Strange Melodies von Polarstern (Atemu x Seto oder Yugi? (Gemeinschafts FF mit Kagu-chan!)) ================================================================================ Kapitel 30: Verschenkte Herzen ------------------------------ ~~~~~~*Atemu*~~~~~~ "Danke für deine Sorge, Aibou..", flüstere ich, innerlich seufzend, weiß, dass er meinen Atem noch immer auf seiner Haut spüren kann, "aber.. ich glaube, wir suchen jetzt erstmal für dich etwas zum Umziehen.." Unverständnis breitet sich in Yugis Gesicht aus, er bekommt erneut diesen unwiderstehlichen Glanz in den Augen, worauf ich einfach nicht anders kann.. Alle Vorsätze sind vergessen für diesen kurzen Moment - und er ist meines Erachtens wirklich zu kurz. Flüchtig berühre ich seine Lippen mit meinen eigenen, die die ganze Zeit nur darauf gewartet zu haben scheinen. - Flüchtig, fast ein Windhauch, aber er hat es gespürt.. Ich lächle leicht, während er total überrumpelt nach hinten stolpert und schließlich die Bettkante wieder findet. Schnell hält er sich an ihr fest, sucht wohl Halt, den er selbst nicht mehr hat. Schließlich knicken seine Knie ein - kurz selbst für mich ein Schock - als ich auch schon sehe, wie er einfach auf mein Bett sinkt und dort sitzen bleibt. Inzwischen bücke ich mich nach unserem Schlafgewand, welches noch immer auf dem Boden liegt, betrachte ihn dabei aber die ganze Zeit, wie er sich total verstört die Lippen nachfährt und anscheinend gar nicht glauben kann, dass dies gerade passiert ist. Doch es kann noch viel mehr passieren.. wenn du über deinen Schatten springst.. und du es mich machen lässt, Aiboulein... Mit zwei schnellen Schritten laufe ich zu ihm nach vorne, suche kurz Blickkontakt, bevor ich ihm die Kleidung einfach vor die Nase halte - seine bestimmt völlig wirren Gedankengänge damit unterbreche. Dies scheint Yugi auch zurück zu holen und er hebt langsam den Kopf, um mich mit seinem undeutbaren Blick anzusehen. Was geht bloß grad in dir vor, Aibou? Versuche nicht wieder eine Möglichkeit zu finden dich irgendwie hier raus zu bringen - bring lieber zuende, wofür du hergekommen bist. Aufmunternd lächle ich ihn an, wuschle einfach durch sein üppiges Haar um die Stimmung wieder ein wenig aufzulockern. "Ich weiß, ich habe weder deine Zustimmung, noch deine Ablehnung.. Aber ich glaube, eine Nacht außerhalb deines einsamen, öden Zimmers tut auch dir gut..", schmunzle ich und der normale Glanz in seinen Augen kehrt zurück, ehe er verstört nach hinten rutscht und sich räuspert. Er kann sowieso gerade kaum alleine Entscheidungen treffen.. Die Verwirrung ist ihm ins Gesicht geschrieben - wortwörtlich. Aber er soll nicht bloß konfus sein.. und schon gar nicht die ganze Zeit über so eingeschüchtert und ängstlich reagieren! Ich will, dass auch von ihm etwas kommt.. Eine Aufforderung.. eine Bitte.. ein Wunsch... Obwohl mir natürlich am allerliebsten ein Geständnis wäre.. Drei kleine Worte, die du sofort über die Lippen gebracht hast, Cousin! Dies scheint auch Yugi durch den Kopf gegangen zu sein, denn ohne ein weiteres Wort nimmt er mir eines der beiden Schlafgewänder aus der Hand und lächelt leicht. "Jaa.. jaa.. Vielleicht hast du recht.." Ein leises Nuscheln. Mit einem kurzen Griff nach meinem Oberarm, um sich vom Bett zu ziehen, ist er auch schon auf den Beinen und macht sich auf den Weg ins Nebenzimmer - als ob ich es nicht hätte vorhersehen können! Müde seufze ich, kann aber seine Schüchternheit trotzdem nur belächeln, bevor mir ein reizvoller Gedanke kommt. Jaa.. ihm einfach zu folgen.. Einfach beobachten, auch das hätte etwas für sich. Doch ich rufe mich zugleich wieder in die Realität und somit zur Ordnung und nehme stattdessen mein eigenes Gewand zur Hand. "Bei Horus, ich sollte auch über andere Dinge nachdenken..", entkommt es mir grummelnd, ehe