meinen einfach verschlungen hatte. Erst herrschte Stille, und ich begann schon zu fürchten etwas Falsches gesagt zu haben oder ihn mit meiner Frage zu belästigen. Doch dann stützte er sein Kinn auf meine rechte Schulter, drückt mich mehr an sich und antwortete dann doch mit leiser Stimme und so einigen Minuten Verspätung: "Ich hab jemanden ein Versprechen gegeben, was ich zu erfüllen habe!" Es schien ihm nicht leicht zu fallen dass zu sagen, und er nannte auch keine weiteren Details. Das war in Ordnung, ich wollte ihm nicht Weh tun indem ich noch weiter bohrte, und so nickte ich kurz um ihm zu signalisieren dass ich verstand und lehnte meinen Kopf etwas gegen seinen. "Dann solltest Du das auch unbedingt tun!" sagte ich dann schließlich doch leise, fast schon flüsternd. Es war wichtig für ihn, was auch immer er diesem Menschen versprochen haben mag, und ich war sicherlich der Letzte der so etwas nicht verstand. "Das werde ich! Koste es was es wolle!" meinte er. Abermals nickte ich. Ich wusste nicht was es war, und ich wusste nicht wem er dieses Versprechen gegeben hatte. Aber das war im Moment auch gar nicht wichtig. Wichtig war nur, dass es so war, und dass ihm unglaublich viel daran lag. Vielleicht würde er mir ja auch irgendwann einmal mehr erzählen, so lange er dies allerdings nicht von sich aus tat hatte ich kein Recht ihn danach zu fragen. Und ich wollte es auch nicht, denn ich wollte ihm nicht Weh tun indem ich nicht genug Rücksicht auf seine Gedanken nahm. "Was hast du vor, jetzt wo ..du weg von Jeff bist?! Abgesehen mich zu begleiten..Irgendeinen Traum den es zu erfüllen gilt?!" fragte er dann ziemlich überraschend, und ich musste zugeben dass es mich doch ein klein wenig aus der Bahn warf. "Ich....!" begann ich, wusste aber nicht wo ich weiter machen sollte. Ja, da war etwas, jedoch war dies bis zum jetzigen Zeitpunkt eine unerfüllbare Sache gewesen. Solange ich auf dem Barratie gewesen bin ist für Träume kein Platz gewesen. Aber nun....! "Ja....eigentlich schon!" machte ich dann weiter. "Aber ich denke Du wirst mich eh deswegen auslachen! Das haben immer alle getan!" Und nun musste ich doch selber ein wenig schmunzeln. Vielleicht konnte er mir nichts erzählen weil er es entweder nicht wollte oder mir nicht genug vertraute, aber komischerweise konnte ich ihm durchaus - aus welchen Gründen auch immer - meine Gedanken anvertrauen. "Als Kind habe ich mal eine kleine Geschichte gehört! Es soll ein Meer geben welches alle Meere miteinander verbindet, und dieses nennt sich 'All Blue'! Dort sollen alle Fischarten aus allen Meeren zueinander schwimmen und zu finden sein!" Ich lächelte wieder, denn irgendwie kam ich mir ein wenig dumm vor. "Seit ich das damals gehört habe wollte ich diesen All Blue finden! Jedoch ist es nur eine Geschichte und keiner weiß ob es ihn nun wirklich gibt da noch niemand es geschafft hat zu diesem Punkt zu kommen an dem die Meere eben zusammenfließen! Doch ich wollte ihn finden, den All Blue!" Ich sah wieder nach vorne. "Ein dummer Kindertraum! Du kannst ruhig lachen!" Doch er lachte nicht. "Wenn das dein Traum ist....würde ich an Deiner Stelle alles in Bewegung setzten, um ihn zu verwirklichen!" Ich schloss meine Augen als er das sagte und drückte seine warme Hand ein wenig fester. Er lachte nicht, nein, er sagte mir sogar eher im Gegenteil dass ich es versuchen sollte. Das hatte vor ihm noch keiner getan. "Ich glaube Du bist der Erste der sich deswegen nicht über mich lustig macht!" meinte ich dann und hielt meine Augen geschlossen. Er gab mir Ruhe, er gab mir Frieden, und das ganz ohne