ich mich aus meinem Lendenschurz schäle und diesen durch das lange, weiße Hemd ersetze. Ich könnte besseres als diesen einfachen Stoff haben, das weiß ich.. Doch genau dieser liegt mir besonders am Herzen - er ist weicher, gemütlicher zu tragen. Schließlich lösche ich die vielen Kerzen in meinem Zimmer, decke einiger der Schüsseln mit dem würzigen, angenehm berauschenden Duft zu und setze mich wieder auf mein Bett, wo ich sofort unter meine Decke krabble. Inzwischen beginnt - trotz allem - auch mein Herz etwas schneller zu schlagen. Wenn ich bedenke.. schon morgen sind wir vielleicht...vielleicht.. Uhhm.. Nervös drehe ich mich der Tür zum Nebenzimmer zu. Wann kommt er denn endlich? Warum braucht er denn so lange?? Soviel hat er auch wieder nicht getragen.. Zumindest ist es nichts, was ich ihm nicht mit ein paar Handgriffen hätte abnehmen können.. Ein wohlig warmes Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus, als er schließlich wieder auftaucht, seine Kleidung auf dem Arm und mich nun doch scheu anlächelnd. Ich muss zugeben.. ich bin wirklich überrascht, dass er noch immer in dieser gewissen Ruhe ist.. Und nicht schon längst zur Tür hinaus. Obwohl es mich auch nicht verwundern sollte.. So verwirrt, wie er inzwischen ist - ich habe wirklich ganze Arbeit geleistet. Leise schmunzle ich. Nach all dem, was er jetzt bereits von mir bekommen hat.. Auch wenn es vielleicht angenehm für ihn war, er kam doch zu keiner Übereinstimmung zwischen Herz und Kopf. Und wie könnte ich ihm das auch verdenken? Er weiß nichts von meinen Gefühlen.. Vielleicht sollte ich doch die Initiative ergreifen..? Uns beide einfach von dieser Ungewissheit erlösen? Nein! Diesen Schritt muss Yugi ganz allein machen!! Ich darf nicht aufgeben.. schon gar nicht, wenn ich so kurz vorm Ziel bin! Vielleicht war seine Zustimmung auch der Anfang? Sein Anfang? Zumindest wäre es für mich so wesentlich leichter.. Er würde uns viel ersparen. "Kommst du, Aibouu?" Ich lege den Kopf leicht schief und hebe meine Decke an, worauf er kurz blinzelt. Was ist denn jetzt? "Ist.. gibt es.. Wo ist denn die zweite Decke..?", haucht er verwirrt, zupft unnatürlich oft an seinem Lendenschurz herum, bevor er schließlich beginnt das dazugehörige Oberteil glatt zu streichen. Ich kann nur grinsen - Natürlich, das hätte ich wissen sollen. So ohne Aufforderung kommt er nicht zu mir unter die Decke.. Innerlich kann ich nur immer wieder über ihn grinsen. Wann hat er sich bloß diese Schüchternheit angewöhnt? Aber das gehört wohl einfach zu ihm.. Vielleicht lässt es sich ja eines Tages ablegen. "Eine wird doch bestimmt für uns beide genügen, oder?", unterbreche ich ihn stattdessen und ziehe ihn kurzerhand einfach aufs Bett, was mit einem hellen, erschrockenen Quietschen seinerseits beantwortet wird. Vorsichtig strecke ich meine Beine wieder aus, lege mich auf die Seite und ziehe Yugi einfach neben mich, der flach atmend auf dem Rücken liegt und sich anscheinend nicht traut, auch nur mit der Wimper zu zucken. Sind wir also wieder am Anfang? Ich drehe mich auf die Seite, betrachte ihn so ihm dunkeln und eine Weile lang ist es still zwischen uns, keiner sagt auch nur ein Wort. Ich höre bloß sein unregelmäßiges Atmen, während er krampfhaft die Augen geschlossen hält. Ein Seufzen entkommt meinen Lippen, für einen Moment bin auch ich unentschlossen, was ich nun tun soll. Er soll sich doch entspannen!! Ich beiße ihn doch nicht.. noch nicht.. Doch ehe ich noch reagieren kann, hat er mir auch schon seinen Rücken zugedreht, worauf ich nur komplett überrascht blinzeln kann. W-Was..? Schnell strecke ich die Hand aus der Decke hervor, will ihn berühren und wieder umdrehen, als ich doch inne halte und mir ein neuer Gedanke kommt. Nun gut.. wenn er spielen möchte.. Ich nehme das als offizielle Herausforderung.. Langsam rücke ich näher an ihn heran, kann in der Dunkelheit seine Umrisse wahrnehmen, die immer deutlicher werden, und hauche schließlich warmen Atem in seinen Nacken. Sofort spüre ich den Körper neben mir aufzucken, doch es passiert nichts weiter - nur das plötzlich hektische Atmen ist zu hören. Ich grinse in mich hinein. So so.. Also muss ich deutlicher werden? Nein, Aibou, ich möchte nicht deinen Rücken sehen... Mit einem kurzen Rascheln der Decke, habe ich auch schon meine Hände fest um seine Hüfte geschlungen, ziehe ihn so nah wie möglich an mich und knabbere verlangend an seinem Nacken, spüre zugleich, wie sich Yugis gesamter Körper versteift. "A-Atemu..!", kommt es vollkommen unerwartet durch die Stille und ich sehe von meiner Position aus, wie sich seine Hände in die Decke krallen - bevor ein noch überraschenderes Keuchen seinen Lippen entkommt. Doch diesmal antworte ich nicht, bin sowieso viel zu beschäftigt damit seine weiche Haut zu erkunden, zu beknabbern.. und schließlich auch leicht hineinzubeißen. Einfach unglaublich verlockend.. Ein weiteres Mal beiße ich sanft hinein, hinterlasse kleine Liebesbisse. Ein Wimmern kommt von dem Wesen in meinen Armen, worauf mein Griff unwillkürlich fester wird - Bei Ra, Yugi.. Jedoch lasse ich erstmal von seinem Nacken ab, warte gespannt auf eine Reaktion seinerseits, die aber zuerst ausbleibt. "Uh-hm.. A..Atemu.. Bitte..", wispert er, seine Stimme nicht mehr so fest, wie sie zu Anfang war, doch bleibt er trotzdem still in meinen Armen liegen. Ich weiß, dass er es genießt.. trotz allem wird er nicht von mir weggehen.. Dafür kenne ich ihn gut genug. Und in der Situation, in der er sich grad befindet, wird er wohl eher gerade mit sich kämpfen, als dass er auch nur einen Gedanken daran verschwendet sich jetzt irgendwie zu befreien. Und ich bin froh darüber.. Denn ich bin noch lange nicht fertig. Langsam löse ich den Griff meiner Hand, die um den Bauch von Yugi geschlungen ist, lasse sie stattdessen unter sein Oberteil verschwinden, wo sie auch sofort den Weg zu seinem Bauch wiedergefunden hat. Kurz bleibe ich dort, streichle sanft über die Stelle, lasse keinen Zentimeter Haut unberührt, bevor ich weiter nach oben wandere und seine Rippen Stück für Stück nachfahre. Sofort krümmt er sich zusammen, versucht meine Hand aus seinem Nachtgewand so zu verbannen, doch erreicht eigentlich genau das Gegenteil damit. Ich merke, wie er immer unruhiger wird - jedoch eher aus dem Grund, weil er nicht weiß, was er tun soll. Wie schon so oft ist er einer Situation hilflos ausgeliefert.. - Wie er meint. Dabei ist es ganz einfach, Aibou.. Stopp mich, sag mir endlich, was mit dir los ist.. Warum kann ich es nicht tun? Warum darf ich dich nicht verführen? Drei kleine Worte - und ich werde sofort aufhören. Kurz halte ich meine Hand wieder still, achte nur auf das schnelle Heben und Senken seines Brustkorbs, ehe ich weiter nach oben wandere und ihn erstickt aufschrecken höre. Erst jetzt beginnt er sich wirklich gegen meinen Griff zu wehren, spannt seinen ganzen Körper an, um meine Hand wieder nach unten zu bewegen. Nimmt schließlich auch zusätzlich seine eigenen Hände und packt mich am Unterarm, versucht mich so nach unten zu ziehen. Ich gebe demonstrativ ein leises, tiefes Schnurren von mir, lasse jedoch meinen Griff nicht lockerer. "Was hast du denn, Aibou..?", hauche ich in sein, mir naheliegendes Ohr, werde aber inzwischen selbst unruhiger. Ich will ihn schließlich am Ende nicht noch wütend machen.. Ich möchte ihn nur bis an die Grenze treiben. Seine Seele soll von allein nach Erlösung schreien! Doch ich bekomme nur ein verzweifeltes Ziehen an meinem Oberarm zurück, ehe sein Griff schließlich nachlässt und er stumm wieder in meinen Armen liegt. Kurz bin ich selbst verwirrt - Was