etwas Besonderes dafür tun zu müssen außer einfach nur da zu sein. "Warum sollte ich das tun, Sanji?! Gibt keinen Grund!" sagte er daraufhin und ich merkte, dass er seinen Kopf hob. Jedoch behielt ich meine Augen trotzdem geschlossen. "Wenn es jeder tut erwartet man das nach einer Weile! So einfach ist das!" antwortete ich, auch wenn es vielleicht gar nicht nötig gewesen wäre. Ich war sicher dass er auch so verstand, nein, ich fühlte es einfach. "Und da Jeff ja eh....ach, scheiß auf den alten Knochensack! Alles was jemals an ihm gut gewesen ist sind seine Schuhe!" Ich lachte leicht auf. "Hätte nicht gedacht dass die Treter sogar Morgan's Stahlkiefer klein kriegen, geschweige denn Morgan selbst!" Und dann grinste ich bloß noch. "Nun ja, vielleicht war es auch meine Wut auf den Kerl, keine Ahnung!" "Hm....ich würde es eher als Racheakt ansehen, für das was er mir angetan hat!" "Sagte ich doch: Meine Wut auf den Kerl!" grinste ich leicht und öffnete nun doch meine Augen, nur um zu sehen dass er mich anscheinend schon die ganze Zeit anblickte. "Was denkst Du wo die Wut herkam?" Ja, Morgan hatte zwei entscheidende, für mich absolut unentschuldbare Fehler gemacht: Er hatte es zugelassen dass gegen Zoro Ungerechtigkeit ausgeübt wurde, und er hatte mich als 'schwach' bezeichnet. "Vom Mond!" meinte er daraufhin bloß scherzend. "Genau, vom Mond! Von ganz da oben! Und von der Milchstraße noch gleich dazu!" Ich grinste, denn ich redete bloß puren hahnebüchenen Schwachsinn. Und das machte sogar noch Spaß. Dann jedoch bemerkte ich seinen Blick, der ebenfalls mehr als nur amüsiert wirkte. "Was ist?" "Morgan hatte Recht! Du bist schwach! ABER....nicht im Kampf. Da bist du wirklich weit mehr gewachsen, was selbst mich erstaunt!" sagte er, und ich konnte sehen dass er das ehrlich meinte. Ein Lob von ihm? Und dazu noch so ein großes? Ich glaube mein Herz machte zu diesem Zeitpunkt wieder einen kleinen Hüpfer und begann dann auch schon ohne dass ich es ihm befohlen hatte schneller zu schlagen. "Du bist nur schwach..in einer Sache...! Willst du wissen welche?!" fügte er dann noch hinzu, und mein Blick wurde fragend. "Welche?" wollte ich wissen. "In der Sache ...mit mir..'persönlich'....!" flüsterte er mir zu und leckte über den Rand meines Ohres, was mir einen kleinen wohligen Schauer über den Rücken laufen ließ. Ok, er war wahrscheinlich der einzige Mensch auf dieser Welt den ich für solch eine Aussage nicht auf der Stelle und ohne jegliche Gnade töten müsste. Denn er hatte Recht. "Stimmt....!" sagte ich schlicht und einfach und drehte ihm meinen Kopf mehr zu. Verdammt, ich hätte in diesem Moment besser nicht in seine Augen sehen sollen. Im Schein der kaum noch vorhandenen Sonne schien in ihnen ein Feuer zu sein wie ich es niemals zuvor gesehen hatte. //I'll never need to see the sun again! There's enough light in your eyes to light up our little world! So take me, take my away! Kill me slowly, I'll never be the same!// Und dann konnte ich nicht anders. Ich drehte mich etwas mehr mit meinem Oberkörper zu ihm herum, schob mich etwas zu ihm hoch und drückte ihm mit geschlossenen Augen meine Lippen so zärtlich auf wie ich es nur konnte. Hinter uns verabschiedete sich die Sonne nun gänzlich vom Horizont und überließ uns der Stille der Nacht, und dem, was noch auf uns in der Ferne der Zukunft warten würde.... //And even if we come home empty handed, We'll still have our stories, Of battle scars, pirate ships and wounded hearts, Broken bones, and all the best of friendships....!// Owari [Ende] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)