ist denn jetzt los..? Sorge keimt in mir auf, doch ich unterdrücke sie noch so gut es geht, übe mich noch in Geduld, dass er etwas sagen wird.. oder etwas tun. Jedoch bleibt diese Reaktion, was mich nun wirklich überrascht und leicht aus der Bahn wirft, aus und stattdessen wird es wieder unnatürlich ruhig in dem Raum, ich höre nur sein flaches Atmen. Nervös beiße ich mir auf die Unterlippe - ich habe es doch nicht zu weit getrieben? Weiß er nicht, was er machen soll? Ich wollte ihn bestimmt nicht verletzen.. Ein leises Räuspern seinerseits, was mich unerwartet aus meinen Gedanken bringt, bevor er einfach still liegen bleibt und sich wieder unter mir entspannt. Ich höre ein leises Seufzen von ihm, dann ist es erneut kurz still - bis er sich überraschend in meinen Armen umdreht und mich mit einem kräftigeren Ruck von sich weggedrückt hat. Nun ist es an mir, dass sich meine Augen weiten, während ich in seine klaren, violetten Seen starre, wo am Rand vereinzelt Tränenansätze zu sehen sind. Kleine Risse bilden sich in meinem Herz. Oh Horus.. Yugi... "Bitte.. bitte, lass das...", kommt es wispernd, zugleich zieht er seine Hände von meiner Brust zurück, die noch immer von dem Stoß dort gelegen haben. Jedoch habe ich gar keine Chance irgendwie einzugreifen, da redet er auch - zu meiner großen Überraschung - weiter: "Ich.. ich kann das nicht. Nicht mit dir.. Nicht heute.. n-nie.." Sein Kopf fällt leicht nach vorne, so dass seine Augen von seinen goldenen Strähnen verdeckt werden, die meinen so ähnlich sind. Verwirrt blinke ich und weiß für einen Moment nicht genau, was ich darauf sagen soll. Habe ich es wirklich so weit getrieben..? Zu weit? "Aibou..?", flüstere ich verwirrt, will wieder näher rücken, doch er hält mich sicher auf Abstand, als er den Kopf wieder hebt und mich aus klaren, funkelnden Augen ansieht. Langsam steigen - obwohl ich doch weiß, dass es richtig war wie ich gehandelt habe! - Schuldgefühle in mir hoch und mein Blick wird eine Spur sanfter. Die Verwirrung und der Schock verschwinden, ich kann wieder klarer denken, während ich in das verletzte Gesicht vor mir starre. Verzweiflung, Trauer, Hilflosigkeit.. - Mit welchen Gedanken musst du dich jetzt schon wieder quälen, Aibou? Leise seufze ich, weiß trotz allem noch immer nicht so recht, wie ich antworten soll, was bei mir wirklich selten ist. Normalerweise habe ich immer eine Antwort parat! Wie es sich für den Pharao gehört.. Doch Yugi scheint auch mein kleiner Ausruf zu reichen, denn kurz darauf schnappt er nach Luft, beginnt an seiner Unterlippe herumzukauen und drückt die Decke abwechselnd in seinen Händen. "Ich.. ich bin eigentlich heute nur gekommen.. um.. gekommen um dir etwas zu sagen. Vielleicht hätte ich das schon vorhin..", verzweifelt lacht er auf, "dann hättest du es womöglich nicht missverstanden.. Oder was auch immer.. das.. hier.. sollte." Seine Stimme wird immer zittriger und ich habe bereits das Gefühl, dass er kurz gar nicht mehr weiterreden kann und will, doch gerade jetzt bringt er seine Willenskraft auf. Ich kann aus seinem Gesicht lesen, wie verzweifelt er nach Worten ringt, versucht, seine Gefühle, Gedanken und vor allem die Wahrheit zu erklären, die ich schon den ganzen Abend hören will.. Und ich möchte sie ihm abnehmen.. Die schwere Last mit einem letzten Ruck auf meinen Rücken werfen - er soll mich bloß nicht mit solch einem Ausdruck im Gesicht ansehen!! Vorsichtig strecke ich meine Hand nach ihm aus, lasse sie über das Bettlaken gleiten, doch hat Yugi dies bereits bemerkt und wendet sofort den Kopf um mir zu zeigen, dass er keine aufmunternden Gesten gebrauchen kann. Oder missverstehe ich es..? Ein tiefes Seufzen - ich wünschte, es wäre so.. "Die.. Sache ist die..", sammelt er wieder seine Stimme und knabbert weiter unentwegt an seiner Unterlippe, versucht anscheinend den ganzen Stress, die Verzweiflung und die Angst abzubauen, "Ich.. ich... Bei Ra, ich muss mich aufsetzen..", bricht er, komplett mit den Nerven fertig, ab und wischt sich mit einer Hand durchs Gesicht, während er seinen Oberkörper langsam aufrichtet. "Yugi.. ich.." Auch ich erhebe mich, möchte es ihm endlich leichter machen! Jedoch wehrt er ein weiteres Mal meine Hilfe ab, verbirgt sein Gesicht kurz in seinen Händen, ehe er mich mit einem traurigen Lächeln ansieht. "Ich will das jetzt endlich hinter mich bringen.. Es ist spät.. Ich.. ich muss dann nachher.. noch zurück..", bringt er leise über die Lippen, atmet kurz tief durch und schielt dann von der Seite aus zu mir, ehe er seinen ganzen Kopf in meine Richtung dreht. "Ich weiß, dass es mir eigentlich nicht.. gestat- dass ich es eigentlich nicht sollte.. Aber es ist mir, trotz meiner Versuche es zu ignorieren.. zu vergessen und einen Neuanfang zu starten, einfach nicht gelungen.. Und ich kann es nicht länger mit mir herumtragen.. Ich.. ich gehe dabei kaputt!! Die ganzen Hoffnungen.. Träume.. Ich will mir nichts mehr vorstellen, wenn ich doch die Wahrheit kenne.. und bestimmt auch gleich hautnah spüren muss.." Unentwegt streicht er sich seine goldene, kürzere Strähne hinters Ohr, die nicht halten will, sucht die passenden Worte, die richtigen Formulierungen - dabei weiß ich doch, dass er vergeblich sucht. Und das meiste, was ich höre, lässt mich innerlich einfach nur seufzen.. Wie viele müssen ihm Unsinn in den Kopf gesetzt haben? Oder hat er das selbst..? Yugi ist ja ein Meister darin sich selbst in seinen Gedanken zu verlieren... "Mein Herz.. es.. hat schon so viele Risse - die wenigen, die jetzt noch dazukommen werden, stören mich nicht weiter..", lacht er bitter auf und reißt mich damit selbst nun aus meinen Gedanken, "Aber.. um es auf den Punkt zu bringen: Ich habe es verschenkt. Verschenkt an eine unerreichbare.. oder besser: für mich unerreichbare Person. Schon komisch, nicht? Da verliebe ich mich einmal.. ein einziges Mal! Und dann ist es ausgerechnet die, die ich nie haben werden kann." Zähne knirschend schaue ich auf den kleinen Engel vor mir - Ich kann einfach nicht glauben, was er sagt!! Wann hat er sich das zusammen gereimt bloß? Ich will es nicht so hören.. Es zerreißt mir selbst das Herz, wenn ich sehen muss, wie sehr er sich damit quält und herumschlägt.. Ich.. Vielleicht hätte ich selbst früher eingreifen sollen.. Hätte uns beiden deutlich mehr erspart.. Stattdessen ringt er noch immer nach Worten, wird mit jeder Minute, die verstreicht verzweifelter.. wie auch ich. Sag es einfach, Aibou, bitte, sag es einfach.. Tu mir- uns den gefallen und bring zu Ende, was gerade begonnen wurde. Mach mir nicht noch mehr Schuldgefühle... Unbewusst rutsche ich ein Stück näher an ihn heran, was er inzwischen kaum mehr wahrnimmt. Viel zu versponnen ist er in seine Gedanken und Worte, die ihm langsam nicht mehr von den Lippen kommen wollen.. Süßer Honig, der das Sprechen umso schwerer macht... Ich sitze ihm inzwischen direkt gegenüber, kann vereinzelt die Tränen in seinen Augenwinkeln sehen und auf den Wangen die salzigen Spuren, sie sogar genau nachfahren, wenn ich wollte. Oder besser, wenn Yugi es wollen würde.. Und er auch endlich verstehen, dass ich ihn heute nicht enttäuschen werde - und schon gar nicht im Stich lassen!! Wie könnte ich.. Merkt er nicht nach all dem, was ich heute getan habe, wie ich wirklich empfinde? Kann er es nicht ablesen?? Doch statt auf meine ungestellte Frage zu antworten, redet er weiter, rammt mir einen unsichtbaren Dolch immer wieder mitten in die Brust. Du redest doch von mir, Aiboulein... "Jedoch.. muss ich es der Person trotzdem sagen.. Ich will mit dieser Lüge nicht mehr länger weiterleben. Mein Herz zerspringt doch jedes Mal.. wenn...wenn.. - Es.. es gehört dir..", haucht er hoffnungslos, weiß sich nicht mehr anders zu helfen, als es einfach.. auszusprechen. Und ich spüre bereits, wie nah er den Tränen ist. Doch das Glück in meiner Brust, dass sich nur sehr langsam ausbreitet, vertreibt meine Schuldgefühle und für diesen Moment bin ich sehr froh, dass er es alleine geschafft hat. Mir dieses Geständnis von sich aus gemacht hat.. Er hat es ganz allein gemeistert. Und ich möchte ihn nun selbst nicht weiter im Unwissen lassen.. Auch ich will dir jetzt die Wahrheit sagen, Aibou... Jetzt ist es an mir die passenden Worte zu finden... Meine rechte Hand findet inzwischen ihren Weg zu seinem Kinn, hebt es sanft an und lässt ihn so direkt in mein Gesicht schauen, wo ich die Tränen in seinen Augen glitzern sehen kann. Und er wartet nur auf Zurückweisung, um sie freizulassen.. Mit einem milden Lächeln auf den Lippen betrachte ich ihn einfach weiterhin vertrauensvoll, zeige ihm so die Liebe und Wärme, die ich nur für ihn aufgehoben habe. Doch statt ihn weiter mit Worten um den Verstand zu bringen, lasse ich mir eine viel angenehmere Art einfallen ihm zu antworten - und die spürt er auch sogleich mit einem überraschten Laut auf seinen Lippen. Schnell habe ich das letzte Stück zwischen uns überwunden und drücke langsam meine Lippen auf seine, schließe einfach nur genüsslich die Augen. Wie lang, wie oft wollte ich das schon heute Abend tun... Diesmal kann ich aber von seinen Lippen nicht genug bekommen.. ich möchte ihn schmecken.. vollkommen kosten. Und, wie soll er sonst verstehen, dass ich es ernst meine..? Mit einem zufriedenem Schnurren knabbere ich langsam und schon fast betäubt von der Weichheit seiner Lippen an diesen, ehe ich vorsichtig meine Zunge nach vorne schiebe, um seine zu treffen. Doch Yugi scheint zu überrascht, als das er auch nur daran denken würde sich zu bewegen, worauf ich kurzerhand die Initiative ergreife, seine Mundhöhle meinerseits erkunde. Immer wieder.. und dieser süßliche Geschmack... Ich kann gar nicht genug bekommen - wie sonst auch bei ihm! Er ist wohl eine einzige Sünde.. Unbewusst muss ich grinsen, bevor ich nun widerrum Yugis Zunge sanft anstupse, sie zu einem Spiel einlade, auf das diese auch zögernd eingeht. Noch total unerfahren reibt er sie gegen meine, lässt sie tanzen und schließlich - um Yugis Verwirrung vollkommen zu machen - löse ich mich mit einem leisen, kaum hörbaren Keuchen wieder von ihm. Mein Lächeln ist umso deutlicher geworden, während ich mit der rechten Hand hinauf zu seiner Wange gewandert bin und diese auf- und abstreichle, die vielen Tränen- und Tränenspuren mitnehme. "Weißt du, Aibou.. Mir geht es ähnlich", beginne ich genauso im Flüsterton, "nur war mein Problem bis vor kurzem mehr dieses, dass meine Liebe vor mir davongelaufen ist.. Es wohl bis zum Ende sogar getan hat..", schmunzle ich leise, drücke ihm flüchtig einen Kuss auf die Nase, worauf er nur leise schnieft. "Doch.. jetzt..", ich lehne meine Stirn demonstrativ gegen seine, schaue ihm für einen Moment intensiv in die Augen, ".. konnte ich sie einfangen." Yugis Augen weiten sich etwas, er kann es wohl noch gar nicht glauben, was ich da sage. Ich kann mir vorstellen, was für ein Chaos nun in ihm ausgebrochen sein muss.. Wie irritiert er sein muss - Ich habe schließlich, mal wieder, sein ganzes Bild, was er sich so mühevoll aufgebaut hat, mit einem gezielten Schlag zerbrochen und zerstört! Habe ihn aus seiner Wunsch- und Traumwelt in die Realität gerissen, die er wohl nun mehr als einen Traum, eine Vorstellung, statt der Wirklichkeit betrachtet. Aber doch, Aibou.. Was ich sage ist nur mehr als real. Es ist die Wahrheit. Ich schaue ihn mit einem warmen Blick an, worauf auch seine Augen nunmehr bloße Freude und Verwirrung ausstrahlen, statt der erdrückenden Verzweiflung von vorhin.. Ein Bild, das mir wesentlich lieber ist! Ich lege meine rechte Hand schließlich auf seine Brust, worauf er mir auch kurz verwirrt mit den Augen folgt, dann aber Röte seine Wangen ziert. Mein Schmunzeln bricht das Schweigen jedoch nur kurz, bevor ich schon fortfahre: "Ich bin sehr froh, dass du mir dein Herz geschenkt hast.. Umso glücklicher bin ich jedoch, dass ich jetzt sicher sein kann, dass du auf meines genauso gut aufpassen wirst - denn das wirst du bestimmt, nicht?", noch unglaubwürdiger wird sein Blick, seine Wangen umso stärker gerötet - beinahe ungesund auf den ersten Blick - doch fängt er sich auch sogleich wieder und nickt leicht zitternd, während ein leises Schluchzen über seine Lippen kommt. Lieb wuschle ich ihm durchs Haar und ziehe ihn schließlich einfach in meine Arme, kann ihn nun selbst nicht mehr bloß ansehen. Dankbar schlingt er sofort nun seine um meine Hüfte, scheint mich gar nicht mehr loslassen zu wollen, was mir nur gerade recht kommt. Ich doch auch nicht, Aibou... Kurz streiche ich ihm immer wieder über seinen Rücken, fahre hinauf und hinunter und gebe ihm alle Zeit der Welt sich zu beruhigen. Denn die haben wir wahrlich... Ich greife ein letztes Mal das Wort auf, um nun selbst diese drei magischen Worte zu sagen, die er wohl schon die ganze Zeit von mir hören möchte - nur um sich auch ganz, ganz sicher zu sein: "Und.. damit ich nun auch sicher sein kann, dass du das hier auch richtig verstehst.. - im Gegensatz zu meinen vorigen, vergeblichen Versuchen", demonstrativ beuge ich mich nach vor zu seinem Ohr und ein leises Lachen entkommt mir, ".. will ich, dass du es jetzt weißt, Aibou.. Und nicht vergisst", meine Stimme nur noch ein einziges Flüstern, während ich ihn weiter fest gegen meine Brust drücke, wo er sich die ganze Zeit schon so klein wie möglich macht und anscheinend lang gewünschten Schutz sucht. "Ich liebe dich." Als ob die drei kleinen Worte eine magische Zauberformel gewesen wären, erwacht nun auch Yugis Geist wieder aus seiner Starre, als ich bereits seine süßen Lippen erneut auf meinen spüre, wenn auch nur flüchtig. Scheu sieht er mich an, pures Glück und Freude scheint durch seinen ganzen Körper zu pulsieren und ich merke schon, wie sehr er sein helles Aufquietschen und die Freudentränen zurückhält. Stattdessen breitet sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus, das ich nur allzuuu gern erwidere!! Auch mein Herz fühlt sich von ihm beflügelt, ich kann gar nicht anders als mich mit ihm zu freuen. Denn ich habe auch allen Grund dazu.. Ich- Wir haben es tatsächlich geschafft. Yugi und ich.. Und ich bin sicher, dass ich jetzt nicht träume? Nein, nein.. bestimmt nicht. Dieser Ausdruck in seinen Augen kann gar nicht lügen! Fest drücke ich ihn wieder an mich, nur um auch ja sicher zu gehen und lasse mich dabei mit ihm zugleich wieder langsam zurück ins Bett fallen, wo ich die Decke schnell über uns gezogen habe. Ihm scheint inzwischen alles egal geworden zu sein, stattdessen ist er viel zu sehr damit beschäftigt sich eng an mich zu schmiegen und immer wieder leise etwas in den Stoff meines Nachtgewandes zu flüstern Nur manchmal verstehe ich seine leisen Worte, oft werden sie von seinen Tränen verschluckt, doch mehrmals höre ich noch ein ,Bei Isis..' und zum Schluss noch eine gehauchte Erwiderung meines Geständnisses: "Ich.. dich doch auch.. Bei Ra.. schon so lange.." Sein Kopf hebt sich seit langem mal wieder und ich kann wieder dieses Schimmern in dem Violett sehen, wodurch ich sofort bemerke, dass er an der Grenze von Verwirrung und Unglauben steht. Wie lang muss er schon davon geträumt haben, wenn er es jetzt noch nicht glauben kann..? Doch ich beschließe ihn wieder aus seinen Gedanken zu holen, nachdem ich ihm einen weiteren, kleinen Kuss auf die Lippen gedrückt habe. "Ich hoffe doch, dass du jetzt nicht verschwinden wirst..", grinse ich ihm von oben noch zu, worauf er mich bloß kurz irritiert ansieht - dann aber schmunzeln muss. "Nein.. Nein, ich ziehe es doch.. eher vor hier zu bleiben..", haucht er zurück, seine Stimme voller Glück, ehe er sich zurück in meine Arme kuschelt und unsere Füße nun sogar von sich aus miteinander verhakt. Mit einem eigenen seligen Lächeln nun auf den Lippen, drücke ich ihn weiter fest an mich, kann gar nicht beschreiben wie glücklich ich selbst bin!! Es hat sich gelohnt.. Trotz der vielen Vorfälle, der ganzen Verzweiflung.. Ich weiß, dass es nicht umsonst war -spätestens jetzt wird mir das bewusst. Und zugleich ziehen wir uns beide aus der Einsamkeit... Wer hätte jemals gedacht, dass ich mich wirklich eines Tages in meinen eigenen Vertrauten und Berater verlieben würde? Meinen Freund aus Kindertagen?? Wir kennen uns schon so lange.. Und jetzt liegen wir im selben Bett, jeder von der ganzen, vollkommenen Wahrheit wissend und einfach.. glücklich. Erst jetzt wird mir bewusst, was ich all die Jahre vermisst habe.. was mir gefehlt hat, damit ich mich auch als Ganzes fühlen kann, wie so viele es beschrieben haben. Es sollte nicht irgendjemand sein.. Nein, es war schlicht und einfach: Yugi. Seine Art, sein Wesen.. er ergänzt mich, füllt mich in meinem Innersten aus. Ob du das überhaupt weißt, Aibou..? Ich grinse zu dem Bündel in meinen Armen, welches auch zugleich gähnt und müde die Augen schließt, was mich schlussendlich auch aus meinen Gedanken reißt. Doch kaum sieht er zu mir auf, überkommt auch mich der Drang zu gähnen, worauf ich genüsslich die Augen schließe und meine Nase in seinen Haaren vergrabe. Mhm.. Zimt und Vanille... Ich höre ihn noch ein leises "Gute Nacht.. Atemu", wispern, bevor ich auch ihn seinen Körper entspannen und fallen lassen spüre. Zufrieden nuschle ich in das weiche Haar hinein, bevor ich auch schon, genauso wie Yugi kurze Zeit darauf, ins Land der Träume verschwunden bin. ~~~~~~~ THE END ~~~~~~~ Ja, genau... ihr lest richtig. Die FF ist beendet. Oder vielleicht trifft es abgebrochen besser... aber nun ja, wir denken, an diesem Punkt kann man es bereits als Ende bezeichnen. Und es tut uns wirklich sehr leid, euch dies mitteilen zu müssen. Denn die Story war eigentlich noch weiter geplant.. Es sollte noch das ein oder andere passieren - und es stehen auch noch einige Fragen und Unklarheiten im Raum. Aber diese FF endet nun hier, da sich das Autorenteam Polarstern & Kagu-chan aus privaten Gründen getrennt hat - wir werden nichts mehr zusammen schreiben. Und da es eine Gemeinschafts-FF ist, wird sie auch im gemeinsamen Interesse von uns beiden beendet und nicht etwa nur von einer von uns beiden weiter fortgeführt. Wir hoffen, ihr habt Verständnis dafür und seid nicht allzu sauer und traurig, dass es nicht mehr weiter gehen wird. Vielleicht ist es zumindest ein kleiner Trost, zu enden, nachdem die Beiden nun endlich zusammen gekommen sind, obwohl es eher reiner Zufall war, dass unsere Entscheidung aufzuhören, genau nach dieser Szene fiel. (Wir waren mit dem Schreiben schon immer weiter voraus als wir online gesetzt haben und so ist das letzte Kapitel schon wenige Wochen alt.) Noch einmal möchten wir uns für die wirklich lange Lesertreue, (das erste Kapitel von "Strange Melodies" ist ja nun genau ein Jahr alt ^^) all das Feedback, die Empfehlungen - ja, und stolz können wir sagen: auch das FanArt! - sehr herzlich bedanken!!! Es freut uns, dass die FF gut ankam und ihr immer wieder Spaß am Lesen hattet! ^^ Damit verabschieden wir uns von dieser Story Lieben Gruß Polarstern & Kagu-chan Schreibzeit: Ca. 15.12.2004 Bis ca. 10.12. 2005 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)